Das Dorf der großen Schwester

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vollendet am 23.05.2006

Eine neue Attraktion bringt die Bürger zum Jubeln: "Das Dorf des großen Bruders" nennt es sich. Dafür wurde außerhalb den Stadtmauern ein kleines Dorf errichtet, um es herum eine Art Kolosseum. Vierzig mutige Menschen zogen dort ein, um sich Tag und Nacht bei ihrem Leben zusehen zu lassen. Täglich - selbst nachts - ist es ausverkauft und die Bewohner des Dorfes erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie sind Tagesthema Nummer 1 in Ankh Morpork. Spätestens seitdem zwei Morde geschehen sind.

Der Patrizier hat daher die Wache "gebeten" innerhalb des Dorfes zu ermitteln. Ein kleines Wachehaus unter der Führung Humph MeckDwarfs wurde in dem Dorf eingerichtet, wo nun neun Wächter ihren Dienst vertun. Sie sollen den Mörder innerhalb des Dorfes finden. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn man Tag und Nacht beobachtet, von etlichen ausgebuht und bespuckt wird. Und so versucht jeder Wächter neben den Ermittlungen sich mit den "Begleiterscheinungen" auseinander zu setzen.

Humph MeckDwarf

Blutrote Tropfen fielen von den Fingerkuppen und bildeten einen kleinen See auf dem Boden. Ich sah dem sanften Regen eine Weile zu, bevor ich mich dazu aufraffen konnte mein zweites Werk zu vollenden. Lange hatte ich warten müssen, meine Kunst einem größeren Publikum zu zeigen. Und sie wissen es zu würdigen, ich höre sie, wie sie mein Geschick bewundern. Wie präzise mein Messer geführt ist, wie ein liebevoller Pinselstrich in einem Gemälde, das sagen sie, ich weiß es, ich spüre es. Aber sie sehen es noch nicht, nein, sie sehen es noch nicht. Es ist ein Gemälde, und dies hier sind wirklich nur Pinselstriche. Das Gesamtkunstwerk wird größer, phänomenaler. Ein Meisterstück. MEIN Meisterstück.

"Es gibt drei Gebäude, die nicht durch Zauberei alles in ihrem Inneren Preis geben. Eines davon wird für die Wache eingerichtet, damit eure Ermittlungsergebnisse nicht jedem bekannt sind. Das zweite Gebäude ist ein Forschungsgebäude, wo sich jede Woche Püschologen der ganzen Scheibe einfinden und mit den Bewohnern des Dorfes reden können. Diese Püschologen wohnen unter der innerhalb der Stadt, sie kommen also nicht in Frage. Bregs redet mit ihnen, ob sie vielleicht einen Verdacht haben, wer hinter den Morden steckt. Dort wurde auch die erste Leiche gefunden, seitdem sind die meisten nicht mehr bereit, ihre Arbeit wieder aufzunehmen.", Ras gab Humph eine Akte.
"Und das dritte Gebäude?", der Hauptmann nahm das Dokument entgegen und sah es sich an.
"Dort residieren die Magier, die sich darum kümmern, dass alles funktioniert. Sie waren der Meinung, ihre Aktivitäten gehen die normalsterblichen Bürger nichts an."
"Es gibt auch Schöneres als den Fettwänsten beim Mampfen zu zusehen."
"Zum Beispiel Morde", Ras lehnte sich zurück, "Das ist dein Tiehm."
Humph widmete sich den Akten eingehender: "Hältst du es für gut, Leute in Ausbildung da rein zu schicken. Das ist kein alltäglicher Fall..."
"Er ist einzigartig, egal ob die Leute in Ausbildung sind oder nicht, es wird sicher nicht einfach. Abgesehen davon haben wir auch hier draußen Fälle, die wir bearbeiten müssen."
Humph nickte und sah sich die Tatortbilder an: "Wer hat die gemacht?"
"Beim ersten Mord wir, bei zweiten ist eher die Fage, wer keine Ikonographie davon hat."
"Wie um IOs Willen hat er es geschafft, einen Mord in einem Dorf zu begehen, in dem man alles sieht, ohne gesehen zu werden?"
"Das ist eine der Fragen, die ihr euch stellen müsst.", der Kommandeur hob sich auf seinen Balken und fischte eine Knolle aus seinem Glas.
"Hervorragend. Was haben wir in unserer Außenstelle?"
"Einen Raum für Gerichtsmediziner, ein kleines Büro für den "Leiter" und einen größeren Raum für Besprechungen, mehr konnte man nicht rausholen. Morgen geht's los, da werdet ihr feierlich in das Dorf einziehen."
Humph stand auf und zupfte sich das Hemd zu Recht: "Mir gefällt es gar nicht,ständig beobachtet zu werden, das hab ich schon ohne das Dorf."
Ras lächelte, wodurch seine Fangzähne aufblitzten: "Damit werdet ihr leben müssen, bis ihr den Mistkerl gefunden habt."

Hauptmann MeckDwarf zeigte auf eine Tafel, wo das Dorf aufgezeichnet war.
"Die Morde geschahen offensichtlich direkt am Tatort. der erste hier", er zeigte mit einen stock auf ein kleines quadratisches Gebäude am westlichen Rand des Dorfes, "Der zweite hier", ein fünfeckiges Gebäude neben dem 'Rathaus', das mit 'Schreiber' gekennzeichnet war. Humph sah in die Runde, wo die im zugeteilten Wächter für die Außenstelle "Großer Bruder" saßen und sich Notizen machten. "Wir werden in dem Gebäude sein, auf dem 'Wache' steht." Er zwinkerte. "Wir werden in vier Teams agieren. Team 1 besteht aus Jack und Isis, die sich um möglichen weitere Leichen und die Labor-arbeit kümmern. Team 2: Führung McMillan, weiters Herold Ruth und Thymian Pech. Team 3 wird von Valdimier geführt: Oldas und Tussnelda. Diese beiden Teams werden sich abwechseln mit Streife gehen. Hört euch um, macht euch mit den Bewohnern bekannt, lernt sie so gut wie möglich kennen, sammelt alles auf, was ihr finden könnt. Da jedes Team einen Püschologen mit hat, solltet besonders ihr gut aufpassen und Profile liefern. Sillybos und ich bilden Team 4. Wir werden Tatorte sichern, wenn es wieder welche geben wird und die aggressiveren Ermittlungen führen. Alles klar?"
Einstimmiges Nicken erfolgte und Humph steckte endlich den Stock weg, mit dem er während den Ausführungen rumgefuchtelt hatte. "Gut. Und versucht euch zu benehmen. Wir sind unter ständiger Beobachtung." Er sah Jack an, "Ein Grund mehr, dich so gut wie möglich im Gebäude zu behalten." Allgemeines Grinsen war die Folge.
"Ach, noch etwas: Valdimier ist in der Zeit dort mein Stellvertreter, also hört auf ihn. Morgen geht's los. Noch Fragen?"


08.08.2005 20: 13

Sillybos

"Also wenn ich das richtig verstanden habe", begann Tussnelda ihren Gedankengang, "dann sind wir auf der Suche nach einem Mörder eines Mordes, der vor den Augen hunderter Leute geschehen ist..."
"Ja?" Humph unterstützte den Gedanken, um zu sehen, wohin er führte.
"... warum fragen wir nicht einfach die Leute, wer's gewesen ist?"
"Eine sehr gute Frage!" lobte der Hauptmann. "Wer weiß die Antwort?"
"Weil - obwohl die Leute den Mord theoretisch sehen konnten, sie ihn nicht gesehen haben." Tricia wusste die Antwort. Sie war ja auch Offizier.
"Zumindest ist uns nichts dergleichen gemeldet worden", ergänzte Humph.
"Eine andere Frage: dürfen wir raus?" fragte Sillybos.
"Nein."
"Warum nicht?"
"Befehl vom Chef."
"Keine Sorge", warf Valdimier ein, "sobald draußen irgendwelche neuen Erkenntnisse gewonnen oder auch nur auffällige Beobachtungen gemacht werden, werden wir sofort informiert. Erstmal müssen wir aber mehr über die Morde rausfinden, sprich Todesursache, Tatwaffe, Motiv -"
"Täter -" sagte Jack.
"- und Ähnliches. Und unsere Aufgabe besteht natürlich nicht nur darin, die Morde aufzuklären, sondern auch, wenn’s geht, weitere Morde zu verhindern."
So mochte Humph seinen Stellvertreter: immer bestens informiert und bei der Sache. "Also im Prinzip einfach nur Wächterarbeit machen. Nur eben unter besonderen Umständen", sagte der Hauptmann. "So, wenn keine Fragen mehr offen sind, dann lasst uns einziehen in das Dorf des Großen Bruders. Ich bin gespannt, wie wir empfangen werden."


12.08.2005 14: 54

Jack Narrator

Auf ihrer Plattform über dem "Dorf in der Stadt" saßen die beiden Berichterstatter Jens und Ruben. Die Plattform über dem Dorf wurde angebracht nachdem sich die verschiedenen Völker beschwert hatten etwas wichtiges verpasst zuhaben. Seitdem gab die Plattform jede Stunde die neuesten Informationen über das Dorf und deren Bewohner bekannt und wenn es wichtiges gab wurden die Infos gleich bekannt gegeben.

Da die Berichterstatter unterschiedlichen Spezies angehörten hatte jeder so seine bzw. ihre vorlieben.

So beschwerten sich die Zwergenberichterstatter jedes Mal darüber wie wenig Gold es im Dorf gab, während die menschlichen Berichterstatter jedes Mal den Leuten im Kolosseum den Blick auf die Duschen richten ließen wenn, Leila "Das Busenwunder" zum duschen ging. Sehr trocken wurde meist von den Berichterstattern der untoten Spezien berichtet. Ab und zu kommentierten es Vampire wenn sich die Damen den Hals wuschen, doch das war eher ein seltener Fall.

Die beiden menschlichen Berichterstatter saßen oben und kommentierten den Einzug der Wächter

"Und da kommen sie!" brüllte Jens zu Ruben
"Oh ja und sieh dir sie an" kommentiere Ruben, "ich hab selten so einen Haufen gesehen"
"Poldie, wie sieht es bei dir da unten aus?" sprach Jens in eine Dose zu Poldie

Poldie, ein Mensch dessen Schmalzlocke unmenschlisch ist, stand unten und empfing die Wächter
"Die Stimmung ist gespannt, viele fragen sich ob sie den Mörder entlarven können" antwortet Poldie weiter kommentierte er in die Dose," die Wache hat es sich wohl auch mit einigen Zuschauern verscherzt"
"Das war zu erwarten", klang es aus der Dose zurück

Ruben flüsterte zu Jens" Und auch zuhoffen, wenn die 2 Morde schon soviel eingebracht haben was wird dann erst der Wettkampf einbringen ?", Ruben lächelte und rieb sich die Hände

"pwutssch"
erklang es bei Jens in der Dose, verwundert fragte er Poldie durch die Dose
"Ähm was war das"
"Eine Tomate"
"Wie eine Tomate"
"Einer Wächter wich wohl einer Tomate aus und diese traf stattdessen das Komminikationsloch"
"Dann solltest du sie schnell ins Dorf bringen damit sie ihre Ermittlungen nicht im Salat machen müssen"

Jens flüstert zu Ruben, "eigentlich ist es mir egal was mit den Wächtern passiert aber jetzt kann der Wettkampf beginnen"

Schnell wurden die Wächter in Ihre Quartiere gebracht.
Wie man an ihren enttäuschten Minen erkennen konnten, hatten sich die meisten der Wächter darauf gefreut wie Helden empfangen zu werden. Auch wenn ihnen klar war das es nicht so sein würde, hatten sie es gehofft.

"Hm, irgendwie bin ich enttäuscht ich hatte mir das anders vorgestellt. Ich hatte mir das mehr so mit Jubel vorgestellt so wie es damals bei den Gladiatoren gewesen sein muss" Ein allgemeines Raunen das man als Zustimmung interpretieren konnte folgte Jack’s Aussage.

16.08.2005 22: 56

Thymian Pech

Thymian hatte sich während des gesamten "Einzuges" in das Dorf still verhalten. Er wußte gar nicht warum er hierfür ausgesucht worden war und noch viel weniger verstand er, warum jeder im Dorf wissen sollte, dass sie Wächter waren. Wäre es nicht viel besser gewesen hier verdeckt zu ermitteln? Demonstrativ... naja, eher aus Gewohnheit, war er deswegen beim Einmarsch in Zivilkleidung erschienen, die recht abgerissen und verloddert aus. In seinem großen Rucksack war seine Uniform und weitere Kleidung sowie diverse Sachen, die sich vielleicht noch als nützlich erweisen könnten, untergebracht. Um seine linke Schulter hing an einem Lederband ein Ikonograph.
Das Wetter war stumpf grau und Wolken ballten sich in der Ferne an den Spitzhornbergen. Thymian blickte den Holzpalisaden entgegen, die immer näher rückten, nachdem sie Ankh-Morpork verlassen hatten. Das Dorf war in relativ kurzer Zeit vor den Stadtmauern aus dem Boden gestampft worden und seitdem die vierzig Bewohner eingezogen waren, hatte man nicht aufgehört darüber zu reden.
Thymian fragte sich wie das ganze nur funktionierte, dass alles sichtbar war und was das für ein Zauber war, doch er würde ihn vermutlich nichtmal verstehen, wenn man ihn erklärte. Jedenfalls sollten alle Häuser im Dorf nach außen hin sichtbar sein und einige Reporter von diversen Klatschblättern beobachten alles von hoch über dem Dorf thronenden Plattformen, die wie Pilze zwischen den Häuserdächern hervorragten und bereits von weitem zu sehen waren.
Jeden Tag standen Artikel im Kurier und in Zeitungen, die Thymian zwar nicht las, doch er bekam jedes Ereignis trotzdem mit, da jeder Bürger in der Stadt darüber sprach.
Natürlich lagerten viele Schaulustige vor dem Dorf, so dass die Wächter zunächst durch eine wahre Zeltstadt kamen, wo die Schaulustigen lebten und wo sich auch ein florierender Markt mit Artikeln rund ums Dorf gebildet hatte. Überall kursierten Ikonographien von den Dorfbewohnern. Thymian hatte sich von jedem Bewohner eines organisiert und auch von den verschiedenen Häusern, da er bei dem Plan von der Einsatzbesprechung nichts hatte lesen können und sich wenigstens mit den Bildern behelfen wollte.

Als sie durch die Zeltstadt gingen, blickte sich Thymian bereits neugierig um. Es hieß, dass es magische Kristallkugeln gäbe mit denen man ohne an den Rändern des Dorfes zu sein, trotzdem in das Dorf hinein sehen konnte, doch bisher hatte er so eine Kugel noch nirgendwo entdeckt. Vielleicht war es auch ein weiteres Gerücht.
Ihm war ein wenig, nein nicht nur ein wenig, unbehaglich zumute jetzt in ein Dorf zu gehen, wo jeder Winkel, jede Ecke vor Magier nur so strahlte. Das konnte nicht gut gehen. Hoffentlich kam er später wieder so heraus wie er auch hinein gekommen war.
Erwartungsgemäß war der Einzug in das Dorf nicht sehr von Freude geprägt, es gab keine Hurra Rufe oder Jubeln, sondern eher Gelächter und Buh-Rufe. Einer schmiss sogar eine Tomate. Irgendwo redete ein Reporter dazwischen und Schaulustige drängelten sich am Eingangsbereich des Dorfes, um auch ja alles mitzubekommen. Thymian gefiel die Sache schon jetzt nicht.
Einige Dorfbewohner waren ebenfalls erschienen, aber bei weitem nicht alle, wie der Anwerber feststellte. Er nickte den Bewohnern zu, aber die Wächter zogen es erst einmal vor zu ihren Quartieren zu gehen, was eines der Häuser war, das sozusagen "blickdicht" war.
Sobald sie die Türe hinter sich geschlossen hatten, atmete Thymian aus. Er fühlte sich sehr unbehaglich und es passte ihm ganz und gar nicht ständig beobachtet zu werden. Natürlich wurde er das auch draußen, aber hier... hier wußte er es und hier war es greifbar. Je länger er hier blieb, desto bekannter würde er vielleicht werden. Und das war etwas, was ein Wächter ganz und gar nicht gebrauchen konnte. Was hatte sich die Wacheleitung dabei nur gedacht? Wie sollte er später noch anwerben können?
Etwas verwundert blickte er Jack an, der plötzlich meinte, er hätte erwartet mit Jubel empfangen zu werden. Meinte er das ernst? Thymian legte seinen Rucksack ab und blickte sich in dem Besprechungsraum um in dem sie sich gerade befanden. Konnte hier wirklich niemand durchsehen? Er war sich da nicht so sicher.
"Was hast du erwartet? Die Leute sind sicher nicht hierher gekommen, damit der Alltag der Stadt sie wieder einholt..", entgegnete er leise.
"Ich... ich frage mich, warum wir offen hier ermitteln? Wäre es äh nicht besser gewesen, verdeckt uns hier einzuschleußen?", traute er sich eine Frage in die Runde zu stellen, während sein Blick unstet im Raum umher glitt.
Wenn sie nicht raus durften, so fragte er sich, wo sie schlafen würden. Etwa in einem der verzauberten Häuser?

17.08.2005 2: 19

Isis

Da kamen sie an, diese Trottel. Glaubten sie im Ernst sie könnten etwas in dem sorgfältig geplanten Meisterwerk ändern?
Ein Dorf der Öffentlichkeit zugänglich, 24 Stunden rund um die Uhr, jeder kann alles sehen.
Und doch auch wieder nicht.
Und jetzt kam auch noch die Wache in einem extra für sie hergerichteten Gebäude.
Genau konnte ich erkennen, wie sich manch einer der Wächter einen anderen Empfang erhofft hatte. Die Frau neben mir benutzte sogar eine ihrer Tomaten, die sie beim Tschällentsch gestern gewonnen hatte, um damit nach einer der Wächterinnen zu werfen. Aber diese wich geschickt aus und warf ihr einen bitterbösen Blick zu.
Dumme Gans, jetzt hatte die Wächterin auch mich gesehen, vielleicht hatte sie mich sogar verdächtigt diese dämliche Frucht geworfen zu haben.
Das würde sie gewiss nicht noch einmal tun. Ich hatte lange überlegt wer wohl als nächstes Meisterwerk in die Geschichte eingehen würde. Aber nun.
Tata die Entscheidung war gefallen.
Ich lächelte die hübsche aber absolut dämliche Fruchtgeschosswerferin neben mir an. Das nahm sie gleich als Aufforderung mit mir zu reden. Gut so, genauso hatte ich mir das erhofft. Fast tat sie mir ja leid. Aber eben nur fast.
Aber so ein Ende zu finden, war fast schon klassisch, bald würde jeder meine neueste Kreation bewundern dürfen. Da konnte auch die Wache nicht helfen
Niemand konnte das.
Ich fing an zu lachen.
"Hey was ist so komisch ich möchte auch mitlachen!", die dumme Gans hatte die ganze Zeit mit mir geredet aber ich hatte anderes zu tun, als mir ihre kleinen Problemchen anzuhören.
"Weist du Deborah!", fing ich an, "ich habe gerade nur über einen Witz gelacht, den ich mal gehört habe! Aber komm ich habe dich unterbrochen erzähl weiter!"
Das lies sie sich nicht zweimal sagen.
Ich schnappte sie mir an der Hand und wir zwei gingen über Nichtigkeiten quatschend auf den großen Marktplatz, der das Zentrum des Geschehens war.
Oh ja, bald würde sie kein Problem mit John oder Joe oder überhaupt jemanden mehr haben , bald würde Deborah keine Probleme mehr haben. Und sie würde wirklich so berühmt sein, wie sie doch immer sein wollte.
Tja nur ein kleines bischen anderst, nämlich tot.


19.08.2005 14: 17

Valdimier van Varwald

"Ich... ich frage mich, warum wir offen hier ermitteln? Wäre es äh nicht besser gewesen, verdeckt uns hier einzuschleußen?"
Einige Wächter nickten bestätigend auf Thymians Einwand. Der gleiche Gedanke war ihnen auch schon durch den Kopf gegangen, doch mit Thymian hatten sie jemanden gefunden, der es zur Aussprache brachte.
"Sicher, wir hätten versuchen können als normale Bewohner hier einzuziehen", erwiderte Humph. "Aber dann hätten wir auf unser Spezialhaus hier verzichten müssen, oder wir wären sofort aufgeflogen. Außerdem hätte sicher einer der Berichterstatter schnell eins und eins zusammengezählt, wenn kurz nach zwei Morden ein Haufen neuer Mitbewohner eintrifft."
"Man hätte behaupten können, dass man einem eventuellen Einwohnerschwund vorbeugen wollte", warf Sillybos ein. "So wie ich die meisten der Zuschauer einschätze, hätten die das sicher geglaubt."
"Aber die Chance, dass wir schnell auffliegen, wäre trotzdem sehr hoch gewesen." Der SUSI Abteilungsleiter zuckte mit den Schultern. "Wir müssen halt damit zurechtkommen, dass jeder weiß, wer wir sind und was wir hier wollen."
Ein leises Murren ging durch die Gruppe, die nicht sehr glücklich über diesen Umstand war. Sie hatten ja eben draußen erlebt, was man von ihrer Präsenz hielt.
"Ich hätte noch eine Frage", meldete sich Valdimier. "Mir ist klar, dass das hier uns sogenantes Wachhaus ist, aber wo sollen wir denn so Sachen machen wie schlafen, waschen und so weiter?"
Erleichtert darüber, dass er diese Frage nicht mehr stellen musste, atmete Thymian leise aus.
"Uns werden entsprechende Quartiere in einem der anderen Häuser zur Verfügung gestellt", antwortete Humph, der jetzt schon die Reaktion seiner Kollegen vorhersehen konnte.
"In einem der durchsichtigen Häuser?" Valdimiers skeptischer Tonfall war nicht zu überhören.
Humph nickte stumm und erneut tauschten die Wächter unsichere Blicke untereinander aus.
"Das wird ganz sicher nicht passieren", protestierte der leichte Armbrustschütze und lies seine zwei Reisetaschen, von der eine ein kleines Schild mit der Aufschrift "Umhänge" trug, auf den Boden fallen. Diese Gaffer da draußen werden mir sicher nicht beim schlafen zuschauen."
"Wir haben immer noch die Möglichkeit, hier auf dem Boden zu schlafen." Der Hauptmann sprach mir ruhiger Stimme. Er konnte die Aufregung des Vampirs sehr gut verstehen. "Mehr als das hier.." Er machte eine ausschweifende Handbewegung durch den Raum. "..war leider nicht drin."
"Ich bezweifle stark, dass man die Betten in den Quartieren am Fußboden festgenagelt hat", ergriff Sillybos das Wort. "Es wird sicher niemand etwas dagegen haben, wenn wir ein paar davon hier aufstellen."
Valdimier schnaubte verächtlich und starrte an die Decke.
Betten. Wer braucht schon Betten
Von einem leisen *PLOP* begleitet, verwandelte er sich in eine Fledermaus und gewann schnell mit ein paar Flügelschlägen an Höhe. Die restlichen Wächter beobachtete, wie er sich prüfend an einen der Deckenbalken krallte und kurz darauf wieder zu Boden segelte.
"Der tut's fürs erste", sprach er mehr zu sich selbst und wandte sich wieder dem Hauptmann zu. "Was machen wir jetzt, Chef?"


22.08.2005 3: 33

Sillybos

"Aber auf mein tägliches Bad werde ich nicht verzichten."
Und während die anderen Wächter noch überlegten, wie der Feldwebel das nun eigentlich meinte, marschierte Sillybos zu den anderen Häusern, um die örtlichen Badewannen zu inspizieren.
Humph ließ ihn zunächst gehen. "So, ich gebe euch jetzt etwas Zeit, die örtlichen Gegebenheiten zu inspizieren. Ihr geht in den Teams, die in anfangs eingeteilt habe. Hört euch ein bisschen bei den Bewohnern um, was das für Leute sind und so weiter. In einer Stunde werden wir uns hier wieder treffen, wo ihr dann euren ersten Eindruck vermitteln werdet. Dann werden wir einen Plan für unser weiteres Vorgehen aufstellen. Ich habe erstmal noch ein paar administrative Aufgaben zu erledigen. Um die Bettern kümmere ich mich, und außerdem auch -" Er blickte sich kurz um, aber Sillybos war inzwischen aus der Sichtweite verschwunden. "- um ordentliche private sanitäre Anlagen. Wegtreten."


Sillybos hatte eine Badewanne gefunden, in einem seltsamen Rundbau in der Mitte des Dorfes. Schön groß war sie, zudem war unter ihr ein Glutofen eingebaut, der das Wasser stets angenehm wärmte. Der Feldwebel blickte sich um. An einer Wand hing ein Blatt Papier, auf dem in großen Lettern das Wort "Badeplan" geschrieben stand. Darunter war eine Liste mit Uhrzeiten und Namen; interessanterweise schienen immer zwei Leute gleichzeitig zu baden. Für die nächste Stunde war niemand eingetragen. Sillybos schaute wieder zur Wanne. Er wusste nicht, wie die Magie funktionierte, aber dieses Haus sah zumindest nicht durchsichtig aus. Bestimmt hat man hier eine Ausnahme gemacht. Er schritt näher und fühlte das schöne warme Wasser. Wär' ja eigentlich schade drum. Und gegen ein kurzes Bad zwischendurch konnte Mc doch nichts haben...


Während Jack und Isis sich zum ersten Tatort aufmachten, gingen die beiden anderen Teams auf Kontaktsuche. Der Großteil der Bewohner schien menschlich zu sein, auch wenige Zwerge und Trolle waren dabei. Werwölfe oder Vampire konnte man bisher nicht ausfindig machen, aber wer weiß...


Aaahhh, herrlich entspannend, so ein Bad. Sillybos lehnte sich zurück und dachte über die philosophische Komponente des Dorfes des "Großen Bruders" nach. Eine interessante Sache, und mit Sicherheit eine willkommene Plattform für egozentrische Selbstdarsteller. Er fragte sich, ob er nicht vielleicht auch die Gelegenheit nutzen könnte, sich mit dem ein oder anderen philosophischen Vortrag an das gemeine Volk zu wenden. Zu diesem Zeitpunkt war er froh, zusammen mit Mc das Sonder-Team zu bilden, denn damit hatte er bestimmt weniger zu tun als die anderen.
Zu tun... Sillybos dachte an die ganzen Mitarbeiter des Dorfes. Die Leute, die das alles aufgebaut hatten, die ganzen Berichterstatter, die Magier... und wofür das alles? Es musste doch irgendwie gewährleistet werden, dass sich die ganze Sache auch rentiert. Wie viele zusätzliche Leser der "Kurier" wohl brauchte? Und die wollen ja auch immer was Neues zu lesen haben...


Hochrangiger Wächter (Feldwebel) badet nackt (!!!), notierte sich Heinrich Seitedrei, der Berichterstatter des "Kuriers". Er ist alt und dick. Und solche Wächter sollten unsere Stadt beschützen?? Die anderen Wächtern marschieren ziellos umher. (mögliche Schlagzeile: Orientierungslosigkeit bei der Stadtwache!). Der Feldwebel springt auf einmal auf, steht da wie Gott ihn schuf - und Gott hat bei weitem schon Ansehnlicheres geschaffen! (viele Ikonographien einfügen!!) Jetzt springt er - immer noch nackt! - los und ruft sowas wie "Hoireka". (wichtig: rausfinden, was das bedeutet). Und läuft durch das Dorf! (mehr Ikonographien und witzige Sprüche einfügen)


Humph MeckDwarf hatte gerade für alle Wächter Betten organisiert, als er aus dem Dorf helle Aufregung vernahm. Schon wieder ein Mord! Eilig kramte er in seiner Tasche, wo war denn nur die Armbrust? Und plötzlich sah er eine Taube hereinflattern, es war eine von Rogi. Schnell nahm Mc ihr die Botschaft ab, der Mord musste erstmal warten.
Die Botschaft war kurz: Sag diesem verdammten Feldwebel, er soll aufhören, die Wache lächerlich zu machen! Sorg' dafür, dass das nie wieder passiert, oder es wird Degradierungen geben! Ras
Als Humph von der Nachricht aufsah, kam Val hereingelaufen und kramte wie wild in seiner Tasche mit den Umhängen.
"Was ist hier eigentlich los?" wollte der Hauptmann wissen. Er war verärgert; zu viele Dinge geschahen auf einmal.
"Das hier müsste als Handtuch durchgehen." Val richtete sich auf, nickte kurz und rannte wieder raus.


Kurze Zeit später stand Sillybos, mit einem von Vals Umhängen um die Hüfte gewickelt, vor dem Hauptmann. Mit strengem Blick sah Humph ihn an.
"Ich hoffe, es gibt eine Erklärung", sagte Mc.
"Jawohl", sagte Sillybos. "Ich wurde von einem Inspritationspartikel getroffen. Ich denke, ich weiß, was es mit den Morden auf sich hat."
"Ach ja?"
"Der Mörder wurde vom Kurier angeheuert, um für Schlagzeilen zu sorgen. Der Kurier muss schließlich dafür sorgen, dass hier immer eine Menge los ist, damit die Zeitung auch weiterhin viel gelesen wird."
Mc schaute zu den anderen Wächtern. Niemand sagte etwas.
"Erstens", fing Mc leise an und wurde dann immer lauter, "ist das totaler Humbug. Zweitens sorgst gerade du bestimmt für mehr Schlagzeilen als irgendein Mord, drittens hast du die Stadtwache bis auf die Knochen blamiert und viertens, wenn das nochmal passiert, wirst du degradiert!"
Der Philosoph stand regungslos da. Der Hauptmann atmete durch. "Haben wir uns verstanden, Sillybos?"
"Ja, Sir."
"Gut. So, nun zu euch anderen. Lagebeurteilung: was habt ihr bisher gesehen? Womit haben wir es zu tun?"



Währenddessen ahnten sie nicht, dass nicht weit entfernt tatsächlich ein Mord geschah...


23.08.2005 22: 25

Tussnelda von Grantick

"Deborah, Deborah, so viele Probleme", murmelte ich verzückt. Ein zauberhafter Reigen fast purpurroten Blutes lag vergossen auf dem Boden. So langsam wie das Purpur rieselte, so langsam versiegte auch ihr Leben. Ihr Gesicht, die wunderbar weiße Haut, die bleichgewordenen Lippen kontrastierten die kräftige Farbe so trefflich, so süß... Schon jetzt freute ich mich an dem Aufruhr, den mein jüngstes Kunstwerk dem Publikum erschließen würde. Vorsichtig zeichnete ich eine weitere Linie, betrachtete entrückt die sich brechenden Pupillen. Wenn es doch nur gelingen würde, nicht nur das Bild selbst, sondern den ganzen Prozeß sichtbar zu machen! Meine freie Hand ballte sich zu einer Faust. Einen Weg gab es, doch es war zu riskant. Erst wenn das Ende meiner Schöpfung erreicht sein würde, dürfte ich wagen, ihn zu gehen. Ein köstlicher Schauer fuhr durch meinen Körper, als ich mir ausmalte, wie gebannt alle zusehen würden. Sie würden verstehen! Verstehen, dass dies alles getan werden mußte!

