Die Fänge des Farns. Teil 1: Die Fährte

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vollendet am 25.06.2005

Ein Gefängnisausbruch in Ell Kinte ist der Ausgangspunkt einer Reihe von Vorfällen die zu internationalen Verwicklungen führen. Ist das wirklich die richtige Gruppe um so eine Situation ins Lot zu bringen?

Cim Bürstenkinn


Ell Kinte, Gefängnisinsel - vor 3 Monaten





Tim saß auf seiner Pritsche und ließ sich von einem Anwärter den tätowierten Kopf mit einer Glasscherbe rasieren.
Er hatte keine Sorge verletzt zu werden, denn der junge Häftling wusste, dass er das nicht überleben würde.
Abwesend streichelte er seine Ratte, ein beinahe 30 cm großes, mit grauen Haaren bedecktes Tier, dessen Augen heimtückisch funkelten, und wartete darauf dass ein Freund zurück kam.
Cim aus Omnien war erst einige Monate hier, aber er hatte es geschafft Teil der Bruderschaft zu werden - ein Fakt von dem auch seine Tätowierungen zeugten. Ein Hund symbolisierte die Treue der Bruderschaft in sich, eine Katze stand für Schnelligkeit und Überlebenswille, ein Stier repräsentierte die Stärke jedes einzelnen Bruders und eine Schlange machte ihre Feinde auf die tödliche Wirkung der Bruderschaft aufmerksam.
Normaler Weise würde er gerade auf der Pritsche sitzen die ihm gegenüber stand, und sich wie er den Kopf rasieren lassen. Aber heute war ein großer Tag – so dachte Cim zumindest: Er hatte Anhörung, und wurde vielleicht wieder freigelassen.
Tim hatte seinen Freund darauf aufmerksam gemacht, dass nur Leute freigelassen wurden, die ein wirklich ordentliches Bestechungsgeld für den Richter der Kommission aufbringen konnten und nicht jene die vielleicht unschuldig waren.
Er selber kam für eine Anhörung ohnedies nicht in Frage, denn jeder wusste, dass er auf dem Basar von Eritor 30 Menschen, darunter Frauen und Kinder, aus einer Laune heraus mit einem gezogenen Schwert abgeschlachtet hatte. Dafür hatte er schon mit seiner Prahlerei unter seinen Kumpanen im Gefängnis gesorgt.
Er hatte da seinen eigenen Zugang zur Grausamkeit, oder man könnte auch sagen er hatte keinen Zugang zu Mitleid und Mitgefühl - beides recht wertlose Angewohnheiten. Entweder jemand war brauchbar, oder nicht. Und wenn er jemand nicht brauchen konnte, war es auch egal ob er lebte oder nicht.
Er war übel gelaunt gewesen , an diesem Morgen am Basar, und dieses kreischende Volk war ihm einfach im Weg. Danach war er gut frühstücken gegangen und war von der Wache des Kalifen überrascht worden. Gleichzeitig war er intelligent genug zu wissen, dass eine Rechtssprechung die dem Volk diente ihn für schuldig halten musste. Er hätte sich einfach nicht erwischen lassen sollen. Hier auf der Gefangeneninsel vor Ell Kinte war es mittlerweile gar nicht so übel, den es herrschte eine gewisse Ordnung zwischen den Häftlingen. Die Bruderschaft hatte schon vor ihm existiert, und er hatte es in einem Jahr geschafft den "regierende" Bruder zu töten und seinen Platz einzunehmen. Das war eine wichtige Aufgabe, denn die Bruderschaft regierte die Orden, die Orden verteilten Geld, Essen und Arbeit an die restlichen Häftlinge. Opposition flackerte immer wieder kurz auf und wurde sofort mit aller Brutalität ausgemerzt. Die Wärter und der Gefängnisdirektor griffen in die zwischenmenschlichen [1] Konflikte üblicher Weise nicht ein, den die vorherrschende Ordnung machte ihnen das Leben wesentlich leichter, als wenn sie solche eine selber herstellen hätte müssen.
Differenzen zwischen Exekutive und Bruderschaft wurden mit Geld, Zigaretten oder Alkohol aus der Welt geschafft.
Nur ausufernde Bandenkriege wurden von den Ordnungshütern beigelegt, kriegsähnliche Auseinandersetzungen die dem Anführer der Bruderschaft als Versagen ausgelegt wurden, und Konsequenzen nach sich zogen.
"Verschwinde" sagte Tim zu dem Anwärter , als er die Schritte seines Freundes am Gang hörte. Als Cim in die Zelle kam war jedem klar, dass die Sache mit der Anhörung nicht so gut gelaufen war. Lustlos formte er mit beiden Fäusten den nicht sehr einfallsreichen Gruß der Bruderschaft, das umgelegte "B". Der junge Häftling schlich aus der Zelle - froh den unberechenbaren Killer hinter sich zu lassen - und hörte gerade noch am Gang wie der Omnier "Wir müssen ausbrechen" sagte.
Schnell schüttelte er den Kopf und lief mit dem festen Entschluss nichts gehört zu haben davon.




Der feuchte, in Scheuermittel getauchte Spagat tat seine Arbeit. Die alten, beinahe mehr aus Schlacke als aus Eisen bestehenden, Gitterstäbe ihrer Zelle ließen sich damit relativ leicht durchschneiden und nach einer Woche waren sie soweit, dass sie mit einem beherzten Schlag zu beseitigen waren. Gleichzeitig waren die anderen Vorbereitungen angelaufen. Unter anderem gehörten ein Kautschuk-Schlauch von etwa einem Meter Länge und einige getrocknete , geölte Schweinemägen dazu. Mit offenen Augen lagen Tim und Cim auf ihren Pritschen und gingen den Plan noch mal durch. Sie hatten nur eine Chance, und danach war es auch mit dem Einfluss der Bruderschaft in dem Knast oder zumindest mit ihren Anführern zu Ende. Es war also klar, dass das Leben hier ein recht unfreundliches wurde, egal ob sie noch hier waren oder nicht. Allerdings wenn sie noch hier waren, dann hatten die anderen Häftlinge einen Schuldigen, und würden ein wenig Spaß haben.
Sie beschlossen also nicht zu versagen und warteten.
Vom etwa 2 Kilometer entfernten Festland hörten sie Glocken läuten. 11:00 Uhr bedeutete Wachablöse. Die Mauerschicht von Friedrich Pomm begann, und der alte Fritz war ihre Chance.
Etwa 2 Stunden später standen sie ohne ein Wort zu verlieren auf, packten alle Sachen in einen Rucksack, und stopften Stroh so unter ihre Decken, dass es aussah als schliefe dort noch jemand. Am Kopf verteilten sie haare die sie vom Gefängnisbarbier geholt hatten. Sie hatten zwar beiden keine Haare am Kopf aber ein flüchtiger Beobachter würde eher die Haare akzeptieren, als ein Bündel Stroh.
Dann nickte der Omnier Tim zu, stieg auf den Hocker unter dem Gitter und schlug einmal fest dagegen. Das Geräusch klang durch den ganzen Trakt, aber das Gitter rührte sich nicht. Leise fluchend wickelte er einen Stofffetzen aus seiner Gefängniskutte um das Metall und schlug noch einmal fest dagegen. Schmerz durchzuckte seine Hand wie ein Blitz, aber gleichzeitig gab das Gitter nach – in letzter Sekunde bekam er es noch zu fassen damit es nicht in den Hof fiel.

Schnell befestigten Sie ihr erstes Seil an den verbliebenen Eisenstumpfen und stiegen aus der Zelle ins Freie. Tim kletterte als erster hinab, dann kam Cim, der von außen das Gitter wieder einsetzte, und behelfsmäßig mit Wachs befestigte.
Das Seil reichte nur fast bis zum Boden, und die letzten drei Meter sprangen sie einfach – ein Punkt den sie eingeplant hatten.
Immer an die Wand gepresst rannten sie zur Außenmauer, wo sie einfach die Stufen rauf gingen.
Pomm saß gerade bei seinem ersten Frühstück, und schwärmte seinen Mitwächter an, wie toll die Mahlzeiten seiner Frau und wie umfangreich ihre Hüften doch waren.
Währendessen wurde ein zweites Seil an der Außenmauer des Gefängnis nach unten gelassen. Sie hatten keine Ahnung wie weit es nach unten reichte, von hier an war es aber auch egal - es gab einfach kein zurück mehr. Cim schätzte, dass er noch etwa 2 Stunden Zeit hatte bis seine Flucht entdeckt wurde, und er ging daran den vorletzten Teil seines Plans umzusetzen.
Er winkte Tim zu sich heran, die Hand in seinem Rucksack fest um einen Knüppel gekrallt, und gemeinsam saßen sie zusammengekauert auf den Zinnen der Mauer.
"Es scheint vielleicht ein schlechter Zeitpunkt dafür zu sein", flüsterte Cim, "aber ich hab Dir glaub ich nie gesagt, wer ich wirklich bin!"
Tim sah ihn verwirrt an. "Du bist Cim aus Omnien, und wenn das nicht alles ist, dann erzähl es mir wenn wir im Wasser sind."
Doch Cim beharrte auf dem Gespräch: "Ich bin außerdem noch Cim der Wächter, und dir muss klar sein, dass ich dich – Bruderschaft hin oder her – einen psychopathischen Gewaltverbrecher nicht einfach fliehen lassen kann.
"Was gedenkst Du also..", begann Tim zu fragen, der die Sache noch für einen Scherz hielt, als ihn der Knüppel am Kopf traf und ins Land der Träume beförderte.
"Das gedenke ich zu tun. Tim Buktu, im Namen der Stadtwache von Ankh Morpork, du bist wieder verhaftet. "
Er schleifte den Bewusstlosen die Stufen wieder hinunter, und schickte Om Dankgebete für die tolle Küche der Frau Pomm. Dann fesselte und knebelte er Buktu und ließ ihn in einem leeren Fass verschwinden.
Mit Tims zusätzlichem Rucksack auf der Schulter seilte er sich ab, und war mehr als erleichtert, dass sein Seil ein Meter über dem Boden , der aus spitzen Steinen bestand, und kein guter Untergrund für einen Sprung war, baumelte. Hoch prallte die Gischt gegen die Felsen, und der Wächter begann die Schweinsmägen aufzublasen. Nach Tims Ausscheiden, hatte er nun 8 davon und band sie mit feinen Schnüren zusammen.
Dann begann der schwierigste Teil seiner Flucht, und er machte sich daran den Kautschuk-Schlauch zu verschlucken. Mehrfach würgte er und hätte sich beinahe übergeben, aber endlich zeigte ihm die restliche Länge, dass er es geschafft hatte. Er befestigte ein Ende des aufgeblasenen Schweinsmagen am Schlauch und drückte die Luft durch den Kautschukschlauch – soviel, dass er glaubte er müsse platzen. Dann drückte er den Schlauch zu, und zog ihn mit einer schnellen Bewegung aus dem Hals.
Der zusätzliche Auftrieb würde nicht ewig halten , aber doch eine Weile. Wenn er müde wurde konnte er sich auf seinem Floss aus Schweinsmägen ausrasten. Jetzt galt es: er stieg ins Wasser und begann zu schwimmen.



Ankh-Morpork - diese Tage



Cim schlenderte fröhlich auf seiner Streife dahin. In ein paar Stunden hatte er frei, und dann würde er Timara treffen. Noch wusste er nicht, was er ihr versprechen oder sagen sollte. Er konnte nicht zusagen, dass seine Arbeit nie wieder ihre Beziehung stören würde. Im Gegenteil, er musste davon ausgehen, dass es wieder passieren würde.
"Feldwebel?", der gerade in Ausbildung befindliche Giftgas-Experte Tyros stand vor ihm und salutierte artig.
"Welche Fragen hat FROG , Gefreiter?"
"Nun, wir haben da einen komplexen Entführungsfall, bei dem wir ihre Hilfe brauchen würden. Wenn sie gleich mitkommen könnten wäre das ideal!"
Cim zuckte mit den Schultern, und folgte dem jungen Wächter. Es kam selten vor, dass die "Spezialeinheit" zugab, Hilfe zu brauchen, und er war gespannt worum es sich handelte. Tyros führte ihn zurück in den Ankh-Teil und neben dem Eingang prangte ein blau-weiß gestreiftes Wappen auf dem eine löchrige Geldbörse abgebildet war - hier wohnte Lord Boggis, Oberhaupt einer der mächtigsten Gilden von Ankh-Morpork, der Diebesgilde. Wer war dumm genug, sich seinen und den Groll einer Armee von Dieben zuzuziehen?
Doch als Cim die marmorne Eingangshalle durchquert hatte, fand er zwei tote Diener. Ihre Position wurde von SUSI-Wächtern die ihm plötzlich wie durchsichtig vorkamen am Boden vermerkt. Aber Cim fiel sofort auf, dass sie ein umgelegtes "B" darstellten. Hinter ihnen waren mit ihrem Blut ein Hund, ein Katze, eine Schlange und ein Stier gezeichnet. Jeder wusste, das diese Tiere die Götter repräsentierten, aber ebenso wusste jeder in der Stadtwache, dass Cim Bürstenkinn sie auf den Kopf tätowiert hatte.
Ohne ein Wort der Erklärung drehte sich Cim um , und verließ das Haus.


Die Runde an Offizieren und Abteilungsleitern sah in erwartungsvoll an. Der Umbau, und die daraus resultierende Platznot machte es notwendig die Kantine für die Besprechung räumen zu lassen, und dort über die weitere Vorgangsweise zu entscheiden.
Neben dem Eingang zur Küche hing nun eine große Tafel auf der Cim seine Flucht aus dem Gefängnis von Ell Kinte beschrieb, und über die Stellung der Bruderschaft berichtete.
"Tim Buktu wird ab dem Zeitpunkt meiner Flucht wenig Spaß gehabt haben. Wahrscheinlich war ihm jeder einzelne Häftling auf den Fersen. Leider scheint er es überlebt zu haben."

"Was ist eigentlich im Haus von Boggis passiert", fragte Robin Piccardo, der DOG-Chef war in Gedanken eigentlich bei seinem eigenen Fall, und hatte bereits mehrmals darauf verwiesen, dass dies hier nicht seine Zuständigkeit sein könnte. Dennoch hat Rascaal auf seiner Anwesenheit bestanden.
Hauptmann MeckDwarf räusperte sich, und begann von Reas und Larius Bericht vorzulesen.
"Offenbar fielen die beiden Diener tatsächlich einem Gasangriff zum Opfer. Laut ersten Analysen handelte es sich um eine Methan-Schlangengift Kombination. Danach verletzte er die beiden sterbenden Diener wohl nur noch um die Tierbilder mit ihrem Blut zeichnen zu können und" – er zog sich einen Lederhandschuh an, und griff in einen Beutel – "um das hier in einem von ihnen zu verstecken."

Er entrollte das blutige Pergament, das die Gerichtsmedizinerin in einer der Wunden gefunden hatte.

"Mein lieber Bruder! Natürlich ist Dir klar, dass Dein Verrat, und die mir daraus entstandene Pein nicht ungesühnt bleiben kann. Am Ende wirst Du büssen, doch zuvor wollen wir doch ein wenig Spaß haben. Der junge Herr Boggis wird wissen wohin ich gehe. Wirst Du mir folgen und verhindern was ich plane?
Dein Bruder Tim."


Cim setzte sich und verdaute die Nachricht erstmal. Er hätte mit dem Kerl gleich Schluss machen sollen. Es war klar, dass der Psychopath irgendwann entkommen würde. Niemand wäre traurig gewesen über das Ableben des Herrn Buktu.


"Nun gut.", begann Rascaal zu sprechen "Dies ist ein Thema, mit dem sich die Wache gesamtheitlich auseinandersetzen soll. Cim Bürstenkinn, Deine gemeinsam Vergangenheit mit dem Verbrecher qualifiziert dich auf jeden Fall Teil der Untersuchungsgruppe zu sein. Wer sollte noch mit dabei sein?"
"Von SEALS hätte ich gerne einen Szenekenner dabei, einen Kommunikationsexperten und einen weiteren Vektor.", begann Cim aufzuzählen.
"Wahrscheinlich", fuhr MeckDwarf fort, "Sollten wir zusehen, dass die beiden bisher eingebundenen Forensik-Spezialisten weiter im Boot bleiben."
Araghast meinte : "Ich weiß ja nicht ob der Kerl weiterhin Leute vergast, aber Tyros y Graco sollte sich wohl anschließen".
Es blieb ruhig, und Rascaal schaute Robin eindringlich an. "Niemand von DOG?"
Robin zuckte erneut mit den Schultern. "Eigentlich ist es ja nicht...", Rascaals Augenbraue , "also gut ich schicke einen Husky mit, aber nur als Unterstützung der anderen Abteilungen".
"Darüber hinaus", sagte der Kommandeur, und klopfte dem neben ihm sitzenden Hauptmann auf die Schulter, "wird auch Dein ehemaliger Chef sich an den Ermittlungen beteiligen. Damit ist für Boggis sichergestellt, dass wir den Fall auch ernst nehmen. "
"Darf ich darauf hinweisen, dass ich neben diversen Gelegenheitsjobs die du für mich findest Ausbildungsleiter bin? Glaubst Du es bleibt ohne Wirkung, wenn ich so lange meine Tätigkeit nicht ausübe?"
"Na dann würde ich empfehlen, dass ihr den Fall rasch löst. Immerhin ist es nur ein psychopathischer Killer gegen neun Wächter. Das wird doch ein Klacks für Euch, oder? Geht und findet den jungen Boggis, und überlegt Euch wie ihr seinem Onkel klar macht, was passiert ist."


13.03.2005 13: 24

Tyros y Graco

Tyros war gelinde gesagt überrascht, dass Cim ihn dabei haben wollte, noch dazu, da er sich noch in der Ausbildung befand. 'Wäre Laiza nicht besser geeignet?', fragte er sich, wagte jedoch nicht es laut auszusprechen, aus Angst davor, den Fall doch noch abgeben zu müssen, wenn man es bei einer so kleinen Nebenrolle, wie er sie inne hatte, so nennen konnte.
"Ähm, Cim,", begann er und setzte seine, wie er hoffte, beste fragende Miene auf. "Kannst du mir sagen, ob Tim irgendwelche Erfahrungen in Bezug auf Gifte, Gase und ähnliches hat, also ob wir es mit einem, aus schähmischer Sicht betrachteten, schwierigerem Fall zu tun bekommen oder ob das eher Zufall war, dass er hier eine der tödlichsten und schmerzhaftesten Gift-Gaskombinationen gewählt hat?"
"Ich bin mir nicht sicher, Tyros. Aber ich glaube er hatte mal etwas in der Richtung erwähnt, dass sein Vater irgend einen schähmikalischen Beruf hatte, und dass er, Tim, in seiner Kindheit oft mit dem Zeug herumgespielt hat. Wieviel an Erfahrung er diesbezüglich jedoch hat, kann ich leider nicht sagen.
"Also gut. Wir müssen also auf alles vorbereitet sein." Stirnrunzelnd begann Tyros zu überlegen, was er anstelle eines psychopatischen Massenmörders mit schähmikalischem Hintergrund jetzt machen würde.

13.03.2005 14: 38

Larius de Garde

"Was wissen wir bisher über den Zustand, indem sich die zwei Toten befinden?" Cim blickte in die Runde und blieb an den beiden S.U.S.I.-Mitarbeitern hängen
"Du meinst Verletzungen?" Larius nippte an seiner Kaffeetasse und schlug die Untersuchungsakten auf. "Außer, dass ich noch immer nicht weiß, wie das Gift in die Beiden gelangt ist, eine Menge. Allein diese dünne Stichwunde in die Halsschlagader ist höchst interessant. Die Tatwaffe, mit welcher der Stich ausgeführt worden ist, dürfte ein ziemlich dünn geschmiedeter Dolch sein."
"Warum bist du dir nicht sicher, wie das Gift in sie gelangt ist?" Tyros unterbrach den Vortrak der Fakten, blickte erstaunt von seinen Notizen, die er sich notierte, auf und war sofort Feuer und Flamme für diese Informationen.
"Nun ja.." Larius schluckte. "Wäre dieses Gemisch durch Hautkontakt übertragen worden, dann würden wir an den Leichen zumindest leichte Rückstände oder Spuren des Giftes finden. Den direkten Kontakt durch die Luft, also dass der ganze Raum voll mit diesem Stoff war, konnten wir inzwischen ausschließen, da dieses Zeug sich erst nach ein paar Stunden verflüchtigt und wir ansonsten nicht hier sitzen würden." Der Feldwebel lächelt leicht gequält.
"Und das sie es direkt über eine Nadel injiziert bekommen haben?" Tyros Stift begann leicht zu qualmen, denn es gab jede Menge Informationen, die er später noch einmal brauchen konnte.
"Das wäre die wohl möglichst logische Erklärung. Wie gesagt, es sind noch nicht alle Untersuchungen abgeschlossen und wir haben bisher nur nach den großen Wunden gesucht und nicht nach kleinen Stichen. Aber um noch mal auf die Waffe zurück zu kommen: Er hat sie wahrscheinlich auch dazu benutzt, um die Bilder auf den Boden zu malen. Wir haben leichte Rillen in den Linien aus Blut gefunden" Larius schlug den Akt wieder zu und blickte in die Runde. "Wen suchen wir eigentlich? Ich wusste gar nicht, dass Boggis so jung ist, um von Rascaal als junger Boggis angesprochen zu werden."
"Das ist leicht zu erklären", antwortete Daemon, der bisher nur halbherzig den Erzählungen des Feldwebels zugehört hat, "denn es handelt sich nicht direkt um Boggis, sondern um seinen Neffen, welcher das Gildenhaupt in den letzten paar Tagen besucht hat."
"Und woher weißt du das so genau?" Rea blickte den Hauptmann argwöhnisch an.
"Auch D.O.G. hat seine Quellen.", sprach Daemon und grinste innerlich, als er den enttäuschten Gesichtsausdruck von Rea sah.

13.03.2005 17: 51

Daemon Llanddcairfyn

Daemon erhob sich.
"Dann werde ich jetzt in die Kröselstraße gehen und meinen Ausbilderinnen sagen, dass sie in den nächsten Tagen Alles alleine erledigen werdne müssen.", erklärte er und ging zur Tür, "Ich bin sicher, es wird außerordentlich wichtig sein, dass ich dabei bin, wenn wir gewisser Leute Vergangenheit bewältigen, anstatt die Zukunft der Wache zu gewährleisten."

14.03.2005 13: 32

Patrick Nichts

Patrick saß gerade an seinem Schreibtisch und saß vor seinem aktuellen Bericht über die letzte Mission. Gerade als er das letzte Wort beenden wollte hallte der so gut bekannte Schrei seines Abteilungsleiters durch das Gebäude.
Trotz der Vertrautheit des "Nichts!!!" das durch die Wände zu ihm vordrang zuckte der Husky zusammen und zierte das n mit einem langen, geschlängelten Strich, quer über das Papier.
"Na wunderbar" murmelte der Hauptgefreite und dachte schon an nachher, wo er dann das ganze noch mal feinsäuberlich abschreiben durfte.
Grummelnd und etwas mies gelaunt über diesen Ausblick auf den übrigen Abend machte der Husky sich auf den Weg zum Büro seines Schäffs und klopfte schließlich an, als er davor stand.
"Mit einem fröhlich gelaunten "Herein"[2]" von drinnen, öffnete Patrick die Tür und trat ein.
"Ah, Pat!" der Abteilungsleiter sah von seinem Schreibtisch auf deutete dem Husky sich vor den selbigen zu stellen.
Nachdem dieser das getan hatte, eröffnete Robin was er ihm sagen wollte.
"Also Pat, Cim führt eine Ermittlungstruppe, die einen Gefängnisausbruch vom Ell Kinte untersucht und der Kommandör will einen DOG dabei haben."
Patrick durchforstete seine Geographiekenntnisse und kam zu einem erschreckenden Ergebnis.
"Das ist doch in Klatsch, oder?"
"Ja, das ist es"
"Was hat das dann mit uns zu tun? Wir sind doch nur für Ankh-Morpork zuständig."
"Ich weiß, aber es hat einen Mord in Ankh-Morpork gegeben, der sehr wahrscheinlich damit zusammenhängt!"
Langsam begann der Husky in Panik zu geraten.
"Wir ermitteln aber schon hier in der Stadt, oder?"
"Nun es kann schon dazu kommen, dass ihr ein wenig herumreisen müsst."
"Was?!" der Hauptgefreite war kurz davor einen Panikanfall zu bekommen.
"Warum wird dafür ein Husky gebraucht?" versuchte sich Patrick etwas zu beruhigen.
"Immerhin geht es um den Neffen von Boggis. Wir müssen da ein gutes Bild abgeben und einen Husky kann man immer brauchen! Jetzt ist aber genug mit der Fragerei. Hier auf dem Zettel steht genaueres." Mit diesen Worten gab der Abteilungsleiter seinem verdeckten Ermittler einen Zettel. Dieser nahm den Zettel und verließ das Büro. Dabei las er den Zettel etwas laut vor.
"Treffen in der Kantine Pseudopolisplatz....14:00"
Mit einem beiläufigen Blick nach draußen realisierte, der Husky, dass es schon lange nach Mittag war und er wahrscheinlich zu spät. Deswegen machte er sich schnellstens auf den Weg zur Kantine in der Wache des Pseudopolisplatzes.

Als Patrick die Kantine betrat saßen bereits einige andere Wächter da, unter anderen auch Cim. Da dieser ja der Ermittlungsleiter war begab sich der Husky zu ihm. Als er näher kam, erkannte Patrick einige bekannte Gesichter. Darunter einige, die er aus seiner letzten abteilungsübergreifenden Mission kannte aber auch einige für ihn Unbekannte. Außerdem war Daemon auch schon anwesend: sein erster Abteilungsleiter bei DOG.

Nachdem auch der letzte Wächter eingetroffen war begann das kurze Briehfing, in dem Cim dem Rest der Gruppe die aktuelle Lage erklärte.
Dann, nach einigen Fragen der einzelnen Gruppenmitglieder verabschiedete sich der Hauptmann um bei GRUND Bescheid zusagen, dass er wahrscheinlich für längere Zeit weg sein wird.


14.03.2005 18: 42

Rea Dubiata

Rea presste die Lippen aufeinander. Erst nahm Larius den von ihr am härtesten erarbeiteten Teil der forensischen Untersuchung vorweg von dem sie ihm stolz auf dem Weg in die Kantine erzählt hatte, dann würgte Hauptmann Daemon sie mit einem hochtrabenden "DOG kann eben alles" Kommentar ab, und nun stieß auch noch dieser nichtsnutzige Angeber Patrick zu der Ermittlungsgruppe. Mit seiner Sonnenbrille versuchte er wiedereinmal, cool zu wirken, ohne zu merken, dass er sich damit lächerlich machte.
"So, wo finden wir jetzt Boggis?" fragte sie schließlich, als sie ihren Ärger wieder kontrollieren konnte.
"Daemon scheint ja zu wissen wer er ist, dann weiß er auch wo er ist", sagte Larius und schielte zu Cim herüber, der nachdenklich seine Daumen betrachtete, als wären sie die beste Erfindung seit geschnittenem Brot. Seine Stirn bildete ein Miniatur-Gebirgsmassiv ab, welches selbst kühnste Wanderer gemieden hätten.
"Vielleicht sollten wir nochmal alle gemeinsam zum Tatort gehen, bevor wir aufbrechen", sagte Tyros und schielte, auf Zustimmung hoffend, zu dem Vektor, der immer noch in Gedanken versunken schien.
"Ja, vielleicht ist Boggis dort ja auch anzutreffen", sagte Will Passdochauf.
Cim hörte die Worte, doch seine Gedanken hingen bei Tim. Wussten diese Wächter, mit wem sie es zu tun haben würden?

14.03.2005 19: 12

Scoglio

"Ist das in Ordnung, Sir?", fragte Tyros, als Cim eine Zeit lang keine Reaktion zeigte.
"Was? Ja, ja. Und falls der junge Boggis nicht da ist, wird vielleicht sein Onkel wissen, wo er ist."
"Dann wir losgehen können?", fragte Scoglio, der es nicht erwarten konnte, draußen zu ermitteln. Als er in der Kantine eingetroffen war, waren die Gespräche darüber, wie die Diener umgekommen waren, gerade in vollen Gange, was bedeutet, dass er sich ziemlich gelangweilt fühlte.
"Moment, wir sollten erst darauf warten, dass Daemon wiederkommt", ermahnte ihn Cim zur Geduld.

14.03.2005 22: 06

Cim Bürstenkinn

"Wo eigentlich Michael Machwas ist?", fragte Scoglio und begann Tische und Stühle in die Höhe zu heben um nach dem Vektor in Ausbildung zu suchen.
"Äh Scoglio lass doch bitte das Mobiliar zufrieden. Atera hat entschieden, dass es wichtiger ist, dass Michael die Einschulung der anderen Vektoren in Bezug auf medizinische Massnahmen im Einsatz fertig bringt. Und da ist wirklich noch eine Menge zu tun.
"Das bedeuten...", versuchte der Troll zu kombinieren, was der Feldwebel eigentlich sagen wollte.
"Das bedeuten, er nicht mitkommen", fasste Cim für den Szenekenner in perfektem Trollisch zusammen.
Mit einem letzten, verstohlenen Blick unter den Kasten akzeptierte Scoglio das Gehörte und stellte die Suche ein.
"Wo nur Daemon bleibt?", fragte sich Patrick Nichts leise in Gedanken, um Scoglio keinen Grund für weitere Aktivitäten zu geben.



15.03.2005 13: 12

Tyros y Graco

Tyros sah Cim erstaunt an. 'Ein Vektor weniger?', fragte er sich, beschloss jedoch lieber seinen Mund zu halten. Wer verstand schon die Schäfs...
Nervös begann er mit den Fingern auf dem Tisch herumzutrommeln. Wo blieb nur Daemon? Als er die entnervten Blicke seiner Mitwächter auf sich gerichtet spürte, wollte er ein patziges 'was?' in den Raum werfen, nur so um die Stille, die das Getrommel seiner Finger wie Dickmilch umgab, zu unterbrechen, doch ließ es bleiben, da just in diesem Moment der heiß ersehnte Hauptmann den Raum betrat.
"Was ist los? Können wir?", fragte dieser.
Wütende Blicke teilten ihm mit, dass er lieber einige Minuten früher hätte zurückkommen sollen.
"Neue Entwicklung," erhob Cim seine Stimme, und berichtete auch ihm noch schnell von dem Ausfall von Michael Machwas.
"Na gut. Und irgendetwas neues von unserem Fall?"
Nachdenklich betrachtete Tyros den Hauptmann. Sollte er etwas sagen? Besser nicht...
Als ihm keiner antwortete, zuckte Daemon nur mit den Schultern und murmelte etwas von "Dann halt nicht..."

Cim stand auf und ging zur Tür. "Jetzt, da alle anwesend sind, können wir ja mit der Ermittlungsarbeit beginnen. Ich schlage vor, wir gehen alle zuerst gemeinsam zum Tatort." Er wartete einen Moment und beschloss dann, das Schweigen als ein 'Ja' zu akzeptieren.
Gemeinsam verließen die Wächter das Gebäude am Pseudopolisplatz und machten sich auf den Weg in Richtung Tatort.


15.03.2005 20: 20

Scoglio

Nach einiger Zeit stoppte die Gruppe unter der Leitung von Cim vor einem großen Haus, neben dessen Eingang das Wappen der Diebesgilde hing. Der Feldwebel klopfte an die Tür und nach kurzer Zeit wurde diese von einem Diener ein wenig geöffnet.
"Was wollt...ah, ihr seid wegen des Mordes gekommen?"
"Ja, wir wollten noch mal mit Lord Boggis sprechen."
"Dann kommt rasch rein."
Die Wächter betraten einer nach dem anderen die große marmorne Eingangshalle. Die beiden Leichen waren inzwischen weggeschafft worden, nur die Blutflecken und ihre mit Kreide nachgezeichneten Umrisse waren noch zu sehen.
"Ich werde euch zu meinem Herrn führen", sagte der Diener und so folgte ihm die Gruppe. Vor einer großen Tür machten sie Halt und der Diener klopfte an. Als von drinnen ein "Ja?" ertönte öffnete dieser die Tür und ließ die Wächter eintreten. Am anderen Ende des Raumes stand ein Schreibtisch und hinter diesem saß Lord Boggis, der wegen der großen Anzahl an hereinkommenden Personen etwas eigenartig schaute.
"Diese Wächter möchten noch mit Ihnen sprechen, Herr", sagte der Diener.
"Gut, gut. Du kannst dich zurückziehen."
Während der Diener dieses tat, winkte das Oberhaupt der Diebesgilde die Wächter zu sich.
"Setzt euch doch!"
Sie kamen der Aufforderung nach, nur der Troll Scoglio schaute sich vergeblich nach einem stabiler aussehenden Stuhl um und blieb dann einfach stehen.
Sogleich fing Cim auch schon an zu sprechen: "Wir möchten Euch fragen, ob Euch bekannt ist wo sich Euer Neffe aufhält. Wir haben erfahren, dass er Informationen hat, die uns weiterhelfen würden."
"Tut mir Leid, da kann ich euch nicht helfen. Er ist vor wenigen Stunden einfach verschwunden."
"Vor wenigen Stunden?"
"Ja."
"Ungefähr um die Zeit des Mordes?"
"Äh,ja."
"Hat er irgendwelche Bekannte oder Freunde in der Stadt die er regelmässig aufsucht?"

15.03.2005 21: 52

Cim Bürstenkinn

Boggis schüttelte den Kopf. "Würden sie ihrem Troll sagen, dass er aufhören soll mit meinen Glasminiaturen zu spielen?"
Cim drehte sich desinteressiert nach Scoglio um und sah ihm eine Weile bei seinem destruktiven Spielchen zu ohne etwas zu sagen. Dann drehte er sich wieder zum Gildenoberhaupt um und blickte ihn fragend an.
"Nein, er hat keine Bekannten hier.", fuhr Boggis fort, "Er wohnt doch eigentlich in Quirm und wollte sich nur ein wenig seine Hörner abstossen, wenn sie verstehen was ich meine."
Der Feldwebel bemühte sich mannhaft nicht zu zucken, als ein Klirren das unfreundliche Ende eines Glasengels bekannt gab. Boggis Augen wurden gross, und er wollte gerade losbrüllen, als Daemon einsprang, der bisher gelangweilt herumgestanden war, und leise Gedichte rezitiert hatte.
"Hören sie zu Boggis. Es spricht einiges dafür, dass ihre nutzloser Neffe entführt worden ist oder noch entführt werden wird. Je schneller sie unsere Fragen beantworten desto früher können sie auch hier sauber machen, und wir können versuchen ein Verbrechen zu verhindern. Wenn nicht, bleiben wir einfach noch ein bisschen, und hoffen dass die Leiche nicht entdeckt wird. Also: haben sie eine Idee wo sich ihr Neffe aufhält?"
"Entführt?", der Dieb fühlte sich als würde er in ein grosses Loch der Verzweiflung stürzen. Was würde sein Bruder sagen. Seine Familie war nicht besonders reich an Nachfahren, und auch wenn man über Carl Boggis geteilter Meinung sein konnte eine Sache zeichnete ihn aus: Er war der einzige Neffe den er hatte. Hektisch winkte er den Hauptmann näher zu sich. Offenbar wollte er ihm etwas heikles mitteilen.
Angewidert sah der Ausbildungsleiter Boggis an, und sagte: "Also los Leute wir sind hier fertig. Los, los , los Herr Szenekenner. Sie haben hier genug zerbrochen. Das ist ein Verwandter des Opfer niemand aus dem ihr Schutzgeld oder ein Geständnis rauspressen müsst. "

Wieder auf der Strasse, fragte Cim sofort neugierig: "Also? Was hat er gesagt?"
Haupmann Llanddcarfyn aber sah ihn mit einer Mischung aus Langweile und völliger Entnervung an: "Darf ich zuvor einwerfen, dass ich dieses traurige Schauspiel der völligen Planlosigkeit ein wenig über habe?
Ich meine, wir laufen sieben Mann hoch, im Gänsemarsch durch Ankh-Morpork ins Wohnzimmer des Oberhaupts der Diebesgilde, und erwarten, dass er sich uns anvertraut während irgendwelche Seals-Wächter seine Einrichtung demolieren. Ist es das was rauskommt, wenn Du die Leitung übernimmst, Cim?"
Der Vektor stand mit hochrotem Kopf vor dem Llamedonier und hätte ihn anbrüllen und demütigen wollen. Es war völlig unpädagogisch dieses Thema in der Form vor den Leuten anzusprechen. Das Problem war nur: Daemon hatte recht. Mit vibrierenden Lippen schaffte Cim es: "Ich werde das beherzigen, Hauptmann", zu sagen. "Wohin?"
Etwas überrascht, antwortete Daemon "Ich fürchte es ist der Fanclub des Blut- und Schleimgottes Bel-Shamraroth. Unser Freund hat einen eigenartigen Geschmack."



15.03.2005 22: 29

Patrick Nichts

"Am besten wir lassen ein paar Leute verdeckt ermitteln, während der Rest die normalen Befragungen durchführt. So können wir wohl am besten die gewünschten Informationen erlangen.
Da Nichts unser einziger verdeckter Ermittler im Team ist schlage ich vor er sucht sich einen Partner aus und dann kann's dann später losgehen."

Was Patrick da hörte ließ ihn aufhorchen. Nach dem Desaster des zum Mitmachen-gezwungen-werdens und der langweiligen, direkten Ermittlungsarbeit in der Diebesgilde, erreichten ihn endlich aufmunternde Worte.
"Verdeckt Ermitteln", darauf hatte der Husky schon lange gewartet. Endlich gab es etwas zu tun. Das einzigste Problem war der Partner.
Keiner seiner Teamkollegen hatte einen Tschob der annähernd dem eines Huskies glich.

Zu Erst pendelte die Wahl des Hauptgefreiten zwischen Larius und Will, dann aber hatte er einen Einfall. Sie gingen ja zu diesem Fanclub des Blut- und Schleimgottes Bel-Shamraroth. Dafür eignet sich niemand besser als eine Gerichtsmedizinerin. Die persönlichen Neigungen von ihr und die der Fans sollten ähnlich sein, dachte sich der verdeckte Ermittler.
"Ich weise schnell Rea ein, dann können wir loslegen." antwortete Patrick nach einer Weile. Die Gruppe hatte währenddessen schon eine gute Ecke des Wegs, zurück zum Pseudopolisplatz, zurückgelegt.

Auf dem restlichen Weg zurück zur Kantine dachte der Husky angestrengt nacht, wie er die Gerichtsmedizinerin so verkleiden konnte, dass sie zu den anderen leuten passt.
"Ihre dunkle Kleidung passt ja schon ungefähr" ging es ihm durch den Kopf. "Aber gegen das Gesicht und die Haare muss ich noch was unternehmen. Das geht so nicht. Am besten um die Augen etwas dunkle Schminke und generell das Gesicht etwas weißer machen. Am besten sollte sie wie ein Totenschädel aussehen, dann passt das. Ich natürlich auch."
Gedanken versunken legte die Gruppe den restlichen Weg zurück.
Rea schien schon etwas nervös zu sein wegen der neuartigen Situation. Während Patrick sie so beobachtete schien er sogar zu bemerken, wie ihre Augen panisch einen Fluchtweg suchten.

Zurück in der Kantine angekommen machte sich Patrick daran Rea in ein entlegenes Eck, an einen dort, stehenden Tisch zu ziehen.
Während er sein Schminkzeug und die ein oder andere Verkleidung aus seinem Mantel zog sagte er zu Rea, in einem ungewollten befehlerischen Ton: "Öffne bitte den Zopf. Wir müssen deine Frisur leider etwas ändern."
In Gedanken hatte er schon das Bild, wie Rea nach der Umstylung aussehen sollte.


18.03.2005 21: 13

Rea Dubiata

Rea hatte nicht ganz begriffen, wie ihr geschah. Sie hatte immer noch den beiden seltsamen Leichen nachgehangen, von denen sie immer noch nicht wusste, woran sie gestorben waren, als Patrick ihr erklärte, sie sollte jetzt verdeckt ermitteln. Und jetzt sollte sie auch noch ihren Zopf öffnen? Sie hatte ihre Haare außerhalb des Hauses noch nie offen getragen. Und die ganze Schminke die dort bereit stand beunruhigte sie noch mehr.
"Jetzt mach schon, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!", sagte Patrick und Rea verzog das Gesicht.
"Warum denn ich, ich habe doch gar keine Erfahrung im verdeckten Ermitteln!", fragte die Obergefreite empört.
"Weil du von Natur aus ein bisschen blass bist und sowieso schon dunkle Kleidung trägst deshalb. Und jetzt nimm das Haarband aus dem Zopf!"
Grummelnd, jedoch nur aufgrund der anderen präsenten Wächter, die einige Meter entfernt von ihnen bestimmt über sie amüsierten, löste sie ihr Haare.
"Vetrau mir, ich frisiere mir meine Haare ja auch selber"
"Hm." Rea betrachtete das perfekte, zu perfekte, Machwerk auf Patricks Kopf, welches sicherlich viele Frauen beeindruckt hätte, würde er seine Nase nicht höher tragen als seine Frisur.
Patrick hatte gerade begonnen, Reas lange Haare zu toupieren, als Larius zu ihnen herüber kam.
"Rea, wegen den Leichen. Meinst du, wir können sie freigeben?"
Rea schüttelte den Kopf, was Patrick zu einem säuerlichen "Halt Still!" verleitete.
"Ich habe da so eine Idee. Vielleicht könnten Jack oder Herr Made das übernehmen, während ich weg bin.."
"Was?", Larius sah sie erstaunt an.
"Wir sollten den Mageninhalt kontrollieren. Bisher habe ich die Leichen nur äußerlich untersuchen können, ich glaube wir werden in ihren Mägen etwas finden.."
"Wieso?"
"Weibliche Intuition? Keine Ahnung, aber vielleicht haben sie das Gift irgendwie gegessen.."

Rea und Patrick hätten sicherlich auf Eintritt in den Club des Neuen Anfangs erhalten, als sie totenbleich und mit zerzausten Haaren durch die Straßen schritten.
"Und was ist, wenn uns jemand erkennt?", fragte Rea und sah Patrick misstrauisch an.
"Du kennst welche von diesen Kerlen?", entgegnete Patrick, übertrieben verwundert.
"Nein aber.."
"Gut, dann überlass die Arbeit mir, ich werde alles sagen was wichtig ist und du hörst einfach nur zu.."
"Ich hatte auch nichts anderes vor."
"Die Acht sei mit dir, Bruder in Bel-Shamharoth", sagte Patrick zu dem Türsteher, einem bulligen Mann von zwei Metern Größe, dessen Kleidung schwarz wie die Nacht und Haut von Natur aus kalkweiß war.
Mürrisch beäugte der Türsteher die beiden Wächter und zog dann schnell Luft durch die Nase, als würde er schnüffeln. Er schüttelte seine langen, verfilzten Haare: "Ach, ihr seit welche von diesen Neuen.. Nagut, dann geht rein." Dann, als seine Synapsen das Aussehen der Fremden verabeitet hatten und er ein wenig weiter nachgedacht hatte, starrte er Rea an. Ein gelbzahniges Grinsen breitete sich über seinem Gesicht aus, als er abfällig lachte.
"Na, geht schon rein", sagte er mit einer Geste, die wohl ein freundliches Willkommenheißen symbolisieren sollte.
Rea wurde mulmig zumute.

