Biss zum Grund des Ankhs

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von Feldwebel Valdimier van Varwald (FROG)
Online seit 22. 06. 2009
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Gepfählte Herzen Teil 2

Dafür vergebene Note: 11

Vorwort:
Es ist mal wieder Zeit für ein Vorwort. Es ist nicht notwendig meine Single "Gepfählte Herzen" gelesen zu haben, um dieser Single folgen zu können. Vielmehr sollte der Titel als Hinweis genommen werden, dass ich mich hier wieder mehr auf die Beziehung zwischen Val und seiner Freundin konzentriere und es keinen wirklichen Fall gibt.



Ich werde Ihnen sagen was Liebe ist. Es ist blinde Hingabe, fraglose Selbsterniedrigung, völlige Ergebenheit, es ist Vertrauen und Glaube - der eigenen Person zum Trotz und der ganzen Welt.

- Thursday Next in dem Buch "In einem anderen Buch" von Jasper Fforde [1]



Prolog


In dem Leben jedes Menschen gibt es Situationen, aus denen man glaubt keinen Ausweg mehr zu finden. Die meisten erkennen aber, dass dies nur auf den ersten Blick so scheint und es immer einen Weg gibt, das Leid zumindest etwas zu lindern. Doch dann gibt es noch die, die nicht nachdenken wollen.
Es waren aber nicht nur die Menschen, die sich in diese beiden Gruppen einteilen ließen. Zumindest auf Vampire traf es auch zu.

Mein Verstand sagte mir, dass es funktionieren würde. Sobald der Armbrustbolzen das Herz durchschlagen hatte würde der Wind den Rest erledigen und die Asche über kurze Zeit soweit verteilt haben, dass ein wieder aufsammeln unmöglich sein würde. Die Einfachheit wurde mir auf gerade zu abstruse Weise bewusst. Es war das Einzige, woran ich in diesem Moment noch denken konnte. Zwar war die Armbrust ziemlich mit Ankhschlamm eingesaut, aber einen Schuss würde sie sicher noch hinbekommen. Für mehr würde ich sie eh nicht mehr brauchen. Kniend spannte ich die Waffe und legte behutsam und mit der Professionalität eines FROG, den Bolzen ein. Zwar musste ich sie etwas seltsam halten, damit sie richtig auf mein Herz gerichtet war und ich noch den Abzug betätigen konnte, aber das stellte kein Problem da. Ein letztes Mal senkte ich den Blick, in der letzten Hoffnung, dass vielleicht doch nur alles Einbildung war. Doch Liliths lebloser Körper lag noch immer vor mir, bedeckt von der stinkenden Masse des Ankhs. Ich hatte alles versucht um sie zu retten, doch im Endeffekt war ich gescheitert, denn genauso hatte ich alles falsch gemacht. Selbst mein verzweifelter Griff zum allerletzten Mittel war umsonst gewesen, und alleine das würde ich mir nie verzeihen.

Ich schloss die Augen und mein Finger spannte sich um den Abzug. Der Gedanke war einfach. Ohne sie wollte ich nicht mehr.


Part 1



Verliebt sein ist eine tolle Sache, dass steht außer Frage. Doch wenn es dann mal mit der großen Liebe vorbei ist, können die Konsequenzen umso verheerender sein. Viele Menschen, bevorzugt Männer, gehen dann in die nächste Taverne um ihren Kummer im Alkohol zu ertränken. Manche begehen in ihrer Verzweiflung allerdings irgendwelche Dummheiten, wogegen das sinnlose Besaufen noch die bessere Entscheidung wäre.

Aus diesem Grund empfehle ich jedem frisch verliebten, eine Flasche Schnaps bei sich zu haben. Wenn es hart auf hart kommt, spart man sich so den Weg zu Taverne und kommt erst gar nicht auf dumme Gedanken


- Auszug aus dem Lehrbuch "Die Püsche des Menschen" von Doktor Hubert Hinkelhausen


"Warum stellst du dich eigentlich immer so an?"
Es war nicht das erste mal, dass sie diese Frage stellte und mir war auch diesmal klar, dass es scherzhaft gemeint war. Wie immer stand Lilith schon am Fenster, deren Vorhänge sie während ihres allmorgendlichen Rituals beiseite gezogen hatte.
"Erinnere mich daran, dass ich dich das gleiche Frage, wenn wir wieder in der Kiste geschlafen haben."
Auch nach nun vier Jahren des Zusammenseins hatte sich keiner von uns vollends an den bevorzugten Schlafplatz des Anderen gewöhnt. Zwar machte eine harte Matratze auf meiner Seite des Bettes und eine extra Polsterung auf ihrer Seite im zwei Personen Sarg das Schlafen für den jeweiligen etwas angenehmer, aber wir hatten uns beide darauf geeinigt, dass bequem das falsche Wort war, um den Liegekomfort zu beschreiben. Aus diesem Grund hatten wir uns schnell auf einen wöchentlichen Wechsel geeinigt und es blieben ihr noch zwei Nächte, in denen sie den Komfort des Bettes genießen konnte, bis es wieder in die Kiste ging.
Meine Antwort ließ sie leise kichern und kurz darauf hatte sie das Fenster geöffnet.
"Sieht ganz danach aus, dass uns ein schöner Tag bevorsteht."
Ich murrte leise und raffte mich auf. Ein schöner Tag bedeutete, dass ich verstärkt auf die Sonnencreme zurückgreifen musste, damit mich die Sonne nicht grillte. Doch das war mein einziges Problem, welches ich mit dem Tageslicht hatte. Sicher, als Vampir bevorzugte man immer die Nacht und ich war da keine Ausnahme. Doch mit der Zeit konnte man sich an alles gewöhnen.
Da das Fenster des Schlafzimmers im Schatten lag, war es für mich kein Problem näher heran zu gehen und ebenfalls einen kurzen Blick hinauszuwerfen. Als ich mich neben Lilith stellte tauschten wir einen kurzen Kuss miteinander aus und wünschten uns noch einmal einen guten Morgen. Auch dies hatte sich über die Zeit zu einem allmorgendlichen Ritual entwickelt, welches wir nahezu penibel einhielten, wenn uns die Möglichkeit gegeben wurde, morgens zusammen aufzustehen. Meine Tätigkeit als Wächter und ihre Arbeit als Bedienung in einer Taverne ließen dies leider nicht immer zu. Das war aber auch etwas gewesen, was wir schnell in den Griff bekommen hatten. Ich hatte schon von Paaren gehört, die nur noch über Zettel miteinander kommunizierten, die der Eine dem Anderen morgens oder nachts auf dem Küchentisch zurückließ.
Der Blick aus dem Fenster dauerte nie länger als einen kurzen Augenblick und nach dem allmorgendlichen Frischmachens, saßen wir zusammen arbeitsfertig am Frühstückstisch. Ich hatte bereits meine grüne Uniform der FROG angezogen, während sie ihre Bedienstetenkleidung, bestehend aus einem braunen Rock mit weiser Bluse, welche von einem schwarzen Mieder bedeckt wurde, trug. Ich hatte mich bis heute noch nicht vollkommen an die körperbetonte Art der Tracht gewöhnt, doch das nahm Lilith mit Humor. Zum einen sähe sie genau so aus, wie alle anderen weiblichen Bedienungen und außerdem half es dabei, den ein oder anderen Extradollar Trinkgeld zu bekommen. Aber immerhin fühlte sie sich von meinem Anflug von Eifersucht geschmeichelt.
"Übrigens, in der Oper kostet der Eintritt heute Abend nur die Hälfte." Erwartungsvoll schaute sie mich an. "Ich hatte mir überlegt, dass wir das nutzen und mal wieder hingehen sollten."
"Wer singt denn?"
Ein verschwörerisches Grinsen bildete sich auf ihrem Gesicht.
"Leider nicht Marko Stracciatella, wenn du das meinst."
Ich sparte mir den Kommentar auf ihre Stichelei. Ihre Begeisterung für den Gennuaner ließ sie sich eben nicht nehmen. Ein paar Mal hatte ich nach seiner Besonderheit gefragt, da mir kein großer Unterschied zu anderen Tenören aufgefallen war, doch das hatte mir sehr schnell den Titel "Kunstbanause" eingehandelt.
"Dann kann ein Besuch nicht schaden."
Sicher, währe es der ach so große Stracciatella gewesen, währen wir auch gegangen. Meine Antwort währe dann nur etwas anders formuliert gewesen. Es war auch kein Geheimnis, dass ich mich nicht besonders für die Oper interessierte, doch es sprach nichts dagegen nach getaner Arbeit einen schönen Abend miteinander zu verbringen. Außerdem ließ sie auch die ein oder andere Darbietung von Musik mit Steinen drin über sich ergehen.
"Sehr schön. Dann kümmere ich mich um die Karten, sobald ich in der Taverne fertig bin."
Ich nickte bestätigend. Natürlich bestand immer die Möglichkeit eines möglichen Einsatzes, doch das war die unangenehme Zugabe, die man bekam, wenn man seinen Dienst in der Wache antrat. Entweder man wurde damit fertig, indem man es einfach hinnahm, und das Beste daraus machte, oder das Privatleben ging langsam aber sicher den Bach runter. Ich hatte schon ein unbeschreibliches Glück gehabt, jemanden gefunden zu haben, der die notwendige Toleranz mitbrachte, was die sehr unterschiedlichen Dienstzeiten der Wache anging. Doch bei Lilith ging es sogar noch weiter. Der Fakt, dass ich ein Vampir war, stand so gut wie niemals zwischen uns. Die Blässe meiner Haut und die spitzen Eckzähne, waren ihr zwar anfangs aufgefallen und gerade am Anfang war auch eine gesunde Portion Skepsis niemals verkehrt, doch im Endeffekt hatte das nichts geändert. Selbst der Blutdurst, dem ich mit Tierblut nachgab, damit ich mich nicht in ein nervliches Wrack verwandelte, akzeptierte sie. Wenn es einen Moment gab, bei dem unsere Beziehung zu zerbröckeln drohte, dann war es der Tag, als ihr Vater von mir erfuhr. Er war ein Untotenhasser durch und durch und schon bei unseren ersten Begegnung, die nur wenige Sekunden dauerte und ihm einen blauen Fleck im Gesicht bescherte, hatte er sich von seiner Tochter losgesagt und verleugnete sie von nun an. Doch wenn er damit etwas erreicht hatte, dann nur, dass es Lilith und mich noch enger zusammen geschweißt hatte.
Nachdem wir zu Ende gegessen hatten, machten wir uns auch sofort auf den Weg. Unsere Wege trennten sich allerdings schon direkt nach der Haustür, da die Taverne "Zum glücklichen Eber" genau in der entgegensetzten Richtung zur Wache lag.
"Ich liebe dich", sagte ich ihr zum Abschied, nachdem wir uns geküsst hatten.
"Ich liebe dich auch."