Nicht weit entfernt schmunzelte Tussi verhalten. Ein strafender Blick von MeckDwarf brachte sie aber gleich wieder zu Räson.
"Sör, eines ist völlig klar: Es gibt kein Motiv", meinte sie und deutete auf die zwei Ikonographien, die auf dem Tisch lagen. "Die beiden Opfer hatten nichts mit einander zu tun. Nichts außer dem, dass sie an diesem Spektakel hier teil nahmen. Wenn man beachtet, auf welche Art und Weise sie getötet wurden, sieht man keinen Prakmatismus."
"Was soll denn an einem Mord prakmatisch sein?", fragte Sillybos. Tussi sah ihn nur kurz an, um dann schnell wieder den Blick abzuwenden. Männer in Handtüchern sorgten immer noch dafür, dass sie schnell sehr rot anlief. "Es geschah sehr langsam, quälend langsam", meinte sie, um Fassung ringend "Wer mit echtem Motiv tötet, bringt es meist schnell hinter sich. Es sei denn, das Motiv ist Rache. Dann zählt nicht der Mord, sondern die Qual des Opfers."
Ungeduldig wedelte MeckDwarf mit der Hand.
"Komm zum Punkt, Gefreite", brummte er.
"Ja, Sir. Ich glaube nicht, dass hier Rache der Grund ist – dafür haben die Opfer zu wenig gemeinsam. Zu wenig, soweit wir wissen. Ich glaube, wir haben es mit einem Verrücktem zu tun."
"Tiefschürfende Erkenntnis, Gefreite."
Erneut lies der Hauptmann seine Blicke über die Wächtergruppe wandern. Es wurde langsam Zeit, die Ermittlungen wieder in geregelte Bahnen zu leiten und verwertbare Informationen schien seine Gruppe ja noch nicht gesammelt zu haben.
"So, alle mal herhören. Nachdem sich hier wieder alle beruhigt haben, werden wieder alle auf Streife gehen. Immerhin müssen wir einen Mörder fassen. Und du..." Sein Blick schwankte wieder zu Sillybos. "Wirst dir erst einmal etwas anständiges zum Anziehen besorgen."



28.08.2005 12: 39

Tricia McMillan

Kurze Zeit später ging Tricia auch schon mit Thymian und Herold eine Runde durch das Dorf.
"Wir sollten uns mit der Gegend wirklich gut vertraut machen", meinte sie zu ihren beiden Begleitern. "Wenn etwas passiert, müssen wir schnell reagieren können."
Zustimmend nickten die beiden anderen Wächter.
"Leutnant, Mäm, nach was suchen wir denn jetzt genau?", fragte Herold neugierig.
Ratlos zuckte Tricia mit den Schultern. "Wenn ich das so genau wüsste. Achtet auf alles, was irgendwie ungewöhnlich ist. Auf Leute, die sich irgendwie merkwürdig verhalten und solche Dinge."
Auf dem Weg durch das Dorf begegneten die Wächter immer wieder Bewohnern des Dorfes. Doch die Stimmung schien allgemein nicht sehr positiv der Wache gegenüber zu sein. Mehr als einmal wurde drohendes Gemurmel laut, als die Wächter an Gruppen der Bewohner vorbei kamen.

"Ich verstehe nicht, warum die Leute so schlecht auf uns zu sprechen sind" sagte Thymian mißmutig, als sie wieder einmal die zornigen Blicke mehrere Dofbewohner auf sich gezogen hatten. "Es sollte ihnen doch klar sein, dass wir hier sind, um sie vor einem Mörder zu beschützen", grübelte er weiter.
"Vielleicht befürchten sie, dass wir ihnen die Show stehlen?", überlegte Tricia. "Ich habe mal Informationen über ein paar dieser Leute eingeholt. Viele sind erfolglose Schauspieler oder stadtbekannte Lebemänner. Das sind Menschen, die im Mittelpunkt stehen wollen und die meinen, dass dieser Aufenthalt im Dorf sie berühmt machen kann. Wenn hier Morde passieren und wir sie aufklären, dann wird sich die Presse auf uns stürzen und für die Dorfbewohner wird sich niemand mehr interessieren."

Die Gruppe war inzwischen beinahe einmal rund um das Dorf gegangen und hatte immer wieder Abstecher in die Gänge zwischen den Hütten gemacht. Es gab in der Tat nicht viel Privatsphäre. Fast jede Ecke wurde magisch "überwacht" und nur immer hinter den äußersten Hütten am Dorfrand gab es kleine Plätze, die abgeschieden und uneinsehbar waren. Oft standen an diesen Plätzen Dorfbewohner, die sich in Ruhe unterhalten wollten, ohne gesehen zu werden oder sich einmal unbeobachtet ausruhen wollten. Hinter einer Hütte stand auch eine alte Badewanne, sodass es auch ein unüberwachtes Bad, wenn auch unter freiem Himmel, gab.

Die drei Wächter gingen langsam weiter. In einigen Metern sahen sie schon das provisorische Wachhaus und hatten nur noch ein paar Hütten zwischen sich und dem Gebäude.

29.08.2005 9: 12

Herold Ruth

Gerade als die 3 Wächter am letzten Haus vorbei gingeen, sah Herold in der Gasse was so graussig das er anfangen wollte zu schreien doch zum Glück hielt in Tircia noch rechtzeitig den Mund zu so das nur ein leies ,so ähnlich klingedes wie Husten aus seinem Mund kam. Danach drehte sich Tricia zu Thymian um und sagte zu ihr in einem leisen Ton "Lauf zum Haus wo die anderen sind und hol uns sofort Sillybos und Humph her". Thymian rannte zum Haus und holte die beiden. Währenddesen wandte sich Tricia wieder Herold zu und flüsterte ihm im ernsten Tonfall an "Du willst ein Püschologe sein?"
"Entschuldigung Ma'am. Aber dieser Anblick ist einfach erschreckend. So etwas habe ich nnoch nie gesehen" erwiederte Herold.
Während die beiden noch redeten kam Thymian mit den beiden anderen Wächtern angelaufen. Alle blickten jetzt wieder in die Gasse und mussten erstmal laut ausatmen, den was sie da sahen war so schrecklich das selbst ein WErwolf heulend weglaufen würde.

29.08.2005 11: 50

Oldas

Oldas konnte es bis zum Einzug ins Dorf nicht verstehen: es gab soviele Gefreite bei den SEALS und Cim musste ausgerechnet ihn auswählen und ihn zu Mc schicken um sich "freiwillig" für den Einsatz im "Dorf des großen Bruders" zu melden. Und er wurde auch noch genommen! Nun, dementsprechend war auch seine Laune als die Gruppen eingeteilt wurden. Er wollte schon protestieren, mit irgendeiner Rotzgöre zu ermitteln, dafür hatte er wirklich keinen Nerv, doch er wusste, dass sowieso niemand auf ihn hören würde und hielt einfach den Mund.
"Das ganze Dorf ist doch reiner Mist! Wie kann man nur so bescheuert sein und freiwillig hier einziehn", brummte Oldas während er mit Tussnelda durch das Dorf schlenderte.
Dieses laute Gerede könnte einer der Gründe für die ernsten und mehr als unfreundlichen Blicke der "normalen Dorfbewohner" sein.
"Beeil dich Oldas! Wenn du noch langsamer läufst bleibst du stehn!", maulte Tussnelda den Zwerg an, doch dieser hörte der jungen Frau überhaubt nicht zu und brummte weiter über seine Probleme und das "mistige" Dorf.

30.08.2005 20: 59

Valdimier van Varwald

Hätte Oldas in diesem Moment gewusst, auf was die kleine Wächtergruppe beim Wachhaus gerade blicken musste, so wäre im schnell klar geworden, dass ihm die wirklichen Probleme noch bevorstanden.


"Wir müssen die Leiche sofort in das Wachhaus bringen", befahl Humph, als er sich wieder gefangen hatte. "Holt Jack und Isis her, und sage ihnen, dass sie eine Trage mitbringen sollen."
Wieder rannte Thymian zurück zum Wachhaus um die Laborantin und den Gerichtsmediziner zum Tatort zu rufen. Humph teilte die restlichen Wächter auf, damit sie den Tatort so weit wie möglich absperren, und dafür sorgen konnten, dass niemand unbefugtes in die Nähe der, ziemlich übel zugerichteten, Leiche kam.
"Was meins du", sprach er leise zu Sillybos, als sie sich den geschundenen Körper etwas genauer ansahen. "War das ein Mann oder eine Frau?"


"Geht es wieder?"
Einfühlsam klopfte Jens seinem Kollegen auf den Rücken. Noch immer hatte Ruben den Kopf über den Eimer gebeugt und gab würgende Geräusche von sich. Als die beiden Kommentatoren entdeckt hatten worauf die Wächter aufmerksam geworden waren, hatte sich Ruben sehr plötzlich von seinem kürzlich verzehrten Mittagessen getrennt. Bei Jens war es zum Glück nicht passiert, aber auf sein belegtes Schinkenbrötchen, was noch bei dem Kommentator auf dem Tisch lag, hatte er keinen Appetit mehr.
"Ja, es geht wieder", stöhnte Ruben erschöpft und nahm ein Taschentuch, das ihm sein Kollegen reichte. "Gib mir noch ein paar Minuten und kümmere dich darum, dass die Nachricht über den Mord so schnell wie möglich rausgeht."


Auch Heinrich Seitedrei vom Kurier kritzelte wie wild auf seinem Block herum. Das wurde ja immer besser. Erst der nackte Wächter und kurz darauf ein weiterer Mord. Der Auftrag, über das Dorf zu berichten, war doch nicht so langweilig, wie der Berichterstatter anfangs geglaubt hatte. Wenn das hier so weiter ging, dann würde bald ganz Ankh-Morpork mehr über die Geschehnisse im Dorf erfahren wollen, und es würden seine Artikel sein, die sie informieren würden. Er war sich sicher, dass er bald sehr berühmt werden könnte.

Ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, als er sich mit dieser Vorstellung anfreundete.


Verdammt Bregs, dass wirst du mir irgendwann noch büßen, dass du mich in dieses verdammte Minikaff gesteckt hast
Sauer über den Abteilungsleiter, weil er ausgerechnet ihn und keinen anderen von den FROG's in dieses verdammte Minikaff gesteckt hatte, ging Valdimier mit Oldas und Tussnelda die Streifenroute ab. Er war überzeugt davon, dass Araghast ihn für eine gewisse Zeit loswerden wollte. Wahrscheinlich hatte er mitbekommen, dass der Vampir ihn nach dem Vorfall in der Unsichtbaren-Universität öfters im Auge behielt. Aber konnte es Bregs ihm wirklich verübeln, dass er herausfinden wollte, was damals wirklich geschah?
Doch ehe er sich noch länger darüber den Kopf zerbrach, schüttelte Valdimier die Gedanken von sich. Jetzt war er nun einmal hier und konnte erstmal nichts daran ändern. Vorsichtig griff er in eine seiner Jackentasche und zog vorsichtig eine kleine Ikonographie heraus. Als er einen Blick auf die darauf abgebildete Frau warf und ihr bezauberndes Lächeln sah, fasste er kurzerhand einen Entschluss. Es würde sich sicher genug Gelegenheiten ergeben, wo er das Dorf für ein paar Stunden verlassen konnte. Da man kein Dach über die Anlage gebaut hatte, sollte das für den Vampir auch kein allzu großes Problem werden.
"Wer ist denn die Frau, Sir?", riss ihn plötzlich Tussneldas Stimme aus seinen Gedanken.
Die Gefreite ging neben ihm her und blickte neugierig auf das Bild. Hastig steckte Valdimier die Ikonographie wieder ein. Wieder war er froh darüber, dass seine Haut nicht rot werden konnte.
"Ähm, nur jemand den ich kenne", versuchte er zu erklären.
"Soso", erwiderte Tussnelda und grinste kurz.
Valdimier erwiderte das Grinsen mit einem kurzen finsteren Blick, ehe er wieder nach vorne Schaute und die Gefreite ignorierte.
Verdammte Püschologen, schoss es ihm durch den Kopf.

Doch als ihr provisorisches Wachegebäude langsam wieder in Sichtweite kam, merkte er schnell, dass er sich über die Püschologin keine Gedanken mehr machen sollte.
"Ich glaube wir sollten uns lieber beeilen", teilte er seinen Streifenkollegen mit und beschleunigte seinen Schritt.
Die Trage, die gerade von einigen seiner Kollegen in das Wachhaus getragen wurde, und mit einem weisen Tuch bedeckt war, das sich aber schon größtenteils rot gefärbt hatte, lies darauf schließen, dass es jemanden nicht besonders gut ging.

12.09.2005 1: 30

Tussnelda von Grantick

"Sör, sie erlauben?", wandte sich Tussnelda förmlich an Valdimir und wies auf das Leichentuch.
"Wenn es dir so große Freude bereitet – sicherlich", entgegnte der Vampir schulterzuckend "Aber laß uns das drinnen erledigen."
Tussi verzog unwillig das Gesicht, die sarkastische Erwiderung hatte ihren wunden Punkt getroffen. Auf den Rat ihrer Kollegen versuchte sie zwar, mehr Abstand zwischen sich und ihre Arbeit zu bringen, der Anblick der Opfer allerdings machte ihr nach wie vor schwer zu schaffen. Und die Unterlagen zu den bisherigen Todesfällen hatten sich nach kurzem Durchblättern als sehr unappettlich erwiesen. Womit natürlich nicht die Unterlagen an sich gemeint waren, sondern deren Inhalt.
Die anderen Wächter brachten die Leiche nun in den Raum, der für die Gerichtsmediziner zur Verfügung gestellt worden war und legten sie vorsichtig auf den metallenen Tisch. Tussnelda war ihnen gefolgt und trat nun näher. Mit einem fast panischen Ruck entfernte sie das Tuch, dass die Leiche verborgen gehalten hatte und... fühlte würgenden Brechreiz, wie so oft seit sie bei RUM war. Wiederrum hatte der Täter das Opfer unglaublich entstellt.
Sie tastete nach ihrem Notizblock und einem Stift. Die wenigen Erkenntnisse, die sie in den ersten beiden Morden machen konnten, standen auf den ersten Seiten. Es war nicht viel, vor allem, weil es bisher noch keine Obduktion der ersten beiden Opfer gegeben hatte. Jack und Isis hatten allerdings schon sagen können, dass die Tatwaffe die selbe gewesen war. Ein sehr dünnes Messer. Und das der Täter anatomische Grundkenntnisse besitzen mußte, denn er hatte sehr viele Schnitte angebracht und gewiss war der erste nicht tödlich gewesen.
Ihre wenigen Aufzeichnungen fügte sie ein paar Worte hinzu, dann ging sie wieder hinüber in den Besprechungsraum, wo Valdimir sich vom Fund des Opfers erzählen liess.
"Sie lehnte an einer Wand", erzählte Herold gerade fassungslos "Um sie herum lagen in einem Kreis rote Blumen. Mohn."
Valdimir wedelte mit der Hand und wies auf die Ikonographien, die gemacht worden waren.
"Warum ausgerechnet Mohn?", fragte er.
"Klatschmohn", meinte Tussnelda nach einem Blick auf die Bilder "Das hat er bisher nicht gemacht, oder?"
Herold schüttelte den Kopf. "Wenn man bei dem Ausdruck Klatschmohn bleibt: Klatschen heißt zuviel reden, über andere reden."
"Und das er ihr Gesicht derart zerstört gibt uns auch Aufschluß. Nimmt man jemanden das Gesicht, beraubt man ihn seiner Persönlichkeit. Das Opfer wird degradiert. Das könnte durchaus auf eine persönliche Beziehung zum Opfer hinweisen, die unbefriedigt geblieben ist. Eine entäuschte Romanze vielleicht. Die anderen waren auch so entstellt. Vielleicht haben sie alle ihn zurück gewiesen", mutmaßte die Püschologin.
"Legt euch nicht zu sehr fest, dass es ein Kerl war", brummte Valdimir ungeduldig.
"Naja. Es ist so, dass Morde dieser Art tatsächlich eher von Männern verübt werden. Was natürlich nichts heißen muss", erwiderte Tussi. "Herold, sollen wir uns mal zusammen dran setzen? Vielleicht kommen wir so weiter."


13.09.2005 13: 26

Sillybos

Humph MeckDwarf war ziemlich verärgert. Sie hatten ja noch nicht mal den ersten Mord richtig untersuchen können, da passierte schon der zweite. Ohne auch nur die geringste Spur auf einen Täter.
"Wir brauchen Ergebnisse", sagte er zu Sillybos. "Der Täter geht schnell zu Werke."
"Ja, uns fehlt die Zeit", bestätigte der Feldwebel.
"Die Bevölkerung könnte sich schnell gegen uns auflehnen, wenn noch weitere Morde passieren und wir nichts vorzuweisen haben."
"Vielleicht sollten wir schon mal welche auf Verdacht festnehmen?"
"Meinst du das Ernst?" fragte der Hauptmann. "Damit können wir in Teufels Küche kommen."
"Hast du einen besseren Vorschlag?"
Mc dachte nach. Er griff in seine Tasche und entfaltete ein Blatt Papier. Er hatte eine Liste aller Dorfbewohner bekommen. Alles, was man so im Dorf braucht, war dabei: ein Bäcker, ein Müller, eine Lehrerin, eine Näherin, ein Schneider, ein Schreiner, ein Schuster, eine Bäuerin, ein Schmied, ein Liebespaar, ein kleines Mädchen, eine Hexe, eine Seherin...
"Wir könnten die Seherin befragen", sagte er mit einem gezwungenen Lächeln.
"Ich weiß, was du meinst. Mir ist auch nicht wohl bei der ganzen Sache."
"Also gut. Wir schauen einfach mal rum, wer sich am Verdächtigsten verhält, und den beschatten wir dann."
"Und wenn dann kein weiterer Mord geschieht, wissen wir, wer's war."
"Natürlich werden wir nebenbei weiter ermitteln."
"Natürlich." Sillybos nickte. Kurz war er irritiert, schon wieder ein Inspirationspartikel. Allerdings brachte es nichts ein. Aber aus irgendeinem Grund musste er nun an ein Spiel denken, dass er mal mit ein paar Werwölfen aus Überwald gespielt hatte...


Der Hauptmann erteilte entsprechende Befehle. Er wies auf den besonderen Zeitdruck hin und forderte effiziäntes Handeln.
Jack und Isis sollten sich weiter um die Leiche, insbesondere die Identifizierung kümmern (Humph ging davon aus, dass sie schneller wären als er, wenn er seine 40 Leute auf der Liste abklappern müsste).
Tussnelda sollte sich um ein Täterprofil kümmern, wozu hat man sonst eine Püschologin dabei. Herold konnte ihr dabei helfen (auch wenn er bei deren Gebrabbel über Klatschmohn nicht viel verstanden hatte. Für ihn war Klatsch ein warmes Land jenseits des Meeres und auf jeden Fall ein Ort, wo er im Moment lieber wäre).
Tricia, Oldas und Thymian sollten derweil einen Verdächtigen - den Verdächtigsten! - ausfindig machen und beschatten. Tricia hatte genug Erfahrung als verdeckte Ermittlerin, so dass er sie ruhigen Gewissens mit, nun, weiteren Vollmachten ausstatten konnte.
Valdimier erhielt den Auftrag, in zwei Stunden das Dorf zusammenzutrommeln, damit Humph als Hauptmann eine kleine Ansprache an das Dorf halten konnte. Eine weitere gute Möglichkeit für Tricia und ihr Team, das ganze Dorf auf einmal zu beobachten.


Kurz darauf marschierten Tricia, Oldas und Thymian durchs Dorf auf der Suche nach verdächtigem Verhalten. Aber was für ein Verhalten ist (besonders in so einem Dorf) eigentlich verdächtig?


13.09.2005 15: 45

Herold Ruth

oh je diese verflixte Wache. Immer muss sie einem auf den geist gehen. Ich hatte mein wundervolles kunstwerk noch nicht einmal fertig und schon mischen sie sich wieder ein. kein respekt vor der Kunst, dabei war ich schon so weit gekommen. Aber mir werden sie nie auf die schliche kommen, den ich bin ein meister meines Faches, aber trotzdem rücken sie mir verdächtig auf die Pelle, vieleicht sollte ich einfach mal ein kleines Ablenkungsmanöver mit der Seherin starten. Diese alte Schrulle glaubt ja jeden Mist und wenn die "lieben" Wächter merken das das eine falsche fährte ist, wird es schon längst zu spät sein und meine kunstwerke werden auf der ganzen Welt berühmt sein und ich werde in die Geschichte eingehen. Es fehlt nicht mehr viel nur noch ein paar Opfer muss ich verlangen, damit mein Kustwerk fertig wird. vieleicht sollte ich auch einfach einen der Wächter mir mal vornehmen, aber er muss berühmt sein, damit er in mein Kunstwerk passt, vieleicht diese McMillan., die soll berühmt sein. Ich muss einfach mal schauen wie sich das ganzer ergibt und bald; schon sehr bald ist es VOLLBRACHT.

14.09.2005 16: 19

Isis

"Was hälst du davon Isis?" fragte Jack und hielt Isis ein blutiges Ding vor die Nase.
"Das sieht aus wie mein Herz!"
"Genau aber nur von dieser Seite!"
"Wie meinst du das?" fragend sah Isis Jack an.
Dieser dreht das blutige Herz auf die vorher verdeckt gewesene Seite.
"Der Typ muss ja total krank sein! " entfuhr es Isis.
In die Rückseite des Herzens hatte jemand etwas "geschnitzt" und es sah aus wie eine blutige ......
"Mir fehlen die Worte, Jack was soll das denn sein ?"
Jack starrte auf die blutige Chirurgenklinge vor ihm" Glaubst du so etwas könnte das angerichtet haben ?"
Isis beugte sich über die Leiche" Die Schnitte sehen gerade und präzise aus. Es war auf jeden Fall jemand mit viel Erfahrung!"
"Hol mal den Ikonografen ich muss ein paar Sachen festhalten!"
"Wo hast du ihn?"
Jack zeigte auf das Regal "ganz oben müsste er liegen!"
Isis zog sich einen Stuhl her aber sie war immer noch nicht groß genug.
Jack dreht sich um als er ein quitschen hörte.
"Isis bist du wahnsinnig!"
Isis hatte sich einen kleinen Turm aus Stühlen errichtet die verdächtig schwankten obwohl kein Wind wehte.
"Was ist?" Isis dreht sich mit Schwung herum so daß das Gebilde noch mehr zu schwanken begann.
Isis Blick fiel auf die Leicht, von oben wirkte sie irgendwie anderst.
"Jack leg das Herz zurück und Klapp die äh Teile wieder zurück die vorher aufgeklappt waren!"
"Was soll ich?" Jack sah Isis schräg an.
"Tu es einfach!"
Isis hatte den Ikonografen erreicht und versuchte die Balance zu halten um ein scharfes Bild hinzubekommen.
"Unglaublich!" murmelte sie als Jack fertig war und knippste drauf los.
Jack sah wie sich die Stühle bewegten, nicht unbedingt zu Isis Vorteil und dann machte er die Augen zu.
Als der Lärm vorbei war rappelte sich Isis aus den Stuhlresten hervor und sprang auf Jack zu "Schau es dir an du glaubst es nicht! Die Mohnblumen. Der Typ ist irre, krank. Ich muss Tussnelda holen!" Mit diesen Worten drückte Isis Jack die Bilder in die Hand und rannte aus dem improvisierten Labor.
Jack schaute sich die Leicht plötzlich aus einem völlig anderen Blickwinkel an, nämlich von etwas weiter oben und schon wirkte das Blutige Etwas auf dem kalten Stahltisch komplett anderst.
Jack versucht sich die Mohnblumen vorzustellen, die um die Leiche drapiert waren.
"Bei allen Göttern!" entfuhr es ihm.
In diesem Moment kam Isis mit Tussnelda im Schlepptau wieder zurück.
"Wie ich schon gesagt hab, schau dir die Ikonografien an!" Isis sah Jack auffordernt an, dieser gab sie sofort an Tussnelda weiter.
Nach einigen Sekunden des wilden rumblätterns "Die Leichen sind ein Werk ein Kunstwerk und das hier" Tussnelda deutete auf die hinter der Wand liegenden Zuschauerränge, "ist seine Ausstellungshalle!"


14.09.2005 21: 07

Tussnelda von Grantick

Tussnelda schwieg kurz und atmete das eine oder andere mal tief ein und aus. Dann gab sie die Bilder Jack zurück und zog aus ihrer Hosentasche eine Lakritzschnecke, die sie gemächlich aufrollte.
"Gibt es bei den anderen Leichen ähnliches? So auffällig dekoriert wie diese waren sie nicht, aber vielleicht steht er eher auf", sie zögerte kurz und verzog das Gesicht "Innere Werte?"
"Das zu überprüfen gibt eine ganz schöne Sauerei", meinte Jack und rieb sich unbehaglich das Kinn an der Schulter "Es wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben."
Isis nickte zustimmend und wandte sich wieder an Tussnelda: "Habt ihr schon eine Ahnung?"
Die Gefreite zückte ihren Notizblock. "Das hier hilft uns natürlich weiter, sein Profil näher zu bestimmen. Zumindest können wir die Berufsgruppe, in der wir zu suchen haben eingrenzen. Ärzte, Alchemisten, Metzger vielleicht Magier", sie wedelte mit der Hand "Eben alle, die sich auf die eine oder andere Art mit Anatomie auskennen. Vermutlich sehr gebildet, egozentrisch mit leicht autistischen Zügen. Körperlich agil, denn er konnte jedes seiner Opfer mühelos überwältigen und sogar an andere Orte verschleppen. Interessant dürfte jetzt die Frage sein, ob der Fundort der Leichen auch der Tatort ist. Ich kann mir das kaum vorstellen – man hätte doch alles gesehen, oder? Deswegen denke ich, wir sollten alle Ecken, die nicht sichtbar sind untersuchen. Und da werden die Schwierigkeiten vermutlich richtig losgehen, denn wenn ich es richtig sehe, werden die Magier davon nicht begeistert sein."
"Darüber solltest du erstmal mit dem Schäf sprechen", sagte Isis und wandte sich wieder der Leiche zu.
Tussnelda nickte. Wenn sie mit MeckDwarf sprach, bestand immerhin sogar die Chance, das er den Besuch bei den Magiern selbst übernahm. Magier waren Tussi nämlich, ebenso wie Gilden, ein wenig suspekt. Was hauptsächlich daher rührte, dass sie keine Ahnung hatte, was Magier eigentlich so trieben. Nur den latenten Zustand der Unzufriedenheit hatte sie schon erfahren. Ansonsten waren sie ihr das sprichwörtliche Buch mit den sieben Siegeln. Und hinter jedem der Siegel konnte etwas äusserst unangenehmes stecken.
"Du vergisst, dass MeckDwarf bereits sagte, dass anzunehmen ist, dass der Fundort mit dem Tatort identisch ist", meinte Jack.
"Äh", erwiderte Tussnelda und nestelte mit der aufgerollten Lakritzschnecke herum "Aber wie soll das möglich sein? Wenn man doch alles sehen kann?"
"Darauf kann es nur eine Antwort geben", meinte Jack gelassen "Der Täter weiß, wie man das System umgeht. Und auch das kann uns einen Hinweis geben."
"Du meinst? Das er zu den Leuten gehört, die das System steuern?"
Jack zuckte mit den Schultern. "Möglich ist es doch, oder? Warum auch nicht? Zauberer werden gerne mal ein bisschen verrückt."


15.09.2005 9: 47

Sillybos

Während Sillybos und Humph im Wachehäuschen über das weitere Vorgehen berieten, erschien ein schlanker, gedrungener junger Mann in der Tür.
"Pssst", flüsterte er laut.
"Bitte, wir haben zu tun!" sagte der Hauptmann. "Im Übrigen ist den Dorfbewohnern das Betreten des Wachhauses verboten."
"Ich weiß, wer's war!" sagte der junge Mann bestimmt.
Sillybos wandte sich dem Mann zu. "Wer sind Sie überhaupt?"
"Ich - bin der Bäcker."
Sillybos nickte. Ein wertvolles Mitglied der Dorfgemeinschaft.
"Und Sie haben den Täter gesehen?" fragte Humph.
"Nuun, das nicht. Aber ich weiß trotzdem, wer's war."
"Durch logisches Schlussfolgern. Es ist ganz klar der Jäger gewesen."
"Logisches Schlussfolgern, aha." Humph winkte geistig ab. Nicht ohne Grund hatte er Charlie Holm am Pseudopolisplatz gelassen. "Bäcker zeichnen sich meines Wissens nicht durch besondere logische Fähigkeiten aus."
"Oder andersrum gesagt", sagte Sillybos. "Wenn Sie logisch folgern können, wer der Täter ist, dann besitzen sie erheblich mehr Informationen als wir, und wir fordern Sie auf, diese herauszugeben."
"Euer Zweifeln sehe ich als Herausforderung!" sagte der Bäcker selbstbewusst. "Aber beantwortet mir eine Frage: warum hat niemand gesehen, wie die Morde geschahen?"
"Vielleicht weil wir alle unsere Hände vor die Augen gehalten haben, verdammt! Wenn wir das wüssten, wären wir ein erhebliches Stück weiter." So langsam wurde Humph ärgerlich. "Kommen Sie auf den Punkt!"
"Das ist wahr, unsere Blicke kann man ablenken. Nicht aber unser Gehör."
"Sie wollen damit sagen..."
"Ja - warum hat niemand die Opfer schreien gehört?"
Ein interessanter Punkt, musste Mac zugeben. "Ich sehe noch immer nicht, wie das auf den Jäger führt."
"Der Täter musste das Opfer zuerst zum Schweigen bringen. Ein gezielter Schuss mit der Armbrust, lautlos, tödlich. Und dann konnte er es hinrichten."
"Die Opfer wurden nicht erschossen", sagte Sillybos trocken.
Der Bäcker war kurz irritiert. "Ach nein?"
"Nein."
"Nun, der Jäger wird sicherlich eine andere Lösung gefunden haben."
"Wenn das Opfer nicht erschossen wurde, gibt es keinen Grund mehr zu glauben, dass es überhaupt der Jäger war."
"Ich - Sie werden noch sehen, dass ich Recht habe!" Verärgert, aber ideenlos ging der Bäcker fort.
"Na prima", kommentierte Humph, "jetzt kommen hier wahrscheinlich alle Nase lang Leute an und erzählen uns, sie wüssten, wer der Täter war. Wir könnten eine Vorschlagsannahmestelle einrichten."
"Aber der angesprochene Punkt mit dem Gehör ist interessant", meinte Sillybos.
"Bringt uns das weiter?"
"Es wäre theoretisch möglich, dass die Morde nicht bemerkt werden können, weil sie in einer anderen Realtität passieren."
"Was ist denn das jetzt für ein komisches Gefasel? In einer anderen Realität? Für mich sind die Opfer ziemlich real und zwar in dieser Realität."
"Es wäre möglich, die Opfer kurzzeitig in eine andere Dimension zu befördern, dort zu ermorden, und nur Sekundenbruchteile später wieder zurück. Ich habe mal gelesen, dass Kinder noch die Fähigkeit haben, so etwas zu erkennen."
"Du meinst also, dass das kleine Mädchen hier den Mord beobachtet haben könnte?"
"Nun, theoretisch..."
"Du hörst dich schon an wie Charlie Holm. Mir ist das alles ein bisschen zu philosophisch und bizarr. Wir sollten uns lieber auf richtige Ermittlungsarbeit stützen. Feststellen der Todesursache, Tatwaffe, Motiv, Täter. Solche Sachen."
In dem Moment erschien Valdimier van Varwald im Wachehäuschen. "Auftrag erledigt. In einer Stunde wirst du deine kleine Ansprache halten können. Allerdings haben so einige gleich darauf zu ihrem faulen Gemüse gegriffen..."
"Ach was, bei mir werden sie nicht werfen. Ich kann so was."
"Oh ja", meldete sich eine Stimme in Humph's Kopf. "Wir sind alle gespannt."