18.03.2005 22: 12

Tyros y Graco

Tyros lag entspannt auf einer Bank im Wachegebäude, und ließ sich den ganzen Fall noch einmal durch den Kopf gehen. Er ließ die Leiche vor seinem inneren Auge vorbeiziehen, dann den Fußboden des Hauses der Diebesgilde, den Gesamteindruck und...irgendetwas machte ihn stutzig. Er wusste nicht was, aber es fehlte etwas in dem ganzen Bild. Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht einmal bemerkte, wie er von anderen Wächtern amüsiert angestarrt wurde, weil sich seine Haare mal wieder nicht auf eine einheitliche Farbe einigen konnten.
Die Leiche. Irgendetwas an ihr passte nicht in den Gesamteindruck. Aber was mochte das sein? Er überlegte verzweifelt, es ließ ihm keine Ruhe. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Der tote Körper sah aus wie der eines noch lebenden Menschen. Er hatte noch nicht diese für Leichen so typischen Attribute und auch an eine Leichenstarre konnte der GiGa sich nicht erinnern. Aber das würde ja heißen... Siedendheiß fuhr es Tyros den Rücken herunter. Entsetzt sprang er auf, rannte quer durch den Raum, riss die Tür auf und lief so schnell er konnte zu dem Aufbewahrungsort der Leiche. Er fand sie immer noch so vor, wie er sie verlassen hatte, fast sah es so aus, als schliefe sie nur. Doch Tyros wusste es besser.
Mit einem Messer brach er den festen Biss der beiden Zahnreien, die mit immenser Kraft aufeinander drückten, auseinander, blockierte den Mund mit einem kleinen Stock und zog ganz vorsichtig die Zunge heraus. Und nun sah er, dass er mit seiner Vermutung voll und ganz ins Schwarze getroffen hatte: Die Zunge war herausgetrennt und ihr hinteres Ende in ein tiefes blau gefärbt. Dies war ein mehr als eindeutiger Hinweis auf ein Schlammschneckengift in höchster Konzentration, was, wenn man nicht wusste, wonach man suchen sollte, und es nicht durch Zufall herausfand, unter keinen Umständen zu beweisen war. Hier hatten sie den Beweis, dass es Mord war. Hier hatten sie die Todesursache. Jetzt wussten sie endlich, wie das Gift in den Körper gelangt war. Und Tyros wusste jetzt, dass er die anderen Wächter, die mit diesem Fall betraut waren, unbedingt warnen musste. Sie waren alle in höchster Gefahr, allen voran die beiden Wächter, die gerade unterwegs zu den Bel-Dingsbumsern waren.

19.03.2005 1: 59

Will Passdochauf

Genervt trommelte Boggis mit den Fingern auf seinem Schreibtisch. Was fiel diesen Wächtern eigentlich ein, einfach so zu Acht in sein Haus zu spazieren? So was führte doch nur zu komischen Gerüchten und die konnte er sich zur Zeit gar nicht leisten. Sie hatten ihm doch tatsächlich einen "Besuch" abgestattet um ihn auszufragen und ihm gar keine Zeit gelassen Selbst Fragen zu stellen. Woran waren seine Diener gestorben und was viel wichtiger war, was hatte sein Neffe damit zu tun? Und wo steckte dieser überhaupt?
Fast lautlos kam sein letzter, ihm verbliebener Diener herein und machte sich daran die Scherben des Glasengels zu beseitigen.
Der Anführer der Diebesgilde sah auf. "Wenn du damit fertig bist, sorge dafür das eine Anzeige bei den Times aufgegeben wird das ich zwei neue Diener suche. Du solltest ja meine Anforderungen kennen", meinte er zu seinem Bediensteten gewandt, der daraufhin nur nickte.
"Ach ja", sprach er weiter, "ich will das alle meine Diebe ihre Augen offen halten. Sollte einer von ihnen meinen Neffen sehen so soll er ihm ausrichten das ich ihn sofort zu sehen wünsche".
Nach einer kurzen Pause um sich zu räuspern fügte er noch hinzu, "und ich will das einer von ihnen bei der Wache vorbeischaut und herausfindet woran meine Leute starben". Er schlug mit der Faust auf seinen Schreibtisch. "Ich will nicht erst von der Times erfahren was in meinem eigenen Haus geschehen ist!"
Mit einem weiteren Nicken und einer kurzen Verbeugung entfernte sich der Diener.

Will saß gerade mal wieder hinter dem Tresen [3] und blätterte in einem Buch über Geheimschriften, als ein aufgeregter Gefreiter auf sie zurannte.
"Wo sind die anderen?", keuchte er. "Sie sind in tödlicher Gefahr! Wir müssen sie warnen!", fügte er hinzu sobald er einen weiteren Atemzug genommen hatte.
"Du dich erst beruhigen und dann alles erzählen", meinte Scoglio, der am Tresen stand und beschäftigt zu wirken versuchte.
Der Junge FROG beherzigte den Ratschlag und erzählte kurz und etwas ruhiger was er herausgefunden hatte.
Die Hauptgefreite schüttelte den Kopf. "Du brauchst dir nicht so viele sorgen um Patrick und Rea zu machen. Sie wissen, dass das was sie vorhaben gefährlich ist und werden schon vorsichtig genug sein". 'Hoffe ich', fügte sie noch in Gedanken hinzu.
"Was die Todesursache angeht, erzählst du das was du herausgefunden hast am besten dem Feldwebel, obwohl ich dachte das die Gerichtsmediziner das Gift bereits bestimmt haben", murmelte die Kommunikationsexpertin.
"Cim noch in Kantine sein", lies Scoglio, Tyros wissen.
Die Omnierin sah dem nun zur Kantine eilendem Gefreiten nach. "Ich möchte wirklich nicht in seiner Haut stecken, wenn Pismire herausfindet das er an einer seiner Leichen herumgepfuscht hat".

19.03.2005 13: 36

Larius de Garde

Larius saß in der Zwischenzeit in der Kantine und schlüfte missmutig seinen Kaffee. Zu gerne würde er jetzt mit Rea und Patrick in dem Tempel herumspazieren und einigen zwielichtigen Gestalten auf den Zahn fühlen, anstatt hier in der Kantine herum zu sitzen. Der laute Ruf "FEEEEELDWÄÄÄÄÄÄBEEEEEL!" riss ihn aus seinen Gedanken und blickte in Richtung der Türe, durch welche Tyros hereinstürmte und sich hektisch umsah. Tyros schaute sich hektisch um und erkannte Cim, der es sich an einem Ecktisch gemütlich gemacht hat und stürmte auf ihn zu. Larius hörte nur die hektischen Worte "Neue Erkenntnisse!" und "Falsche Todesursache!" und ging zu dem wild fuchtelnden Gefreiten.

"Es ist kein Methan-Schlangengift! Das Gift von Schlammschnecken hat die Beiden paralysiert!"
"Was sagst du da, Tyros?" Larius ließ sich auf einen der Stühle fallen und schaute dem Gefreiten zu.
"Ich habe in den Mund der Beiden geschaut und bin dabei draufgekommen, dass die Zunge herausgetrennt war. Die Zungenwurzel war tiefblau verfärbt, was deutlich auf Schlammschneckengift hinwies!" Tyros versuchte sich zu beruhigen, aber die Erkenntnisse, die er gewonnen hat, waren viel zu wichtig als das er sie in Ruhe hätte vortragen können. "Rea und Patrick sind in ernsthafter Gefahr!"
"Wir sollten uns noch einmal genauer die Leichen anschauen." Cim stand auf und schaute Larius an. "Ich dachte, S.U.S.I. arbeitet gewissenhaft."
"Das haben wir auch! Als wir die Leichen untersucht haben, hat bestimmt noch KEINEM die Zunge gefehlt noch war irgendetwas im Mundraum verfärbt. Ich habe die Beiden erst vorhin noch einmal untersucht und da war gar nichts!" Der Spurensicherer schäumte innerlich auf. Er hatte eine böse Vorahnung, was die Sache anging.
"Dann hast du bestimmt nichts dagegen, wenn wir uns die Leichen genauer anschauen, oder?" Cim ging in Gedanken versunken in Richtung Tür.

In dem Labor angekommen rannte Tyros sofort zu den beiden Leichen, die auf dem Tisch lagen. Hektisch deutete er auf den geöffneten Mund und zeigte den Feldwebeln die Verfärbung.
"Was habe ich gesagt?! Tiefblau verfärbt! So etwas stammt nicht von Methan-Schlangengift, sondern von Schlammschnecken-Gift."
"Tyros.." Larius schluckte und suchte die passenden Worte, was nicht so einfach ist, wenn man sich ein Lachen unterdrücken muss. "War ein anderer Wächter anwesend, als du die Leichen untersucht hast?"
"Nein, warum denn?" Der Gefreite war verwirrt. Interessierte Larius sich nicht für die neuesten Erkenntnisse?
"Weil dies die FALSCHEN LEICHEN SIND!" Er prustete laut los. "Die richtigen Leichen sind in einem gekühlten Nebenraum, damit sich durch die Wärme sich nicht das Gift verflüchtigt. Deshalb frag immer zuerst einen S.U.S.I.-Mitarbeiter, WO sich eine Leiche befindet. Es ist ja nicht so, dass wir hier nur diesen Fall bearbeiten."
"Seit ihr wenigstens auf etwas interessantes gestoßen?" Cim verfluchte innerlich den übereiligen Gefreiten.
"Auf eine Menge." Larius führte die beiden Wächter in einen leicht gekühlten Nebenraum und zog die Tücher, mit welchem die beiden Toten zugedeckt waren, weg. "Sie wurden zuerst betäubt, bevor sie vergiftet waren. Jedoch nicht auf die herkömmliche Ziehe-Ihnen-Einen-Knüppel-Über-Den-Kopf-Methode, sondern durch eine Bombe.
"Eine Bombe? Warum haben wir dann keine Rückstände der Bombe gefunden?" Tyros runzelte die Stirn.
"Ich denke, weil Tim darauf gewartet hat, dass die Bombe zündet und danach die Diener vergiftet hat." Cim schaute auf einen Nebentisch, wo zwei Pergamentstücke herumlagen.
"Es war keine herkömmliche Bombe, sondern sie hat eigentlich nur das Gas herausgesprüht. Das Gas bestand eigentlich aus einem recht simplen Mittel, welches öfters auch bei Entführungen benutzt wird, nämlich Chloroform. Selbst wenn der ganze Raum damit gefüllt war, dauert es nicht lange, bis es sich durch ein offenes Fenster verflüchtigt hat. Das eigentliche Gift wurde dann durch den Bauchnabel den beiden verabreicht." Larius deutete auf eine der Leichen. "Hier sieht man schön die Verfärbung. Interessant ist auch die Mischung des Giftes. Das Schlangengift der Omnianischen Zwergschlange ist ziemlich dickflüssig. Hätte er es in dieser Konzentration benutzt, wären die beiden noch am Leben. Deshalb hat er es zuerst mit Methanol gestreckt, damit es zu einem wirklich brauchbaren Gift wurde."
"Und was hat es mit diesen Pergamentstücken auf sich?" Cim hörte den Ausführungen von Larius gar nicht mehr richtig zu, seitdem er die Stücke sah."
"Nun ja, wir haben auch den Magen kontrolliert, als wir das Gift gesucht haben. Dabei sind wir auf diese zwei Stücke aufmerksam geworden. Das Erste ist ein Teil einer mir unbekannten Karte. Jedoch solltest du das zweite Pergament lieber persönlich lesen. In der Zwischenzeit trommeln Tyros und ich den Rest der Truppe zusammen, wir sollten wirklich lieber zu dem Tempel gehen und schauen, wie es den Beiden dort ergeht, bevor ihnen noch irgendwas zustößt."

19.03.2005 21: 06

Rea Dubiata

Rea sah sich in dem reich ausgeschmückten Raum um. Patrick neben ihr wirkte völlig locker, doch sie spürte die Blicke der Menschen in diesem Raum auf sich haften. Die Menschen selbst waren nur als Schemen in diesem oktagonalen Raum erkennbar. Schwarze Kutten glichen sich an die mit schwarzem Samt verhängten Wände an. Die einzige Lichtquelle war eine rote Kerzem die in der Mitte des Raumes stand.
"Oh, ein Neuer, wie wunderbar Euch in unserem kleinen Kreise der umachteten willkommen zu heißen." sprach eine der Kutten, die, ohne einen Laut von sich zu geben näher in das schwache Licht der Kerze gerückt war und Patrick ansah. Rea zuckte zusammen und versuchte dann, in das tiefe Schwarz der Kapuze hineinzusehen.
"Ja," Patrick nickte dem Kapuzenmann zu. "Die Acht sei mit Euch." Er setzte eines seiner unschuldigsten Lächeln auf, aus alter Huskygewohnheit.
"Wenn Ihr so freundlich seien würdet, mir zu folgen?", der Kapuzenmensch schritt davon.
"Klappt doch wie am Schnürchen", raunte Patrick Rea zu, die sich immer noch ängstlich im Raum umsah und versuchte, aus dem Raunen der vermummten Personen etwas herauszuhören.
Schweigend folgten sie dem Mann, der sie eben angesprochen hatten in einen etwas helleren, diesmal rechteckigen Raum.
"Nun denn" sagte der Mann, während er sich hinter einen Schreibtisch setzte. Ein leises "Ratsch" ertönte und der Schreibtisch wurde zunächst von einem Streichholz, dann von einer Kerze erhellt. Nun konnte man auch ein wenig das Gesicht des Kapuzenmannes erkennen. Es war alt, ein grauer Vollbart bedeckte die untere Gesichtshälfte fast gänzlich.
"Nun denn, Herr.."
"Von und zu Hallmackenreuter, Johannes Sebastian Eliadel"
"Wie bitte?"
"Johannes Sebastian Eliadel von und zu Hallmackenreuter"
"Oh, die von und zu Hallmackenreuters, ja, die sind wirklich hochangesehen. Fragte mich schon, wann sie endlich einen der ihren zu uns schicken. Übrigens wäre es nicht von Nöten gewesen, gleich heute das Opfer mit hierher zu bringen, normalerweise brauchen wir das erst bei der Einweihung. Aber natürlich sind uns solche Geschenke immer willkommen..."
Rea schluckte, sie wollte etwas erwidern, suchte dann nach Ironie in den Augen des Vollbärtigen und saß dann vollkommen stpckstief da, obwohl irgendwas in ihrem Kopf "Lauf!" zu brüllen schien.
Patrick lächelte verlegen. Es war erstaunlich wie gelassen er blieb. "Sie missverstehen das, Sir. Das hier ist meine Freundin Penelope von Piepenbrink ich wollte.."
Die Tür hinter ihnen öffnete sich, zwei Männer traten ein und zogen die Kapuzen ab. Der eine war jung, gerade einmal dreißig, der andere recht alt. Letzterer trug etwas in der Hand, von dem Rea nicht ausmachen konnte, was es war. Doch die Tür war offen.. Rea sah in das Gesicht des Mannes am Schreibtisch, aus dem eisige Kälte zu kommen schien. Dann sah sie zu dem jüngeren Mann, der links neben ihr stand. Er sah kräftig aus, doch er nickte gerade dem Mann am Schreibtisch zu und wollte etwas sagen. Jetzt, in diesem Augenblick, packte Rea die nackte Angst, eine Angst, die nur noch daran dachte, den Körper in dem sie gerade war am Leben zu erhalten. Blitzschnell drehte sich Rea um die eigene Achse und sprintete los. Nicht einmal eine Sekunde später erhielt sie einen Schlag auf den Hinterkopf. Dann wurde alles schwarz.


19.03.2005 23: 42

Tyros y Graco

Tyros war von üblen Selbstzweifeln geplagt. Wie hatte er nur so dumm sein können zu glauben, etwas besser zu wissen als einer der bedeutend diensterfahreneren SUSI-Wächter. Da hatte er sich wieder etwas eingehandelt. Einen Feldwebel unnötig verrückt gemacht und beinahe einen weiteren in Misskredit gebracht. Na wenn sich das mal nicht positiv auf künftige Beförderungsoptionen auswirken würde...
Während der Gefreite neben Larius herlief, um die anderen zusammenzusuchen, überlegte er sich, ob er Cim bitten sollte, an seiner Stelle einen anderen GiGa in das Team zu holen. Er konnte hier keinem mehr in die Augen schauen. Er hatte sich blamiert.

Als die beiden in dem Wachehaus angekommen waren und die restlichen Mitglieder zusammengetrommelt hatten, stieß auch Cim zu ihnen, der sehr nachdenklich wirkte, sich jedoch nicht zu dem Pergament äußerte. Als ihm aber ein fragende Blicke von allen Seiten begegneten, sagte er:
"Ich kann nur so viel sagen, dass die Karte, die ihr im Magen eines der Opfer gefunden habt, ein Plan einer Stadt ist, die vor den Toren Ell Kintes im Meer versunken ist. Sie wurde, damit die Insel entstehen konnte, vor Jahrzehnten geflutet. Man behauptet, dass dort vor langer Zeit die Bruderschaft gegründet wurde. Diese war jedoch von Volk und König so gefürchtet, dass viele ihrer Mitglieder verbannt wurden. Einer der wenigen Großmeister, die mit in die Verbannung geschick wurden, soll angeblich kurz vor seiner Deportation einen ungeheuren Wissensschatz in einer Felsengrotte versteckt haben, die dann versiegelt wurde. Das halte ich zwar für unrealistisch, aber man sagt ja, das an jedem Gerücht auch ein Fünckchen Wahrheit daran ist."
"Ein Wissensschatz?", fragte Daemon nach.
"Ja. Aber mehr weiß ich auch nicht. Mir ist weder bekannt, wie er aussehen soll, noch, was für eine Art von Wissen er umfasst."
"Aber was kann die Diebesgilde mit einer Karte von einer untergegangenen Stadt gewollt haben?"
"Ich denke wir betrachten das ganze gerade aus der falschen Perspektive", begann Wll. "Ich glaube nicht, dass das Opfer die Karte freiwillig heruntergeschluckt hat. Außerdem währe sie von den Magensäfte zerfressen worden. Nein, ich denke der Mörder wollte, dass wir die Dokumente finden. Nach dem Ableben seines Opfers hat er in der Speisröhre perristrische Zuckungen gereitzt, die dann dafür gesorgt haben, dass die beiden Pergamente langsam aber sicher in Richtung Magen abtransportiert wurde. Mir ist nur nicht ganz klar, wie er die beiden Seiten präpariert hat, dass sie nicht aufgeweicht wurden. Das wäre vielleicht eine Frage für unseren GiGa."
Betreten sah Tyros den Hauptgefreiten an.
"Äh- darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Aber mir ist leider Ios keine Schähmi-Kalie bekannt, die sich in solcher Weise auf ein Pergament auswirken kann."
Cim zuckte mit den Schultern. "Na ja, das wird sich wohl noch klären müssen. Aber ich denke, wir sollten jetzt erstmal Rea und Patrick raushauen, oder?"
"Können wir nicht erst noch was essen?", kam es von Tyros.
Keiner der Anwesenden hielt es für nötig ihm zu antworten.

20.03.2005 15: 05

Daemon Llanddcairfyn

"Feldwebel", begann Hauptmann Llanddcairfyn, als der Trupp aufstand, "Ich denke, es ist an der Zeit, dass Jemand Erfahrenes die ganze Sache übernimmt.", Cim sah ihn kühl an.
"Jemand Erfahrenes? Ich habe monatelang mit dem Täter in einer Zelle gesessen.", entgegnete er.
"Mit dem mutmaßlichen Täter. Genau das ist es. Du warst einige Zeit weg. Hier sind subtilere Ermittlungsmethoden gefragt, kein kopfloses Losrennen und Verrücktmachen der Kollegen.", erwiderte der Offizier mit einem Seitenblick auf Tyros. "Allerdings muss ihr ehrlicherweise zugeben, dass mir ein paar ... richtige Frogs lieber wären.", fügte er hinzu und seufzte, "Wo ist diese feine, gut koordinierte Truppe, wenn man sie braucht? Na ja, wenigstens haben wir ein paar Seals dabei, die sind ja schließlich irgendwie für Alles zuständig.", der Ausbildungsleiter ballte die Fäuste, "Aber so ein ordentlicher, spannender Frog-Einsatz hätte was. Anschleichen, einbrechen, schießen. Währenddessen sichern die Anderen Hintertür und die Straße vom Dach des gegenüberliegenden Gebäudes. Hach, das wäre schön." Cim Bürstenkinn schüttelte an der Schulter des Hauptmanns.
"Was ist? Kommst du mit?", fragte er, "Wir müssen schauen, dass wir in das Gesellschaftshaus des Blut- und Schleimgottes kommen." Daemon wachte erschrocken auf.
"Ein Glück, Cim!", stieß er hervor, "Ich hatte einen furchtbaren Traum." Der Feldwebel nickte.
"Handelte er davon, an einem der dreckigen Tische der Kantine einzuschlafen, während sich die Anderen Gedanken machen?", fragte er. Der Hauptmann erhob sich und richtete seine Uniformjacke. Scheinbar hatte er darauf verzichtet, sich für seine Abteilung eine neue Uniform zu beschaffen und trug das helle Grau von DOG, auch wenn davon wenig zu sehen war zwischen diversen Bändern, Kordeln, Abzeichen und Aufnähern. Das Einzige, was darauf hinwies, dass er etwas mit GRUND zu tun haben könnte, war eine schwarzweiße Kordel, die an seiner Schulter hing, allerdings teilweise verdeckt von einer Grauen, die darüber hing. Vielleicht war der Traum doch nicht so schlecht.", brummte er und folgte mit Cim den Anderen aus dem Raum.

20.03.2005 21: 49

Patrick Nichts

"Stop, stop! Noch nicht opfern bitte, Ich bin noch gar nicht vorbereitet auf eine Mitgliedschaft. Ich wollte doch nur mal vorbeigucken und meine Freundin hier wollte schon mal schauen für was sie sich opfern soll.
Ich muss mich doch noch vorbereiten." Panikerfüllt huschte der Blick des Hauptgefreiten durch den Raum. Der alte Mann, anscheinend der Führer dieses Fanclubs war aufgestanden und ging langsam auf Reas Körper zu, der bewusstlos auf dem Boden lag.
Schnell stellte Patrick sich zwischen sie und den Kuttenträger.
"Ich glaube sie hat sich auch noch nicht vorbereitet für diesen Schritt. Bitte sag deinem Handlanger, er möchte den Knüppel senken. Irgendwie hab ich das Gefühl, er will mich auch.."
"Da hast du recht" entgegnete sein Gegenüber und nickte.
"Oh," konnte der Husky nur noch sagen und mit einem Stöhnen verließ ihn das Bewusstsein.

"Meinst du der schafft es wirklich? Richtig mutig schaut der ja nicht aus."
"Ne, ich glaub der geht mit seinem Opfer unter. Schwächlinge werden ja seit Neuestem gleich auch mit geopfert."
Langsam öffnete der verdeckte Ermittler seine Augen. Als er sich nach den Stimmen umblickte, erkannte er nichts. Alle standen im Schatten, nur er war hell bestrahlt. Als er seinen Blick kreisen ließ kam er schließlich zu der Stelle wo Rea war. Doch was sie mit ihr gemacht hatten, raubte ihm den Atem. Sie war an einem komisch verbogenen Balken gefesselt der nach einigem Nachdenken aussah wie ein bekanntes Satzzeichen. "Ein Komma?" fragte sich Patrick leise erkannte dann aber noch ein kleines Stückchen Holz über Reas Kopf.
"Ein Semikolon? Was seid ihr für Stümper" rutschte es aus ihm heraus und erregtes murmeln war seine Antwort.
"Wir konnten uns ein richtiges Rad oder Kreuz nicht leisten" sagte der Hochmeister und stapfte aus dem Dunkel zum Husky. "Ich wollt es dir schon etwas leichter machen junger von und zu Hallmackenreuter, wegen deiner Eltern. Aber jetzt, da du es uns wagst auch noch zu beleidigen gibt es keine Ausnahmen mehr."
"Was wird jetzt genau mit mir passieren?" der Hauptgefreite blickte die Gerichtsmedizinerin genauer an und bemerkte, dass sie auch schon wach war. Aber da sie geknebelt war konnte sie an der spannenden Konversation nicht teilnehmen. Sie rekelte sich nur leicht hin und her um zu versuchen sich aus der Situation zu befreien. Panik erfüllte ihren Blick und als die Blicke der beiden Wächter sich trafen, war Patrick klar, dass er das irgendwann ein Mal bereuen würde. Auch wenn es seine eigene Autopsie sein würde.
"Du wirst jetzt dafür kämpfen, ein Mitglied zu werden oder sterben. Danach werden wir deine Gefährtin opfern."
"Sie ist nicht meine Gefähr...." antwortete er schnell, aber der Blick des Hochmeisters war Allessagend."
"Gut, dann gewährt mir noch eine letzte Frage."
"Ist der junge Boggis heute Anwesend?"
"Ja, wieso?" kam es aus den Schatten.
"Da hast du es. Was willst du von ihm? Er ist nur auf der Durchreise. Aber als Vorsteher unserer Vertretung in Quirm ein sehr wichtiges Mitglied."
"Ich hab nur die ein oder andere private Frage an ihn, aber ich denke", er sah auf das ungeduldige Gesicht des alten Mannes, "die werd ich wohl hinterher stellen."
"Nun gut, jetzt zum Ablauf: Einer unserer Mitglieder wird dich in Kürze überraschend anfallen und versuchen zu töten."
"Und was hat das für einen Sinn?" fragte der Husky etwas entnervt.
"Du zeigst deine Bereitschaft für unseren Herren alles zu tun."
"Aha."
"Wenn du das überlebt hast gehen wir auf die nächste Stufe und du musst dich mit einem Stock bewaffnet duellieren. Dein Gegenüber wird natürlich einen Stahlstab haben."
"Das ist aber unfair"
"Nix da. Damit zeigst du deinen Überlebenswillen und deinen Willen den Ruhm des großen Blut- und Schleimgottes Bel-Shamraroth zu verbreiten."
"Sonst noch was?"
"Jo, du musst das Opfer für Bel-Shamraroth opfern."
"Achso, kanns jetzt losgehen?"
"Wie du willst." sagte der Hochmeister ganz langsam und hob dann eine Hand. Aus dem Schatten stürmte ein junger Mann ohne Kutte auf Patrick zu.


22.03.2005 20: 07

Will Passdochauf

"...und dann hat sie Panik bekommen und ist blindlings gegen den Balken gelaufen", versuchte Joe verzweifelt zu erklären während sein Kollege "ich habe immer schon gewusst, dass das Ding noch jemanden umbringt" leise murrte.
"Ihr wollt mir tatsächlich klar machen das ihr nichts mit der Ohnmächtigkeit unserer beiden Gäste zu tun habt?" Misstrauisch blickte das Oberste Mitglied des Fanclubs von einem zum anderen.
Die drei Männer, von denen zwei falsche Bärte in den Händen hielten, versuchten seinem Blick auszuweichen.
"Na gut", wand er ein, " ihr habt also einen sehr geschmacklosen Scherz mit den beiden gespielt und dabei hat diese junge Dame etwas zu viel Angst bekommen, aber wie ist bitte der andere zu seiner Bewusstlosigkeit gekommen?"
"Der Balken", sagten die Drei im Chor und es hörte sich eher wie ein sehr tiefes Seufzen an.
"Da habt ihr euch ja eine schöne Ausrede zurechtgelegt", murrte der Anführer. "Trotzdem werdet ihr den heiligen achteckigen Balken für weitere acht Wochen putzen dürfen, vielleicht sieht man ihn ja dann".
Die drei Männer standen immer noch wie angewurzelt da und starrten ihre Füsse an. "Ihr könnt gehen! Für heute habt ihr schon genug angestellt", war der Befehl des Alten, den die drei erleichtert sofort befolgten.
Kopfschüttelnd sah der Alte zu den beiden schwarz angezogenen Menschen. Was hatten sie sich diese drei Jungspunde eigentlich dabei gedacht? Die ganze Aktion hatte sicherlich den beiden den völlig falschen Eindruck vermittelt. Er setzte sich an die Bettkante von Patricks Bett und verlor sich in Erinnerungen. Da sass er nun im hell von Sonnenlicht durchfluteten Krankenzimmer und erinnerte sich an die vielen Jahre die vergangen waren. Er schüttelte leicht den Kopf. Er würde sich bei den beiden entschuldigen müssen. Ja, das war das mindeste was er tun konnte.

Erik verfluchte sein Pech. Immer blieb alles unangenehme an ihm hängen. Mal schuldete er jemanden einen Gefallen und Mal so wie heute war das Los auf ihn gefallen. Gab es eigentlich etwas schlimmeres als zur Wache geschickt zu werden? Nur leider blieb ihm wohl keine andere Wahl. Der Befehl des Gildenanführers war eindeutig. Vor der Wache blieb er noch mal kurz stehen, versuchte ein selbstbewusstes leicht hochmutiges Grinsen auf sein Gesicht zu zaubern und betrat nach einem letzten Mal tief Luft holen das Gebäude.
Das was er drinnen vorfand, lies sein Lächeln schnell wieder verblassen. Die Wächter schienen in Aufbruchstimmung zu sein und bemerkten seine Anwesenheit nicht mal nach seinem dritten lauten Räuspern. Er lehnte sich an die Wand und sah den Treiben leicht nervös zu. 'Bald beruhigen sie sich, dann werden sie dich bemerken und du kannst du dich bei ihnen erkundigen', redete er sich ein. Eine zweite innere Stimme meldete sich bei dem lizenzierten Dieb mit der Frage ob er denn tatsächlich wollte das sie ihn sahen. Er seufzte.

23.03.2005 2: 04

Cim Bürstenkinn

Natürlich hatte Patrick alles mitangehört,und er glaubte dem alten Mann kein Wort. Als nächstes würden sie ihm wahrscheinlich weiss machen wollen, dass er es mit irgendeiner Form von Gymnastikverein zu tun hatte der nichts als das Wohl der Scheibenwelt im Sinn hat.
Er drehte vorsichtig den Kopf und blinzelte zum Bett neben dem seinen, und verdrehte dabei die Augen, dass es schon beinahe weh tat.
Da lag ein junger Mann der wie eine eigenartige Kopie von Boggis aussah. Aber wo war Rea geblieben?
Er spürte, dass sich der alte Mann vom Bett erhob und hörte seine Schritte als er aus dem Zimmer ging. Endlich wagte auch er es sich zu erheben. Das Krankenzimmer war leer bis auf die Beiden, und er sah gerade noch wie ein kleiner Tentakel im Mund von Boggis Junior verschwand. Seine Augen waren ausdruckslos an die Decke gerichtet. Es sah nicht wirklich gut aus. Seine linke Hand war im Todeskampf um ein Stück Papier verkrampft, auf dem eben noch eine Schrift sichtbar war.




Rea hing mit dem Kopf nach unten über einer etwa 5 Meter tiefen Grube, auf deren Boden Unmengen von Schleim absondernden, kleinen, quallenförmigen Wesen herumkrochen die sich gegenseitig genauso wie die Wand attackierten.
"Tut mir leid wegen der Unanehmlichkeiten die du hattest.", sagte der alte Mann, "Wir hatten gehofft, dass Du zum Essen bleibst!"
Er hielt ihr einen Zettel hin, und sagte: "Wenn Du hier noch unterschreibst, können wir Dich wieder runterlassen! Eine reine Formsache, damit wir keine rechtlichen Probleme bekommen."
Die Gerichtsmedizinerin hatte bereits ein gehöriges Sausen in den Ohren, und wollte endlich raus aus diesem eigenartigen Haus. Sie nahm den Kohlestift aus der Hand des Alten, und unterschrieb das Formular.
Nur runter hier, und raus aus diesem Albtraum.
Mit einem breiten Grinsen rollte der Priester die Einverständniserklärung zusammen und sagte. "So Freunde, jetzt könnt ihr sie runterlassen!"
Tatsächlich bewegte sich die Kette die ihre Beine festhielt, und Reas Kopf, mit sehr ungläubig dreinschauenden Augen, verschwand langsam in der Grube.







23.03.2005 6: 01

Rea Dubiata

Rea schrie. "Heee, das ist die falsche Richtung! Rauf! Nicht Runter! Raaaaauufff!" Ihre Schreie hallten ohrenbetäubend durch die Grube, doch niemand scherte sich darum. Glücklicherweise konnte Rea das Gelächter der Fanklubmitglieder nicht hören, welche den Nachteil eines Rockes in der verkehrten Position zum Erdboden feierten. Ihre spitzen, schrillen Schreie vervielfachten sich in der Grube, deren Boden mit grausamer Langsamkeit immer näher rückte. Panik ergriff sie. Sie versuchte sich hochzuziehen, scheiterte aber kläglich daran. Hilflos zappelte sie kopfüber schon halb in der Grube und suchte nach einem Ausweg wie ein Waisenkind nach seinem Vater.
Dann wurde sie plötzlich ruhig. "Wenn du schon sterben musst, dann zumindest mit Würde", schien eine innere Stimme zu ihr zu sagen. Bald würde alles vorbei sein, bald hätte sie alles hinter sich.
Dann platzte eine der größeren Quallen auf. Der Schleim spritzte bis hoch zu ihr, wo sie doch noch gut drei Meter über dem Boden hing. Brennend fraßen sich die kleinen Partikel der Substanz in ihr Gesicht. Sie schrie erneut vor Schmerz.
Dann übermannte sie etwas, das schlimmer war als Panik oder Angst. Tausendfach schlimmer. Logik. Tod war nicht hier. Sie als Hexe hatte das Privileg, von Tod ins Jenseits geleitet zu werden. Das bedeutete, dass ihr Ableben noch in weiter Ferne stand. Das wiederum bedeutete, dass sie von dem Übelriechendem Schleim nur sehr langsam und qualvoll getötet werden würde. Sie hatte Leichen gesehen, die stundenlang gegen den Tod gekämpft hatten. Jedesmal hatte sie sich gewünscht, auf keinen Fall so zu enden. Und jetzt kam alles anders. Verzweifelt schloss sie die Augen und schrie weiter.

"So, wir sollten jetzt losgehen", sagte Cim und überprüfte noch einmal seine Armbrust. "Wo bleibt nur Daemon?", fragte er sich. Der Hauptmann hatte etwas von "muss noch schnell was überprüfen, bin in fünf Minuten wieder da" gemurmelt und hatte war davongelaufen. Unruhig wartete die Truppe auf ihren Einsatz als endlich die Schritte des Llamedosianers erklangen.
"Hier. Ich arbeite zwar nicht mehr bei DOG, aber ich bekommt noch so einiges mit. Lies das."
Er reichte Cim einen Zettel. Hektisch fuhren seine Augen über das Papier und blieben an dem Namen eines Gastes hängen, der erst vor wenigen Tagen im Fanklub des Blut- und Schleimgottes gewesen war. "Muttu Bik". Die Buchstaben tanzten vor Cims innerem Auge während die restlichen Wächter gebannt über seine Schulter zu sehen versuchten, um den ominösen Zettel zu begutachten.
"Tim war im Fanklub? Los jetzt, wir müssen da hin!" Cim wollte ihnen allen voran loslaufen, als sich ein Mann in seinen Weg stellte.

23.03.2005 17: 49

Tyros y Graco

"Feldwebel! Schnell! Sie werden dringend in der Wache gebraucht."
"So? Wer will denn was von mir?"
"Er...er hat seinen Namen nicht genannt. Er hat nur gesagt, dass ich mich beeilen soll."
"Mhm. Ich wollte eigentlich gerade in einen Einsatz."
"Verschieben Sie das. Es scheint wirklich wichtig zu sein."
"Okay Jungs. Rea und Patrick werden dann wohl noch einen Moment warten müssen. Auf die paar Minuten kommt es jetzt wohl auch nicht mehr an."
"Ähm, Cim, ich bin mir nicht sicher, aber ich hab da so ein Gefühl..."
"...wie mit den Leichen, Tyros?", unterbrach ihn Larius mit einem spöttischen Grinsen.
Der Gefreite reagierte nur mit einem bösen Blick und wandte sich wieder an Cim.
"Ich glaube nicht, dass wir länger warten sollten."
"Warum? Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte, nach denen die beiden genau in diesem Moment gerettet werden müssen?"
"Das nicht, aber mein Gefühl..." Larius wollte ihn schon wieder unterbrechen, und so fuhr er schnell fort: "Findest du es nicht ein bisschen merkwürdig, dass du direkt vor dem Wachegebäude, das du gerade verlassen hast, von einem wildfremden Zivilisten angesprochen wirst, der will, dass du zurück gehst, weil irgend ein ihm unbekannter Wächter es ihm so aufgetragen hat?"
"Oho!", Larius hatte ihm wohl noch nicht wirklich verziehen, "Unser kleiner Gefreiter sein versucht also mitzudenken! Ist das nicht ganz allerliebst?"
Tyros zog es vor, gar nicht mehr zu reagieren. Die Sache mit den Leichen würde ihm wohl noch eine ganze Zeit lang anhängen.
Cim betrachtete ihn nachdenklich. "Da ist was wahres dran. Aber ich sollte vielleicht doch zurück gehen, um zu sehen, ob nicht wirklich jemand nach mir gerufen hat. Wo war denn..." begann er und drehte sich nach dem Fremden um. Beziehungsweise zu der Stelle, an der der Fremde zuvor gestanden hatte. "Wo ist er hin? Hat ihn jemand verschwinden sehen?" Die einzige Reaktion war ein allgemeines Köpfeschütteln.
"Glaubst du mir jetzt, Cim?"
"Okay. Ich werde zweifelsohne zurückgehen müssen. Ich schlage aber vor, dass ihr, Larius, Scoglio und Tyros, schon vorlauft. Will und Daemon, ihr wartet hier auf mich."
Tyros wollte einen Einwand erheben, der wurde jedoch beiseite gewischt.
"Also dann: Ihr wisst was ihr zu tun habt." Mit diesen Worten ging Cim die wenigen Schritte zurück zum Wachegebäude.
Die Gruppe um die beiden Gefreiten und den Feldwebel setzte sich langsam in Bewegung. ZU langsam für Tyros' Geschmack.
"Können wir nicht ein bisschen schneller laufen?"
"Entspann dich. Cim wird bald aufschließen. Also keine unnötige Hast"
"Du dir da sicher sein?", fragt Scoglio.
"Ja klar. Und wenn nicht, dann gehn wir halt erstmal so rein und peilen die Lage."
"Oh, ich wäre dafür schneller zu laufen, sofort reinzugehn, die Lage direkt zu peilen und dann Rea und Patrick rauszuhauen."
"Quatsch. Das wird nicht nötig sein. Die beiden haben das voll im Griff. Und ICH will nicht dafür verantwortlich sein, die Ermittlungsarbeiten der beiden gestört zu haben."
Während sich die Diskussion der beiden immer weiter fortsetzte, und Scoglio zwischendurch immer mal wieder einige erfolglose Versuche unternahm, den Streit zu schlichten, kamen sie schließlich vor dem Haus des Fanklubs zu stehen.
Gerade wollten sie die Diskussion weiterführen, ob sie eindringen sollten, als ihnen die Entscheidung abgenommen wurde. Die Tür öffnete sich und heraus trat eine in eine schwarze Kutte gehüllte Gestalt, die bei dem Anblick der drei Wächter vor Schreck erstarrte. Dann drehte sie sich um und wollte wieder in dem Flur verschwinden und die Tür hinter sich zuschlagen, doch Scoglios starker Arm kam ihr zuvor und packte sie an dem Kragen der Kutte."
"Du hier bleiben. Wir mit dir reden wollen."
Doch Tyros, der in letzter Zeit nicht mehr so viel von Reden hielt, drängte sich an dem Troll vorbei und rannte den Hausflur hinunter auf eine Tür zu. Larius begann lauthals zu fluchen und folgte ihm nach kurzer Überlegung, immer noch den Tag verfwünschend, als der GiGa den Weg zur Stadtwache gefunden hatte.
Schulternzuckend packte der Troll seinen Gefangenen auf seine Schultern und folgte dem Feldwebel. Irgendwie ging ihm das alles hier gerade ein bisschen zu schnell.


23.03.2005 23: 42

Cim Bürstenkinn

Leise vor sich hin fluchend ging Cim zurück und fand beim Tresen einen blutenden Wächter vor. Der Rekrut Don Alfonso war den zweiten Tag in der Wache, war relativ verloren beim Tresen gestanden als ein Zivilist in das Wachehaus gestürmt kam, ihm einen Dolch in die Schulter rammte, und wieder hinausstürzte.
Mit dem Dolch "pinnte" der Fremde ein Stück Papier an Alfonso der wenig später bewusstlos wurde und umkippte.
Michael Machwas kümmerte sich bereits um ihn. Doch Cim interessierte sich nur für die Botschaft. Vorsichtig, um dem Verletzten nicht noch mehr Schmerz zuzufügen, riß er das Papier ein und löste es so von der Waffe. Während Michael daran ging selbige aus der Schulter des Rekruten zu ziehen, begann der Vektor zu lesen.



"Hi Cim! Ich nehme an, Du hast die Nachricht des jungen Boggis mittlerweile erhalten. Dann weisst Du ja auch, wohin ich mit dem jungen Lord Wernsfeld unterwegs bin.
Ein sehr unternehmungslustiger, wenngleich etwas leichtsinniger junger Mann, der Dir auch den nächsten Hinweis auf meinen Aufenthalt geben wird.
Bis bald,
Dein Freund Tim. "




Cim zitterte am ganzen Leib und trat mit voller Wucht und begleitet von einem lauten "MWAAAAA" gegen den Tresen. Der Schmerz zuckte wie ein Blitz durch seinen Fuss, und er humpelte zornig davon Richtung Fanclub um die anderen zu informieren.
Dabei fragte er sich, was der junge Wernsfeld mit der Sache zu tun hatte. Sein Vater war ein relativ unbedeutender Adeliger, der sein Geld mit dem Import von ausländischen Spezialitäten verdiente...




Patrick hörte die Schreie von draussen und musste sich entscheiden. Carl Boggis hatte sich in den letzten 15 Minuten nur mehr kramphaft angespannt, als würde er gegen etwas kämpfen. Gleichzeitig hielt er aber diesen Zettel in der Hand der wichtig sein könnte, draussen war Rea in Gefahr. Er konnte nicht riskieren einen wichtigen Hinweis zu verlieren, und zerrte an den Fingern des Bewusstlosen.
Endlich knackte etwas und er hielt den Zettel in Händen, von dem nur ein kleines Stückchen abgerissen war. Sofort steckte er es ein und eilte nach draussen. Was er sah ließ ihm den Atem stocken.




Reas Schreie waren mitlerweile verklungen, und machten Platz für das leise Wimmern das nun aus ihrem Mund kam. Es trennten sie nur mehr 10 Zentimeter vom Boden, der mit schleimigen Kreaturen bedeckt waren, die entweder aufgeregt zerplatzten und ihren ätzenden Schleim versprühten, oder ihre Tentakel nach ihr ausstreckten. Der Rock bot nun sogar einen gewissen Schutz, wenngleich ihr die Tatsache welches Bild sie wohl von oben bot, wenig Trost verschaffte.
Da sah sie erst, was sich genau unter ihr abspielte. Das Zerplatzen war erst der Anfang. Aus den Quallen schälten sich kleine zornige Kreaturen von etwa 30 Zentimeter Länge die aussahen wie eine Mischung von einem Pirranha und einem Tausendfüssler.
"Es reicht jetzt. Runter mit ihr!" Panik stahl sich wieder ihn ihr Bewusstsein. Das war es. Sie sah vor sich wie die kleinen Bestien sich in sie hineinfrassen, und der ganze Vorgang von oben dokumentiert werden würde.




Armin war unzufrieden. Wie immer musste er die Idiotenarbeit machen, während die anderen den ganzen Spass hatten.
Seine Freunde standen bei der Grube und sahen dem Opfer zu.
"Es reicht jetzt. Runter mit ihr!", rief der Oberste ihm zu, und er machte sich daran die Kette von dem Haken zu lösen. Wenigstens beim Ende wollte er zusehen. Er ruckelte noch ein letztemal "Uuuuund h..", hörte auf zu reden weil Patrick ihm in einer fließenden Bewegung den Stuhl über den Kopf gezogen und die Kette aus der Hand genommen hatte. Langsam zog er Rea wieder weit genug nach oben, dass ihre Beine aus dem Loch sahen.
"Heee, was soll das Armin? Tickst ...", der Oberste des Fanclubs sah zornig auf seinen Gast, und den bewusstlosen Armin zu seinen Beinen. "Nun, nun.", er gab seinen Leuten einen Wink, "Dann gibt es eben doch zwei Opfer". Mit gezogenen Dolchen, Knüppeln und Schwertern kamen die 12 Mitglieder auf ihn zu.
Als die Tür einem gewaltigen Trollenfuss Platz machen musste, und quer durch den Raum flog.




