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Now Reading... - Seite 55 - Stadtwache
 
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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. September 2010, 13:21 
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Meine Eulenrezension von 'I shall wear midnight':

Inhalt:
Die beinahe sechzehnjährige Hexe Tiffany Weh ist in ihre Heimat, die Kreide, zurückgekehrt und schlägt sich dort mit den alltäglichen, oft nicht sonderlich angenehmen Hexenpflichten herum. Doch schon bald droht wieder einmal Ärger: Nicht nur, dass der junge zukünftige Baron Roland, auf den Tiffany schon länger ein Auge geworfen hatte, sich anschickt, eine blasse, langweilige, goldgelockte Herzogentochter zu heiraten, auch der Geist eines fanatischen Hexenjägers macht ihr schwer zu schaffen. Und dann sind da ja auch noch die furchtlosen Nac Mac Feegle, die sich wie immer in alles einmischen, was sie nichts angeht, und dabei keine Gelegenheit auslassen, zu trinken, zu kämpfen und alles mitzunehmen, was nicht niet- und nagelfest ist (Nun ja, manchmal nehmen sie die Nieten und die Nägel auch noch mit).

Über den Autor:
Sir Terence David John Pratchett, OBE, alias Terry Pratchett (* 28. April 1948 in Beaconsfield, Buckinghamshire, England) ist ein englischer Fantasy-Schriftsteller. Seine bekanntesten Werke sind seine Scheibenwelt-Romane, die in 37 Sprachen übersetzt wurden. Weltweit wurden rund 60 Millionen seiner Bücher verkauft. Pratchett lebt mit seiner Frau Lyn in der englischen Grafschaft Wiltshire.
(Quelle: Wikipedia)


Meine Meinung:
Nach drei Jahren Wartezeit ist Terry Pratchett zu den Geschichten um die Junghexe Tiffany Weh zurückgekehrt und hat seine Sache meiner Meinung nach sehr gut gemacht. Die Geschichte schlägt für ein Jugendbuch sehr düstere Töne an (unter anderem ein Vater, der seine Tochter so fest verprügelt, dass diese ihr ungeborenes Kind verliert), spart aber auch nicht am typischen Scheibenwelt-Humor – dafür sorgen allein schon die Nag Mac Feegle. Besonders gut hat mir Tiffanys Abstecher nach Ankh-Morpork gefallen, wo sie dank ihrer kleinen rüpelhaften Begleiter recht schnell in einer Zelle der Stadtwache landet, und alle Leser der frühen Scheibenweltromane können sich auf ein Wiedersehen mit einem Charakter aus 'Das Erbe des Zauberers' freuen.
Fazit: Nach dem ziemlich chaotischen 'Unseen Academicals' hat Terry Pratchett eine stringente Geschichte der leiseren Töne vorgelegt, die zumindest mir beim Lesen sehr viel Freude bereitet hat. Crivens!

Und eine kleine Anmerkung: Wieder mal finde ich das britische, von Paul Kidby gemalte Titelbild viel schöner als das der amerikanischen Ausgabe. Es bleibt nur zu hoffen, dass es dieses Mal auch die deutsche Ausgabe zieren darf.

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"You don't want to be vaporized because you need a body, the disruptor ruined your clothing, the knife was too savage, nerve gas smelled bad, hanging took too long and poison- what was wrong with poison?" (Elim Garak, Spion und Assassine, zu einem Kunden der eine Selbstinhumierung wünschte)


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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Sonntag 19. September 2010, 20:43 
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Verdammt, die wollte ich heute schreiben :D

Kann Bregs aber voll zustimmen, was das Buch angeht.

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Aktuelles Buch:
Kill Your Friends (John Niven)


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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Sonntag 19. September 2010, 23:56 
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Zur Zeit habe ich mal wieder einen Anfall von akuter Leseritis.

Thomas Thiemeyer: Chroniken der Weltensucher – Die Stadt der Regenfresser

Inhalt:
Berlin im Jahre 1893. Als der junge Taschendieb Oskar Wegener den hochgewachsenen Fremden vor dem Schaufenster eines Waffengeschäftes stehen sieht, wittert er die Beute des Jahres. Doch nur wenig später befindet er sich betäubt und gefesselt in der Gewalt seines Opfers und befürchtet das Schlimmste. So ist er mehr als überrascht, als sich der Fremde als unehelicher Sohn Alexander von Humboldts vorstellt und Oskar das Angebot unterbreitet, sich als Assistent einer Forschungsexpedition in die peruanischen Anden anzuschließen.
Gleichzeitig erhält in New York der Journalist Max Pepper den Auftrag, den seit mehreren Monaten in den Anden verschollenen Fotografen Harry Boswell zu finden. Ihm zur Seite gestellt wird eine rätselhafte Frau namens Valkrys Stone, die diverse asiatische Kampfstile beherrscht und ihre eigenen Motive besitzt, an der Suche teilzunehmen.
Und so folgen zwei gegnerische Parteien der letzten Spur Boswells, einer Fotoplatte, welche noch nie gesehene Flugmaschinen und eine hoch in eine senkrechte Felswand gebaute Stadt zeigte...