Derweil marschierte Tricia mit Thymian und Oldas weiter durchs Dorf und fühlte sich misstrauischen Blicken ausgesetzt. Tricia hoffte, den ganzen Job so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Eine gute Trefferquote gleich zu Beginn würde die Sache beschleunigen...


15.09.2005 15: 46

Tussnelda von Grantick

Tussnelda und Herold hatten sich wieder in den Besprechungsraum begeben. Beide waren noch sichtlich blass aufgrund des Gesehenen, wobei Tussnelda ganz klar vorne lag. Sie war sogar ein bisschen grün um die Nase. Zu gerne hätte die junge Wächterin jetzt eine Lakritzschnecke aus ihrer Hosentasche gezogen, um sich ein wenig zu beruhigen. Aber der Anblick der Leiche hatte sich zu sehr eingebrannt, um jetzt noch an Essen denken zu können.
"Okay", sagte Herold "Wir haben jetzt schon einiges. Wichtig ist jetzt die Frage: Wer war das Opfer? Wer die beiden anderen? Haben wir Namen?"
Tussnelda nickte und wies auf die Akte. "Das erste Opfer war Klara Konterfeil, manchen bekannt aus Klickern. Zuletzt war sie in der Scheibe angestellt, wurde aber gefeuert. Da kam ihr das Dorf gerade recht. Das zweite Opfer war Magnus Bernstein, ein reicher Bürger, bekannt für seine Extravaganzen. Hatte Wohnungen in allen großen Städten des Randmeers. Und überall natürlich auch Frauen, meistens Schauspielerinen, verarmte Ladys und so weiter. Der Kurier hat oft über ihn berichtet", fasste sie nochmal zusammen und setzte sich auf einen Stuhl. "Wir müssen uns die Frage stellen, wie die beiden miteinander in Verbinung standen."
Herold kratzte sich mit einem Stift am Hinterkopf. "Wenn du mich fragst, ist das nicht weiter schwer. Diese Klara könnte eine von Magnus Affairen gewesen sein. Das würde uns zu einem Motiv führen. Klara war mit dem Täter verbandelt und hat ihn abserviert. Nun rächt er sich an ihr und an seinem Nebenbuhler."
"Eines passt nicht in das Bild, auch wenn es toll wäre, stellte sich die Situation wirklich so einfach da", Tussnelda klappte ihren Notizblock auf und klopfte mit einem Stift auf das Papier "Das dritte Opfer. Zwar waren alle schrecklich zugerichtet, so dass zunächst Rache durchaus als Motiv in Frage käme. Aber die Nummer drei war obendrein dekoriert, in Form gelegt wie ein Ausstellungsstück. Das hat er bei den anderen nicht getan. Und: Wo ist die Verbindung zwischen den dreien? Auch wieder die Liebe? Das glaube ich irgendwie nicht. Vielmehr denke ich, wir haben es mit dem Typus des Gesinnungsmörders zu tun. Er will schlicht weg seiner Denkensweise auf diese morbide Art Ausdruck verleihen...", Tussneldas Blick schweifte in die Weite. Sie hatte inzwischen zu viele Bücher gelesen, um nicht wenigstens etwas daraus zur Anwendung zu bringen.
"Das ist doch nur Theorie. Du solltest wissen, dass kein Täter wirklich nur einem Typus entspricht", versuchte sie Herold zurück auf den Teppich zu holen "Aber eines war gut. Vorhin hast du gesagt, der Täter degradiert sein Opfer, indem er sie derat unkenntlich macht. Interessant, dass zumindest die bisher identifizierten Opfer mehr oder minder geltungssüchtig waren."
"Wie die Drei da rein passt, können wir aber bisher nur raten. Hoffentlich finden die zwei Gerichtsmediziner bald was, dass uns hilft es zu identifizieren."


22.09.2005 11: 41

Isis

Nachdem alle wieder gegangen waren saßen Isis und Jack zusammen und besprachen was sie bisher an den Leichen herausgefunden hatten.
Es war nicht wirklich viel was auf Isis Notizblock stand. Während sie mit Jack sprach kritzelte sie wirr auf dem Blatt herum.
Nach einer Weile fragte Jack: "Sag mal hast du Hunger oder warum malst du gerade das 4 Stück Torte auf das Blatt ?"
"Oh!" Isis schaute auf ihr Blatt und tatsächlich. "Tja, wir haben schon späten Mittag und den ganzen Tag haben wir noch nichts gegessen!"
"Ich glaube du hast recht !" Jack lehnte sich zurück "Im Moment stehen wir gerade eh ein bißchen auf dem Schlauch. Ich glaube wir sollten die Leiche mit mehr Abstand noch mal anschauen, vielleicht finden wir dann mehr heraus!"
"Auf was hast du Hunger ?"
Jack kratzte sich am Kopf "Ich glaube etwas vegetarisches wäre gerade nicht schlecht!"

"Ich glaube da vorne ist der Bäcker! " Isis zeigte die Straße runter.
Jack und Isis hatten sich aus dem Labor geschlichen um endlich an ihre wohlverdiente Pause zu kommen.
Die Bäckerei war ein kleines aber gut sortiertes Fachgeschäft in dem es alles gab was man sich wünschte. Nur keinen Verkäufer.
"Halloo?" rief Isis in die leere des Ladens.
"Warten wir, vielleicht kommt er gleich wieder!" Jack setzte sich auf einen Stuhl in der Ecke.
"Hast du gesehen, es saß gerade fast niemand im Publikum, die sind wahrscheinlich alle beim Abendessen."
"Kann uns ja gerade recht sein, von denen hat eh jeder Tomaten auf den Augen, wenn keiner die Morde gesehen hat!"
"Und auch niemand gehört!"
"Was?"
"Hä?" Isis schaute Jack verwirrt an.
"Was?" wiederholte Jack noch mal und schaute Isis an.
"Ich habe das gesagt" ein Mann stand an der Tür mit einer weißen Schürze bekleidet und einem weißen Hut auf dem Kopf.
"Sie sind wohl der Bäcker!" mutmaßte Isis.
"Nein der Schornsteinfeger, warum seid ihr hier. Mir wollte doch niemand zuhören!"
Jack zuckte mit den Schultern und saß Isis fragend an.
"Nochmal, zum Mitschreiben, warum hat niemand das Opfer schreien hören?" der Bäcker trat hinter den Tresen.
"Hmmm, eine gute Frage!" Jack stand auf, "Dem werden wir wohl weiter nachgehen, aber zuerst mal wir beide haben Hunger. Was können sie uns empfehlen?"
Nachdem sie mit einigen Tortenstücken den Laden verließen und sich noch mal beim Bäcker für den nützlichen Tipp bedankt hatten, gingen die beiden schweigend und nachdenklich zum Wachhaus zurück.
"Warum hat sie niemand schreien gehört?"
"Jemand hat ihnen die Kehle durchgeschnitten! Ich muss das gleich nachprüfen. Los komm Isis!"

Das Licht leuchtete auf die Leiche und Isis assistierte Jack beim Nachprüfen der These.
"Tatsächlich der Schweinehund hat ihnen zuerst die Kehle durchgeschnitten und zwar von hinten, wie man hier eindeutig erkennen kann!" Jack zeigte auf eine bestimmte Stelle am Hals und Isis machte schnell eine Ikonogafie davon.
"Darum hat man also kein Opfer gehört!" Isis macht noch mehrer Bilder von dem Hals.
"Wir müssen das sofort Humpf sagen!" Jack wischte sich die blutigen Hände ab und legte den ehemals weißen Schurz über einen Stuhl.


25.09.2005 19: 14

Sillybos

Ahhh, es wird - interessanter. Aber selbst zehn Wächter können mich nicht aufhalten, im Gegenteil...
Und diese McMillan als mein nächstes Opfer gefällt mir immer besser. Hinreißende, faszinierende Tricia. Soll ich dich auf meine Fährte locken? Doch ich muss aufpassen, die Wächter sind eifrig, motiviert, schnell, fast zu schnell... Ich muss aufpassen, dass sie mir nicht... zuvorkommen.
Und jetzt trommeln sie uns zusammen. Bin ja mal gespannt, was ihr Boss uns zu sagen hat. Dieser Hauptmann MeckDwarf nimmt sich wohl ziemlich wichtig. Auch er wäre ein interessantes Objekt für mein Kunstwerk... Vielleicht sollte ich seinen Auftritt mit einer kleinen Leiche noch veredeln...



Im Wachehäuschen legte Humph MeckDwarf unterdessen die Stirn in Falten. Als nächstes musste er die Bürger über das Vorgehen der Stadtwache informieren. Klarstellen, dass das alles kein Spiel ist, dass sie es mit echten Leichen und einem echten Meuchelmörder zu tun hatten. Und verlangen, dass sie sich den Ermittlungen der Wache nicht in den Weg stellen. Ja, kooperativ sollen die Bürger sein. Merkwürdige Vorkommnisse melden. Solche Sachen.
Und noch während er über die richtigen Worte nachdachte, erschien Jack und berichtete über den neuen Befund.


Tricia führte ihren Trupp durch das Dorf. Sie redeten nicht viel. Mit ernstem Gesicht achtete sie auf ihre Umgebung, suchte nach... Auffälligem. Aber die Bürger schienen ihr aus dem Weg zu gehen. Denen war natürlich klar, wonach die Wächter suchten und versuchten dementsprechend sich nicht verdächtig zu machen, was in den meisten Fällen jedoch äußerst verdächtig aussah.
Vorneweg gehend, tippte Thymian leicht auf ihre Schulter. Sie hielt an und drehte den Kopf zu dem Hauptgefreiten.
"Jemand verfolgt uns", flüsterte Thymian ihr ins Ohr.
Innerlich grinste Tricia. Das war nun wirklich verdächtig.


30.09.2005 13: 39

Herold Ruth

Währenddessen Wurde Herold immer ungeduldiger und trammeplte von einem Fuß auf den anderen. SChliesslich wendete er sich an Tussnelda
"Die anderen sollten schon längst von der Streife zurück sein".
Tussnelad drehte sich zu ihm um und legte ihr Gesichtn in Falten "Du hasst eignetlich recht. Aber vieleicht haben sie ja was gefunden und brauchen deshalb ein bischen länger oder.."
"oder ihnen ist was zugestoßen" unterbrach Herold seine Mitgefreite "Ich finde wir sollten mal nach ihnen schauen. Sicher ist sicher"
"na gut wenn du unbedingt meinst und wenn es dich beruhigt, dann schauen wir mal nach ihnen. Wir sind danach ja eh mit der Streife dran, also können wir sie dann gleich ablösen" sagte Tussnelda und beide Gefreiten gingen auf die Staße raus in das bunte Getummel.

"er verfolgt uns noch immer aber ich kann ihn nicht richtig erkennen. Ich spüre ihn nur leicht" sagte Thymian " Was sollen wir denn jetzt machen?"
"kanns einfach" sagte Tricia mit einem leichten Lächeln "mal sehen wie lange er uns noch verfolgt. Biegen wir mal um ein paar Ecken und beschleunigen wir mal unseren Schritt" und das taten sie dann auch, doch der Mann blieb ihnen dicht auf den Fersen. "Der benimmt sich schon fast zu verdächtig meiner Ansicht nach." sagte Thymian
"vieleicht sollten wir ihn mal einen Falle stehlen"
"der Meinung bin ich auch. Ich habe mal Lust diese dunkle Gasse anzuschauen. Die sieht so verdächtig aus, findest du nicht auch Thymian"
"ja das finde ich auch" und so gingen beide in die Dunkle Gasse und warteten docrt in einem leichten Schatten auf den Mann der sie verfolgt.

Unterdessen versuchten sich Herold und Tussnelad in der Menge die anderen Wächter zu finden, doch es schien vergebens, den es waren heute sehr viele Leute unterwegs.
"Die finden wir doch hier niemals" sagte Tussnelda zu Herold unw ollte gerade umdrehen als Herold sie am Arm festhielt. "Da schau doch mal. Ist das nicht Thymian der da gerade in die dunkle Gasse läuft? Und anscheinend verfolg in ein Mann" herold erschrack "Wir müssen uns beeeilen, vieleicht ist das der Mörder" sagte er zu Tussnelda und rannte los. Tussnelda folgte ihm sofort uns sie bogen ind die dunke Gasse ein, kurz nachdem der unheimliche Mann sie betreten hatte.

01.10.2005 13: 11

Thymian Pech

Thymian hatte sich gemeinsam mit Tricia und Oldas in den kleinen Türeingang gezwängt. Obwohl es erst Nachmittag war, stand die Sonne offenbar schon so tief, dass die Häuserfassaden dunkle Schatten in die Gasse warfen.
Er hatte, während sie durch das Dorf gegangen waren, irgendwann gespürt, dass sie verfolgt wurden. Obwohl, natürlich wurde er immer verfolgt... immer beobachtet.. und hier schien es nicht anders. Es stellte sich nur die Frage, von welcher Partei der Verfolger war und was er wollte. Wer konnte schon sagen, ob sich in das Dorf nicht irgendwer eingeschleust hatte, oder ob unter den Zuschauern nicht jemand saß, der Thymian kannte. Und ihn nicht von der Wache kannte.
Er war bei diesen Gedanken angelangt, als er das Ziehen im Nacken gespürt hatte und die leisen Schritte hinter ihnen. Zunächst mußte er heftig den Drang unterdrücken wegzulaufen oder nur den Kopf zu wenden, das war das schlimmste, was man machen konnte. Man durfte keine Angst zeigen, nur nicht nervös werden, nicht nervös werden...
Sie standen immer noch in dem Häusereingang.. die Schritte kamen näher, obwohl die Schritte nur dumpf auf dem mit alten Binsen ausgelegtem Weg erklangen.
Warten.. nicht nervös werden...
Noch näher... komm noch näher...
Thymian fühlte sich wie ein Mörder, der mit seinem Dolch auf sein Opfer lauerte. Der Gedanke erschreckte ihn. In seinem Nacken spürte er den warmen Atem von Tricia.
Und plötzlich fiel irgendwo laut eine Türe zu und dann hörte man die Schritte zweier Personen, die schnell angerannt kamen. Als sie bei dem Hauseingang vorbei kamen, erkannten die Wächter, dass es ihre Kollegen waren.
Tricia trat hervor.
"Oh, ihr seid es.. habt ihr noch jemanden in der Gasse gesehen?", fragte sie. Auch der Zwerg und der Anwerber traten hervor und stellten sich neben Tricia.
"Wir haben einen Mann gesehen, der euch gefolgt ist. Wir dachten, ihr seid in Gefahr", antwortete Herold ein klein wenig atemlos. Er blickte sich um. "Aber.. er muss hier irgendwo sein."
In diesem Moment deutete Tussnelda auf eine weitere Türe schräg gegenüber dem Hauseingang, wo sich die drei Wächter versteckt gehalten hatten. "Dort muss er rein."
Herold ging vorsichtig zur Türe, lauschte und öffnete sie langsam. Sie sahen in einen langen Hausflur, in einer Ecke hing eine der Kristallkugeln. Kaum waren sie aber weitergegangen, wurde eine weitere Türe aufgestoßen und eine mit einer Badehaube und einem Bademantel bekleidete alte Frau scheuchte gerade einen mit einem Ikonographen bewaffneten Mann auf den Flur.
"Also diese Überwachung ist ja schön und gut, aber dass Sie hier auch noch Ikonographien machen und mich schamlos, jawohl schamlos über mein Leben aushorchen, das geht zuweit!", ereiferte sich die Frau ehe sie die Türe wieder zuknallte.
Der Mann klopfte sich imaginären Staub von seinem langen braunen Mantel und schien ganz damit beschäftigt, so dass er die Wächter gar nicht zu bemerken schien.
"Na sieh mal einer an...", fing Oldas mit leisem Tonfall an und verschränkte die Arme.
Der Mann fuhr zunächst erschrocken um, entspannte sich dann aber wieder und setzte ein schmieriges Grinsen auf. "Ah, die Wächter, wie schön, dass ich euch sehe. Gestatten, Heinrich Seitedrei. Haben Sie bereits neue Spuren? Einen Verdächtigen?"
"Hast du uns gerade verfolgt?", fragte Tricia ernst. Auf die ausgestreckte Hand des Reporters reagierte niemand. Der Mann wand sich unter den Blicken.
"Nun ja, was heißt verfolgt.. Verfolgt ist so ein äh drastisches Wort. Ich würde sagen, ich bin nur meiner Aufgabe als Berichterstatter nachgegangen. Ich wollte sie nur einmal ungestört abpassen und fragen, ob sie für die Presse, gerade für den Kurier, Neuigkeiten haben." Er fuhr sich mit einem dünnen Kamm durch die aalglatten schwarzen Haare.
"Kommt ihnen vom Kurier doch sicher sehr gelegen, dass ein Mörder frei im Dorf herumläuft", zischte Tricia.
"Nicht doch, nicht doch, wir sind auch sehr daran interessiert, dass die Morde so schnell wie möglich aufgeklärt werden." Heinrich legte seine Hand als Ehrbezeugung auf die Brust. "Und der Kurier wird mit allen Mitteln die Sache offenlegen, die Bevölkerung darf nicht im Dunkeln gelassen werden."
"Die Bevölkerung oder das Publikum?", gab Tussnelda zurück.
"Es wird bald eine Ansprache an die Dorfbewohner geben, da erfahren Sie alles weitere", schloss Herold ab, dann verließen die Wächter wieder das Haus, nicht ohne der schwächlich aufleuchtenden Kristallkugel in der oberen Flurecke einen mißmutigen Blick zuzuwerfen.

Zurück im Wachhaus fanden sich alle im Besprechungszimmer ein, um die letzten Ergebnisse auszutauschen.
Thymian saß auf dem Boden, immer noch neben seinem Rucksack, und zündete sich eine Zigarette an. Er hatte sich angewöhnt dann zu rauchen, wenn er nervös war und nun... er war nervös. Fahrig wedelte er den Rauch beiseite.
"Neugikeiten", sagte da gerade Isis, als sie in den vorläufigen Stützpunkt der Außenpostenwache kam. "Ich war gerade eben noch bei den beiden menschlichen Berichterstattern und die haben mir gesagt, dass sie schon seit einiger Zeit keine Aufnahmen mehr von Deborah Verfrüht gesehen haben. Sie ist eine Kellnerin in einem Nachtclub gewesen oder ist sie vielleicht immer noch, je nachdem ob sie vielleicht doch noch wieder auftaucht. Außerdem haben sie mir gesagt, dass als Ersatz für die äh Toten mindestens ein neuer Dorfbewohner herein kommen sollen."
Isis blickte in die Runde. "Und gibt es bei euch etwas neues?"
"Außer, dass Herr Heinrich Seitedrei vom Kurier sehr neugierig ist? Nein", antwortete Thymian matt.
"Wir sollten einmal das Gebäude der Püschologen unter die Lupe nehmen, die sind doch ohnehin nicht da, weil sie von Bregs außerhalb des Dorfes befragt werden", schlug Valdimier vor. "Immerhin ist dort der erste Mord geschehen. Und die Aufzeichnungen der Gespräche der Bewohner mit den Püschologen befinden sich dort auch."
"Hat die Bregs nicht mitgenommen?", steuerte Humph bei, der vor einem Blatt Papier saß und über seine Ansprache grübelte, die bald stattfinden sollte.
"Vielleicht wurde irgendetwas übersehen", blieb der Chief-Korporal hartknäckig ehe er von Humph ein nachlässiges Nicken bekam.
"Und was ist mit dem dritten nicht unsichtbaren Gebäude? Wie ich gehört habe, lassen die Magier weder Reporter noch sonst jemanden dort hinein, angeblich wegen der thaumaturgischen Strahlung..", steuerte Oldas bei.

03.10.2005 2: 53

Tussnelda von Grantick

Tussnelda tippte mit dem Zeigefinger gegen ihre Lippen. "Ich finde auch, dass wir dringend den Magiern einen Besuch abstatten sollten", sagte sie "Denn immerhin eines ist klar – Unser Täter weiss, wie er das System umgehen kann. Da das System magisch ist, muss wohl irgendeine Beziehung zu den Magiern vorliegen. Vielleicht ein Lehrling... oder so", überlegte die Gefreite und sah sich beifallheischend um.
"Und was ist eigentlich mit dieser Seherin?", fragte Herold "Wenn sie tatsächlich ein Medium ist, liegt es doch nahe, dass sie irgendwas mitbekommen hat, oder?"
"Sollen wir beide uns mal darum kümmern?", entgegnete Tussnelda.
"Erstmal sollten wir uns das Haus der Püschologen ansehen", erwiderte Valdimir van Varwald und deutete auf Oldas und Tussnelda "Das erledigen wir drei. Vielleicht finden wir ja tatsächlich noch etwas."

Einige Zeit später fand sich Team 3 im Haus der Püschologen ein. Wie MeckDwarf gesagt hatte, war es verlassen. Stille lag über dem Gebäude, das aus mehreren kleinen Büros und einem großen Konferenzraum bestand. Die Ruhe allerdings war wenig wohltuend, eher erinnerte sie an einen Friedhof, so dass Tussnelda unwillkürlich flüsterte:
"Komisch hier."
Die anderen nickten. Jedoch wusste keiner zu benennen, was hier so komisch war – abgesehen von der unnatürlich wirkenden Stille.
Valdimir deutete in Richtung des Konferenzraumes und ging langsam voran. Auch der Vampir spürte etwas eigenartiges... Vorsichtig öffnete er die Tür und blickte dann aufmerksam in den Raum. Auch hier war niemand. Papiere lagen auf den Boden verteilt, offenkundig aus den Schränken herausgerissen, die an einer Wand aufgereiht waren. Einige der Tische waren umgestürzt worden, die Stühle lagen wild verteilt in dem ganzen Durcheinander. Valdimir rümpfte die Nase, als er einen altvertrauten, metallischen Geruch wahr nahm.
"Blut", sagte der Vampir und ging zielstrebig auf eine Ecke zu. Und tatsächlich, dort stand eine dickbauchige Flasche, halb gefüllt mit Blut. Daneben lag eine Palette, wie sie die Maler benutzen, in den Vertiefungen trocknete ebenfalls Blut.
"Es kann nicht lange her sein, dass dies hier her gebracht wurde", konstatierte Valdimir und deutete auf die Palette "Hier ist das Blut zwar schon angetrocknet, das in der Flasche allerdings ist noch frisch. Oldas, schick eine Nachricht an Isis und Jack, sie sollen das ganze mal genau untersuchen. Vermutlich ist das Blut vom jüngsten Opfer – wenn das stimmt, dann war der Täter kurz vor uns hier... Ich frage mich nur, warum er dieses Durcheinander angerichtet hat."
Tussnelda hatte ebenfalls den Raum betreten, war in die Hocke gegangen und hatte eines der herumfliegenden Papiere zur Hand genommen. "Das hier ist ein püschologischer Bericht", sagte sie "Er ist abgefasst über Deborah Verfrüht", fügte sie bedeutungsschwanger hinzu und legte ihn vorsichtig zurück an die Stelle, von der sie ihn aufgehoben hatte. Schnell erhob sich die Gefreite. "Sehe nur ich das?"
"Was?"
"Ein Muster, wie die Papiere hier liegen, das gibt doch ein Muster", meinte Tussnelda von Grantick.
"Mach nichts kaputt bis die Susen kommen", warnte Valdimir und blickte sich um. "Der ist doch völlig verrückt!"


10.10.2005 13: 34

Sillybos

Humph MeckDwarf stellte einen Stuhl auf den großen freien Platz in der Mitte des Dorfes und stellte sich darauf. Gedanklich ging er seine kleine Rede nochmal durch. Länger als fünf bis zehn Minuten dürfte sie nicht dauern.
Nach und nach versammelten sich die Dorfbewohner um ihn. Der Bäcker war da, auch dieser Nachrichtenheini vom Kurier, der sich eifrig Notizen machte. Als grob überschlagen zirka dreißig Menschen um ihn versammelt waren (unter anderem Tricia, Thymian und Herold), begann er seine Rede.

Sillybos saß unterdessen im Wachehäuschen an einem Tisch und dachte nach. Trotz der Unruhe und Hektik fiel es ihm leicht, das erstaunte ihn. Auch die ungewöhnlich hohe Anzahl an Inspirationspartikel, die ihn alle paar Minuten heimsuchten, war außergewöhnlich. Er vermutete, dass das mit dieser merkwürdigen Magie zusammenhängt. Vielleicht wäre so etwas ja auch eine Möglichkeit für sein eigenes Heim...
Er konzentrierte sich wieder. Humph hatte ihm den Auftrag gegeben, ein Wachplan für die Nacht zu erstellen, also einen Dienstplan für die Wächter nebst Streifenwegen für Zweierteams, dazu ein Wachhabender. Immer zwei Mannschaftsdienstgrade auf Streife, dazu entweder Valdimier, Tricia oder er selbst als Wachhabender. Und nach drei Nächten wieder von vorn.
Der Feldwebel fragte sich, ob diese Magie auch nachts funktionierte, und wenn ja, wie. Es werden wohl kaum überall Kerzen und Laternen angezündet werden. Und dann fragte er sich, warum er immer wieder gedanklich abschweifte. Hatte diese Magie etwa Nebenwirkungen?
"Silly! Bist du alleine hier?" Valdimier kam hereingeplatzt. "Wo sind die anderen?"
"Meck hält gerade seine kleine Ansprache, und Tricia und ihr Trupp passen auf, dass niemand etwas Unvorhergesehenes tut und halten nebenbei immer noch nach Verdächtigen Ausschau."
"Sonst musst du das machen, als Spurensicherer -"
"Was ist denn überhaupt los?"
"Im Haus der Püschologen haben wir was entdeckt. Allerhand Gegenstände mit Blut, dazu einen püschologischen Bericht über eines der Opfer. Scheint teilweise sogar noch frisch zu sein." Der Chief-Korporal musste sich kurz beruhigen. "Das ist eine ganz heiße Spur."
Sillybos war inzwischen aufgestanden und hatte seine Spurensicherer-Ausrüstung genommen (die aus einem Vergrößerungsglas, etwas Kohlepulver, einem Stück Kreide, zwei kleinen Fläschchen und ein paar kleinen Beutelchen bestand) und war schon auf dem Weg zur Tür. "Dann los. Hoffen wir, dass das Blut noch von dem letzten Opfer ist." Dann brauch' ich mich nicht so zu beeilen, fügte er in Gedanken hinzu. "Kommst du nicht mit?"
"Tut mir Leid, Silly. Aber das Blut, weißt du. Macht mich ganz... komisch, irgendwie. Zuviel Blut an einem Tag für mich. Ich halt hier solange die Stellung und mach mit deinem Plan weiter."
"In Ordnung."
"Soll ich noch einen Gerichtsmediziner dahin schicken, wegen des Bluts?"
"Nein, die beiden sollen sich weiter um die Leichen kümmern. Ich bringe ihnen das Blut dann später vorbei." Sillybos machte sich auf den Weg. Zwischen den Häusern sah er, wie Meck auf einem Stuhl zu den davor versammelten Bürgern sprach. Die Sonne stand schon ziemlich tief am Himmel, der sich leicht rot färbte. Immer diese Assoziationen...


"Liebe Bürger", sprach Humph MeckDwarf, "es gibt keinen Grund, Gemüse nach mir zu werfen. Wir von der Stadtwache -" Geschoss. Zwiebel. "- sind hier, um für ihre Sicherheit zu sorgen und den Mörder, der sich mit großer Wahrscheinlichkeit unter uns befindet, zu finden und festzunehmen."
Er sah Angst und Wut in den Gesichtern der Dorfbewohner. Viele fühlten sich als wären sie in einem Raubtierkäfig, aus dem es kein Entkommen gibt und in dem einer nach dem anderen abgeschlachtet wird. Humph fühlte mit ihnen.
"Aber damit wir bestmöglich für ihre Sicherheit sorgen können, müssen sie mit uns kooperieren", fuhr der Hauptmann fort. "Deswegen möchte ich ihnen folgende Verhaltensregeln nahe legen..."
"Verdammt, wann findet ihr endlich diesen Mistkerl!" rief einer.
"Ich kann versichern, dass unser Team mit Hochdruck daran arbeitet..."
"Ihr seid zehn Leute, ihr solltet den Täter schon längst haben!" rief ein anderer.
"Und wir sind hier nur Freiwild", kommentierte eine Frau.
"Keine Sorge..."
"Ich will hier raus!"
Ich auch, dachte Meck. Vielleicht sollte man die ganze Sache wirklich abblasen, und sei es nur, dem Täter seine Bühne zu nehmen. Er blickte zu Tricia, die seinen Blick auf eine Weise erwiderte, die er nicht deuten konnte.
Flatsch. Eine faule Tomate.
"Hört mir zu, Leute. Wir tun unser bestes, aber der Mörder ist sehr intelligent und hat einen Vorsprung." Er hört mir zu, dachte Meck. Verdammt, daran hätte ich vorher denken müssen. Soll ich ihn verunsichern oder in Sicherheit wiegen? Beides geht nicht.
"Der Mörder sucht sich immer einzelne Opfer. Darum empfehle ich, sich immer zu zweit im Dorf zu bewegen. Und falls einer von beiden der Mörder ist, auch zu dritt. Wir werden dann die einzige Dreiergruppe untersuchen -" Okay, Humor gehörte vielleicht wirklich nicht hierher, das sah er ein. Der Blick von Tricia war diesmal unmissverständlich. Und die Reaktionen der Dorfbewohner auch.
"Tut mir Leid, das war nicht so gemeint. Aber lasst euch eines gesagt sein: seid wachsam, Leute. Wenn euch was ungewöhnliches auffällt, meldet es uns. Und schon bald werden wir wissen, wer der Täter ist." Mit einem Blick bedeutete er Tricia, dass sie und ihr Tiehm nun ganz besonders auf die Menschen achten sollte. "Und da ich weiß, dass der Mörder mir im Moment genau zuhört, will ich noch folgendes sagen." Und dann überlegte er, was er denn eigentlich noch sagen wollte.

12.10.2005 3: 24

Tussnelda von Grantick

Während dessen stand Tussnelda allein im Gebäude der Püschologen. Valdimir war plötzlich mit einem verzweifelten Blick hinaus gelaufen und die Gefreite glaubte, darüber ganz froh sein zu können. Sie erinnerte sich noch sehr deutlich ihrer Ausbildung bei dem Vampir, und des Verhörs, das sie an ihm hatte durchführen müssen... Vampire waren etwasunheimlich. Und wer wusste schon, was soviel Blut in ihm auslöste?
"Tussnelda?", hörte sie Oldas Stimme von draussen.
"Ich bin noch hier", rief sie zurück und ging in Richtung Tür.
"Valdimir hat mich unterwegs eingeholt", der Zwerg zuckte mit den Schultern "und gesagt, dass er das selbst übernehmen wollte. Ich soll auf dich aufpassen", grinste er.
Tussnelda zog ein Gesicht.
"Ich hoffe, die Susen kommen bald, ich will mir diese Papiere unbedingt ansehen", knurrte sie leicht ungehalten "Ob es hier einen Kaffeedämonen gibt? Ich guck mal, willst du auch?"
Oldas nickte, woraufhin Tussnelda den Daumen nach oben hielt. "Ich werde dahin gehen, wo noch nie ein Mensch gewesen ist und Kaffee finden", flachste sie und hatte plötzlich den Eindruck, etwas von sich gegeben zu haben, was totaler Schwachsinn war. Das musste an den magischen Partikeln liegen. "Oder an mir selbst", dachte Tussi.