24.03.2005 11: 49

Scoglio

Die Mitglieder des Clubs und Patrick drehten sich überrascht zu der Tür um - beziehungsweise zu der Stelle, wo sich die Tür eben noch befunden hatte. In der Öffnung standen Larius, Tyros und Scoglio. Auch wenn es für den Troll in letzter Zeit etwas zu schnell gegangen war, die gegenwärtige Situation verstand er sofort. Ein Mitwächter, der von einigen bewaffneten Leuten angegriffen wurde, rief in ihm alte Instinkte wach. Scoglio ging mit riesigen Schritten auf die Bewaffneten zu und seine beiden Gefährten folgten hinter ihm.
"Haltet sie auf", kreischte der Oberste, der immernoch an der Grube stand.
Doch die zwölf Fanatiker versuchten jeder, sich hinter den anderen zu verstecken, um nicht dem heranrasenden Troll als erster im Weg zu stehen.
Scoglio wäre einfach über sie hinweggelaufen, wenn er sich nicht noch im letzten Moment darauf bedacht hätte, dass er als Wächter zu viel Gewalt möglichst vermeiden sollte.

24.03.2005 20: 28

Patrick Nichts

Patrick konnte sich nicht schnell genug bewegen, so schnell lief die Szene vor ihm ab.
Während er sich innerlich auf den bevorstehenden Kampf vorbereitete und die einzelnen Nahkampflektionen aus GRUND noch ein Mal im Kopf durchging brach die Tür hinter ihm zusammen und nahm schon 2 der Fanclubmitglieder mit. Aus den Augenwinkeln vernahm der Hauptgefreite, wie Scoglio in den Raum gestürmt kam mit einem Mann in Kapuzenmantel auf der Schulter.
Das Bild was sich aber vor ihm abspielte war noch lustiger. Jeder der Mitglieder versuchte so weit wie möglich hinter den vordersten zu kommen, was zur Folge hatte, dass einige beinahe in die Grube fielen.
Patrick kam wieder zu sich und setzte sein hämischstes Grinsen auf.
"Am besten in die Ecke mit euch allen!"befohl er. Die Mitglieder rannte darauf Hals über Kopf in eine Ecke, wobei einige fast von ihren Clubbrüdern totgetrampelt wurden.
Als alle ziemlich zusammengedrückt in der Ecke standen [4]
"Hey ihr Memmen. Die sind in der Unterzahl. Kommt gefälligst wieder her."der Oberste war außer sich und am Verzweifeln.
"Tja das kommt davon, wenn man seine Mitglieder in den Reihen der pubertierenden Adligen sucht Herr Oberster Meister des Blut- und Schleimgottes Bel-Shamraroth."sagte der Husky und war stolz darauf, dass er den Namen des Gottes richtig aussprechen konnte.


Ein lauter und hoher Schrei machte die Wächter wieder auf einen wichtigen Punkt aufmerksam, den sie vergessen hatten.
"Oh mist, Rea!" murmelte Patrick und rannte zur Grube. Er kurbelte sie ganz nach oben, so dass ihre beiden Augen auf einer höhe waren. In ihrem Blick konnte er schon die Flüche lesen, die sie auf ihn jagen würde.
"Scoglio, könntes du mal?" fragte er ganz ruhig und deutete auf Rea.
Dieser nickte und nahm Rea von diesem Apparatus und setzte sie auf den Boden.
Patrick schnitt ihr vorsichtig die Strick durch, die sie fesselten und nach dem letzten platzte es aus Rea heraus:
"Wie konntest du mich nur alleine lassen..und überhaupt warum informierst du dich nicht besser über diesen Typen hier... dir hat es wahrscheinlich Spaß gemacht, dass sie mich opfern wollen."
Ihre rechte Hand raste zum Ohr des Hauptgefreiten, sie konnte sich aber gerade noch zurückhalte nicht zuzuschlagen. Die Drohung alleine reichte schon und Rea konnte sehen, wie Pat schluckte.
Dieser betrachtete ihr Gesicht. Im Grunde war es eine geniale Fundgrube für jeden Chemiker. Die Verbindungen, die sich zwischen Schleim und Schminke gebildet hatte, gaben erstaunliche Ergebnisse.
Der Husky konnte sich gerade so zurückhalten nicht zu lachen.
"Jetzt sag mir wenigstens du hast etwas herausgefunden während ich hier rumgehangen habe." sagte Rea und versuchte sich wieder abzuregen, ihre Stimme überschlug sich aber trotzdem noch ein paar Mal.
"Ähm ja, ich hab nen Zettel gefunden und glaub nen Geschenk für dich."
"Ein Geschenk?"
"Jo, ne neue Leiche."
Langsam kamen auch die anderen drei Wächter zu den Beiden, weil alle erfahren wolltet, was auf dem Zettel steht.
"Na wunderbar, glaubst du, ich verzeihe dir jetzt, dass du mich hierher mitgeschleppt hast?", sagte sie schmollend und nahm den Zettel entgegen.

Patrick stellte sich hinter sie und schaute über ihre Schulter, wie sie den Zettel öffnete.
Mein Freund, wie ich sehe bist du mir auf den Fersen. Gut so. Aber jetzt müssen wir wohl leider die Stadt verlassen. Wir sehen uns bei den Nichtsfjorden.
Bis demnächst,
dein Freund Tim



25.03.2005 18: 50

Rea Dubiata

Cim hatte den Fanklub fast erreicht. Aus der Ferne sah er bereits Will Passdochauf und Daemon Llanddcairfyn, die zu diskuttieren schienen.
"Sör, wir sollten jetzt da rein", drängte Will den Hauptmann. "Ich glaube, ich habe Schreie gehört.."
"Ich würde auch schreien, wenn ich einer von denen wäre und Scoglio sehen würde. Wir warten noch." Daemon sah die Hauptgefreite mit einem Blick an, den seine Rekruten nur allzugut kannten. es bedeutete, dass die man sicherlich in der nächsten Minute einen Stimmungswandel erführe, welcher veranlassen würde, dass man freiwillig die Aborte saubern wollte.
Endlich hatte Cim die beiden Wächter erreicht und schlagartig veränderte sich der Gesichtsausdruck des Hauptmanns. "Oh, hallo Cim. War's so wichtig?"
Der Feldwebel ignorierte den leicht spöttischen Tonfall. "Wir müssen da rein. Tim hat eine neue Geisel. Aber zuerst müssen wir Boggis finden."
"Nagut, rein da. Hauptgefreite Passdochauf, du darfst vorgehen."

"Also, wo hast du den Zettel her?" fragte Larius und drehte sich noch einmal in dem seltsamen Raum um. Die Mitglieder des Fanklubs standen immer noch verdutzt in dem Raum herum, einigen von ihnen blieb nichts anderes übrig, denn sie hatten im Vorübergehen Bekannstschaft mit Scoglio gemacht.
"In der Hand vom jungen Boggis!", sagte Patrick mit vor Stolz geschwollener Brust. Er grinste und fügt hinzu: "Scoglio kann ihn ja gleich mit zur Wache nehmen."
"Wie?", fragte Rea, die inzwischen heftige Kopfschmerzen bekam. Wer fast eine halbe Stunde falschherum gehangen hatte und Todesängste ausgestanden hatte, steckte es nicht so einfach weg, schlagartig wieder auf den eigenen zwei Beinen zu stehen. "Boggis ist tot?"
"Ich denke ja", sagte Patrick. "Und wenn er noch lebt, dann würd' er sich wünschen zu sterben. Ich denke wir sollten.."
Die Tür zu dem oktagonalen Raum öffnete sich erneut.
Will trat ein, gefolgt von Daemon und Cim, letzterer wirkte leicht außer Puste.
"Sir, Boggis ist tot!", rief Patrick. "Die Leute da haben irgendwas mit ihm gemacht!"
"Patrick, du bringst mich zu ihm, Rea, du kommst auch mit.. bei allen Göttern, was ist mit deinem Gesicht passiert?.. Daemon, kannst du dich um die netten Herren hier kümmern?" Endlich, so dachte Cim, hatte er die Situation wieder ein bisschen unter Kontrolle. Zumindest hatte er Boggis endlich gefunden. Nun ja, fast.

Das Krankenzimmer war beinahe leer. Nur noch ein Bett war gefüllt, mit einem leblos wirkendem Körper. Sofort stürzten sich die beiden in der Medizin, wenn auch in unterschiedlichen Resorts, kundigen Wächter zu der Pritsche, während Patrick endlich ausprechen konnte, was schon die ganze Zeit in seinem Kopf herumspukte. "Ich war vorhin hier. Die hatten mich irgendwie niedergeschlagen, so wie Rea. Und ich lag hier, neben ihm und habe gesehen, wie ein Tentakel aus seinem Mund kam!"
"Er lebt nicht mehr", stellte Rea fest.
Auch Cim hatte nach dem Puls gefühlt und nickte. Dabei sah er Rea in die Augen. Sein Blick streifte noch einmal über ihr Gesicht. "Setz dich dadrüben hin und Patrick du holst Wasser.. oder irgendwas flüssiges, was möglichst sauber ist", befahl er und begann in seinen Taschen zu kramen.
"Also kein Wasser", murmelte Patrick und suchte in dem Krankenzimmer nach einem brauchbaren Gegenstand zum Flüssigkeitstransport.
"Sir, ich bekomme das alleine wieder hin, ich kenne mich damit Auuuuuuuuuuu!"
Cim hielt nun etwas bröckelig, grünliches in Händen und bereute zu tiefst, eines der seltsamen Gesichtsdeformierungen Reas berührt zu haben. "Das kriegen wir wieder hin. Immerhin hast du ja auch die Pubertät überstanden."
Patrick kam mit etwas angerannt, dessen Geruch Rea gut kannte. Damit wusch man die Bahren ab.
"Hier, sie nennen es "heiliges Wasser", scheint aber mehr purer Alkohol zu sein. Stammt aus dem Medizinischen Versorgungsraum dort drüben."
"Gut, immerhin etwas. Augen zu und durch!", sagte Cim und betupfte ein Tuch mit dem Alkohol. Aber Reas Augen waren weit aufgerissen. Nahm das denn nie ein Ende?

25.03.2005 23: 29

Cim Bürstenkinn

Während Cim die Bläschen in Reas Gesicht mit dem Alkohol reinigte, um Vernarbungen vorzubeugen, waren seine Gedanken schon bei den Auswirkungen dessen was sie gerade gefunden hatten. Er hatte Patrick zu Daemon geschickt, der den Abtransport der durchgeknallten Fanclub-Mitglieder organisierte.
"Nimm endlich den Mann von den Schultern, Scoglio! Das ist kein Fuchspelz oder so, weisst Du?", hörte er den etwas entnervten Ausbildungsleiter zetern. Als Antwort folgte ein Aufprall der sogar im Krankenzimmer noch laut war. "Ist gut jetzt?", fragte Scoglio, und Cim schüttelte den Kopf. In diesem Moment bemerkte er zuerst, dass Reas Augen groß wurden, und etwas aus den Höhlen traten. Er drehte sich, um zu sehen was sie sah -und sprang gerade rechtzeitig vom Stuhl auf um der Woge von kleinen, schwarzen Kreaturen zu entgehen die sich über die Sitzgelegenheit ergoss, und dem Knirschen nach zu urteilen heftig daran nagte.
"Raus hier!", brüllte Cim während er die Gerichtsmedizinerin Richtung Tür zerrte. Er schob Rea hindurch und riskierte noch einen Blick zurück.
An der Stelle des toten Boggis lag nur noch seine Kleidung.Der Boden war bedeckt mit flinken Tierchen, die viel zu große Mäuler hatten, und auf ihn zurannten.
Im letzten Moment warf er die Tür zu. Bei Om, er haßte diesen Tim Buktu.






Daemon hatte sich entschlossen Scoglio mit zum Verhör mitzunehmen. Als Motivationsschub war ein Troll immer eine gute Sache.
Mit übertriebenem Interesse studierte er den Akt in seinen Händen, und sah zwischendurch prüfend auf den alten Fanclub-Führer.
"So, Herr Frank Widerschein?", er wartete kurz auf reine Reaktion des Verhörten die aber nicht kam, "Sie betreiben den Fanclub des Blut-und Schleimgottes Bel-Shamraroth, in dessen Räumlichkeiten es zu einigen Verbrechen gekommen ist. Was können sie uns dazu sagen?"
Verächtlich grinsend grunzte Widerschein. "Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass ich irgend etwas ohne meinen Anwalt sage, oder?"
"Oh", machte der Hauptmann mit einem Lächeln, "natürlich, natürlich. Tja dann komm ich halt mit ihrem Anwalt wieder."
Er wandte sich an den Seals-Wächter. "Scoglio, bitte achte ein wenig auf unseren Gast. Sorge auf jeden Fall, dass er sich nicht verdächtig benimmt."
Scoglio schien angestrengt nachzudenken, "Wenn verdächtig, dann auf Schultern nehmen wie Fuchspelz?"
Daemon nickte zufrieden "genau, so ist sichergestellt, dass es zu keinen Missverständnissen kommt".
Scoglio hob zögerlich die Hand. "Ja, Wächter?"
"Was verdächtiges Benehmen sein? Ist wie verstohlen lesen?"
"Ja das auch", bestätigte der Hauptmann die Definition, " aber auch wenn er aufsteht, seine Hände oder den Brustkorb bewegt! Also bis später!"
"DA!", Scoglio war aufgesprungen, und Widerschein war vor Schreck mit dem Stuhl umgefallen. "Schon wieder!", und er ging vor um sich nach dem Mann zu bücken.
"MANN, rufen sie den Troll zurück, NEIIIIN!", brüllte er als der Szenekenner ihn sich umlegen wollte.
"Warte noch kurz Scoglio.", er klopfte dem SEALS auf die Schulter, "Ist noch was Herr Widerschein?"
Der Alte schaute zornig, sagte aber "Ich denke, ich würde gerne Aussage machen".





"Meinst Du das im Ernst?"
Der Kommandeur, der nicht gerade für seinen Humor bekannt war, sah ihn befremdet an. Cim nickte nur.
"Wir heissen -STADTWACHE- und wenn es niemand geändert hat, dann schließt die Definition von -STADT- die Nichtsfjorde nicht ein."
"Was schlägst Du vor Ras? Wir haben mehrere ungeklärte Morde in Ankh-Morpork, beziehungsweise: wir haben sie geklärt nur den Täter noch nicht erwischt. Dann gibts da einen entführten Adeligen, und eben den Neffen von Boggis. Sollen wir den Verwandten sagen, dass alles gut ist, weil der Mörder und Entführer bereits die Stadt verlassen hat?"
Rascaal schüttelte den Kopf. "Natürlich nicht, aber wir sind nicht als internationale Eingreifgruppe ausgerichtet. Alleine die Kosten..."
Darauf hatte Cim gewartet. Er zog zwei Dokumente aus der Tasche und legte sie auf den Schreibtisch des Vampirs.


Ehrenwerter Herr Kommandeur Ohnedurst!

Bitte nehmt dieses Schreiben als Versicherung, dass ich hohes Interesse an der Aufklärung der Verbrechen an meinem Neffen habe, und diese auch ausserhalb von Ankh-Morpork verfolgt sehen möchte.
Als deutliches Zeichen dafür, nehmt meine Unterstützung die ich einerseits durch Deckung der halben Reisekosten , und andererseits Entsendung eines Mitarbeiters darlegen möchte, der sich gegenwärtig auch bereits im Haus der Wache befindet.


Natürgemäss erwarte ich mir laufend über den Fortgang der Ermittlungen informiert zu werden. Ich werde den Patrizier sofort über die Übereinkunft in Kenntnis setzen,

Mit besten Grüßen,


J.H. Boggis,
Diebesgilde.


Es gab keinen Zweifel. Es war die Unterschrift und der Siegelring von Boggis darunter. Als Rascaal das zweite Schreiben sah, wurde ihm so einiges klar.
"Du hast ihm das diktiert, Bürstenkinn!"
Der Feldwebel sah unschuldig zu Boden, "Diktiert ist so ein starkes Wort. Ich hab nur darauf hingewiesen, dass wir uns bezüglich des Schicksals seines Neffen nicht klar sind, und beiden Betroffenen die Dokumente unterschriftsreif mitgebracht. "
Rascaal überlegte gerade ob er pädagogisch eingreifen sollte oder nicht.
"Ein Erik von der Diebesgilde wartet draussen bereits das es losgeht, und ein Willibald Käfer, geschickt von Lord Wernsfeld, ebenfalls."
Der Kommandeur richtete sich auf: "Nun, Feldwebel Überschlau, dann ist Dir ja hoffentlich auch klar, dass Euer Sold für die Zeit Eurer Abwesenheit ausgesetzt ist, und auch zu den Reisekosten zählen wird. Ihr seid sozusagen für die Zeit der Ermittlungen an Wernsfeld und Boggis verliehen. Ich wünsche eine angenehme Reise."
"Danke, Sir!", sagte Cim etwas nachdenklich. Er war sich nicht sicher, ob er das den Leuten gleich sagen sollte, oder erst in den Fjorden.







26.03.2005 5: 36

Daemon Llanddcairfyn

"Lass mich das wiederholen.", Hauptmann Llanddcairfyn saß hinter seinem riesigen Schreibtisch in dem großen Ausbildungsleiter-Büro. Fast schon verloren wirkten die Papierstapel darauf, sowie die anderen Gegenstände, wie Kaffeetassen, Stifte, Mappen und Akt-en. Cim Bürstenkinn hatte ihm gegenüber Platz genommen.
"Du möchtest, dass ich hier alle stehen und liegen lasse, die Rekruten Rogi und Carisa überlasse und mein Zeitungsabonnement aussetze", begann der Offizier, "um mit dir und den Anderen nach Nichtsfjord zu reisen, wo du hoffst, einen Verbrecher zu fangen." Cim Bürstenkinn nickte zustimmend.
"Du möchtest, dass wir in eine Gegend jenseits der Mitte reisen, die auf einer geraden Strecke, über die Sto-Ebene, die Spitzhornberge, die Mittlandsteppen und das Vortex-Hochland mehr als 3000 Meilen [5] entfernt liegt und, mal vorsichtig geschätzt, 160.000 Quadratmeilen[6] groß ist, das meiste davon eiskalte Höhenlagen und senkrecht abfallende Klippen?" Cim öffnete den Mund, doch Daemon sprach weiter.
"Mal abgesehen davon, dass dein Freund sich noch vor wenigen Stunden in der Stadt aufgehalten hat, um den ein oder anderen Mord zu begehen, würden wir mit einer schnellen Kutsche drei Wochen brauchen, wenn die ganze Welt so flach und eben wäre wie die Sto-Ebene. Leider haben sich allerdings die ein oder anderen Gebirgszüge zwischen uns und dem Entgegengesetzten Ozean geworfen, so dass man auch die doppelte Zeit und mehr unterwegs sein könnte, abgesehen davon, dass es auch gute Möglichkeiten gibt, gar nicht anzukommen.", der Hauptmann sah den Feldwebel lange an.
"Vielleicht haben wir etwas übersehen?", fragte er, "Oder hast du tatsächlich vor, diese Reise anzutreten?"

26.03.2005 17: 56

Rea Dubiata

Cim sah den Hauptmann an. Sein Gesicht wirkte nunmehr wie ein Pokerface. Nicht die winzigste Regung zeigte sich, als sei der letzte Satz Daemons vollkommen an ihm vorbeigerauscht. Erst als er sich sicher war, dass Daemon ihn aussprechen lassen würde begann er zu sprechen.
"Wir haben nichts übersehen. Es ist ganz einfach. Ich habe mit der Diebesgilde ein Abkommen getroffen, welches es uns ermöglicht, ein wenig schneller zu reisen. Du wirst schon sehen."
Der Hauptmann hob unwirsch eine Augenbraue. "Bleibt noch die Frage, warum wir ihm hinterher rennen sollen."
"Wenn wir es nicht tun, kommt er wieder. Er ist ein Psychopath. Er hat wahllos Menschen abgeschlachtet!" Cim tat gut daran, seine Reden nicht mit großen Gesten oder durch Lautstärke zu untermalen. Es war schon immer sein Konzept gewesen, dass bei einer Diskussion derjenige am längeren Hebel saß, der sich ruhig und besonnen artikulieren konnte." Willst du, dass er das hier tut? Nur um sich an mir zu rächen?"
"Vielleicht solltest du ein eigenes Dorf gründen und warten, bis er dahin kommt, dann könnt ihr die Sache unter euch regeln", sagte Daemon. Mit jedem Wort hatten sich seine Lippen verschmälert, denn er dachte an die ganze Arbeit, die liegenbleiben würde, außerdem an die Rekruten, sie in letzter Zeit immer aufmüpfiger wurden und sowieso daran, dass er Cims Führungsfähigkeiten in Frage stellte.
Cim lächelte. Er wusste, was Daemon wusste, nämlich dass der Hauptmann schon tief in dem Fall mit drin hing. Außerdem war es offensichtlich, dass ein entflohener Häftling, der einmal die Freiheiten der Kriminellen in Ankh-Morpork erlebt hatte, wiederkehren würde.
Aus dem Gang waren schwere Schritte zu hören, die näher kamen.
"Ich habe mir erlaubt, einige Vorbereitungen zu treffen", sagte Cim. Ein leichtes Grinsen umspielte nun seine Lippen, auch wenn es aufgrund der Gesamtsituation eigentlich unangebracht war.
Es klopfte an der Tür und Daemon bat einzutreten [7]. Die Tür öffnete sich und Scoglio füllte den Türrahmen. Dieser hob den Arm zu Salut, was wiederum Patrick, der wie aus dem Nichts hinter Scoglio hervortrat, nutzte um auch ins Zimmer zu gelangen.
"Sir, du wollen sprechen uns?", fragte Scoglio.
"Ja", Cim erwiderte den Gruß und fuhr dann fort: "Ihr müsst zur Diebesgilde gehen. Patrick, hier ist ein Schreiben, damit sie euch einlassen. Das was sie euch geben müsst ihr mitnehmen. Ich darf euch nicht sagen, was es ist, es muss streng geheim bleiben."
"Jawoll, Sir", sagte Scoglio. Gleichzeitig machte er sich durch tiefes Einatmen noch ein wenig größer, um anzudeuten, dass ihm übergebene Aufgaben immer erfüllt wurden, koste es, was es wolle.
Auch Patrick nickte und nahm den Zettel entgegen. "Dann machen wir uns auf den Weg. Wohin sollen wir es bringen?"
"Auf den Innenhof des Wachhauses", antwortete Cim. Die beiden Wächter verließen den Raum wieder und ließen Daemon und Cim erneut allein. Daemon seufzte. Gab dieser verfluchte Feldwebel denn nie auf? "Na gut, ich werde mir ansehen, was du da nettes von den Dieben erhalten hast und dann entscheide ich, ob ich mitkomme."

Rea stand zu Hause und betrachtete ihr Gesicht im Spiegel. Es war immer noch stark gerötet und die einzelnen Stellen wo seit dem gestrigen Ausflug in den Fanklub des Blut- und Schleimgottes Bel Shamraroth bunte Bläschen lustig umher geblüht hatten, waren immer noch sichtbar. Sie suchte nach einer Creme, von der sie wusste, dass sie sie hatte aber nicht wusste, wo sie sie abgelegt hatte, wie bei so vielen Dingen. Hektisch durchforstete sie ihr Zimmer, sie musste sich beeilen, denn es gab eine erneute Besprechung in der Kantine. Endlich fand sie das Döschen Ringelblumensalbe unter einem Büschel Hahnenfuß und schmierte sich die Creme ins Gesicht. Es brannte noch leicht, doch sie fand, dass ihr Gesicht innerhalb eines Tages schon recht gut geheilt war. Sie hoffte nur, es würden keine Narben bleiben.
Schließlich zog sie sich noch um, denn auch der Rock hatte sein Fett weg bekommen. Der Schleim der ekligen Viecher vom Grund der Grube hatte Löcher in den Stoff geätzt. Als sie wieder annehmbar aussah, lief sie zurück zum Wachhaus, in die Kantine. Dort saßen bereits Larius, Tyros und Will, die sie alle drei ein wenig mitleidig ansahen.
"Ich möchte eigentlich gar nicht wissen, was es Neues gibt", sagte Will und schob ihre Kaffeetasse unruhig hin und her. "Wenn es so was ist wie gestern..."
"Kann es denn noch Schlimmer kommen?", fragte Larius und schielte zu Rea herüber. Diese schüttelte den Kopf.
"Immer, wenn jemand so etwas sagt, dann kommt es garantiert schlimmer. Püschologie", sagte sie. Will nickte zustimmend, als Hauptmann Daemon gefolgt von Cim die Kantine betraten.

26.03.2005 19: 08

Tyros y Graco

Tyros musste sich sehr zusammen nehmen, um nicht laut aufzustöhnen. Gerade hatte er sich mit dem gemurmelten Vorwand 'muma kurz ufs klo' verabschien wollen, um die abgepröckelten...Dinge, die er unauffällig unterhalb von Reas Gesicht aufgesammelt hatte, einer Kurzanalühse zu unterziehen, als Cim und Daemon eintraten.
"Leute, es gibt ein paar neue Entwicklungen", begann der Feldwebel. "Wir werden uns heute Abend noch auf den Weg machen. Es geht in die Nichtsfjorde, packt euch also was warmes ein."
Erstaunt sah Tyros Cim an. "Wo liegt das denn?"
"Noch hinter dem Vortex-Hochland."
"Was? Das...das müssen mindestens 2500 Meilen sein!", kam es von Larius.
"3450 um genau zu sein."
Ein Aufstöhnen ging durch die versammelte Mannschaft.
"Na, das gibt für die Zeit aber eine ordentliche Gehaltserhöhung, oder?", fragte Tyros.
"Oder zumindest eine saftige Gefahrenzulage. Immerhin müssen wir durch unzivilisiertes Land", sagte Rea.
Betreten sah Cim sieh an. Sollte er es ihnen jetzt schon sagen? Dann hatte er es hinter sich. Aber andererseits...
"Feldwebel? Ist dir nicht gut?", fragte Rea.
"Ähm- nein nein. Es ist nur...ich hab noch einiges zu tun vor unserer Abreise. Legt euch also noch mal ein Stündchen hin und packt dann euer Zeug. Aber beschrenkt euch auf das Nötigste. Wir müssen sehr schnell vorwärts kommen, und unnötiges Gepäck würde uns dabei stören. Noch Fragen?"
"Äh- Schäff?"
"Ja, Gefreiter Tyros?"
"Ähm- ich hatte schon vor längerem bei ganz oben ein mobiles Labor für FROG bestellt, das wurde jedoch leider abgelehnt. Was mache ich denn jetzt? Soll ich meine Schähmi-Kalien so mit rumschleppen?"
"Für was brauchst du denn deine Schähmi-Kalien? Bis jetzt hast du uns doch auch nicht viel helfen können."
Beleidigt sah der Gefreite den Feldwebel an, zog es jedoch vor zu schweigen. Sich mit einem gereizten Vorgesetzten anzulegen, mit dem man die nächsten Monate jeden Tag zusammen sein würde, wirkte sich vermutlich nicht sehr positiv auf das allgemeine Klima aus. Und auf Dauerspüldienst hatte der GiGa auch keine Lust.
Als keiner mehr etwas sagte, drehte Cim sich um und verließ den Raum.
Als der Feldwebel die Tür hinter sich geschlossen hatte, ging das große Gemaule los.
"Toll. Ganz Toll."
"Super. Monatelang kein Eimer mehr."
"Genial. Die sollen da oben wunderschöne Mädchen haben."
"Mistundverdammt. Ewig kein Feierabendbierchen mehr."
"Und ich wollte gerade einen neuen Renovierungsabschnitt bei uns zu Hause anfangen."
Die Wächter sahen sich einen Moment lang an, zuckten dann mit den Schultern und fingen schallend an zu lachen.
"Sind das unsere einzigen Sorgen?"
"Ach kommt, das wird bestimmt lustig."
Immer noch kichernd verließen die Wächter den Raum. Einzig Daemon blieb zurück, der sich am Kopf kratzte und nachdenklich fragte, ob jetzt alle verrückt geworden seien.

26.03.2005 22: 56

Patrick Nichts

"Erst die ganze Nacht durcharbeiten, mit verrückten pubertären Adligen rumprügeln, versuchen die Deckung nicht auffliegen zu lassen und dann jetzt auch noch einen Botengang! Wieso immer ich?" fragte sich Patrick und war sich anscheinend nicht bewusst, dass er es in der Gegend rumbrüllte.
"Und was seien mit mir" fragte Scoglio berechtigterweise.
"Na nur du kannst das Teil schleppen, was wir besorgen sollen." Versuchte der Husky sich rauszureden.
"Ach so" meinte der Troll nur und sie setzten den Weg zur Diebesgilde fort.
"Es ist so unfair" fuhr Patrick fort, darauf bedacht so leise zu murmeln, dass nur er es hörte.
Nach einer Weile kamen sie am Gildenhaus an und Patrick klopfte.
Als das obligatorische Fensterchen in der Tür geöffnet wurde drückte der Hauptgefreite das schreiben sofort gegen die kleinen Gitterstäbchen und sagte grimmig: "Los schon. Mach auf. Ich hab nicht ewig Zeit und der Tag war eh schon lang genug."
Der Dieb betrachtete das Papier und öffnete schließlich nach einigem zögern die Tür, begleitet von einem nervenaufreibenden Trommeln von Patricks Fingern an der Tür.
"Scoglio, am besten du wartest hier draußen. Die haben dieses komische Ding bestimmt nicht in der Gilde sondern irgendwo in einem Lagerhaus oder so."
"Ist gut" antwortete Scoglio und wollte salutieren. Ein abwertender Handwink von Patrick mit dem Kommentar "Brauchst du nicht erst wenn ich nochma befördert werde" und einem Augenzwinkern hielten den Troll davon ab die Handbewegung zu vollenden.
Der Husky drehte sich um und ging durch die Tür in die Diebesgilde herein und folgte dem Türsteher.


27.03.2005 18: 22

Rea Dubiata

Zu den Nichtsfjorden also. Rea wusste nicht viel über die Nichtsfjorde und es gab sicherlich auch nicht viel darüber zu wissen. Die Times berichtete nicht über diese Gegend. Es ging jedoch die Legende um, dass Puff, der Gott des Nichts, sie erschaffen hatte[7a].
Nun, Rea war in ihrem Leben nicht viel gereist und sie fand es eine willkommene Abwechslung. Trotzdem, in so eine Situation wie gestern wollte sie nicht mehr kommen. Sie ging durchs Wachhaus, direkt in die Gerichtsmedizin, die ihr nun lange Zeit als zweites zu Hause gedient hatte. Dort fand sie, wie sie es sich erhofft hatte, Herrn Made vor.
Nachdem sie ihn über ihre seltsame Gesichtsfarbe aufgeklärt hatte, bat sie den ehemaligen Ballistiker um einen Gefallen.
"Du weißt, dass ich aufdem Schießstand immer die Schlechteste war, jedenfalls eine ganze Zeit lang. Und du weißt auch, dass ich Waffen eigentlich hasse.."
Der Obergefreite nickte grinsend. Es lag, seiner Meinung nach, nicht daran, dass sie nicht schießen konnte. Sicherlich konnte sie es, doch sie hatte Angst, andere zu verletzen. Und durch diese Angst war ihr Arm eben nie so ruhig, wie man es zum genauen Treffen nunmal brauchte.
"..aber ich will mich auf der langen Reise irgendwie wehren können", fuhr sie fort. "Damit nicht wieder so was wie gestern passiert."
Der Obergefreite nickte erneut, diesmal eher mitfühlend und führte sie dann zu seinem Arsenal, dass er in seinem Schlafschrank aufbewahrte. Er nahm nach kurzer Überlegung eine kleine Armbrust aus dem penibel geordnetem Schrank, die, laut seinen genauen, geradezu schwärmerischen Ausführungen, so treffsicher wie keine andere und besonders einfach zu handhaben sei. Mit den Worten "Pass gut auf mein Baby auf", gab er Rea die Waffe, die sie misstrauisch aber seltsam beruhigt entgegen nahm.
Dann gingen sie gemeinsam zurück in das gerichtsmedizinische Labor, wo Rea die wichtigsten Utensilien zur Autopsie einpackte. In ihrer Umhängetasche hatte sie zwar immer einige Skalpelle, Pinzetten und Beutel für eine schnelle, oberflächliche Autopsie vor Ort, doch das würde nicht ausreichen, wenn sie auf dem Weg irgendwo eine Leiche fände. Zwei verschiedengroße Knochensägen, ein Bohrer, einige Einmachgläser, Hammer und Meißel, Darm- und Sehnenschere und ein starkes, doppelt gehärtetes Knorpelmesser gehörten nun zu ihrem Sezierkit. Man konnte ja nie wissen was kam. Dann nahm sie noch einen der Kittel mit, die an einem Haken neben der Tür in der Gerichtsmedizin hingen. Sie suchte sich den, mit den wenigsten Blutflecken aus.
Es war seltsam, sich so für unbestimmte Zeit zu verabschieden. Doch Herr Made nahm so ziemlich alles locker hin und wünschte ihr eine gute Reise. Sie solle doch bitte eine Karte schreiben.
Was brauchte sie noch? Gut, sie musste jetzt nach Hause. Kleidung zum Wechseln und eine neue Portion Ringelblumensalbe, die sie mit auf den Weg nehmen konnte, waren sicher von Vorteil. Außerdem war es in den Nichtsfjorden kalt. Nun, als ehemalige Bewohnerin der Spitzhornberge und Hexe hatte sie den Vorteil an raue Klimata gewöhnt zu sein. Ihre Stiefel waren bergerprobt und mehrere Schichten Unterröcke bewirkten Wunder in Sachen Wärmespeicherung. Systematisch packte sie ihren Rucksack.

Der Türsteher brachte Patrick erstmal zu einem Büro. Dort saß er und wartete. Es ist eine Vorliebe von wichtigen Menschen, anderen Leuten ihre Wichtigkeit vor allem durch der Ewigkeit ähnelnde Wartezeiten deutlich zu machen, dachte Patrick. Doch dann öffnete sich die Tür zum Wartezimmer und eine Frau rief ihn herein. Er trat in ein anderes Zimmer, an dem ein älterer Mann am Schreibtisch saß. Die Frau, offenbar eine Sekretärin, lächelte Patrick scheu an und verließ dann den Raum.
Der Mann am Schreibtisch räusperte sich. Auf den zweiten Blick wirkte sein Gesicht gar nicht so alt, doch die langen grauen Haare, zu einem Zopf gebunden, ließen ihn so wirken, als sei er ein alter Mann, der versuchte jung zu sein und gerade dadurch noch älter wirkte.
"Was ich dir gleich zeigen werden ist streng geheim. Ich weiß nicht wie die Wache erfahren hat, dass wir so etwas haben. Aber wir möchten diese Information zumindest vor anderen Gilden versteckt halten. Wenn jemand fragt, woher ihr es habt, erfindet eine Ausrede. Ich hoffe, Lord Boggis wusste was er tut..."

27.03.2005 19: 12

Patrick Nichts

Als der Dieb diesen Satz beendet hatte, stand er auf und ging um seinen Schreibtisch herum. Auffordernd blickte er, den mittlerweile sitzenden, Wächter an und beide verließen den Raum.
Durch einige Gänge und diverse Türen gelangten die beiden auf einen Hof. Als Patrick sich umschaute erkannte er zwei große Torhälfte und dahinter den üblichen Lärm Ankh-Morporks. Sie befanden sich auf dem Hinterhof der Diebesgilde.
"Also. Wo und was ist dieses Gerät jetzt." erkundigte sich der Hauptgefreite.
"Das Gerät ist da hinten und was es ist darf ich dir nicht sagen. Streng geheim." Der Dieb zeigte auf ein Konstrukt, ein wenig weiter hinten auf dem Hof. Die beiden gingen näher und Patrick konnte nicht identifizieren, was das Gerät darstellen sollte.
"Wie ist das mit dem Transport. Wenn niemand erfahren soll, was ihr besitzt, dann können wir es nicht einfach so durch die halbe Stadt schleppen." Erkundigte sich Patrick.
"Ach Wächter. Denkst du wir sind so einfältig? Meine Kollegen sind sogar gerade dabei das Gerät transportbereit zu machen." Der Dieb deutete auf das Gerät, welches in diesem Moment gut einen halben Meter in der Luft hin, gehalten von ziemlich vielen Seilen über komplizierte Flaschenzugsysteme. Patrick wich einige Schritte zurück, weil er befürchtete, dass die Seil rissen und das Gerät sich in Einzelteile auflöste, welche sich durch seine diversen Körperteile bohren könnten.
"Wäre jemand mal so nett meinen Kollegen zu hohlen? Er steht im Moment noch vor der Tür und wartet, dass ihn jemand abholt."
"Wird sofort gemacht." Der Dieb winkte einem anscheinend rangniedrigeren Dieb zu und dieser machte sich schon auf den Weg.

Als Scoglio den Hof durch das große Tor betrat war die Maschine schon verladen und der Deckel mit ziemlich vielen Nägeln versiegelt. Scoglio hob sofort die Kiste auf und machte sich sofort auf den Weg zurück zum Tor, aus dem er gekommen war.
"Halt, das ist nicht alles." Rief einer der Diebe und rannte mit zwei Käfigen aus Holz auf den Husky zu.
"Die hier braucht ihr unbedingt. Ohne die geht da nichts." erklärte der Dieb und zwinkerte Patrick zu.
"Dämonen?" platzte es aus diesem heraus "Wieso Dämonen. Die sind überhaupt nicht zuverlässig und so. Wo habt ihr die überhaupt her."
"Denk drei Mal nach wo wir hier sind." antwortete ihm der ranghöhere Dieb und machte sich zurück auf den Weg zu seinem Büro.
Patrick schloss zu Scoglio auf und beide machten sich voll beladen auf den Rückweg zur Wache.
"Dämonen" murmelte der Husky mal wieder, "Ich hasse diese Viecher. Die erproben wahrscheinlich wieder den Aufstand während wir unterwegs sind. Nicht war ihr unberechenbaren Viecher?" sagte er und hob den Käfig auf Gesichtshöhe, so dass er die fünf darin sitzenden Dämonen sehen konnte.
Einer streckte ihm die Zunge raus und machte komische Grimassen, der nächste rüttelte an den Gitterstäben um zu demonstrieren, dass ihm die Gefangenschaft gar nicht gefiel und noch einer war gerade dabei Patrick ins Gesicht zu spucken.
"Mistviecher" fluchte der Husky und wischte sich die Spucke ab.



27.03.2005 20: 03

Rea Dubiata

***Drei Monate zuvor***

Leonard da Quirm saß wie immer in seinem kleinen Zimmer im Patrizierpalast. Er hatte gerade mit seinem "Apparatus zum Mahlen von Kaffeebohnen mit integrierter Funktion zum Überbrühen durch gekochtes Wasser" bemüht, ihm einen Kaffee zuzubereiten und betrachtete nun das kleine Wesen im Käfig, das Lord Vetinari ihm am Tag zuvor zur Inspiration gebracht hatte. Es war ein Goldhamster, der wie wild in seinem Rad lief, immer schneller und schneller. Daraus ließe sich doch.. ja! Nach einer kurzen Zeichnung montierte er kleine Rädchen am Laufrad und montierte sie an den Hebel der Kaffeemühle des "Apparatus zum Mahlen von Kaffeebohnen mit integrierter Funktion zum Überbrühen durch gekochtes Wasser". Schon mahlte die Maschine praktisch automatisch. Aber halt, soviel Kaffee brauchte er doch gar nicht! schnell trennte er das laufrad vom Getriebe und sah sich enttäuscht um. Hamster schliefen ja bekanntlich tagsüber und nachts wollte doch niemand Kaffee.
Traurig blickte er auf seine Zeichnung und dachte wieder nach. Zwischenzeitlich erfand er die "Maschine zum Frankieren eines Briefumschlags" sowie den "Automatischen Türöffner für Türen, die zu weit von Flüssen entfernt stehen, als dass sie Wasserkraft nutzen könnten". Da kam ihm die Idee. Wasserkraft. War es nicht immer ein Problem gewesen, Flussaufwärts zu fahren? Nahm man nicht immer die unkomfortable, teure und langsame Kutsche, um nach Überwald zu gelangen wenn man doch auch die Route durch den Fluss verwenden konnte? Nun gut, man könnte ein großes Segelschiff verwenden, aber das musste ja riesig sein und bei wenig Wind.. Seine Gedanken überschlugen sich. Eifrig begann er, die verschiedenen Dinge zu berücksichtigen. Stromlinienform, ein extra Raum für die Laufräder. Große Laufräder! Aber nein, man konnte doch keine Hamster in so einen dunklen Raum sperren, das wäre doch nicht recht. Leonard sah zu dem Goldhamster herüber, der inzwischen sein Laufrad verlassen hatte und damit beschäftigt war, eine Walnuss zu knacken. Traurig schüttelte da Quirm den Kopf. Das konnte er einem süßen Wesen wie einem Hamster doch nicht antun, dass war völlig gegen dessen Natur.
Auf einmal klopfte es. Es gab nur einen Besucher, den Leonard da Quirm jemals empfing: Lord Vetinari. Leonard bat ihn herein und der Patrizier ließ sich wie jedes Mal die neuen Erfindungen erläutern.
"Sehen Sie, Herr", sagte Leonard und deutete auf eine Zeichnung. "Dieser Apparatus wird durch einfach Kurbeln bedient und wenn man sich jetzt vorstellt, auf dieser Ablage lägen Briefe, dann werden sie reingezogen und dann automatisch mit Briefmarken beklebt!"
Havelock Vetinari sah Leonard erstaunt an. "Erstaunlich, erstaunlich. Das würde den vielen Beamtenstuben sicherlich viel Zeit ersparen", sagte er. Gleichzeitig dachte er: "So weltfremd.. Da haben wir nun schon fast ewig die Semaphoren-Türme und er erfindet eine Frankiermaschine.."
"Und hier, Herr, dieser "Automatische Türöffner für Türen, die zu weit von Flüssen entfernt stehen, als dass sie Wasserkraft nutzen könnten" erlaubt es uns- ja, bitte was?"
"Was ist das?", fragte Vetinari und deutete auf die Zeichnung, die einem Schiff erstaunlich ähnlich sah. Nur fehlten die Masten und irgendwelche Räder waren im Innern angebracht. "Ein Schiff zum Transport von Rädern?"
"Oh, nein." Da Quirm blickte peinlich berührt auf das Stück Pergament. "Ich dachte, ich hätte die Lösung zur Fahrt flussaufwärts gefunden. Ich dachte, man könnte Hamster in Laufräder stecken und durch die Kraft die durch die Laufräder produziert wird einen Unterwasserpropeller antreiben. Aber, wenn man es genau nimmt: Hamster sind doch dazu nicht geeignet. Die armen kleinen Tierchen..."
"Ja, ich denke auch, dass Hamster nicht geeignet sind", sagte Lord Vetinari. Weiter dachte er: "Die sind nämlich zu schwach und brauchen viel zu viel Futter."
"Allerings", Da Quirm räusperte sich und verwies auf den Türöffner. "wenn man sich ansieht, wie genial dieser "Automatische Türöffner für Türen, die zu weit von Flüssen entfernt stehen, als das sie Wasserkraft nutzen könnten" funktiniert.. ich meine, ich will mich selbst loben, aber.."
"Ja, natürlich." Lord Vetinari starrte immer noch auf die Zeichnung des Schiffs. "Darf ich mir diese Zeichnung mitnehmen? Du weißt, ich mag deine Zeichenkünste.."
"Ja. Ja, natürlich." Leonard beachtete Lord Vetinari gar nicht mehr. Er suchte gerade nach einem Weg, die ohne Wasserkraft geöffnete Tür auch wieder zu schließen und wie man autmatisch die Hinterlassenschaften der Esel, die zum Antrieb dienten, wieder beseitigen konnte.