Es lag keine große Theatralik in unseren Worten, denn die brauchten wir nicht.

***


Doch neben einem harmonischen Privatleben gab es dann noch die Wache. Hier von unharmonisch zu sprechen wäre sicher übertrieben gewesen, doch es war die Arbeit. Das bedeutete allerdings nicht, dass ich nicht gerne hier war, denn sonst hätte ich es sicher keine fünf Jahre hier ausgehalten und es war auch noch kein Ende in Sicht. Allerdings kündigte sich das bei einem Wächter nur in den seltensten Fällen vorher langsam an. Doch damit fanden sich die meisten eh nach kurzer Zeit ab. Der heutige Tag schien allerdings keine besonders gefährlichen Situationen mit sich zu bringen, da nicht wirklich etwas Nennenswertes geschah. Gerade für eine schnelle Eingreiftruppe wie FROG gab es selten Fälle, die eine große Ermittlungsarbeit benötigten. Zwar wurde man ab und zu für den Streifengang eingeteilt, aber wenn nicht gerade ein Einsatz vor der Tür stand, verbrachte man die meiste Zeit entweder im Bereitschaftsraum der Abteilung oder absolvierte eine der vielen Trainingseinheiten, die die Leistung der Truppe immer auf einem hohen Niveau halten sollte. Das schlimmste an der ganzen Warterei war die Ungewissheit ob etwas passieren und der Ruf durch das Wachhaus tönen würde, der jedem sofort klar machte, dass es nun ernst wurde. Bei diesem Ruf handelte es sich um ein einfaches "FROGS ANGETREN!!". Doch die Stunden der Schicht verstrichen, ohne das ich die Mannschaft zusammentrommeln musste und einer nach dem anderen die Rutschstange aus dem zweiten Stock in den Innenhof des Wachhauses hinabrutschte, um möglichst schnell zum Karren zu gelangen, mit dem es dann in einem halsbrecherischen Tempo zum Einsatzort ging. Zusammen mit mir hatten noch Nyvania, Tyros, Braggasch, Steffan Angelhart, Stefan Mann und Patrick Dienst. Jeder von uns versuchte die Zeit auf seine eigene Art rum zu bekommen. Zwar konnten wir einige Zeit mit einem kleinen Konditionstraining im Innenhof des Wachhauses überbrücken, doch damit durfte man es ja auch nicht übertreiben. Es war jedenfalls nicht sehr empfehlenswert mit einer Truppe zu einem Einsatz zu eilen, von der die Meisten total erschöpft waren oder an einem schlimmen Muskelkater litten.
So saß ich die meiste Zeit in meinem Büro und versuchte mich darin, ein paar längst überfällige Berichte zu Ende zu bringen. Zwar war ich mir ziemlich sicher, dass sie eh im Archiv verstauben würden und die Verlockung war groß, es einfach sein zu lassen, doch bei unserem Kommandeur konnte man sich nie sicher sein, ob er nicht doch einmal die Arbeit kontrollieren würde. Wie immer lief es mir bei dem Gedanken an Bregs eiskalt den Rücken herunter. Ich würde es wohl nie verstehen wie Vetinari gerade ihn zum neuen Chef der Wache erklären konnte, wo Charlottas tot in meinen Augen noch immer nicht vollkommen aufgeklärt war und Bregs niemals die Wahrheit gesagt hatte.[2] Doch viele Möglichkeiten dies zu beweisen hatte ich nie gehabt. Beweise gab es keine und die Anderen, die mit der Sache zu tun hatten, ganz besonders diese verrückte Vampirjägerin, hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Unnötig zu erwähnen, dass von unserer einstigen Freundschaft nicht mehr viel übrig geblieben war. Doch daran wollte ich in diesem Moment nicht denken. Der Tag verlief zu gut, um jetzt wieder in die schlechten Gedanken der Vergangenheit zu rutschen. So versuchte ich mich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren. Ich war gerade dabei den Bericht über einen Tumult auf dem Hier-gibts-alles-Platz zu beenden, als es an meiner Bürotür klopfte.
"Herein?", rief ich und legte den Bleistift zu Seite.
Die Tür wurde geöffnet und meine Mine erhellte sich, als Kanndra mein Büro betrat.
"Hallo Val", sagte sie freundlich. "Hast du kurz Zeit?"
"Aber für dich doch immer", erwiderte ich Augenzwinkernd. "Setz dich doch."
Dankend nahm Kanndra das Angebot an. In ihren Armen trug sie ihren Sohn Benjamin, der friedlich vor sich hinzuschlummern schien. Ich fand es schon sehr beachtlich, wie sie es schaffte die Wache und ihre Aufgaben als Mutter unter einen Hut zu bringen.
"Wie ich sehe haben dich die Rekruten noch nicht in den Wahnsinn getrieben?"
"Na ja, du weißt ja wie es ist. Sie versuchen es jeden Tag aufs Neue. Wobei ich aber keinem dabei Absicht unterstellen möchte."
Ich musste leise lachen. Während meiner Zeit als Ausbilder bei GRUND war es nicht anders verlaufen. Wir tauschten noch einige Floskeln aus, bezüglich wie es uns den ginge und was die Arbeit des jeweils andern machte. Wir hatten uns während der gemeinsamen Zeit bei GRUND kennen gelernt und daraus hatte sich eine sehr gute Freundschaft entwickelt. Damals waren sie, Bregs und ich ein wirklich gutes Dreiergespann gewesen, doch darauf kamen wir in letzter Zeit nicht mehr zu sprechen. Die Sache mit Bregs ging nur ihn und mich etwas an und ich wollte Kanndra nicht dazwischenstellen.
Nachdem wir uns über das allgemeine Wohlbefinden informiert hatten, erzählte sie mir den Grund ihres Besuches.
"Ich wollte Fragen, ob Lilith und du vielleicht mal Lust hätten, mit uns Essen zu gehen. Ich habe Julian versprochen, ihm endlich einige meiner FROG Kollegen vorzustellen."
Darüber musste ich nicht lange nachdenken.
"Also mich brauchst du nur einmal zu fragen und ich denke Lilith wird auch sicher dabei sein."
Ich kannte Julian nicht besonders. Zwar hatte ich ihn ein bis zweimal flüchtig gesehen, aber wirklich kennen gelernt hatte ich ihn eigentlich nie, was mir in diesem Moment etwas komisch vorkam, wenn man bedachte, dass er der Mann meiner besten Freundin war. Aber auch das zählte ich zu den negativen Punkten, die dieser Tschob mit sich brachte. Wir einigen uns darauf, dass wir den Abend in drei Tagen als möglichen Termin festhalten würden und kurz darauf verabschiedete sich Kanndra auch wieder, da man sie wieder in der Kröselstrasse erwartete. Als sich die Tür hinter ihr schloss wanderte mein Blick auf das gerahmte Bild von Lilith, welches auf meinem Schreibtisch stand. Wir hatten uns noch nie wirklich darüber unterhalten, doch für einen kurzen Augenblick dachte ich darüber nach, wann wir wohl das erste Mal über den Bund der Ehe oder möglichen Nachwuchs reden würden.

Allerdings war ich mir bei zweiten noch nicht einmal sicher, ob das überhaupt möglich war.


Part 2



Die Liebe ist zwar was feines, aber sie ist auch der Schwachpunkt jedes Menschen. Finden sie heraus, was ihrem Feind am liebsten ist und nehmen sie es ihm. Dann haben sie ihn in der Tasche. Aber denken sie nicht, dass es immer eine Person ist, die ihrem Ziel nahe steht. Der mächtige Bataillonsgeneral Rufus von Morgensturm zum Beispiel, war nichts weiter als Pudding in den Händen seiner Feinde, als diese seinen Schoßhund Fluffy entführen ließen.