Ich grinste. Diese Narren! Sie hatten keine Ahnung, mit wem sie es zu tun hatten. Sie liefen durch mein Kunstwerk und verstanden nicht die Spur von dem, was ich ihnen zu sagen hatte. Keiner von ihnen hatte tatsächlich bemerkt, wie dicht sie an einer Lösung standen... ich allerdings musste nun der Versuchung widerstehen, ihnen den Weg zu weisen. Zu köstlich war der Gedanke, wie sie plötzlich die Offenbarung in meinem Schaffen fanden, wie das Verstehen sich vor ihren Augen entblätterte und sie allein liess in meinem Reigen des Blutes. Doch es war zu früh. Unvollendet war mein Werk und so sollte es zunächst niemand erblicken. Erst die Blüte, die Vollendung konnte die Erkenntnis für alle bringen. Dankbar lächelte ich meinen kleinen Helfer an, der hier stand. Es mochte ja sein, das alle das System für unfehlbar hielten. Aber das System selbst lieferte den Fehler, den Fehler den ich brauchte, um in es einzudringen. Narren, allesamt Narren. Mich hatten sie abgewiesen, ohne zu ahnen, wer ich war. Allzu leicht war es danach gewesen, man nehme sich einfach ein unbewohntes Zimmer und tue, als ob man dazu gehört. Es hatte einiger Tarnung bedurft, um an den Vorlesungen teil zu nehmen, aber das Resultat meiner Mühen war ansehnlich. Drei köstliche Werke lagen vor meinem inneren Auge und das vierte würde bald gefunden sein. Diese Tricia, süße schöne, Tricia! Welch zarte Leinweind für meine Kunst! Welch Inspiration für mein Herz! Doch sie zu mir zu locken, musste zu erst gelingen. Die Hoffnung, dass gerade sie hier allein war... doch das wäre zu leicht gewesen, zu unbedarft hätte mein Kunstwerk gewirkt, zu planlos. Sobald diese Narren, diese Idioten verschwunden sein würden, würde ich mich an mein Werk machen, würde zum feinen Pinselstrich des Skalpels greifen, würde jubilieren im Angesicht des Schaffens. Altes muss sterben, um neues zu erschaffen! Die grösste Kunst der Scheibe!

Nach langwieriger Suche hatte Tussnelda tatsächlich einen schlecht gelaunten Kaffeedämon gefunden. Missgünstig hatte er sich über die Einsamkeit hier beschwert, über das Gekeife und so weiter. Es hatte einiges an Überredungskunst gekostet, ihm zwei Becher Kaffee abzuluchsen, aber schliesslich war Tussi Püschologin und nicht gewillt, sich von einem Dämon ins Bockshorn jagen zu lassen. Gerade als sie mit den zwei Bechern zurück zum Konferenzraum gehen wollte, betrat Sillybos die Szene.
"Sör", sagte Tussnelda und versuchte mit den zwei Bechern zu salutieren.


12.10.2005 11: 37

Isis

"Wie Sillybos ist losgezogen wohin? " ereiferte sich Isis im Labor.
Nachdem Jack und sie herausgefunden hatten wie die Opfer zum schweigen gebracht wurden, waren sie nicht mehr weiter gekommen. Es war wie verhext. Jeder neue Ansatz den Leichen etwas zu entlocken verlief ins Leere. Sie konnte Jack nur in geringer Weise assistieren, da sie als Laborantin ja eher nur auf die Spuren schaute die bei einem Verbrechen von den Tatorsicherern zu ihr kam.
"Ja Sillybos ist losgezogen um im Gebäude der Püschologen die Spuren zu sichern! Anscheinen ist da viel mit Blut rumgeschmiert worden! " Jack flüsterte den letzten Teil des Satzes. Isia setzte sich hinter ihren Schreibtisch und starrte in die vielen kleinen Reagenzgläschen.
Es gab nichts was sie gerade tun könnte, selbst ihre zwei Lieblinge saßen in ihrem Käfig und schliefen tief und fest.
Isis stand auf und verkündete: "Ich gehe jetzt ein bischen spazieren! "
"Tu was du nicht lassen kannst! "kam es von der Leiche her.

Die Abenddämmerung hatte eingesetzt und es wurde rasch dunkel. Die Lichter in den Häusern und in den Gassen ging an. Humpf stand immer noch und redete. Die Dorfbewohner waren aufgebracht und wollten nicht mehr wie Schlachtvieh getötete werden. Und sie liesen, sehr zur Freude des Publikums, ihren Ärger Luft.
Humpf rang Verzweifelt mit Würde, aber das Gemüse und Obst das ihn gelegentlich traf, macht die Sache zunichte. Sehr zur Freude des Publikums das die Werfer mit Hochrufen nur noch mehr anstachelte. Schließlich gab er auf.
Er stieg von seinem improvisierten Podest herunter und ging zu Tricia, die in einem toten Winkel zu den Wurfgeschossen gestanden hatte.
Isis ging zu den beiden um sich nach Neuigkeiten zu erkunden.
"Die sind ja total irre!" sagte Humpf während er mit einem Taschentuch versuchte die Wurfgeschossen von seiner Kleidung zu reiben. Aber die Flecken wurden nur noch größer.
Er seufzte tief und setzte sich auf die Kiste.
"Der Mörder hat bei diesem Mob leichtes Spiel!"
"Hast Jack und du irgendetwas Neues rausgefunden?" fragte Tricia Isis.
Isi zuckte mit den Schultern "Im Moment treten wir auf der Stelle! Im ersten Moment denkt Jack er hätte was gefunden und gibt es mir zum analysieren, aber ......"Isis rang mir den Worten , "Es ist an der Leiche sonst alles stinknormal, ich meine... es gibt keine Spuren zum analysieren. Nichts gar nichts! "
"Hmmm, der Täter muss einen sehr sauberen Raum gehabt haben, wenn du gar nicht finden kannst!"
"Ja sonst ist ja immer ein Krümel Erde, Sand, ein Blatt oder ein Stückchen Stein, aber hier nichts! Der Mörder muss in einem Labor oder so was die Leiche auseinander genommen haben und sehr reinlich gewesen sein! "
"Eine interessante Sache findet ihr nicht?" Tricia legte die Stirn in Falten. "Wer hat hier ein Raum wo er eine Leiche so sauber , äh, auseinander nehmen kann, ohne das eine Spur zurückbleibt, oder"
"Oder " griff Humpf den Satz auf, "das er die Leiche danach sauber waschen kann"
"Waschen?" Isis fuhr hoch, "Woher hatte Sillybos seine Badewanne?"
"Die stand hinter einer Hütte in einem nichteinsehbaren Bereich des Dorfes!"
"Da fragt man sich warum eine Badewanne einfach so herumsteht .... oder?" Isis wedelte aufgeregt mit den Armen.
Humpf und Tricia sahen sich an.

Hinter eine Hütte stand Sillybos Badewanne. Etwas älter schon mit Dellen an der Außenseite und solchen Füßen die wie Entenfüße aussahen.
"Die stand nicht immer hier!" Humpf deutete auf leichte Schleifspuren am Boden die zu einer Art Scheunentor an der Hütte führen.
"Und Sillybos hat sie hier nicht irgendwo rausgezogen, sondern sie stand einfach da?" fragte Isis Tricia.
"Er sagte, die Badewanne hätte hier einfach so herumgestanden!"
"Ich muss sie sofort auf Blutspuren untersuchen!" Isis dreht sich herum und lief so schnell sie konnte zum Wachhaus zurück um ihre Ratten zu holen.


12.10.2005 22: 39

Sillybos

"Du brauchst nicht zu salutieren. Aber danke für den Kaffee", sagte Sillybos. Tussnelda nahm die Becher herunter und gab einen davon Sillybos, nicht ohne Oldas einen Was-soll-ich-denn-machen-Blick zuzuwerfen. Aber Oldas' stumme Bitte lies sie auch ihren zweiten Becher abgeben und sie dann mit den Worten "Oh, ich hab mich wohl verzählt" noch einen weiteren Becher Kaffee holen.
Der Raum barg in der Tat Eigenartiges. Der eindeutige Blutgeruch, der auf das frische Blut in der Flasche hinwies, belästigte Sillybos' Nase. Die sechs Papierblätter bildeten in der Tat ein Muster, ein Rechteck mit jeweils drei Blättern auf einer Seite.
"Oldas, habt ihr irgendetwas verändert, als ihr den Raum betreten habt?"
"Nein, Sir, natürlich nicht."
"Gut", sagte Sillybos. Er stellte den Kaffee auf dem Schreibtisch ab und ging zu dem Rechteck. "Soso", sagte er.
"Schon eine Erkenntnis, Sir?"
"Durchaus, durchaus." Er ging ein paar mal um das Rechteck herum. "Schade, dass Charlie nicht hier ist, hier hätte er sich mal so richtig austoben können." Er nahm etwas Kohlepulver und streute es gleichmäßig auf eines der Blätter. "Keine Fingerabdrücke." Er nahm das Blatt und markierte die Stelle mit einem kleinen Kreuzchen aus Kreide. Mit den anderen Blättern ging er ebenso vor. Dann stand er eine Weile daneben und dachte nach.
Oldas sah zwischen dem Philosophen und dem Rechteck hin und her. "Kann die Anordnung nicht auch nur Zufall sein?"
"So etwas wie Zufall, Gefreiter, gibt es nicht. Alles so genannte 'Zufällige' beruht auf der narrativen Kausalität, die wir uns hier zu nutze machen müssen."
Auf der einen Seite hielt Oldas das für dummes Geschwätz, auf der anderen Seite faszinierte ihn der Feldwebel, weil er so komisches Zeug redete und Oldas es nicht verstand. Der Gefreite dachte über den Zufall nach.
Sillybos entschied sich, sich den anderen Gegenständen zuzuwenden. Eine Flasche frisches Blut, er konnte den Gestank nicht ertragen. Auch hier keine Fingerabdrücke. Arbeit für Isis. Das gleiche Ergebnis bei der Malerpalette.
"Bedeutet das, Sir, dass alles, was zufällig geschieht, in Wirklichkeit nur passiert, weil im übertragenen Sinne jemand da sitzt und sich das alles ausdenkt?"
"Ja", antwortete der Philosoph, ging zum Schreibtisch und nahm einen Schluck Kaffee. Inzwischen hatte er die richtige Temperatur, Sillybos konnte nicht zu heiß trinken. "Im übertragenen Sinne."
Tussnelda kam zurück, ebenfalls einen Becher Kaffee in der Hand. Stumm und trinkend reichte Sillybos ihr die sechs Blätter.
"Ich habe eben noch die anderen getroffen", sagte Tussi, als sie den Bericht entgegen nahm, innerlich schon ganz aufgeregt, was wohl darin stünde. "Sie haben deine Badewanne gefunden, sie stand hinter einer Hütte."
"Hinter?" Sillybos verzog die Stirn.
"Ja, Sir."
"Ich badete aber in einer Hütte, in der Mitte des Dorfes."
"Da waren auch Schleifspuren zu finden."
"Hm", machte Sillybos. "Ich schau gleich mal da vorbei." Irgendwie fühlte es sich wohl an, so viel zu tun zu haben. Es lenkte ihn ab von... von... von irgendetwas. Er nahm noch einen Schluck und sah dann wieder auf die sechs Kreuzchen, die er gemacht hatte. Dann hatte er einen Verdacht. Er stellte den Kaffee ab, bewaffnete sich mit seinem Kreidestück und verband die einzelnen Ecken.
"Hat jemand von euch ein Maßband?" fragte er.
Die beiden Gefreiten schüttelten stumm den Kopf.
"Dann müssen wir schätzen." Er überschlug die Seitenlänge des Rechtecks. "Oldas, wie groß bist du?"
"Ich? Zirka Einsfünfunddreißig, Sir", antwortete der Zwerg, überrascht von der Frage.
"Gut, das kommt hin. Lege dich bitte in das Rechteck."
"Sir?"
"Einfach reinlegen."
"Bei allem Respekt, Sir..."
"Außergewöhnliche Fälle erfordern außergewöhnliche Maßnahmen", sagte Sillybos. "Keine Sorge, dir wird nichts geschehen."
Das wäre ja auch noch schöner, dachte Oldas. Brummend und mit ernstem Blick legte er sich in das Rechteck. Er sah zu Tussnelda, die nicht lachte, sondern einfach nur froh war, dass sie verschont blieb. Naja, viel peinlicher konnte es ja nicht werden.
"Genau die richtige Größe", sagte Sillybos. "Und nun zeig mir deinen Bauchnabel."
"Was?"
"Keine Angst, du sollst nur auf die Stelle deiner Uniform deuten, wo er sich befindet."
Ungläubig schaute der Gefreite den Feldwebel an und berührte dann mit dem Zeigefinger die entsprechende Stelle.
Sillybos machte ein paar Kreidemarkierungen neben ihm. "Danke, Gefreiter, das war's."
Oldas stand auf, während Sillybos noch ein paar mathematische Zeichen auf den Fußboden schrieb.
Dann stand er auf. "Dieses Rechteck ist ein so genanntes Goldenes Rechteck. Das bedeutet, dass sich die Seiten des Rechtecks in einem bestimmten Zahlenverhältnis befinden, das in der Natur häufig auftritt. Dieses Zahlenverhältnis, in Zahlen eins plus die Wurzel aus fünf und davon die Hälfte, nennt man den Goldenen Schnitt. So teilt zum Beispiel auch der Bauchnabel unseren Körper in zwei Teile, die im Goldenen Schnitt zueinander stehen. Dadurch konnte ich mit Oldas' Hilfe meinen Verdacht überprüfen."
"Und das bedeutet?"
"Was das für unseren Fall bedeutet, weiß ich allerdings auch nicht." Sillybos nahm noch einen Schluck Kaffee. "Noch nicht."

Vielleicht ein Hinweis des Mörders auf sein "Kunstwerk", dachte der Philosoph, als er mit der Palette und der Flasche zur Badewanne ging. Vielleicht bezeichnet er seinen tödlichen "Schnitt" auch so. Als er sich umsah, bemerkte er, dass zumindest niemand aus dem Dorf mehr einzeln umher lief. Das zumindest hatte Humph doch erreicht.
Als er an der Stelle hinter der Hütte ankam, standen Isis, Thymian, Herold und Humph vor besagter Wanne und blickten erwartungsvoll an.
"Das ist nicht meine Wanne", sagte der Philosoph.

Tricia hatte sich unterdessen Richtung Wachehäuschen aufgemacht, um sich für die Nachtwache vorzubereiten.


16.10.2005 11: 36

Tussnelda von Grantick

Tussnelda sah eine Weile hinter dem Feldwebel her, ebenfalls nachdenklich aufgrund seiner Entdeckung. Eine der wichtigsten Fragen eines guten Püschologen war "Was hätte der Täter nicht tun müssen?" – warum hatte sich der Täter die Mühe gemacht, ein Goldenes Rechteck auszulegen, bestehend aus den sechs Blättern Papier? Warum ein goldener Schnitt? Auf was wollte er aufmerksam machen?
Tussnelda prostete Oldas mit dem Kaffee zu "Gehen wir zurück? Ich glaube, hier können wir erstmal nichts mehr tun."
Oldas nickte nur stumm, auch er schien immer noch zu grübeln.

Im Konferenzraum hatten sich Tussnelda und Herold an einen Tisch gesetzt, das Material der bisherigen Ermittlung lag vor ihnen ausgebreitet. Herold hatte es geschafft, eine Karte des Dorfes auszubreiten, die nun an die Holzwand der Hütte gepint war. Lustige, bunte Fähnchen markierten ganz ernsthaft die Stationen des Verbrechens.
"Fällt dir was auf?", meinte Herold und deutete auf die Karte.
Die Püschologin blickte von einigen Ikonographien auf "Was denn?", meinte sie und gähnte dabei.
"Die Fähnchen", Herold stand auf und schnippte leicht gegen die Markierungen "Sie bilden ein Dreieck. Weißt du, ob es diesen goldenen Schnitt auch bei Dreiecken gibt?"
Tussnelda spitzte die Lippen und schüttelte dann den Kopf. "Das musst du den Feldwebel fragen", sagte sie. Mit ihrem Bleistift kratzte sie sich am Hinterkopf. "Warum tut er das? Warum dieser Hang zur Symentrie?", sie blickte auf die Ikonographien der Opfer "Wenn ich die Gesichter der Opfer anschaue... sie wirken alle recht gleichmässig. Symetrisch. Sollte das die Verbindung zwischen ihnen sein? Das sie seinem ästethischen Empfinden entsprechen? Potzblitz, da bin ich echt froh um meine Nase", sie legte den Bleistift beiseite und zog stattdessen einige Lakritzschnecken hervor "Wie aber passen dann diese Blütenblätter ins Bild? Die Natur ist doch chaotisch."
Hinter ihr räusperte sich Oldas, der mit einer dampfenden Tasse Kaffee im Türrahmen stand "Du vergisst etwas", sagte der Zwerg "Der Feldwebel hat gesagt, dass dieser komische Schnitt in der Natur häufig vorkommt."
Die beiden Püschologen zuckten mit den Schultern. Das konnte alles oder nichts bedeuten. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als weiter zu fragen, bis sie die richtige Frage gefunden hatten.
"Zeig doch noch mal die Blätter aus dem Haus der Püschologen", meinte Herold.
"Gutachten über den geistigen Gesundheitszustand der drei Opfer. Sie lagen auf der einen Seite des Rechtecks. Auf der anderen Seite lagen jeweils verschiedene Skizzen. Unserer Nummer 3 gegenüber lag interessanterweise unter anderem eine Skizzierung von Mohnblüten", fasste Tussnelda noch mal zusammen und tippte auf eines der Blätter. "Was will er uns sagen? Eines steht fest, er ist hoch intelligent, gehört der oberen Bildungsschicht an. Alter, rein statistisch gesehen etwa 34, beginnende Depression aufgrund des Alters. Alleinstehend, er nimmt sicherlich die Dienste der Näherinnengilde in Anspruch, ein leidenschaftlicher Mensch. Diese Palette, wie ein Künstler... Ist er sogar einer? Ein Lebemann, der Kunst betreibt und jetzt über das Ziel hinausschiesst? Und er ist mitteilsam, sehr kommunikativ, keineswegs kontaktscheu, das hat uns zumindest sein Goldenes Rechteck gezeigt. Das das an uns gerichtet war steht aussser Zweifel", Tussnelda zögerte und stellte sich hinter Herold, der die Skizzen studierte "Denkst du nicht, dass wir ihn mit diesen Informationen kriegen könnnten? Das ist doch sehr viel."
Oldas, der die ganze Zeit an seinem Kaffee geschlürft hatte, räusperte sich nun. "Leider vergisst du wieder etwas", meinte er schmunzelnd "Diese Beschreibung trifft auf 90 Prozent der hier Anwesenden zu."

22.10.2005 20: 02

Sillybos

Inzwischen dürfte die Wache auch mein kleines Arrangement im Püschologenhaus entdeckt haben. Und unser lustiges Katz und Maus Spiel geht weiter. Fragt sich nur, wer die Katze und wer die Maus ist. Lustig? Nein, das Wort passt nicht. Eher... raffiniert. Ein raffiniertes Spiel. Hm.
"He Sie!"
Wer spricht mich an?
"Also die Rede von dem Wächter war ja nicht sehr erbaulich." Ein junger Mann, Anfang dreißig.
"Ja, da gebe ich ihnen Recht", sage ich. "Und Sie sind..."
"Ich bin der Schuster." Unwillkürlich schaue ich auf seine Schuhe. "Und Sie..."
"Ja, ganz schön erschreckend, diese Rede." Wer ich bin, tut nichts zur Sache, ich will über was anderes reden. "Wie fühlen Sie sich bei dem Gedanken, dass ein Mörder unter uns ist?" frage ich.
"Es ist ganz furchtbar", sagt der Schuster. "Ich komme mir so... so hilflos vor." Abgesehen davon, dass du das auch bist, bist du ein Schwächling, Memme. "Sie aber scheinen ganz ruhig zu sein."
"Hm", sage ich. Jetzt nicht zuviel verraten. "Aber irgendwie macht es die Sache doch auch interessanter. Tagtäglich ist unser Leben in Gefahr, überall und jederzeit sterben Leute durch Unfälle. Ich habe mich an die Gefahr des Todes gewöhnt und die Angst davor überwunden."
"Ich beneide Sie darum", sagte der Schuster.
"Vielleicht sollten Sie das auch mal probieren?"
"Der Hauptmann hat in seiner Rede vorgeschlagen, in Zweiergruppen zu sein. Hätten Sie etwas dagegen, mit mir eine solche Gruppe zu bilden?"
Ich schaue ihn an. Ich hatte andere Pläne. Aber vielleicht... Ich überdenke meinen Plan. Ich weiß, dass uns im Moment nur eine Kristallkugel beobachtet. Als wir ein Stück gehen und aus dem Schatten heraustreten, betrachte ich ihn im roten Abendlicht. "Doch, ich denke, das geht", sage ich.
"Ich hoffe, dass etwas von Ihrer Ruhe auf mich abfärbt."
Ich sage nichts, schaue ihn nur an. Ich lächele.
"Hoffentlich kann ich heute Nacht überhaupt schlafen", sagte der Schuster.
"Solange ich in Ihrer Nähe bin, brauchen Sie sich darum keine Sorgen machen", sage ich. Meine Gedanken sind schnell. Möglichkeiten, Notwendigkeiten, Risiken werden abgewägt.
"Ich hoffe, die Wache findet den Mörder bald", sagt der Schuster.
"Bevor er sie findet", sage ich, doch der Schuster lacht nicht. So langsam beginne ich, ihn zu hassen.
"Eigentlich dürfte der Mörder sich nicht sehr gut verbergen können, denn schließlich kann man hier ja jederzeit alles beobachten."
Sehr scharf beobachtet, denke ich. "Und doch gelingt es ihm", sage ich.
"Ja. Leider." Mm, du wirst dich wunderbar in meinem Kunstwerk machen.
"Aber empfinden Sie dadurch auch nicht ... Ehrfurcht vor dem Mörder?" frage ich.
"Ehrfurcht? Nein." Er wird patzig. "Nur Abscheu."
Abscheu, wie? Ich werde dir zeigen, was wahre Abscheu ist. Ich werde dir etwas zeigen, was du nicht mehr vergessen wirst. In deinem Leben nicht.

22.10.2005 21: 01

Thymian Pech

Thymian blickte auf die Wanne, die einfach so hinter einer Hütte stand. Zwei Schleifspuren führten von der Wanne zu einem Scheuentor an der Breitseite der Hütte. Der Anwerber sah sich weiter um, tatsächlich hing hier keine der Kristallkugeln und wenn, dann hatte er sie noch nicht entdeckt. Die fünf Wächter starrten immer noch auf die Wanne ehe Thymian unbehaglich von einer Stelle auf die andere trat.
"Nun, wenn es nicht... deine Wanne ist, Sir, dann muss sie doch irgendjemand anderer benutzt haben. Wo hast du denn gebadet?", fragte Thymian.
"In der Mitte des Dorfes gibt es einen Rundbau neben dem großen Platz. Die Wanne dort war viel größer und es gab eine Art Badeplan", erklärte der Spurensicherer.
"Es wäre sicher nicht unbemerkt geblieben, wenn jemand die Wanne von dort hierher gebracht hätte. Schade eigentlich, wenigstens dort wissen wir, dass überwacht wird", erwiderte Humph und warf bei seinen letzten Worten einen kritischen Blick zu dem Philosophen. "Ich werde mir mal von den Magiern morgen einen Plan von allen Kristallkugeln anfordern lassen, um die toten Stellen zu finden, die nicht abgedeckt werden."
Der Hauptmann versuchte erneut die Flecken in seiner Uniform halbwegs herauszureiben, aber nach einigen vergeblichen Versuchen gab er es entgültig auf. Wie gut, dass er eine Ersatzuniform dabei hatte. Humph streckte sich und blickte zu dem roten Abendhimmel, wo die Sonne langsam hinter den Palisaden versank.
"Sollten wir die Badewanne nicht... äh unschädlich machen, damit der Mörder sie nicht nochmal benutzen kann?", fragte Herold in diesem Moment. Isis ließ sich neben ihm in die Hocke sinken und holte zwei Ratten hervor, die sie vorsichtig in der Mitte der Badewanne absetzte von wo die Ratten in zwei Richtungen rannten und alles neugierig beschnuppterten. Laut Isis konnten die Ratten riechen, wenn ihr Blutreste oder -spuren waren, doch Thymian war sich da nicht so sicher.
"Vielleicht sollten wir die Badewanne wegziehen, ich glaube nicht, dass es hier einen Abfluß gibt, wenn hier Blut abgewaschen wurde, dann ist es vermutlich in die Erde gesickert und wir könnten dort Spuren finden", schlug Sillybos vor.
Humph nickte schließlich. "Herold hilf dem Feldwebel die Badewanne zur Seite zu ziehen. Und stellt fest, ob so ein Ding überhaupt alleine gezogen werden kann, die Wanne sieht mir ziemlich schwer aus. Thymian und ich werden uns derweil mal die Hütte ansehen, von dort muss die Badewanne ja herkommen. Und danach sollten wir zusehen, dass wir etwas Schlaf bekommen. Ich habe so das Gefühl, dass der morgige Tag nicht weniger anstrengend wird." Der Hauptmann streckte sich nochmal und stapfte dann auf das Scheunentor zu. Thymian folgte ihm langsamer. Zum Tor waren es nur wenige Schritte und als er sich umdrehte, konnte er seine Kollegen um die Badewanne herumstehen sehen.
Humph trat an das Tor heran und spähte durch eine Ritze im Holz ins Dunkle dahinter.

23.10.2005 2: 16

Valdimier van Varwald

"Was zu sehen?", fragte Thymian, der sich hinter den Hauptmann gestellt hatte, vorsichtig.
"Bis jetzt noch nichts", erwiderte Humph, der durch den Spalt wirklich nicht viel erkennen konnte. "Aber das wird sich sicher gleich ändern."
Mit diesen Worten griff er nach der Tür und zog daran.

Wenn man auf Reisen ging, gab es sicher immer etwas, was man vergessen hatte einzupacken und das fiel einem immer dann ein, wenn es zu spät war. Zwar konnte man nicht sagen, dass Valdimier auf eine große Reihe gegangen war, aber ihm war klar geworden, dass es sehr sinnvoll gewesen wäre, eine Flasche Tierblut mit einzupacken. Das ganze Blut in dem Haus der Püschologen hatte ihn doch sehr zugesetzt und er hatte jetzt schon die zweite Flasche Wasser geleert, um den Durst wenigstens etwas zu unterbinden.
In dieser Stadt gab es doch einen Metzger. Ob es auffallen würde, wenn er sich dort etwas von dem roten Lebenssaft besorgen würde?
Valdimier schüttelte sich, als er den Gedanken loswerden versuchte. Sie alle wurden rund um die Uhr von irgendwelchen Spannern beobachtet. Natürlich würde es auffallen. Mit einem leichten Kopfschütteln versuchte er sich wieder auf den Dienstplan zu konzentrieren, den er für Sillybos fertig ausfüllen wollte. Nicht einmal seine Freundin wusste von seinem gelegentlichen griff nach dem Glas. Da würde er erst recht nicht zulassen, dass es einer von diesen Typen, die nichts besseres in ihrem Leben anfangen konnten, als wildfremden Menschen bei einem simulierten Stadtleben zuzuschauen, mitbekommen würde. Er musste nach einer anderen Möglichkeit Ausschauhalten. Notfalls blieb ihm ja noch der kurze Abstechers ins richtige Ankh-Morpork über den Luftweg. Es würde sicher keiner merken, wenn er in der Nacht mal kurz für ein-zwei Stunden verschwand.

"Und jetzt ziiieeehhheeennn!!"
Mit einem lauten Ächzen zog Herold an der Wanne. Sillybos stand daneben und beobachtet Gefreiten aufmerksam bei seiner Arbeit. Der Feldwebel war auf die Idee gekommen, es erstmal eine Person versuchen zu lassen, die Wanne zu bewegen, um so vielleicht Hinweise über mögliche Helfer des Mörders zu bekommen. Da er selbst nicht mehr der allerjüngste war und der Gefreite Ruth einen recht fitten Eindruck auf ihn machte, war seine Wahl schnell auf den Püschologen gefallen. Man konnte sehen, dass der Gefreite einiges an Kraft aufbringen musste, doch nach einem kurzen Moment, rutschte die Wanne mit einem lauten kratzen über den Boden.
"Hmm, also entweder ist der Täter nicht der schwächste, oder er hat wirklich einen Komplizen", murmelte der Spurensicherer, als er das Ergebnis begutachtete. "Das bringt uns leider auch nicht sehr weiter."
Er warf einen kurzen Blick auf Herold, dessen, von Anstrengung rot gewordenes Gesicht, langsam wieder eine normale Hautfarbe annahm.
"Danke Gefreiter."
Herold gab nur ein erschöpftes Keuchen von sich und setzte sich vorsichtig auf den Boden, um sich etwas auszuruhen. Sich kurz vergewissernd, dass sein Kollege nicht in Ohnmacht fiel, ging Sillybos kurz in die Hocke und betrachtete den Boden, der noch eben von der Badewanne verdeckt war. Da es schon langsam dunkel wurde, konnte man auf den ersten Blick nichts Sonderbares erkennen. Mit einem leisen seufzen richtet er sich wieder auf und schaute zu Isis.
"Lass deine Ratten noch mal hier schnüffeln. Vielleicht haben wir ja hier mehr Glück."
Die Laborantin kam seiner Aufforderung nach und als sie die zwei kleinen Nager auf den Grund absetzte dauerte es nicht lange, bis beide plötzlich anfingen zu quieken.