Über den Autor (Klappentext):
Thomas Thiemeyer studierte Kunst und Geologie in Köln und arbeitete mehrere Jahre als selbstständiger Illustrator und Künstler. 2004 erschien sein Debütroman 'Medusa', der erste einer Reihe von sehr erfolgreichen Wissenschaftsthrillern für Erwachsene. Thomas Thiemeyer lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Stuttgart. 'Chroniken der Weltensucher' ist seine erste Reihe für Jugendliche.

Rezension:
Ich entdeckte das Buch per Zufall bei den Mängelexemplaren und es hüpfte gleich in meine Tüte. Die Aussicht auf einen Abenteuerroman mit phantastischen Anleihen, dazu noch von einem Geologen geschrieben – das klang interessant.
Entsprechend hoch waren auch die Erwartungen an das Buch und ich wurde nicht enttäuscht. Die 450 Seiten waren an einem einzigen Abend weggelesen. Den Leser erwartet ein rasantes Abenteuer, das von den Straßen Berlins bis in die Höhen der Anden führt und sogar in die Luft. Zwar ist die Ausdrucksweise vor allem der Jugendlichen unter den Protagonisten stellenweise ziemlich modern, aber da es sich um ein Buch handelt, dessen Fokus nicht auf historischer Korrektheit liegt, hat es mich nicht weiter gestört. Die Protagonisten sind liebevoll gezeichnet: Oskar, der immer noch nicht so ganz weiß, wie ihm geschieht, Humboldt, der mit allen Wassern gewaschene, beinahe besessene Forscher und Abenteuerer, seine Nichte Charlotte, die kofferweise Bücher mit sich herumschleppt und davon träumt, selbst als Forscherin um die Welt zu reisen, und Eliza, die haitianische Voodoo-Hexe. Und mit Wilma dem Kiwi betritt das wohl originellste Haustier, das je eine Abenteurergruppe begleitet hat, die Bühne.
Fazit: Ein spannender Abenteuerroman für Jugendliche jedes Alters, die sich für die Erforschung der letzten weißen Flecken der Weltkarte begeistern können.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Donnerstag 14. Oktober 2010, 22:44 
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Bone - The Complete Cartoon Epic in One Volume - Jeff Smith

NAchdem ich lange genug gewartet hatte, bis ich mal Geld über hatte, um mir dieses Monstrum zuzulegen, habe ich es endlich bei amazon bestellt und bin schneller durch die 1400 Seiten gekommen als Gedacht.

Bone ist eine Comicreihe in 9 Bänden von Jeff Smith und erzählt von den drei Cousins Fone Bone, Phoney Bone und Smiley Bone, die, aus ihrem Heimatdorf Boneville aufgrund Phoney zwielichter Geschäfte vertrieben, in einem geheimnisvollen Tal landen. Im Valley leben Rat Creatures, Drachen, sprechende Tiere (inklusive der Wanze Ted) und die schöne Bauerntochter Thorn mit ihrer verrückten Großmutter Ben. Im Laufe der Geschichte geraten die Bones in ein Abenteuer von tolkienhaften Ausmaßen und müssen sich als Helden beweisen.

Das Buch ist nicht nur spannend und toll gezeichnet, sondern sprüht vor Wortwitz, Situationskomik und One-Linern, sodass spielend zwischen nervenzerreibender Fantasy-Action zur Comedy gewechselt wird. Micht hat das ganze des öfteren an Terry erinnert und ich habe lange nicht mehr bei Charakteren so mitgefiebert, wie bei den drei Bone-Cousins und ihren Verbündeten. Besonders gut dabei ist, dass die Charaktere im Laufe des Abenteuers eine überzeugende Entwicklung mitmachen, weshalb der Humor in den späteren Bändern eher etwas zurücktritt, aber nie ganz verschwindet.

Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Werk, wenn man humorvolle Fantasy und Graphic Novels mag.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Donnerstag 14. Oktober 2010, 22:51 
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Den haben wir auch bei uns stehen aber bisher fand ich den dicken Wälzer nicht so verlockend, dass ich mal hinein gesehen hätte. Vielleicht mache ich das nach deiner Rezension nun doch mal, wenn gerade kein Kunde im Laden ist. ^^

Ich bin heute mit "Flavia de Luce - Mord ist kein Kinderspiel" fertig geworden. Toller Krimi, absolut empfehlenswert - mit komplettlösung am Ende, so richtig wie in den alten Holmes-Geschichten. ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Samstag 16. Oktober 2010, 13:27 
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China Miéville: Die Stadt & die Stadt

Tyador Borlú arbeitet als Inspektor der Policzai in der Stadt Beszél. Diese überlappt an vielen Stellen mit dem Territorium der Stadt Ul Qoma und die Bewohner beider Städte sind dazu erzogen, die jeweils andere als Ausland anzusehen und die Gebäude und Menschen (die sich in Architektur, bzw. Kleidung, Frisur und Körperhaltung voneinander unterscheiden) zu nichtsehen.
Eines Tages wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die niemand in Beszél identifizieren kann. Erst ein Anruf aus Ul Qoma lässt bei Borlú den Verdacht aufkommen, dass noch ein schwerwiegenderes Verbrechen als Mord vorliegt: Grenzbruch. Das würde den Fall der dafür zuständigen Instanz - Ahndung - übertragen, doch bald stellt sich heraus, dass der Grenzübertritt des Täters legal war. Borlú bleibt nichts anderes übrig, als nach Ul Qoma zu gehen und mit der dortigen Militsya zu ermitteln. Doch es kommt noch schlimmer: Sollte das Gerücht um eine dritte Stadt zwischen den Städten etwa doch nicht nur ein Märchen sein?

Die Geschichte spielt in einer Welt, die alles, was wir von unserer kennen, zu bieten hat. Selbst Harry Potter ;). Die Städte liegen irgendwo in Osteuropa, was die Schreibweisen von Namen ja auch schon andeuten.
Der erste Teil war etwas sperrig, was einmal an dem Schreibstil des Autors lag, an dem sich eher zäh hinziehenden Mordfall, vor allem aber an dem ungewohnten Konzept der beiden Städte, in denen zwar Interaktion möglich ist, aber eben nicht direkt. Das ignorieren der Nachbarschaft, selbst wenn es dort brennt, auf der einen Seite, das Telefonieren und Ansehen des Brandes nebenan im Fernsehen auf der anderen ist zunächst etwas verwirrend. Spätestens am Ende des ersten Teils hat man sich aber eingelesen und dann nimmt auch die Geschichte deutlich an Fahrt auf. Der qomanische Polizist stellt einen guten Gegenpart zu Borlú dar und bringt "frischen Wind" rein. Der zweite Teil endet dann mit einem fiesen Cliffhanger, so dass das Buch am Ende zum echten Pageturner wird.
Die Kriminalgeschichte wird intelligent aufgelöst. Ein wenig enttäuscht war ich über die fehlende Erklärung, warum es überhaupt zu dieser merkwürdigen Städtekonstellation gekommen ist. Der Leser wird mit "im Dunkel der Geschichte"-blabla abgespeist und muss die gegebene Situation einfach so hinnehmen.

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Es sind Geschichten, sie einen diese Welt... Herbert Grönemeyer


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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Montag 18. Oktober 2010, 18:57 
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Zitat:
China Miéville: Die Stadt & die Stadt
Klingt nach dem nächsten Buch, das ich lesen sollte.

Derzeit: Andreas Eschbach - Quest

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Isn't it funny how day by day nothing changes but, when we look back everything is different...

- C. S. Lewis


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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Dienstag 19. Oktober 2010, 12:42 
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Zitat:
Derzeit: Andreas Eschbach - Quest
Das erinnert mich daran, das Kelwitts Stern noch darauf wartet gelesen zu werden!

Momentan les ich Das Buch vom Paradies ("die wunderleche lebensbaschrajbung fun schmuel abe aberwo") vom jiddischen Schrifsteller Itzik Manger. Der Engel Schmuel Abe entgeht dem Nasenstüber, als er geboren wird und erzählt von seinem Leben im Paradies.

Davor habe ich Das letzte Einhorn gelesen. Demnächst muss ich mal wieder den Film schauen. Ich wusste gar nicht, das Schmendrick unsterblich ist, bis er endlich seine Magie findet. Kommt das im Film nicht vor, oder hab ich es nur vergessen?