- Auszug aus dem Trainingsbuch der Borograwischen Armee


Die Nachricht traf kurz nach meinem Dienstschluss ein. Draußen hatte sich schon die Dunkelheit über die Stadt gelegt und die Strassen fingen an sich langsam zu leeren. Die Oper begann in einer Stunde, also hatte ich noch genug Zeit schnell nach Hause zu fliegen und mich entsprechend umzuziehen. Der Rest des Tages war genauso ereignislos verlaufen wie er begonnen hatte und ein Großteil der Frühschicht hatte sich schon in den Dienstschluss verabschiedet. Ich war gerade dabei mir meinen Umhang anzuziehen, als sich meine Bürotür öffnete und Rogi, Stellvertreterin der FROG`s, herein trat.
"Ich muf mit ein paar FROG`f zu einer Taverne in der Raufgaffe. Wie ef auffieht gibt ef da eine gröfere Flägerei."
Stirnrunzelnd betrachtete ich die Igorina. Es wäre nicht das erste mal, dass der nahe Feierabend plötzlich in weite Ferne rückte.
"Soll ich mitkommen?"
"Nein, nicht notwendig. Ich laffe Carifa hier, damit fie die Ftellung hält. Ich wollte nur daf du befeid weift."
"Passt auf euch auf."
"Immer doch."
Mit diesen Worten schloss sich die Tür hinter ihr und ich war wieder alleine im Büro. Ich hatte keine große Besorgnis, dass etwas Schlimmes passieren würde. Wenn es
sich um eine etwas außer Kontrolle geratene Kneipenschlägerei handelte, was in Ankh-Morpork öfters vorkam, wurden die FROG`s nur als Unterstützung dazu gezogen. Außerdem vertraute ich Rogi blind, wenn es um die Leitung des Thiems ging. So löschte ich die Öllampe in meinem Büro und wollte mich ebenfalls auf den Weg nach unten begeben, als aus der Rohrpostöffnung hinter mir ein lautes Quäcken ertönte.
"Ey Bleichgesicht, hau nicht ab." Mit diesen Worten kletterte Reggie, Rohrpostdämon und Wächter ehrenhalber, halb aus der Öffnung und wedelte mir einem kleinen Umschlag herum. "Hab hier was für dich. Wurde gerade am Tresen für dich abgegeben. Angeblich toootal wichtig."
Kurz ging es mir durch den Kopf, die Nachricht einfach links liegen zu lassen und später zu behaupten, dass ich sie erst am nächsten Tag bekommen hätte, aber der Gedanke verschwand schnell wieder. Seufzend drehte ich mich um und nahm dem Dämon die Nachricht aus der Hand.
"Besten Dank Reggie. Gut gemacht Reggie", fing der Kleine an zu motzen, als er keine Bestätigung erhielt. "Den ganzen Tag schuftet man sich den Hintern ab und bekommt man es mal gedankt? Nein natürlich nicht."
Doch ich hörte ihm nicht zu. Es waren die üblichen Schimpftiraden, für die der Dämon mehr als bekannt war. Ich betrachtete kurz den Umschlag. Ein paar Tropfen rotes Wachs dienten als Siegel, allerdings wurde kein Stempel verwendet. Ein Absender fehlte ebenfalls.
"Hat man dir gesagt, wer das abgegeben hat?", fragte ich, während ich den Umschlag öffnete.
"Nö", antwortete Reggie. "Ist mir auch egal, Spitzzahn."
In dem Umschlag befand sich eine Nachricht für mich. Zu beschreiben, was mir durch den Kopf ging, als ich sie las, währe nur schwer möglich gewesen. Blankes Entsetzen währe aber ein guter Anfang gewesen.

Hallo Valdimier,

ich fasse mich kurz. Wenn du deine Liebste noch einmal lebend sehen willst, solltest du dich auf schnellsten Weg zur Knackerstrasse in den Schatten begeben. Du bekommst dafür von mir fünf Minuten Zeit. Versuch also erst gar nicht deine Kollegen zu alarmieren und mit Verstärkung anzurücken. Solltest du es doch versuchen, kannst du deine Freundin auf dem Grund des Ankhs suchen. Sollte mein Boote die Nachricht doch nicht überbracht haben und einfach mit dem Geld abgehauen sein, fällt das leider unter persönliches Pech und Lilith fällt tief. Also beeil dich.

P.S.

Sollest du jetzt denken, dass das alles nur ein Spaß ist, lass dir sagen, dass Lilith und du heute Abend sehr wahrscheinlich nicht in die Oper gehen werdet.


"Hey Spitzzahn, was ziehst du denn plötzlich für ein Gesicht? Ist deine Oma gestorben?"
Doch Reggies Worte verklangen ungehört in meinem Ohr. Kaum hatte ich die Nachricht gelesen riss ich das Fenster meines Büros auf und war verschwunden.

***


Genau genommen machte ich so ziemlich alles falsch, was man nur falsch machen konnte und ein kleiner Teil meines Verstandes wies mich alarmierend darauf hin, dass ich geradewegs in eine Falle fliegen konnte, doch er war zu schwach um sich gegen den anderen Gedanken zur Wehr zu setzen, der meinen Verstand beherrschte.
Lilith
Ich wusste nicht was mich erwartete, wer mir diesen Brief geschickt hatte und was das alles zu bedeuten hatte, doch das spielte in diesem Moment keine Rolle.
Lilith
Mit hastigen Flügelschlägen flatterte ich über das nächtliche Ankh-Morpork. An der Ernsthaftigkeit dieser Nachricht bestand für mich kein Zweifel. Niemand außer Lilith und mir wussten über unseren geplanten Opernbesuch bescheid und das sie sich so einen makaberen Scherz mit mir erlaubte, konnte ich kategorisch ausschließen. Jemand hatte sie als Geisel genommen und drohte sie umzubringen. Ich musste zu ihr, egal in welche selbstmörderische Gefahr ich mich dafür auch begab. Logisches Nachdenken fand in diesem Moment einfach keinen Platz in meinem Verstand.