24.10.2005 2: 40

Sillybos

Noch während Thymian über die ursprüngliche Funktion der Wanne nachdachte - der Mörder wird sie wohl kaum mitgebracht haben und die Wanne zum Baden ist in der Mitte des Dorfes - spähte Humph durch den kleinen Spalt. Der Hauptmann erkannte keine Gefahr hinter dem Tor, öffnete es und kratzte sich am Kopf.
"Selbst wenn der Mörder die Wanne verwendet hat", sagte Thymian, "so können wir jetzt zumindest die ursprüngliche Verwendung erahnen."
Die Scheune war zwar recht Dunkel, aber gewisse Schemen konnte man erkennen. Es war ein Vorratsraum, gefüllt mit Nahrungsmitteln für das komplette Dorf. Es war auch bemerkenswert kühl, was auch notwendig war, denn das frische Fleisch war doch leicht verderblich. Wie tief die Scheune war, konnte Thymian nur schlecht abschätzen, was hauptsächlich daran lag, dass seine Sicht von einem großen, finster dreinschauenden Mann verdeckt war, der ein mächtig großes und bestimmt mächtig scharfes Fleischermesser in der Hand hatte. Instinktiv suchte er hinter dem Hauptmann etwas Schutz, erschrocken, dass er den Mann erst auf den zweiten Blick erkannt hatte. Der Mann war zirka zwei Meter groß und ein Bär von einem Mann, mit tellergroßen behaarten Händen, dunkles Haar und buschige Augenbrauen, die in seiner finsteren Miene besonders eindruckvoll aussahen.
"Was wollen Sie?" fragte der Mann.
"Wer sind Sie?" fragte Humph.
"Was haben Sie hier verloren?" fragte der Mann.
"Was haben Sie mit dem Messer vor?" fragte Humph.
Der Mann schwieg. Er schien zu bemerken, dass er ziemlich bedrohlich aussah, was nicht in seiner Absicht zu liegen schien. Er nahm das Messer runter.
"Ich bin der Metzger", sagte der Mann. Thymian war misstrauisch. Metzger - oder Schlachter?
"Und zu diesem Raum haben nur der Gemüsehändler, die Obstverkäuferin, der Bäcker und ich zutritt. Wir sind für die Versorgung des Dorfes mit Lebensmitteln zuständig."
"Wir sind Wächter und haben überall Zutritt", sagte Humph.
"Hier werden Sie nichts finden", sagte der Metzger.
"Das werden wir sehen. Ist das ihre Wanne da draußen?"
"Ja."
"Warum steht sie draußen?"
"Ich habe sie gewaschen."
"Welchen Zweck erfüllt sie?"
"In ihr fange ich das Blut auf, wenn ich ein Tier schlachte."
Meck wusste nicht recht, wie er fortfahren sollte. Es klang zwar alles plausibel, was der Metzger erzählte, aber ihn beunruhigte das Gefühl, dass er womöglich den Wald vor lauter Bäumen nicht sah. Der Metzger hatte die nötige Kraft, das Werkzeug und die Gelegenheit (über das Motiv braucht man nicht zu reden), der Mörder zu sein. Und - am Wichtigsten - in seinem Bauch fühlte der Hauptmann, dass mit dem Metzger was nicht stimmte. Das lag sicherlich am ersten Eindruck, den der Dorfbewohner zweifellos vertrauenswürdiger hätte gestalten können, aber andererseits - was darf man erwarten, wenn man weiß, dass ein Massenmörder in seinem unmittelbaren Umfeld befindet?
"Warum arbeiten Sie im Dunkeln?" fragte Humph.
"Ich hatte eine Kerze, die ausgeblasen wurde, als Sie das Tor öffneten."
Schon wieder: eine plausible Antwort, aber irgendwie... unbefriedigend. Meck war kein Verhörexperte. aber nachdem Tricia bei ihrer Runde keinen Hauptverächtigen ausfindig machen konnte, hatte Humph seinen Kandidaten gefunden. Er beschloss, den Metzger im Auge zu behalten, oder besser behalten zu lassen. Der Hauptmann entschied, mit Sillybos, Tricia und Valdimier darüber zu beraten. Überhaupt schien eine allgemeine Besprechung, Bestandsaufnahme und Ideenaustausch ratsam, bevor er das Kommando an die Nachtschicht übergab. Er fühlte sich auf einmal sehr müde.
Schweigend nickte er dem Metzger zu, tauschte kurz einen Blick mit Thymian und ging zur Wanne zurück.

25.10.2005 0: 17

Isis

"Was hab ihr entdeckt?", Isis sah Thymian an dem noch der Schreck von der Begegnung mit dem Metzger im Gesicht stand.
"Den Metzger!"
Alle sahen fragend Humpf an.
"Na ja, ich denke wir sollten eine Probe des Blutes mitnehmen und dann uns zur weiteren Vorgehensweise im Wachhaus treffen!" Humpf sah etwas ratlos.
Isis nahm ihre zwei Lieblinge auf die Schulter und kniete sich hin um eine Probe des Bodens mit dem Blut mit ins Labor zu nehmen um sie dort eingehender untersuchen zu können.

Im Wachhaus zurück wurde eine Besprechung für den späten Abend angesetzt.
Isis ging ins Labor zu Jack, der immer noch an seinen Leichen arbeitete.
"Und gibt es etwas neues?" fragte er.
"Wir haben eine Badewanne mit Blutspuren gefunden!"
"Das ist doch toll! Oder?"
"Na ja, der Metzger hat behauptet es sei Tierblut!" Isis stöhnte und fasste sich an den Kopf.
"Du hast doch deine tolle Ratte die Blut von Trollen, Zwergen und Menschen unterscheiden kann, dann doch sicherlich auch von Tier und Mensch!" Jack hörte auf in dem Leichnam zu wühlen und drehte sich zu Isis herum.
"Das ist es ja, Freddy meine Blutratte ist ja da, aber ich habe meine Figuren vergessen!"
Nach einigem Moment des Zögerns fragte Jack "Geht es nicht anderst ich meine mit Zeichnungen oder Ikonografien? "
"Nein, leider nicht ich habe es schon oft probiert, aber ich schaffe es nicht mit Bildern, die Ratte erkennt in diesen nichts und mit Zeichnungen ist es ebenso es funktioniert nur mit Objekten die die Ratte dreidimensional wahrnehmen kann. Frag mich nicht warum. Auch funktioniert es nicht mit echten Menschen oder Zwergen da der Geruch des jeweiligen Individuums alles überdeckt!"
"Im Klartext, nur deine Holzfiguren funktionieren!"
"Ja! "
Und die sind draußen in Ankh-Morpork, unerreichbar weit weg!"
"Hmmmmmmm!" Isis schien zu überlegen. "Ich habe eine Idee!"
"Was?" wollte Jack wissen.
"Wie ich an meine Figuren komme ohne das es weiter auffällt."
Mit diesen Worten ging Isis aus dem Labor und geradewegs zu Vladimier der gerade sehnsüchtig eine volle Tasse mit Kaffe im Besprechungsraum anstarrte.

"Hast du einen Moment Zeit?" Isis setzte sich neben Vladimier.
Dieser drehte sich müde zur Seite und sah Isis verwundert an "Bis zur Besprechung sind es noch 1 Stunde! Was ist los? "
"Na ja ich hätte eine klitzekleine bitte an dich!" Isis sah sich um, im Moment waren sie die einzigen zwei anwesenden im Raum.
" Es ist folgendes.....!" Isis erklärte Vladimier den Sachverhalt und bat ihn, da er der einzige war der unauffällig zurück zur echten Wache gehen bzw. fliegen konnte ohne das es groß auffiel, ihre Figuren zu holen.
"Das geht doch nicht, du weißt doch das wir das Dorf nicht....." Plötzlich ging ein Glitzern durch seine Augen "Du sagtest etwas von Notfall?" hakte er nach.
Isis zögerte aber sie nahm den Ball an, den Vladimier ihre soeben zugespielt hatte, "Klar, ein Notfall! Lebenwichtig!" betonte sie.
"Wie schwer sind die Figuren und wo liegen sie?"
"Sie sind in der Schublade in meinem Schreibtisch im Labor und wiegen tun sie nicht viel, vielleicht 1 Kilo. Nicht mehr!"
Vladimier überlegte angestrengt "Das dürfte gerade noch zu schaffen sein!"




04.11.2005 14: 35

Valdimier van Varwald

"Bin schon auf den Weg." Plötzlich schien Valdimiers Müdigkeit wie weggeblasen. "Bis zur Besprechung bin ich wieder da. Der neue Dienstplan liegt da drüben auf den Tisch. Sollte ich doch länger brauchen, sag Mac einfach, dass ich mich noch mal etwas im Dorf umschaue. Tschüss dann."
Mit diesen Worten eilte der Vampir aus dem improvisierten Wachhaus und verschwand in der Abenddämmerung. Isis, die keine Chance mehr hatte, noch irgendetwas zu sagen, konnte ihm nur ungläubig hinterher starren. Dann fielen ihre Blicke auf die Tasse Kaffe, aus der der Armbrüstschütze vor kurzen noch getrunken hatte.
"Muss ja ein verdammt starker Kaffee sein", murmelte sie leise.

Das wird ja immer besser, ging es Valdimier durch den Kopf, als er sich in die Luft schwang. Jetzt hab ich sogar einen halbwegs offiziellen Auftrag, um meinen kleinen Ausflug zu rechtfertigen.
Als der Vampir an Höhe gewonnen hatte, flog er erst eine kleine Runde über das Dorf, ehe er Kurs auf das nahe Ankh-Morpork nahm. Das ganze Konstrukt mit seinen Plattformen und Zuschauerplätzen am Rand und den Häusern im Inneren wirkte irgendwie reichlich abstrakt. Erneut fragte er sich, woran der Sinn in dieser ganzen "Schau-den-anderen-beim-leben-zu" Sache lag. Man musste schon ein ziemlicher Spanner sein, um sich so etwas freiwillig anzutun.

***


Hauptgebäude des Kuriers

"Bist du dir sicher, dass wir das so drucken dürfen?", fragte Klaus Plörre seinen Kollegen. "Ich glaube so etwas wird Aufregung öffentlichen Ärgers oder so ähnlich genannt."
"Mensch, dann zeichne eben die kleinen Balken über die entsprechenden Stellen", erwiderte Henning Still wütend. "Wenn es dich so bedrückt."
Der Redakteur hatte aufgehört zu zählen, wie oft ihn sein Kollege schon deswegen genervt hatte. Was war schon dabei, wenn in einer Zeitung ein Mann splitternackt abgebildet wurde? Wäre es eine Frau gewesen, hätte sicher keiner etwas gesagt. Erneut warf er einen Blick auf die Ikonographien, die sie von Heinrich erhalten hatten. Der Reporter hatte sie mit seinem Bericht vorbeigebracht und sich dann sofort wieder auf den Weg zurück ins Dorf gemacht. Henning wusste, dass der dicke Wächter, der nackt in einer Badewanne stand, nicht gerade ein ansprechendes Motiv abgab, aber es war das beste, dass sie auf diese kurze Zeit bekommen konnten. Leider hatte Heinrich es nicht geschafft Bilder von den Leichen anzufertigen, und da der Chef auf eine Extraausgabe des Kuriers, in der nur von den Vorkommnissen im Dorf berichtet werden sollte, war die Wahl schnell auf dieses Ereignis gefallen. Prüfend begutachtete Henning die Überschrift für den Artikel, den er noch zu Ende legen musste.

Fängt man so einen Mörder?
Wächter badetet nackt in aller Öffentlichkeit, während Kollegen nutzlos herumstehen


Sorgfältig kontrollierte er auch noch den Text darunter, ehe er weiter an die Arbeit machte. Viel Zeit blieb ihnen nicht, denn die Ausgabe sollte bald in den Druck gehen.

"Sag mal Klaus. Was bedeutet eigentlich "Hoireka"?"

***


Hastig öffnete Valdimier die Tür seines Zimmers in Frau Kuchens Pension. Zielstrebig ging er zu einem kleinen Schränkchen und öffnete es. Leises klirren war zu hören, als er drei kleine Fläschchen hervorholte, in denen sich eine rötlich schimmernde Flüssigkeit befand. Schnell steckte er eine nach der anderen in eine Stofftasche, als er plötzlich mitten in der Bewegung verharrte und zweifelnd auf die kleine Flasche in seiner Hand starrte. Er jetzt wurde er sich wirklich bewusst, was gerade mit ihm geschah.
"Du hast nicht mal ein Tag durchgehalten", ermahnte er sich leise. "Nicht mal einen Tag."
Sein Blick wanderte auf die eingerahmte "Ikonographie" die auf der Kommode neben seinem Sarg stand. Obwohl seine Freundin darauf lächelte, glaubte der Vampir plötzliche einen vorwurfsvollen Blick in ihrem Gesicht zu sehen.
Für einen Moment verblieb er in dieser Position, bis er entschlossen den Kopf schüttelte. Er stellte das Fläschchen zurück in den Schrank, nahm das zweite aus dem Beutel heraus und zog mit seinen Zähnen den Korken heraus.
Es waren aber auch schwierige Umstände, dachte er, als er einen tiefen Schluck von dem Blut nahm. In dem Haus sah es richtig übel aus.
Wieder zu dem Bild blickend verkorkte er die Flasche wieder und auch sie wieder zurück in den Schrank. Mehr würde er heute nicht mehr zu sich nehmen. Er hatte jetzt noch eine Flasche in der Tasche und er schwor sich, dass er, solange er sich noch in dem Dorf aufhielt, nicht mehr zu sich nehmen würde. Er hatte gesehen, was der Entzug bei seinem besten Freund anrichtete und er würde nicht zulassen, dass mit ihm das Gleiche geschah, doch er wollte auch nicht das Blutsüchtige Monster sein, für das ihn manche Bürger der Stadt hielten. Er hoffte, dass Lilith es verstehen würde, wenn sie einmal davon erfuhr.

Mit diesen Gedanken in seinem Kopf eilte Valdimier wieder aus seinem Zimmer und machte sich auf den Weg zum Wachhaus, um die Figuren für Isis zu holen. Hoffentlich waren sie nicht schwerer, als Isis vermutet hatte, denn sonst würde der Flug zurück ziemlich anstrengend für ihn werden.

07.11.2005 2: 55

Sillybos

Motivation entsteht durch Wechselwirkung zwischen Anstrengung und Erfolg. Bleibt der Erfolg jedoch aus...
Humph hatte keine Lust mehr. Sein Team hatten jede Menge Spuren gefunden und analysiert und trotzdem konnten sie keine konkreten Hinweise auf den Täter finden. Der Hauptmann saß im Wachehäuschen und dachte nach. Er stöhnte leise. Er gestand sich ein, dass er doch nicht nachdachte.
Um ihn herum wuselten seine Wächter hin- und her, bereiteten sich für die Nachtschicht vor, riefen sich gegenseitig Dinge zu, meckerten über den Zustand der Feldbetten, die sie inzwischen erhalten hatten, und wirkten überhaupt noch erstaunlich motiviert. Er hatte die Besprechung für sieben Uhr angesetzt, in einer halben Stunde. Bis dahin sollten die einzelnen Teams ihre Ergebnisse zusammenfassen und bei der Besprechung vorstellen. Von der Gerichtsmedizin wusste er im Groben, was es zu berichten gab. Neugierig war er auf die Ausführungen der Püschologen. Er glaubte, dass sie erst mehr über die Motive des Mörders herausfinden müssten, und obwohl Tussnelda nur Gefreite war, schien sie doch ziemlich fähig zu sein. Tricia, Oldas und Jack sollten die erste Nachtschicht übernehmen, auch wenn Jack ziemlich unverblümt protestiert hatte. Aber gab es eine andere Wahl? Bisher hatten die Wächter gut zusammen gearbeitet, und jeder musste seinen Teil dazu beitragen, dass es auch weiterhin klappte. Und in einem waren sich alle einig: sie alle wollten hier so schnell wie möglich raus, und dazu mussten sie den Mörder finden. Ja, um endlich aus diesem bescheuerten Dort rauszukommen!
Motivation braucht ein klares Ziel. Bisher hatte Humph klares Bild von dem Mörder und demnach kein klares Ziel. Aber gerade hatte er ein kleines Antriebsmoment, das er nutzen wollte. Er stand auf und suchte nach etwas, was er bis zur Besprechung tun könnte.


Sillybos war nochmal zum Haus der Püschologen zurückgekehrt. Insbesondere der Fund des püschologischen Berichts hatte ihn interessiert. Zwar wusste er nicht, was darin stand (das würde Tussnelda bestimmt bei der Besprechung erzählen), aber allein die Tatsache, dass so ein Bericht überhaupt existiert, ist eine Spur, und für Sillybos sogar eine viel versprechende. Denn er konnte nun davon ausgehen, dass von jedem Dorfbewohner ein solcher Bericht existierte, insbesondere vom Mörder. Aus diesem Grund war es seine persönliche Priorität, diese Berichte zu finden.
Aber in dem Haus war nichts. Er hatte sämtliche Büros durchsucht, aber nichts Verwertbares gefunden. Auch das war gewissermaßen eine interessante Spur, denn das bedeutete, dass der Mörder - da man davon ausgehen konnte, dass er den Bericht hier ausgebreitet hatte - Zugang zu den Berichten hatte. Wenn man die anderen Berichte findet, kann man sicherlich Rückschlüsse ziehen, je nachdem, welche Berichte noch fehlen. Hatte der Mörder seinen eigenen Bericht auch gestohlen? Oder für all seine anderen Opfer? Oder auch seine zukünftigen?
Hier war nichts mehr. Vermutlich hatten die Püschologen die Berichte mitgenommen, als sie sich mit Bregs getroffen hatten. Und vielleicht stellen sie sich jetzt die gleichen Fragen wie er, falls ihnen auffällt, dass mindestens ein Bericht fehlt. Er hoffte, dass Bregs möglichst bald über die Gespräche mit den Püschologen berichten würde, und andererseits muss er ja auch über die neuen Funde informiert werden, insbesondere über das Goldene Rechteck.
Sillybos seufzte leise. Auch für ihn war der Tag anstrengend gewesen. Als er das Haus verließ, war es dunkel. Langsam ging er zum Wachehäuschen zurück, die Besprechung fing gleich an.


Mit jeder weiteren Minute steigt die Aufmerksamkeit und die Vorsicht der anderen. Ihnen ist gar nicht bewusst, welche positiven Auswirkungen allein die Anwesenheit eines ... Künstlers auf sie hat. Wie die Konzentration steigt, wie sie aus ihrer Trägheit erwachen. Und wie sie Teile meines Kunstwerkes werden.
Und diese Narren von Wächter tappen nach wie vor im Dunkeln. Ha! Ihre berechenbare Denkweise macht es einem wirklich einfach. Die Lektion, die ich ihnen erteilen werde, wird sie sicherlich noch eine Weile beschäftigen.
Ich schaue meinem Gegenüber zu, wie er seine Suppe löffelt. Wie er sie regelrecht aussäuft! Gierig, hastig. Ich hasse ihn immer mehr.
"Wollen Sie gar nichts essen?" wagt er mich zu fragen.
Ich verneine. "Ich habe im Moment keinen Hunger."
"Das kann ich verstehen", sagte er. "Bei den abscheulichen Morden kann einem wirklich der Appetit vergehen."
Ich antworte nichts. In meiner Tasche spiele ich mit meinem Werkzeug, während ich den Schuster bei seiner letzten Nahrungsaufnahme zuschaue. Welch Virtuosität ich doch besitze, derart hässliche, wirklich häss-liche, Wesen in wahre Kunstwerke zu verwandeln.
Seine Henkersmahlzeit ist eine schlecht riechende Gemüsesuppe. Etwas Besseres hat er auch nicht verdient.


14.11.2005 0: 55

Isis

Es knallte etwas gegen das Fenster und ein leiser Fluch ertönte.
Jack hob den Kopf und lauschte, was war das?
Isis sprang auf und lief zum Fenster. Eine ziemlich erschöpfte Fledermaus saß auf dem Fensterbrett und keuchte hingebungsvoll.
Valdimier, schnell überlegte Isis.
"Du Jack, ich glaube da hat dich jemand gerufen! "
"Oh! " Jack zog seine blutige Schürze aus und ging aus dem Labor.
Schnell öffnete Isis das Fenster und lies Valdimier hinein. Er plumpste auf den Boden und ein kleiner Jutesack mit ihm.

Als Valdimier wieder in seiner menschlichen Gestalt war, setzte er sich erst mal auf einen Stuhl.
"Du sagtest doch sie sind nicht schwer! "
"Äh ja! "
"Für einen Menschen vielleicht aber für eine Fledermaus, sind sie ein ganz schöner Brocken! Na ja gehen ich mich mal stärken so ein Flug macht du.... äh hungrig! "
Damit verschwand Valdimier und lies Isis alleine im Labor zurück.

Isis nahm den Jutebeutel und entnahm ihm ihre handgeschnitzten Figuren. Es war eine Sonderanfertigung und hatte sie fast einen Monatssold gekostet.
Sie nahm die Probe Blut aus einem luftdichten Behälter und setzte Freddy ihre Blutratte auf den Tisch. Die Ratte schnuffelt freudig vor sich hin, denn sie wusste genau das sie wieder einmal ein lustiges Spiel spielen dürfte. Ihre Augen glitzerten vergnügt als Isis die Figuren vor ihr auf den Tisch setzte und sie den Geruch wahrnahm.
Faszinierend schaute Isis zu wie Freddy zuerst an der Blutprobe schnüffelte und dann zielstrebig auf die Figur des Menschen zuging.
"Okay, kein Tierblut! " murmelte sie vor sich hin und legte alles wieder an seinen Platz. Und nahm Freddy zum dank auf ihre Schulter wo er es sich sofort in ihrem schwarzen Haar eingrub und zufrieden quietschte.

Die Besprechung hatte schon angefangen und Isis kam mal wieder zu spät.
Humpf war ihr einen bösen Blick zu.
"Entschuldigung aber ich habe gerade etwas interessantes rausgefunden!"
"Ich will hoffen es ist wichtig! " brummte Humpf, seine Laune hatte sich nicht gebessert.
"Ja, in der Badewanne war kein Tierblut, es ist Menschenblut!"
Es wurde ruhig in dem Raum.
"Bist du dir da sicher?"
"So sicher wie ich nur sein kann!"

20.11.2005 22: 05

Tussnelda von Grantick

Schockiert legte Tussnelda die Hand über ihren Mund. Die Bilder, welche die Ausführungen der Laborantin in ihr weckten waren derat abscheulich, dass Übelkeit bitter in ihrem Magen kochte. Als wäre sie selbst Zeugin der absonderlichen Szenerie gewesen... Ein Schatten, eine grauen Siluhette beugte sich über den Körper einer jungen Frau. Ihr Mund war weit geöffnet, der eingefrorener Schrei brannte sich in Tussneldas Gedanken. Der Schatten hob und senkte den Arm, das Geräusch quellenden Blutes tönte eigentümlich laut. Vor ihrem inneren Auge sah die Gefreite, wie der Schatten eine Flasche mit dem Blut seines Opfers füllte. Ein plötzlicher Bildwechsel. Die tote Frau lag nun gänzlich unbekleidet in rosa schimmernden Wasser, der Schatten wusch sie behutsam, beinahe schon zärtlich mit einem Schwamm. Ein Zittern durchfuhr den Körper der Gefreiten und sie biss sich in die Hand, bis der Schmerz sie zurück in die Realität brachte. Sie wusste, sie war ein Opfer ihrer eigenen Phantasie geworden, ihr war klar, dass diese Tagträumereien keine Fakten beherbergten. Trotzdem machte ihr das eigene Vorstellungsvermögen bittere Angst. Mit leicht flatternden Liedern sah sie sich um. Keiner schien den Moment ihrer geistigen Abwesenheit bemerkt zu haben, nur Herold sah sie einen Moment länger an, als es nötig gewesen wäre. Mit der flachen Hand schlug sie auf den Tisch.
"Damit ist es klar. Unser Täter folgt keinem triebhaften Motiv wie Gier oder Rache. Ich sehe hier eher den Anklang einer religiösen Idee. Es erinnert gewissermassen an den mythischen Zyklus von Zerstörrung und Wiedergeburt", sagte sie, um die Stille zu brechen, "und auch wenn man nach dem Fund von Blut in der Badewanne des Metzgers denken könnte, er sei der Täter gewesen, möchte ich das vorerst ausschliessen. Natürlich werden wir den guten Mann überprüfen, aber laut unserem bisherigen Profil kann es sich keineswegs um einen Täter aus der Arbeiterschicht handeln. Der Täter ist hochgradig intelligent."
Tussnelda zog die püschologischen Berichte aus ihrer Mappe hervor, die sie und Herold durch gearbeitet hatten und reichte sie dem Hauptmann.
MeckDwarf hob skeptisch eine Augenbraue. "Warum sollte ein Arbeiter nicht auch intelligent sein? Und vor allem: In deinem letzten Bericht stand noch, dass der Verdächtige unter anderem bei der Berufsgruppe der Metzger zu finden sein könnte."
Auf den Wangen der Gefreiten bildeten sich rote Flecken.
"Ich werde das nochmal prüfen, Sör", sagte sie kleinlaut, "aber nach dem Fund im Haus der Püschologen bin ich sicher..."
"Wir sollten nichts ausschliessen. Momentan haben wir ohnehin viel zu wenig, um nur eine Spur ausser Acht lassen zu können", entgegnete er und zog seine Lesebrille auf, um einen Blick auf die gereichten Papiere zu werfen. "Könntest du das kurz für uns zusammen fassen?"
"Äh. Ähm, ja, Sör", hastig zog sie einen Notizzettel hervor.
"Und noch was", setzte Chief-Korporal von Varwald hinter her, "was meinst du mit dem mythischen Zyklus von Zerstörung und Wiedergeburt?"
"Ähm", verunsichert blickte die Gefreite zwischen den beiden Vorgesetzten hin und her.
"Jetzt erklärs schon", brummte Oldas mürrisch.
"Ja, gut. Also. Die meisten Religionen kennen die Geschichte vom Tod ihres Helden, der daraufhin wiedergeboren wird. Tatsächlich kann man die völlige Zerstörrung der Opfer, also ihre schreckliche Entstellung, als demütigende Zerstörrung ihrer ganzen Identität verstehen. Mit dem Prozess des Badens allerdings werden die Opfer wieder reingewaschen, quasi wiedergeboren."
"Du liest eindeutig zu viele Bücher", knurrte der Zwerg.
Tussnelda zog ein böses Gesicht und wedelte ungeduldig mit ihrem Zettel. "Wir haben diese drei püschologischen Berichte über die drei Opfer gefunden. Parallel dazu ausgerichtet waren jeweils drei Skizzen. Alles in allem bildeten sie ein Quadrat mit diesem goldenen Schnitt, aber das kann der Feldwebel besser erklären als ich", mit einer Bewegung des Kinns wies sie auf Sillyboss, "Auffällig ist vor allem der Bericht über Deborah Verfrüht, das dritte Opfer. Eine kleine Kellnerin, die ein bisschen Ruhm schnuppern wollte. So zumindest steht es wortwörtlich in ihrem Gutachten. Sie habe sehr zum erzählen geneigt und schien ein wenig einsam zu sein. Interessant fand ich all dies, weil ihrem Bericht eine Skizze von einer Mohnblüte gegenüber lag. Der Mohn wird ja auch als Klatschmohn bezeichnet... das entbehrt zwar jeglicher Subtilität, es wäre aber eine denkbare Überlegung."
"Wie ist es mit den anderen beiden Opfern?", fragte Lieutenant McMillan.
"Damit konnten wir weniger anfangen", fuhr nun Herold fort, "dem ersten Opfer, Klara Konterfeil war eine Rose gegenübergestellt. Ihr püschologischer Bericht befasst sich fasst nur mit ihren Klicker,- und Theaterrollen. Da war ein Stümper am Werk", er rümpfte abschätzig die Nase, "das zweite Opfer war bekanntermassen Magnus Bernstein. Er wird als egozentrisch, launisch, streitlustig, vulgär und verschwenderisch bezeichnet. Ihm zugeordnet war übrigens ein Stiefmütterchen."


22.11.2005 20: 16

Sillybos

Humph hatte sich das alles mehr oder weniger aufmerksam angehört und ergriff nun das Wort. Zwar mögen seine Leute in der einen oder anderen Richtung Fortschritte zu verzeichnen haben, aber das befriedigte noch lange nicht seinen Sinn für Ordnung.
"Jetzt mal schön der Reihe nach", sagte er. "Wir waren beim Bericht von Jack."
"Aber Sir!" jammerten Isis und Tussi.
"Ihr kommt schon noch dran. Fahre fort, Jack."
Der Gerichtsmediziner wartete, bis sich die Aufregung gelegt hatte.
"Wie ich eben bereits sagte", fuhr er mit einem bösen Blick in Richtung der beiden fort, "hat der Täter dem Opfer Nummer drei, namentlich Deborah Sonstwie, mit einem sehr dünnen Messer, etwa einem Skalpell, die Haut entfernt. Das alles geschah mit großer Sorgfalt, so dass wir vermuten, dass es viel Zeit gekostet haben musste. In das Herz des Opfers hat er eine Mohnblüte geschnitzt, passend zu denen, die er um das Opfer verstreut hatte. Todesursache war ein Schnitt durch die Kehlkopf und Luftröhre, im Moment untersuchen wir, ob das Opfer zu Zeitpunkt des Todes bereits gehäutet war oder noch nicht..."
"Ähm, danke Jack", sagte Humph, der wie die meisten weiteren Anwesenden immer bleicher wurde. "Also ähnliches Vorgehen bei allen Opfern. Aber welche Indizien haben wir, die uns zum Täter führen?"
Tussi meldete sich heftig. "Ich, ich!"
Humph sah sie grummelnd an. "Ja... Valdimier?"
"Zunächst zu den Fundorten der Opfer. Wenn man die drei Punkte auf dem Plan des Dorfes einzeichnet, bilden sie ein Dreieck..."
"Ein Dreieck, aha..." sagte Humph.
"Das, äh, ist noch große Erkenntnis. Genauer gesagt können wir daraus noch keinerlei Rückschlüsse ziehen."
"Oh."
"Interessant war der Fund im Haus der Püschologen. Dort fanden wir einen püschologischen Bericht über das dritte Opfer Deborah Verfrüht, bestehend aus sechs Seiten. Diese waren in Form eines Goldenen Rechtecks angeordnet, ein Rechteck mit dem besonderem Seitenverhältnis des Goldenen Schnitts. Rückschlüsse daraus überlasse ich den Püschologen." Er lächelte zu Tussnelda. "Des Weiteren fanden wir eine halbvolle Flasche mit frischem Blut und eine Malerpalette mit angetrocknetem Blut. Dazu kann Isis dann später was sagen. Drittes und letztes Indiz ist jene Badewanne vor der Vorrats- und Lebensmittel-Scheune, so möchte ich sie mal bezeichnen. Dort fanden sich auch Blutspuren, dazu auch mehr von Isis. Das sind alle bisher relevanten Spuren, die wir finden konnten."
"Nicht sonderlich berauschend", meinte Humph. "Ist keine heiße Spur dabei, oder?"
"Sir, wenn ich kurz ..."
"Ja, Isis, jetzt bist du dran."
Die Gefreite stand auf. "Das Blut in der Flasche und auf der Malerpalette war das gleiche. Beides menschlich. Ich kam noch nicht dazu, es mit dem Blut der Opfer zu vergleichen, aber der Verdacht liegt nahe, dass das Blut von einem oder mehrerer der Opfer stammt. Auch das Blut in der Wanne ist menschlich, was bedeutet, dass der Metzger gelogen hat..."
"Keine voreiligen Schlüsse", warnte Sillybos. "Der Metzger hatte behauptet, dass er seine Tiere darin geschlachtet habe, was durchaus der Fall sein kann. Vielleicht hat jemand anderes sie danach ohne das Wissen des Metzgers benutzt. Sie war schließlich unbeaufsichtigt."
"Du sagtest vorhin, du seiest so sicher, wie du nur sein kannst", erinnerte sich Tussnelda. "Wie sicher ist das denn?"
"Nun ja, Freddy ist ganz eindeutig auf die menschliche Figur zugegangen..."
"Freddy?"
"Ja, meine Laborratte."
Kurzes, unbehagliches Schweigen.
"Hm, also bist du so sicher, wie deine Laborratte nur sein kann..." begann Herold und hielt sofort inne. Die sonst so nette Isis hatte einen ziemlich bösen Blick drauf. "Ich meine ja nur, dass... ach lieber nicht."
Humph räusperte sich. "Gut, soweit also die Fakten. Kommen wir jetzt zu möglichen Verdächtigen. Jetzt darfst du, Tussnelda."
"Gut", sagte Tussi und erhob sich. "Wie ich bereits sagte, ist der Täter hochgradig intelligent, darauf weißt schon allein die Kenntnis des Zahlenverhältnisses des Goldenen Schnitts hin."
Sillybos nahm das als ein Kompliment, auch wenn es nicht auf ihn gemünzt war.
"Insbesondere scheint er an besonderen Kulten interessiert zu sein und religiöse Absichten zu haben. Es scheint keine persönliche Verbindung zu den Opfern zu geben, dazu sind sie zu verschieden. Wir müssen davon ausgehen, dass er jederzeit sehr kontrolliert und überlegt handelt und sich nicht im Affekt oder durch ein Versehen verraten wird."
"Gut gut... oder auch eher weniger gut." Humph nickte. "Und diese religiöse Sache, von wegen Wiedergeburt und so... könnten wir vielleicht über die besonderen... ' blumigen Verzierungen' der Opfer da rankommen?"
"Es ist die bisher einzige Möglichkeit, Sir. Wir arbeiten daran. Wir wissen auch noch nicht, was er mit der Malerpalette und der Flasche frischen Blutes vorhatte, aber so langsam bekommen wir doch ein klareres Bild von seiner Püsche."
"Oder ihrer", warf Valdimier. "Es kann genausogut auch eine Frau sein."
"Gewissermaßen schon", gab Sillybos zu, der vor Tussnelda nicht offen sagen wollte, dass seiner Ansicht nach eine intelligente Frau bereits einen Teil ihrer Weiblichkeit verloren hat (und vor Tricia, aber die war sowieso Offizier). "Auch den Metzger können wir nicht ausschließen, denn es gibt auch intelligente Metzger."
"Haben wir denn überhaupt schon irgendwas Konkretes?" Humph wurde langsam ungeduldig.
"Bei deiner Rede gab es niemanden, der besonders auffiel", sagte Tricia. "Etwa die Hälfte der Leute waren wütend und haben Gemüse geworfen und sich aufgeregt, die andere Hälfte blieb ruhig, besorgt und ängstlich. Wenn der Täter oder die Täterin wirklich so intelligent und kontrolliert ist, dürfte es nicht schwer fallen, sich da anzupassen."
"Wir warten immer noch auf Bregs", sagte Valdimier. "Vielleicht hat er ja von den Püschologen mehr erfahren und kann den Kreis der Verdächigen einkreisen."
"Ich schlage vor, dass unsere Püschologen hier - " Sillybos nickte Tussnelda und Herold zu. "- ab morgen die Dorfbewohner einzeln ausfragen. Vielleicht gelingt es ihnen, mit gezielten Fangfragen, vielleicht über die Blumen oder so, etwas herauszufinden."
"Ja, keine schlechte Idee", meinte Humph. "Ich hoffe auch, dass Bregs morgen früh vorbeikommt und vom Gespräch mit den Püschologen berichtet."
"Und mit dem Metzger fangen wir an", sagte Tussnelda. "Schließlich haben wir Menschenblut in seiner Wanne gefunden."
"Gut. Dann können wir jetzt für heute Schluss machen, denke ich. Tricia, ab jetzt übernimmst du."