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Meine Wahrnehmung für die Umgebung schwand, als ich einen leisen Singsang unsinniger Silben anstimmte und die Energie bündelte, die ich in dem Kreis brauchte, den ich um mich gezogen hatte. Erst später erinnerte ich mich, dass ich "Ubriacha, ubrius, ubrium" zur Titelmusik der "Peanuts" gesungen hatte. (Harry Dresden)



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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Dienstag 19. Oktober 2010, 21:32 
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"Der Übergang" Meiomei... ist das spannend! Ich würde es eindeutig in die Sparte Horror packen - und normalerweise nicht anrühren. Aber da ich das vorher nicht wusste, hänge ich jetzt rettungslos an den Seiten fest, wie eine Fliege im Spinnennetz. Fatal-fatal... ich weiß aus Erfahrung, dass ich es abends, vor dem Schlafengehen auf keinen Fall weiterlesen darf, weil ich hundertpro Alpträume davon bekomme... aaaaaber wir sind ja nun gerade erst heim gekommen und es ist so spannend und... und... und... *zu dem dicken Wälzer schiel*

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Samstag 30. Oktober 2010, 14:00 
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Richard Doetsch: Die 13. Stunde

Nicholas Quinn's Frau Julia entgeht dem Tod durch einen Flugzeugabsturz, nur um kurz darauf in ihrem Haus erschossen zu werden. Nick wird von der Polizei unter Mordverdacht verhaftet und verhört. Da übergibt ihm ein Fremder noch im Verhörraum eine goldene Uhr und versichert ihm, diese würde ihn zu jeder vollen Stunde um jeweils zwei Stunden in der Zeit zurückversetzen, so dass er die Chance hätte, seine Frau zu retten. Doch Nick muss vorsichtig sein, denn seine Entscheidungen und Handlungen haben Konsequenzen. Zunächst skeptisch, erfährt Nick bald, dass die Uhr genau so funktioniert und er geht daran, den Mord zu verhindern. Kann er nicht nur Julia, sondern auch die 212 Flugpassagiere retten oder macht er alles nur noch schlimmer?

Es hat ein wenig von "Täglich grüßt das Murmeltier", obwohl die Ausgangssituationen, in die Nick "springt" natürlich immer wieder andere sind. Das Buch bietet aber gute Action und abwechslungsreiche Spannung, denn Nick packt es ja jedesmal ein wenig anders an. Trotz der vielen Zeitsprünge fand ich es nicht verwirrend, der Handlung zu folgen (es gibt nur eine Stelle, an der eine falsche Uhrzeit steht). Witzig ist auch, dass sowohl die Kapitel- als auch die Seitenzahlen rückwärts zählen.
Fazit: ein spanndender Actionthriller mit eingebauter "Pass-auf-was-du-tust"-Warnung und ein bisschen Moralisieren am Ende.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Sonntag 31. Oktober 2010, 18:03 
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Und gleich noch eins, das mich einigermaßen überrascht hat:

Colin Cotterill: Dr. Siri und seine Toten

Laos, 1976: Der zweiundsiebzigjähige Arzt Siri hofft auf den wohlverdienten Ruhestand, als die kommunistischen Rebellen endlich die Regierung übernommen haben. Stattdessen macht ihn das Regime zum Pathologen. Widerwillig, ohne Erfahrung auf dem Gebiet, muss Siri mit Hilfe alter französicher Lehrbücher, einer mehr als ungenügenden Ausrüstung, einer Krankenschwester und eines mongoliden Assistenten das Beste daraus machen. Ausserdem besuchen ihn die Geister der Toten im Schlaf und zunehmend auch tagsüber.
Als die Gattin eines Parteibonzen überraschend bei einem Empfang verstirbt und drei Leichen von anscheindend gefolterten Vietnamesen aus einem See gefischt werden, läuft Dr. Siri jedoch zur Höchstform auf. Er hält sich schon für einen laotischen Maigret. Doch dann werden Anschläge auf sein Leben verübt...