***


Die Knackerstrasse befand sich an dem Rand der Schatten und verlief direkt am Ankh entlang. Die Strasse war Menschenleer, was aber nur daran lag, dass sich niemand Nachts bereitwillig in den Schatten aufhielt, außer vielleicht Touristen, die es nicht besser wussten oder diejenigen die es besser wussten und Touristen auf ihre eigene Art auf die Gefahr aufmerksam machen wollten. Zuerst wusste ich nicht wonach ich suchen sollte, doch dann entdeckte ich sie und was ich sah, ließ meine Angst noch größer werden. Zuerst konnte ich es nicht richtig erkennen, doch je näher ich flog desto deutlicher wurde es. An der Stelle der Strasse lag der Ankh etwa drei Meter unterhalb einer steinernen Brüstung, auf der Lilith saß. Sie saß weit nach hinten gelehnt und machte den Eindruck, dass sie jeden Augenblick nach hintenüber in den Ankh stürzen konnte. Den Grund dafür erkannte ich einen kurzen Augenblick später. Jemand hatte ein Seil um ihre Taille gebunden und einen großen Stein daran befestigt, der nun an der Mauer hinab hing und sie in die Tiefe zu ziehen drohte. Ich war mir ziemlich sicher, dass es sich bei diesem Jemand um den Unbekannten handelte, der direkt neben ihr stand und ein zweites Seil in der Hand hielt, welches ebenfalls um ihre Taille gebunden war. Was er damit bezwecken wollte, war mir sofort klar. Er brauchte nur das Seil loslassen und das Gewicht am anderen Ende würde dafür sorgen, dass Lilith in den Ankh stürzte. Der Stein würde sicher schwer genug sein um die feste Kruste des Flusses zu durchschlagen. Ich flog einen Kreis und versuchte den Unbekannten neben ihr einzuschätzen, doch bevor ich ihn richtig betrachten konnte bemerkte ich entsetzt, dass er mich anschaute.
"Na, das war aber knapp", rief er zu mir in die Luft. "Wenn ich du wäre, würde ich jetzt schnell zur Landung ansetzen. Sonst macht deine kleine Freundin eine unappetitliche Begegnung mit der stinkenden Brühe da unten. Und versuch ja keine Tricks. "
Das er mich in dieser Höhe erkannt hatte ließ nicht viel Spielraum für Vermutungen. Wer immer das da unten auch war, kannte sich mit Vampiren aus und wusste genau, worauf er achten musste. Als ich langsam nach unten flatterte kam die Erkenntnis, dass es wirklich sehr dumm gewesen war, alleine hierher zu kommen. Ich hätte doch zumindest eine kurze Nachricht an die anderen abgeben sollen.
Ich verwandelte mich knapp fünf Meter von dem Unbekannten entfernt in meine menschliche Gestalt zurück. Kaum war das geschehen, verkrampfte sich mein Magen, als ich Lilith sah. Ein Teil ihres Mieders war zerrissen und Ihre Hände lagen, an den Gelenken gefesselt, in ihrem Schoß. Doch noch viel schlimmer sah ihr Gesicht aus. Ihr linkes Auge war geschwollen und die ersten Anzeichen eines blauen Fleckes hatten sich schon darum gebildet. Auch der feine Rinnsal getrockneten Blutes, welches aus ihrer Nase gelaufen war, konnte ich nicht übersehen. Sie schluchzte leise und Tränen flossen an ihren Wangen herab.
"Du verdammter Scheißkerl", brüllte ich und machte unkluger weiße einen Schritt auf ihn zu. "Was hast du ihr angetan?"
Als Antwort ließ er das Seil kurz durch seine Hand rutschen und Lilith wurde ruckartig nach hinten gezogen. Kein Schrei entwich ihrer Kehle, sondern nur leises kurzes Wimmern.
"Nanana, mein Lieber", der Unbekannte schüttelte den Kopf. "Wer wird denn gleich an die Wand gehen? Ich wollte es ja nicht, aber deine Kleine hat sich ziemlich gewehrt. Also musste ich leider etwas grob werden."
"Wer sind Sie?" Noch immer brüllte ich ihn an, in der Hoffnung, dass ich so vielleicht etwas Aufmerksamkeit auf uns richten konnte. "Und was wollen Sie von uns?"
"Valdimier, Valdimier, Valdimier", wieder schüttelte mein Gegner auf sehr theatralische Art den Kopf. "Ich mag es überhaupt nicht, wenn man mich so anschreit. Ich möchte, dass du dich etwas zurückhältst. Da kannst du dir sicher denken, was sonst passiert."
Es viel mir schwer mich zu konzentrieren, denn in mir brodelte die Wut unaufhaltsam weiter, doch mein Verstand schaffte es langsam, mich auf die Situation hinzuweisen, in der ich mich gerade befand. Erst jetzt kam ich dazu überhaupt einen richtigen Blick auf meinen Gegenüber zu werfen. Er hatte in etwa meine Größe und ich schätzte ihn auf Ende dreißig. Über seinen Körperbau ließ sich nur wenig sagen, denn er war verhüllt von einem schwarzen Mantel und einem, ebenfalls schwarzen Umhang. Nur die Hand, in der er das Seil festhielt, war zu sehen. Die andere verschwand in der Dunkelheit des Mantelinneren. Mein Instinkt sagte mir, dass er darunter sicher keine schöne Überraschung bereithielt.
"Wer sind Sie?", presste ich zwischen meinen Zähnen hervor. Mein Blick immer zwischen Lilith und ihm wechselnd.
"Na endlich unterhalten wir uns etwas zivilisierter." Der arrogante Tonfall des Mannes ließ meine Wut wieder ansteigen. "Wenn ich mich vorstellen darf. Mein Name ist Boris Rahmsee. Freiberuflicher Vampirjäger, was deine sicher folgende Frage nach dem warum sicher beantworten sollte."
Ich spürte, wie sich mein Magen zusammenzog. Vor mir stand ein Vampirjäger mit Erfahrung. Kein Wunder, dass er mich sofort in der Luft bemerkt hatte.
"Wenn Sie wegen mir hier sind, dann lassen Sie gefälligst sie daraus", erwiderte ich und deutete auf Lilith. "Sie hat mit der Sache nichts zu tun."
Erneut schüttelte er den Kopf und ein schiefes Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht.
"Da irrst du dich leider. Sie spielt nämlich eine sehr große Rolle in der Sache, denn man hat mir einen fetten Bonus dafür bezahlt, dass sie dabei zuschaut, wie es dich erwischt. Vielleicht zeigt ihr das ja, was passiert, wenn man sich mit Blutsaugern wie dir abgibt."
Verzweifelt versuchte ich mir meine Chancen auszurechnen. Ich könnte es versuchen und mich auf ihn stürzen, in der Hoffnung ihn schnellstmöglich unschädlich zu machen um Lilith noch rechtzeitig aus dem Ankh zu ziehen, doch das erschien mir als zu riskant. Das Seil um ihre Taille machte einen stabilen Eindruck und je nach Knoten würde ich eine gewisse Zeit brauchen, sie davon zu befreien. Außerdem konnte ich nicht sagen, wie lange man es im Ankh aushalten konnte.
"Nur damit wir uns richtig verstehen, Valdimier." Es war als hätte Boris meine Gedanken lesen können. "Mir persönlich ist es egal ob deine Freundin hier oben sitzt oder unten in der Brühe absäuft und es gibt auch nichts zu verhandeln. Ich weiß, dass du deine Liebste niemals im Stich lassen wirst und deswegen werde ich dir jetzt erklären, wie es abläuft. Entweder du ergibst dich und lässt dich freiwillig in ein Häufchen Asche verwandeln, dann lebt die süße Lilith weiter. Wenn du zickst, oder etwas Dummes versuchst, fällt sie und ich muss dich halt mit etwas mehr Aufwand um die Ecke bringen. Ich denke ich muss dir nichts sagen, dass du nicht mein erstes Ziel bist?"
Erneut bildete sich das Grinsen auf seinem Gesicht.
"Aber genug geredet. Du hast drei Sekunden Zeit, dich zu entscheiden. Eins!"
"Woher weiß ich, dass Sie sie danach frei lassen?", rief ich.
"Du musst mir schon vertrauen", war seine knappe Antwort. "Zwei!"
Langsam lies er das Seil durch sein Hand gleiten. Es fehlten nur noch ein paar Zentimeter bis Lilith fallen würde.
"Dr..."
"Aufhören!!" Beschwichtigend hob ich die Hände. "Sie haben gewonnen. Was soll ich tun?"
"Valdimier nicht!" Hörte ich Lilith panisch rufen. "Tu es nicht. Er wird uns beide umbringen."
"Schnauze, Schätzchen." Boris Stimme war in diesem Moment mit einem Bellen zu vergleichen, doch als er sich wieder mir zuwandte hatte seine Stimme wieder den gleichen Arroganten Tonfall wie vorhin. "Es geht ganz schnell Valdimier. Heb einfach die Hände hoch. Den Rest erledige ich schon." Seine andere Hand kam aus dem Mantel hervor und darin befand sich eine Armbrust. "Es wird auch ganz bestimmt nicht wehtun."
Ich beachtete ihn gar nicht. Mein Blick und meine Gedanken waren bei Lilith. Durch meine Dummheit hatte ich uns beide in diese Situation gebracht und wenn ich eine Chance hatte sie zu retten, dann würde ich sie nutzen, auch wenn es für mich das Ende bedeutete.
"Bitte Valdimier", flehte Lilith. "Tu es nicht."
"Es tut mir leid", antwortete ich leise und sah wie Boris auf mich anlegte. "Doch es gibt keinen anderen Weg."
Unsere Blicke trafen sich erneut und ich sah, wie sie mir wortlos antwortete. Sie warf einen kurzen Blick zu ihren Peiniger, schloss die Augen und holte tief Luft. Mir blieb nicht einmal Zeit laut "Nein" zu schreien, da hatte sie schon die Arme nach oben und so das Seil aus Boris Hand gerissen. Wie in Zeitlupe sah ich sie von der Mauer fallen und als sie aus meinem Blickfeld verschwunden war, hatte ich schon die Hälfte des Weges zwischen mir und dem Vampirjäger zurückgelegt. Liliths Handeln hatte ihn nur für einen Bruchteil einer Sekunden abgelenkt, doch das war genau die Zeit die ich brauchte. Ich sah wir er abdrückte und ein stechender Schmerz durchzog meine Brust, doch das hielt mich nicht davon ab weiter auf ihn zuzustürmen. Solange ich nicht ein Häufchen Asche war, würde ich kämpfen. Ich sah noch, wie er die Armbrust zur Seite warf und die Hände hob, doch dann stürzte ich mich schon auf ihn. Krachend fielen wir gegen die kleine Mauer und anschließend zu Boden. Blind vor Wut schlug ich auf ihn ein und konnte auch zwei Treffer in seinem Gesicht landen, als mich plötzlich ein weiterer stechender Schmerz durchzog und mich schreiend zurückweichen ließ. Der Schmerz war viel stärker als der Armbrustbolzen, den er wohl mit Knoblauch bestrichen haben musste, und durchzog meinen ganzen Körper. Boris hatte etwas hervorgeholt, das wie ein übergroßer Om-Schildkrötenanhänger aussah und hielt ihn mir ins Gesicht. Ich taumelte und fiel auf die Knie, nur um kurz darauf eins ins Gesicht zu bekommen, und landete so kurz darauf auf meinem Rücken. Ich wollte mich wieder aufraffen, doch Boris war schneller und hielt mir weiter den Anhänger ins Gesicht.
"Wenn ihr es unbedingt auf die harte Tour wollt, könnt ihr das gerne haben!"
Mit diesen Worten setzte er sein Knie auf meine Brust. In seiner anderen Hand befand sich plötzlich ein angespitzter Holzpflock, mit dem er sofort nach meinem Herz stieß. Doch so leicht würde ich es ihm nicht machen. Den Schmerz bestmöglich ignorierend griff ich nach seinem Arm und brachte so den Pflock nur wenige Zentimeter vor meiner Brust zum stillstand. Er verstärkte den Druck, doch mit nur einem Arm konnte er nicht viel unternehmen.
"Mach es doch nicht so schwer", presste er zwischen seinen Zähnen hervor. "Deiner kleinen Schlampe kannst du eh nicht mehr helfen."
Etwas explodierte in mir und ich verlor die Kontrolle über meinen Körper, als sich mein Instinkt in den Vordergrund drängte. Ich schob den Pflock zur Seite und ließ los. Mit einem leisen "Tschok" prallte er auf die Pflastersteine, als Boris den Druck nicht rechtzeitig zurücknehmen konnte. Auch wenn mir jede Bewegung wie hundert Nadelstiche vorkam, schoss kurz darauf meine Faust hervor und traf ihm an Kinn. Er war zu überrascht gewesen, als das er noch irgendwie reagieren konnte. Sein Kopf wurde nach hinten gerissen und die Waffen entglitten seinen Händen. Ich bemerkte nicht einmal richtig, wie es geschah, denn ich hatte vollkommen auf Automatik geschaltet. Ich sah nur, wie meine rechte hand nach dem Pflock griff, während sich meine linke um den Hals des Jägers legte. Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben, doch sie verwandelte sich in pures Entsetzen, als ich ihm den Pflock ins eigene Herz rammte.
"Stirb du verdammtes Drecksschwein", brüllte ich und trieb den Pflock noch tiefer in ihn hinein.
Sofort erschlaffte sein Körper und er gab nur noch krächzende Laute von sich, als ich ihn zu Boden warf. Sterben würde er so oder so. Dabei zuschauen musste und wollte ich ihm nicht. Kaum hatte ich mich aufgerappelt, stand ich auch schon auf der Mauer und starrte auf den Ankh hinab. In der Kruste war deutlich das Loch zu sehen, welches der Stein gerissen hatte und in das Lilith versunken war. Ich zögerte keine Sekunden und sprang, ihren Namen rufend hinterher.