***Zwei Monate zuvor***

Lord Vetinari hatte viel Geld investiert. Es könnte der Handelsweg der Zukunft sein. Flüsse auch aufwärts zu befahren, ohne sperrige Segelschiffe, ohne Seilen.
Die vertrauenswürdigstens Männer hatte er mit dem Projekt betreut. Ein erfahrener Beschwörer hatte extra für diesen Zweck Dämonen entworfen. Muskelbepackt und leistungsfähig waren sie. Der oberste Baumeister, ein Zwerg namens Hucky Beergenfinne, zuständig für den Fetttransport aus den Minen in Überwald nach Ankh-Morpork hatte das Projekt teilweise finanziert. Es würde eine große, finanzielle Erleichterung für ihn sein, die großen Shiffe zum Fettransport nicht über die halbe Scheibenwelt zurückführen zu müssen.
Nun standen die beiden Schirmherren des Projekts vor dem fertigen Schiff. Das es anders war, als alle anderen Schiffe sah man daran, dass es weder Ruder noch Segel hatte. Nur zwei Propeller am Heck würden das Schiff vorantreiben. Bald würde es in Erprobung gehen.

27.03.2005 20: 52

Patrick Nichts

Vor ungefähr zwei Wochen, Nachts

Einige schwarze Schemen huschten am Lagerhaus vorbei und machten sich auf ihre Positionen. Mit dem Kopfnicken einer Person, anscheinend des Anführers, zogen sie alle schwarze Mützen über und zogen sie ganz über das Gesicht, dass nur noch die Augen zu sehen waren.
"Los jetzt. Alle Mann auf drei. Eins, zwei, Drei!!!"
Alle Mützenträger stürmten auf das Gebäude zu. Zwei von ihnen kletterten an den Seiten hoch und stiegen durch ein Fenster in die Halle ein.
Kurze Zeit später wurde die Tore geöffnet und der Rest, ungefähr 10 weitere Kapuzenträger rannten in die Halle, mit Fackeln in den Händen.
"Los. Alle suchen nach dieser Maschine. Ihr wisst wie viel Wert der Boss darauf setzt. Also Los,los,los."
Die vermummten Männer strömten auseinander und suchten in der großen Halle. Einige Zeit später kam ein "Gefunden!" und der Rest machte sich auf den Weg.

Derweil kam ein Eselskarren zu dem Lagerhaus und machte sich bereit sofort loszufahren. Für diesen Zweck waren sogar zwei, statt dem üblichen einen Esel , angespannt.
Als der Karren in Position kamen auch schon die anderen und trugen das ziemlich große Gerät zum Eselskarren und schoben es drauf. Schnell wurde die Ladung sicher verschnürt und der Eselskarren machte sich unter schnellem Hufgetrappelt auf den Weg.
Der Rest der Diebe sammelte sich vor der Lagerhalle.
"Also Leute. Fackeln aus und dann nichts wie weg hier. Ihr wisst ja, erst zerstreuen. Frühestens bei der Gilde will ich euch wieder zusammen sehen." befahl der Anführer und ging zurück in die Halle.
Auf den Boden legte er einen Zettel und schloss schließlich die Tore des Lagerhauses um darauf dann selbst in der Dunkelheit zu verschwinden.

zurück in der Gilde, Hinterhof


Das Gildenoberhaupt der Diebesgilde betrachtete die Maschine.
"Da ist sie also, das revolutionärste Gerät des Jahrtausends. Lasst es mich genauer anschauen"
Boggis inspizierte die Maschine und kam zu einem schockierenden Schluss.
"Wie wird sie angetrieben?" fragte er und schaute sich um. Ein anderer Wächter trat aus der Zuschauergruppe.
"Nun wissen sie Herr Boggis. Man könnte meinen, das Gerät wurde gebaut für Dämonen. Sehen sie hier diese Räder? Ich kann mir nicht vorstellen, dass da etwas anderes reinpasst als ein Dämon."
"Das sind aber ganz schön viele Antriebsrädchen für das kleine Boot."
"Es muss ja einiges an Kraft aufgebracht werden. Das Boot soll ja stromaufwärts fahren."
"Soso und wo sind die Dämonen?"
"Wir haben keine?" antwortete ein anderer Dieb.
"Wie wir haben keine? Dann besorgt mir welche. Kann doch nicht angehen, das wir etwas Halbes ohne Nutzen entwendet haben. Ich bin sicher in der Lagerhalle lassen die sich auch noch finden. Es müssen ja spezielle Dämonen sein."
"Ja Chef." Kam es aus mehreren Mündern gleichzeitig und eine kleine Gruppe Diebe machte sich auf den Weg zurück zur Lagerhalle.


27.03.2005 20: 55

Rea Dubiata

***Selber Tag in der Vergangenheit, in der Diebesgilde***

"Sir, ich verstehe immer noch nicht, was wir mit diesem Schiff wollen." Fernando Armflink strich die langen weißen Haaren aus dem Gesicht und sah Lord Boggis an. Dieser seufzte tief.
"Ich hatte mir dem führenden Kutschenhersteller noch eine Rechnung offen. Und dieses Schiff.. Wir als Diebe brauchen es momentan nicht, wir können es verwahren, falls es doch noch einmal wichtig ist. Aber bis dahin kann es der Kutschergilde keinen Schaden zufügen. Kannst du dir vorstellen, wie viel Geld sie verlieren würden, wenn auf einmal alle Menschen per Schiff nach Überwald reisen würden? Ein Schiff, das nur ein paar Dämonen braucht, um zu funktionieren? Außerdem ist es fast so schnell, als wenn man sich per Semaphoren Nachricht verschicken würde."
"Nun gut, Sir", sagte Armsflink und hob dann wieder an: "Aber wird Vetinari nicht eingreifen? Wird er nicht versuchen, dieses Schiff zurückzubekommen."
"Nein, er hat die Rivalitäten in den Gilden immer gefördert. Er wird es auch diesmal tun. Dafür habe ich gesorgt." Gedankenverloren blickte Boggis aus dem Fenster.
Es klopfte. Armflink öffnete sie und ein großer, glatzköpfiger Mann betrat den Raum. Armflink wurde sofort unwohl zumute. Der Mann roch als hätte er jahrelang im Ankh gebadet. Selbst der Gestank des Stinkenden Alten Ron wäre bei der Konfrontation mit diesem Kerl beschämt davongelaufen. Außerdem sah er aus, als hätte er sich aus der alleruntersten Schublade der Bettlergilde seine Kleidung besorgt. Trotzdem begrüßte Boggis ihn freundlich.
"Herr Bik, schön dass Sie hier sind."
"Ja", der Mann nickte und nahm dann unaufgefordert Platz. "Ich möchte mich über den Verbleib dessen erkundigen, was wir besprochen hatten."
"Das Schiff ist gekapert." Boggis grinste über seinen Wortwitz. "Ich werde dafür sorgen, dass alles so läuft wie sie es wünschen. Wenn Bürstenkinn nach Unterstützung für was auch immer fragt, werde ich sie ihm geben."
"Seien Sie nicht zu freigiebig. Er darf nicht wissen, dass ich Sie darum gebeten habe, ihn bei seiner Jagd nach diesem Psychopathen zu unterstützen."
"Natürlich. Natürlich."
Armflink verließ auf den Wink Boggis' den Raum. Angewidert dreht er sich noch einmal um und bemerkte die seltsame Tätowierung auf dem Hinterkopf des Mannes.

27.03.2005 21: 41

Daemon Llanddcairfyn

Die Einsatztruppe stand auf dem Innenhof des Wachhauses. Schweigend betrachteten sie den riesigen Haufen aus Holzplanken, Segeltuchstoff und Teer. Scoglio hatte das große Paket abgeladen und war danach zurückgetreten, womit eine vertraute Komponente aus der Sicht der Betrachter entfernt worden war und mehr Platz für kompliziertes Chaos machte. Larius ging vorsichtig einen Schritt darauf zu und stieß eines der großen Plankenbretter an. Einzelne Teile fielen herunter und irgendwo im Inneren des Haufens machte es 'Poiiing'. Schnell zog sich der Feldwebel zurück.
"Es ist ein Boot, nicht wahr?", fragte Patrick Nichts schließlich.
"Entweder das, oder ein Teil des Wachhauses ist eingestürzt, ohne dass Jemand die Trümmer beseitigt hat.", antwortete Rea. Hinter ihnen holte Hauptmann Llanddcairfyn tief Luft.
"Feldwebel Bürstenkinn.", begann er.
"Ich weiß, was du sagen willst, Hauptmann.", fiel der ihm ins Wort, "Es ist auf dem Transport etwas beschädigt worden. Das kriegen wir schon wieder hin.", erklärte er, während eines der großen Holzräder umkippte und ein gespanntes Segeltuch zerriss, "Ganz bestimmt.", bekräftigte der Vektor.
"Mal davon abgesehen, dass dieses - Gerät von Dämonen angetrieben wird, anstatt einfach zuverlässige Trolle oder Esel zu verwenden, habe ich doch einige Zweifel, was", begann der Llamedone erneut.
"Die Dämonen sind ganz bestimmt hoch zuverlässig.", erklärte Cim, "Keine Sorge."
"Selbst wenn wir es zusammengebastelt bekommen, wäre da immer noch"
"Und schau hier!", triumphierte der Feldwebel, "Die Diebesgilde hat mir das einzige Exemplar der Baupläne gegeben!", er zog ein vollbeschriebenes Blatt hervor, "Damit sollte alles gar kein Problem mehr sein."
"Feldwebel!", sagte der Offizier lauter und seufzte.
"Uh oh.", flüsterte Tyros und trat einen schritt zurück, Michael Machwas folgte seinem Beispiel.
"Selbst wenn dieses unsägliche Fahrzeug wieder in Betrieb genommen werden sollte, müssten wir einen riesigen Umweg durch das Runde Meer zu den Mündungen des Smarl machen, flussaufwärts den Fluss hochfahren, bis Überwald fahren, dann in den Vieux schippern und wenn wir das alles hinter uns haben, stehen wir vor den Trollknochenbergen und immer noch gute 1200 Meilen von den Fjorden entfernt.", er ging einen Schritt auf Cim zu und legte ihm die Hand auf die Schulter, "Sieh es ein, wir können ihn nicht bei den Fjorden stoppen.", er holte ein weiteres Mal tief Luft, "Aber wir haben noch andere Möglichkeiten.", er holte jetzt seinerseits einen Zettel aus der Tasche und gab ihn dem Feldwebel, "Das hier habe ich vorhin vom Großen Strang erhalten.", erklärte er. Cim Bürstenkinns Augen strahlten auf.
"Woher wusstest du...?", fragte er.
"Ich habe die Nachricht sofort losgeschickt, als du von deiner Nichtsfjord-Idee erzählt hast.", Daemon zwinkerte ihm zu, "Der Rest war...", er schluckte, "... Für den Rest hat uns Jemand geholfen, die ich jetzt nicht nennen möchte." Der Feldwebel steckte die Nachricht weg.
"Macht das Schiff so schnell wie möglich einigermaßen fahrbereit!", rief er.
"Wir auf's Meer fahren?", fragte Scoglio. Der Feldwebel schüttelte den Kopf.
"Macht nur das Nötigste, wir müssen so schnell wie möglich los.", erklärte er, "Und wir werden nur auf einem Fluss fahren.", fügte er hinzu. Daemon nickte lächelnd.

28.03.2005 0: 49

Cim Bürstenkinn

Patrick stampfte zornig auf "Wie sollen wir da jemals zu den Nichtsfjorden kommen?"
Cim zuckte mit den Schultern.
"Du bist besessen von den Fjorden, Gefreiter. Aber das ist auch zweitrangig. Was wir wirklich wollen ist Buktu schnappen, und nicht möglichst weit weg fahren, nur um festzustellen, dass wir verkohlt wurden.
Eine ganz spezielle Bekannte des Hauptmann hat uns informiert, dass sie dabei gesehen wurden, wie sie ein Schiff bestiegen haben, dass den Ankh hinauf gezogen wird. Ich bin guter Dinge, dass wir dieses Schiff einholen und der Sache ein Ende bereiten werden. Also schnell jetzt, wenn der Krempel hier funktioniert, dann zählt in der Tat jede Sekunde. "
"Moment!", Tyros trat gemächlich heran, "Wir wollen doch keine Fehler machen. Woher weiß denn diese -spezielle Freundin-, wie Tim Buktu jetzt aussieht? Ich meine nicht mal du kannst ahnen, wie er sich verkleidet hat, stimmts?
Tyros hatte freundschaftlich seine Hand auf Cims Schulter gelegt, und wollte ihm das Gefühl geben, dass jedem Fehler passierten. ER war nicht so kleinlich und ritt tagelang darauf herum. Im Gegenteil! Grossmütig ..
"Tyros!", unterbrach der Feldwebel die Überlegungen des Giftgasexperten, der rasch die Hand zurückzog als er den Ton in der Stimme des SEALS vernahm. "Wernsfeld wurde in Begleitung eines weiteren Mannes gesehen. Nicht umgekehrt. Wärest jetzt bitte auch Du so freundlich Dich fertig zu machen? Oder wollen wir warten bis Leichen den Ankh herunter treiben?"
Die Leute hetzten davon, und bereiteten sich für die Abreise vor. Auch Erik machte hier keine Ausnahme. Er eilte so schnell wie möglich zu seinem Auftraggeber um diesen über die neue Lage zu informieren.





Efraim Seewald war seit 40 Jahren Flussschiffer und stolz darauf, jede Biegung des Ankh zu kennen. Er hatte als erster die Idee gehabt eine Luxus-Variante der Flussreise anzubieten, und hatte sich so eine goldene Nase verdient. Er war allerhand Merkwürdigkeiten gewohnt, aber er und seine Trolle hatten als obersten Grundsatz "Der Kunde ist Patrizier" [9], aber der blonde Lord machte es ihm wirklich schwer.
Seid ihrer Abreise saß er auf dem Deck, trank ein Glass nach dem anderen [10] und fragte die Mannschaft und andere Passagiere aus. Er schien auch nicht betrunkener zu werden, brauchte keinen Schlaf, und war mit einem Wort "unheimlich".
Alle paar Stunden kam eine Taube für ihn[11], deren Botschaft er bislang erfreut quittiert hatte. Auf der anderen Seite, Herr Bik gab ein ordentliches Trinkgeld, und sein klatschianisches Geld war keineswegs schlechter als das aus der Zivilisation.
"Grmpf", grunzte der Kapitän des Flussbootes, als eine weitere Taube angeflattert kam, und der junge Kommunikationsexperte Herrn Bik die Kapsel mit der Nachricht übergab.
Dieser öffnete, las sie, und sprang auf.
"Verdammter Höllenmist! Was ist bloß schiefgelaufen.", er hasste es wenn sich die Realität weigerte seine Pläne zu erfüllen. Das passierte nicht oft und zum zweiten mal war Bürstenkinn daran beteiligt. "Wernsfeld komm hoch. Ich habe Arbeit für Dich!"

28.03.2005 5: 50

Tyros y Graco

Tyros lief gemächlich in die Ulmenstraße, wo er sein Zeug zusammenpackte. Dann machte er sich auf den Weg in die Schinkengasse, wo sich das F.R.O.G.-Labor in dem Haus des genialsten Dämonologen der Stadt befand. Dort trat er ein, lief sofort die Treppe herunter, durch den Wanddurchbruch hindurch und traf auf Laiza Harmonie, seine Ausbilderin.
"Hallo! Du wirst wohl einige Tage auf mich verzichten müssen."
"Was? Wieso?"
"Ich werde mit ein paar Leuten in den Nichtsfjorden gebraucht. Außeneinsatz, du verstehst?"
"Ah ja. Und was machen wir mit deiner Ausbildung?"
"Ähm- sehen wir das ganze doch als eine...ähm...besondere Zwischenprüfung an."
Zweifelnd sah die Lance-Korporal ihn an. "Na gut. Da lässt sich wohl nichts machen."
"Gut dass du das so siehst. Ähm- ich sollte vielleicht ein paar Dinge einpacken."
"So? Was willst du denn haben?"
"Ich dachte, dass du mir da vielleicht ein paar Tips geben könntest. Ich meine, weil ich da ja noch nicht so viel Erfahrung dabei habe und so."
Spöttisch sah Laiza ihn an. "Also gut. Ich denke das solltest du benötigen, und das, und das..." So fuhr sie fort, während sie dem Gefreiten einen Haufen von Substanzen heruasholte.
Als sie fertig war, fragte Tyros sie:
"Ähm, ich frage mich, ob ich vielleicht einen von unseren Drachen mitnehmen könnte."
Der stumme Blick seiner Ausbilderin reichte dem Gefreiten als Antwort.
"Also gut, Laiza, das wars dann wohl erstmal. Ich hoffe, dass es nicht so lange dauert, damit ich bald mit meiner Ausbildung fertig werde."
"Oh, das hoffe ich auch."
"Gut, bis dann."
"Tschüs."
Pfeifend verließ der Gefreite das Haus in der Schinkengasse und machte sich zurück auf den Weg zum Pseudopolisplatz.
Als er dort ankam, warteten schon alle auf ihn und er wurde von bösen Blicken empfangen.
"Das wurde aber auch Zeit."
"Kerle Kerle, die FROG's sind auch nicht mehr das, was sie mal waren..."
"Wir warten hier schon eeeewig auf dich."
Tyros versuchte die Kommentare zu ignorieren und wandte sich an Cim.
"Ähm, Feldwebel, ich habe mich gefragt, ob es nicht vielleicht ganz sinnvoll währe, einen Igor mitzunehmen."
Verblüfft sah Cim ihn an. "Tyros, wir haben nach klar festgeschriebenen Regeln Profile entworfen um zu erheben wer mitkommen sollte. Anforderungen wurden auf Wächter gemapped, und am Ende: Am Ende wurde ausgewählt wer Zeit hatte. Alles klar?"
Beschämt sah der Gefreite auf den Boden.
"Ich dachte nur..."
"Und das ist ja auch gut so. Scheue Dich auch künftig nicht, mit Fragen egal welcher Natur zu mir zu kommen. Dafür bin ich schliesslich da. Oder? Noch irgendwelche Fragen? Nein? Nun gut. Dann lasst uns aufbrechen."
Mit diesen Worten schulterte der Feldwebel sein Gepäck und machte sich auf den Weg.

28.03.2005 17: 26

Larius de Garde

***Eine halbe Stunde zuvor im SUSI-Labor***

"Packt leichtes Reisegepäck ein", so lautete der Befehl. Zwar wusste Larius nicht viel über Nichtsfjorde, aber immerhin wollte er nicht mit einer Situation konfrontiert werden, in der er nicht die passende Ausrüstung mit hatte. Und er kannte den genau Richtigen, der für ihn die richtige Ausrüstung parat hatte.

"Ich führe nun einen Schnitt längs zum Brustbein durch. Notierst du alles, so, wie ich es dir ansage?" Made blickte auf den Labortisch, auf welchem ein Diktier-Dämon saß.
"Mir wird gleich schlecht. Warum muss ich ausgerechnet diese Arbeit übernehmen?" Der Dämon rülpste leise.
"Schreib weiter, bevor ich dich dazu verwende, den Körper von innen zu erkunden." Herr Made wendete sich wieder der Leiche zu.
"Schon wieder Probleme mit dem Laborinventar, Made?" Larius lehnte sich an dem Türstock an.
"Es war schon mal besser. Was brauchst du eigentlich? Hat Rea nicht schon alles für die Reise geholt?" Made zog die Hautlappen auseinander und blickte ins Innere der Leiche. "Notiere: Verletzung der Herzaterie, Lunge hat einen Riss."
"Ich brauch was aus meiner persönlichen Kiste. Immerhin ist es eine lange Reise." Der Feldwebel zog einen Schlüssel hervor und wedelte damit auffällig herum.
"Kannst du damit warten, bis ich hier fertig bin? Immerhin bin ich gerade mitten in der Untersuchung. Ich will mir noch den kompletten Bauchraum anschauen. Auf mich warten dort noch einige sehr interessante Organe, die ich unbedingt.." Made stoppte abrupt, als sich der Dämon über die Tischkante lehnte und laut zu würgen begann.
"Ich glaube, du hast jetzt Zeit. Immerhin ist das Inventar gerade anderweitig beschäftigt. Und die Leiche kann man mit einem Tuch zudecken, das ist kein Problem." Larius grinste vor sich hin.
"Nun gut." Er wandte sich dem Dämon zu. "Such dir wenigstens einen Behälter, damit du mir nicht den kompletten Boden versaust, hörst du? Ansonsten darfst du danach alles wieder aufwischen, was du dreckig gemacht hast." Der Obergefreite blickte leicht skeptisch auf den würgenden Dämon. Er hatte schon viel erlebt, aber noch nicht, dass er eine Obduktion unterbrechen musste, weil das Laborinventar gerade dabei war, das Labor komplett zu versauen. "Was brauchst du jetzt also? Außer die paar Stangen aus der Kiste?"
"Die Stangen, ein paar Schwefelhölzer und meine Waffe." Larius ging rasch an den Dämonen vorbei, damit er nicht eventuell das Ziel von irgendetwas werden kann. "Ich hoffe, du hast die Kiste gut verwahrt, immerhin weißt du, was drinnen ist und wie es aussieht, wenn Feuer dazu kommt."
"Ich habe es ganz einfach zu den anderen Waffen gesperrt, so dass kein Feuer dazu kommt. Und du weißt hoffentlich, was ich von diesen Stangen halte?" Made humpelte in Richtung Waffenkammer.
"Ja, das hast du mir schon oft genug gesagt, aber da ich nicht weiß, was für Situationen in den Nichtsfjorden auf uns warten, nehme ich doch lieber 2 Stangen Pulver Nummer Eins zur Sicherheit mit."
"Das nächste Mal bunkerst du dein Zeug aber irgendwo in einem dunklen Kellerabteil und nicht bei mir in der Waffenkammer." Made nahm den Schlüssel von Larius und wandte sich der Kiste zu.





Nach einem etwas längeren Fußmarsch quer durch die Stadt zu einem alten Kai blickte Cim stolz auf das Gefährt. Zwar hörte er einiges leises Gezischel, welches stark nach "Na hoffentlich ist das Boot auch seetauglich, ich will nicht im Ankh baden.", aber er ignorierte es.
"Okay. Wenn alle anwesend sind, legen wir ab. Immerhin...."
"Moment, Feldwebel." Daemon trat einen Schritt vor. "Ich denke, als ranghöchster und somit erfahrenster Wächter sollte ich die Führung auf hoher See übernehmen. Immerhin wissen wir nicht, was uns erwartet."
"Aber dieser Hut sagt etwas anderes." Cim hatte schon damit gerechnet, dass Daemon versuchen würde, ihm die Führung abzuluchsen. Er stellte seinen Rucksack ab und zog einen alten, blauen Kapitänshut, mit einem kleinen goldenen Anker als Stickerei, heraus. "Hat irgendjemand etwas dagegen?"
"Und dieses Schiff soll uns alle transportieren?" Larius warf einen skeptischen Blick auf das Boot. Er hatte zwar lange Zeit als Hafenarbeiter gearbeitet, aber die meisten Schiffe, die er kannte, hatten zumindest ein Segel.
"Klar kann es uns alle transportieren, Erster Maat." Man sah direkt das Leuchten in den Augen von Larius, als Cim diesen Rang ausgesprochen hat. Cim klopfte die Taschen ab, um seine Pfeife zu finden, welche er sich extra für diesen Anlass organisiert hat.
"Unter höchstem Protest, Bürstenkinn, besteige ich dieses Boot, und sei dir sicher, dass es ein Nachspiel geben wird! Aber als ranghöchster Wächter sollte ich zumindest diesen Hut bekommen."
"Der ist Privateigentum. Hättest du dir einen eigenen Hut organisiert, Hauptmann. Alle Mann ins Boot, wir legen ab!"

30.03.2005 12: 57

Rea Dubiata

Rea beäugte misstrauisch das Schiff während sie über die Planke eintieg. Die Furchtlosigkeit des Feldwebels ob der knarzenden Bretter unter ihnen beruhigte sie kaum. Auch Will schien nicht für die Schiffahrt geschaffen zu sein und ging sofort unter Deck. Wahrscheinlich wollte sie so den Wogen des Ankhs nicht in die Augen blicken müssen.
Rea folgte ihr durch die Luke. Unter Deck war die Luft muffig und abgestanden. Es gab keine Bullaugen, nur eine winzige Funzel beleuchtete das, was Rea eher als Grabkammer bezeichnen würde und nicht als Wohnraum, für das es wohl ausgelegt war. Er bestand aus zwei Bänken und einem Tisch. Das war alles. Will setzte sich und sah Rea an.
"Bei Om. Das ist ja ein Selbstmordkommando", sagte sie und stütze den Kopf auf ihrer Hand auf.
"Zumindest habe ich darin so langsam Erfahrung", meinte Rea und versuchte, im Dunkel etwas zu erkennen. Tatsächlich war dort noch eine Tür, die die Gerichtsmedizinerin sogleich inspizierte. Sie war unverschlossen und Rea trat ein.
Eine Sekunde später trat sie rückwärts wieder heraus und starrte durch die geöffnete Tür. "Da sind Dämonen! In Laufrädern!"
Will stand auf, ging zu Rea und sah durch die Tür.
"Hey, was glotzt ihr so doof!", schrie einer der Dämonen laut die beiden Wächterinnen an. Im selben Moment hörten sie Schritte auf der Leiter. Patrick kam heruntergestiegen, gefolgt von Hauptmann Daemon.
"Das ist genial, was?", sagte Patrick und grinste breit. "Dämonen zum Antreiben eines Schiffes!"
Daemon verdrehte die Augen, sagte jedoch nichts. Sein ganzer Körper drückte sein Misstrauen in Dämonen so eindeutig aus, dass jedes Wort überflüssig war.
"Wir müssen sie nur noch anfeuern!", sagte Patrick stolz. Offensichtlich entging ihm die pessimistische Aura des Hauptmanns vollkommen.

Wernsfeld sah Buktu überrascht an. "Woher haben sie erfahren, was wir vorhaben? Ich dachte, sie wären aus dem Weg!"
"Die haben den Bluff mit dem jungen Boggis durchschaut. Wie auch immer sie das getan haben ist mir gleich. Ich hatte gehofft, sie würden im Fanklub von Bel Shamraroth ein bisschen länger aufgehalten, wenn due verstehst was ich meine. Wir brauchen einen gewaltigen Vorsprung um alles vorzubereiten.."
"Aber, Sir, wenn es nur darum geht, sich an Bürstenkinn zu rächen dann"
"Es geht nicht nur um Rache!" unterbrach ihn Tim harsch, wobei seine Lippen schmal und seine gelblichen Zähne umso sichtbarer wurden. "Es geht um viel mehr als das."
"Wenn Ihr mir eure Pläne endlich offen legen würdet, dann hätte ich viel weniger Probleme mich in Eure Situation hinein zu versetzen."
"Ich sage dir nur soviel. Ich werde in die Geschichtsbücher eingehen. Man wird noch in Jahren von mir sprechen, in Ehrfurcht und in Angst", sagte Tim, lehnte sich zufrieden in seinem Stuhl zurück und schloss die Augen.
Wernsfeld runzelte innerlich die Stirn. Er hasste es, wenn sein Meister so sprach. Er war zu ihm gekommen, um die Geheimisse der Dimensionen zu erlernen. Dies hatte ihn bislang viel Geld gekostet, denn die Wachmannschaften von Ell Kinte hielten nur ihren Mund, wenn man diesen mit genügend Gold verstopfte. Nun gut, er würde Buktu weiterhin behilflich sein. Außer ihm gab es wohl niemanden, der geübter darin war, die Tore zu den Kerkerdimensionen zu öffnen.
"Sir, wir erreichen sogleich den nächsten Hafen", riss der Kapitän Wernsfeld aus den Gedanken. "Genügen zwei Stunden Aufenthalt?"
"Sicherlich", sagte Wernsfeld und ging wieder unter Deck um sich bereit zu machen.

30.03.2005 15: 14

Cim Bürstenkinn

Michael Machwas, hatte vom scheidenden Bürstenkinn einen letzten Auftrag erhalten: Such den Neffen von Boggis!
Der Vektor hatte damit begonnen in Cims Büro eine grafische Darstellung aller Fakten rund um Boggis aufzumalen. Recht schnell wurde ihm klar, das er nichts was Carl betraf mit Sicherheit sagen konnte, und erstmal herausfinden musste, ob es ihn gab, wo er war wenn es ihn gab, und warum Boggis die Wache angelogen hatte. Schulterzuckend packte er seine Sanitätsausrüstung vom letzten Kurs weg machte sich auf den Weg zur Diebesgilde.




"Können wir jetzt endlich losfahren?", sagte Cim mit hochrotem Kopf und zwang sich zur Ruhe.
Gott sei Dank hatte Patrick die Verantwortung für den Antrieb des Schiffes übernommen, sonst hätte der Feldwebel gar niemand gehabt, den er das fragen konnte
Ein gelangweiltes Seufzen ertönte aus der Ecke in der Ausbildungsleiter Daemon sass, und ein kleines Brevier mit llamedonischen Gedichten las.
"Ja bitte, Daemon, hast Du etwas beizutragen?", fragte Bürstenkinn ohne sich umzudrehen. Seine Hand zerknüllte die nutzlose Bauplan des sogenannten Bootes und warf sie auf den Boden. Er ging zu dem Dog-Wächter um die Dämonen endlich zur Arbeit zu bewegen.
Der Hauptmann hätte froh sein können, denn eigentlich wollte er ja nicht weg aus Ankh-Morpork, doch es gelang ihm nicht mehr sich in die Poesie der Worte vor ihm zu vertiefen.

"I mbrat an bhrollaigh ghil-se"

"ni bhiadh an dealg droighin-se"

begann er sehr zur Freude der Anwesenden zu rezitieren, als die das zerknüllte Papier seine Aufmerksamkeit auf sich zog
do bhrat uaine do b'annamh

kam nur noch abwesend, und er stand auf.
"IHR TRETEN MÜSSEN!", schrie Patrick die mittlerweile eingeschnappten Dämonen an, während Cim mit dem Kopf gegen die Holztüre hämmerte und sich eine leichte Verletzung auf der Stirn zuzog und seine Mütze verbeulte.
"Vielleicht würde es helfen, wenn man ihnen zeigt, dass sie treten sollen?", schlug Rea vorsichtig vor, erntete aber nur böse Blicke.
"DEN FLUSS HINAUF, BRINGT IHR MICH NUN,
MEIN WORT ERST STOPPE EUER TUN!", schrie Hauptmann Llanddcairfyn über die guten Vorschläge weg, und die Dämonen begannen zuerst unwillig , dann flotter und schliesslich rasend schnell zu treten.
Erstaunt richteten sich alle Blicke auf Daemon, der freundlich mit der Bauanleitung winkte.
"Lies die zerknüllte Anleitung, wie wir bei GRUND immer sagen", erklärte er und zog sich wieder mit seinem Buch zurück.
Von draussen hörten sie laute Schreie, und ihnen wurde bewusst, dass Tyros am Ruder stand.
Panisch hetzte Cim nach oben, wurde von einer heftigen Erschütterung zur Seite geworfen, und hantelte sich weiter nach oben.
Kreidebleich stand der junge Giftgas-Experte am Ruder, und starrte auf den Brückenpfeiler der Wasserbrücke der vor ihnen lag, hinter ihnen trieben die Teile eines kleinen Bootes, dessen Besitzer nun Hüfttief im Ankh steckte.
Im letzten Moment riss der Vektor das Ruder nach links und sie machten einen Schwenk zurück nach rechts um sich dann wieder in Flussrichtung einzupendeln.
"Tyros es ist ganz einfach", erklärte der Feldwebel völlig ausser Atem. "Wenn Du das Ruder nach rechts bewegst, dann fahren wir nach links, und wenn Du das Ruder nach links bewegst fahren wir nach ...?"
"..rechts?", fragte der GiGa unsicher, und Cim tätschelte ihm erfreut die linke Schulter.
"Das wird schon noch tyros, das wird schon noch.", und ging wieder nach unten. Er konnte sich aber den Nachsatz nicht verkneifen "Wenn wir es überleben!" und verschwand wieder unter Deck.




"Was wollen wir hier, Meister?"
Sie hatten das Schiff auf den Ebenen verlassen, und sassen nun in einer Kutsche die bereits auf sie gewartet hatte.
"Wir hoffen, dass die Wächter nicht mitbekommen, dass wir ausgestiegen sind, und platzieren im Wald von Skund den zweiten Energiepunkt. Wenn wir Glück haben, können wir uns mit den speziellen Mitteln des Waldes dann wieder von hier wegbringen. "
"Werden wir nicht wieder ein Opfer brauchen, Herr, irgendetwas um den Energiepunkt zu initialisieren?", fragte Wernsfeld unschuldig, und ihm entging das grausame Glitzern in den Augen des blonden Mannes.
"Wir haben ja noch den Kutscher, mein Freund!"
Beruhigt, dass der Meister an alles gedacht hatte, nickte Wernsfeld.
"Ihr seid perfekt wie immer, Herr Tim! Wieviele Energiepunkte werden wir denn in Summe brauchen?"
Buktu schloß kurz genervt die Augen, und freute sich schon darauf den Samen des Gololech in seinem Rückenmark wachsen zu sehen. Im Hexenhaus würde sich alles weitere finden.
"Nach diesem noch 10, mein Freund! Freust Du Dich schon auf das Ende der Welt wie wir sie kennen?"
Eifrig nickte Wernsfeld. "Wir werden herrschen, nicht wahr? Und jeden dessen Nase uns nicht gefällt den Wesen der Kerkerdimension ausliefern, nicht wahr?"
"So machen wir es, Wernsfeld, ganz genau so", antwortete Tim während er das Profil des jungen Mannes bewunderte.

31.03.2005 16: 04

Tyros y Graco

Tyros gewöhnte sich langsam an die, für seine Begriffe, sehr seltsame Art ein Boot zu steuern. Zwar war er früher oft mit seinem Meister auf irgendwelchen Flüssen oder Seen fischen gewesen, doch das Steuern hatten sie da immer mittels der Antriebsruder gemacht.
Die Stunden vergingen und sie kamen recht flott vorwärts. Die meisten der Wächter, die nichts zu tun hatten, lagen auf dem Deck und versuchten einige Sonnenstrahlen, die nur widerwillig durch die dichte Wolkendecke drangen, einzufangen, wobei sie jedoch schnell einschliefen. Auch Tyros begann zu dösen und musste sich öfters zusammen reißen, um nicht in den so berüchtigten, und bei Ochsenfuhrwerken als heufigste Unfallursache geltenden, Stundenschlaf zu verfallen, was ihm einigermaßen gut gelang. Er versuchte sich durch das Betrachten der Landschaft, die sich, seit sie Ankh-Morpork verlassen hatten, deutlich verändert hatte, wachzuhalten. Als dies nichts mehr half, beobachtete er die Rieseneichhörnchen im Delta des Flusses und schließlich verlegte er sich auf das leise Summen einiger Volkslieder, an die er sich noch aus seiner Kindheit erinnerte. Das Summen hatte den Vorteil, dass man sich währenddessen auch noch mit etwas anderem beschäftigen konnte. Also überlegte Tyros sich, wie sie an Verpflegung kommen würden, ob an einigen Abenden wohl ein Bierchen erlaubt werden würde, wann es soweit wäre sich etwas wärmeres anzuziehen und schließlich wann sie wohl wieder nach Hause kommen würden. Er kam zu dem Schluss, dass man gut und gerne mit einem Jahr rechnen konnte, wenn nicht alles glatt gehen sollte.

Plötzlich bemerkte er einen leisen Luftzug über seinem Kopf, und dann war da nur noch Schwärze. Eine Schwärze, die so vollkommen war, dass nicht einmal Sterne in ihr zu erkennen waren.
Dann gab es einen gleißenden Blitz und ein grausames Lachen erhellte die Finsterniss, die sich nach dem Aufzucken des Naturphänomens wieder hergestellt hatte. Auf einmal erschien ein Gesicht, dass Tyros anhand der recht ungenauen Beschreibung, die ihnen Cim von Tim gegeben hatte, als das des entflohenen Psychopaten glaubte identifizieren zu können. Der Exgefangene unterhielt sich mit einer Gestalt, die dem GiGa unbekannt war. Diese Gestallt verhielt sich äußerst unterwürfig, fast schleimig, gegenüber dem Verbrecher und versuchte alle Gedankengänge seines, augenscheinlich, Meisters vorauszusehen, was ihm jedoch in den meisten fällen gründlich misslang und nur mit einem spöttisch grausamen Grinsen quittiert wurde.
Tyros versteckte sich, so gut es ging, im Dunkel, aus Angst davor, entdeckt zu werden. Er sah sich eine Zeit lang um, konnte jedoch keinen seiner Mitwächter entdecken. Er hoffte nur, dass er ebenso gut wie sie getarnt war.
Nach einer Weile des Lauschens kam plötzlich Bewegung in das Dunkel um ihn. Er hörte ein Stimmengewirr, aus dem sich immer mehr das laute Rufen seines Namens herauskristalliesierte. Waren die denn verrückt? Wenn das so weiter ging, musste der Psychopat sie doch entdecken. Und tatsächlich: Genau in diesem Moment wandte Tim sein Gesicht mit einem misstrauischen Blick in die Richtung des Gefreiten. Dann wurde es hell und Tyros sah, zuerst äußerst verschwommen, die Gesichter seiner Mitwächter.
"W...was ist passiert?", fragte er.
"Reiter und eingeholt haben. Doofes Kerl hat Packet an Bord geworfen und getroffen GaGi!", erklärte Scoglio, bevor einer der anderen etwas sagen konnte.
"Man sagt Giga, Scoglio! Wie gehts dir jetzt? Ist alles in Ordnung?", fragt Rea.
Verwirrt sah Tyros sie an.
"Aber, aber habt ihr ihn denn nicht gesehen?"
"Gesehen? Wen?"
"Na Tim."
Verwirrte Blicke einerseits, spöttisches Grinsen andererseits waren ihm Antwort genug.
"Also nicht."
"Du sagst, du hast Tim gesehen", fragte Cim, der gerade erst zu der Gruppe dazustieß.
"Ja. Zumindest, wenn ich deiner Beschreibung von ihm glauben schenken darf." Und dann schilderte der GiGa sein, wie er dachte, Erlebnis den anderen.
"Und du hast wirklich nicht verstanden, über was sie gesprochen haben?", wollte der Feldwebel wissen, als er Tyros geendet hatte.
"Nein."
Nachdenklich sah Cim ihn an. "Na gut. Es ist zwar ziemlich unwahrscheinlich, dass du da ein wirkliches Geschehen beobachtet hast, aber man sollte es zumindest nicht außer Acht lassen. Vor allem dass er, wie du es beschrieben hast, einen unterwürfigen Diener hat, ist vielleicht recht nützlich."
Tyros sah den Feldwebel an. "Ähm, was war denn in dem Päckchen, das mich erledigt hat, drin?"
______________________________________________________________________

***Einige hundert Meilen weiter entfernt***

"Was war das?"
"Was, Meister?"
"Hast du das nicht gehört?"
"Nein. Was soll ich gehört haben?"
"Da hat doch irgendwas geraschelt. Und irgend jemand hat Typhus oder so etwas gerufen."
"Ich habe nicht gehört."
Misstrauisch sah Tim sich um.
"Nun gut. Dann mach weiter. Beeil dich."

31.03.2005 18: 06

Rea Dubiata

"Das wissen wir auch noch nicht", sagte Cim und half dem GiGa auf die Beine. "Wir kümmern uns zuerst um die Invaliden." Der Feldwebel grinste und sah sich dann suchend nach dem Päckchen um.
Daemon hielt es ihm hin. "Als Kapitän darfst du das öffnen. Das ist dein Privileg", sagte er höhnisch und reichte Cim das Päckchen als würde er jemandem ein Sack Flöhe zum Hüten überlassen.
Käpt'n Cim zog die Augenbrauen hoch und nahm das kleine Paket entgegen. Alle sahen gebannt zu, wie er zunächst das Packpapier abriss. Eine kleine, schwarze Holzbox kam zum Vorschein. Wer genau hinsah konnte nun erkennen, dass sich fast alle anwesenden Wächter Millimeter um Millimeter von der ominösen Box entfernten.
Cim entdeckte ein kleines Häkchen, welches er löste. Der Deckel klappte mit einem Knall auf und mit einem Boioioioing schoss eine bunte Fratze daraus hervor. Vor Schreck ließ er das Kästchen fallen, die Wächter die sich eben noch nur stückchenweise zurückbewegt hatten sprangen entsetzt irgendwohin wo es ihnen gerade am sichersten schien. Rea schrie auf, auch weil sie mit Patrick zusammenstieß, der sich ebenfalls hinter Scoglio hatte verstecken wollen. Dieser hatte als einziger reglos verharrt. Während die anderen Wächter sich erst einmal wieder aufrappelten ging er vor und hob das Kästchen auf.
"Das Jack in der Box sein", sagte er mit einem Stirnrunzeln.
"Wie bitte?", fragte Rea. Was bei allen Göttern machte der stellvertretende Abteilungsleiter von SUSI in einer kleinen Box?
"Was?", fragte ein peinlich berührter Cim.
"Hä?", fragte Will und lugte hinter einer Kiste hervor.
"Clown in Box", sagte Scoglio und wunderte sich doch stark über das Verhalten seiner Mitwächter.
Cim stand auf und nahm das Kästchen erneut entgegen. Es war tatsächlich ein Kinderspielzeug. Ein ziemliches hässliches zwar, doch allein die Tatsache das ihm etwas daraus entgegensprang hatte ihn in Alarmbereitschaft gesetzt.
"Er hält einen Zettel in der Hand", sagte Larius, der neben Cim getreten war. Auch die restlichen Wächter wagten sich nun in die Nähe des Päckchens.
Larius räusperte sich und las dann vor:
"Gratuliere dir, Cim Bürstenkinn,
du hast dich richtig entschieden. Insgeheim hatte ich darauf gehofft, denn es würde nicht halbsoviel Spaß machen, wenn du mir nicht auf den Fersen wärst. Aber zu Wasser wirst du mich nicht finden.

So nah sind dir des Todes Krallen.
Des Schlechten wegen, dass du mir erwiest,
Berichte, was im Walde vorgefallen.

Tim


Die verdutzten Wächter starrten Larius an.
"Hey", sagte dieser empört, "ich habe auch keine Ahnung was genau das heißen soll."
"Zuerst will er uns in die Irre führen und jetzt will er, dass wir ihm folgen?", überlegte die Gerichtsmedizinerin laut.
"Anscheinend hat er seine Taktik geändert und-", begann Cim doch Daemon fiel im ins Wort. "Oder es ist wieder nur ein Bluff und sie sind jetzt in Klatsch oder so", sagte er verächtlich.
"Man hat sie flussaufwärts doch schon gesehen", sagte Will und suchte nach Bestätigung in den Augen der Anderen.
"Der nächste wirkliche Wald ist der Wald von Skund", sagte Patrick, der die Gruppe verlassen hatte um die Karte zu studieren. "Und wir sind noch meilenweit davon entfernt."
"Außerdem ist er recht groß", fügte Rea hinzu.
"Was wir jetzt machen?", fragte Scoglio.

02.04.2005 19: 59

Will Passdochauf

"Nun, er wird wohl kaum vom Schiff runtergesprungen sein", meinte Rea.
"Also sollten wir uns beim nächsten Hafen nach dem Verbleib des Schiffes, mit dem er unterwegs war erkundigen", schlussfolgerte Larius.
"Dann Tyros, lenkst du am besten weiter. Mittlerweile müsstest du ja genug Übung darin gesammelt haben", meinte Cim leicht lächelnd und sah sich dann um. "Wo sind eigentlich Erik und dieser Käfer abgeblieben?"
"Der Dieb und Lord Wernfelds Diener sind unten und spielen Karten", informierte ihn Patrick.
"Denen scheint die Schifffahrt auch nicht besonders viel Spaß zu machen", murmelte Will und versuchte ihr eigenes Unbehagen zu verstecken.