In dem Moment war ein lautes Gebrüll und Getümmel von draußen zu hören. Hastig liefen die Wächter nach draußen, um zu sehen, was dort los war. Es war stockfinster, aber man sah verschiedene Dorfbewohner mit Fackeln, und in deren Schatten andere mit Forken und Knüppeln und Ähnlichem. Alle stürmten in Richtung Scheune.
"Hängt ihn! Verbrennt ihn! Auf den Scheiterhaufen", riefen sie.
Valdimier hielt einen vorbeilaufenden Dorfbewohner fest. "Was ist hier los?"
"Ein paar von uns haben eurer Versammlung gelauscht und wir wissen nun, dass es der Metzger war. Darum wollen wir ihn lynchen!"
"Lyncht ihn! Lyncht den Metzger!"
Die Wächter blickten zur Scheune. Durch die Ritzen kam ein kleiner Lichtschein, das Tor war verriegelt. Aber wie lange noch? Humph dachte an die Hünenhafte Gestalt des Metzgers und an sein großes Messer. Er würde sich zu verteidigen wissen und - sofern er getötet werden würde - bestimmt nicht der einzige Tote sein. Laut trommelten die Dorfbewohner an das Tor der Scheune.
"Lyncht ihn!" riefen sie immer wieder.

27.11.2005 0: 39

Humph MeckDwarf

Fluchend rannte Humph ins Wachehaus und kam kurze Zeit später mit einer Armbrust heraus.
"Valdi, Oldas und Tric, ihr holt euch auch welche, die anderen kommen sofort mit mir mit ", befahl er und hastete Richtung Scheune, vor der weiterhin lautstark geschriien wurde. Immerhin war der Kerl klug genug, nicht einfach heraus zukommen, dachte Humph noch, während er sich durch die Bewohner drückte und vor der Tür zu halten kam. Er drehte sich zu den Leuten um und hob die Armbrust: "Gut, wer hier glaubt weiterhin, dass er hier meinen Tschob machen kann?". Er nickte hinter die Menge, wo die anderen Armbrustschützen nun aufgetaucht waren. Die anderen Wächter verteilten sich dazwischen.
"Das ist... Wächtermissbrauch! Jawohl!", rief einer.
Humph hob die Augenbrauen: "Ich hoffe, du meintest, ich missbrauche meine Rechte als Wächter...", er entsicherte die Armbrust, "Damit hättest du nämlich durchaus Recht. Nun, keiner von euch faulendes Gemüse dabei?"
Ohne eine Antwort zu erwarten, drehte er sich wieder um und brach ungefragt die Tür auf. Humph reichte es. Die Stadt war dämlich, die Bewohner waren Idioten und beim Fall kamen sie keinen Deut weiter. Humph trat ein und zuckte bei dem Anblick sofort zusammen, dann drückte er sanft die Tür zu.

Ein Meisterwerk sondergleichen. Damit konnte ich zufrieden sein. Natürlich war der dämliche Kerl nicht in meinem Plan gewesen, aber wenn er sich schon so anbot... Ich konnte ihm gar nicht verwehren, Teil des großen Planes zu sein. MEINES großen Planes. Ich würde auch betteln, dabei zu sein, wenn ich es nicht bereits wäre. Die schöne Tricia wird noch etwas warten müssen, sie wird betteln müssen, noch ist zu viel zu tun, sie wird der Höhepunkt, der Mittelpunkt des gesamten Werkes. Sie wird das Ganze komplettieren, als Anfang und Ende wird sie gesetzt werden. Und als Krönung wird sie als Wächterin die Versinnbildlichung der Stadt sein. Ein perfektes Arrangement.

Sillybos stand mit Valdimier vor der Tür, die Bewohnerblickten nervös und wütend zugleich auf die Armbrüste um sich herum.
"Es... ääääh... tut mir Leid", hörten sie die Stimme Humph's von innen, "Ich würde vorschlagen, ihr Beiden zieht euch mal an und... öhm, das nehm ich mal mit. Wir lösen den Mob auf." Nach diesen Worten schlüpfte der Hauptmann mit rotem Kopf aus der Tür und räusperte sich. Er hatte eine blutige Schürze in der Hand, die er wortlos in die Hände des Spurensicherers legte.
"Meine Damen und Herren, geht nach Hause! Heute Nacht wird niemand sterben!" Just in diesem Augenblick rannte Heinrich Seitedrei an der verblüfften Menge vorbei Richtung Schusterei.


01.12.2005 16: 08

Isis

"Was zum....!" entfuhr es Oldas und blickte dem Reporter des Kuriers nach.
Humpf dem dies ebenfalls nicht entgangen war rief: " Los geht ihm nach ich will wissen was dieser neugierige Reporter weiß was wir nicht wissen!"
Die Wächter sahen sich an, bis sich schließlich Oldas und Tussnelda dem Befehl folgten und hinter dem Reporter herliefen.

Oh wie ich doch von der Situation begeistert bin. Es läuft alles nach Plan. Dieses Muster dieser Reigen diese Komposition. Niemand könnte das Gewollte besser inszenieren.
Und da stand sie dieses bezaubernde Wesen, die den Höhepunkt darstellen sollte. Das Meisterwerk, wie sie die Armbrust hielt. Ich kann nicht widerstehen dieses Bild soll sich in mein Gedächtnis einprägen und dort auf ewig verweilen. Die Armbrust soll einen besonderen Platz einnehmen.
Ein Lächeln entringt sich mir ich kann nicht anderst das Wesen schaut mich an als ich den Ikonografen in die Höhe halte und diesen Moment auf ewig festhalte.
So wunderschön. Und sie ahnt noch gar nicht von ihren unsagbaren Glück das sie bald erwarten würde.
Schnell weg hier bevor jemand verdacht schöpft. Oh meine Bluse hat ein Paar Spritzer des Blutes abbekommen. Der Schuster hatte sich heftiger gewehrt, als ich dachte. Ich war unachtsam gewesen. In den letzten Sekunden seines Lebens hatte er doch meine Absicht erkannt, ehe der letzte Atemzug seine Lungen durchflutete. Das darf mir nicht mehr passieren. Oh ganz und gar nicht mehr, ich muss mich wieder konzentrieren auf den Mittelpunkt des Ganzen. Meine Vorfreude darf mich nicht beeinträchtigen.

Tricia sah einen Ikonografen aus der Menge des Wütenden Mobs auftauchen. Sie versuchte sich auf die Zehen zu stellen um zu sehen wer eine Ikonografie von den Wächtern machte. Der Blitz machte sie fast blind. Auch Humpf der ein wenig blass unter der Nase war folgte ihren Blick.
Die Person war verschwunden als Tricia wieder richtig sehen konnte.
"Ich dachte" fing Sillybos langsam an, das dieser Seitedrei der einzige Reporter hier drin ist! "
"Ich kann sogar mit Sicherheit sagen, das hier drin das Ikonografieren strengstens verboten ist, wegen den Lizensen und so. Es gibt einen Ganze Seite in den Verträgen die sich dem Ikonografiern hier widmet! " Humpf sah nachdenklich in die Richtung der Schusterei.
"Dort ist doch gerade der einzige verschwunden der hier drin dies darf!" Sillybos sah ernst aus.
"Konnte jemand erkennen wer das war? " fragte Humpf und sah Tricia an.
"Nein ich habe es versucht aber es ging zu schnell und die Person war inmitten der Menschenmenge. Ich kann nicht mal sagen ob es ein Mann oder eine Frau war. Glaubst du das war unser Mörder? "
Sillybos nickte nur.
"Ich glaube er halt einen Fehler gemacht! " begann Tricia, "demnach dürfte hier keiner außer dem Reporter einen Ikonografen haben. Also müssen wir herausfinden wer hier noch einen Besitzt und diesen dann uns mal genauer anschauen! "
"Also zuerst halte wir die Leute hier ab zu gehen, "Humpf sah Tricia an, "kannst du sagen woher der Blitz kam bzw. aus welcher Richtung vielleicht kann ja einer der Leute sagen wer das war!"
Humpf stieg auf eine Kiste, nachdem er das Scheunentor wieder sorfältig geschlossen hatte
"So jeder bleibt dort stehen und rührt sich nicht von der Stelle. Wir werden hier jeden befragen und niemand Rührt sich auch nur einen Millimeter! VERSTANDEN? "
Die Menge die immer noch gespannt dastand blickte gespannt auf den Hauptmann.
"Okay dann los!" Tricia versuchte sich zu erinnern von welcher Stelle sie den Blitz gesehen hatte.


07.12.2005 20: 43

Oldas

Es war dunkel. Oldas humpelte um die Ecke der Schusterei, hinter der er Tussnelda erblickte. sie stand ratlos da.
"Er ist weg! In dieser Dunkelheit kann er sich überall versteckt haben!"
Es war dunkel keine Frage, doch das schwache Mondlicht ermöglichte es manchen Schatten noch dunkler als die allgemeine Dunkelheit zu sein.
Genau in einem solchen hatte etwas, höchswahrscheinlich unbewusst, gezuckt. Oldas wusste nicht genau, was mit ihm los war, aber aus irgendeinem Grund, hatte er dieses Zucken bemerkt und ging auf den Schatten zu.
Plötzlich huschte der Reporter aus dem Schatten, doch Tussneldas Reflexe waren nicht langsamer, sie stellte ihm rechtzeitig das Bein und er fiel zu Boden. Sein Kopf knallte gegen einen mehr oder minder großen Stein. Er war bewusstlos.
"Sehr gut! Und du kommst jetzt erstmal mit Freundchen, wenn du wieder wach bist, würdest du dir wünschen noch zu schlafen, wir werden bestimmt alles aus dir raus bekommen!" Oldas war zufrieden, und freundete sich immer mehr mit dem Gedanken an, endlich wieder ins ECHTE Wachehaus zu kommen, und wieder im ECHTEN Ankh-Morpork Streife zu gehen.
Doch er wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als er plötzlich Tussneldas Finger auf seine Schulter tippen spürte. Als er sich umdrehte, sah er trotz der Dunkelheit ihr kreidebleiches Gesicht.
"Was ist?", fragte er.
Sie antwortete ihm nicht. Zumindest nicht mit ihrer Stimme. Wortlos hob sie die Hand und deutete in eine Ecke des Zimmers.
Als er ihrem Deuten folgte, und sah, auf was sie da zeigte, schien Oldas zu spühren, wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich und um ein Haar hätte den Körper des Reporters fallen gelassen.
"Ist...ist das etwa d...der Sch..Schuster?"
Zu mehr war er beim Anblick der dort liegenden, und übel zugerichteten, Leiche nicht imstande.


10.12.2005 19: 47

Valdimier van Varwald

"Ein Serienmörder treibt sein Unwesen, ein wütender Mob will jemanden umbringen und dieser jemand hat nichts besseres zu tun, als den Rat von Meck, sich einen Partner zu suchen, so wörtlich zu nehmen", murmelte Valdimier vor sich hin, als er seine Blicke über den Menschenauflauf vor der Scheune schweifen ließ. "Sehr beeindrucken tut ihn das hier wohl alles nicht."
Gedanklich den Metzger für seine Ruhe bewundert, musterte der Vampir ein paar der Personen, die noch vor ihm standen. Einige von ihnen hielten eine Mistgabel oder eine Fackel in der Hand, die sie sich auf die schnelle besorgt hatten, ehe sie in die Richtung Scheune weiter zogen, um dort ihr Lynchjustiz durchzusetzen.
Fast wie damals zuhause, dachte der Vampir bei diesem Anblick bitter. Nur musste man damals zu wesentlich drastischeren Mitteln greifen, um so einen Mob aufzuhalten
Er schüttelte sich kurz, um auf andere Gedanken zu kommen, als sich neben ihm die Scheunentür öffnete und der Metzger samt Begleitung heraustrat. Erst jetzt schien der Mann zu bemerken, was sich außerhalb der Scheune abgespielt hatte, denn sein Gesicht verzog sich kurz zu einer erschrockenen Grimasse, als er den Mob erblickte.
"Sör, zu Ihrer eigenen Sicherheit schlage ich Ihnen vor, dass Sie und Ihre Begleitung mit auf unser Wachhaus kommen. Wir hätten außerdem ein paar Fragen an Sie."
Der Metzger schaute ihn kurz an, ehe er bestätigend nickte.
"Ist glaub ich besser so."
Valdimiers Blicke huschten zu der Frau, mit der der Metzger vor wenigen Minuten noch eine kleine Nähstunde gehalten hatte. Sie hatte ein etwas rundlich anmutendes Gesicht mit langen blonden Haaren. Ihrer Kleidung nach, deren schiefe Knöpfung vermuten ließ, dass sie sich eben hastig angezogen hatte, und, wie Valdimier beschämt feststellte, im oberen Bereich mehr als üppig ausgewölbt war, schien sie eine normale Bürgerin zu sein, und gehörte nicht dem gehobenen Standard an. Wobei sich Valdimier sicher war, dass solche Leute hier eh nicht anzutreffen waren.
"Ma'am, dass gleiche gilt auch für Sie."
"Sind diese ganzen Menschen etwa wegen uns hier?", fragte die Frau verwundert.
"Kann man so sagen Ma'am", erwiderte Valdimier. "Dürfte ich fragen, wie Sie heißen?"
"Leila Grawibke", antwortete die Dame.
"Gut Frau Grawibke, wenn Sie beide sich bitte noch einmal kurz in die Scheune begeben, und dort warten würden, bis wir die Sache hier etwas beruhigt haben?"
"Aber natürlich Herr Wächter", antworteten beide wie aus einem Mund, und mit einem plötzlichen Lächeln auf dem Gesicht.
Mit diesen Worten verschwanden die beiden dann auch wieder in dem Gebäude.
"Machen Sie es sich aber nicht zu gemütlich", rief Ihnen Valdimier hinterher. "Es dauert sicher nicht mehr lange."

***


Während sich Valdimier nach dem Anblick von Leila Grawibke plötzlich nach einer bestimmten Wohnung in der Ankh-Weier-Gasse sehnte, und erneut sein Schicksal verfluchte, durchstreiften währenddessen einige andere Wächter die Menschenmasse, auf der Suche nach der Person, die die unerlaubte Inkonografie gemacht hatte. Doch es erwies sich als wesentlich schwerer als erwartet. Zwar hatten einige den Blitz bemerkt, doch niemand hatte gesehen, wer den Inkonografen benutzte. Alle waren so sehr damit beschäftigt, den Metzger lynchen zu wollen, dass sie nicht auf ihre nähere Umgebung geachtet hatten.
Humph merkte, wie ihn langsam die Frustration in ihm aufbaute. Es war schon seltsam, auf der einen Seite bang jeder um sein Leben, doch wenn es dann darum geht, es zu schützen, beschränkt man sich eher darauf, den nächst besten Verdächtigen selbst umzubringen. Zu allem Überfluss kam hinzu, dass sich die gesuchte Person es, trotz des sofortigen einschreiten der Wächter, geschafft hatte, sich zu verdrücken. So sehr er und die anderen auch suchten, sie fanden niemanden, der einen Inkonografen bei sich hatte.

Und seine Laune sollte noch schlechter werden, als die Gefreite Tussnelda wieder zur Scheune gerannt kam, um ihm von ihrem Fund in der Schusterei zu erzählen.

12.01.2006 5: 05

Tussnelda von Grantick

"Sör!", außer Atem erreichte Tussnelda endlich die Scheune. Sofort war ihr anzusehen, dass etwas geschehen sein musste, dass Humpf nicht gefallen würde.
"Was gibt es von Grantick?", fragte er übellaunig.
"In der Schusterei...", die Püschologin sah sie fahrig um, "Der Feldwebel Sillybos sollte besser gleich mitkommen."
"Verflucht!"
Knapp winkte der Hauptmann den Spurensicherer zu sich. Sillybos schälte sich mit wissendem Blick aus der Menschentraube, er ahnte schon was nun folgte. Auch Valdimir merkte was los war und gesellte sich hastig zu der Gruppe.
"Soll ich mitkommen?"
"Das soll nicht anmaßend klingen", Tussnelda gab sich redlich Mühe, den aufmerksamen Augen des Vampirs nicht zu begegnen, "aber ich denke, es wäre besser, sich das nicht anzutun. Es ist sehr...", die Gefreite zauderte kurz und blinzelte unsicher, "Blutig."
Der Chief-Korporal kniff missmutig die Lippen zusammen, nickte kurz und widmete sich dann wieder dem Mob.
"Verlieren wir keine Zeit mehr", knurrte MeckDwarf.

***


Oldas wartete vor der Schusterei. Stoisch ließ er das Gemecker von Heinrich Seitedrei über sich ergehen, dass sich wie ein Schwall immer und immer wieder über ihn ergoss.
"Ich hatte einen wichtigen Hinweis!", schimpfte er ungehalten, "Ihr habt kein Recht mich aufzuhalten. Das ist Einschränkung der Presse-Freiheit! Das werde ich zur Anzeige bringen!"
"Das werden wir noch sehen", MeckDwarf war gerade eingetroffen und musterte den Reportern mit zu Schlitzen verengten Augen. "Von wem war der Tipp?"
Heinrichs Geplapper verstummte. Trotzigen Blickes wand er sich im festen Griff von Oldas.
"Ich wiederhole mich nicht ganz so gerne, weißt du?"
"Ich muss meine Informanten schützen!", rief der unleidige Reporter aus.
"Und ich muss ein ganzes verdammtes Dorf schützen!", der Hauptmann trat näher an den Gefangenen, "Aber ich kann auch gerne damit aufhören. Wer weiß, wer der nächste ist. Ich hab mir sagen lassen, dass es ziemlich ungesund sein kann, so neugierig zu sein."
Humpf schnaubte heftig durch die Nasenlöcher. "Wir schauen uns jetzt erst mal den Tatort an. Oldas, Tussnelda bringt den Kerl ins Wachehaus."
Beinahe ein wenig schüchtern schüttelte Tussnelda den Kopf. "Sör, ich wäre gern bei der Sicherung des Tatorts dabei. Ich erhoffe mir davon mancherlei Erkenntnis. Wenn sie also gestatten..."
Genervt funkelte der Hauptmann die Gefreite an. "Du hast fünf Minuten."

***


Es war stickig in der Schusterei, der Geruch von Leder und Klebstoff hatte sich auf unheilvolle Weise mit der schweren Süßlichkeit des Todes vermischt. Das winzige Fenster ließ nur einen grellen Streifen Sonnenlicht ein, der mehr verhüllte als erhellte. Die langgezogene Arbeitsbank, die direkt darunter stand, war offenkundig in Unordnung geraten, jeder Art Werkzeug lag dort wahllos verteilt. Mehr noch, auch auf dem Fußboden lagen Werkzeuge, Schuhe und allerlei Plunder herum.
In der anderen Ecke des Raumes lag die Leiche. In einer blutigen Hand hielt sie noch eine Schusterleiste fest umklammert, während der Schädel scheinbar von einem stumpfen Gegenstand eingeschlagen worden war. Rostrot klebte das Blut an der Kleidung, an der bleichen Haut des Schustermeisters und auch auf den mit Sägemehl bestreuten Boden.
"Augenscheinlich kam es zu einem Kampf", Sillybos sah sich mit Kennerblick um, "sehr interessant. Dieses Mal schien der Täter das Opfer nicht überraschen zu können."
"Er hat es nicht in sein Werk aufgenommen", hauchte die Püschologin tonlos.
MeckDwarf, der ebenfalls den Tatort akribisch musterte fuhr herum. "Was? Wie meinst du das?"
Tussnelda deutete schwach auf das Opfer. Gedankenbilder lähmten ihre Zunge, in ihrem inneren lief der Kampf auf Leben und Tod noch einmal ab. Sie sah den Schuster, sah das Erkennen in seinen Augen, als er zu seinem Mörder blickte, sah wie sich seine zittrige Hand mit einem Werkzeug bewaffnete. Er schlug zu, wieder und wieder und konnte doch jedes Mal nur verfehlen. Lachen perlte, selbstgefällig und böse.
"Das Gesicht", sagte sie langsam, "das Gesicht ist noch erkennbar. Und er hat ihn nicht gewaschen. Dieser Mord war ursprünglich anders geplant... und wurde zum Pragmatismus." Vorsichtig näherte sich Sillybos der Leiche, bedacht darauf keinen Hinweis zu verwischen. "Mehre Einstiche. Stiche, keine Schnitte", konstatierte er kurz.
"Weil er sich gewehrt hat. Das hat ihn disqualifiziert... aber sterben musste er dennoch. Oder war es von Anfang an eine logische Entscheidung? Hatte der Schuster etwas gesehen, was er nicht sehen durfte? Er scheint nicht ins Bild zu passen... ein Mann der Tat, ein bodenständiger Beruf... Und doch hat er ihm nicht nur den Schädel eingeschlagen. Er hat immer wieder zugestochen, er hat ihn immer wieder getötet. Nicht wie ein Künstler. Wie jemand der hasst, tief und inbrünstig hasst", Tussnelda sprach die Gedanken aus, wie sie ihr kamen, ohne sich selbst sofort zu zensieren. Irgend etwas war hier falsch gelaufen. Und wenn sie heraus finden konnten, was das gewesen war, würden sie sich dem Mörder ein entscheidendes Stück nähern.


13.01.2006 15: 18

Oldas

Oldas schielte zwischen seinen Kollegen auf die Leiche, er konnte, wie er erwartet hatte, nicht einmal annähernd so viel aus ihr interpretieren, wie es anscheinend seine Kollegen konnten. Und ihm wurde nach 2 Minuten betrachten extrem unwohl, wie er ebenfalls erwartet hatte, weswegen er sich wegdrehte, und nach kurzem Überlegen Mc Dwarf ansprach:
"Ähm, Sör, könnte ich den Mistkerl auch alleine zum Wachehaus aus bringen?"
" Nein, nein, ihr müsst auf jedenfall zu zweit gehen! Tussnelda ist bestimmt gleich fertig mit ihrer Erkenntnisssammlung und dann könnt ihr los, hab nur Geduld!"
"Aber wieso kann ich nicht schnell alleine den Mistkerl abliefern?", Oldas wollte nicht länger am Tatort bleiiben, seine Augen zwangen ihn nämlich regelrecht auf die Leiche zu starren, was sein restlicher Körper aber nicht wollte.
"Keine Wiederrede!", befahl der Hauptmann wollte Tussnelda ansprechen. Doch diese reagierte nicht, es schien als würe sie wirklich angestrengt und konzentriert nachdenken.

Oldas interpretierte übrigens die Entscheidung des Hauptmann als echten Vertrauensbeweis, da er keine Lust mehr hatte nach dem Warum zu fragen und sich einfach einwenig vom Tatort entfernte, zusammen mit dem Mistkerl, damit dieser im Gewühl der wächter nich klammheimlich abhaut.

13.01.2006 18: 58

Herold Ruth

Währendessen kämpfte sich Herold noch immer durch den wütenden Mob auf der Suche nach dem Mann der den unerlaubt einen Ikonografen dabei hatte. DOch diews stellte sich als sehr schwierig für den noch sehr unerfahren Püschologen raus, da er noch keine so richtige Erfahrung in befragen auf Leute gemacht hat. Doch er versuchte es immer weiter, doch keiner aus dem MOb wollte ihm helfen. Ein paar behaupteten zwar das sie einen Ikonografen gesehen hätten, doch nicht wussten woher er kam und wer ihn ausgelöst hatte. Herold wurde langsam richtig wütend, weil der Mob ihm einfach nicht helfen wollte und ausserdem schien der Mob immmer näher zu kommen und näher und dem Gefreiten schien es immer enger zu werden und er schnappte nach Luft. Er versuchte sich zu berherschen und fragte eine Frau" Weer hat den eigentlich gesagt, das ihr am Wachehaus lauschen sollt?"
Die Frau schaute ihn komisch an und erwiderte Darauf "Irgendein Mann oder eine Frau ich weiss es nicht mehr"
Könnten sie sie oder ihn beschreiben?" sagte Herold mit einer schon röchelnden Stimme, da ihm das Atmen schon schwer fiel
"Nein kann ich nicht mehr. Aber ich glaube, er oder sie hatte einen Ikonografen dabei. Bin mir aber nicht sicher. Kann ich jetzt endich gehen. Ich muss noch wichtige Dinge erledigen"
"Nein sie ...... Sie bleiben hier" sagte Herold dem plötzlich recht mullmig wurde da er kaum noch atem konnte.
"Ich dachte ich kiege nur in engen Raümen meine Platzangst. Warum den jetzt hier und vor allem warum jetzt?"
Valdimier,der gerade in der Nähe war, sah nur noch wie Herold langsam zu Boden ging. Sofort rannte er zu ihm und fragte mit Lauter Stimme "Herold was ist los?"
"Ich kriege keine Luft mehr, alle kommen näher und näher "kam erstickend aus Herolds Mund
Valdimier schaute sich erschrocken um und sah nur grinsende Gesichter in der Nähe, die nur laut über den Gefreiten und Valdimier lachten.
"WAS HAST DU DEN NUR?" schrie Valdimier schon fast
"Ich habe ....... Platzangst" sagte Herold mit schwacher Stimme, bevor er in Ohnmacht fiel
"Verdammt" dachte Valdimier und keiner von den Idioten will mir hier helfen. Ich glaube ich muss ihn hier erstmal wegschaffen, aber dann können wir den Mann mit den Ikonografen auch nicht mehr finden. Ausserdem muss ich den Hauptmann darüber bericht erstatten. Mich würde interessieren ob er über Herolds Platzangst wusste, oder ob er uns es uns allen verchwiegen hatte.

Währenddessen stand Oldas mit dem "Mistkerl" etwas von Getümmel entfernt und schaute in misstrausich, auf jede Bewegung achtend an, während der Reporter immmer weiter meckerte und immer wieder seine Rechte ansprach. Irgendwann wurde das dem Gefreiten zu viel und er meinte ihn einem beängstienden Tonfall " WEnn du nicht sofrt ruhig bist, kann ich für nichts garantieren. Aber das ist keine Drohung nur eine Warnung"
Der Reporter der in Oldas Augen sah, besser gesagt in Oldas Augen runter sah, wurde ruhiger und Oldas dachte sich "Jetzt kann ich ihn ja vieleicht ein paar Fragen stellen"
ER richtete sich zu sienr vollen grße auf, was aber nicht sonderlich groß im Vergleich zum Reporter war und fragte ihn "Mich würde interessieren woher ud eigentlich deine Informationen beziehst?"
Ich gebe meine Quellen nicht Preis" erwiderte der Reporter
"Aber du willst odhc das wir den Mörder finden" fragte Oldas weiter "Wer weiss, wer sein nächtes Opfer ist? Vieleicht ja ein Reporter"
"Nein das würde er nie tun. Ich bin viel zu wichtig." sagte der Reporter aufgeregt "AUsserdem hat er es mir versprochen"
ERschrocken blickte er sich um und wollte gerade fliehen, als Hauptmann Humph vor ihm stand und ihn finster anblickte.
"Was habe ich da gerade gehört?"