***


Auch wenn Vampire nicht auf ihre Nasen angewiesen waren, so war der Gestank einfach überwältigend. Selten hatte ich eine Verfaultheit und Verrottung in solch einer Konsistenz erlebt. Niemand würde es hier länger als zehn Sekunden aushalten, ohne nach Atem zu ringen, was mich in Panik versetzte. Ich wusste nicht, wie lange mein Kampf mit Boris gedauert hatte, doch ich hatte wertvolle Zeit verloren. Mit kräftigen Armbewegungen kämpfte ich mich durch die zähflüssige Masse, die von der Konsistenz wie Sirup war. Ich sah nicht, wohin ich schwamm, doch der Gedanke an sie ließ mich immer weiter in die Dunkelheit hinabtauchen. Obwohl ich meinen Mund so gut wie möglich geschlossen hielt, füllte er sich langem mit der verfaulten Brühe. Doch das alles blendete ich aus. Noch immer hatte mein Instinkt die Kontrolle über meinen Körper übernommen und trieb mich weiter durch die Masse und irgendwann, es kam mir wie eine Ewigkeit vor, erreichte ich sie. Ich sah zwar nichts, doch ich wusste, dass sie es war. Als ich nach ihr Griff hoffte ich auf irgendeine Reaktion. Irgendetwas, dass mir zeigte, dass sie noch bei Bewusstsein war, doch es geschah nichts. Verzweifelt zog ich mich an sie heran. Ihre Arme waren der Oberfläche entgegengestreckt, fühlten sich aber entsetzlich verdreht an. Ich umklammerte sie und versuchte mit ihr an die Oberfläche zurück zu schwimmen, doch wir bewegten uns, wenn überhaupt, nur wenige Zentimeter nach oben. Die Masse war einfach zu dicht, und das Gewicht, welches sie immer noch nach unten zog, bedeutete eine zusätzliche Last. In der Tiefe meiner Verzweiflung wurde mir klar, dass ich sie niemals hier lebend herausholen würde. Mir blieb nur noch eine Möglichkeit, wenn es selbst dafür nicht so spät war. In meinen Gedanken war nur sie, alles andere war für mich in diesem Moment nicht existent. Ich tastete nach ihrem Kopf und zog in ein bisschen zur Seite. Kurz darauf bohrten sich meine Eckzähen in ihren Hals. Die ersten Züge beförderten nur Ankhschlamm in meinen Magen und mich überkam ein kurzer Würgereflex, doch ich ließ nicht von ihr ab. Kurz darauf schmeckte ich auch schon ihr Blut.


Part 3



Die Leute fragen mich immer, woher ich die Ideen für meine Texte nehme. Wenn die wüssten, dass ich nicht an die große Liebe meines Lebens denke, sondern mir immer eine kleine Portion Stoff durch die Nase ziehe. Liebe endet meistens nur in Verzweiflung und Hass, und das bringt einen irgendwann einmal um die Ecke. Doch wenn das Zeug anfängt zu arbeiten, fühle ich mich einfach grenzenlos und habe das Gefühl das ich ewig leben werde. Deswegen liegt das nächste Häufchen auch immer parat.


- Letzter Eintrag aus dem Tagebuch von David Kurbelei, Sänger der Musik mit Steinen drin Gruppe "Die gefühlvollen Räuber", der am nächsten Tag tot auf der Strasse lag, weil er aus unerklärlichen Gründen von dem Dach seines Hauses gesprungen war.


Ich wusste nicht wie lange ich brauchte um mit Lilith wieder an die Oberfläche zu tauchen, doch es war viel zu lange um ihr jegliche Überlebenschancen zu geben. Zuerst musste ich sie von dem Seil befreien, an dem der Stein hing und dafür brauchte ich schon eine gefühlte Ewigkeit. Als ich dann endlich mit ihr auftauchen konnte, brauchte ich auch etwas um das Loch in der Kruste zu finden, da sich schon wieder eine leichte Haut darüber gebildet hatte, die ich aber mühelos durchbrechen konnte. Ich blieb ungewöhnlich ruhig, als ich uns beide auf die Kruste hievte und ihr Gesicht von dem gröbsten Schlamm befreite. Ihre Augen waren geschlossen und zeigten nichts von dem Schrecken den sie durchlitten haben musste. Selbst der blaue Fleck war unter den Schlammresten nicht mehr zu sehen.
"Lilith", sagte ich leise. "Bitte lass mich nicht alleine."
Wie ein dummer Junge, der nicht wusste, was er tun sollte, kniete ich neben ihr und schaute sie einfach nur an, in der Hoffnung, dass sie die Augen öffnen und alles wieder gut werden würde. Doch die Minuten verstrichen, in denen nichts geschah. Zuerst wollte ich es nicht wahr haben, doch dann überkam mich die Gewissheit, dass es vorbei war. Lilith war tot und es gab nichts, was ich jetzt noch für sie tun konnte. Mit dieser Erkenntnis kam aber auch ein anderer Gedanke, der relativ einfach, aber auch kraftvoll war, dass ich ihn gar nicht ignorieren konnte. Und die Umsetzung sollte mir auch kein Problem machen. Immerhin wusste ich auch wie man mit einer Armbrust umzugehen hatte.

Schweigen nahm ich die Waffe zur Hand und legte mit der Professionalität eines FROG`s einen Bolzen ein. Zwar war die Waffe ziemlich mit Ankhschlam verdreckt, aber einen Schuss würde sie sicher noch hinbekommen. Als ich die Armbrust geladen hatte und mir ans Herz setzte, gab es nur einen Gedanken, der in meinem Kopf hauste.

Ohne sie wollte ich einfach nicht mehr sein.

***


Kurz bevor sich mein Finger vollkommen um den Abzug gekrümmt hatte ertönte plötzlich eine Stimme von der Mauer und sie klang äußerst wütend.
"Was zur Hölle glaubst du tust du da gerade?"
Erschrocken riss ich meinen Kopf nach oben und sah Araghast Breguyar über die Mauer schauen. Der Kommandeur der Wache funkelte mich böse an.
"Valdimier van Varwald, ich befehle dir, dass du auf der Stelle die verdammte Armbrust weglegst."
"Aber Lilith ist tot", war mein kläglicher Versuch mein Handeln zu rechtfertigen.
"Ach und nun willst du dich einfach im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Staub machen und sie hier einfach alleine auf dem Ankh liegen lassen? Ich denke sie währe darüber nicht sehr erfreut."
"Sie ist tot, Bregs", brüllte ich ihn an. Seine fehlende Anteilnahme und Provokation machten mich in diesem Moment unglaublich wütend. "Es ist ziemlich egal was sie wollen würde, weil sie es eh nicht mehr mitbekommt."
Dieser Satz versetzte mir einen Schlag in die Magengrube und ließ mich verstummen. Etwas in meinem Kopf hatte Klick gemacht und mein Vorhaben, sich selbst in ein Häufchen Asche zu verwandeln war plötzlich der Resignation gewichen, die mich mit voller Härte erwischte.
"Bei allen Göttern", entwich es mir mit einer weinerlichen Stimme als ich wieder auf sie herabschaute und ich merkte wie mir die Tränen aus den Augen flossen. "Was soll ich denn jetzt nur machen?"
"Du solltest ihr auf jeden Fall die letzte Ehre erweisen und dich darum kümmern, dass sie anständig beerdigt wird und dich nicht hier und jetzt selbst pulverisieren."
Auch wenn er die Worte mit seiner typischen kalten und trockenen Art aussprach, wusste ich, dass er Recht hatte. Wie war ich nur auf diese Idee gekommen? Ich konnte sie doch nicht einfach so hier liegen lassen. Schniefend beugte ich mich über sie und küsste sie vorsichtig auf die Stirn. Ich würde sie auch jetzt nicht im Stich lassen.

Kurz darauf hatte ich sie in den Armen und ging vorsichtig auf der Ankhkruste die Mauer entlang um eine Möglichkeit zu finden, wieder richtig festen Boden unter den Füßen zu spüren.