Reiten auf den Kutschepferden ohne richtige Zügel und ohne Sattel war gar nicht so einfach, wie es sich der junge Wernsfeld vorgestellt hatte. Aber Buktu hatte es eilig nach der Vollendung des Rituals zu dem Hexenhaus zu kommen.
Vor einem kleinen gepflegten Häuschen auf einer Lichtung machten sie Halt.
"Wir sind da", stellte Tim knapp fest und stieg ab.
Etwas weniger grazil folge der junge Mann dem Beispiel seines Meisters und blickte dann mit gerunzelter Stirn zum Haus. Irgendwie hatte er sich die Wohnung einer Hexe doch anders vorgestellt. Für ihn gehörten Blumen auf den Fensterbrettern nicht zu dem Bild, genauso wenig wie die Fußmatte vor der Tür mit dem niedlichen Hasen drauf. Die frischgestrichenen Wände, die sauberen Fenster, der ordentliche Garten. Nichts hinterlies den Eindruck verlassen zu sein. Eine kleine Stimme in ihm warnte ihn das etwas komisch war. Obwohl, ein anderes Wort war seiner Meinung noch geeigneter. Diese ganze offenbar friedliche Stimmung war richtig unheimlich.
"Und hier wohnt tatsächlich schon lange keine Hexe mehr?", fragte er etwas ungläubig, als er dem Herrn Bucktu hinterher eilte.
"Natürlich", antwortete Tim und legte seine Hand auf die Klinke.
Leise knarrend ging die Hintertür auf.


03.04.2005 1: 20

Cim Bürstenkinn

Tyros stand stolz am Ruder "seines" Schiffes. Als Steuermann fühlte man sich einfach verantwortlich für all die Passagiere die seinem starken Arm vertrauten, und gar nicht daran dachten, welche Gefahren auf dem Weg lauerten, und wie anstrengend es war ein Schiff von einigen Tonnen auf Kurs zu....
Vor sich sah er wie ein herrenloses Schiff mit starker Schlagseite vom Ankh herumgewirbelt , gegen Felsen geworfen wurde und wieder davon abprallte nur um auf der anderen Seite des Ankh wieder mit dem Ufer zu kollidieren. Beinahe gezielt wurden kleine Stege von Fischern, diverse Ruderboote und Treibgut in kleine Stücke zerlegt. Und es kam sehr, sehr schnell auf ihr Schiff zu. [12]
"AAAAAAAA....", rief Tyros, und überlegte fieberhaft wie ein echter Steuermann jetzt wohl reagieren würde.
"AAAALAAAAARM!", rief Tyros panisch, "Schiff über Bord!"
Vom Ladedeck, und dort befanden sich die restlichen Wächter gerade, sahen in Folge der wenig informativen Warnung zuerst alle nach oben zum Ruder und dann in Blickrichtung des versteinerten Giftgasexperten - und konnten den Schrecken nachvollziehen.
Es war wohl Schicksal, dass just in diesem Moment die SEEWALD vom linken Ufer abprallte und sich gemächlich aber todsicher quer in ihren Weg lenkte. Nicht einmal ein guter Steuermann hätte diese Situation leicht meistern können.
"Alles über Bord! Scoglio, Patrick ihr kommt zuerst mit und helft mir die Dämonen rausholen. Daemon! Wie stelle ich die Typen ab? Was steht in der Bauanleitung?"
Doch der Ausbildungsleiter war schon im Springen als er rief. "DAS HABE ICH DIR SCHON GESAGT.". Ein Platschen verriet, dass es das dann auch war mit der Information.
"kommt schnell. Wir haben vielleicht noch eine Minute!
Sie hetzten nach unten, und der Vektor dachte fieberhaft nach, was Daemon über die Dämonen gesagt hatte. Plötzlich bei der Tür zum Dämonenraum, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
"Warum müssen Llamedonier immer in Rätseln sprechen", fragte er niemand bestimmten. "Ich meine er hätte in der gleichen Zeit wie -das habe ich Dir schon gesagt- sagen können "Du Stoppst sie in dem Du MEIN WORT sagst"
Augenblicklich stellten die Daemonen das Laufen ein, Scoglio schnappte sich einen und Cim und Patrick den anderen.
So schnell es ihre Last zuliess hetzten sie nach oben, und während sie ins Wasser sprangen hatten sie einen herrlichen Blick auf die Kollision der beiden Schiffe die sich ineinander frassen wie zwei kämpfende Wölfe.
Schnell sanken beide Schiffe, und Cim und seine Kollegen trieben sachte nach Ankh-Morpork zurück.
"Was jetzt , Feldwebel?", fragte Patrick keuchend, und achtete nicht auf den zappelnden Dämon, den er etwas unter Wasser tauchte.
"Jetzt, holen wir Scoglio wieder raus, und bauen uns eine Rikscha.


"Tritt ein", forderte Tim den Jungen auf. Als Pferdegetrappel erklang. Der Kutscher mit dem Reservepferd hatte sie also endlich eingeholt. Gut,gut, denn der Meister würde bald mit dem Ritual beginnen wollen.
Verwirrt sah er, dass das innere des kleinen Häuschens ganz leer war. "Ja aber", begann er als ein Schlag auf seinen Hinterkopf den sonnigen Tag für eine Weile verdunkelte.

Kurze Zeit später erwachte er wieder. Allerdings lag er auf den Bauch, seine Beine und Hände waren an Ringe gebunden die im hölzernen Boden eingelassen waren und er hatte ein seltsames Gefühl im Rücken. Auch der Raum hatte sich massiv verändert. Er war nun grösser und gefüllt mit alten Möbeln, Regalen voller Flaschen und Gläsern, und es roch nach Moder, Gewürzen und Blut.
"Meister wo sind wir hier?", presste er zwischen den Zähnen hervor.
Tim lachte leise, als er sich zum Kopf seines "Jüngers" der schnell zum Opfer geworden war, herunter beugte und ihm ein Schild vor die Augen legte.

"Pfefferkuchenhaus der Schwarzen Aliss


Führungen von 9.00 - 12.00 Uhr

zu jeder vollen und halben Stunde


Das Essen von Ausstellungstücken

ist VERBOTEN!!!


Ihr Verschönerungsverein Skund


"Weisst Du, ich hab es mir anders überlegt.", und biss herzhaft in ein Stück Fensterrahmen, dass er vorher abgebrochen hatte.
"Vielleicht nehm ich doch den Kutscher mit auf die weitere Reise, und lass Dich für die Wächter hier. Ich hoffe Du bereitest ihnen einen gebührenden Empfang – nicht dass es noch in Deinen Möglichkeiten liegen würde, etwas anderes zu tun. Dafür sorgt schon Gololech."
Er zeigte ihm einen handgrossen Samen der spitz zulief und seitlich mit Widerhaken besetzt war.
"Das hier ist der Samen des Gololech. Eine sehr nützliche Pflanze! Sie vermag es ein Energiefeld zu anderen ihrer Art herzustelle, und ab einer gewissen kritischen Menge wird die Realität innerhalb des Feldes löchrig, ein Loch entsteht im Sein in den Barrieren der Kerkerdimensionen, in Cori Celesti, und eine Öffnung zu den Kerkerdimensionen wird frei. Orte der Macht, wie die Unsichtbare Universität oder das Haus der Hexe liefern die notwendige Magie um Gololech auch wirklich gut zu füttern. Immerhin wollen wir doch die Götter von ihrem Berg runter werfen, nicht wahr?"
Damit stand er auf, und drückte recht unzeremoniell [13] den dolchförmigen Samen zwischen zwei Bandscheiben und achtete nicht weiter auf das Schmerzensgeschrei das daraus resultierte. Wenig später fingen dünne Äste zu treiben an, und kleine rote Blätter bildeten sich daran.
"Komm jetzt", sagte Buktu zu seinem neuen Gefährten, wir haben noch viel Arbeit vor uns.


Die Pflanze sah beinahe aus wie ein riesiger Farn. Wäre sie nicht rot gewesen, und wären ihre Wurzeln nicht im Rücken des jungen Carl Boggis gesteckt.
"Wie habt ihr es gefunden?", fragte Michael Machwas den jungen Magier, der verlegen den Kopf zu Boden richtete.
"Naja, wir haben soviel über den Weinkeller des Erzkanzlers gehört, dass wir dachten wir suchen ihn einfach.", er sah den Vektor mit grossen Augen an, "Ist es notwendig, dass ihr das in Eurem Bericht erwähnt, Herr Wächter?".
Michael konnte die Augen nicht von dem Ausdruck namlosen Schreckens nehmen, der das Gesicht des jungen Boggis zeichnete. Oktarin leuchtende Luftwurzeln streckten sich in den riesigen Weinkeller, und Michael überzeugte sich erneut davon, dass ein Kraftfeld jede Annäherung verhinderte.
"Nein, ich glaube nicht", beruhigte er den Schüler. "Aber bitte besprecht mit dem Kanzler, welche Möglichkeiten ihr in der Fakultät habt dieses "DING" zu beseitigen.
Damit ging er und überlegte sich, wie er seine Kollegen informieren konnte.

04.04.2005 18: 50

Rea Dubiata

Die triefend nasse Truppe stand am Ufer des Ankhs. Zum Glück hatte der Fluss hier noch nicht die Konsistenz und den pH-Wert wie in Ankh-Morpork.
"Meine schöne Uniform!, maulte Daemon und versuchte diese so gut es ging auszuwringen. "Und, Aaargh, meine schönen llamedonischen Gedichte! Das Buch hatte ich gerade erst gekauft." Er drehte sich zu Cim um und sah ihn bitterböse an. Dieser ignorierte den Blick jedoch.
"Ähm, Sör?", fragte Patrick und fuhr sich lässig, als sei er seit GRUND auf einen Schiffbruch vorbereitet gewesen, durch die Haare. "Wie meintest du das mit, ähm, der Rikscha?"
"Naja..," Cim sah in Richtung der Schiffe, sich inneinander verkeilt hatten und nun eine Art Damm bildeten auf dem Scoglio herumturnte. "Wir können das Holz sicherlich zum Bau eines Gefährts gebrauchen, dass Scoglio ziehen kann."
"Aähm, Sör?", sagte Will nun. "Was tut Scoglio da?"
Rea kniff die Augen zusammen. "Ich glaube er winkt!", sagte sie. "Wir sollten zu ihm kommen."
Tatsächlich vernahmen sie nun auch die Rufe des Szenekenners, auch wenn sie sie aufgrund der Entfernung kaum verstanden.
"Verletzt.. Hilfe.. Schnell" sagte den Wächtern jedoch genug, so dass sie sich sofort in Bewegung setzten.
Keuchend erreichten sie sichtlich einsturzgefährdeten Damm. Scoglio bewegte sich vollkommen angstfrei und für einen Troll seiner Größe und seines Gewichts recht geschickt über die Trümmer.
"Da sein Mann", rief er.
Tyros und Cim zögerten nicht lange. Sie sprangen auf das knarzende Holz. Je näher sie Scoglio kamen desto mehr wankte das Gebilde in der Strömung und desto mehr hoben sich die Schmerzenschreie vom Rauschen des Ankhs ab. Ein Mann war zwischen den Trümmern eingeklemmt. Scoglio hob eines der Bretter an, doch gleich wurden die Schreie lauter, denn dadurch wurde ein anderes Brett auf den Körper des Mannes gedrückt. Tyros reagierte auf eine Klaps des Feldwebels hin schnell und hielt mit aller Kraft gegen das Brett. Cim konnte nun den blutverschmierten, halb ohnmächtigen und trotz alledem immer noch schreienden Mann aus dem Engpass ziehen. Schnell brachten der Freiwillige Retter und der VEKTOR ihn an Land, während Scoglio seiner eigentlichen Arbeit nachging, nämlich die beiden Räder, die einst den Dämonen vorbehalten gewesen waren aus den Brettern hervorzuziehen.
Rea hatte bereits ihr Sezierbesteck aus der Tasche geholt. Zum Glück trug sie das chirurgische Material immer an ihrem Körper, denn der Rest ihres Gepäcks war, wie das der anderen Wächter, in den Fluten verschollen. Vielleicht würde sie es in Ankh-Morpork wiederfinden.
Cim und Tyros legten den Mann vorsichtig im Gras ab. Der Vektor besah sich die Verletzungen und war empört, als Rea ihm die Knochensäge reichte.
"Ich habe sowas bis jetzt nur auf Zeichnungen von Pulver Nummer 1 Opfern gesehen. Die Beine sind nicht mehr zu retten", sagte sie.
"Noch lebt er, Rea und ich möchte nicht dass du ihn wie eine Leiche behandelst", sagte der VEKTOR und gebat der Gerichtsmedizinerin mit einer Kopfbewegung, die pulsierende Beinwunde abzudrücken.
"Die Kopfwunde ist nur oberflächlich", sagte er schließlich und verfluchte sich selbst, keinen Igor dabei zu haben, denn die Beine waren unterhalb des Knies tatsächlich durch die Aufreibung des Holzes zerfetzt. Der Mann stöhnte, als Cim den Unterschenkel berührte.
"Wir sollten das abbinden", sagte Rea, während sie mit aller Kraft auf die Wunde drückte.
"Womit denn bitte?", fragte der Feldwebel, doch Rea hatte den neben ihr stehenden Husky bereits gebeten, ihre Aufgabe zu übernehmen. Umständlich begann sie, einen ihrer Unterröcke auszuziehen und ihn dann zu zerreißen.

04.04.2005 20: 36

Scoglio

Scoglio hatte inzwischen die Räder aus dem zähen Fluss gezogen.
"Warum ich eigentlich diese Rikscha ziehen soll? Die Dämonen doch immer noch die Räder betreiben können."
Er sah zu den anderen Wächtern herüber und erkannte, dass sie sich anscheinend immer noch mit dem verletzten Mann befassten. Also machte er sich daran, weitere Bretter aus dem Ankh zu ziehen.
Nach einiger Zeit des mühsamen Ziehen und Zerrens hatte er einen ansehnlichen Haufen schlammiger Bretter und die beiden großen Räder vor sich liegen. Er setzte sich auf den Boden und überlegte, wie er die ganzen Bretter am geschicktesten zu einem Gefährt zusammenfügen konnte, das auch weiterhin von den Dämonen angetrieben werden konnte.
Doch die Wärme der Sonne, die nun immer mehr durch die Wolkendecke brach, trieb sein Gehirn nicht gerade zu Höchstleistungen.
So saß er einige Zeit lang da und überlegte, nur unterbrochen durch einige Schmerzensschreie, die von den anderen zu ihm hinüberwehten, und das Wegwerfen einiger Bretter, mit denen er nicht sorgsam genug umgegangen war.

05.04.2005 21: 47

Patrick Nichts

Patrick drückte wie befohlen auf die Wunde des Mannes und versuchte nicht anzuschauen, was genau er da machte. Geekelte schaute er auf das Gras und versuchte sich zu beruhigen.
Ein kleines Rinnsal aus Blut floss störrisch durch sein Blickfeld, was dabei nicht unbedingt half.
"Patrick du kannst jetzt wieder loslassen" sagte Rea nach einer Weile.
Der Husky lies los und rannt zum, nächsten Baum und stützte sich an diesem ab. Da er mit solchen Sachen noch nie zu tun hatte übergab er sich neben dem Gewächs. Als er meinte, das sein Magen jetzt wahrscheinlich so leer wie noch nie war richtete er sich wieder auf und blickte eine Weile in den Wald herein.
Nach einiger Zeit des leeren Starrens formt sich eine Erkenntnis in seinem Gedächtnis.
"Da hinten ist ein Dorf." rief er zu den Anderen und drehte sich langsam wieder zu ihnen um.


09.04.2005 22: 49

Daemon Llanddcairfyn

'Ja, und das Dorf ist vielleicht Medicartia, die Stätte göttlicher Arzenei und ewigen Lebens.', dachte Hauptmann Llanddcairfyn und drängte sich neben Cim an den schwer verletzten Mann.
"Er verliert zuviel Blut.", stellte er fest, "Und selbst wenn wir ihn bis zum Dorf schaffen können und es dort einen fähigen Arzt gibt, wird sich die Sache entzünden, nachdem er im Ankh gelegen hat.", der Offizier knurrte, "Halt ihn fest, Feldwebel, er könnte versuchen sich zu wehren.", er wandte sich an Rea, "Hast du Klammern da? Eine fest schließende Pinzette tut es auch.", die Obergefreite griff in ihre Brusttasche und rechte dem Hauptmann eine kleine Metallgegenstände. Sie wusste nicht weshalb, abe rirgendwie hatte sie das Gefühl, sie wäre für die Lage des Mannes verantwortlich. Das war natürlich Unsinn, aber die gesamte Mission war in Gefahr geraten und sie standen nun vor der schwieirgen Entscheidung, ob sie versuchen sollten, diesem armen und allem Anschein nach nkaum mehr zu rettenden Mann zu helfen und damit einen Schwerverbrecher die Flucht zu ermöglichen oder diesem hinterher zu jagen und den Seemann hier zurück zu lassen.
"Tyros, was denkst du, wo...", begann sie, als sie bemerkte, dass der Angesprochene gar nicht mehr in der Nähe war, sondern einige Schritte weiter mit Scoglio an einer Art Karren arbeitete. Sie sah kurz von dem Schwerverletzten zu der entstehenden Transportmöglichkeit und enbtschied sich, so gut es ging zu helfen. Alles weitere würde sich im Verlauf der Dinge ergeben.
"Was hast du vor?", fragte Feldwebel Bürstenkinn, der mit Patrick Nichts die Schultern des Verletzten festhielt.
"Rea hat Recht, die Beine sind nicht zu retten.", sagte Daemon und legte die Klammern in der Nähe bereit, "Aber wir müssen die Adern abklemmen, sonst verblutet er."
"Dann binden wir die Beine ab!", rief Patrick, der die Stoffstreifenvon Reas Unterröcke noch im Sinn hatte.
"Ein Bein abzubinden ist wenig effektiv, wegen dem Umfang.", erklärte der Llamedone, während er die Fetzen der Hose des Mannes von den offenen, blutüberströmten Stellen entfernte, "Ich muss die Ader selbst abklemmen.", endete er und nahm die erste Klammer.

14.04.2005 17: 37

Scoglio

"Wie soll ich meine Kollegen denn informieren?", dachte Michael Machwas, als er auf dem Weg zurück zum Wachhaus war. "Eine Taube kann ich nicht schicken - die würde niemals die anderen finden. Eine Rohrpost-Verbindung gibt es auch nicht bis zum Schiff und eine Flaschenpost würde auf dem Ankh nicht so schnell vorankommen. Bleibt wohl nur ein Reiter, der den ganzen Fluss entlangreitet, bis er auf das Schiff trifft. Aber woher bekomme ich so einen schnellen und zuverlässigen Reiter?"


Während die Dämonen die Sonne genossen, arbeiteten Tyros und Scoglio an dem Karren. Scoglio hielt gerade die beiden Räder und Tyros werkelte dazwischen mit einigen Brettern herum.
"Wenn man diese Bretter mit denen dort verbindet, - ungefähr so - dann hier und hier noch so etwas wie eine Wand dran baut und das Ganze dann zwischen den Rädern befestigt, müssten die Dämonen durch fleißiges Treten dieses Gefährt vorwärtsbringen und wir könnten uns hier einfach reinsetzen. Was meinst du, Scoglio?"
"Das ja ganz gut aussehen, aber ich alles größer machen würde, wenn wir da drin sitzen sollen. Wir schließlich keine Gnome sein."
"Äh, ja. Klar. Dann brauchen wir nur noch ein bisschen Zeit und das passende Werkzeug. Haben wir hier irgendwelches?"

14.04.2005 18: 47

Tyros y Graco

Tyros sah sich um und begann innerlich vor sich hinzufluchen. Jetzt war er auf so einer blöden Flussfahrt in ein anderes Schiff hineingesteuert, die ganze Manschaft war bis auf die Knochen durchnässt, er durfte zusammen mit Scoglio an einem "Wagen" herumschrauben ohne wirkliches Werkzeug zur Hand zu haben, die Dämonen schrien und tobten als stünde Ragnarök bevor und es würde gleich von Blut nur so spritzen. Er fragte sich, ob es wirklich unabdingbar war, dem armen Mann das Bein abzunehmen, wagte es jedoch nicht ein dementsprechendes Wort an den Hauptmann zu richten. Leise beriet er mit dem Troll, wie sie das Gefährt so aufbauen könnten, dass auch ein Wesen von der Größe Scoglios hineinpasste. Schließlich beschlossen sie ihr Gefährt wie eine der Postkutchen aussehen zu lassen, nur dass sie eben von Dämonen betrieben wurde.
Derweil hatte sich der Hauptmann ans Werk gemacht und dem Mann die Adern abgeklemmt und das Blut so gut wie möglich gestillt, nachdem er ihm etwas, nun ja, klares zu trinken gegeben hatte, um ihn zu betäuben. Dann wurde der bald beinlose befragt, er bekam jedoch nur ein leises Lallen zu Stande, das von einigen "Hips" und wilden Kicheranfällen unterbrochen wurde. Also beschlossen Cim, Larius und Daemon den Verletzten in das Dorf zu bringen.
"Hei ihr beiden. Könnt ihr uns sagen wie lange ihr ungefähr noch braucht?", fragte Cim in Richtung der beiden Gefreiten, die sich mit dem Wagen beschäftigten.
"Du beruhigt kannst gehen, Schäff. Wir nur noch schnell montieren Kasten auf Räder, dann wir an die kosmetischen Dinge gehen."
"Ihr seit also bald fertig."
"Ja, wenn du wiederkommen, wir schon haben angespannt."
"Okay, wir gehen dann", sagte der Feldwebel und machte sich mit seinen beiden Begleitern auf dem Weg zum Dorf.
"Warst du da eben nicht ein bisschen optimistisch, Scoglio?", fragte Tyros.
"Oh, das mit dem Angspannt sein nur so eine Redewendung gewesen."
"Das war mir schon klar. Ich meinte das mit dem nur noch montieren und schönheitsfehlerbereinigen."
"Achso. Wenn wir rannhalten uns, dann wir bald fertig sein. Und wenn Wagen nicht so gut funktioniert, wir immer noch können umbauen."
Zweifelnd sah Tyros den Troll an. "Na gut. Wenn du meinst."
Gemeinsam machten die beiden sich wieder ans Werk, diesmal jedoch mit ein bisschen mehr Eile, keiner von ihnen wollte den Feldwebel in dieser Situation verärgern.


14.04.2005 19: 16

Daemon Llanddcairfyn

"Sie werden es niemals schaffen.", knurrte Daemon am vorderen Ende der improvisierten Trage.
"Sie können es wenigstens versuchen oder willst du die Verfolgung etwa aufgeben?", antwortete Cim schnaufend hinter ihm.
"Cim.", rief Larius aus, bevor der Hauptmann antworten konnte, "Da vorne.", er deutete in eine Richtung etwas links von ihrem Weg zum Dorf. Der Angesprochene kniff die Augen zusammen.
"Ein Nachrichtenturm?", sagte er.
"Ich könnte hinlaufen und eine Nachricht zur Stadt schicken."
"Gute Idee.", kommentierte Daemon, "Wir brauchen einen Arzt. sicher wissen die Leute im Turm, wie das Dorf heißt."
"Was denkst du, wie weit wir auf dem Fluss gekommen sind?", fragte der Vektor. Der SUSI-Wächter zuckte mit den Schultern.
"Wir waren ziemlich schnell mit diesem Dämonenschiff. Fünfzig, sechzig Meilen sicher.", antwortete er. Bürstenkinn fluchte vernehmbar.
"Sieh zu, was du machen kannst und komm dann in das Dorf.", antwortete er. Larius nickte und spurtete los.

Will Passdochauf und Rea Dubiata standen vor den beiden Gefreiten und dem von ihnen gebauten Fahrzeug. Die Frauen hatten einige Zeit in den Trümmern am Ufer herumgefischt, aber außer einem Buch voller unverständlicher Worte und einer aufgeweichten Stange Pulver 1 war nichts zu finden gewesen. Will runzelte die Stirn.
"Es...", formulierte sie vorsichtig, "... sieht nicht aus, wie eine Postkutsche." Tyros sah sich um und betrachtete die Konstruktion, die er und der Troll gebaut hatten.
"Ja, es war etwas schwierig, ohne Werkzeuge und gerade mal drei krummen Nägeln aus den Schifftrümmern etwas handwerklich Anspruchvolles hinzubekommen.", gab er zu.
"Es sieht aus wie ein Haufen nasser Bretter.", sprach Obergefreite Dubiata die Gedanken der beiden Betrachterinnen aus, "Sobald du die Dämonen startest, wird es auseinander fallen.", behauptete sie.
"Niemals!", fuhr der Gefreite auf, stieg auf eines der Bretter und intonierte:
"DEN FLUSS HINAUF, BRINGT IHR MICH NUN,
MEIN WORT ERST STOPPE EUER TUN!"
Langsam ging Will zu der Stelle, an der bis vor wenigen Augenblicken noch das 'Fahrzeug' der beiden Gefreiten gestanden hatte. Sie seufzte leise und sah über die Ebene, über die die beiden großen, dämonenbetriebenen Räder langsam außer Sicht gerieten. Dann half sie y Graco auf, der inmitten des Haufens herumliegender Planken lag.

"Jetzt schau dir das an!", staunte Cim, als sie das Schild passierten, dass den Namen des Dorfes nannte, "Wie große waren die Chancen?"
"Ein Problem weniger.", antwortete Daemon und schleppte die Trage zwischen die Häuser.

14.04.2005 19: 47

Rea Dubiata

Sie waren nicht etwa in Medicartia, wie Daemon noch vor wenigen Minuten gedacht hatte. Doch während die Wächter zusammen mit dem Schwerverletzten auf der Trage das Dorf betraten schaukelte das Schild mit dem Städtenamen darauf im Wind. Neben der Information, dass das Dorf "Roschberg" hieß, fanden sich zwei weitere wissenwerte Dinge darauf. So wurde Roschberg als stolzer Besitzer seines Semaphorenturmes angepriesen, ebenso, wie es mit seiner Zweigstelle von "Wir find Igorf" prahlte.
"Okay", schnaufte Cim. "Und wie finden wir möglichst schnell diese Zweigstelle"?
"Ganz einfach", sagte der Hauptmann, der sich trotz der Anstrengungen bemühte, lässig zu wirken. "Wir gehen dem Mob nach."
Es ist erstaunlich, wie angsteinflößend ein mit Mistgabeln und Fackeln bewaffneter Mob ist, wenn bei Vollmond die Werwölfe heulen. Noch erstaunlicher ist es jedoch, wenn man selbigen Mob bei Tageslicht sieht. Obwohl er theoretisch nicht ungefährlicher ist, erscheint er bei Tag doch eher wie ein kleiner, frustrierter Rauhaardackel und nicht wie eine zähnefletschender Bulldogge. Zahlreiche Bauern hatten sich um die offensichtliche Zweigstelle von "Wir sind Igors" versammelt und hielten Feldwerkzeuge in den Händen.
"Was ist denn da los?", fragte Cim einen jungen Mann, augenscheinlich ein Knecht, der auf dem Weg zu der Party vor der Igorvermittlung war. Er wirkte nicht sonderlich angsteinflößend, was vor allen Dingen daran lag, dass auf seinem Hof die Heugabeln und Sensen ausgegangen zu sein schienen und er sich deshalb nur mit einem Rechen hatte bewaffnen können.
Der Knecht sah sich das seltsame Trio an und zog skeptisch eine Augenbraue hoch. "Die Igors haben es mal wieder zu weit getrieben. Ich meine es kann ja mal vorkommen.. aber sowas.. und in dem Ausmaß!" Wut packte den Knecht und ohne seine Worte weiter zu erklären lief er auf den Mob zu.

"Und jetzt?", wandte sich Will an Rea.
Diese zuckte die Schultern und sah dann mit krauser Stirn den GiGa an. "Ich gebe die Frage an dich weiter, Tyros", sagte sie und beobachtete, wie Scoglio hilflos einige Einzelteile der ehemaligen Kutsche hochhob und inspizierte.
Tyros schüttelte beschämt den Kopf. "Das wird Ärger geben.."
Patrick kratzte sich am Kopf. "Vielleicht sollten wie auch zum Dorf gehen, ich meine, die Dämon holen wir sicher nicht ein und was sollten wir hier noch tun?"
Er sah auf die Stelle, wo vorher noch die beiden zerstörten Schiffe eine Art Damm gebildet hatten. Dieser hatte sich unter lautem Knarzen langsam verabschiedet. Nur noch ein paar kleine Bretter trieben hoffnungslos am seichten Ufer, als seien sie von der Strömung vergessen worden.
"Ja," sagte Will und starrte immer noch auf den trostlosen Bretterhaufen. "Wir sollten ins Dorf gehen."
Rea schluckte. Es war nicht ihre Schuld, dass die Kutsche zusammengebrochen war, sie hatte sich aus den handwerklichen Arbeiten vollkommen herausgehalten. Doch hatte sie Tyros nicht dazu gebracht, die Dämonen zu starten? Missmutig und sauer auf sich selbst kaute sie auf ihrer Unterlippe herum während sie sich zusammen mit Scoglio, Patrick und Will auf den Weg zum Dorf machte.

15.04.2005 20: 30

Patrick Nichts

Tyros stand währenddessen noch neben den Trümmern seines "Meisterwerkes" und war tief in Gedanken dabei an alternativen Möglichkeiten zu basteln.
Vom Fluss herauf kamen die zwei Begleiter der Wächter, vollkommen durchnässt angelaufen.
"Hey, Wächter. Wo ist der Rest?" fragte der eine.
Tyros entfernte sich aus seiner Gedankenwelt, weil Stimmen seine Konzentration trübten.
"Mhm?" fragte er die beiden Personen, die mittlerweile vor ihm standen. "
Na der Rest deiner Truppe du Vollidiot!" hakte der zweite, sichtlich aufgeregt, nach.
Tyros schaute sich um und eine Erkenntnis bot sich ihm dar.
"Oh, der Rest. Weiß nicht. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie in die Stadt da hinten gelaufen sind." antwortete der Gefreite und zeigte in die ungefähre Richtung.
"Nun gut. Dann machen wir uns einmal auf den Weg. Du bist doch so freundlich und begleitest uns, oder?" fragte der Erste wieder, mit etwas Nachdruck.
"Mhm, ahja, klar, natürlich" antwortete Tyros, der schon wieder in Gedanken bei einer neuen Maschine war.

"Und wie sollen wir die 3 jetzt finden? Es ist zwar ein kleines Dorf, aber dennoch könnte es ein wenig kompliziert werden." Fragte Will die anderen 3, während sie das Ortsschild betrachtete.
"Am besten immer dahin gehen wo es eine Menschenmasse gibt. Wir sind immerhin Wächter." meinte Patrick und deutete in das Dorf wo gerade eine Menschenmasse auf sie zu kam. Einige Personen rannten vor ihr weg.
"Guter Hinweis sein" meinte Scoglio und die Wächter traten derweil ein wenig zur Seite um der auf sie zurennenden Menschenmenge Platz zu verschaffen.


17.04.2005 20: 14

Scoglio

Es dauerte eine Weile bis die Menschen an ihnen vorübergerannt waren, aber als die Wächter wieder alleine waren, fragte Will:
"Habt ihr gesehen, wen die Menge da verfolgt hat?"
"Das waren doch einige Igors, nicht wahr? Ich hab sonst noch niemanden gesehen, der so schnell humpeln kann."
"Ja, aber warum sollte jemand einen Igor jagen? Ich wäre froh über jeden Diener, den ich bekommen könnte. Selbst wenn er ein paar Narben mehr hat, als es angemessen ist."
Hinter den Wächtern ertönte ein Räuspern und die vier drehten sich überrascht um. Im Schatten des Hauses vor ihnen stand ein kleinerer buckliger Mann.
"Wer bist du?", wandte sich Patrick an ihn.
"Ich bin Igor, Herr."
"So? Wieso wirst du denn nicht von den anderen gejagt?"
"Ich konnte mich rechtzeitig verftecken."
"Dann kannst du uns vielleicht sagen, was hier vorgefallen ist?"
"Felbftverftändlich, Herr. Vor kurzer Zeit ift jemand hierher gekommen, um irgendetwaf wahnfinnig nützlichef zu machen. Er wollte etwaf aufbauen, oder fo, und er hatte einen guten Grund genannt, wefhalb er hier ein wenig herumwerkeln durfte. Er schien alfo ganz normal zu fein, aber bevor er verschwand, brachte er einige Menschen um. Die anderen Dorfbewohner wollten diefe begraben, aber wir Igorf beftanden darauf, verwertbare Einzelteile mitzunehmen."
"Verwertbare Eintelteile? Ah, ich verstehe!" Will wurde ein wenig bleich im Gesicht.
"Ja. Daf uferte in hitzige Difkuffionen auf. Und im Verlaufe diefer Difkuffionen hat ein Igor ein Auge auf eine hübsche Dorfbewohnerin geworfen."
"Äh, was daran schlimm sein?", erkundigte sich Scoglio.
"Ich vermute mal, Igor meint das, was er gesagt hat, wortwörtlich", klärte Rea den Troll auf.

20.04.2005 21: 33

Cim Bürstenkinn


Semaphorenturm Roschberg


In der Tat erfuhr, Feldwebel de Garde den Namen des Dorfes, und schickte eine Nachricht an Michael:
Ahn den Gefreiten Michael Machwas!
Wir sind gegenwehrtig in einem Dohrf , das ihm Roschberg nennt. Die Leute sind hoffentlich sehr froindlich, denn wir brauchen ein wenig Hilfe, haben schon mechtigen Hungär und brauchen einen Arzt für einen Schiffbrüchigen namens,...Moment ich muss mal fragen geen wie der Mann eigentlich heisst. Ich mählde mich später wieder.
Viele Grüsse,
Larius de Garde, Feldwebel, Stadtwache.



Ein Schloss in Ãœberwald


Tim Buktu trat auf die Zinnen des Schlosses hinaus und sah auf die Platte aus schwarzen Onyx in der die Scheibenwelt eingraviert war. Zwei Punkte leuchteten hell, und wenn man genau hinsah bildeten sich zarte Linien zwischen den Punkten aus. Bald würden sich die Wurzeln zwischen Ankh-Morpork und dem Haus der schwarzen Alliss treffen. Plötzlich verschwand das Bild vor ihm, und Augen -bösartiger und gemeiner – als es die Vorstellungskraft unseren Köpfen antun würde sah ihm entgegen.
"Wie ist Dein Fortschritt Diener Buktu?" Erklang eine dunkle, körperlose Stimme in seinem Kopf. Ohne Zögern fiel er auf die Knie und presste die Stirn auf den Onyx-Stein. Ja, er hatte seinen Preis für seine Freiheit zu bezahlen. Doch bevor alles zu Ende war, würden noch eine Menge anderer Leute zahlen. Als sein Meister erfahren hatte was er wissen wollte, war wieder Leere in seinem Kopf, und Tim ging zurück zu dem Gala-Diner, das der junge Adelige für ihn ausgerichtet hatte.


Vor der Filiale von "Wir sind IGORS"


"Tötet die Leichenschänder!" war die häufigste Parole die es auf den eilig erstellten Transparenten der Roschberger High Society zu lesen gab, gefolgt von "Heute der kleine Finger, morgen alle Extremitäten". "Schlachtet die Schlächter!" und "NO IGOR -Tshirts[14] " bildeten unrühmliche Ausnahmen.
Der Mob umgab die Filiale und warf gelegentlich einen Stein durch ein Fenster, mehr um zu unterstreichen dass es sich wirklich um eine zornige Menge handelte, als aus koordinierter Zerstörungswut.
"Geht zur Seite Leute!", brüllte Hauptmann Llanddcairfyn am vorderen Ende der Trage, "Wir haben einen Verwundeten der Hilfe braucht!" die Beiden Wächer warfen sich einen recht eindeutigen Blick zu: Ärgerlich, dass sie Scoglio nicht da hatten. Er war ein guter Wegbereiter.
Doch eine aufgebrachte Frau mit zerzausten Haaren und – sagen wir es offen – irrem Blick sprang ihm mit einer Heugabel in den Weg und rief "NEIN! Wir bonko...boynko.. wir gehen nicht mehr zu den Igors. Die Igors sind das Böse! Seht ihr das nicht?"
Cim ging nach vorne, und die Trage stand jetzt quer zum Mob. Der darauf Liegende beschränkte sich nun auf ein leises Wimmern.
"Ok", sagte Bürstenkinn, "Wissen sie was, meine Gute. Dann helfen sie doch einfach diesem Mann" er stellte die Trage ab, ohne Daemon etwas davon zu sagen. Der Ausbildungsleiter konnte mit knapper Not verhindern, dass der Verletzte auf der staubigen Strasse landete.
Cim wandte sich ab um zu gehen.
"Wartet!" Eine Gasse hatte sich gebildet, die zum Eingang der Zweigstelle führte. Ein Mann der wohl sowas wie der Anführer der Menge zu sein schien sprach nun "Vielleicht machen wir erstmal eine Ausnahme. Es ist jetzt ohnedies Zeit zum Abendessen!"
Murmelt zerstreute sich damit die Menge, und als die verwirrte Frau als Letzte übrig war, lief auch sie mit einem wohl als Abschied gemeinten "Sie sind das Bööööse!" und ihrer Mistgabel davon


Semaphorenturm Ankh-Morpork

Erika Vollmilch bemalte andächtig ihre Fingernägel. Es war ein ruhiger Tag, und ihre Schicht gleich vorbei. Gleich würde ihr Verlobter Henryk sie abholen und sie wie versprochen auf Rippchen und Bier einladen.
"Guten Abend!"
Erika tat also würde sie den aufdringlichen Gast der sie knapp noch erwischt hatte nicht bemerken, ließ eine Minute damit vergehen auf ihre Nägel zu blasen, und sah endlich genervt auf.
"Wir schliessen gleich!" sie konfrontierte den Mann, offensichtlich ein Wächter mit dieser simplen, entwaffnenden Feststellung und sah wieder auf ihre Nägel.
"Ich wollte mich nur erkundigen, ob es eine Möglichkeit gibt eine Nachricht an eine Person zu verschicken deren Aufenthaltsort nicht bekannt ist.
Was sollte der Mist? Natürlich war das nicht möglich. Sie beschloss, dass der Kerl keine Antwort verdient hatte.
"Wir schliessen gleich!", stellte sie fest ohne aufzusehen, als sie von dem bekannten Licht geblendet wurde. Entnervt übersetzte sie die Signale in Worte, und stellte zornig fest, dass es schon wieder ein Wächter war, der sie beschäftigte.
Dringend stand da. Nun, wenn sie es ganz normal zustellen ließ würde es wohl morgen mittag ankommen. Das würde sicher reichen.
"Erika?" Ah da war auch schon Henryk. Aber er klang irgendwie .... als würde er mit auf den Rücken gebundenen Händen am Boden liegen, und ein Wächter auf ihm drauf sitzten.
"WAS TUN SIE DA?", kreischte die Semaphoristin,"LASSEN SIE SOFORT MEINEN VERLOBTEN LOS!"
"Dies ist eine Standard-Kontrolle . Ihren Personalien bitte!",fragte Michael ganz beiläufig und ohne bewegter Stimme. "Wenn sie mir nicht helfen können, Lady, kann es vielleicht ihr Verlobter!"
"HIER!", sie holte die Nachricht von Larius aus dem Ablagekorb und wedelte damit. "Das hier ist für Stadtwache. Jetzt gehen sie endlich von meinem Henryk runter!".
Michael stand auf, nahm die Nachricht und begann sie zu lesen.
"Nun, ich würde gerne eine Antwort verfassen, und wenn sie mir noch einmal erklären wann sie schliessen, sorge ich dafür, dass ihr Freund hier die nächsten Tage in einer dunklen Zelle verbringt."
Michael hatte nun definitiv ihre Aufmerksamkeit.


Am Rand des Dorfes


"Wieviele Igors leben in Roschberg?", fragte Will den kleinen Mann der ihnen wie selbstverständlich folgte – Misstrauisch beäugt von den beiden Begleitern der Wächter.
Der Bucklige kratzte sich am Kopf und sagte, "Ich denke mal wir find jetzt fieben! Ein Meifter und fechf Ftümpfer die ihr Handwerk erft noch lernen müffen"
"Hoffentlich verstehen sie genug um eine paar Beine anzunähen!", murmelte Patrick.
Dies war der Moment, als die Dämonen an ihnen vorbeikamen. Offenbar waren sie im Kreis gelaufen, und wieder zurückgekehrt. "MEIN WORT", rief Patrick geistesgegenwärtig, und die beiden rothäutigen Wesen fielen erschöpft zu Boden.
"Danke Alter!", sagter der eine, und zog eine Zigarette aus einer Hautfalte. "Hast was gut.", sagte der andere während er den Glimmstengel seines Kollegen anzündete und sich selber eine ansteckte.
Breit grinsend sagte Rea, "Immerhin haben wir wieder einen Antrieb".


21.04.2005 3: 59

Rea Dubiata

Die Truppe setzte ihren Weg fort. Als sie in das Dorf kamen konnten sie das in Ankh-Morpork so häufige Phänomen des sich auflösenden Mobs beobachten. Menschen gingen mit enttäuschten Gesichtern in die verschiedensten Richtungen und beschwerten sich lauthals über etwas, dass sich nach "Verfluchte Großstädter" anhörte. Die zwei geringen Unterschiede zum Ankh-Morpork Mob waren die Anwesenheit von Mistgabel und die Abwesenheit von Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin Schnapper.
Als die Wächter den Dorfplatz erreichten war dieser beinahe menschenleer. Nur Hauptmann Daemon und Feldwebel Cim standen noch dort. Der Verletzte lag zwischen ihnen auf der Bahre. Von weitem sahen sie, wie sich eine Tür an einem naheliegenden Haus öffnete und eine Person vorsichtig heraushinkte.
"Daf ift unfere Zweiftelle hier in Rofberg", sagte Igor und deutete auf das Gebäude, aus dem eben die Person getreten war. "Im Nachhinein war ef wohl nicht fo gefi.. gut hier eine Zweigftelle anzulegen, aber ef ist ein wichtiger Ort für die Kommunikation mit Ankh-Morpork. Immer mehr Igorf wollen nach Ankh-Morpork."
Als sie näher kamen erkannten sie, dass die Person ein Igor war. Er trug etwas, das man wohl mit einer Uniform gleichsetzen konnte, denn daran waren verschiedene Abzeichen befestigt.
"Meifter Igor", sagte Igor und gestikulierte zu dem anderen Igor. Cim, Dae und der Meister sahen auf.
"Was tut ihr hier?", fragte der Hauptmann scharf und sah von einem Gesicht zum anderen.
"Sir, die Rikscha die Tyros und Scoglio bauen sollten ist kaputt gegangen!", sagte Will. Dann zog sie einen der Dämonen hinter sich hervor. "Wir hielten es für besser, Meldung zu erstatten. Zum Glück kamen uns diese Kerle entgegen", sagte sie und deutete auf den Wesen, das zufrieden an seiner Zigarre zog.
"Tyros ist am Fluss geblieben um die Stellung zu halten", sagte Rea und versuchte über Cims Schulter hinweg zu sehen, was die beiden Igors, die sich sofort pflichtbewusst um den Verletzten gekümmert hatten, mit dem eben diesem trieben.
"Find euch auf dem Weg hierher zufällig andere Igorf über den Weg gelaufen?", fragte der Meister Igor und sah von Will zu Rea, dann zu Scoglio und schließlich zu Patrick.
"Ähm, ja. Ich denke, die Leute die der Mob da gejagt hat, das waren Igors", sagte Patrick. Die anderen nickten.
"Frecklich!", sagte der Meister Igor und schüttelte den narbigen Kopf. Dann wandte er sich an Cim. "Wir nehmen den Verletzten mit hinein. Dort haben wir befferef Material. Ich gebe Ihnen Befeid wenn ef ihm wieder beffer geht. Ich denke er wird durchkommen. Hilf mir, Igor."
Die beiden Igors nahmen die Trage auf und verschwanden im Haus.
"Sör", meldete sich Scoglio zu Wort, der eine Weile in Gedanken gewesen war. Feldwebel und Hauptmann, die eben noch den Igors hinterhergesehen hatten, drehten sich im gleichen Moment um. "Igor etwas sagen über seltsame Morde hier. Komischer Mann hier gewesen sein. Das können Buktu sein, Sör?"
Rea griff sich beschämt und enttäuscht über sich selbst an den Kopf. Das hätte sie beinahe vergessen - und ausgerechnet dem Troll fiel dies als erstes auf. Die Anderen schienen Ähnliches zu denken.
"Wäre eine Überlegung wert", sagte Cim und sah von einem Gesicht zum anderen. "Wir sollten der Sache nachgehen."