Der skurille Gerichtsmediziner wider Willen ist einem sofort sympathisch. Den Kommunisten ist er nur aus Liebe zu seiner Frau beigetreten und spart demzufolge nicht mit sarkastischen Sprüchen und zivilem Ungehorsam. Gleichzeitig nimmt er alles mit asiatischer (und dem Alter zuzuschreibender) Gelassenheit. Der Schreibstil des Autors ist obendrein ziemlich witzig.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Donnerstag 4. November 2010, 00:36 
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Dan Wells: Ich bin kein Serienkiller

John Wayne Cleaver ist ein fünfzehnjähriger Junge und beginnt gerade sein erstes Highschooljahr. Doch er ist kein gewöhnlicher Junge: er ist ein Soziopath und kann keine emotionalen Bindungen zu seinen Mitmenschen aufbauen. Serienkiller faszinieren und ängstigen ihn zugleich: er ist von ihnen regelrecht besessen, doch gleichzeitig versucht er seinem Schicksal zu entrinnen und sich gegen sein gewalttätiges Alter Ego, dass er "Mister Monster" getauft hat, durchzusetzen und es mental einzukerkern.
Dann geschieht in dem verschlafenen Kleinstadtnest ein brutaler Mord, auf den weitere folgen. Durch Zufall entdeckt John den Täter, doch er weiß, dass niemand ihm glauben würde. Also beschließt er, den Serienkiller selbst zu stellen und muss dabei auch gegen sein anderes Ich antreten…
Das Buch liest sich einerseits sehr spannend, andererseits ist es in sehr nüchternen Ton gehalten, da es in der Ich-Perspektive geschrieben ist und Johns mangelnde Empathie betonen soll. Ich fand es recht interessant, Johns Darstellungen des typischen Kleinstadtlebens zu folgen, und habe mich teilweise gewundert, wie gut der Autor die "Serienkiller"-Mentalität darstellen konnte. Der Plot ist teilweise etwas unlogisch, besonders die Auflösung und die Polizeivernehmung wirken sehr bemüht. Alles in allem war der Roman aber interessant zu lesen, auch wenn am Ende jede Menge offener Fragen im Raum stehen. Zum Glück gibt es mittlerweile zwei Fortsetzungen. Ein Manko ist in meinen Augen allerdings die Aufmachung: dicke Seiten und große Schrift, damit ein höherer Preis für das Buch verlangt werden kann.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Freitag 5. November 2010, 12:53 
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Karen Chance: Untot mit Biss

Ich bin ein bißchen verwirrt. Ich kann mich nicht so recht entscheiden, ob es mir gefallen hat oder nicht. Der Leser wird genau wie die Protagonisten über den größten teil des Buches hinweg vollkommen im Unklaren gelassen, was sie ist oder ihre Fähigkeiten bewirken. Erst in den letzten 2 Kapiteln kommt wirklich Schwung in die Handlung, die "Auflösung" ist allerdings sehr verworren und lässt viele Fragen offen. Wenn man x-beliebig in der Zeit herumreisen kann, wieso kann man dann nicht auch alles verhindern oder so einrenken, wie es einem gefällt? Tomes Treuebruch ist unglaubwürdig, außerdem bleiben viele Fragen offen: Was wird jetzt aus dem Schwarzen Kreis, hat Myra nun auch Pythia-Kräfte und wie kommt Mircea zurück, wenn Cassie alleine verschwindet?
Naja, 3 Sterne von mir