***


Was das Sterben angeht hatte ich wenig Erfahrung, was wohl daran lag, dass man es bekanntlich ja nur einmal tat und dann nie wieder. Es kam nicht überraschend. Das letzte an das ich mich erinnern konnte, war der faulige Geschmack des Ankh und einen stechenden Schmerz in meiner Lunge, der so plötzlich verschwand wie er aufgetaucht war. Es verschwand einfach alles. Jegliche Anspannung und Gefühl. Selbst der Geruch und Geschmacks war verschwunden. Als ich die Augen wieder öffnete wusste ich, dass ich tot war. Ich versuchte erst gar nicht, an mir herunterzuschauen, da ich wusste, dass ich nichts sehen würde, da mein Körper vor mir in der dunkeln Brühe trieb. Es dauerte nicht lange bis ich Valdimier sah, wie er vor meinen Augen vorbei schwamm und sich an meine Körper klammerte. Ich hatte so sehr gehofft er würde kommen und mich retten, doch er war zu spät. Allerdings empfand ich keine Wut oder Hass auf ihn. Gefühle waren in meinem Zustand etwas, was man nicht mehr benötigte. Auch seinen verzweifelten Biss in meinen Hals nahm ich hin ohne einen Gedanken daran zu verschwenden. Ich folgte ihm als, er mich langsam zurück an die Oberfläche zog, wo er mich auf den Ankh legte und um mich trauerte.
"ES IST SCHON SELTSAM, WAS MAN FÜREINANDER TUT."
"Er hätte sicher auch noch mehr getan", antwortete ich, während ich Valdimier anteillos dabei beobachtete, wie er die Armbrust gegen sich richtete.
"Was ist, wenn er es tut? Kommt er dann auch hierher?".
"NEIN, SEIN LEBEN IST SCHON LÄNGST VORBEI UND OHNE LEBEN GIBT ES AUCH KEINEN WEITEREN WEG."
Wäre es mir möglich gewesen hätte ich eine Seufzer von mir gegeben.
"Ich hätte gerne noch etwas mehr Zeit mit ihm verbracht."
Darauf gab Tod keine Antwort. Zusammen beobachteten wir, wie Valdimier von seinem Vorhaben abgebracht wurde und meinen Körper in die Arme nahm.
"Ich denke mal du nimmst mich jetzt mit?", fragte ich Tod und wandte meinen Blick zu ihm.
"NICHT UNBEDINGT", war seine Antwort, die mich doch etwas überraschte. "ICH BIN NUR HIER, WEIL ICH DIE GANZE ANGELEGENGEIT SEHR INTERESSANT FINDE."
"Und wie geht es jetzt weiter?"
Tod holte eine Sanduhr aus seinem Umhang hervor und hielt sie vor mich. Das Namensschild daran trug meinen Namen. Der gesamte Inhalt befand sich in der unteren Hälfte.
"Ich denke das sieht sehr eindeutig aus."
"SCHAU GENAU HIN."
Ich näherte meinen Blick und wusste zuerst nicht, wonach ich schauen sollte, doch dann entdeckte ich die wenigen Sandkörner, die sich genau in der Mitte der Uhr befanden. Obwohl sie so ohne Probleme nach unten fallen konnten, blieben sie einfach in der Luft hängen.
"Was bedeutet das?"
"DAS DU DIE WAHL HAST LILITH VON ANKHBACH. DEIN LEBEN IST VORBEI, DARAN WIRD SICH NICHTS ÄNDERN. DOCH DU KANNST EINEN ANDEREN WEG WÄHLEN."
"Der Biss war also nicht zu spät?"
"JA, ABER AUCH NICHT ZU FRÜH."
Ich schaute mich zu Valdimier um. Er hatte schon einige Meter zurückgelegt und schien immer noch nach einer Möglichkeit zu suchen den Ankh zu verlassen.
"Was passiert, wenn ein Vampir stirbt?"
"ER HÖRT EINFACH AUF ZU EXESTIEREN. EIN NACHLEBEN IST FÜR IHN NICHT MÖGLICH."
Ich überlegte nicht lange.
"Was muss ich tun?"
"GEHE EINFACH DEINEN WEG."
Zuerst wusste ich nicht, wie er das meinte, doch dann wurde es mir klar. Ich drehte meinen nicht existierenden Körper und lief Valdimier hinterher.

***


Lilith schlug so plötzlich um sich, dass sie mir um ein Haar von den Armen geglitten währe. Erschrocken kniete ich mich hin und rief ihren Namen. Sie hatte noch immer die Augen geschlossen und dachte wohl noch immer, dass sie sich unter dem Ankh befand. Erneut rief ich nach ihr, überhaupt nicht wissend, was gerade geschah. Dann riss sie plötzlich die Augen auf. Sie wollte etwas sagen, doch nur ein ertrinkenden Glucksen, gefolgt von einem Schwall Ankhwasser verließ ihren Mund. Instinktiv drehte ich sie etwas auf die Seite, und mit einem Geräusch, welches mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließ, erbrach sie all das Wasser, welches sie verschluckt hatte und das sich in ihrer Lunge befand. Kaum war das gröbste draußen, spürte ich wie sie die Luft einzog und kurz darauf zu Husten anfing, womit sie die letzten Reste Wasser und Schlamm heraus brachte. Als ihr husten verstummte wandte sie sich aus meinem Griff und ließ ihren Blick hastig über ihre Umgebung wandern. Sie schien nicht zu ahnen, wo sie sich gerade befand.
"Lilith?", fragte ich vorsichtig.
Ich Blick huschte zu mir und sie starrte mir in die Augen.
"Valdimier?"
Ihre Stimme war leise und schwach und ich wollte sie sofort in den Arm nehmen und sie an mich drücken. Ich wollte ihr zeigen, wie froh ich war, dass sie bei mir war. Doch dann kam die Ohrfeige.
Der Schlag war schnell und überraschend und mein Kopf wurde zur Seite geschleudert, während kleine Schlammklumpen durch die Gegen flogen. Fassungslos starrte ich sie an und mein erster Gedanke war, dass es dafür war, dass ich sie gebissen hatte. Ein Gedanke der mir die Angst durch den Körper jagte. Doch keifte sie mich an.
"Wie kannst du es nur wagen dich selbst richten zu wollen, während ich tot auf dem Ankh liege? Sollte das eine günstige Wasserbestattung werden oder was?"
"Was....wie....ich?", stammelte ich. "Woher weißt du das?"
"Das ist egal", antwortete sie erzürnt. "Was hast du dir dabei nur gedacht? Mir ist klar, dass du ziemlich Impulsiv sein kannst, aber das geht nun doch etwas zu weit."
Fassungslos starrte ich sie an, während ich mir die Backe hielt. Was sollte ich ihr jetzt nur sagen? War es vielleicht der Schock? Doch bevor ich eine Antwort darauf finden konnte, fiel sie mir um den Hals.
"Gott, Valdimier", weinte sie. "Wie kannst du denn nur auf solche Gedanken kommen?"
"Ich weis auch nicht", erklärte ich ihr, während ich meine Arme um sie legte. "Ich sah einfach keinen anderen Ausweg."
Ein weiteres Horrorszenario baute sich in mir auf. Was währe gewesen, wenn ich es wirklich getan hätte? Dann hätte ich sie alleine gelassen. Diese Vorstellung lies es mir plötzlich elend werden, doch das Gefühl verschwand wieder, als ich ihre Stimme an meinem Ohr hörte.
"Ich wusste dass ich mich auf dich verlassen kann", flüsterte sie leise, von einem leichten Schluchzen begleitet. "Ich wusste, dass du mich retten würdest."
Schweiged hielten wir uns in den Armen, bis wir merken, dass wir langsam in der Ankhkruste einsanken. Lilith war noch zu schwach um alleine zu gehen, so legte ich ihren Arm über meine Schulter und stützte sie. Jetzt mussten wir nur noch irgendwie vom Ankh runter.
"Du weist, dass ich dich gebissen habe?", fragte ich nach den ersten Schritten.
"Ja", antwortete sie mit normaler Stimme. "Aber das ist mir egal."