26.04.2005 18: 32

Larius de Garde

Larius blickte sich gelangweilt um. Irgendwie ging ihm die komplette Nachrichtenübermittlung viel zu langsam. "Was ist, wenn erst morgen die Nachricht gelesen wird?" dämmerte es dem Feldwebel immer wieder in Gedanken. Er blickte rüber zu dem Nachrichtenwächter, welcher seelenruhig an einem Stück Holz schnitze. Manche Leute besitzen halt zuviel Zeit, seufzte er und blickte in die Ferne.

"Wie lang dauert diese Übertragung eigentlich?" Der Feldwebel ließ weiter seinen Blick schweifen.
"Es kommt drauf an, wie weit der Ort, wo die Nachricht hinsollte, entfernt ist. Bei größeren Entfernungen kann es schon eine längere Zeit dauern."
"Und wie wird das schnell noch übertragen? Per Lichtzeichen, oder?" Larius blickte angestrengt in die Ferne, um wenigstens die geringsten Anzeichen für Aktivitäten zu bemerken.
"Ja, per Lichtsignale, das hast du mich inzwischen zum X-ten mal gefragt, Wächter! Und streng dich nicht zu sehr an, die Türme sind mehrere hundert Meter entfernt, ich würde mir keine Hoffnungen machen ein Signal mit freiem Auge zu erkennen.
"Aber sobald eine Nachricht kommt wirst du mich informieren, oder?" Seine Augen begannen vor Anstrengung inzwischen leicht zu brennen. "Was ist dort hinten eigentlich?" Larius deutete in die Ferne auf einen kleinen Turm.
"Du kannst nerven, Wächter!" Der Nachrichtenwächter steckte das Messer weg. "Das ist bestimmt nur irgendeine Spiegelung, nichts besonderen."
"Eine Spiegelung, die sich schon zum fünften Mal wiederholt?"
"Was?!" Der Nachrichtenwächter sprang auf, nahm ein Fernrohr und begann die Stelle genauer zu Untersuchen, auf die Larius gedeutet hat. "Du hast Glück, das sind Signale von einem weiteren Turm, aber da hat jemand einen verdammt schlechten Tag."

15 Minuten Später

An den Feldwebel Larius de Garde!
Ich habe deine Nachricht erhalten und werde sofort alles Mögliche in die Wege leiten, um einen Arzt und Nahrungsmittel – Warum muss ich hier eigentlich das schreiben?! – zu euch zu Schicken – Wenn das Bier lauwarm und die Rippchen kalt sind mach ich dich kalt, Wächter! – Versucht mich auf dem Laufenden zu halten – Sie kommen mir nicht mehr in meinen Turm! – Viele Grüße
Michael Machwas, Gefreiter, Stadtwache

"Nun denn, dann werde ich jetzt gehen, aber ich komme wieder!" Larius steckte die Nachricht ein und marschierte die Stufen runter. Immerhin musste er sofort allen davon erzählen, dass sie Versorgung aus Morpork bekommen. Jedoch hatte er das Problem, dass er nicht genau wusste, wo er die anderen in dem Dorf findet. Er versuchte sich krampfhaft zu erinnern, was man ihm in der Grundausbildung beigebracht hat. Schließlich wusste er genau, was er zu tun hatte. Larius ging, als er in dem Dorf ankam, zur erstbesten Hütte und klopfte an.

Der Nachrichtenwächter stand oben und seufzte laut auf. Warum musste er immer die Wächter im Turm haben? Warum kann es kein Irrer sein, welcher eine Nachricht an irgendeinen anderen Irren schickt? Diese nerven wenigstens nicht rum, wenn mal die Nachrichtenübermittlung länger dauert. Er nahm wieder sein Messer zur Hand und beschäftigte sich wieder mit seiner Schnitzarbeit.

27.04.2005 22: 40

Scoglio

Cim klopfte an die Tür und nach kurzer Zeit öffnete sich diese.
"Wir find noch nicht fertig", sagte Igor.
"Äh. Das hatte ich auch nicht erwartet."
"Fo? Warum ftörft du unf dann?"
"Wie ich gehört habe, hat dieser Fremde, der die Morde begangen hat, zuvor an irgendetwas gearbeitet. Dürften wir das mal sehen?"
"Ja, ficher. Von unf hat ef noch keiner gefehen, aber er war dort drüben, hinter dem Hause von George Roschberg." Der Igor zeigte ihn die entsprechende Richtung, zum Rande des Dorfes.
"Roschberg? Wer war denn das?"
"Der Begründer unferef Dorfef. Er war ein mächtiger Zauberer damalf. Man fagt, daff in feinem Hauf noch ein Hauch von Magie fteckt, aber ehrlich gefagt glaube ich daf nicht."
"Soso! Dann werden wir uns da mal umschauen. Sieh du zu, dass der Verletzte wieder auf die Beine kommt. Oder das, was davon noch übrig ist."
"Wir tun unfer Beftef", sagte Igor und schloss die Tür wieder.

Larius wartete vor der Tür und klopfte nochmals an. Doch als nach einiger Zeit immer noch niemand öffnete, ging er um das Haus herum, um weiter ins Dorf zu gelangen. Irgendetwas erschien ihm seltsam an dem Haus. Er bemerkte ein leichtes Prickeln und Summen, aber er konnte nicht sagen, was es war[15].
Das Erste, was ihm hinter dem Haus auffiel, war die riesige rote farnartige Pflanze...

29.04.2005 22: 20

Cim Bürstenkinn

Cim merkte, dass er die Kontrolle über die Situation verloren hatte.
"KURZE BESPRECHUNG! Wir treffen uns alle vor der Zweigstelle." rief Cim mit dem leisen Nebensatz, "Wenn Dir das recht ist, Daemon!".
Der Llamedonier nickte großzügig - aus seiner Sicht war eine strategische Besprechung mehr als überfällig geworden.
Einer der Igors lief zum Fluss um auch Tyros und die beiden Begleiter ins Dorf zu holen.
Wenig später standen alle im Halbkreis vor dem Vektor und sahen ihn erwartungsvoll an.
"Kollegen!", begann der Feldwebel nach einer kurzen Pause. "Wir sind dabei uns ein wenig in Kleinigkeiten zu verrennen und müssen unsere Kräfte wieder auf das wesentliche Ziel fokussieren".
Ein verlegenes Schweigen lag über der Gruppe [16].
"Deshalb", fuhr er fort, "teilen wir uns nun in drei Gruppen auf."
Er nahm einen Stock und begann im Sand zu schreiben.

"Gruppe1: Transport. Tyros, du übernimmst bitte die Erstellung eines Gefährtes, das wir hinter die Dämonen spannen können. Scoglio und Will helfen Dir dabei.

Gruppe 2: Versorgung. Rea besorg bitte Proviant. Ich bin mir nicht sicher, ob wir davon ausgehen können, dass es überall was zu knabbern gibt. Ausserdem hab ich Hunger. Patrick soll Dich dabei unterstützen.

Gruppe 3: Investigation. Hauptmann Llanddcairfyn sei doch so gut, und fass die bekannte Information zusammen, damit wir weiter planen können.

Gruppe4: Jemand muss sich das Haus von Rogosch vornehmen und das werde ich übernehmen. "

"Warum muss ich den Proviant besorgen? Willst Du damit sagen, das es meine Aufgabe als Frau ist?"
"Was meinst Du mit Gefährt? Für Verkehrsangelegenheiten sind doch eigentlich die SEALS zuständig!"
"Warum bin ich eigentlich alleine in einer Gruppe?"
"Wolltest Du nicht eigentlich nur drei Gruppen aufteilen?"
"Warum muss ich mit Scoglio in einer Gruppe sein?"
"Du ethnisch? Ethnisch gefährliche Einstellung ist!!!!"

Cim setzte an zu antworten, wusste aber nicht auf welche Frage zuerst.
"Ich gehe jetzt zu dem Haus, und in einer Stunde treffen wir uns wieder hier. Ich hoffe ihr habt dann alle Ergebnisse". Ohne eine weitere Antwort ( oder Beschwere) abzuwarten ging Cim zu dem Haus, das ihm vom Igor gezeigt wurde.
erneut drehte er sich um und rief mit drohendem Zeigefinger "Wenn das nicht klappt, werden wir um eine Tahsk-Fors nicht herumkommen!!!"
Er war sich klar, dass nur Verblüffung zwischen ihm und einer Meuterei stand, und er verließ sich darauf, dass die solide Ausbildung der Wächter die weiteren Entscheidungen zu seinen Gunsten beeinflusste. Blieb nur eine Frage offen: Wo war eigentlich Larius?




Die fett glänzende Pflanze strahlte rot in der Mittags-Sonne. Etwas war eigenartig an ihr, aber Larius kam nicht drauf was es war. Die Blätter rollten sich wurmartig aus, und entfalteten sich zu prächtigen, vielgezahnten Blättern. Lange Stengel trugen spitz zulaufende Samen in ihren Kelchen, aber Larius fiel auch auf, dass einige der Kelche leer waren ohne dass Samen am Boden lagen.
Schliesslich war Larius überzeugt, dass er lange genug gewartet hatte, ging zurück zur Tür und öffnete sie. Das kleine Haus war völlig verwüstet. Zerbrochene Phiolen, umgeworfene Regale verbrannte Bücher und verschüttete Zauberingredenzien zierten den Raum. Darüber hinaus baumelte ein Mann, gekleidet in eine schwarze Robe von der Decke dessen Genick offenbar gebrochen war. Larius war SUSI-Wächter und an Leichen gewohnt. Etwas überraschend fand er ab die Tatsache, dass die Leiche im zuwinkte, und mit den Händen auf den Strick um seinen Hals deutete.


Kurze Zeit später saßen der untote Zauberer und der Feldwebel auf einem umgestürzten Bücherregal und bemühten sich den Knoten aufzubekommen ohne den Hals zu verletzen.
"Ich bin hierhergezogen um den roten Farn zu untersuchen. Sind Euch seine Besonderheiten aufgefallen?"
Larius wollte nicht dumm wirken "Na sicher! Welche der Besonderheiten haben Euch denn ...äh... besonders interessiert?"
"Ahh", seufzte der Magier erleichtert, als der Knoten sich endlich löste. "Zweifellos die Tatsache, dass ein Farn Samen produziert. Das Geheimnis der Fortpflanzung des Farns ist nach wie vor nicht gelüftet. Aber dieses eigenartige Subjekt an der Rückseite meiner Hütte ist anders. Das ist ein unvergleichbares Novum in der Natur, und in Büchern wird hier meist darauf referenziert, dass der Samen des Farn unglaubliche Kräfte zum Guten und zum Bösen aufweist. Das war offenbar auch diesem Buktu klar. Als er mich überfallen beraubt und aufgeknüpft hat. Ihm war offenbar nicht bewusst, dass ich schon lange nicht mehr am Leben bin, und gehenkt zu werden zwar unangenehm aber sonst unwesentlich ist. "
In diesem Moment klopfte es an der Tür, "Ist das jemand?",fragte Bürstenkinns Stimme.


30.04.2005 7: 35

Will Passdochauf

Sprachlos sahen die sechs Wächter dem Feldwebel Bürstenkinn nach. Die meisten waren wahrscheinlich dabei zu überlegen was wohl ein Tahsk-Fors war.
Ein eigenartiges Geräusch unterbrach die Stille und Willibald Käfer schaute verlegen.
"Na ja, mein Bauch hat die Angewohnheit sich etwas lauter zu melden, wenn er etwas will", meinte der Diener entschuldigend.
Er sah zu Rea und Patrick. "Ihr sollt doch Proviant besorgen, da komm ich am besten mit", sagte er und beeilte sich, sich den beiden anzuschließen.
Mit einem fast trotzigen "ich will aber auch mit", schloss sich ihnen auch Erik, der Dieb, an.
Gleich darauf machte sich auch Daemon wieder auf den Weg zum Haus der Igor-Niederlassung um den verletzten zu befragen, sobald er wieder ansprechbar war.

Somit blieben nur noch Tyros, Scoglio und Will zurück auf dem Dorfplatz.
"Das ist doch gar nicht mein Aufgabengebiet", beschwerte sich der Frog nun etwas leiser.
"Ich auch kein Transportmittelbastler sein", erwiderte Scoglio.
Will blickte nachdenklich zu den Dämonen und fragte sich wie es überhaupt sein konnte, dass die Dämonen im Kreis gelaufen waren.
"Womit sollen wir überhaupt eine neue Rikscha bauen?", fragte Tyros.
"Wir noch genug altes Material haben müssten im Wald um neue stabilere zu bauen", erwiderte der Szenenkenner.
"Und wir könnten uns ein paar Nägel vom örtlichen Schreiner holen, dann hält das Ding sicher besser als das erste Mal", fügte der GiGa jetzt etwas hoffnungsvoller hinzu.
Will blickte zu ihren beiden Kollegen, "wieso müssen wir überhaupt etwas neues bauen?"
"Was willst du denn sonst tun?"
"Wir sind hier in einem Dorf", erklärte Will, "hier gibt es doch sicher jemanden mit einem Karren oder sogar einer Kutsche".
"Wir so etwas stehlen sollen?"

01.05.2005 1: 53

Rea Dubiata

Rea drehte sich um und ging. Soe sah gar nicht nach, ob Patrick ihr folgte. Ihr Kleid war nass, ihre Haare trockneten in der Sonne und standen in alle Richtungen ab, alles, was sie mit auf die Reise genommen hatte schwamm wieder zurück nach Ankh-Morpork, sie hatte keine Ahnung wo sie waren und sie war viel zu Gut erzogen um ihrem Ärger Luft machen zu können. Deshalb ging sie voraus, so das niemand den Zorn in ihrem Gesicht sehen konnte. Warum in aller Scheibenwelt sollte sie Essbares organisieren? Wäre dies mit einem Troll nicht um Einiges einfacher?
Sie hörte Patricks Schritte hinter sich. Ihnen folgten vier weitere Schuhsohlen, die über den Sand des Dorfplatzes gingen. Sie drehte sich nun doch um und erkannte, dass der Dieb und der Diener Patrick und ihr auf den Fersen waren. Ein Dieb? Die Gesetze Ankh-Morporks galten hier nicht! Es war nicht erlaubt, hier zu stehlen, selbst wenn man eine Quittung hinterließ.
"Wohin gehen wir eigentlich?", fragte Patrick und sah in Reas nun krampfhaft ausdrucksloses Gesicht. Die Geschäfte am Dorfplatz sahen nicht sonderlich belebt aus. Die Ladentüren waren geschlossen und hätte man sich die Schritte der Wächter weggedacht, so hätte man eine Stecknadel fallen hören können.
"Ich weiß nicht, immer der Nase nach, bis wir was finden, wo man annehmen könnte, dass sie Essen verkaufen. Hier zum Beispiel", Rea deutete auf ein kleines Schuhgeschäft, das an der Ecke zu einer kleinen Starße stand, welche vom Dorfplatz hinweg führte, "finden wir nichts."
Patrick verdrehte die Augen. Wie konnte diese Frau nur so zickig sein? Sicherlich lag es daran, dass sie ihren Tag mit Leichen verbrachte und selten anständige Gesprächspartner hatte. Womöglich hatte sie den Umgang mit anderen Menschen verlernt. "Im Übrigen hat der Hauptmann mir das hier in die Hand gedrückt", sagte er, holte Rea in wenigen Schritten ein und hielt ihr einen kleinen Beutel unter die Nase. Darin klimperte es.
"Wieviel?", fragte Rea.
Patrick zählte im Gehen, während die beiden Begleiter nun auch zu den Wächtern aufschlossen.
"Zwei Ankh-Morpork Dollar und einundachtzig", sagte der Husky. "Und eine Münze, von der ich nicht weiß, was sie ist und was sie wert ist." Er hielt Rea das Stück Metall hin. Der Dieb sah über Reas Schulter hinweg und seufzte. "Das ist ein Knopf." Willibald Käfer begann zu lachen und Erik stimmte schnell mit ein. Patrick wurde rot und stopfte den kleinen Beutel in seine nasse Hosentasche.
"Das ist nicht gerade viel," sagte die Gerichtsmedizinerin. "Vor allen Dingen für zehn Personen." Sie kratzte sich am Kopf. Dann dachte sie nach. Sie war früher oft mit ihrer Adoptivmutter auf Wanderschaft durch die kleinen Dörfer in den Spitzhornbergen gewesen und hatte zugesehen, wie man ohne Geld an Essen kam, ohne zu betteln oder zu stehlen. Man musste nur... gekonnt selbstbewusst auftreten und anbieten, zu zahlen. Ja, nur war Selbstbewusstsein nicht unbedingt eine ihrer Stärken. Vielleicht sollten sie zurückgehen und Scoglio bitten, diesen Part zu übernehmen?
Inzwischen hatten sie den Stadtrand erreicht und fanden bald was sei suchten. Ein kleines Gehöft, umgeben von Feldern. Ein Schornstein rauchte, was an einem so sonnigen Tag wie diesem nur bedeuten konnte, das Brot gebacken wurde.
Als sie den Eingang erreichten klopfte Patrick an die Tür, die sich kurz drauf mit einem leisen Quietschen um einen winzigen Spalt öffnete.
"Wer sind Sie", hörte man eine dünne Frauenstimme aus dem Haus ertönen. Durch den Spalt konnte Patrick kaum etwas erkennen, doch der Schürhaken dahinter war schmal genug, um zwischen Tür und Rahmen hervor zu blitzen. Unwillkürlich wich der Husky einen Schritt zurück, eine Sekunde später fasste er sich wieder und sprach mit fester Stimme. "Stadtwache Ankh-Morpork, würden sie bitte so freundlich sein und uns die Tür öffnen."
"Nein!", sagte die Frau bestimmt, doch die Tür öffnete sich etwas weiter und nun war ein braunes Auge zu sehen, welches hinaus sah. "Woher soll ich denn wissen ob ihr wirklich Wächter seid?"
"Sehen wir etwa aus wie Igors?", fragte Erik und sah an sich herunter. "Ich dachte, ihr Bauern habt nur Angst vor den Igors."
"Hier sind keine Igors! Und jetzt verschwinden Sie!", augenblicklich hielt sich die Frau die Hand vor den Mund, als hätte sie sich verplappert.
"Sind sie sich da ganz sicher? Sollten wir ihr Haus nicht noch einmal überprüfen, ob sich die Igors nicht vielleicht hinter ihrer Essecke verschanzt haben?", fragte Rea ein wenig mürrisch. Sie sollte ihre sarkastische Anspielung sofort bestätigt bekommen.
"Waf ift dort draufen lof, Hildegard?", fragte die Stimme eines Igors aus dem Haus heraus.
"Pscht! Ruhig!", rief die Frau noch, doch Erik hatte die Tür bereits ungeachtet der Person dahinter aufgestoßen. Die Frau namens Hildegard konnte gerade noch beiseite springen.
"Soso, keine Igors", sagte Patrick, einige Sekunden später, als er die zwei Igors, die in der Essecke saßen, erkannte.
"Bitte verraten sie das nicht! Die anderen Bauern würden sie töten! Ich bin schon immer für die wunderbare Heilkunst der Igors gewesen. Doch sobald irgendwo ihre Hilfe zu spät kommt oder etwas Unerklärliches, Unvorhergesehenes geschieht, werden sie direkt wieder gejagt! Bitte sagen Sie niemandem etwas davon!" Der hysterische Redeschwall der Bäuerin ließ allmählich nach.
"Wir sind nicht wegen der Igors hier", sagte Rea. "Jedenfalls nicht direkt. Möglicherweise hat Ihr Problem mit dem unseren zu tun."
Willibald nickte eifrig. "Wir sind auf der Suche nach einem Mörder. Nach allem was wir bisher wissen, könnte dies derselbe Mann sein, der die Menschen in diesem Dorf getötet hat."
Rea und Patrick waren sich ausnahmsweise einmal einig und sahen den Diener mit einem bösen Blick an. Wacheinformationen rückte man nicht so einfach heraus. Rea drehte sich zurück zu Hildegard. "Was wir brauchen wäre etwas zu essen. Können sie uns da weiterhelfen?"
"Sicherlich. Wie viel bekomme ich dafür?"
"Sie bekommen einen gelösten Fall", sagte Patrick.
Die Frau lächelte.
"Wir können auch mit Geld bezahlen", sagte Rea, ein wenig unsicher, doch selbstbewusster, als sie es sich von sich selbst erhofft hätte.
"Das wird nicht nötig sein," sagte die Bauersfrau. "Vielleicht habe ich ja auch noch einige Informationen für Sie."


03.05.2005 0: 31

Scoglio

Scoglio war sichtlich schockiert. Einen Karren stehlen? Sie waren immernoch Wächter, auch wenn sie nicht in Ankh-Morpork waren.
"Nein, nein!", beruhigte ihn Will. "Wir können ihn ja auch kaufen. Oder zumindest leihen."
"Und wo wir einen finden?" Der Troll blickte sich suchend um.
"Ich weiß nicht. Wir gehen einfach mal ein wenig durch das Dorf. Wir werden schon etwas finden."
Die Wächter setzten sich in Bewegung und verließen den Platz, auf dem augenscheinlich nichts zu finden war. Sie gingen durch einige kleinere Straßen und trafen dann auf etwas, das hier in Ermangelung eines besseren Ausdruckes Hauptstraße genannt werden soll.
"Sieh an, wir haben Glück!", rief Tyros und zeigte auf ein Haus, an dem im schwachen Wind ein Schild leicht schaukelte und dabei quietschende Geräusche erzeugte.
Will folgte seinem Blick.
"'Reiseh- und Kurirdienst Roschberg. Wir faren Sie unt ihre Brife/Pakete ettzehtra'.", las sie. "Da ist hoffentlich noch eine Kutsche oder so zu finden."
Die drei gingen auf das Haus zu und Tyros klopfte an.
Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür mit einem lauten Knarren und ein Kopf erschien in der Türöffnung.
"Was gibt's?"
"Äh, guten Tag. Wir haben gelesen, dass sich hier der Reise- und Kurierdienst von diesem Ort befindet."
"Das ist richtig. Aber seitdem es hier den Semaphoren-Turm gibt, habe ich kaum noch Kundschaft."
"Oh. Haben Sie denn trotzdem vielleicht eine Kutsche oder etwas in der Art über?" Tyros blickte hoffnungsvoll in das Gesicht des fremden Mannes.
"Nein. Alles was ich im Moment noch hier habe, ist ein einzelnes Pferd. Die letzte Kutsche, die ich besitze, ist im Moment unterwegs. Irgendso ein seltsamer Mann hat sie sich geliehen, obwohl... geliehen ist der falsche Ausdruck. Er hat sie sich einfach genommen, ohne zu fragen oder Geld zu hinterlassen. Und ich werde hier jetzt auch verschwinden. Es gibt nichts mehr zu tun für mich." Damit knallte der Mann die Tür zu und verriegelte sie, bevor die Wächter ihm noch weitere Fragen stellen konnten.
"So was! Unfreundliche Menschen gibt es hier ja. Ohne sich zu verabschieden, einfach die Tür vor unserer Nase zu schließen." Will starrte verbittert auf die Tür.
"Ich die Tür wieder aufmachen soll?", fragte Scoglio und sah die beiden anderen fragend an.

04.05.2005 17: 39

Tyros y Graco

Tyros war drauf und dran 'Ja' zu sagen, entschied sich jedoch dagegen. Was konnte denn der arme Mann für die schwache wirtschaftliche Lage in seiner Region. Und die Konjunkturprognose für das kommende Jahrzehnt war schon wieder gesenkt worden!
"Was machen wir jetzt?", wollte Will wissen.
Als keiner bereit schien eine Antwort zu geben, erhob Tyros schließlich verdrießlich seine Stimme. "Also gut. Lasst uns zum Schreiner gehen. Vielleicht hat der ja Nägel und Bretter für uns."
"Ja. Und vielleicht hat er auch einen Bauplan für ein Dämonenbetriebenes Fahrzeug", sagte Will, nur so, damit es einen Grund mehr gab sich jetzt endlich zu bewegen.
Die drei gingen langsam die oben bereits erwähnte 'Hauptstraße' entlang und sahen sich dabei mehr als einmal misstrauisch um. Man konnte ja nie wissen...
Als sie schließlich die 'Schrainarai Hohlzpflogg- ische behäbe auch Ihrige Zahnschmärzen' erreichten, wurden sie von deren Anblick ziemlich verblüfft. Im Gegensatz zu den meisten andern Gebäuden in diesem Dorf waren hier alle Fensterläden weit geöffnet, ein lautes Singen scholl aus dem Haus heraus und es gab sogar vereinzelte Trockenblumen auf den Fensterbänken.
Die drei Wächter traten ein und fanden sich in einem großen, sonnendurchfluteten Raum wieder, der fast einem Tempel für den Gott der Helligkeit, Reos, glich. Der Schreiner stand mit dem Rücken zu ihnen und bastelte an einem aufwendig verzierten Tisch herum, während er beschloss, sich vom Singen zum Pfeifen zu verlagern. Die Wächter schien er nicht bemerkt zu haben.
"Ähem," machte Tyros leise, kam sich dabei jedoch sehr fehl am Platze vor.
"Ähem," versuchte es nun auch Will, der aber ebenfalls kläglich scheiterte.
Schließlich holte Scoglio tief Atem und brüllte so ein vernehmliches Räuspern in den Raum hinein, das ein Preußischer Graf des 19. Jahrhunderts, der darauf wartet, das man ihm seine Puderdose reicht, vor Neid zum Franzosen konvertiert währe. Oder so.
Bedächtlich drehte der Schreiner sich um. "Ja?", fragte er. "Kann ich euch helfen?"
"Nun ja, guter Mann. Eben dies wollten wir heraus finden", sagte Tyros, dem das ganze Ambiente, mit dem sich der Handwerker umgab, mittlerweile gehörig auf den Geist ging. Und sei es auch nur deswegen, weil ER nicht so ein Haus hatte.
"So? Was wollt ihr denn?"
"Wir suchen Bretter viele und Nägel. Wollen bauen Kutsche dämonenbetriebene."
"Ihr wollt eine dämonenbetriebene Kutsche bauen? Wisst ihr denn nicht, das hier in unserem Distrikt ein Anti-Dämonen-Versklavungsgesetz herrscht?"
"Was? Soll das heißen die dürfen gar nicht für uns arbeiten?"
"DIE haben unserer Meinung nach genau die gleichen Rechte, wie jedere andere Rasse, die selbstständig denken und sprechen kann, auch", sagte der Schreiner in einem eiskalten Tonfall.
Will sah die beiden anderen Wächter an: "Leute, ich glaube wir haben soeben ein riesiges Problem auf unseren Gemeinschaftsbuckel geladen bekommen. Irgendwelche Vorschläge, was wir jetzt machen können?"
Die beiden angesprochenen schüttelten, im übrigen nicht zum erstem Mal an diesem Tag, entmutigt den Kopf.
"Hei- wenn ihr auf eure Dämonen verzichten könnt- ich hätte eine Idee, wie ihr trotzdem schnell voran kommt."
"So?", fragte Tyros ungläubig.
"Mein Vetter ist ein sehr populärer Erfinder hier in dieser Gegend. Er hat erst vor kurzem das Motto-Motor erfunden, keine Ahnung was das für ein Name sein soll. Aber das Ding kannst du in ein Fahrzeug einbauen, und wenn es einmal angeschubst wurde, dreht es sich solange weiter, bis es durch einen Metallstab gestoppt wird."
"Was? Aber das wiederspricht doch jeglichen füsikahlischen Gesätzen", fuhr Tyros auf.
"Da kann ich nichts sagen, da kenne ich mich nicht aus. Aber wenn es funktioniert..."
"Ich denken wir uns angucken sollten Ding", sagte Scoglio, dem jeder fahrbare Untersatz recht war, der sie aus diesem Kaff herausbringen würde.
"Na dann kommt mal mit," sagte der Schreiner, drehte sich auf den Fersen herum und verschwand durch eine Hintertür in den Garten. Gespannt folgten ihm die Wächter, in der Hoffnung, endlich die Möglichkeit für ein Fortkommen gefunden zu haben.

05.05.2005 0: 13

Scoglio

Der Zauberer sprang auf und rief: "Ich komme schon!"
Er ging zur Tür, öffnete sie und sah Cim Bürstenkinn vor sich stehen, der sogleich anfing zu sprechen.
"Guten Tag! Mir wurde gesagt, dass hier... Larius!" Cim hatte den anderen Feldwebel erkannt und ging zu ihm herüber, an dem Untoten vorbei. "Hier steckst du also."
"Ja, hier bin ich. Und ich habe einiges an Informationen erhalten, die durchaus nützlich für uns sein könnten."
"Hast du eine Nachricht an Michael übermittelt?" Cim schien Larius gar nicht richtig zugehört zu haben.
"Ja, habe ich. Er wollte so schnell wie möglich Nahrungsmittel und einen Arzt hierher schicken."
"Nun, ich denke, der Arzt wird nicht nötig sein. Der Verletzte ist in den Händen von Igors. Da sollte normalerweise nichts allzu schief gehen. Aber Nahrungsmittel könnten in der Tat recht praktisch sein. Ich weiß nicht, wieviel Rea und Patrick finden werden."
"Wo ist denn der Rest der Gruppe?", erkundigte sich de Garde.
"Rea und Patrick sollen wie gesagt Nahrung auftreiben und Will, Tyros und Scoglio versuchen, ein neues Gefährt zu basteln."
"Und Daemon?"
"Der Hauptmann trägt alle bisherigen Informationen zusammen, damit wir dann rasch weiterplanen können. Moment mal,..." Der Feldwebel schien sich an etwas zu erinnern. "Hast du vorhin gesagt, dass du etwas Neues erfahren hast?"
"Ja. Scheinbar war Tim Buktu hier. Das sagte mir gerade Herr..." Larius sah den untoten Zauberer, der immernoch an der nun geschlossenen Tür stand, fragend an.
"Roschberg", antwortete dieser.
"Tim war hier? Das ist eine interessante Nachricht."
"Eben. Was genau er hier gemacht hat, sollte dir Herr Roschberg lieber selbst erzählen."
"Also gut", sagte der Zauberer und räusperte sich. "Vor einiger Zeit kam dieser Buktu hierher. Er schlug mich nieder und hängte mich an der Decke auf. Das war noch soweit in Ordnung - er wusste wohl nicht, dass ich eher weniger zu den Lebenden zähle und mir das Aufhängen kaum was ausmacht. Passiert sowieso alle hundert Jahre einmal. Wie dem auch sei - dann ging er hinter das Haus in meinen Garten und nahm eine nicht unbeträchtliche Menge an Samen dieses wundersamen Farnes."
"Was ist an diesem Farn so besonders, dass Tim Buktu einige Samen davon mitgehen lässt?", unterbrach ihn der verwunderte Bürstenkinn.
"Die Pflanze hat schier unglaubliche Kräfte - sowohl zum Guten als auch zum Bösen hin. Ich weiß nicht, woher dieser Mann das wusste, aber in den falschen Händen kann die Pflanze großes Unheil anrichten."
"Und ich vermute, dass sie bei ihm in die falschen Hände geraten sind. Er wird sie eher zum Bösen als zum Guten benutzen."
"Dann wird es Zeit, dass wir so schnell wie möglich aufbrechen und die Jagd auf Buktu wieder aufnehmen."
"Du hast Recht, Larius", meinte Cim und fügte an Roschberg gewandt hinzu: "Aber ich möchte mir diesen Farn noch einmal ansehen, bevor wir gehen."
So führte der Zauberer die beiden Wächter nach draußen in den Garten.

05.05.2005 14: 50

Cim Bürstenkinn



Hütte des Zauberers Roschberg


"In Wirklichkeit zieht der Farn alle Absonderlichkeiten an. Der Erfinder Riemen, der Schreiner Hohlzpflogg , die Igors und letztlich sogar die Tatsache, dass hier in der Einöde ein Semaphorenturm gebaut wurde ist dem Farn zu verdanken. Leider ist der Wächter des Farn verschwunden, denn der könnte Euch wirklich mehr erzählen."
Cim wurde ungeduldig. "Sir, wir sind sehr froh, dass Sie uns all diese Sachen erzählt haben, aber wir müssen endlich Buktu zu fassen kriegen. Sonst passieren weitere Morde! Wir müssen unsere Dämonenkutsche zum Laufen bringen."
Nachdenklich nickte Roschberg. "Klar, er benutzt sicher den Samen des Farns um sich fortzubewegen. Ich hoffe Eure Dämonen sind wirklich schnell."
"Was haben wir für Alternativen. Habt noch mal Dank....sagtet ihr er benutzt den Samen des Farns?"
Breit grinsend nickte der Zauberer.
Der SEALS-Wächter versuchte seine Gedanken neu zu ordnen.
"Larius! Sei so gut, und lauf zum Semaphorenturm. Vielleicht gibt es Nachricht aus Ankh-Morpork."
Die Augen verdrehend, verließ der Feldwebel das Haus.
"Und nun", fuhr Bürstenkinn fort, "erzählt ihr mir wie ich den Kerl fangen kann!".




Werkstatt von Kai L. Riemen


Nach einem kleinen Umweg [17] kamen sie bei der Werkstatt von Kai. L. Riemen an, aus der Rauch und Lärm wie eine Mahnung drangen schnell das weite zu suchen. Unter einem Vordach, notdürftig geschützt vor Wind und Wetter, stand ein pechschwarzes, hüpfendes und knatterndes etwas, das einer Kutsche sehr entfern ähnlich sah, und im Wesentlichen aus einer Dampfmaschine zu bestehen schien.
"Ich glaube wir bleiben wohl lieber doch bei unserer Dämonenkutsche",sagte Will seufzend, als sie sah was sie hier erwartete.
"Nie mehr!", riefen da beide Dämonen im Chor. "Wir wissen, dass ihr uns nur ausbeutet", setzte der linke von beiden fort und "Wir sind freie Wesen so wie ihr!" der rechte während er seinem Freund eine Zigarette anzündete,.
"Na prima.",sagte Tyros frustiert. Und setzte sich auf den Boden neben der Werkstatt.


Hildegads Bauernhof


Hildegard führte die Wächter durch das niedrige Bauernhaus. Es roch nach frisch gekalkten Wänden, selbst gemachtem Brot und tierischen Ausdünstungen. Die Mischung wollte einen einlullen, unvorsichtig machen und führte zu freundlichen Grinsen. Nun, selbiges verging den Gefährten als sie das Zimmer betraten, in dem Er lag.
"Das ist Franklin", eröffnete die Bäuerin, "seine Aufgabe war es den roten Farn zu bewachen, und offenbar war er Eurem Bekannten im Weg."
Franklin hatte eine Narbe die sich quer über die linke Hälfte des Kopfes zog. Der obere Teil, inklusive tieferstehendem Auge, schien von einem anderen Wesen zu stammen, den sie passte nicht ganz, zum restlichen Kopf. In dem düsteren Raum konnte man nicht sicher sein, aber Rea war überzeugt, dass er unterschiedliche Augenfarben hatte.
"Mein Gott, das ist furchtbar, und was Eure Igors zustande gebracht haben ist gleichzeitig grossartig.", Rea hatte einen Kloss im Hals, "können wir irgendwie helfen?"
Franklin öffnete mehrfach den Mund, um ihn wieder ergebnislos zu schliessen. Schliesslich in einer Art von krächzendem Stöhnen brachte er "Cori Celesti. Er will die Götter töten" hervor.



Ankh-Morpork


Michael ging seufzend aus dem Semaphorenturm. Letztendlich hatte er es doch noch geschafft einen Bericht weg zuschicken.
Allerdings war ihm die Dame dann doch nicht sympathisch genug um auch noch auf eine eventuelle weitere Antwort von Larius zu warten. Die Magier hatten die Beseitigung der Pflanze übernommen - ohne viel Erfolg bisher. Auf jeden Fall konnte er hier nichts mehr beitragen. Er ging packen, denn in 2 Stunden würde sein Boot flussaufwärts ablegen.


Ãœberwald

Nachdenklich und ein wenig traurig, kniete Tim neben dem gefesselten Adeligen nieder.
"Welchen Fehler habe ich begangen, Herr?", fragte der Junge ängstlich. Tim lächelte und fuhr ihm zärtlich durch das blonde Haar.
"Keine Angst, Marvin. Du hast alles richtig gemacht. Es ist wirklich nichts Persönliches."
Der Psychopath fühlte sich eigenartig, denn er mochte den Jungen wirklich. Musste er ihn wirklich töten? Er konnte doch irgendeinen Lakaien für das Opfer nehmen, und den jungen der ihm vertraut hatte wie einem Vater eine Zukunft geben. Aber hier lag das Problem.
Die ganze Idee, alles was er hier machte, war eine Darstellung des Vertrauensbruches. Musste es nicht weh tun, damit es etwas zählte? Kurzentschlossen zog er seinen Dolch und durchtrennte das Rückenmark von Marvin.
"So wirst Du nichts spüren, mein Sohn. Vertrau mir! Es muss sein.". Und mit einer einzelnen Träne steckte er den Farnsamen in die Stelle wo gerade noch sein Dolch war.
"Ahh", schrie Marvin auf, und Tim wusste, dass sein Versuch ihn zu betäuben nicht geklappt hatte.
Er stand auf, und sagte "Ja, wahrscheinlich muss es einfach weh tun". Er ging einfach weg, und hinter ihm entstand eine neue Pflanze mit roten eingerollten Blättern.


Hütte des Zauberers Roschberg


Vor Cim lagen 12 konditionierte Farnsamen. Roschberg hatte mit den verbliebenen Samen ein Ritual veranstaltet, dass die Wächter in die Lage versetzen sollte Tim zu folgen.
"Die Aura des Hauses der schwarzen Allyss wird die Initiation der Samen herbeiführen. Aber vergesst nicht, dass ihr nur einmal am Tag durch solch eine Tür treten dürft. Es ist gut möglich, dass bei einem zweiten Versuch am gleichen Tag, Euer Verstand zurück bleibt, oder noch schlimmer ein weiterer hinzukommt. "
"Und es reicht wenn ich den Samen abknicke und auf den Boden werfe?"
Der Zauberer nickte heftig. "Damit folgst Du dem vorhergegangenen Reisenden."
"Ich danke Euch Herr Roschberg. Wir werden den Verrat an Euch rächen!"
In diesem Moment kam Larius ausser Atem durch die Tür und winkte mit einem Stück Papier.
"Lies... selbst!", sagte er nur.

Hallo Larius!
Leider keine Verbesserung der Situation. Die Zauberer mussten enttäuscht feststellen, dass der Farn ein Kraftfeld aufgebaut hat um sich zu schützen. Ein sehr effektives Kraftfeld, das zwei Zauberern das Leben gekostet hat. Im Ankh wachsen massive Wurzeln in Eure Richtung, was die Flussschiffahrt etwas komplexer als sonst macht. Nur ganz seichte Boote kommen noch voran, und solch eines werde ich jetzt nehmen. Wenn ich Glück haben hole ich Euch bald ein.

Bis bald,
Michael.


Cim schüttelte den Kopf.
"Wir können nicht auf ihn warten, und werden es auch nicht tun. Herr Roschberg! Wenn ein weiterer Wächter kommt, bitte helft ihm bei der Suche nach uns, aber wir müssen so schnell wie möglich zum Haus der schwarzen Allyss. Habt dank für alles!"
Damit stürmte er aus dem Haus und zog den SUSI-.Wächter mit sich.

06.05.2005 3: 30

Will Passdochauf

An den ohrenbetäubenden Lärm hatte sich der Erfinder schon längst gewöhnt. Natürlich hätte er nie behauptet seine kleine Maschine wäre laut. Nach seinem Maßstab handelte es sich dabei um eine liebliche Melodie schöner und beruhigender als jedes Zwitschern im Wald an einem klaren Frühlingsmorgen. Nun aber glaubte er Stimmen zu hören und das, obwohl er sich ganz sicher war seine Medizin vor nicht ganz so langer Zeit zu sich genommen zu haben. Es war wahrscheinlich nur ein lockeres Zahnrad tröstete er sich und sobald er diese Schraube vor ihm wieder an dem vorgesehenen Ort befestigt hatte, würde er nachschauen was los war. Für ihn hatte seine Erfindung eine Seele, auch wenn er daran zweifelte ob alle Menschen eine hatten. Nur deswegen war sie am Tag davor, als er sie kurz testen wollte auseinander gefallen. Sie hatte einfach einen schlechten Tag. Aber jetzt dank seiner neuen Verbessehrungen konnte gar nichts mehr passieren.

Will sah stirnrunzelnd zu dem "Motto Motor" und dann zu Scoglio hinauf. Sie bezweifelte das dieses Ding den Troll aushalten würde im Fall das sie doch gezwungen waren es zu nutzen.
Tyros betrachte das Gefährt auf dem Boden sitzend, nun aus einer anderen Perspektive und plötzlich sah er es.
"Darunter befindet sich ja jemand!", rief er, sprang auf und fing an, an dem Paar Füßen die unter dem Gerät hervorragten zu zerren in dem glauben das der Mann dringend Hilfe bräuchte. Es würde sich ja kaum ein normaler Mensch freiwillig unter so etwas gefährlich knatterndes begeben.
Zusammen mit Scoglio brachten sie einen verwirrt dreinblickenden Mann zu Tage.

Geblendet vom Tageslicht hielt sich Kai L. Riemen die Hand vor den Augen. Einige Momente später konnte er die Konturen dreier Personen erkennen, wobei die eine davon um einiges sehr viel größer zu sein schien als die anderen beiden, die besorgt auf ihn hinabblickten.
"Was... wer?", schaffte er nur zu sagen.