Röhrig: Caravaggios Geheimnis

Das Buch Caravaggios Geheimnis handelt vom Leben Caravaggios, eigentlich Michelangelo Merisi.
Die Handlung ist sehr plastisch und lebensecht dargestellt, zieht sich allerdings sehr hin. Es kommt keine wirkliche Spannung auf und es kostete mich teilweise viel Überwindung weiterzulesen, obwohl ich Romane üblicherweise am Stück durchlese und selten mehr als 3 Tage für diese Seitenzahl brauche. Der Schreibstil ist sehr darstellungsreich, allerdings stören mich die teilweise großen Zeitsprünge, ohne dass es überleitende Sequenzen gibt.
Michele ist Kind, dann plötzlich Malergeselle, dann auf Wanderschaft… es gibt keine Überleitungen zwischen den Sequenzen und die Erklärung, wo er gerade ist, was er tut und wieviel Zeit vergangen ist folgt erst später. Auch stört mich die Darstellung Micheles ein wenig: Er wird teilweise absolut unbeherrscht, jähzornig und sehr arrogant dargestellt. Jedenfalls wirkt er im Buch äußerst unsympatisch. Man kann aber seine Liebe zur Malerei gut nachempfinden. Mich erinnert die Darstellung teilweise an eine Biographie von Michelangelo Buonarotti, die ich vor einiger Zeit gelesen habe, aber ich habe ohnehin den Eindruck, dass es von Künstlern der Renaissance und der späteren Zeit eine Art Klischeebild gibt, dass hier auch wieder bestätigt wird.
Mir persönlich hat das Buch nicht gefallen. Ich interessiere mich sehr für Kunst, aber der Roman konnte mich nicht fesseln. Allerdings hat mich das Buch dazu gebracht, mich mit Caravaggio auseinanderzusetzen. Ich habe vorher noch nie von ihm gehört und mich jetzt mit seinen Bildern beschäftigt. Ich muss sagen: Schon deswegen hat es sich gelohnt den Roman zu lesen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Freitag 5. November 2010, 14:27 
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Jürgen Neffe - Darwin
Bisher sehr interessant. Neffe besucht die Stationen von Darwins Reise auf der Beagle, die Darwin zu seiner Evolutionstheorie inspirierten. Dabei vergleicht Neffe nicht nur Darwins Beschreibung mit dem Jetzt-Zustand, sondern verwebt seinen Reisebericht mit Darwins Biographie und seinen eigenen Überlegungen, zu aktuellen Entwicklung z.B. in Südamerika und bringt immer wieder Erläuterungen für Laien z.B. über die Evolution der Evolutionstheorie. Ein wissenschaftlicher Reisebericht, der fesselt wie ein Abenteuerroman...dennoch ist er mit 500 Seiten ein langes Lesevergnügen.=) Mal schauen, wann ich durchkomme, mit dem ganzen Unikram, den ich nebenher noch lesen muss.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Samstag 6. November 2010, 17:48 
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Registriert: Dienstag 27. Juni 2006, 22:17
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Wohnort: Göttingen
Ich habe vor kurzem Darwins Origin of Species gelesen und war verblüfft, wie wenig ich darüber wusste. Eigentlich fassen die meisten Leute ja Darwins komplettes Werk in einem Satz zusammen "Survival of the Fittest". Zumindest in den ersten Kapiteln postuliert er aber auch eine Merkmalsverstärkung durch Gebrauch, was ja lange als "Lamarckismus" beschimpft wurde. Darwin selbst glaubte aber durchaus an diese Thesen und wie wir heute aus der Epigenetik wissen, ist da zumindest teilweise etwas dran. Er hat auch sehr viele Beispiele aus Tierzuchten aufgeführt, um seine eigene These zu untermauern. gerade später im Buch versteift er sich immer mehr auf das, was wir als Evolutionstheorie kennen, und erwähnt die Merkmalsvererbung nicht mehr. Deshalb denke ich auch, dass ganz erhebliche Zeitunterschiede zwischen den kapiteln liegen, dann man kann richtig erkennen, wie er sich von den Thesen der ersten Kapiteln abwendet. Sehr interessant zu lesen, aber nicht mehr ganz zeitgemäß. Trotzdem genial 8-)

(Für Nicht-Biologen: Teile der DNA können sozusagen "abgeschaltet" werden. Wenn sie bei den Eltern aufgrund der Lebensumstände, Chemikalien, wasauchimmer "eingeschaltet" werden, kann dieser "EIN/ AUS" Status unter Umständen auch die Keimzellen betreffen und somit an die Nachkommen weitervererbt werden)

Und ein Krimi: Dahl: Dunkelziffer

Der Klappentext ist ganz vielversprechend: ein Mädchen verschwindet während eines Ferienausfluges. In der Gegend wohnen mehrere der Polizei bekannte Pädophile, also scheint der Fall klar. Doch dann taucht eine Leiche auf- der Mann wurde mit einer Klavierseite ermordet- und plötzlich scheint alles in einem ganz anderen Licht...

Es wird mit einem "perfiden Kampf zwischen gut und böse" geworben- naja, soll sich ja von der Masse der derzeit verfügbaren Thriller abheben. Es war mein erster Band von diesem Autor. Vom Schreibstil selbst war ich sehr angetan: mantaucht in die Gedankenwelt der handelden Charaktere ein, wie eine Momentaufnahme, aber ohne dass zuviel verraten wird. Der Schreibstil ist sehr unmittelbar und wirkt lebensecht, weil nicht "das Programm abgespult" wird, sondern die Charaktere auch abschweifen. Was mich persönlich sehr gestört hat, war der besonders zu Anfang permanente Perspektivenwechsel und sogar die direkte Anrede des Lesers! Damit kann ich mich überhaupt nich anfreunden. Der Einstieg gestaltete sich für mich recht schwierig, da ich das Team nicht kannte, und meiner Meinung nach plätscherte gerade der Anfang ziemlich vor sich hin, aber insgesamt immer noch 3/5.

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