***


Nach einigen Metern fanden wir einen kleinen Holzsteg, von dem eine steinerne Treppe nach oben auf die Strasse führte. Dort wurden wir allerdings schon erwartet.
"Soso, Valdimier. Das ist ja gerade noch mal gut gegangen."
Araghast stand an der Mauer gelehnt und betrachtete uns, seine Arme vor der Brust verschränkt, mit gespieltem Interesse.
"Was machst du hier Bregs?"
"Ich denke, ich habe dir in gewisser Maßen das Leben gerettet. Reggie hat mir von deinem plötzliche Aufbrechen erzählt, nachdem du die Nachricht erhalten hattest. Und da du den Zettel in aller Eile liegen gelassen hast, dachte ich mir, dass ich mal lieber nach dem Rechten sehe. Wie ich sehe, hast du mal wieder ganze Arbeit geleistet."
"Was meinst du damit?"
Die Frage war unnötig gewesen, denn die Antwort war mir schon bekannt.
"Ich bitte dich. Man muss doch kein Genie sein, um zu erkennen was los ist. Wenn es nicht schon merkwürdig genug wäre, dass jemand, der gerade im Ankh ertrunken ist, jetzt schon wieder auf eigenen Beinen stehen kann, dürften die Bisspuren niemanden entgehen."
"Was ist denn los?", fragte Lilith leise, doch ich schüttelte nur den Kopf.
Was ich getan hatte, war im höchsten Maße illegal gewesen und ich würde mir nicht die Blöße geben und es Bregs noch direkt auf die Nase binden.
"Wenn das bedeutet, dass es besser für uns währe die Stadt zu verlassen, werden wir das wohl tun müssen", antwortete ich stattdessen.
"Ach, hast du das vorher mit ihr abgesprochen, bevor du sie gebissen hast? Ich wage das nämlich zu bezweifeln." Drohend hob er den Finger. "Ich will dir mal etwas sagen Valdimier. Anfangs hatte ich Mitleid mit dir, als ich dich da unten gesehen habe. Doch wie kannst du es wagen, einfach mirnichtsdirnicht jemanden in einen Vampir zu verwandeln?"
"Was hätte ich denn deiner Meinung nach tun sollen?", fragte ich trotzig zurück. "Sie einfach sterben lassen?"
Bregs Antwort kam wie aus der Armbrust geschossen.
"Glaube mir, tot währe sie besser dran gewesen."
Ich spürte wie Lilith bei seinen Worten zusammenzuckte und auch ich stand kurz davor auf ihn loszugehen, doch Lilith hielt mich an meinem Arm fest und drückte ihn leicht, um mich zu beruhigen. Die Diskussion drohte langsam aus dem Ruder zu laufen und es währe besser gewesen jetzt zu schweigen, doch in diesem Augenblick war mir egal, was die Konsequenzen sein würden. Ich wollte ihn einfach nur verletzen, und ich wusste, wie ich es am besten konnte.
"Ich denke Bregs, dass du nicht in der Lage bist, das wirklich beurteilen zu können. Denn um das Dasein als Vampir zu verteufeln, sollte man schon wirklich wissen, wie es ist einer zu sein."
Sollte es noch einen Funken Freundschaft zwischen uns gegeben haben, so war dieser in diesem Augenblick erloschen.
"Glaube mir Valdimier", sagte er langsam und mit einer Bitterkeit in seiner Stimme, die ich vorher noch nie zuvor bei ihm gehört hatte. "Ich weiß besser als du denkst, wie es sich anfühlt ein Vampir zu sein."
Sekunden vergingen, in denen wir uns nur anstarrten, als er plötzlich das Thema wechselte.
"Aber genug davon", seine Stimme hatte wieder diesen leicht arrogant wirkenden Tonfall, als währen die letzten Sätze niemals gefallen. "Valdimier, du steckst ziemlich tief in Schwierigkeiten."
"Was du nicht sagst."
"Ein Wort von mir und du bist weg vom Fenster."
"Worauf willst du hinaus Bregs?"
Er hielt kurz inne und musterte mich.
"Stell dich doch nicht so dumm. Du versuchst mir schon seid langen den tot von Charlotta anzuhängen. Einigen wir uns einfach darauf, dass wir Quitt sind und ich vergesse die Sache hier."
"Darüber kann man sich sicher einigen."
Mir gefiel der Gedanke nicht, dass Bregs nun etwas gegen mich in der Hand hatte. Das raubte mir die Möglichkeit, doch noch hinter die Wahrheit von Charlottas Tod zu kommen. Doch wenn man die Alternativen verglich, war es das geringere Übel. Ich musste in Zukunft nur wesentlich vorsichtiger sein.
"Gut, dann ist die Sache hier für mich erledigt." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. "Und kümmere dich darum, dass die Leiche hier weggeschafft wird. Immerhin hast du sie fabriziert."
Wir schauten ihm noch nach, bis er in de Dunkelheit verschwunden war.
"Komm", sagte ich schließlich. "Lass uns nach Hause gehen."


Part 4



Ich sage euch. Das einfachste Mittel eine Frau ins Bett zu bekommen ist immer noch die Romantikschiene. Lügt ihnen notfalls das Blaue vom Himmel. Gebt ihnen zu verstehen, dass ihr sie erst etwas näher kennenlernen wollt und sagt ihnen dann irgendwann, dass ihr sie liebt. Lasst sie einfach etwas zappeln, dann wird die Action im Bett umso besser. Abhauen könnt ihr nachher immer noch.


- Zitat von Lars von Unkensee. Selbsternannter Casanova, der das letzte mal gesehen wurde, als er auf einer Feministenvereinigung auf Frauenfang gehen wollte