08.05.2005 19: 05

Rea Dubiata

Franklin atmete schwer und sah der blonden Wächterin fest in die Augen. Er schluckte und sah dann zu einem Glas Wasser, was neben dem Bett stand. Hildegard parierte sofort und gab dem Mann zu trinken, welcher gierig schluckte. Dann wandte er sich wieder an Rea. Die Panik in seinen Augen wurde durch das Zittern seiner immer noch dünnen Stimme nur noch unterstrichen. "Ich habe mein Pflicht nicht erfüllen können, ich habe gelobt diesen Farn vor fremden Händen zu schützen. Ihr müsst das wieder gut machen, bitte! Ich bitte euch!" Wieder sah er flehentlich zu Hildegard, welche nickte und dann die beiden Wächter und deren Begleiter freundlich aus dem Raum scheuchte.
In der Küche saßen noch immer die beiden Igors, beide über einem Glas Met gebeugt.
"Ef war frecklich", gab der eine Igor zu verstehen. "Fein halbes Geficht war einfach verbrannt. Ef war erftaunlich daff er noch lebte."
"Und weil wir folche Wunderwerke vollbringen", meinte der andere Igor und schlug verärgert mit einer seiner drei Fäuste auf den Tisch, "wollen die Leute unf lofwerden. Undankbaref Pack."
"Daf flimme ift," hob der Erste erneut an, "daff Franklin nicht eher ganz gefund wird, ehe man nicht den Dieb der Pflanze gefafft hat. Wir können feinen Körper heilen, aber er wird nicht weiterleben wollen, wenn man diefen Dieb nicht fnappt." Der Igor erfreute sich für einige Sekunden daran, sein Vokabular an Schimpfworten für Diebe zum Besten zu geben, wobei sein Kumpane immer wieder bekräftigend mit einer seiner drei Händen eindeutige Gesten vollführte. Rea fühlte, wie Erik sich verspannte und tief ein und aus atmete, um sich selbst zu beruhigen.
Im selben Moment kam Hildegard zurück in die Küche.
"Was ich nicht verstehe", sagte sie, "ist warum sie hier sind, wenn sie doch auf der Suche nach diesem.. Buktu.. sind. Niemand weiß, dass Franklin hier ist. Schon allein deshalb, weil ich die Igors schützen muss."
"Das war auch eher Zufall." Patrick lehnte sich lässig gegen die Wand und verschränkte die Arme. "Was wir dringend brauchen, ist etwas zu Essen - und ihr Häuschen hier sah ziemlich einladend aus."
Hildegard lächelte. "Ich habe eben mit Franklin gesprochen. Er möchte Sie bei der Suche so gut es geht unterstützen. Sein Vater hat ihm vor einigen Jahren ein für seine Verhältnisse enormes Erbe hinterlassen." Hildegard ging zu einem eher unscheinbar anmutenden Schrank, der zur Verwunderung aller ungebetenen Gäste nichts enthielt. Jedoch presste die Bauersfrau mit der Hand gegen die kahle Schrankwand, welche mit einem leisen Quietschen nachgab und nach linke beiseite geschoben wurde. Sie enthüllte ein bis zum Bersten gefülltes Regal. Hildegard zog einen Sack aus einer Kiste und füllte diesem mit Brot, Marmelade und sogar einem Schinken, der jetzt, wo er an den Tag gebracht wurde, einen herrlichen Duft ausströmte. Unwillkürlich griff sich Patrick an den Bauch, in dem sein Magen rumorte.
Wenige Minuten später waren sie auf dem Weg zurück in das Dorf. Rea, immer noch ein wenig benommen von soviel Glück, wog ein kleines Säckchen in der Hand. "Nur im Notfall. Wirklich nur im Notfall verwenden, es könnte die Realität zerreißen", hatte Hildegard gesagt, als sie es Rea vertrauensvoll in die Hand gedrückt hatte. Es war der Samen einer anderen Pflanze, eine Art Gegenmittel für die Kraftfelder, die der rote Farn aufbauen konnte. Die starken Verbrennungen am Kopf Franklins waren dadurch entstanden - und er hatte noch Glück gehabt. Was genau der Samen in dem Beutel bewirkte hatte Rea nicht verstanden, doch sie war so etwas gewöhnt. Wichtig war, dass man ihn ins Kraftfeld warf und zwar nur dann, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gab.


Tim ritt im gemächlichen Trab in die drehwärtige Richtung. Überwald konnte er abhaken. Er konnte den Samen heute nicht mehr zum Reisen verwenden, doch bis er es wieder konnte, wollte er zumindest einige Meilen hinter sich lassen. Traurig dachte er an Marvin zurück, er hatte ihm wirklich treue Dienste geleistet. Doch es tat ihm gut, endlich wieder mal allein zu sein. Nur er und das Pferd, welches seelenruhig auf seinem Gebiss herumkaute und sich nicht darum scherte, dass es vielleicht kein Morgen mehr sehen würde.
Die Pfade in den Wäldern von Skund waren sandig und weich. Tim wusste, dass er Spuren hinterließ, doch wie weit würde Cim mittlerweile sein? Tim grinste in sich hinein, das Boot mit dem sie hoffentlich gereist waren, war sicherlich schon zerschellt. Vielleicht waren diese Wächter schon allesamt tot? Keine unrealistische Vorstellung, aber, dachte Tim, vielleicht wäre es doch schöner, wenn ich sie - und vor allen Dingen ihn - persönlich stelle. Er lachte leise vor sich hin. Ein kleines, heiseres, püschopathisches Lachen, welches das Pferd beunruhigt die Ohren nach hinten drehen ließ.
Doch nicht nur das irre Lachen zog die Aufmerksamkeit des Pferdes auf sich. Wenn man genau hingehört hätte, wäre ein Geräusch wie von einem Seil das die Luft zerteilte zu hören gewesen. Der Ast der daran befestigt war schwang unangenehmer Weise auf Tims Kopfhöhe auf ihn zu, fegte ihn vom Pferd und aus der Welt der Wachenden. Langsam näherten sich ihm Schritte.


12.05.2005 17: 05

Patrick Nichts

Rea und Patrick waren auf dem Weg zurück zum Marktplatz. Patrick betrachtete Rea, wie sie den kleinen Beutel in ihren Händen wog und tief in ihren Gedanken war. Immer muss ich die schweren Sachen schleppen und die Frauen begnügen sich mit den wichtigen Dingen. Mann, ich hasse Sexismus dachte sich Pat und legte den Sack über die Schulter um seinen schmerzenden Arm etwas zu entlasten.

Bei Kai L. Riemen

"Stadtwache Ankh-Morpork. Wir möchten uns ihr Fahrzeug anschauen." schrie Tyros und betrachtete den Mann, den er gerade unter diesem Motto Motor heraus gezogen hatte.
"Sie brauchen nicht so schreien junger Mann. Ich bin nicht schwerhörig" antwortete Kai und stand auf. Danach wischte er sich die öligen Hände an seiner Hose ab und reichte den Wächtern die Hand.
Etwas angeekelte schaute Will auf die Hand des Erfinders schüttelte sie aber dann doch.
"Mein Name ist Kai L. Riemen. Ich bin der Erfinder hier in Roschberg und dies hier ist meine neueste Erfindung, das Motto Motor. Wie kann ich euch helfen, Wächter?"
"Wir dein Karren brauchen!" forderte Scoglio. Erst jetzt schien der Erfinder zu erkennen, warum diese eine Person etwas größer als die anderen ist.
"Oh. Das geht aber nicht. Ersten können Sie mein Eigentum nicht einfach so beschlagnahmen und zweitens würden Sie eh nicht wissen, wie man es bedient." Versuchte Kai seine Situation zu verbessern.
"Dann kommen sie eben mit uns. Also was jetzt?" konterte Tyros
"Wozu braucht ihr mein Gefährt eigentlich?" fragte der Erfinder, während seine Gedanken rasten.
"Eine etwas längere Reise liegt vor uns und wir brauchen ein zuverlässiges, schnelles Gerät." erläuterte Will.
Eine längere Reise. Das könnte meiner Erfindung Bekanntheit bringen. Vielleicht bekomme ich dann ja auch einen Sponnsohr.... dachte der Erfinder nach Allerdings ob meine Kleine[18] schon soweit ist? plagten ihn die Zweifel an seiner Maschine.
Schließlich willigte er ein.
"Also gut. Aber irgendwer muss noch Holz besorgen. Ohne Nachschub wird mein Motto Motor ziemlich nutzlos sein und keine 10 Meilen schaffen. Wenn sie mir genügen Holz auf Vorrat beschaffen, dann helfe ich ihnen weiter."
Tyros schaute zu Scoglio und dieser verstand scheinbar, was der Wächter wollte.
"Also gut, ich gehen zurück zu Schiff und hohlen restliches Holz."
"Wunderbar, dann treffen wir uns alle auf dem Marktplatz von Roschberg. Wir machen uns dann direkt mit dem Motto Motor und Herrn Riemen auf den Weg dorthin." Antwortete Will und war sichtlich erfreut, dass sie endlich wieder voran kommen würden.

Auf dem Marktplatz

Patrick stellte den Sack ab und schaute sich um. Schließlich entdeckte er den Hauptmann. Er hatte sich auf den Brunnenrand gesetzt und befand sich gerade in einer seiner tiefen Nachdenkphasen wie er sie so gerne nannte und der Gefreite hatte dies damals sehr schnell gelernt.
"Du weckst ihn" überrumpelte der Hauptgefreite sofort seine Kollegin. Diese hätte fast den kleinen Beutel fallen gelassen und schaute Patrick nun böse an.
"Na schön. Nimm" sagte sie und drückte dem Husky das Säckchen in die Hand.
Rea ging zu Daemon und versuchte es erst duch ansprechen. Nachdem dies aber nicht klappte schrie sie so laut, dass der Hauptmann fast in den Brunnen gefallen wäre. Mit Mühe und Not rette Rea ihn vor diesem nassen Abenteuer.
"Obertgefreite!!!" rief er vor Empörung und rückte seine Uniform erst ein Mal zurecht.
Als er zu der obligatorischen Ansprache ansetzte wurde er von einem ohrenbetäubenden Dröhnen gestört als das Motto Motor sich Roschberg näherte.


13.05.2005 20: 55

Tyros y Graco

Entsetzt warf der Hauptmann einen Blick auf die Quelle des Lärms und fuhr zusammen, als er Tyros sah, der auf dem vorderen Ende des Gefährts saß und euphorisch winkte. Als das Gefährt sich näherte, konnte Daemon sogar erkennen, dass die Lippen des Gefreiten sich bewegten, so als würde er ihm etwas zurufen. Doch die Worte kamen nie an, dafür aber eine um so größere Wolke aus Staub, Ruß und Geknattere. Entsetzt wünschte er sich in seine tiefe Nachdenkphase zurück, aus der er so unsanft herausgerissen worden war.
In diesem Moment kamen Cim und Larius auf den Marktplatz gestürmt, beide mit hochrotem Kopf. Langsam stand der Hauptmann auf, warf einen letzten Blick auf das Gefährt, und schländerte dann grinsend auf Cim zu, der, schwer nach Atem ringend, am anderen Ende des Brunnens Halt gemacht hatte.
"Was meinst du, wie weit wir mit diesem Ding hier kommen?"
"Ich weiß es nicht. Und mir ist es auch, ehrlich gesagt, so ziemlich egal, denn ich habe soeben ein weitaus besseres Fortbewegungsmittel gefunden. Allerdings können wir es nur ein Mal am Tag benutzen, sodass ich denke, dass ein weiteres doch ganz sinnvoll währe."
"Und? Wie sieht deine Möglichkeit des Fortkommens aus? Vielleicht ein... ein Flugapparat?" Mit diesen Worten lachte der Hauptmann leise auf.
"Nun, ich denke, man könnte es auf gewisse Weise so bezeichnen. Allerdings weiß ich nicht, wie das System funktioniert." Der Feldwebel sah Daemon an, und erwartete, wie es schien, eine Antwort. Als diese jedoch ausblieb, fuhr er fort:
"So, ich denke, wir sollten jetzt aufbrechen, denn jede Sekunde ist kostbar. Lasst uns zuerst ein Stück weit aus der Stadt herausfahren, bevor wir auf die Samen umsteigen. Außerdem weiß ich noch nicht, ob wir unsere Kutsche auf diesem Wege mitnehmen können." Mit diesen Worten raffte Cim sich auf, sprang auf die Kutsche auf und wollte sie abfahren, nachdem die restlichen Wächter ihm gefolgt waren.
Allerdings waren nicht alle Begleiter aufgestiegen. Der Dieb Erik und Willibald Käfer sahen sich bestimmt an, und es war der Gesandte des Adeligen, der schliesslich sprach.
"Herr Bürstenkinn, wir sind beide zur Überzeugung gelangt, dass wir unseren Auftrag massiv strapaziert haben, und davon Abstand nehmen werden ihnen weiter zu folgen. Mag sein, dass unsere Herren uns wieder hinterherschicken werden, aber vielmehr denken wir, dass wir wieder unseren normalen Geschäften in Ankh-Morpork nachgehen sollten."
Eifrig nickend, fügte Erik hinzu "Natürlich wünschen wir ihnen alles erdenklich Gute! Adieu!"
Schulterzuckend gab Cim dem Erfinder das Zeichen loszufahren.
Wieder einmal gab es einen Aufbruch. Wieder einmal gab es ein neues Fahrzeug. Und wieder einmal wussten sie nicht genau, wo der Weg sie nun hinführen würde. Ihre Gruppe war kleiner geworden, und auch wenn es ihnen oberflächlich egal war, so sinnierte doch jeder darüber ob sie hier das Richtige taten.
"Wo sind eigentlich die Dämonen?", fragte Cim nach einiger Zeit, doch keiner konnte diese Frage befriedigend beantworten.


Zufrieden rückte sich Edwin1 den Stuhl zurecht und
bewunderte das Schild das in Schwarz auf rotem Grund "GOUDA - Gewerkschaft der organisierten , unterprivilegierten Dämonischen Arbeiter".
"Glaubst Du wir werden viel Zustrom haben?", fragte Edwin2 an seinem Zigarettenstummel vorbei.
"Wer kann das schon sagen, Edwin2!", und zündete sich auch eine an.

13.05.2005 22: 53

Scoglio

Die Gruppe fuhr mit ihrem Gefährt von Roschberg weg und Rea musste schreien, um den Lärm des Motto-Motors zu übertönen.
"Darf ich fragen, wo wir jetzt eigentlich hinfahren?"
"Wir müssen zum Haus der Schwarzen Aliss, um dort auf andere Weise weiterreisen zu können", entgegnete Cim.
"Die Schwarze Aliss? War das nicht diese verrückte Hexe mit dem Pfefferkuchenhaus?"
"Ja, genau die!"
"Was wollen wir denn in ihrem Haus? Da kann man sich doch jetzt nur noch den Bauch mit süßem Zeug vollschlagen."
Bei diesen Worten horchte Scoglio auf.
"Die magische Strahlung ist dort aber so stark, dass wir mit den Samen, die ich von dem Zauberer in Roschberg bekommen habe, hinter Tim herreisen können", erklärte Cim und blickte unruhig in die Richtung, in der er das Haus vermutete.

Die Fahrt dauerte eine Weile, aber schließlich trafen die Wächter und ihre Gefährten an dem Hause der Schwarzen Aliss ein.
Cim sprang von dem Wagen herunter und holte den Beutel mit den Samen hervor.
"Nun, laut George Roschberg muss ich nur einen Samen abknicken und auf den Boden werfen. Dann soll sich ein Tor öffnen durch das wir dem vorhergehenden Reisenden folgen können. Ich weiß nicht, wie lange das Tor geöffnet bleibt, deswegen beeilt euch, hinter mir herzugehen. Eigentlich weiß ich auch nicht, wie das Tor wieder verschlossen wird, aber das werden wir dann sehen." Der Feldwebel sah sich kurz um und rief dann: "He, Scoglio! Du sollst nicht das Haus aufessen. Wir haben jetzt keine Zeit, eine Esspause einzulegen."
Der Troll ging, irgendetwas Unverständliches grummelnd, zurück und als auch er bei den anderen war, holte Cim einen Samen aus dem Beutel und knickte ihn langsam ab. Dann warf er ihn mit einer dramatischen Geste in die Luft, die so freundlich war, fast still zu stehen und keine Geräusche zu machen, die den spannungsgeladenen Effekt dieses Vorgangs zerstören konnten. Die Augen der Wächter und ihrer Begleiter klebten allesamt an dem Samen, der langsam, scheinbar widerstrebend, dem Gesetz der Schwerkraft gehorchte und zu Boden trudelte. Nur Scoglio warf noch einen letzten sehnsüchtigen Blick zurück zu dem Haus.
Und dann berührte der Samen den Boden...

14.05.2005 18: 06

Tyros y Graco

...und es passierte nichts. Nach einiger Zeit sah Patrick langsam zu Cim, dessen Blick, wie der der anderen, wie festgeklebt auf die Stelle mit dem Samen schien. "Ähm-" sagte er nur, brach jedoch abrupt ab, weil sich ihm das unbedingte Gefühl aufdrängte, dass es falsch sei, in diesem Moment etwas zu sagen. Also ließ sich sein Blick wieder an die Stelle im Boden festkleben, wo er die nächsten zwei Minuten blieb.
Dann schließlich hob Cim langsam seinen Kopf und starrte Patrick wie betäubt an.
"Ja?"
Auch der Rest der Truppe zwang sich, den Blick wieder von dem Samen zu lösen.
"Wir, ähm, wir stehen immer noch an dem Haus der Schwarzen Aliss, oder?"
Cim sah sich unschlüssig um. "Ich denke schon. Ja."
"Und sollten wir nicht..."
"Wir sollten. Ja."
"Und warum..."
Ein angedeutetes Schulterzucken und die, immer noch ungläubige, Miene des Feldwebels gereichte ihm als Antwort.
Die Wächter ließen sich auf den bemoosten Boden sinken, einzig Scoglio schien der Situation etwas positives abgewinnen zu können und näherte sich erneut dem Haus der Hexe, wo er sich mit gebührender Aufmerksamkeit dem Dach der Hütte widmete.
Die Runde auf dem Boden hingegen schenkte ihre Aufmerksamkeit den Ameisen, die den psychisch paralysierten Tyros als Abenteuerspielplatz erkoren zu haben schienen. Sogar Daemon schien derzeit nicht zu einer der Situation angemessenen Bemerkung in Richtung Cim aufgelegt zu sein, was, wie die vergangenen Tage gezeigt hatten, doch recht selten vorkam.
"Wisst ihr was ich jetzt mache?", fragte Kai L. Riemen, und ging ins Gebüsch ohne eine Antwort auf diese rhetorische Frage zu artikulieren.
Nach einiger Zeit schließlich stand Patrick auf, um demselben Bedürfnis nachzugehen, wählte aber vorsichtshalber eine andere Richtung als der Erfinder. Dabei stieg er über die Stelle mit dem Samenkorn und...verschwand.
Die Gruppe der Wächter und ihrer Begleiter sprang mit einem Satz auf und starrte wie gebannt auf die Stelle, an der Patrick verschwunden war. Langsam ging Cim auf den Punkt zu- und verschwand ebenfalls. Da erfasste eine Welle der Erregung die Gruppe und sie rannten auf das Samenkorn zu, bis sie sich wie von einem Windhauch erfasst fühlten.
Dann ertönte ein leises Geräusch und das Leben im Wald, das zuvor wie erstarrt schien, begann seinen Fortgang zu nehmen.
Scoglio sah, irritiert von der plötzlichen Geräuschkulisse, auf, und fand sich alleine im Wald wieder. Mit einer Behändigkeit, die man einem Troll gar nicht zugetraut hätte, rannte er auf die Stelle zu, auf der die Hinterteile der Wächter einige tiefe Mulden hinterlassen hatten. Doch von den Verursachern war nichts mehr zu sehen. Der Troll war alleine. Alleine mit einer Kutsche. Einer Kutsche, die so aussah, als wollte sie in den nächsten Minuten auseinander fallen.

14.05.2005 19: 28

Scoglio

Scoglio drehte sich mehrere Male verwirrt im Kreis. Als seine Gefährten dann noch immer nicht wieder aufgetaucht waren, ließ er sich auf den Boden fallen. Der Troll versuchte, logisch zu überlegen.
'Mal sehen. Erst Cim den Samen in die Luft geworfen hat. Dadurch aber nichts passiert sein, also ich wieder zu dem Haus gegangen, um etwas zu essen. Als ich mich wieder umdrehen, ich alle einfach in Luft auflösen sehe. Zumindest das den Anschein hatte. Dann ich anfangen zu laufen, aber ich hier bleiben und nicht einfach verschwinden. Also der Samen für die anderen funktioniert haben muss... Moment, der Samen.'
Scoglio begann, nach dem Samen zu suchen. 'Vielleicht ich ihn noch mal benutzen kann.'
Doch Scoglios Suche blieb erfolglos. Alles was er fand, war eine Art kleiner Krater, an der Stelle, wo seine Begleiter verschwunden waren.
Was sollte er jetzt machen? Alleine in dieser Einöde, ohne zu wissen, wo die anderen waren. Sollte er einfach nach Ankh-Morpork zurückkehren? Oder, noch besser, einfach hier sitzen bleiben und versteinern, warten, bis sein Leben sich gelangweilt fühlte und sich aus ihm zurückzog? Diese Idee hatte etwas verlockend Komisches. Die Leute würden sich bestimmt über einen Felsen amüsieren, der eine Wache-Uniform trug...
Aber das war es. Er trug eine Wache-Uniform, also war er wohl ein Wächter. Und als solcher hatte er den Befehl, zusammen mit seinen Kollegen diesen Tim Buktu zu stellen. Und wenn diese nicht hier waren, musste er wohl zu ihnen kommen.
Cim hatte doch von diesem Zauberer die Samen bekommen. Der würde ihm bestimmt helfen können.
Nach diesem Gedankengang erhob sich Scoglio wieder und ging zu dem Gefährt hinüber. Er setzte sich in den Wagen hinein und startete den Motto-Motor. Und jetzt... wie steuerte man diesen Wagen? Der Troll zog leicht an einem Hebel und sah das Haus vor sich langsam in die Ferne verschwinden.
Irgendetwas daran kam ihm nicht ganz richtig vor. Er blickte sich um und kam zu dem Schluss, dass das Gefährt rückwärts rollte. Der Wächter griff wieder nach dem Hebel und schob ihn diesmal nach vorne. Der Wagen stockte kurz und rollte dann nach vorne. Nun hatte Scoglio den Wagen zwar richtig in Bewegung gesetzt, aber dafür kam jetzt das Haus auf ihn zu, was zweifellos keine Verbesserung seiner aktuellen Situation war. Er blickte hektisch auf den Hebel.
'Was wohl passiert, wenn ich den Hebel zur Seite bewege?', dachte er sich und probierte es einfach mal aus. Etwas knirschte und der Wagen fuhr zur linken Seite.
'Ah, sehr gut! Dann es ja endlich losgehen kann.'


14.05.2005 23: 32

Rea Dubiata

Es war eine kurze Reise, die Patrick, Cim, Larius, Daemon, Rea, Will und Tyros zurücklegten. Rea hatte sich zunächst gesträubt, der Erfindung eines Zauberers zu vertrauen und war nicht ganz so deprimiert gewesen, wie die anderen Wächter, als sich das Tor des Samens scheinbar nicht öffnete. Als sie sah wie Patrick und kurz darauf Cim verschwanden, hatte sie den Entschluss gefasst, auf andere Art von diesem Ort zu verschwinden, nur nicht durch dieses Tor. Wer wusste denn, ob sie nicht wieder in einem Loch mit ekligen, schleimigen Viechern landen würde. Sie hatte die Arme verschränkt und trotzig Daemon hinterhergesehen, der ohne ein Wort über den Samen schritt.
"Ich will-" Als Rea ihren Bedenken Ausdruck verleihen wollte, spürte sie auf einmal einen heftigen Knuff in den Rücken. Will hatte anscheinend die Lage relativ schnell begriffen und das Problem unsnaft aber schnell gelöst. Die Gerichtsmedizinerin geriet aus dem Gleichgewicht und stolperte über den Samen.
Es war wie ein lang gezogener Fall, in dem Reas Innenleben vollkommen erstarrte. Nicht nur ihre Gedräme verkrampften sich, auch ihr Gehirn fühlte sich so an, als hätten sich tausende Knoten darin gebildet. Sie schlug Purzelbäume durch einen Raum, der eigentlich kein Raum war sondern sich eklig nach Unendlichkeit anfühlte. Ihre Reise wurde jäh gebremst, als sie kurz über harten Boden rollte und dann unsanft auf ihrem Hintern zum Halten kam.
Die anderen Wächter begrüßten sie mit einem leichten Grinsen. Rea war wohl die einzige gewesen, die Kopfüber in das Tor gefallen war, denn Will und Tyros, die nach Rea kamen, kamen ganz normal in den Raum, als wären sie nicht gerade hunderte von Meilen gereist.
Die Wächter blickten sich in dem Raum um. Es roch modrig, nach Wald und angetautem Schnee, die Wände zierten die augestopften Köpfe von Rehen, Hirschen und Wildschweinen. Zwei kleine Fenster erhellten den Raum nur spärlich und auch der Kamin war erloschen. Die Möbel im Zimmer wirkten alt und abgenutzt und der Staub auf ihnen schien sich schon zeit Jahren angesammelt zu haben.
"Sieht mir nicht so aus, als ob hier vor kurzem ein Psychopath gewesen wäre", sagte Daemon und sah aus dem Fenster, welches nichts als Wald zeigte.
Larius ging zur Tür und öffnete diese. Ein weiterer, etwas hellerer Raum zeigt sich ihm. Im gleichen Moment ließ sich Tyros vernehmen, der den Boden des Zimmers genauer betrachtet hatte. "Hier ist was.. eine Falltür!", rief er den anderen zu.

15.05.2005 11: 49

Cim Bürstenkinn

Langsam und sehr schmerzhaft tröpfelte das Bewusstsein wieder zurück in Tims Kopf. Er lag auf dem Rücken eines schuppenflechtigen Esels und seine Hände waren über den Bauch des Tieres an seine Beine gebunden. Die vornüber gebeugte Position machte ihm seine Kopfschmerzen pochend bewusst, und die Stelle wo ihn das Gebirge getroffen haben musste, fühlte sich nass und klebrig an – offenbar hatte er Blut verloren. Mindestens genauso schlimm war die Tatsache, dass sich seine Nase am löchrigen Fell des stinkenden Esels wundrieb. Den Geruch nach trockener Eselshaut würde er sicher nie wieder aus der Nase bekommen.
"Glaubst Du, dass er tot ist? Edmund gibt uns kein Essen wenn er tot ist!", fragte ein Knabe mit einer Stimme die so emotionslos klang, dass sich Tim fragte ob er es mit einem Untoten zu tun hatte, und brach damit die Eintönigkeit seines akustischen Umfeldes.
"Achwas" antwortete ein Mädchen im gleichen, phlegmatischen Tonfall, "es war doch nur ein Ast. Dabei ist uns erst einmal einer gestorben, und auch das war Deine Schuld!"
"Was kann ich dafür dass der Ast sich in das Auge des Kerls bohrte?", regte der Junge sich auf.
"Es war Deine Aufgabe den Ast vorzubereiten, und du hättest die spitze Stelle wegschneiden sollen.", sagte sie bestimmt, "Aber lass uns nicht streiten wir sind gleich da! Da vorne sind schon die Wachposten"
Endlich gelang es Tim den Kopf soweit zu drehen, dass er mit der Wange auf dem rauen Rücken lag. Tatsächlich ging vorne ein Junge von etwa 11 Jahren und führte den Esel an. Daneben ging ein etwa gleichaltriges Mädchen mit verschränkten Händen her, und der psychopathische Massenmörder musste sich eingestehen, dass er von Kindern gefangen genommen worden war. Um es noch schlimmer zu machen, tauchten plötzlich 5, 10 – endlich eine ganze Horde auf, die alle "Sie haben einen Neuen!" – "Hurra, ein Neuer" riefen, und Tim tätschelten, zwickten und knufften.
Warum war er nicht vorsichtiger gewesen? Und noch viel wichtiger: Wo war er hier gelandet, und wie kam er wieder weg?


Ohne auf eine weitere Aufforderung zu warten, öffnete Tyros die Falltür und wurde dafür mit einem stechenden Geruch bestraft der seine Nasenschleimhäute anschwellen ließ und den Geruchssinn für diesen Tag einmal ausschaltete.
"Was ist das für ein ...", begann er hustend zu fragen, während er sich bemühte sein Mittagessen in seinem Bauch zu behalten.
"Gedärme.", antwortete der Omnier knapp und rümpfte ebenfalls die Nase. "Aufgeschlitzte Gedärme die gerade einen recht unerfreulichen Gärungsprozess durchmachen."
Mit sehr gemischten Gefühlen und mit dem Versuch an etwas Erfreuliches zu denken, stieg der Feldwebel die Leiter hinunter.


Scoglio musste zugeben, dass dieses Gefährt einen gewissen Spassfaktor mit sich brachte, der wesentlich damit zusammenhing, dass er es selbst lenkte. Gut gelaunt brummte er ein trollisches Lied während er zurück zum Dorf fuhr. Nach einiger Zeit sah er die ersten Häuser am Horizont auftauchen und drückte den Hebel noch einmal ganz nach vorne. Die Maschine war nun etwas lauter, und vibrierte viel stärker , aber dafür ging es auch viel schneller voran. Leider übersah er den hinter ihm herlaufenden Kai Riemen, der zwischendurch immer wieder "Du musst eine Pause machen!" und "Warte auf mich" oder "Die Maschine überhitzt sich!" rief – freilich ohne vom Troll gehört zu werden.
Das konnte nur böse enden, war sich Riemen sicher, und sank erschöpft zu Boden. Da sah er auch schon wie der Antigrav-Schubkonverter langsam aber sicher oktarin zu leuchten begann. Das dumme Ding hatte seine Hülle verlassen, und fing nun an Bewegungsenergie aufzusaugen. Als Folge davon wurde das Gefährt langsamer, und langsamer und endlich... Riemen warf sich zu Boden und hielt die Hände schützend über den Kopf.


Michael führte die kleine Karawane nach Roschberg. Carisa hat ihm drei "meiner vielversprechendsten Rekruten" mitgegeben, und dabei sehr seltsam gelächelt. So kam es, dass er mit vier Pferden, einem Zwerg, also vielmehr einer Zwergin die laufend wütend vor sich hinstotterte, einem dunkelhaarigen Kerl, der so viel Anteil an seinem Umfeld nahm wie die Pferde hinter ihren Scheuklappen und schließlich der kleinen, beinahe puppenhaften jungen Frau, die offenbar schon älter war, als sie aussah.
"Ich würde vorschlagen ihr sucht einen Stall für die Tiere, etwas zu Essen und einen Platz zum Übernachten. Vielleicht könnt ihr morgen früh dann mit einem Flussschiffer nach Ankh-Morpork zurück.
Der Vektor hatte den Dieb und den Diener ein paar Kilometer vor Roschberg getroffen, und machte sich auf die Suche nach dem Zauberer, als eine gewaltige Explosion seine Aufmerksamkeit auf sich zog, und die Silhouette von einem fliegenden Troll kurz ihren Schatten auf das Dorf warf.


16.05.2005 8: 44

Will Passdochauf

Rea Dubiata sah sich im Zimmer um. Sie hatte das nagende Gefühl das irgendetwas fehlte und langsam nahm dieses etwas sogar Form an.
"Wo ist eigentlich Scoglio?", fragte sie.
Will drehte sich automatisch zur Stelle aus der sie alle wie aus dem Nichts erschienen waren, möglicherweise in der Annahme, das sich der Troll hinter einem der Hirschgeweihe versteckt haben könnte.
"Er war doch direkt hinter uns, oder Tyros?", antwortete Will und sah zum Gefreiten.
Dieser nickt und meinte, "vielleicht passen Trolle ja gar nicht durch das Tor und er ist immer noch bei der Hütte der schwarzen Allys".
"Dann müssten wir ihm eine Nachricht schicken um sicherzugehen, das er nicht aus versehen von dem Tor verschluckt wurde", murmelte Will und ging zum Fenster.
"Es muss doch hier irgendwo, in der Nähe einen Semaphoren Turm geben."
Die Kommex blickte hinaus und versuchte im Licht der Abenddämerung nach etwas, das nicht nach einem Baum aussah zu suchen.

In Begleitung einer jubelnden Menge wurde Tim auf dem Esel zur Mitte einer Lichtung gebracht. Unsanft wurde er vom Esel heruntergeschubst und landete auf seinem Hintern. Wie hatten es die beiden Kinder überhaupt geschafft ihn auf das Tier zu heben, fragte er sich während ihm ein pickeliger Junge aufhalf. Das ganze war nicht wirklich leicht, immerhin waren seine Hände und Füße gefesselt. Durch eine Mischung aus Schubsen und mit spitzen Stöcken Pieksen wurde er vorangetrieben bis sie einen komischen Holzkäfig erreichten. Die beiden Kinder, die ihn gefangengenommen hatten sperrten ihn dort hinein und setzten sich in einigem Abstand davor hin. Es war fast so als wollten sie ihre Beute bewachen.
Von seiner alles andere als gemütlichen Position aus, konnte Buktu das Treiben in diesem Lager beobachten. Es waren hauptsächlich Stoffzelte zwischen den Bäumen aufgestellt und ein paar kleinere Holzhüten. Aus der größten davon, sah gerade ein recht großgewachsener Junge heraus und rief dann die beiden "Käfigwärter" zu sich.
Tims Blick fiel auf ein paar jüngere Kinder die in der nähe spielten. Wie hatten ihn nur ausgerechnet solche Halbwüchsige gefangen nehmen können?
Langsam nahm die Müdigkeit über ihn Besitz und das letzte was er hörte, bevor er in seinen traumlosen Schlaf fiel war der Ausruf eines der Kinder.
"Alle Trolle fliegen hoch!?"

18.05.2005 0: 39

Patrick Nichts

Während Will versuchte einen Semaphoren Turm zu erspähen überlegte der Rest des Tiehms wie sie vorgehen sollten.
"Wo sind wir hier überhaupt?" fragte sich Pat und versuchte sich so weit wie möglich von dieser Falltür weg zu bewegen.
"Wenn meine Berechnungen stimmen in der Nähe von Überwald...." murmelte Daemon und hatte sofort darauf die ungeteilte Aufmerksamkeit.
"Deine Berechnungen?" fragte Rea.
"Nichts, nichts. Nur eine Theorie. Da ist noch nichts bewiesenes dran. Aber es könnte passen."
"Du könntest recht haben" unterstützte ihn Will. "So wie ich die Umgegend erkennen kann schaut es wirklich nach Überwald aus.
"Aha!" erklang ein dumpfer Schrei aus der Falltür, gefolgt von "Ich wusste es doch."
Cim entstieg dem Loch und lächelte den Rest der Gruppe an. "Ratet mal was ich gefunden habe."
"Eine Bestätigung, dass wir in Überwald sind?" probierte Tyros es.
"Nein."
"Noch eine dieser dummen Pflanzen?" ertönte es von Rea, die hörbar etwas genervt war von diesem ganzen Magiekram.
"Bingo!" bestätige der Feldwebel. "Jetzt wissen wir auch was Tim brauch um diese Punkte zu setzen."
"Moment, lass mich raten Cim." Fiel ihm Rea ins Wort. "Eine starke magische Hintergrundstrahlung und Leichen?"
"Ähm genau." erwiderte Cim, sichtlich beeindruckt über das Kombinationsvermögen der Gerichtsmedizinerin.
"Meine Theorie festigt sich..." murmelte Dae erneut vor sich hin.

Währenddessen begann Scoglio seinen Landungsflug. Einige Dorfbewohner beobachteten ihn dabei.
"Ist es ein Vogel?" fragte der Erstes
"Nein, viel zu groß für einen Vogel." Antwortete der Zweite.
"Dann ist es eine fliegende Maschine."
"So etwas gibt es gar nicht. So verrückt ist noch nicht mal Riemen. Ich glaube das ist deiner dieser Steine die vom Himmel fallen[19].
Die Augen der beiden Stadtbewohner folgten dem komischen Flugobjekt (KFO) als es im großen Bogen über sie hinwegflog.

Am anderen Ende der Stadt wurden vier Wächter langsam nervös ob des Aufpralls der in kürzester Zeit in ihrer Nähe geschehen würde. Michael kam schließlich die Überzeugung, dass das beste Mittel wäre einfach so weit wie möglich wegzurennen.

Tim wurde etwas unsanft geweckt. Mit einem Stock piekste eins der kleineren Mädchen in seine Seite.
"Was willst du, du dummes Gör?" schnauzte er sie an.
"Dein Essen, Alter." erwiderte diese in einer piepsigen Stimme und reichte ihm eine Schüssel. Diese beinhaltete einige Salatblätter und wie es aussah auch einige andere Gemüse.
"Den Mist soll ich Essen?" fragte Buktu.
"Du musst es nicht essen. Aber irgendwann überkommt auch dich der Hunger und du wirst es wohl oder übel essen müssen." kam es von einer tiefen, fast erwachsenen Männerstimme hinter Tims Käfig. Als der Massenmörder sich umblickte erkannte er einen Jungen im Alter von vielleicht 17 Jahren.
"Bist du hier der Anführer?" fragte Tim
"Ja, das bin ich sozusagen." antwortete der Junge
"Gut. Dann kann ich ja mit dir darüber reden, wie ich mich aus diesem Schlamassel befreien kann."


20.05.2005 13: 22

Cim Bürstenkinn

"Ich bin Edmund, und du musst essen weil wir für Dich Lösegeld fordern werden!"
Tim sah sich den jungen Mann an. Er hatte strohblondes Haar, einen Wuschelkopf und sah harmloser aus, als eines der Kinder das ihn gefangen genommen hatte. Mit anderen Worten: das war der eigenartigste Anführer den der Psychopath je gesehen hatte.
"Es gibt recht wenige Leute die für mich etwas zahlen würden.", log Tim den Bandenführer an. "Was tun Deine Freunde hier eigentlich? Seid ihr allesamt ausgerissen?"
Edmund schnaubte verächtlich.
"Sagen wir mal, wir haben keine besonders guten Erfahrungen mit Erwachsenen gehabt, und diese " , er machte eine allumfassende Bewegung, "Interessensgemeinschaft gegründet.
Unser Leitspruch ist: Niemand ist dir näher als Du selbst!"
"Ich wüsste jemand der Euch mit offenen Armen aufnehmen würde." sagte Tim, und sagte ausnahmsweise mal die Wahrheit während sich in ihm ein dunkler Geist zu regen begann.


Der Hauptmann hatte die Unterhaltungen rund um ihn herum ignoriert, und war ein wenig durch das Haus gegangen. Wenn sich seine Theorie bewahrheiten sollte, dann hatten sie es hier nicht nur mit der Verfolgung eines ehemaligen Freundes zweifelhafter Herkunft von Cim Bürstenkinn zu tun, sondern mit etwas weitreichenderem.
Endlich fand er was er gesucht hatte – einen genüpften Wandteppich der eine Scheibenweltkarte-Abbildung auf sich trug. Er markierte Ankh-Morpork, den Wald von Skund und das Schloss Ruthermore in Überwald in dem sie sich laut der Landkarte befanden. Die drei Orte ergaben fast eine Linie. Er beschloss den Teppich von der Wand zu nehmen, als ein bedrohliches Knurren hinter ihm erklang. Offenbar war nicht jeder in dem Schloss tot, und es würde wohl gleich zu einem bedauerlichen Missverständnsi kommen....

Edmund bewirtete seinen Herren mit allem was er zu bieten hatte.
"Wir lagern den Wein schon sehr lange hier, Meister Tim! Ich hab den anderen nie erlaubt welchen zu trinken, und ich selbst bin noch nicht so sehr auf den Geschmack.."
Tim hob genervt die Hand "Edmund, wenn mir nach deinem gesülze sein sollte, lasse ich es Dich wissen. Bis dahin tu mir bitte den Gefallen und schweige. "
Er nippte an dem tatsächlich sehr guten Rotwein und beherzigte was ihm befohlen worden war. Er würde das Tempo etwas beschleunigen- immerhin hatte er jetzt eine Armee – wenngleich eine sehr junge.
"Wieviele Jugendliche und Kinder sind bei Dir, Edmund?" Der Angesprochene dachte eine Weile nach, und sagte dann. "Es sind sicher um die 40, Meister Tim! Einige davon sind erst kurz hier und unsicher ob sie bleiben wollen."
Tim schenkte seinem frischgebackenen Jünger ein strahlendes Lächeln.
"Hole mir die 5 verlässlichsten unter den Kindern hier her. Wir wollen sie befördern!"
Eifrig, und ohne einen Gedanken an mögliche Konsequenzen zu verschwenden ging Edmund davon, während Tim an einem Einsatzplan bastelte.

23.05.2005 22: 38

Rea Dubiata

Der Flug war lang. Scoglio fühlte zum ersten Mal in seinem Leben, was Leichtigkeit bedeutete. Das gar nicht mal so schlecht sein, dachte der Troll, der vergessen zu haben schien, dass er einige Meilen über dem Erdboden mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit flog. Erst als er merkte, dass er sich dem Boden näherte, wurde er sich der Gefahr bewusst. Instinktiv rollte er sich zusammen und kam mit seinem steinigen Körper einer übergroßen Kanonenkugel gleich, die sich weiterhin ihren Weg durch die Luft zurück auf die Scheibe bahnte.

Michael und die drei Rekruten konnten nur erahnen wo das riesige Etwas herunterkommen würde. Sie rannten in ein Waldstück und fanden eine Höhle, die sie klugerweise sofort als Unterschlupf akzeptierten, denn sie hatten gerade die Schützenden Felswände erreicht, als sie ein Donnergrollen, gefolgt von zerberstenden Baumstämmen und dem Knirschen von zurückgeschobener Erde. Es krachte im ganzen Wald und dieses Geräusch übertönte beinahe alle restlichen Geräusche darin, nämlich das hecktisch fliehende Wild und aufflatternde, kreischende Vögel.
Endlich, nach beinahe fünf Minuten, kehrte wieder absolute Stille ein. Die Wächter wagten sich vorsichtig nach draußen und erblicken eine circa drei Meter breite Schneise im Wald, die aussah als hätte ein Riese gepflügt. Bäume waren umgestoßen und umgeknickt wie Zahnstocher.
Michael sprang in die Schneise und rannte los. Die Rekruten folgten ihm, wobei die Fallrichtung der Bäume als Wegweiser diente. Auf einmal blieb der Wächter stehen und sah auf den riesigen Stein am Ende der Schneise. Er betrachtete die kleine Holzhütte, oder vielmehr das, was davon übrig war, das das steinige Ding vor sich hergeschoben hatte. Tatsächlich Bluse wäre beinahe in den Vektor hineingelaufen und konnte sich gerade noch Halten, so sehr überraschte ihn das Bild, das sich ihm bot.
"Das ist ein Troll", sagte Amok, als er den "Stein" eine Weile betrachtet hatte.
"Und er trägt eine Uniform", erkannte Karri Haustief nach noch einer kleinen Weile.
"Und es hat mein Haus zerstört!", rief von hinten eine hysterische, schrille und vom ersten Augenblick an nervige Frauenstimme. Sie gehörte einem alten Mütterchen, deren Gesicht so runzlig war wie das eines alten Apfels und die so viele Zähne im Mund hatte wie ein Alligator Federn.
Michael drehte sich lässig um. "Mä'äm, in Ankh-Morpork nennen wir sowas Trollateralschäden."

Der Wolf bleckte die Zähne. Geifer tropfte aus seinen Mundwinkeln und seine Augen blitzten bedrohlich. Vorsichtig wagte er einen Schritt nach vorne, er war wütend, aber von dem Mann, der langsam die Landkarte sinken ließ schien doch eine nicht zu unterschätzende Bedrohung auszugehen. Beinahe genüßlich betrachtete der Wolf, wie Daemon nach seinem Schwert griff und gleichzeitig die Landkarte auf ihn warf.

Rea betrachtete derweil die Leiche, die unter der Falltür zum Vorschein gekommen war, genau. Akribisch vermerkte sie alle Einzelheiten auf einem kleinen Notizblock, den sie in einem der Zimmer gefunden hatte. Sie hatte so etwas noch nie gesehen, wobei sie doch gedacht hatte, dass sie nach den Monstern in der Grube im der Verein junger Männder des Blut- und Schleimgottes Bel Shamraroth nichts mehr schocken könnte. Sie hätte gerne Gewebeproben von dem Toten genommen, der offensichtlich ein Adliger war. Jedoch wurde die Leiche von einem roten Kraftfeld geschützt, bei dem Rea besser tat, es nicht anzufassen. Sie machte sich noch einige Notizen über die Lage der Blume im Körper des Mannes und fuhr dann jäh in sich zusammen als ein Schrei ertönte.

23.05.2005 23: 52

Scoglio

Scoglio fühlte sich ein wenig benommen, was nicht weiter verwunderlich ist, wenn man gerade einen Sturz aus mehreren Meilen Höhe überstanden hat. Er fragte sich nur, warum er den Sturz überhaupt überstanden hatte. Na gut, Stein sollte normalerweise nicht so schnell brechen, aber aus dieser Höhe... Vielleicht hatte dieses blöde Haus, was zu allem Überfluss auch noch, kurz bevor er auf den Boden aufprallte, vor ihm auftauchte, seinen Sturz ein wenig abgebremst.
Dem Troll ging urplötzlich ein schrecklicher Gedanke durch den Kopf. Auch wenn er es scheinbar gut überstanden hatte, traf das auch auf sein Bein zu? Schließlich war es schon mal, in der kurzen Zeit, in der er in Überwald gelebt hatte, noch bevor er nach Ankh-Morpork kam und Wächter wurde, abgebrochen. Er versuchte, das Bein zu bewegen, was ihm aber nicht gelang. Nur wusste er nicht, ob es daran lag, dass es sich nicht mehr an seinem Körper befand, oder ob es einfach irgendwie feststeckte und er es so nicht spüren und bewegen konnte.
Außerdem war da auch noch die Frage zu klären, wie er hier eigentlich wieder rauskommen sollte. Er steckte schließlich etwa einen Meter im Boden fest. Aber hörte er da nicht irgendwelche Stimmen? Sie kamen ihm irgendwie bekannt vor, aber er konnte sich nicht erinnern, wem diese Stimmen zuzuordnen waren.
Verzweifelt versuchte er, auf sich aufmerksam zu machen, indem er das Bein, was ihm auf jeden Fall erhalten geblieben war, hin- und herbewegte.