14.01.2006 10: 34

Sillybos

"Ich sag jetzt einfach gar nichts mehr", sagte Heinrich Seitedrei, verschränke die Arme und blickte trotzig vor sich auf den Boden.
"Das werden wir ja sehen." Hauptmann MeckDwarf wollte sich diesen Teil der Arbeit am Liebsten aufsparen, denn da draußen wartete noch ein Mob der beruhigt werden musste, und außerdem hob er sich das, was am meisten Spaß machte, gerne für später auf.
"Silly, wie lange brauchst du?" fragte er seinen Spurensicherer.
"Wenn ich in Ruhe arbeiten kann, bin ich mit der Leiche in zehn Minuten fertig. Danach muss ich mich noch um die Räumlichkeiten kümmern, allerdings das kann ich auch allein und später, der Körper kann aber dann schon mal zu Jack gebracht werden."
"Gut. In zehn Minuten wird die Leiche geholt. Oldas, wir bringen derweil den netten Herrn hier zum Wachehäuschen. Tussnelda, du bleibst vorerst hier."
"Ja Sir! Danke Sir!" Die Püschologin salutierte.
"Ach, bevor ihr geht", warf Sillybos ein. "Den Mob beruhigen wäre natürlich das Beste. Aber wenn das nicht klappt, soll er lieber noch ein wenig vor der Scheune wüten. Verhindert unter allen Umständen, dass sie etwas davon spitzkriegen, dass hier eine Leiche liegt und hierher kommen."
"In Ordnung." Humph atmete durch. Seine Müdigkeit war zwar wie weggeblasen, aber mit einem Mal spürte er die Anstrengung. "Oldas, wir gehen."
Oldas stellte sich neben den Berichterstatter des Kuriers und gab ihm einen Schubs. "Gehen wir." Widerspenstig ließ Heinrich Seitedrei sich von dem Hauptmann und dem Gefreiten in die Mitte nehmen. Er wurde von Oldas gezwungen, die Arme hinter dem Rücken zu verschränken, die von dem Vektor mit kräftigem Griff festgehalten wurden. Dann marschierten sie Richtung Wachehaus.


"Alles bleibt ganz ruhig!" schrie Valdimier und streckte seine Armbrust zur Warnung in die Luft. Sein Blick schweifte unruhig hin und her. Aber solange alle auf ihn achteten, hatte er nicht das Problem, dass etwas Unvorhergesehenes passieren könnte. "Thymian, wo bist du?" rief er mit lauter Stimme.
"Hier, Sir", antwortete eine nicht ganz so kräftige Stimme, und Thymian bahnte sich seinen Weg durch die Menge.
"Bring Herold zum Wachhäuschen. Ihm geht's nicht gut. Aber komm dann sofort wieder."
"Ja, Sir." Er versuchte, seinen ohnmächtigen RUM-Kollegen hochzuheben, scheiterte aber. "Komm schon, Herold", murmelte er, während er die ungeduldigen Blicke vom Chief-Korporal auf sich spürte. "Komm schon, mit letzter Kraft." Er keuchte und gab auf. "Er... ist zu schwer, Sir."
Valdimier war sichtlich sauer. "Es gibt Situationen, da müssen wir alle mal über uns hinauswachsen, Hauptgefreiter!"
"Es... tut mir Leid, Sir."
"Jetzt hör... ach, was soll's!" Kurzerhand steckte er seine Armbrust ein und schulterte den immer noch ohnmächtigen Püschologen. "Bewach die Scheune! Bin gleich wieder da." Dann marschierte er mit großen Schritten in Richtung Wachehäuschen."
"Ja, Sir." Verzweifelt sah Thymian dem Chief-Korporal hinterher. Dann bahnte er sich seinen Weg zum Scheunentor, am dem wieder fleißig gerüttelt wurde. Des Öfteren bekam er einen Ellenbogen in den Rücken und wurde zur Seite geschubst. Als er schließlich ankam, hatte die Menge, die sich zwischenzeitlich sogar etwas beruhigt hatte, wohl gemerkt, dass die beiden Oberaufpasser weg waren. Nun war der Mob wieder aufgebracht und widmete sich wieder der Sache, die er am besten konnte.
"Lyncht ihn!"
"Lyncht den Metzger!"
Thymian stand mit dem Rücken zur Tür und sah eine riesige Meute vor sich wüten. Er bekam Panik. Er wedelte mit den Armen vor sich und rief verzweifelt: "Weg! Geht weg!"


"Sir, haben Sie schon weitere Erkenntnisse?" fragte Tussnelda neugierig, während Sillybos aufmerksam um die Leiche herumging.
"Deine Beobachtungsgabe ist sehr gut, Gefreite", sagte der Feldwebel. "Zumindest was die Feststellung der Umstände angeht. In der Tat wurde hat die Leiche noch ihr Gesicht, und gewaschen ist er auch nicht."
"Das bedeutet also, dass er sein Kunstwerk nicht fortgeführt hat. Aber warum...?" Die Püschologin vertiefte sich in ihre Gedanken.
"Einen Moment, Gefreite!" Sillybos sprach plötzlich mit ungewöhnlich prononcierter Stimme. "Dies ist nicht der Augenblick für voreilige Schlüsse. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass der Mord von dem gleichen Mörder verübt wurde wie die anderen." Ohne ein weiteres Wort zückte der Philosoph seinen Notizblock und notierte sich etwas.
"Aber Sir, natürlich spricht etwas dafür!" Tussnelda ereiferte sich. "Wir sind hier in einem Dorf mit weniger als vierzig Leuten. Wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass mehrere Morde vollkommen unabhängig voneinander geschehen?"
Ruhig blickte der Feldwebel zur Gefreiten. "Ja. Aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass unser sehr intelligenter, kontrollierter Täter so in Rage gerät, dass er hier ein derartiges Massaker anrichtet?"
Die Püschologin schwieg. Und suchte nach einem guten Argument.
"Keine Sorge", sagte Sillybos beruhigend. "Ich glaube ja auch, dass es der gleiche Täter ist. Ich meinte ja nur, dass man bei aller Püschologie und so weiter nicht die Fakten vergessen darf."
Tussnelda betrachtete die Leiche. Das ganze Blut, die fleischigen Wunden. Sie merkte, dass ihr der Anblick nichts ausmachte, und sie erschrak innerlich. So sehr hatte die Wache sie bereits verändert. Sie schaute zu dem Feldwebel, der mit stoischer Ruhe seiner Arbeit nachging.
"Es scheint in der Tat einen Kampf gegeben zu haben." Er kontrollierte die einzige Tür im Raum. Sie war unversehrt, ebenso der Rahmen. "Opfer und Täter haben sich vorher schon in dem Raum befunden, insofern hat sich der Kampf erst im Laufe des Zusammenseins entwickelt." Er ging in die Mitte des großen Raumes und blickte rundum. "Wir haben hier Werkzeuge und Werkbank des Schusters relativ intakt und sauber, sie schienen vom Kampf nicht berührt worden zu sein. Die Leiche liegt auf dem Bett, die Blutspritzer reichen bis maximal zu mir, also vier Meter. Bei einer schwungvollen Bewegung der Stichwaffe durchaus möglich. Da es nur einzelne Spritzer sind, gehe ich davon aus, dass das Opfer nach der ersten Wunde sich nicht mehr bewegt hat."
"Die Frage ist also: warum kam es zum Kampf?", fragte Tussnelda.
"Das ist in der Tat die Frage. Vielleicht hat der Schuster den Mörder zuerst angegriffen?"
"Weil er ihn erkannt hat?"
"Es wäre zumindest eine Möglichkeit", sagte Sillybos.


Tricia hatte keinen Erfolg bei der Suche nach dem Ikonographen. Sie verlor sich in der Menge und blieb schließlich stehen. Sie blickte sich um und sah, dass sie wirklich mittendrin war. Aber inzwischen schien die Menge wieder wütender zu sein und gegen die Scheune zu stürmen, und Valdimier schien auch nicht mehr da zu sein. War da etwa nur noch Thymian? Der packt das doch nie! Schnell zückte sie ihre Armbrust und wollte ihrem RUM-Kollegen zu Hilfe eilen. Ein bisschen machten ihr die ganzen Fackeln Sorgen. Auf der einen Seite sorgten sie natürlich für das notwendige Licht, aber auf der anderen Seite... wenn hier was in Brand gerät, brennt gleich das ganze Dorf lichterloh. Hoffen wir, dass alles gut geht.


Humph und Oldas führten Heinrich Seitedrei langsam in Richtung Wachehäuschen. Jack und Isis sind auch noch dort, dachte der Hauptmann, die können auch auf den Reporter hier aufpassen, besonders Jack. Oldas brauche ich hier draußen noch. Und das Wachehäuschen war schon in Sichtweite, als er plötzlich einen lauten, deutlichen Ruf vernahm. Er kam aus der Richtung des Mobs.
"Hee, sie verhaften den Reporter!" Jemand hatte sie gesehen. Oh nein...
"Der Reporter wird verhaftet!"
"Er ist der Mörder!"
"Lyncht ihn!!"
"Jaa! Lyncht den Reporter!!"
Und die Menge stürmte wie wild mit ihren Fackeln und Heugabeln auf die beiden Wächter und den Berichterstatter zu. Ihre Gesichter zeugten von Wut, Raserei und Hass.
Zum Wachhaus laufen würde nichts nütze, die Menge würde ihnen einfach den Weg abschneiden. Instinktiv nahm Humph Schutzhaltung an und zückte seine Armbrust, auch wenn die gegen eine so große Menge nicht helfen würde. "Valdi, Tricia! Zu mir!! Personenschutzauftrag!"


Tricia hörte einen Mann "Lyncht den Reporter!" rufen und auf einmal rannte die ganze Meute ihr entgegen, kurz bevor sie an der Scheune ankam. Dann kam der Ruf des Hauptmanns, schnell drehte sie sich um und drängelte sich mit doppelt so großer Geschwindigkeit durch den Mob nach vorne.
Am Scheunentor zurück blieb ein kleiner Hauptgefreiter, der die Augen geschlossen hatte und panisch mit den Armen wedelte und "Weg, eht endlich weg!" rief. Als die Stimmen langsam leiser wurden, machte er die Augen auf und sah die Menge panisch vor ihm wegrennen. Verwundert, beinahe ungläubig, sah er auf seine Hände.


23.01.2006 22: 15

Herold Ruth

Valdimier hörte nur aus der Ferne irgendwelche Geschei und dann hörte er den Hauptmann "Personenschutz" rufen. Sofort erwachte ein Instinkt ihn ihm. ER legte den Gefreiten vorsichtig an eine Mauer und rannte ihn die Richtung, woher der hauptmann gerufen hatte. Zurück blieb dann nur noch der Herold, der langsam seine Augen öffnete und nicht so ichtig begriff, was passiert war.

Tussnelda überlegte derweil, ob der Schuster wirklich den Täter gesehen hatte. Alles deute irgendwie daraufhin und sie war sich sicher. Aber wer war der Täter. Während sie so überlegte, merkte sie gar nicht, das ein kleinr Junge zu Tür reinkam. Erst als der kleine Junge schrie fiel er ih auf. Aber sie reagierte leider nicht so schnell. Der Junge rannte gerade raus und verschwand um die nächste Ecke.
"Verdammt" Fluchte Syllybos "Er wird es den anderen erzählen und wir können uns schon langsam darauf einstellen, das hier gleich ein paar leute auftauchen werden und uns den Tatort versauen wird."
Tussnelda schaute den Feldwebel fragten an und schaute dann verlegen zu boden
"Das heisst Gefreite, wir müssen uns jetzt etwas mit der Surensicherung beeillen, bevor diese Leute hier auftauchen werden"
Tussnelda salutierte schnell und sagte "Verstanden Sir, aber nach was sollen wir den noch suchen"
"Na noch nach weiteren Spuren, vielleicht hat er ja irgendwas hier verloren. Von mir aus drehen sie jeden Stein hier um, aber ich möchte Ergebnisse sehen". Als die Gefreite noch immer dastand sagte er noch in einem etwas ernsteren Ton "Aber schnell".
Sofort machte sich Tussnelda auf die Suche nach etwas, wobei sie einfach nicht wusste nach was sie suchen sollte, aber sie wusste ja, das man einen Vorgesetzten am besten nicht wiederspricht und sie verkniff sich auch die Frage.

Währenddessen rannte ein wütender Mob auf den Hauptmann und den Reporter und die anderen Wächter zu.
Tricia war inzwischen sehr geschickt durch den mob durch und stand jetzt neben den Hauptmann und versuchte stramm dazustehen und sich aufzubauen, was aber den wüttenden Mob mit den Fackeln nicht sehr zu beeindrucken zu schien. Gerade als Der mob nur noch 10 Meter von den Wächtern und den Reportern entfernt war, kam ein kleiner Junge aus einer Seitengasse gerannt und schrie etwas von einem toen Mann in der Schusterei. Sofort rannte der wütende Mob dem Jungen hinterher und nur ein verdutzter und teils ängstlicher Haufen blieb zurück. Er bestand aus einem Mordverdächtigen Reproter, 2 Wächtern und einem Hauptmann. Fragend blickten sich diese 4 leute an und schauten dann den Mob hinterher der immer leiser wurde und um die Ecke verschwand.

Jubelnd schrie Tussnelda den Feldwebel zu sich und holte etwas aus einem dunkeln Fach das hinter einem Schranck verstekct war raus und hilt es den Feldwebel unter die Nase.
"Sieht aus als hätten wir den Ikonographen gefunden. Gut gemacht Gefreite. Du wisst die Wache bestimmt noch Stolz machen. Aber ich glaue wir sollten jetzt erstmal versuchen den Tatort abzusichern."
Er sah die Gefreite an die am ganzen Gesicht strahlte, aber sich nicht von der Stelle rührte
"Ähm.... Das war ein Befehl, Gefreite"
"Ja klar, Sir. Werde mich sofort darum kümmern."


Der hauptmann sah seine Männer an und schaute dann auf den Reporte und packte ihn am Kragen, als er sich heimlich verdrücken wollte. "Schön hiergeblieben, Freundchen. So einfach kommst du uns nicht davon."
Wütend schaute der Reporter auf den boden und verschrenkte wieder seine Arme
"Was machen wir jetzt, Sir" fragte Tricia "Es scheint so als sind sie auf den Weg zu einem Toten"
"Ja, das sind sie" erwiderte der Hauptmann" Und Tussnelda und Sllybos sind auch noch da. Wir müssen ihen sofort helfen, aber was machen wir mit den Reporter?"
"Ich könnte mich darum kümmern" erschein eine Stimme aus dem nichts, wo jetz Valdimier auftauche "Natürlich nur wenn sie nichts dagegen haben, Sir"
"Wie immer ein perfektes Timing Valdimier" sagte der Hauptmann "Natürlich habe ich nichts dagegen. Führ in zum Wachehaus und verhöre ihn, aber ich glaube einer von uns sollte dich noch begleiten"
"Kann mir eigentlich einer erklären, was passiert ist und wieso ich auf einer Straße alleine aufwache und bis vor kurzem noch in dem Mob war." Herold stand nun vor den anderen Wächtern und wirkte etwas matt.
"Das können wir alles später klären, Gefreiter. Ich möchte, das du jetzt den Chief-Korporal begleitest und unseren netten Reporter verhörst." Fast schon instinktiv griff der Hauptmann nach hinten, als hätte er gesehen, dass sich der Reporte schon wieder vrsuchte aus den Staub zu machen und packte in am Kragen. "und passt auf, das er nicht abhaut."
"Geht klar, Sir" antwortete Valdimier
"Wir stoßen dann mal zu den anderen. Ich glaube die brauchen jetzt langsam unsere Hilfe."
"Ja, Sir" antworte Herold, salutierte und nahm den reporter. Zusammen mit Valdimier liefen sie dann in Richtung Wachehaus und der hauptmann machte sich mit den anderen auf den Weg zum Tatort, wo die Leiche liegt.

27.01.2006 16: 36

Tussnelda von Grantick

Krampfhaft versuchte sich Tussnelda an das zu erinnern, was sie vor Unzeiten in der GRUND-Ausbildung über Tatortsicherung gehört hatte. Es hatte irgendetwas mit bunten Bändern und so weiter zu tun, soweit war sie sicher. Zweifelnd kratzte sie sich am Kopf.
"Äh", sagte sie an Sillybos gewandt, auf ihrer Oberlippe fühlte sie Schweiß perlen.
"Sör?", ein Gedanke, einem rettendem Anker gleich entrang sich der Tiefe von Tussis peripheren Synapsen, "Was meinten sie mit dem Ikonographen? Suchen wir denn einen Bestimmten?"
Wieder nickte der Feldwebel der Gefreiten anerkennend zu. "Sehr gut aufgepasst. In der Tat sind wir auf der Suche nach einem bestimmten Apparat. Du solltest wissen, dass aufgrund von Lizenzen nicht jeder einen verwenden darf. In diesem besonderen Falle liegt nahe, dass dies", der Spurensicherer deutete auf das Gerät, "der Ikonograph des Mörders ist."
Tussnelda seufzte. "Wer weiß, was wir auf den Bildern finden", murmelte sie und ein Schatten huschte über ihr Gesicht. Eben, da hatte sie die Leiche angesehen. Völlig sachlich, nüchtern. Wie ein abgehärmter Profi. Immer hatte sie sich gewünscht, dass dieser Tag einmal kommen werde. Aber jetzt, da sie den Eindruck hatte, dass er da war, sehnte sie ihn weit fort. Wieder zog die geschundene Leiche ihren Blick an und sie entgegnete ihn inbrünstig und wartete auf den Ekel, wartete auf das Entsetzen, auf das altbekannte Grauen. Doch es ließ sie im Stich.
"Also, Gefreite?"
Irritiert schweifte ihre Wahrnehmung zurück zu Sillybos. "Hä?"
"Gefreite, ich bat dich, mir den Apparat zu geben, damit ich schauen kann, ob wir die Bilder rekonstruieren können", sagte der Feldwebel mit ungeduldig gereckter Hand.
"Äh ja. Natürlich, Sör. Bitte, Sör."
Lärm drang durch die Türe. Mit zwei raschen Schritten erreichte Tussnelda das winzige Fenster und sah... Den Mob. Mit Mistgabeln, mit Fackeln, ein ganz avantgardistischer Vertreter hatte sogar einen Gartenrechen mitgebracht. Im Takt der gleichmäßigen Schritte dieser schreckensvollen Kreatur namens "Mob" wurden die archaischen Waffen in die Höhe gereckt, Kampfesrufe vermengten sich mit rauem Gelächter, mit prahlenden Kerlen und schäkernden Weibern. Fackelqualm hatte manches Gesicht schon rußig gefärbt, so dass die mordlustigen Augen unnatürlich strahlten.
"Tötet sie!", rief der Mob mit einer Stimme, einem Verstand. Noch wusste er nicht, gegen was oder wen sich die Wut nun zu richten hatte, doch es würde ein Ziel geben.
Tussnelda erstarrte, als sie sah, wer den Mob flankierte. Es war der kleine Junge...
Die Gefreite fuhr herum. "Sör!"
"Ich denke, wir sind hier erst einmal fertig", symbolisch wischte sich der Feldwebel die Hände an seiner Uniform ab, wohlgemerkt, nachdem er den Ikonograph sicher verstaut hatte. "Stellen wir uns also dem Pöbel."
Die Eichenholztür knallte gegen die Hauswand. Im Türrahmen stand ein bullig aussehender Mann mit Allerweltsgesicht, zornesrot und bewaffnet mit der obligatorischen Mistgabel. "MÖRDER!", brüllte er, "Lyncht die Wächter!"
Beschwichtigend hob und senkte Tussnelda die Arme, was im Zwielicht der Hütte recht bedrohlich anmutete. An ihren behandschuhten Fingern klebte Blut, ein unvermeidbares Problem, wenn Laien Tatorte sichern.
"BAAAAH!", gellte die Stimme des Jungen, "Das ist die böse Frau! Und ihre Hände sind voller BLUHUT!"
Verzweifelt bemühte sich Tussnelda von Grantick ihr püschologisches Geschick hervor zu kramen, begleitet von einigen, nicht näher ausgeführten Geräuschen des Missfallens.
"LYNCHT SIE!"

***


Hoch oben, über den Dorf saßen Jens und Ruben und lachten sich ins Fäustchen. Natürlich hatten sie bemerkt, wie die Wächter unversehens in Schwierigkeiten geraten waren. Im Publikum waren Begeisterungsstürme losgebrochen. Alle verfolgten gebannt das Geschehen in der kleinen Hütte des toten Schusters und bemerkten mit Freude die Hilflosigkeit der jungen Wächterin. Der Frau war genau anzusehen, dass sie wütend wurde und jeden Moment drohte, zu explodieren.
Eilig kramte Ruben seinen kleinen Schmierzettel mit den Namen der Wächter hervor, ging die Liste kurz durch und kam zu dem Schluss, den passenden gefunden zu haben.
"UND Daaaaaa ist sie! Tussnelda von Grantick, feines Adelstöchterchen UND Wächterin! Wird sie heute Abend ihrem Namen alle Ehre machen? Wird sie im Dorf einmal so richtig aufräumen? Erleben sie es HOI-TE! Exklusiv beim Dorf! Und kaufen sie schon jetzt faule Tomaten um die Verlierer zu küren! Das Dorf wird ihnen präsentiert voooooon: der Schmugglergilde. Schmuggeln leicht gemacht, zu jeder Zeit, zu jedem Ort und das ohne Zoll! Ihre Schmugglergilde! Da! Die Halsschlagader schwillt an, die Augen röten sich, sie verbeißt sich in ihre Lippen! Wir erwarten nicht weniger als eine Sen-sat-ion! Sein SIE dabei wenn eine arrogante Wächterziege den armen unschuldigen Bürgern zuleibe rückt!"
Und in dem Moment brach die Übertragung zusammen.


27.01.2006 21: 52

Sillybos

Währenddessen in der Redaktion des Kuriers...

Klaus Plörre und Emil Pinnapp waren gerade am Buchstabensetzen für die nächste Ausgabe, als Henning Still wieder den Raum betrat.
"Die anderen Jungs wussten auch nicht, was 'hoireka' heißt", sagte er mit einem Schulterzucken.
"Wir könnten im Archiv danach recherchieren", schlug Emil vor, was natürlich lautes Gelächter nach sich zog. Emil war der Spaßvogel in der Redaktion.
"Nein, mal im Ernst jetzt", sagte Klaus, der eher ruhige Pol. "Wir machen es wie immer. Ihr denkt euch jeder ein Wort aus und ich sage eins oder zwei."
"Goldfisch."
"Vogel", sagte Emil.
"Eins", sagte Klaus. "Also die erste Silbe. Gold passt nicht gut... Go... vo... nisch. Govonisch. Die Sprache lautet govonisch. Klingt doch gar nicht schlecht."
"Und was bedeutet 'hoireka' nun?"
"Hm. Was könnte der Wächter gerufen haben?"
"Vielleicht, dass ihm kalt ist?" schlug Emil vor.
"Dass er zu dick ist. Denn das ist er schließlich." Henning betrachtete kritisch die Ikonographien.
"Das ist alles zu lang. Er hat nur ein einziges Wort gesagt", betonte Klaus.
"Es muss irgendwas mit der Badewanne und dem Baden zu tun haben."
"Was hat er denn beim Baden gemacht?"
"Denkt dran, wir brauchen nur ein einziges Wort."
"Also ich zum Beispiel zähle immer die Kacheln an der Wand", erzählte Emil.
"Die Kacheln?"
"Ja. Es sind übrigens zweiundvierzig. Ich dachte nur... naja, vielleicht hat er das ja auch gemacht."
"Gut", sagte Klaus, der langsam ungeduldig wurde. "Mir auch egal. Sagen wir also einfach, er rief 'zweiundvierzig'."
"Sagt mal... der Typ war doch der Philosophenwächter", sagte Henning in einem plötzlichen Anfall von Zweifel. "Und der soll nackt durch das Dorf rennen und 'zweiundvierzig' rufen? Solche Leute denken doch eher über so wichtige Fragen nach wie über das Leben, das Multiversum und den ganzen Rest."
"Vielleicht zählt er aber auch die Kacheln an der Wand", sagte Klaus und legte den Artikel fertig. "Das ist doch alles völlig egal. Alles was die Leser wissen müssen, ist, dass "hoireka' auf govonisch 'zweiundvierzig' heißt."
"Ich mein ja nur...", meinte Henning, als er sich erneut die Ikonographien ansah. "Ich an seiner Stelle hätte ja lieber nach einem Handtuch gefragt...."


Kurz daruf kam der Redakteur vom Dienst, Bernd Benedrans, in die Redaktion gestürmt. "Hab ihr schon gehört?" rief er. "Die Übertragung zum Dorf ist zusammengebrochen. Aber, viel wichtiger, kurz vorher haben die Wächter Heinrich verhaftet!"

30.01.2006 17: 31

Isis

Jack und Isis saßen im Labor und diskutierten über eine zerschnittene Leiche gebeugt.
"Ich sag es dir der Typ muss schön früher mal solche Dinge getan haben?"
"Wie meinst du das?" hakte Isis nach.
"Na ja man kann doch nicht einfach so kaltblütig jemand umbringen!" Jack korrierte sich hastig "Ich meine mehrer Leute umbringen und dies wie ein Kunstwerk anordnen. Das ist doch abnormal!"
"Glaubst du so etwas ist früher auch schon vorgekommen? Nur da waren es noch stümperhafte Versuche und erst jetzt legt er richtig los?"
Jack nickte.
Da wurde es still.
Isis ging zu dem kleinen Fenster und sah auf die Straße. Ein leichter Fackelschein und den großen projezierten Schatten einer Mistgabel auf einer Häuserwand lies Isis schaudern.
"Was ist los?" fragte Jack und trat neben Isis.
"Ich glaube wir sollten mal nachschauen wo die andern alle sind!" Isis dreht sich um und ging in Richtung Tür.

Die Zuschauer auf den Rängen waren nicht mehr zu hören. Es kamen keine Buhrufe oder Zurufe mehr. Nur noch ein unterschwlliges "Lyncht Sie!" war zu hören als die beiden auf die Straße traten.
Auf dem Weg in Richtung der Fackeln sah Isis den Hauptmann mit Oldas in einer Gasse hinter der Schusterei.
Der Reporter Heinrich Seitendreh war dabei und wand sich vor dem Hauptmann.
"So er hat es dir versprochen!" knurrte der Hauptmann den Reporter an.
Da sah er Isis und Jack die Gasse runterkommen.
"Nehmt ihn mit ins Wachhaus und schließ ihn dort gut ein. Ich habe nachher mit ihm noch ein Wörtchen zu reden!"
"Jawohl, machen wir!" sagte Jack und nahm den Reporter in den Wächtergriff und zusammen mit Isis führte er ihn zum Wachhaus.

Oldas und der Hauptmann liefen in Richtung des Mobs.
"Ich möchte nur wissen was hier wieder los ist? Warum ist es so still geworden? "
"Ich glaube das die Zuschauer nicht mehr hören können was wir sagen und auch nichts mehr erkennen können. Die Zuschauerreihen sind Dunkel!"
"Ist das Absicht um den dramatischen Effekt zu erhöhen. Oh diese sensationslüsternen Reporter! " Humpf schnaufte heftig. Und da sah er den ersten Heugabelschwingengende Dorfbewohner vor sich.

Dieser Idiot was bildet er sich ein. Mein Kunstwerk auf so zerstörende Weise zu beleidigen. Der Schuster, er ist Schuld. Ich spüre nur noch WUT.
Mein alter Lehrer sagte einmal zu mir, bevor ich ihn zu meinem ersten Werk machte, dass die Wut mich noch mal auf die Dunkle Seite des Künstlers ziehen würde. Oh wie er recht gehabt hatte. Manchmal lauf ich an seinen 3 Gräbern vorbei und lache.
Aber vielleicht konnte die Wut noch Kräfte des Schaffens in mir wecken die lange verborgen waren.
Ah da war sie ja. Sie stand da so ganz alleine vor dem Schuppen des Metzgers und schien wohl zu überlegen. Oh du gutes Kind du brauchst nicht mehr zu überlegen.
Ich habe dich gefunden.
Oh gut sie schaut zu mir rüber.
Ich rufe leise "Tricia!"
Ihre Augen werden groß, sie kann mich nicht erkennen. Die Anschaffung des Kapuzenmantels hatte sich gelohnt. Niemand nahm groß Notiz von einem Mann in einem schäbigen Graubraunen Mantel.
Ich verschwand wieder in dem Schatten aus dem ich gekommen war um ihr die Chance zu geben mir zu folgen.
Oh sie schaut sich um. Der dämliche Metzger mit seiner Näherin war verschwunden und sie wusste wohl nicht was sie gerade tun sollte. Chaos. Oh wie liebe ich das Chaos. Der wilde Mob ist schon dabei jemand lynchen zu wollen. Diese Menschen sind doch so berechenbar.
Oh.
Jetzt läuft sie langsam in meine Richtung.
Kann ich nun mein Kunstwerk doch noch beenden. Den Fehlgriff mit dem Schuster liese sich so vielleicht noch bereinigen und mein Werk in die höhere Sphäre heben. Selbst die Götter würden staunen wenn sie mein Werk erkennen.


11.02.2006 22: 02

Humph MeckDwarf

Kurz nachdem die Übertragung abgebrochen war, begannen auch alle möglichen Lichtquellen innerhalb des Dorfes gespenstischer Weise aus zu gehen. Valdimier überlegte kurz, was er nun machen sollte, nachdem Isis und Jack ihm die Arbeit abgenommen hatten, den Reporter abzuführen. Schicksal, das böse Biest [1], nahm ihm die Entscheidung ab, als er plötzlich Tricia wie in Trance um eine ecke in eine Gasse gehen sah. Er rief nach ihr, aber sie schien ihn nicht zu hören. Für Vampire war die neue Dunkelheit Io sei Dank kein Problem, aber als er bei der Gasse anlangte und hineinsah umhüllte ihn absolute Dunkelheit. Schockiert stolperte er kurz zurück, dann brannte der Geruch von Blut in seiner Nase. Das war nicht gut! Seine Armbrust entsichernd stapfte er in die dunkle Wolke.

Humph wich der Heugabel gerade noch aus. Dadurch, dass quasi überall das Licht ausgegangen war, also kaum Fackeln brannten, konnte der Mob schwer zielen. Die Gewohnheit neue Plätze fast blind kennen zu lernen war somit des Wächters bester Freund. Oldas als SEALS war darin trainierter als Humph und zog kurz an dessen Ärmel, um ihn den Weg am Mob vorbei zu zeigen. Kurz darauf stand Humph direkt vor Tussnelda. Oldas und er sahen mit einem Blick, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Ohne ein Wort nahmen die Beiden sie in die Mitte und schleiften sie in den Tatort-Raum.

Valdimier trat vorsichtig Schritt vor Schritt durch die Dunkelheit und versuchte sich auf die Geräusche zu konzentrieren. Wenn ein Sinn aussetzte, musste man sich eben auf den anderen konzentrieren... versuchen, wenn dieser verdammte Blutgeruch nicht immer stärker werden würde. Es trübte seine Sinne immer mehr. Blut, Blut, Blut... Er stieß gegen etwas Hartes und musste sich zusammen reißen nicht aufzukeuchen, er spürte einen kleinen Schnitt im Arm, nichts Ungewöhnliches im Dienst. Der Blutgeruch umschloss ihn immer mehr und es war schon fast wie die Dunkelheit - es breitete sich immer mehr aus um ihn herum.

"Was war das, Gefreite?", warf Humph gerade ein, als Sillybos zu ihn trat und aufgeregt auf mehrere Bilder zeigte. Aber auch darauf durfte sich Humph nicht konzentrieren, denn plötzlich war es ganz still, was aufgrund des Mobs vor der Tür ungewöhnlich war. Und dann wurde es wieder hell. Die Wächter rannten hinaus.

Dem FROG-Wächter fiel es immer schwerer, sich zu konzentrieren und eine unangenehme Übelkeit stieg immer stärker in ihm auf. er hatte das Gefühl vor einem Blut-Wasserfall zu stehen, so stark war der Geruch bereits. Just in diesem Augenblick fiel etwas Weiches, Nasses ihm entgegen, er ließ die Armbrust fallen und hielt das Weiche fest. Er spürte, wie ihm Etwas ins Gesicht spritzte Ein Schuss löste sich, dann stachen ihm die Augen durch helles Licht.