Mit der Zeit hatte sich das Dach unseres Wohnhauses als der Ort herausgestellt, den man am besten aufsuchen konnte, wenn man einen klaren Kopf bekommen wollte. Die Aussicht über der Stadt war einfach unbeschreiblich und das half ungemein innerlich etwas zur Ruhe zu kommen. Zumindest war es bei Lilith und mir der Fall, und der heutige Abend sollte da keine Ausnahme machen. Als ich durch das Dachfenster nach oben stieg, was sich als gar nicht so leicht herausstellen sollte, da ich zwei gefüllte Gläser bei mir hatte, saß Lilith schon an unserem üblichen Platz in der Nähe des Kamins. Etwas über eine Stunde intensiven Badens war nötig gewesen um sich vollkommen von den Überresten des Ankhs zu befreien und auch für einen etwas angenehmeren Geruch zu sorgen. Da unsere alten Kleidungsstücke hoffnungslos ruiniert waren, haben wir sie direkt in den Abfall geworfen. Ich trug nun einen meiner gewöhnlichen Anzüge mit Umhang, während Lilith einen schwarzen Rock mit schwarzer Bluse trug. Vorsichtig balancierte ich auf dem Dach entlang und setzte mich neben sie. Schon während des Waschens war das Voranschreiten der Verwandlung nicht zu übersehen gewesen, doch hier oben auf dem Dach sah man ihr nicht mehr im geringsten an, dass sie einmal ein normal lebender Mensch gewesen war. Ihre Haut hatte schon die natürliche Blässe eines Untoten angenommen und auch ihre Eckzähne standen schon etwas heraus. Selbst ihr blaues Auge war bereits verschwunden.
"Ist das Tierblut?", fragte sie mich, als ihr eines der Gläser reichte.
"Ja. Aber ich habe es mit etwas Tomatensaft versetzt. Das dürfte den Geschmack für dich etwas angenehmer machen."
Etwas zweifelnd betrachtete sie das Glas und schien zu überlegen ob sie es wirklich trinken sollte. Ich würde sie nicht dazu drängen, doch früher oder später musste sie es tun, wenn es ihr nicht wirklich schlecht gehen sollte. Doch dann hob sie es auffordernd in meine Richtung und wir stießen an, bevor jeder von uns einen Schluck nahm. Wir beide verzogen das Gesicht, allerdings aus verschiedenen geschmacklichen Verirrungen.
"Und das soll ich jetzt dauernd trinken?", fragte Lilith ungläubig.
"Mit der Zeit wird es dir schmecken", erwiderte ich und nahm demonstrativ noch einen Schluck. "Aber vielleicht war das mit dem Tomatensaft auch eine schlecht Idee gewesen."
Sie schaute das Glas einen kurzen Augenblick an und stellte es dann anschließen auf den Kaminsims.
"Ich denke ich werde es nachher lieber mal pur probieren."
"Lilith, wenn du nicht trinken willst, dann musst...."
"Nein", unterbrach sie mich. "Das werde ich mir auf keinen Fall antun."
Ich nickte nur bestätigend. Ich würde ihr helfen wo ich nur konnte und auch in Zukunft immer für sie da sein, aber die Entscheidungen würde sie treffen müssen. Vorsichtig streckte ich den Arm nach ihr aus und zog sie näher an mich heran. Sie lächelte mir zu und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. So saßen wir auf dem Dach und ließen einfach nur die Zeit verfliegen.
"Er hatte sogar vorher in der Taverne gegessen", fing sie irgendwann an zu erzählen. "Ich hatte ihn für einen ganz normalen Gast gehalten. Er muss auch mitbekommen haben, wie ich mich mit Klaus über die Oper heute Abend unterhalten hatte. Anders kann ich mir nicht erklären, wie er dahinter gekommen war. Als es dann später um die Bezahlung ging, hatte er mir ein richtig nettes Trinkgeld zugesteckt und mich gefragt, ob ich denn noch zu haben sei. Ich hatte ihn einfach nur angelächelt und erwidert, dass ich vergeben sei und ihn noch den Rat gegeben, dass es einen sehr schlechten Eindruck macht, wenn man solch eine Frage mit einem großen Trinkgeld unterstreicht. Darauf hat er nur gelacht und ist gegangen."
Sie legte eine kleine Pause an und schmiegte sich noch etwas an mich.
"Nachdem ich in der Taverne fertig war, wollte ich mich eigentlich direkt auf den Weg zur Oper machen, doch er hat mir schon kurz nach der Taverne in einer Gasse aufgelauert. Ich hatte nicht aufgepasst und ihn übersehen. Noch bevor ich etwas machen konnte hatte er mich schon in die Gasse gezerrt. Ich wollte schreien, doch er hielt mir sofort den Mund zu. Mit seiner anderen Hand hielt er mir ein Messer vors Gesicht. Wenn ich den nächsten Tag noch erleben wollte, sollte ich jetzt kein Wort sagen, erklärte er mir mit ruhiger Stimme. Ich währe nicht sein Ziel, sondern nur das Mittel zum Zweck und wenn ich genau das tun würde, was er mir sagte, würde ich unbeschadet aus der ganzen Sache herauskommen. Als er dann die Hand von meinem Mund nahm, fragte ich ihn instinktiv, was er wolle, und darauf antwortete er nur, dass er hinter dir her sei und ich den Köder spielen würde."
Wieder legte sie eine kurze Pause ein. Während ihrer ganzen Erzählung hatte sie die Augen geschlossen.
"Wenn ich jetzt darüber nachdenke, bin ich mir sicher, dass es Absicht von ihm war, doch er senkte das Messer und ich sah meine Chance. Ich stieß ihn weg und wollte flüchten, doch er war schneller und stieß mich zurück gegen die Wand. Ich versuchte noch mal zu schreien, doch er verpasste mir einen Faustschlag direkt ins Gesicht, der mich bewusstlos werden ließ."
"Himmel Lilith", hauchte ich erschrocken. "Er hätte dich auch einfach umbringen können."
"Valdimier, das war mir in diesem Moment egal. Der Gedanke daran, dass ich als Köder für dich dienen sollte, war zu viel für mich."
"Du gibt`s dir doch jetzt nicht etwa die Schuld?"
Entschlossen schüttelte sie den Kopf.
"Nein, natürlich nicht. Er war zu stark für mich und ich hatte keine Chance gegen ihn, aber kampflos wollte ich mich nicht ergeben."
Sie schien meine Unsicherheit zu bemerken, denn plötzlich rückte sie ein Stück von mir weg und schaute mich mit einem herausfordernden Blick an.
"Verrat mir eins Valdimier. Warum um Himmelswillen bist du ohne jegliche Verstärkung zu uns gekommen? So wirklich nach Vorschrift hast du nicht gehandelt."
Diese Frage verfehlte nicht ihre Wirkung, denn sie hatte mich nun in der Zwickmühle. Warum sollte ich ihr einen Vorwurf machen, wenn ich mich ebenfalls wie ein Liebeskranker Schwachkopf aufgeführt hatte.
"Schon gut, schon gut." Ich hob beschwichtigend die Hände. "Du hast gewonnen."
Argwöhnisch musterte sie mich noch einige Sekunden, als währe sie sich nicht sicher, dass ich es ernst meinte. Doch dann bildete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht und sie setzte sich wieder neben mich.
"Meinst du dein Vater ist in der Stadt?", fragte ich.
"Weiß ich nicht", antwortete sie sofort.
Sie hatte sich wahrscheinlich die gleichen Gedanken gemacht. Für mich stand außer Frage, dass ihr Vater hinter all dem steckte. Zwar hatte ich mir in meiner jetzigen Wache Zeit auch einige Feinde gemacht, doch Rahmsees Bemerkung, dass er extra dafür bezahlt wurde, dass Lilith meinen Tod mit ansehen sollte, damit sie ihre Lektion bezüglich Liebesbeziehungen lernte, ließ mich aber zu keinen anderen Entschluss kommen. Seine Leiche müsste jetzt sicher auf der Wache liegen, ich hatte auf dem Weg nach Hause noch eine Klackernachricht an meine Kollegen geschickt, und ich würde morgen sicher einige Fragen beantworten müssen, aber selbst dafür hatte ich mir schon die passende Aussage ausgedacht. Sollten sie doch ermitteln. Ich war mir sicher, dass man Beweise finden würde, die belegen, dass Albert hinter der ganzen Sache steckte. Ich hätte nie gedacht, dass der Hass von Liliths Vater so groß war, dass er seiner Tochter so etwas antun würde. Wir mussten nun in Zukunft etwas vorsichtiger sein.
"Valdimier", erklang Lilith Stimme und riss mich aus den Gedanken. "Kann ich dich etwas fragen?"
"Sicher."
Allerdings flammte ein leichtes unruhiges Gefühl in mir auf. Wenn sie die Frage so anfing, war es immer etwas sehr unangenehmes.
"Ok, aber sag mir die Wahrheit." Ihr Blick glitt über den Horizont. "Wie lange sind wir jetzt schon zusammen?"
Ich überlegt kurz.
"Müssten jetzt knapp vier Jahre sein. Aber das ist doch nicht deine Frage, oder?"
"Nein, natürlich nicht." Sie biss sich leicht auf die Oberlippe, als sie überlegte. "In all den Jahren. Ist dir da niemals der Gedanke gekommen... du weist schon.... mich zu beißen?"
Ich zuckte leicht zusammen und schaute sie an. Mit dieser Frage hätte ich vielleicht die nächsten Tage oder Wochen gerechnet, aber nicht so früh.
"Der Gedanke kam sogar recht häufig." Seltsamerweise blieb ich relativ ruhig als ich antwortete. "Aber nicht, weil ich unbedingt dein Blut trinken wollte."
"Warum denn dann?"
Ich seufzte leise. Was ich als nächstes sagen würde, kam mir das erste Mal in den Sinn, als wir das erste Mal hier oben auf dem Dach gesessen hatten. Wenige Stunden zuvor hatte ich ihrem Vater bei unserem ersten Treffen einen Kinnhaken verpasst.
"Lilith, wenn ich mich nicht verrechne, dann werde ich das nächste Jahr 300 Jahre alt." Diesmal war ich derjenige, der sie zu sich zog. "Einem normalen Menschen wird es wohl für immer verwehrt bleiben, auch nur annähernd in dieses Alter zu kommen. Der Gedanke daran, dass du im Laufe der Jahre immer älter wirst und irgendwann stirbst, während ich immer noch wie heute aussehe, war für mich nur schwer zu ertragen."
"Und du hättest dagegen nichts unternommen?"
Die Skepsis in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
"Ich denke, irgendwann hätte ich dich gefragt, ob ich es tun soll."
"Was hättest du getan, wenn ich nein gesagt hätte?"
"Auch wenn es mir schwer gefallen währe, aber ich hätte deinen Wunsch akzeptiert."
Ich drehte meinen Kopf zu ihr, um sie anzuschauen.
"Lilith, etwas musst du wissen und wirst es auch bald selbst erfahren. Es ist zwar ansprechender und auch interessanter Blut direkt zu saugen, als aus der Flasche zu trinken. Was glaubst du, warum ich ab und zu ein rohes Steak aussauge? Aber sobald der Durst gestillt ist, lässt der Drang nach und verschwindet für kurze Zeit sogar ganz. Es würde mir niemals darum gehen, nur dein Blut zu trinken. Dieses ganze nachts-Jungfrauen-in-Ihren Nachthemden-aussagen Klischee würde ich niemals erfüllen."
Als sie das hörte, musste sie leise lachen.
"Du müsstest doch am besten wissen, dass ich keine...."
"Dann lass das Jungfrau eben weg", fiel ich ihr ins Wort und kniff sie leicht in ihre Seite. "Darum geht es jetzt aber nicht. Was ich damit sagen will, ist folgendes. Dich stört es nicht, dass ich ein Vampir bin, aber du bist auch nicht eine von der Sorte Menschen, die sich förmlich von Vampiren angezogen fühlen, weil sie angeblich so kühl, mystisch, verwegen und ja Geschöpfe der Nacht sind, die angeblich immer total süß aussehen. Genau diese beide Sorte Menschen sollten erst recht nicht gebissen werden. Die Einen, weil man ihr Vertrauen nicht missbrauchen sollte und die Anderen, weil sie am wenigsten wissen, was es bedeutet ein Vampir zu sein und auf mehr von solchen Möchtegerndunklen kann man gerne verzichten."
Ich seufzte noch einmal und griff nach ihrer Hand.
"Ich bin ehrlich zu dir Lilith. Ganz simpel betrachtet, freut sich ein Teil von mir, dass ich dich gebissen habe. Allerdings nur aus dem Grund, weil ich jetzt weiß, dass uns eine seeeeeeeehr lange gemeinsame Zeit bevorstehen wird. Nur die Art, wie es passiert ist, macht mir zu schaffen. Es war einfach ein egoistischer Akt gewesen, weil ich dich nicht verlieren wollte. Bregs hat nicht Unrecht, wenn er sagt, dass ich nicht einfach Menschen in Vampire verwandeln kann, und ich will gar nicht drüber nachdenken, was jetzt währe, wenn du nicht damit einverstanden gewesen wärst. Ich hätte dich einfach vorher liebend gerne gefragt, ob du es möchtest."
Sie hob die Hand und strich mir zärtlich über die Wange. In ihrem Blick sah ich, dass sie mich verstand und das erleichterte mich ungemein.
"Versprich mir, dass du dir darüber aber keinen allzu großen Kopf machen wirst."
Ich nickte und kurz darauf küssten wir uns, nur um das Gesicht zu verziehen und uns schleunigst wieder voneinander zu trennen.
"Ich glaube wir sollten noch etwas mehr Minze verwenden um den Ankh-Geschmack loszuwerden", erklärte ich vorsichtig, während sich auf Liliths Gesicht ein Grinsen bildete.
"Besser wäre das."

Wir achteten nicht darauf, wie viel Zeit wir noch auf dem Dach verbrachten, aber das war auch egal. Keiner von uns hätte sicher gedacht, dass der Tag so zu Ende gehen würde und unser Leben würde sich morgen sicherlich ziemlich ändern, doch ich hatte sie noch an meiner Seite und das war das Einzige was wirklich zählte.
[1] Nur um Missverständnisse zu vermeiden. Das Buch gibt es wirklich und ist sehr zu empfehlen, und bei weiten nicht so kitschig, wie dieser Satz vielleicht vermuten lässt.

[2] Siehe "Der Hexer Teil 1 bis 3" von Araghast Breguyar. Tipp: Viiiieeel Zeit mitbringen. Aber bitte erst die Geschichte hier fertig lesen ;)




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Feedback:

Von Breda Krulock

30.06.2009 17:48

Sehr schöne Geschichte, ließ sich in Einem durchlesen, auch wenn mir persönlich das Liebesleben von Kollegen lieber verwährt bleibt ;)Nur einen Kritikpunkt: Man hält sich die Wange, nicht die Backe: Du hast eine Ohrfeige bekommen, nicht den Hintern versohlt ;)

Von Laiza Harmonie

30.06.2009 17:48

Die Ich Erzählung ist dir gut gelungen. Aber sooo schmalzig fand ich die Single nicht ;-) Die Szene mit Tod fand ich genial!

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