Humph sah schockiert auf die Szenerie vor ihm. Der Mob war zur Seite gewichen, sodass sich eine Strasse gebildet hatte, wodurch die Wächter gestolpert waren. Und nun standen sie vor Valdimier, sein Gesicht und die Kleidung war mit Blut besudelt. In seinen armen hielt er etwas, was nur noch entfernt an einen Menschen erinnerte. Die Fetzen einer Wächteruniform hingen an dem Fleisch hinunter. Stumm hob Humph etwas Glitzerndes vom Boden und las ab: "250479-P-040501." Er blickte Valdimier an, "Tricia, verdammt."


25.02.2006 1: 08

Valdimier van Varwald

"Bei Io", hauchte Tussnelda von Grantick und blickte zur Seite, in der Hoffnung den Schrecken in ihren Knochen nicht weiter zu verstärken, doch viel halfen tat es nicht.
Um die anderen Wächter stand es nicht besser. Geschockt starrten sie auf die schrecklich verstümmelte Leiche ihrer Kameradin.
"Wo hast du Sie gefunden?", fragte Humph Valdimier mit einer Stimme die nicht lauter als ein Flüstern war.
Ohne etwas zu sagen deutete der Vampir mit einer kurzen Kopfbewegung in die Gasse hinter sich. Erst jetzt fiel dem Hauptmann der starr nach vorne gerichtete Blick des Vampirs auf, der durch ihn hindurch ins leere zu gehen schien. Nicht einmal ein zucken war in seinen Pupillen zu erkennen. Doch das kümmerte Humph in diesem Moment nicht das Geringste. Während sich der erste Schock langsam aufzulösen begann, spürte er wie langsam die Wut in ihm emporstieg. Wut über den Mörder, über den Mob, der ihnen in den letzten Minuten die Arbeit zur Hölle machte, über das ganze bekloppte Dorf und seine Zuschauer, die nichts sinnvolleres mit ihrer Zeit anstellen zu vermochten und stattdessen lieber hier auf ihren blöden Hintern saßen um andere Menschen zu bespannen. Doch es war auch die Wut über sich selbst, dass er es zugelassen hatte, dass seine Kameradin nun tot war.
"Verdammt, wie konnte das denn nur passieren?", platze es plötzlich aus ihm heraus. Seine Hand ballte sich um Tricias Dienstmarke zu Faust. "Habt ihr etwa nicht aufeinander aufgepasst?"
Mit einem Funkeln in den Augen starrte er Valdimier an, der immer noch starr nach vorne blickte und nicht eine Miene verzog. Wütend darüber, dass er keine Antwort bekam, ging er einen Schritt auf den Vampir zu.
"Verdammt Valdimier ich rede mit dir!" Seine Stimme wurde lauter. "Würdest du mir jetzt verdammt noch mal gefälligst antworten?"
Die erhöhte Lautstärke in der Stimme des Hauptmannes schien den leichten Armbrustschützen zumindest für einen teil aus seiner Starrheit zu befreien. Seine Augen wanderten zu dem Hauptmann und fixierten ihn.
"Ich...mussss...das...Blut...lossswerrrrden....Herrr...Hauptmann", presste er mit einem scharfen Zischen zwischen seinen Zähnen hindurch, und man konnte ihm ansehen, dass er mit höchster Anstrengung sprach. "Esss....issst...einfach...zzzzu...viel."
"Verflucht", platze es aus dem Hauptmann heraus. "Sind denn hier nun alle verrückt geworden?"
Doch seine Frage blieb unbeantwortet. Stattdessen war es Sillybos, der wieder seine Stimme fand und das Wort ergriff.
"Sör, wir sollten uns jetzt an unsere Arbeit machen." Vorsichtig legte er dem Hauptmann die Hand auf die Schulter. "Du solltest jemanden zum Wachhaus schicken um eine Trage für Tricia zu holen."
Für einen kurzen Moment schien es so, als würden die Worte des Tatortwächters ungehört vergehen, doch dann drehte Humph langsam dem Kopf und schaute den Feldwebel an. Sillybos sah, dass die Vernunft langsam wieder die Oberhand gewann.
"Du hast Recht", sagte er leise. "Wir müssen weiter machen."
Sein Blick glitt zu den anderen Wächtern die neben Sillybos standen.
"Tussnelda und Herold", rief er mit lauter Stimme.
Erschrocken zuckten die beiden Wächter zusammen, als sie aus ihrer Trance gerissen wurden und schauten den Hauptmann an. Nur allzu deutlich war der Schock in ihren Augen zu sehen.
"Lauft sofort zum Wachhaus und sagt Jack und Isis bescheid, dass sie sofort hierher kommen, und eine Trage mitbringen sollen", erklärte der Hauptmann mit ruhiger aber gequält klingender Stimme. "Habt ihr das verstanden?"
"J...Ja Sör", antworteten sie beide wie aus einem Mund.
"Na dann los!"
Hastig wirbelten die beiden Wächter herum und liefen mit schnellen Schritten in die Richtung des provisorischen Wachhauses um Isis und Jack die schreckliche Nachricht zu überbringen.

Auch wenn er nicht mal einen Meter von ihnen entfernt war bekam Valdimier von alldem nichts mit. Verzweifelt versuchte er gegen den Gedanken anzukämpfen, dass er von oben und bis unten hin mit frischem Menschenblut besudelt war. Er hatte sich geschworen, nie wieder von dem roten Lebenssafts, besonders dem einer Frau, zu kosten, doch er lief Gefahr diesen Schwur jeden Augenblick zu brechen. Der Geruch des Blutes stieg in seine Nase und ließ seine Sinne verrückt spielen. So frisches hatte er schon in so vielen Jahren nicht mehr getrunken. Langsam glitt sein Blick nach unten. Es würde sicher niemanden etwas ausmachen, wenn er...
NEIN!!, schrie ihm eine Innere Stimme entgegen und seine Augen richtete sich wieder nach vorne und das Bild seiner Freundin erschien vor seinem geistigen Auge. Sie würde es dir niemals verzeihen.

27.02.2006 0: 27

Herold Ruth

Währenddessen rannten Herold und Tussnelda die Gasse entlang in Richtung Wachehaus. Beide mieden die Blicke des anderen, da sie genau wussten was sie zu sagen hatten.
"Ich habe eine Tote gesehen. Überall Blut oh mein Götter. Oh mein Götter" dachte Herold "Wieso sie. Warum ausgerechnet sie. Dieser Wahnsinnige. Ich werde ihn eigenhändig zur Strecke bringen Das Wachehaus kam langsam in Sicht. Und dort standen auch schon Isis und Jack, die sich verwirrt umsahen und nicht genau wussten, was sie jetzt tun sollten. Dann sahen sie die beiden Wächter auf sich zurennen und sie liefen ihnen entgegen. Als sie die Wächter endlich erreicht hatten, sahen sie schon das etwas nicht Stimmte. Ihre Blicke waren Starr und auf den Boden gerichtet. Herold und Tussnelda murmelten etwas vor sich hin was sich irgendwie nach "Tod" und "Oh meine Götter" und "Warum ausgerechnet sie" anhörte. Jack rüttelte Heold und schrie ihn schon fast an "Was ist Passiert? Was murmelt ihr da für Zeug" Herold richtete langsam seinen Blick nach Boden und ohne Ausdruck in der Miene, ohne auch nur das Gesicht zu verziehen, erzählte er den Wächtern, was mit Tricia passiert war. Währenddessen schaute Tussnelda immer noch zu Boden und nickte nur ab und zu. Die beiden anderen Wächter hörten ihnen verblüfft zu und konnten es erst nicht begreifen. Stumm standen sie neben Herold und Tussnelda. Als Herold fertig war und noch zum Schluss sagte, dass sie eine Trage benötigten, riss sich Isis aus seiner Trance, stupste Jack an und sagte zu ihm in gedämpfter Stimme "Wir sollten schauen das wir eine Trage dahin bringen . So schnell wie möglich. Es klingt als ob wir dort dringen gebraucht werden. Wer weiss was da noch alles passieren kann."
Jack nickte langsam und sagte dann mit einen kurzen Blick auf die Wächter gerichtet "Was machen wir mit ihnen? Das sind noch unerfahrene Gefreite. Ich denke mal sie haben noch nie einen Toten gesehen"
"Aber wir brauchen sie da drüben vielleicht auch noch. Ich denke wir holen jetzt schnell eine Trage und dann gehen wir zum Hauptmann" meinte Isis "mit den den beiden aber hier."
Sie liefen ins Haus und kamen gleich danach mit einer Trage wieder. Herold und Tussnelda schauten wieder auf den Boden und murmelten wieder unverständliches Zeug.
Jack und Isis schnappten sich jeweils einen Wächter und zogen sie in die Richtung, wo das laute Rufen wieder lauter wurde.
Als sie hörten wie der Mob rief "Jetzt bringen sie schon ihre eigenen Kollegen um. Lyncht die Wächter" beschleunigten sie ihre Schritte und zogen die beiden anderen Wächter regelrecht über den Boden mit.


27.02.2006 14: 32

Sillybos

Diese Dorfbewohner töteten einem noch den letzten Nerv! Die Ruhe des Hauptmanns währte nur kurz, seine Wut kehrte wieder. Seine Wut auf den Mob.
Wut ist Emotion und somit die Mutter der Unvernunft. Aber Vernunft war vonnöten, diese Lage zu bewältigen, zumal die Situation mit Valdimier ziemlich kritisch war. Der Philosoph entschloss sich zur Initiative. "Sir! Wir müssen den Mob abwehren!"

Zwei Aspekte sind für die Stärke und den Erfolg eines Lynchwütigen Mobs entscheidend: ein klar fokussiertes Ziel und unbedingte Entschlossenheit, wobei die Entschlossenheit sowohl vom Fokus als auch von der Stabilität der äußeren Umstände abhängt.
Bei dem Mob im Dorf des Großen Bruders verhielt es sich so: Nachdem sein erster Ansturm auf die Scheune des Metzgers gestoppt wurde, fand eine Umfokussierung statt auf die den Reporter eskortierenden Wächter und schließlich auf die in der Schusterei ermittelnden Wächter. Diese Umstellung dürfte bereits einige Wahnsinnige, wenn auch nur für einige Sekunden, zurück in einen vernunftähnlichen Zustand geführt haben. Als dann die Beleuchtung ausfiel (Änderung der äußeren Umstände), wurden mit Sicherheit weitere Mobisten aus ihrer Trance geweckt, und dass die Wächter nun sogar ihre eigenen Kameraden umbringen sollten, ließ weitere Dorfbewohner in einen leichten Zweifel geraten. Kurz: der Mob hatte bereits viel von seiner ursprünglichen Stärke verloren.
Die Wächter, die sich ihnen entgegen stellen würden, waren zwar auch in einem erregten Zustand, aber die halbe Minute, die der Mob noch brauchte, um sie zu erreichen, ist eine lange Zeit, in der der Mob, der nun nur noch aus weniger als dreißig Leuten bestand, gewiss angesichts der entschlossenen, besser bewaffneten Wächter und dem leichten Zweifel an der Richtigkeit ihres Zieles noch mehr Kraft verlieren. Und die Wächter hatten Zeit, sich an eine oft trainierte Situation zu erinnern und wieder Vernunft walten zu lassen. Dieses Aufeinandertreffen würde glimpflich ausfallen.

Als Sillybos diese Überlegung abgeschlossen hatte, drehte er sich wieder um und sah ein in seinen Augen größeres Problem: Valdimier. Er hielt die Entscheidung des Hauptmanns, ausgerechnet die beiden Püschologen für einen läppischen Botendienst wegzuschicken, für, nunja, nicht sonderlich glücklich. Aber einen Grundkurs in Püschologie hatte auch er belegt, und er wusste, dass es im Moment sehr wichtig war, Valdimier von seiner Versuchung zu befreien, ansonsten kann er unberechenbar werden. Während der Hauptmann dabei war, die Abwehr des Mobs zu organisieren und dazu Oldas herumkommandierte, versuchte Sillybos, den Vampir wieder unter Kontrolle zu bringen.
"Valdimier. Valdimier!" rief Sillybos. "Leg sie hin! Leg die Leiche ab." Er fasste den Vampir am Arm und führte ihn langsam nach unten. Der Betäubte lies es geschehen, legte die Leiche behutsam auf den Boden. "Komm mit!" Sillybos ergriff Valdimiers Arm und lief los. Er roch den starken Geruch frischen Blutes, von dem die Uniform des leichten Armbrustschützen durchtränkt war. Wie unerträglich musste es für ihn sein! Dem Philosophen ging schon bald die Puste aus. Ein kurzer Blick zu Valdimier verriet ihm, dass er kämpfte. Er versuchte, der Versuchung nicht nachzugeben. Die Augen hatte er geschlossen und murmelte etwas in sich hinein. Inzwischen nur noch im schnellen Gang marschierten die beiden Richtung Zentrum des Dorfes.
Auch Sillybos wurde das alles zuviel. Der Auftrag wuchs ihnen über den Kopf. Der Mörder war stärker als sie, er war ihnen stets mehrere Schritte voraus. Sie waren gescheitert. Und mit Tricias Tod hatten sie den Einsatz sehr teuer bezahlt. Der Beruf eines Wächters barg natürlich Gefahren, aber es ist schmerzhaft, wenn sie einem so eindrucksvoll in Erinnerung gerufen wurden. Der Philosoph wollte nach Hause. Er brauchte Ruhe. Er brauchte ein Bad.
Aber Valdimier brauchte es dringender.

Jack, Isis, Herold und Tussnelda liefen mit einer Trage in Richtung Schusterei, von wo sie die laute Stimme des Hauptmanns hörten, der energisch aber bestimmt auf den Mob einredete. Schon bald waren sie in Sichtweite, wo sie merkten, dass am Ende des Mobs bereits einige zu diskutieren begannen und manche sogar ganz weggingen. Der Mob schien hinten schon erste Auflösungserscheinungen zu zeigen, während vorne Humph und Oldas die wenigen verbliebenden Fanatiker in Schach hielten. Hinter den beiden sahen die vier im Schatten auf dem Boden einen dunklen Schemen liegen, von dem sie bereits ahnten, dass es der tote Körper von Leutnant McMillan war.



28.02.2006 14: 42

Tussnelda von Grantick

Die letzten Augenblicke waren wie ein Klicker an Tussnelda vorbeigezogen, Bild für Bild, im Schnelldurchlauf und sekundenlahm. Sie konnte nicht verstehen, was geschehen war, wie es geschehen war. Wie auch konnte sie sich begreiflich machen, dass ein Wächter gestorben war? Wächter starben doch nicht! Wächter waren umhüllt von einer Aura der Unverletzlichkeit, Wächter grüßten den Tod zwar namentlich, standen aber niemals auf seiner Gästeliste.
Wie im Rausch brachte sie also nun mit Herold die Trage zu Tricias totem Körper und ließ sie dort unsanft zu Boden klappern. Unsägliche Momente lang fragte sie sich, ob sie nun... Tricia berühren musste, ob sie die Leiche auf die Bahre legen sollte und ein weißes Tuch darüber ziehen. Das Tuch würde schon bald das Blut aufgesaugt haben, dass wusste Tussnelda, sie konnte es sich allzu gut vorstellen. Schon immer hatte sie eine lebhafte Phantasie besessen, schon immer hatte sie sich gedankliche Bilder ausgemalt die sie abgestoßen hatten. Tricias Anblick aber fragte nicht nach Phantasie, er war grauenhafte Wirklichkeit. Und diese Wirklichkeit war ihr Schlüssel... ihr Weg zu der Kreatur, die dies angerichtet hatte. Die Haltung der Püschologin strafte sich, der Blick klärte auf.
"Sör", wandte sie sich knapp an den Hauptmann MeckDwarf, "wenn sie gestatten, werde ich nach Chief-Korporal van Varwald sehen."
Nur ein angedeutetes Nicken zeigte Humphs Zustimmung.
Eilig lief Tussnelda nun Feldwebel Sillybos und Chief-Korporal van Varwald hinterher, die sich -ohne sich um den Mob zu kümmern- in Richtung des Badeshaus entfernten.
"Sörs!", rief ihnen Tussnelda hinter her, "Kann ich hilfreich sein?"
"Ob du das kannst, Gefreite?", Sillybos sah die Gefreite indigniert an, "Ich würde vorschlagen, du versuchst es zumindest."
Die Püschologin erlaubte sich den Ansatz eines Schmollens, bevor sie beherzt nach Valdimirs anderem Arm griff und das Tempo erheblich beschleunigte. Erst als sie schon einige Meter gelaufen war, fiel ihr etwas Schreckliches auf. Sie war ein junges Fräulein! Und führte einen blutgetränkten Vampir -VAMPIR- durch ein derzeit menschenleeres Dorf. Die Anwesenheit des dicklichen Feldwebels konnte dies nicht weniger schauderhaft gestalten. Ganz im Gegenteil... sie erinnerte wieder eine Begegnung mit dem Offizier, als dieser nur in ein Badehandtuch gewickelt war... Bis tief in die Haarwurzeln errötete die junge Frau.

Endlich erreichten sie das Badehaus. Tussnelda wartete diskret in einem Türrahmen und versuchte einige Spritzer Blut, die sie durch Valdimirs Transport abbekommen hatte, mit dem Fingernagel von der Uniform zu kratzen. Sie erschrak. Das war doch das Blut vom Lieutenant... das konnte sie doch nicht abkratzen. Jetzt hing es unter ihren Nägeln, brannte dort wie Feuer.
"Geht es wieder?", fragte sie, als sie Sillybos und Valdimir nahen sah.
"Wasch dir die Hände", sagte Valdimir schroff.
Tussnelda tat es eilig. Auch die Jacke ihrer Uniform spülte sie kräftig mit Wasser ab und verrubbelte jeden Fleck so gut es eben ging. Als sie schon fast fertig war, entdeckte sie einen Spann Kernseife. Also wusch sie noch einmal Hände, Gesicht und Uniform. Das säuerliche Odeur ließ sie die Nase rümpfen.
"Kann ich ein paar Fragen stellen, Sör?", fragte die Gefreite als sie zurück kehrte.
"Sie fiel mir direkt in die Arme, Gefreite. Direkt in die Arme", Valdimir schwieg kurz und rieb sich die Schläfen, "ich hörte etwas wie einen Schuss. Dann ging das Licht wieder an. Dann kamt ihr."
Die Püschologin setzte eine nachdenkliche Miene auf.
"Jetzt spielt er wirklich mit uns Katz und Maus", brummte sie leise, "Er wirft uns die Leiche direkt vor die Füße. Einen von uns. Es gibt keinerlei Verbindung zwischen dem Lieutenant und den bisherigen Opfern. Womit eines klar ist: Er wählt seine Opfer willkürlich. Die einzige Verbindung, die er gerade pflegt, ist die Verbindung zu uns. Er spricht zu uns, auf seine Weise. Wahrscheinlich hat er uns sogar schon seinen Namen verraten. Ohne, dass wir es bemerkt oder beachtet hätten. Bleibt er wenigstens seiner Linie treu...? Passt der Fundort genauso exakt in den Plan?"
Als Tussnelda merkte, dass sie ihre Überlegungen schon wieder laut geäußert hatte, schwieg sie peinlich berührt.
Stattdessen vertiefte sie sich in ihre ureigenen Gedankengänge. Dunkel musste es gewesen sein, in einer Gasse. Irgendwie musste er Tricias Neugierde geweckt haben... sie war ihm gefolgt. Freiwillig, sonst hätte viel früher schon jemand ihr Fehlen bemerkt. Und geschickt hatte er die Übertragung genau im richtigen Moment unterbrochen. War es das? Hatte er jederzeit Zugang zu den merkwürdigen Kugeln und Kästen, die das Bild dem Publikum übermittelten? Fast könnte man denken, dass müsste es sein. Und ein anderer Grund für die Unterbrechung kam nicht in Frage. Er hatte sein Ritual bewusst durchbrochen - einem anderen würde er es nie gestattet haben, seine Wege zu kreuzen. Er war ein Kontrollmensch, einer der den Hebel in der Hand behielt ob es stürmte oder schneite. Wäre es nicht sein Wille gewesen, hätte er nicht just in der Stille gemordet. Er hätte auf das Publikum gewartet, wie er es bisher immer getan hatte, um ihnen eine Schau zu präsentieren. Seine Schau, seine Welt. Das alles hieß nur eines: Er war Teil des Systems.


02.03.2006 21: 38

Sillybos

"Verdammt!" fluche ich bei mir. "Was wollen diese vermaledeiten Wächter im Bad? Sie werden doch nicht...?!"

15.03.2006 3: 28

Tussnelda von Grantick

Ein Ruck ging durch Valdimir van Varwald, seine Nasenflügel bebten heftig. "Ich habe immer noch diesen Geruch in der Nase", murmelte er abwesend. Dann ertönte ein Geräusch, klingendes Metall, dass auf harten Boden fiel.
"Da ist jemand", sagte er und deutete in Richtung des Badehauses.
Wie von der Leine gelassen, stürmte die Gefreite von Grantick los, zurück ins Badehaus. Wer würde jetzt dort sein? Die Menge der Bewohner verteilte sich überall - nur im Bad war niemand gewesen. Niemand, der gesehen werden wollte...
Im muffigen Inneren des Badehaus herrschte Zwielicht. Nur durch die Kuppel fiel etwas Licht hinein und leuchtete die Mitte und somit den großen Badezuber ordentlich aus. Doch die Bereichen ringsum lagen nur in diffusem Schatten. Tussnelda verharrte und versuchte, in den Schatten etwas, oder jemanden auszumachen. Alles was sie sah, waren drei Stangen, die im hinteren Bereich auf dem Boden lagen. Normalerweise dienten sie dazu, das Badewasser herumzurühren. "Wofür auch immer das nützen mag", dachte Tussnelda und schalt sich sogleich selbst für ihre abschweifenden Gedanken. Einen Fuß vor den anderen setzend, begab sie sich nun langsam dorthin, wo die Metallstangen lagen. Sie stierte durch das Dämmerlicht und sah eine Gestalt, die nun zum Hinterausgang floh.
"HALT! Im Namen der Stadtwache von Ankh-Morpork", brüllte sie und rannte hinter der flüchtenden Gestalt her. Hinter sich hörte sie die Schritte von Valdimir und -etwas langsamer- Sillybos.
Tussnelda hielt sich nicht damit auf, auf die Beiden zu warten. Sie schoss los, zog ihr Schwert und... rutschte auf den feuchten Fliesen aus. Ihr Schwert schepperte zu Boden. Aus ihrer liegenden Position sah sie nur noch, wie Valdimir mit hasserfülltem Gesicht hinter der Gestalt her jagte. Sillybos kam keuchend neben ihr zum Stehen und reichte ihr eine schwitzende Hand.
"Hochmut kommt vor dem Fall", meinte er, als sich die Gefreite an ihm hochzog. Gemeinsam gingen sie zum Hinterausgang und sahen in der Ferne Valdimir verschwinden.


06.04.2006 13: 59

Sillybos

"Das war er", sagte Tussi. "Ich bin mir sicher, dass er das war."
"Ich hoffe, Valdimier hat wieder seine Sinne beisammen", antwortete der Philosoph. "Soweit ich die Statur des mutmaßlichen Mörders erkennen konnte, ist Valdi ihm überlegen. Ich hoffe nur, es gelingt dem Mörder nicht, Valdi zu überraschen."
"Was können wir jetzt tun?" fragte die Püschologin.
"Wir müssen Humph Bescheid sagen. Und Valdi helfen. Irgendwie."


Valdimier rannte der Gestalt hinterher. Er realisierte nicht, dass diese Gestalt ein gefährlicher Mörder sein könnte; er folgte nur seinem Wache-Instinkt, der ihm befahl, eine Person, die bei dem Befehl "Halt! Stadtwache!" davonlief, zu verfolgen.
Erst im Laufen dämmerte es ihm, dass der Verfolgte Tricia getötet hat. Und all die anderen Bewohner. Zu viele Gedanken brachen über ihn herein, als dass er sich auf die einstudierten FROG-Taktiken besinnen konnte. Er rannte einfach der Gestalt, die in der Dunkelheit nur noch als vager Schemen erkennbar war, hinterher. Er durfte sie nicht aus den Augen verlieren, dann wäre wieder alles vorbei. Zwischendurch kam ihm auch der Gedanke, dass er tatsächlich den Mörder fassen konnte und sie dann dieses elende Dorf verlassen konnten; Sehnsucht kam in ihm auf, Sehnsucht nach seinem Zuhause...
Valdimier rannte weiter und versuchte dabei, seine Gedanken zu ordnen. Er versuchte, sein Bewusstsein auf den Mörder zu fokussieren und setzte dazu eine grimmige Miene auf.

"Ich laufe zum Hauptmann und berichte ihm. Wir müssen versuchen, ihn einzukreisen, dazu brauchen wir alle Wächter" sagte Tussnelda und wollte loslaufen.
"Nein." Sillybos hielt sie fest. "Ich mach mir Sorgen um Valdi. Lauf ihm nach und verfolgt den Mörder gemeinsam. Versuch, so schnell wie möglich zu ihm aufzuschließen. Bleibt in der Nähe von Lichtquellen. Ich werde dem Hauptmann Bescheid sagen."
"Ja, SIR!" Entschlossen bückte sich die Gefreite und hob ihr Schwert auf. Dann rannte sie sofort Valdimier hinterher.
"MECK!" ertönte hinter ihr die laute Stimme des Feldwebels. "DER MÖRDER LÄUFT VOM BADEHAUS RICHTUNG UNTERKÜNFTE. VALDI VERFOLGT IHN!"

Jack und Isis trugen Tricia zum Wachhaus, als sie in der Ferne den Ruf des Feldwebels vernahmen. Sie sahen sich kurz an und einigten sich durch ein Kopfschütteln darauf, dass sie zum einen die Leiche forttragen mussten, zum anderen zu weit weg waren und drittens ohne Waffen ohnehin nichts ausrichten konnten.

Hauptmann Humph MeckDwarf hörte den Ruf seines Feldwebels laut und deutlich. "Endlich", dachte er. Er war noch immer dabei, den wütenden und tobenden Mob zu beruhigen. Ohne auf die Leute zu achten, gab er Herold und Oldas ein Zeichen, ihm zu folgen und rannte in Richtung der Unterkunftsgebäude.
Und der Mob unglücklicherweise auch.

Sillybos war klug (und dick) genug, sich aus Verfolgungsjagden herauszuhalten. Stattdessen fing sein Gedankenapparat wieder an zu arbeiten. Er fragte sich, was der Mörder im Badehaus gesucht haben mochte. Mit geschultem Blick sah er sich um - in Bädern kannte er sich aus. Es war ein exzellentes Bad, kein Zweifel. Die edle, beheizbare Keramik-Badewanne aus der berühmten Tropfhahn-Wannenmanufaktur, dazu exklusive Handtuchhalter aus Kupfer, das schöne Edelholz-Parkett... Ohne Zweifel ein Bad für gehobene Ansprüche.
Aber etwas stimmte nicht. Was machte der Handtuchhalter so weit entfernt von der Wanne? An der gegenüberliegenden Wand des Raumes? Niemand konnte einen so langen Arm haben.
Der Philosoph betrachtete ihn genauer. Fasste ihn an. Das kalte Metall tat gut, er nahm auch die zweite Hand. Und dann kam es ihm in den Sinn. Das war kein Handtuchhalter. Das war ein Türgriff!


05.05.2006 19: 18

Humph MeckDwarf

Humph seufzte und setzte die Brille ab, um sich die Augen zu reiben. Unglücklich betrachtete er den Bericht und überlegte, was er noch schreiben sollte. Das es eine tote Wächterin unter seinem Kommando gegeben hatte brach ihm das Herz. Und dazu nicht irgendeine, sondern auch noch Tricia, die länger als er in der Wache gewesen war und eine unheimlich gute Freundin dazu. Er setzte die Brille wieder auf und blickte in den Bericht.

Valdi bog gerade noch rechtzeitig ab, seine Wut und seine übernatürliche Kraft, die durch selbige noch gespeist wurde, ließ ihn ein wenig behäbiger werden, was seine Feinmotorik anging. Aber das war ihm gerade völlig egal. Das einzige was zählte, war die Person vor ihm und dass er sie zu fassen bekam. Plötzlich explodierten Lichtpunkte vor seinen Augen und er strauchelte. Fluchend rieb er sich die Augen und als er sie öffnete schlug er hart gegen eine Wand.

Keine Spur, las der Hauptmann zum hundertsten Mal und unterdrückte den zornigen Augenblick, der in ihm aufstieg. Die Wand war massiv, also konnte Chief-Korporal van Varwald den Täter nicht weiter verfolgen. Es gab aber Spuren.

Sillybos drehte den Knopf und legte damit eine Tür frei, aus der völlige Helligkeit herausstrahlte. Er hob die Hand, um die Augen vor dem Licht zu schützen und versuchte sich daran zu gewöhnen. Danach macht er einen Schritt in den Raum, wo ein Mann saß und zitterte. Zwei Dolche steckten in seiner Brust, das Blut hatte bereits eine Lacke auf dem sonst blütenweißen Boden gebildet und breitete sich immer weiter aus. Der Feldwebel erstarrte kurz, bevor er sich hinabbückte und die Wunden betrachtete. Ein kurzes "Mist" entfuhr ihm, dann bemerkte er, dass der Mann röchelnd flüsterte. Er lege sein Ohr an den Mund des Sterbenden und vernahm: "Del Rivo". Dann war der Mann tot.

Nach den Morden an Leutnant McMillan und dem Magier Oliver Beißdiejacke - offensichtlich Komplize der verdächtigen Person - wurde beschlossen, das Dorf aufzulösen. In dem Raum wurden sämtliche Mordwerkzeuge gefunden, die alle zu dem ein oder anderem Opfer passten. Wir waren ihr auf den Fersen. "Verdammt!", entfuhr es dem Hauptmann.
Er kramte die Akte heraus, mit der er sich seit dem Auflassen des Dorfes beschäftigt hatte und fügte es hinzu. Der Name "Cordula Del Rivo" war darauf zu lesen. Sie war im Dorf dabei gewesen. Sie war verschwunden. Sie war dringend tatverdächtig. Sie war weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Die gesamte Wache war mies gelaunt und suchte fieberhaft weiter nach ihr, nur die Beerdigung Tricias hatte eine kleine Pause in den Anstrengungen ergeben. Die Tageszeitungen überschlugen sich vor Spott und Hohn. Immerhin hatten die Morde aufgeführt, was aber nur dazu führte, dass die Titelseiten voll von "unfähigen Wächtern" war, die "nicht einmal einen Mörder in einem kleinen Dorf von ein paar Personen fanden."

Humph nahm einen dicken Stift und schrieb "Sämtliche Indizien beigefügt" auf den Endbericht und legte ihn vor sich hin. Er lehnte sich zurück und grummelte. Es war nicht zu Ende!

***??Ende??***


23.05.2006 21: 30

[1] Nix für ungut!


Wörter:

Tricia McMillan   376
Jack Narrator   441
Oldas   650
Thymian Pech   2191
Humph MeckDwarf   2205
Herold Ruth   2550
Valdimier van Varwald   3922
Isis   3973
Tussnelda von Grantick   6791
Sillybos   10106
 



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