24.05.2005 21: 13

Cim Bürstenkinn

Kai L. Riemen kratzte sich am Kopf.
"Ganz aussergewöhnlich!". Der Antigrav-Schubkonverter hatte in einem oktarinen Blitz seineladung abgegeben und mit einem enormen Knall fand sich Scoglio und der Sitz des Motto Motors einige Meilen über der Scheibenwelt wieder.
Riemen wusste dass er nur wenig Zeit hatte, oder der Troll würde sich bei den Elefanten unter der Scheibenwelt wieder finden.
hektisch schraubte er am Schubkonverter, und verstand plötzlich was passiert war.
"Ich hab die Scheibenwelt verrückt. Der Troll ist nicht in die Luft geflogen, sondern die Welt ist von ihm weggehüpft!!"
Nebenbei rechnete sich Riemen aus, mit welcher ( ständig steigenden) geschwindigkeit Scoglio gerade unterwegs war, doch da hatte er fertig.
"LOS!" rief der Erfinder, und erneut baute sich eine Blase aus oktarinen Licht um den Schubkonverter auf. Mit einem leisen "Plopp" materialisierte Scoglio nur 2 Meter über dem Haus eines alten Mütterchens das er auch sogleich voll zertrümmerte, und leicht verletzt mit dem Kopf immer noch einen halben Meter in der Erde stecken blieb.
Breit grinsend saß Riemen neben seiner Maschine und versuchte sich klar zu werden, was er da eigentlich erfunden hatte.





31.05.2005 7: 53

Tyros y Graco

Ungeachtet diverser Trollateralschäden auf diversen Teilen der Scheibe, bewegte sich die Zeit immer noch in ihren ihr angestammten Bahnen. Dies bedeutete auch, das der gemeinste Verbrecher der letzten Jahrzehnte immer noch in Begleitung von Edmunds Horden unterwegs war. Begeben wir uns nun dort hin:

Edmund suchte seine 5 zuverlässigsten Leute zusammen: Sarah, Hannah, Harald, Peter und Hans, alles Freunde von ihm, die sich ihm schon in den Anfangstagen angeschlossen hatten.
Als er alle um sich versammelt hatte, begann er zu sprächen:
"Leute: Tim hat einen Auftrag für uns. Er wollte meine 5 besten haben, und ich habe euch ausgwählt."
"Warum dienen wir ihm auf einmal, obwohl er doch vor kurzem noch unser Gefangener war? Und warum verhälst du dich ihm gegenüber so unterwürfig?", wollte Peter wissen.
"Vertraut mir. Ich habe einen Plan."
"Wir können dir aber nicht mehr vertrauen, wenn wir glauben müssen, dass du uns in den Untergang führst", erwiderte Sarah.
Edmund sah seine anderen Mitstreiter an, und als er die Unschlüssigkeit auch in ihren Augen bemerkte, entschloss er sich, wenigstens ihnen sein Vorhaben zu enthüllen.
"Ich spüre, dass von diesem Menschen eine besondere Macht ausgeht. Sie beängstigt mich zwar einerseits, aber andererseits glaube ich auch, dass sie uns, wenn wir ihn geschickt zu lenken wissen, uns sehr hilfreich sein kann."
"Und deswegen verhältst du dich ihm gegenüber wie ein...wie ein Wurm?"
"Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass er, wenn er glaubt ein freier Mensch zu sein, weniger Schaden anrichtet, als wenn er ein Gefangener ist. Als Gefangener versucht er zu fliehen. Als unser Herr glaubt er alles tun zu können, wozu er Lust hat, und das erspart uns Arbeit und versichert uns, dass er nicht davon läuft."
Seine Mitstreiter sahen ihn an, und schließlich erhob Peter, der älteste der fünf, seine Stimme:
"Also gut. Jetzt, da wir deinen Plan kennen, werden wir dir folgen. Ich hoffen nur, dass das die richtige Entscheidung ist."
Mit diesen Worten gingen die sechs Jugendlichen zu der Stelle, an der Tim immer noch an seinem Einsatzplan arbeitete.

31.05.2005 13: 49

Patrick Nichts

Michael schaute sich den Steinhaufen vor sich etwas genauer an. Irgendetwas an ihm war komisch. Endlich begriff er was an diesem anders war, als an jedem normalen Steinhaufen.
"Es bewegt sich" rief Michael Machwas und wusste nicht ob das nun gut oder schlecht war.
"Wir sollten ihm helfen." Meldete sich einer der hilfsbereiteren Rekruten und blickte den Vektor an.
"Na gut." Antwortete dieser "Aber nur, wenn ihr die Sachen zum Ausgraben holt. Er steckt doch ganz schön tief in der Erde."

Nach einer Weile kamen die drei Rekruten zurück. Michael lehnte an einem Baum in der Gegend und beobachtete die Packpferd, welche in der Nähe grasten. Als die Drei mit den Geräten ankamen nahm sich Michael sofort eine Schaufel und alle vier machten sich an die Arbeit den Troll [20] auszugraben.
Nach mehreren Stunden harter Arbeit und Hilfe von Scoglio, war dieser ausgegraben. Die beiden Wächter tauschten schnell [21] ihre Informationen aus.
Nachdem dies geschehen war, packten die drei Rekruten und Michael das Gepäck vom Pferd ab und Scoglio übernahm dieses. Der Gefreite verabschiedete sich noch von den drei Rekruten, welche jetzt auf den Pferden ihren Weg zurück nach Ankh-Morpork antraten, und ging dann mit Scoglio zurück nach Roschberg.

Währenddessen besprach Tim den Plan mit seiner "Elitetruppe". Auf einer umgedrehten Kiste lag ein ausgerollter Plan der Scheibenwelt und Tim deutete gerade mit seinem Zeigefinger auf einen Punkt.
"Dorthin müssen wir als nächstes. Bereitet also alles vor, für die Reise."
"Aber Meister Tim, das ist ein sehr weiter weg. Ich befürchte dafür müssen wir all unsere Vorräte mitnehmen."
"Wo ist dabei das Problem?" fragte Tim den vorlauten Bengel.
"Nunja, dann hat der Rest nichts mehr zu Essen."
Deutlich wütend schnaubte Tim und sah den Jungen tief in die Augen. "Dann besorgen sie sich eben etwas zu Essen, oder gehen zurück zu ihren Eltern, wie es sich gehört."
Eingeschüchtert und beleidigt antwortete der Jungen: "Nun gut. Aber ist es dort oben nicht auch sehr kalt?"
"Ja genau. Deshalb müssen wir auch noch einiges an Extra Bekleidung mitnehmen." fuhr Tim fort. "Außerdem benötigen wir am besten einen Wagen und das dazugehörige Zugtier."
"Bis wir alles für diese Reise vorbereitet haben verstreichen aber einige Tage ins Land." Meldete sich nun auch der Anführer der Bande und schaute Tim dabei an.
"So sei es denn. Der Meisterplan ist eben sehr Zeitaufwendig. Es kommt auf diese paar Tage nun auch nicht mehr an."
Zufrieden mit sich lehnte sich Tim in seinem Stuhl zurück und beobachtete wie Edmund die weiteren Aufträge verteilte. Aus diesem Jungen könnte noch etwas werden. überlegte er sich dabei.


05.06.2005 19: 08

Will Passdochauf

"Na gut", meinte Tyros nach einiger Weile. "Er braucht für seine Pflanzen also auch magische Hintergrundstrahlung, aber was ist an diesem Ort denn so magisch?"
"Es ist offenbar ein Schloss in Ãœberwald", antwortete Will die immer noch aus dem Fenster sah und nach einem Turm Ausschau hielt.
"Es gibt unzählige Schlösser in Überwald, wieso denn ausgerechnet dieses hier? Es sieht nicht einmal besonders bedrohlich aus".
Bei diesen Worten ging der junge F.R.O.G. nachdenklich durch den Raum und musterte alles in der Hoffnung einen magischen Hinweis zu finden.
Passdochauf gab ihre Suche auf. Die Sonne war immerhin untergegangen und dadurch wurde die Übertragung von Nachrichten sowieso fast unmöglich.

Die Zeit schien sich einen Spaß zu erlauben. Im Zeitlupentempo breitete sich die Landkarte über dem Wolf aus und der Hauptmann ging in Position um sein Gegenüber mit einem gekonnten Schlag außer Gefecht zu setzen. Na ja, er hoffte zumindest das es so sein würde. Plötzlich war eigenartiges oktarines Licht zu sehen [22] und ein *plop* ertönte. Vom Knurren war nun nichts mehr zu hören, es war ersetzt worden von einem leiseren Winseln. Neugierig, aber immer noch vorsichtshalber das Schwert hoch erhoben, zog Daemon die Landkarte weg. Was darunter hervorkam war ein kleiner Welpe, der ihn mit großen brauen Augen ansah.
"Interessant", murmelte er und drehte sich dann zur Wand, wo bis eben noch der Teppich hing. Das was er dort sah veranlasste ihn zu dem Kommentar: "sogar sehr interessant".

06.06.2005 0: 22

Rea Dubiata

Instinktiv hielt sich Rea die Ohren zu und hoffte, der Schrei würde bald verebben. Doch er wurde nur noch lauter. Hektisch drehte sie sich nach allen Seiten hin um und suchte nach der Lärmquelle. Nur wenig Licht fiel durch die Falltür und so waren nur Rea und die Leiche hell erleuchtet. Der Rest des Raumes ging unter in Dunkelheit und die Gerichtsmedizinerin konnte nur die Schemen von mit Laken verhängtem Möbeliar ausmachen.
Gerade als sie glaubte der Schrei würde verebben, begann er von Neuem. Zitternd ließ Rea davon ab, ihre Ohren zu schützen und griff in ihre Tasche. Nervös glitten ihre Finger über allerlei Gegenstände und fanden schließlich eine der Armbrüste, die Herr Made ihr vor dem Verlassen von Ankh-Morpork gegeben hatte. Die Gerichtsmedizinerin legte an und bemerkte, dass sie keinen Bolzen eingelegt hatte. Plötzlich wurde es still. Dann bemerkte Rea, dass eine Frau vor ihr stand. Eine dürre Frau, deren Haut sich um den Schädel spannte als sei sie zwei Nummern zu klein und deren Augen von tiefen, dunklen Rändern umgeben waren. Lange schwarze Haare fielen ihr ins Gesicht, sie atmete noch einmal tief ein und schrie dann hoch und schrill. Jetzt erkannte Rea, wer diese Frau war - oder besser, was sie war. Eine Todesfee! Und so schnell wie die Erkenntnis Reas Bewusstsein erreicht hatte so schnell verschwand die Todesfee aus ihren Blickfeld. Ohne dass sie wusste wieso, begann nun auch Rea zu schreien, ebenso schrill und hoch wie die Todesfee, bis sich plötzlich eine Hand auf ihren Mund legte und fest zupresste.
"Rea, Mann! Was schreist du denn so?", fragte Larius verwirrt und ließ die sich heftigst windende Obergefreite wieder los.
Perplex sah Rea den Feldwebel an. Sie brauchte erst einmal eine Weile, bis sie sich wieder gefasst hatte. "Ich.. ähh.. ich habe nicht geschrien. Jedenfalls nicht bis gerade eben. Eine Todesfee war hier! Jemand ist in ernsthafter Gefahr! Oder war schon.. mit der Pünktlichkeit der Todesfeen ist es nicht weit her.."
"Ich habe nur dich schreien gehört. Ein Schrei. Deiner." Larius sah Rea nachdenklich an und betrachtete dann die Leiche. Halb grinsend halb angeekelt fügte er hinzu: "Eigentlich hatte ich gedacht, du wärst nicht so zart besaitet."

Patrick betrachtete nun schon seit einer Weile das alte, verwitterte Bild an der Wand des Zimmers in dem er stand. Es war offenbar ein Zigarrenzimmer, denn es roch stark nach Qualm und die Aschenbecher auf dem kleinen Sofatisch waren hoch gefüllt.
Das Bild zeigte einen jungen Mann, jedenfalls hatte es mal einen jungen Mann gezeigt, denn es war so sehr verschrumpelt und die Farbe so sehr verblasst, dass der Mann einem Greis glich. Ja, wenn Patrick genau hinsah konnte er sogar sehen, dass die oberste Farbschicht des Bildes abbröckelte. Es war in einem Stil gemalt worden, dessen Namen der Husky vergessen hatte, jedoch wusste er, dass man damals bei einem Portrait den Kopf zuerst ohne Haare malte und sie dann wie ein Toupé aufmalte. Jetzt sah es so aus, als würden dem Mann die Haare ausfallen.
Patrick musste sich unwilkürlich an eine Geschichte von Orca De Wils zurück erinnern, bei dem ein Mann - Plötzlich schreckte Patrick auf. Hatte er da etwa ein Knirschen vernommen? Langsam drehte er sich um, seine Hand suchte nach einer Waffe. Der Raum war leer, doch irgendetwas fehlte. Langsam tröpfelte eine Information von Pats Augen in sein Gehirn. Die Tür war verschwunden.

08.06.2005 17: 37

Cim Bürstenkinn

"und wie war der Flug?"
Scoglio probierte seine Gliedmaßen und Gelenke einzeln aus, und brummte zufrieden.
"War plötzlich ganz hoch, dann geflogen, und dann auf Haus."
"Habt ihr das ...", Kai L. Riemen kam völlig außer Atem angerannt und sagte stolz und keuchend "..gesehen? Ich hab die ganze Welt verrückt".
"Verrückt ist wohl das richtige Wort", murmelte Michael leise genug, um außer Hörweite von Riemen zu bleiben.
"Wo jetzt andere sind?", fragte Scoglio der als erster wieder zu ihren eigentlichen Problemen zurückfand.
"Vielleicht kann ich Euch helfen!" George Roschberg war, offensichtlich vom Lärm angelockt unbemerkt näher gekommen, und sah die drei Männer lachend an.



"Was was bist duuu den für ein Süßer?", Daemon hatte sich zu dem Welpen runtergebeugt und kraulte ihm den Bauch, was der kleine Wolf grinsend über sich ergehen ließ.
Aber warum hatte er ihn zuerst für einen bösartigen und sehr ausgewachsenen Wolf gehalten?
Langsam aber deutlich merkbar wurde es dunkler in den Raum. Der Hauptmann stellte rasch fest, dass es vielleicht damit zu tun haben könnte, dass das Fenster zusammenwuchs, und die Wände von allen Seiten immer näher kamen. Die Ecken sogar noch schneller als die Wände, und bald sah sich der Ausbildungsleiter von einem brunnenschachtähnlichen Gemäuer umgeben.
"Jetzt reichts aber", sagte der Llamedonier, nahm den jungen Wolf und die Karte und ging durch die Wand.

"Irgendwo muss es doch hier sein. Ich bin ganz sicher durch eine Tür gekommen, oder?"
Patrick Nichts tastete sich gerade den gesamten Raum, der durch zwei Fackeln erhellt wurde um wieder etwas wie eine Tür zu finden. Er versuchte die Nervosität am Boden zu halten, und redete sich selber ein, dass er irgendwas übersah.
"Lass den Unfug, Husky und komm mit zu den anderen".
Der DOG-Wächter fuhr herum, und sah wie Daemon mit einem kleinen Hund auf dem Arm durch die Wand kam, ihn missbilligend ansah und durch die gegenüberliegende Wand wieder verschwand.
"Aber..." stammelte er hervor, als sich der Boden unter ihm öffnete und er in tiefes Loch fiel.


Rea hielt einen Stuhl in den Händen und hielt damit auf den riesengroßen Affen der ständig nach ihr griff und ihr den Kopf in den Leib rammen wollte auf Abstand. Wo waren nur alle anderen hin verschwunden? Da stand plötzlich Daemon neben ihr und sah sie fragend an.
"Hilf mir Hauptmann! Der Affe ist gefährlich!"
Kopfschüttelnd antwortete Daemon, "Macht das doch bitte in Eurer Abteilung unter Euch aus!"

Der Säbelzahntiger biß nach ihm. seine gewaltigen Hauer holten aus, und Larius hatte wenig mehr, als seinen Unverwüstlichen Kopf mit dem er sich wehren konnte. Hätte er doch ein wenig Pulver Nr.1 hier,
Da fühlte er plötzlich den bekannten Druck in seiner Jackentasche. Er hatte Pulver da!!!!!
"Macht das doch bitte in Eurer Abteilung unter Euch aus!", hörte Larius, doch zuerst würde er sich der Bestie widmen und dann der Stimme.

Cim und Will ermahnten sich ständig gegenseitig die aufpoppenden Vögel, Monster, Löcher und sonstige Dinge zu ignorieren. Offenbar näherten sie sich dem Zentrum des ganzen Problems.
Plötzlich wurde es ruhig und völlig dunkel. Der Strahl eines Scheinwerfers durchbrach die Finsternis und beleuchtete einen Sarg aus Birnenholz der am Boden stand und in oktarinen Glanz leuchtete.
Da wurde der Deckel aufgestossen, und ein Wesen von dem eine dunkle Aura ausging sprang aus dem Sarg.
"Tataaaaaaaaaa.", sang der Vampir in dem langen, schwarzen Frack mit dem aufgestellten Kragen. "Endlich Gäste! MUSIK"
Ein zweiter Scheinwerferstrahl begann zu leuchten und zeigte auf ein umfangreiches Orchester aus Streichern, Bläsern und Trommlern.
"SINGT ALLE MIT!", rief er , hatte plötzlich einen unmöglichen Zylinder in der Hand den er zwischen den Finger wirbelte und die Beine im Marsch der Musik hoch in die Luft warf.

"Die Wächter auf Schloss Ruthermore,
singen mit Toten heut im Chor,
Sie fallen in Löcher, hauen sich nieder,
sprengen Kollegen weg die Glieder.
All das macht Wilbert mächtig Spass,
Der Wilbert!"
- kurz schwieg die Musik - "Ich bin das!"

Plötzlich fand sich die ganze Gruppe hier ein, und war gezwungen dem Schauspiel des Vampirs zuzusehen.

Wilbert setzte fröhlich an zur zweiten Strophe:
"Tim Buktu nahm den Erben mir,
Verlassen steht das Schloss nun hier,
Kein Leben ist mehr in dem Haus,
Verlassen ists von jeder Maus.
Drum wink ich jetzt zum letzten Gruss!
Weil ich jetzt..."
die Musik schwieg , diesesmal endgültig, und die einsamen Worte hallten durch die Köpfe der Wächter:
"...verzweifeln muß."
Damit erhob sich ein Schreien und Wehklagen von allen Seiten des Schlosses, das Orchester heulte mit dem Vampir, die Gargyle an den Wänden rangen mit den Händen.
Wie sollte das nur weitergehen.

15.06.2005 12: 40

Tyros y Graco

Tyros lag zusammengekrümmt auf dem Boden, und lachte sich die Seele aus dem Leib. Die Anspannung der letzten Stunden war mit einem Schlag von ihm gewichen, und die Erleichterung stand ihm, wie auch den anderen Wächtern, ins Gesicht geschrieben. Dieser Zustand sollte jedoch nicht lange anhalten. Der Vampir, augenscheinlich von seinem eigenen Gesang sehr eingenommen, sang immer weiter... merkwürdigerweise schien er nie Luftholen zu müssen. Außerdem hatte er einen ganz speziellen Laufstil, den Tyros schon heimlich den "Mondgang" genannt hatte. Der GiGa argwöhnte, dass dieser Laufstil in vampirischen Kreisen als Tanz durchging, unter Menschen jedoch sah das einfach nur lächerlich aus. Stilvoll lächerlich.
Cim besah sich den Musikantenvampir genauer: Er war, sowohl an den Händen, als auch im Gesicht, kalkweiß. Allerdings schimmerte es an der linken Seite des Halses etwas schwarz, beziehungsweise Nougatfarben durch. Die Nase lief spitz nach vorne zu, die Augen wurden von einer schwarzen Sonnenbrille verdeckt, und die leicht gelockten, pechschwarzen Haare hingen lose unter dem schwarzen Hut hervor, der nun die schwarze Kappe ersetzte, die den anfänglich erwähnten Zylinder abgelöst hatte. Wilbert schien eine Modenschau abzuhalten.

Nach einiger Zeit schließlich ließen sich die Wächter auf den Boden sinken. Daemon packte ein Kartenspiel aus, Will nuckelte nachdenklich an ihrer Flasche und Larius versuchte einfach nur zu entspannen. Nach qualvollen Minuten und zahllosen Dissonanzen endlich brach dem Bassisten des Orchesters der Bogen, der ersten Geigen rissen die Seiten und dem Glasbläser zersprang nach dem g''' des Vampirs sein Material. Dies war schließlich der Grund, warum Wilbert nach den letzten Akkorden von "Stein mit dir" kein neues Stück anstimmte, sondern sich seinen Gästen nun direkt widmete.
"Hallo, die Herrrrren. Und Damen", fügte er mit einem Blick auf Rea und Will hinzu. "Was führrrt euch in mein bescheidenes Heim?"
"Nun", begann Cim. "Wir sind, wie du sehen kannst, Wächter der Stadtwache Ankh Morpork. Wir befinden uns auf der Suche nach einem gefährlichen Mörder, der für viele Verbrechen auf der ganzen Scheibenwelt verantwortlich ist. Der Zufall und ein wenig Magie hat uns hier hergeführt."
"Ich nehme an, ihrrrr mein Tim Buktu?"
"Sehr richtig. Und er hat dich deines Erben beraubt, sagst du?"
Da fing Wilbert herzzerreißend an zu schluchzen, und warf sich auf den Boden. Seine Nase fand ihren Platz einen halben Meter weiter links.

15.06.2005 18: 02

Scoglio

Scoglio, Michael Machwas und Kai L. Riemen sahen sich überrascht um.
"Ihr könnt uns helfen? Wer seid Ihr denn überhaupt?", fragte Michael.
"George Roschberg. Ich bin Zauberer und habe eurem Führer Herrn Bürstenkinn die Samen überlassen. Hat die Reise etwa nicht geklappt, oder warum seid ihr wieder hier?"
"Es schon geklappt hat, aber das Tor nicht lange genug offen war", erklärte Scoglio.
"Und jetzt wollt ihr den anderen hinterherreisen, wisst aber nicht, wo sie sind?"
Die beiden Wächter nickten.
"Dann kommt mal mit. Ich kann euch helfen, aber ihr müsst euch ein wenig beeilen. Wisst ihr noch, wo genau die anderen verschwunden sind?"
"Vor dem Haus der Schwarzen Aliss. Die genaue Stelle ich wohl wiederfinden werde."
"Gut. Wartet hier. Ich komme gleich wieder, muss nur eben etwas holen. Habt ihr noch den Wagen?"
"Nein, der ist jetzt ein wenig kaputt", meldete sich Riemen zu Wort. "Aber ich könnte die Welt vielleicht nochmal zur Seite rücken..."
"Nein. Ich nicht wieder in einem Haus landen möchte. Obwohl das beim Haus dieser Aliss sicherlich angenehmer wäre", fügte Scoglio hinzu, als er an die leckeren Fensterrahmen, die mit erlesener Asche überzogen waren, dachte. Die Hexe hatte selbst an die Trolle gedacht.
"Nun, dann müssen wir wohl oder übel zu Fuß gehen. Oder habt Ihr noch einen anderen Wagen, Herr Riemen?"
"Ich könnte nachsehen, ob mein Riemen-Mobil im Moment einsatzbereit ist. Es ist schon ein wenig älter und nicht so gut in Schuss, aber für eine kurze Fahrt reicht es bestimmt."
"Kann man damit etwa auch die Welt verschieben? Oder Groß-A'Tuin zu einem Salto bringen?"
"Derartiges ist mir nicht bekannt. Aber vielleicht klappt es ja. Wenn ihr es wollt, kann..."
"Nein, nein. Wir wollen einfach nur damit fahren."
"Na gut." Kai L. Riemen ging ein wenig beleidigt in Richtung seiner Werkstatt davon.
Auch der Zauberer drehte sich um und rief noch "Ihr wartet hier!", bevor er davoneilte.
"Sir?" Bluse und die anderen Rekruten waren zurückgekehrt. "Der Flussverkehr ist leider derzeit in Folge eines gesunkenen Bootes unterbrochen. Was sollen wir denn jetzt tun?"
Michael sah sich den kleinen Haufen an, und sagte: "Ach kommt einfach mit!" Wer wusste schon wofür es noch gut war.


16.06.2005 14: 40

Cim Bürstenkinn

Dumpf schabten die Spatenstiche der ausgezehrten Kinder im Schnee. Sie spürten was sich unter dem gefrorenen Wasser befand war gleichzeitig ihr Ziel als auch ihr Ende. Unbeachtet lagen die Vorräte an der Stelle an der sie gelandet waren, unbeachtet blieben die erfrorenen Zehen an den durch das schlechte Schuhwerk geschützten Füssen. Wie Automaten mit einem fixen Ziel gruben die sechs Kinder ohne nachzudenken was danach kommen würde.

21.06.2005 6: 53

Rea Dubiata

Wilbert schluchzte noch jämmerlicher und sank schließlich zu Boden. Er begann, mit den Fäusten auf den Boden zu trommeln. "Er ist toooot, tooooot!"
Cim beugte sich vor und legte dem verrückten Vampir eine Hand auf die Schulter. "Es wird sicher alles wieder..."
Wilbert sprang auf und fiel schluchzend um den Hals des Feldwebels. "Mein Sooohn, mein einziger, geliebter Sooohn! Der einzige Erbe meines Vermögens, oh was habe ich den Göttern nur angetan dass ich das verdient habe!!" Die Trauer des Vaters artete langsam in Theatralik aus und Cim patschte hilflos auf dem Rücken des Vampirs herum in der Hoffnung, er würde ihn bald loslassen und seine Uniform nicht verrotzen.

Verlegen sah Rea zu Boden und versuchte, dass weiße Kaninchen in der Ecke zu ignorieren, welches fröhlich an einer Möhre mümmelte und sie interessiert aus rotglühenden Augen ansah. Vorsichtig sah sie hinüber zu Hauptmann Daemon, der auf etwas starrte, dass sich wohl in der Mitte der Decke befand. Neben ihm stand Larius, der auf einen Tisch auf der anderen Seite des Raumes sah. Er bemerkte ihre Blicke und grinste sie an. "Siehst du auch was ich sehe?", fragte er. Ein hungriger Blick sprach aus seinen Augen und wenn man nun mit einem Glöckchen geläutet hätte, wäre ihm die Sabber aus dem Mund gelaufen.
Rea betrachtete den Tisch. Im Trubel hatte sie gar nicht bemerkt, dass eben jener Tisch mit Speisen und Getränken gefüllt war und als sie dies registrierte übermannte sie der Hunger. Eifrig nickte sie Larius zu und die beiden SUSI-Experten, die wussten, wann ihre Mittagspause begann [23] gingen an Cim und dem heulenden Vampir vorbei zum reichgedeckten Tisch. Als Rea die beiden Männer in der Mitte des Raumes passierte war ihr, als würde sie ein leises Flüstern hören.

Der Vampir heulte noch einmal auf und schneuzte dann in den Stoff an Cims Schulter. Dann legte er den Kopf an Cims Hals und hielt den Feldwebel mit überraschend viel Kraft fest als dieser versuchte, seinen Hals außer Reichweite des Blutsaugers zu bringen.
"Verschwindet", raunte Wilbert Bürstenkinn zu und heulte dann wieder laut auf. "Mein Sohn, mein Sohn!"
Cim sah den Vampir aus den Augenwinkeln an als dieser erneut zu wehklagen begann und lauschte dann, wie dieser unter seine Seufzer bruchstückhaft Informationen mischte.
"Mein armer kleiner Junge!! Ihr müsst gehen! Mein armer kleiner! Dieses Haus macht einen verrückt!" Ich armer Dummkopf, ich! Schnell, haut ab! Das Haus sieht alles! Oweh!" Mit diesen Worten stieß er Cim von sich, dieser jedoch hielt ihn blitzschnell am Arm fest.
"Wohin?", raunte Cim und sah den Vampir durchdringend an.
Der Vampir begann wieder zu singen, doch diesmal ohne Musik und auch nicht so fröhlich wie vorher, sondern tief und schleppend.
Und Schnee und Eis aufwirbelte dicht,
herjagte Meut' und Mann,
und eh' der Mörder sich aufgericht't,
waren die Wächter heran.

Mit diesem Worten rannte der Vampir davon, mitten durch einen riesigen Walfisch hindurch.

Etwas regte sich ihn Tims Westentasche, als dieser sich wieder auf sein Pferd gesetzt hatte. Vorsichtig zog er seine Ratte hervor, die bis zu jenem Zeitpunkt geschlafen zu haben schien. Er hielt sie sich vors Gesicht und das Tier, erfreut sein ihn mit Nahrung versorgendes Herrchen zu sehen, beschnupperte Tims Nase. "Bruce, da verschläfst du mal wieder den haben Tag.. Aber sei unbesorgt, das Beste hast du noch nicht verpasst." Er grinste und sah dann hinter sich. Etwa dreißig Kinder, diejenigen, die er nicht durch das Tor hatte gehen lassen, standen hinter ihm und warteten auf seine Befehle. Steinschleudern und teilweise auch Pfeil und Bogen zierten die kleinen Körper. Genauso waren Holzschwerter unter den Waffen, die Kinder waren eine kleine Armee.
Tim hatte es bisher vermieden, Cim gegenüber zu treten, denn er war allein gewesen und Cim hatte eine Reihe nicht sonderlich imposanter aber dennoch nicht ganz und gar unfähiger Wächter um sich. Eigentlich hätten schon längst mehr als die Häfte von ihnen tot sein müssen, aber das Glück war den Wächtern aus Ankh-Morpork wohl holder gewesen als Tim. Doch nun hatte sich das Blatt gewendet und auch Tim hatte jetzt Verstärkung. Es waren zwar Kinder, doch ihre Körpergröße sagte nichts über ihre enorme Kampffähigkeit aus. Kinder, so hatte Tim schon früh gelernt, waren nicht zu unterschätzen, denn sie sahen das Reale und konnten in den meisten Situationen viel simpler und dadurch schneller denken als viele Erwachsene.
Tim trieb das Roß an und hörte, wie die Kinder ihm folgten. Bruce nahm auf seiner Schulter platz und sah dabei zu, wie sein Herrchen einen kleinen Zettel zerknüllte, auf dem er, wenn er hätte lesen können, Sie sind in Mir, gestanden hätte.

Will hatte sich einige Äpfel und ein Sandwich vom "Buffet" geholt und ging nun einen nahegelegenen Gang entlang. Obwohl sie das Gefühl hatte, der Gang würde abwärts führen erkannte sie, wenn sie aus dem Fenster sah, dass sie immer weiter nach oben stieg. Die Kommunikationsexpertin schaltete schnell und wandte sich zurück in die Richtung aus der sie gekommen war, um in der Gesellschaft der anderen mehr Sicherheit zu finden. Noch einmal sah sie aus dem Fenster. Ein langer Pfad wand sich den Berg hinab vom Schloss, oder Haus, in den Wald hinein und tauchte dann auf einer Lichtung wieder auf. Will erstarrte. Offenbar würden sie Gesellschaft bekommen.

Daemon hätte jetzt gerne irgendetwas starkes getrunken. Knieweich wäre ihm noch zu harmlos gewesen, denn wie eine Fliege an der Decke hing Oberfeldwebel Robin Picardo und grinste ihn an, während er mit einem langen Nagel "Sie sind in Mir" an die Decke kratzte. Und als ob das nch nicht genug gewesen wäre sah auch noch alle paar Sekunden einen Blutegel aus der Nase des Abteilungsleiters von DOG hervor und schien dem Hauptmann zu zuzwinkern. Plötzlich stieß ihm jemand in die Rippen. "Komm, wir müssen los", raunte Cim. "Und schau mich an, oder findest du das Spinnennetz interessanter?"

21.06.2005 19: 37

Patrick Nichts

Während die Wächter noch ihr Mahl einnahmen und jeder seinen Gedanken nachhing gab Wilbert seine Gesangsfähigkeiten immer noch Preis. Genervt über diesen Vampir wollte Patrick gerade von seinem Tisch aufstehen um den Vampir mal ein paar Worte über musikalische Vergewaltigung erzählen.
Doch genau in dem Moment, wo er seinen letzten Bissen runterschlucken wollte machte sich auf ein Mal ein großes Loch unter Wilbert auf und er fiel nach unten.
Patrick war so erschrocken, dass er sich verschluckte und Nahe am ersticken war. Immer blauer werdend versuchte er mit Gesten den anderen klarzumachen was ihm fehlte. Die Leichenschnibblerin schaute den Husky verzweifelt an und der Rest wusste auch nicht was zu tun war. Einzig Daemon stand auf, trat hinter den Hauptgefreiten, umarmte gewissermaßen Patrick in Magenhöhe und drückte dann so ruckartig zu, dass der Bissen, welcher in der Luftröhre steckte im weiten Bogen über den Tisch flog auf die andere Seite. Schnell kam der kleine Welpe angerannt und leckte das undefinierbare etwas auf.
Angewidert von der ganzen Situation beendeten auch die restlichen Wächter ihre Mahlzeit. Währenddessen versuchte der Hauptgefreite sich zu beruhigen.
Daemon schaute in die große starrende Runde und fragte nur geringschätzig: "Habt ihr das bei GRUND nicht gelernt? Gehört zu den wichtigsten Aufgaben im erstä Hilfä Kursä. Eine der am häufigsten vorkommenden Todesursachen bei Wächtern ist der Erstickungstod. Besonders in den hohen Rängen mit älteren Wächtern trat dies schon öfters während der Mittagspause auf. Meine Theorie ist, dass sie vor lauter Stress vergessen wie man richtig Schluckt. Aber das ist nur eine von vielen." Endete er seine kleine Anekdote während der Rest immer noch etwas hilflos das ungleiche Paar anschaute. Ein ruhmreich glänzender Daemon und im Vordergrund ein kniender Patrick, der sich mit seinen Händen abstützte und verzweifelt immer noch nach Luft rang.
"Was war eigentlich das Problem?" fragte Cim, den am Boden kauernden DOG.
"Wilbert.... *hust*...Er ist in den Boden gefallen." Versuchte der Husky zu sprechen, was ihm aber deutlich mislang.
"Der Vampir? Im Boden verschwunden? Dae bist du sicher, dass das sein Essen war und nicht das Hirn? Er redet so wirres Zeugs." Cim schaute den Hauptmann fragend an
"Wir könnten ein Bröchten einfügen.... Rea wäre das machbar?" etwas belustigt schaute er die Gerichtsmedizinerin an. Diese war verwirrt und wusste nicht was sie sagen sollte.
Die insgesamt komische Spannung wurde von Tyros gelöst der auf ein Mal aufschrie.
"Wilbert ist ja echt weg. Ich hab erst jetzt bemerkt, dass gar kein Gesang mehr da ist. Wie schnell man so etwas doch verdrängt."
"Unglaublich.... Phänomenal...Interessant"meinte Dae und bewegte sich auf den letzten Standpunkt des Vampirs zu.
"Noch was." Meldete sich der Husky erneut zu Wort, diesmal nur mit leichtem Husten."Hat irgendjemand Will gesehen?"

Währenddessen, eine Entfernung[24] weiter.
Tim zog mit seinem kleinen Trupp durch die Wälder, sich einem fixen Punkt in der ferne nähernd. Derweil schaute er sich erneut den kurzen Text an, den er gefunden hatte. Sie sind in Mir
Dies konnte nur eins bedeuten. Die Wächter waren in dem Haus!!!. Das Haus, das überall auftaucht, in allen Geschichten. Meistens ist es das böse und erschreckende Haus nebenan oder auch einfach das Haus auf dem Hügel aus dem ständig seltsame Geräusche zu kommen schienen. Ja es war das haus, dass jeden in seinen Träumen verfolgte und aus dieser Energie nährte es sich. Die Energie von Milliarden ängstlicher Menschen die über ES träumten. ES konnte ihre Träume beeinflussen, sie einfach mit den tiefsten Ängsten konfrontieren.

Die Kinder gruben und gruben weiter. Schließlich war ein Spaten auf eine harte Oberfläche gestoßen. Das Geräusch war einerseits erfreulich für die Kinder, aber andererseits drückte es auch folgendes aus: "Wenn du noch tiefer gehst, gehst du bald nicht mehr". Eins der Kinder holte derweil eine Kreuzhacke aus der einen Tasche und reichte sie dem ältesten und stärksten. Dieser spuckte sich in die Hände und nahm die Hacke in die Hand.

Will trat hinter einen dicken Baumstamm und spähte um ihn herum. Sie beobachtete wie eine große Menschenmenge in einiger Entfernung an ihr vorbeizog. An der Spitze erkannte sie eine bekannte Person, die auf einem Esel ritt. Düster schlich eine ungenaue Fantomzeichnung in ihr Bewusstsein.
"Oh mein Gott. Es ist Tim Buktu."
Sie musste dem Rest Bescheid geben, aber wie?


23.06.2005 16: 59

Cim Bürstenkinn

Mit einem metallenen *klonk* traf die Spitzhacke auf den gefrorenen Untergrund,
und die folgende Vibration prellte Harald das Werkzeug aus den Händen und
ließ sie noch tauber zurück als die Kälte es vermocht hatte.
Sarah und Hannah standen neben ihm in dem engen loch und scharrten mit einem Brett das zerhackte Eis weg.
Peter und Hans standen oben und warteten darauf dass sie einen der Eimer hochziehen konnten die von ihren Freunden befüllt wurden.
"Da ist es!", sagte die kleine blonde Sarah plötzlich durch das Tuch über ihren Mund hindurch und zeigte auf den
Umriß einer Falltür im Boden.
"Wir müssen den Meister benachrichtigen.", sagte Harald beinahe mechanisch, und machte sich daran am Seil nach oben zu klettern, als mit einem Klicken die Falltür aufsprang und den Blick in den Boden eröffnete.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren kletterten die beiden Jungen nun zu ihren Freunden nach unten , und alle gemeinsam verschwanden in der Öffnung im Boden die sich gleich darauf wieder schloss.
Wie auf ein Zeichen bildeten sich Risse in den Wänden des frisch gegrabenen Lochs, wurden tiefer, und nach einer Weile tat die Schwerkraft ihre Arbeit und verschloß die falltür wieder unter dem Eis. Zurück blieb nur eine leichte Delle in der Schneedecke.
Und ein Rucksack in dem hartes Brot, alter Käse und gefrorenes Wasser zu finden gewesen wäre.


"Diese Lichtung erscheint mir ideal!", sagte Tim Buktu zu seinem neuen Jünger, der ihm wie immer eifrig folgte.
"Grabt Euch Verstecke rundherum, und verbergt Euch bis die Wächter die Lichtung betreten." Heute war der Tag an dem sie sterben würden. "Tötet alle und verschont den Mann mit der Stoppelfrisur bis zuletzt." Er sollte zusehen, wie seine Kameraden starben. Danach konnte er endlich ohne Ablenkung die Ziele seines Meisters verfolgen. Tim wußte, dass er schon etwas im Verzug war, aber da würde er alles einholen.


Langsam aber sicher war es genug, dachten alle Wächter unisono ohne es laut zu sagen.
Dort wo bisher das Orchester gesessen hatte, saß nun ein Rudel recht bösartig aussehender Wolfwere, Lykantrophe Wölfe also und alles daran glauben dass es sich dabei nur um eine Illusion handelte half den Wächtern nicht weiter.
Langsam kamen sie mit gefletschten Zähnen näher und unwillkürlich wichen sie vor den Bestien zurück.
"Hat jemand eine Idee?", fragte Cim ohne eine solche niemand bestimmten.
"Wieso gehen wir nicht durch die Tür?", fragte Tyros der am weitestens hinten stand.
"Da ist keine.." wollte Cim zurückfauchen, aber der GiGa hatte recht, da war definitiv eine in die Jahre gekommene, aus Eichenholz gearbeitete ... "DURCH DIE TÜR!" schrie der Vektor beinahe panisch und ausnahmsweise wollte nicht einmal
der Hauptmann widersprechen.
Mit einem kribbeligen Gefühl im Zwerchfell warf Tyros als letzter die Tür hinter sich zu, und hörte die Pfoten am Holz kratzen.
Sie standen am Waldrand neben dem Schloss, und ein schmaler weg führte weg vom schloss auf eine Lichtung.
"Vielleicht sollten wir mal ein Stück weiter weg gehen?", meinte Rea und erntete breite Zustimmung.
Gemeinsam gingen sie in Richtung einer kleinen Lichtung.

23.06.2005 21: 31

Tyros y Graco

Die Lichtung kam immer näher. Obwohl... eigentlich kamen die Wächter der Lichtung immer näher. Als es noch ca. 200 Meter waren, dachte Tyros ein gedämpftes Husten gehört zu haben, beschloss aber dann doch lieber, dass dem nicht so war. Die Wächter hatten sich wie zufällig hinter Cim eingereiht, dem das Unbehagen auf seinen tätowierten Kopf geschrieben war.
"Mir scheint hier ist was faul", brummte der Vektor, während er stehen blieb. "Alles ist so still ; nicht mal Piepmätze sind zu hören?"
"Was ist nicht zu hören?", fragte Pat, der mit seinen Gedanken ganz woanders schien.
"Vögel", erwiderte Daemon.
"Achso. Vögel."
"Cim hat recht", meinte der Llamedonier. "Wir sollten uns, nur für den Fall der Fälle natürlich, kampfbereit machen."
Nervös nestelten die Wächter an ihren diversen Kleidungsstücken, und suchten sich ihre Gefechtsutensilien zusammen. Auch Tyros suchte in einem Anflug von Panik nach seinem Blasrohr, das nun zum ersten Mal wirklich zum Einsatz kommen sollte. Er öffnete sein Lederetui mit den Pfeilen, kramte nach der kleinen Ampulle mit dem Gift, das dem Frosch der Frösche entstammte und bestückte sein Mundstück damit. Das seine Hand dabei zitterte... es mochte an dem Kaffe liegen, den er bei dem, nun, musikalischen Vampir getrunken hatte.
"Ähm...", begann er dann zurückhaltend, denn er wusste nicht, wie laut man noch sprechen durfte. "Gegen wen oder was werden wir eigentlich kämpfen, sollte uns hier wirklich jemand auflauern? Ich meine ja nur... nicht dass wir am Ende gegen mahgische Wesen oder so kämpfen, die gegen unsere Waffen im Huhn sind."
"Gegen Tim natürlich", brummte Cim, der immer noch an seiner Waffe herumnestelte.
"Mhm," sagte Dae, der nachdenklich auf das Unterholz starrte. "Ich bezweifele, dass er sich alleine zum Kampf gegen uns stellt."
"Aber wer sollte freiwillig für einen wie ihn kämpfen?", fragte Rea, die sich ebenfalls schon seit geraumer Zeit nervös im Wald umgesehen hatte.
"Darum geht es ja gerade. Er ist so mächtig geworden, dass er fast jedem seinen Willen aufzwängen kann. Er kann uns also mit einer ganzen Armee gegenüberstehen, die bedingungslos für ihn kämpft, ohne zu wissen, warum sie das tut. Und das ist gefährlich, denn sie kämpfen ohne Emotionen, und haben nichts zu verlieren."
"Du meinst, es ist wie eine Trance?"
Der Hauptmann überlegte einen Moment und nickte dann zögerlich. "Ja, ich denke das könnte man so bezeichnen."
Die Truppe der Wächter setzte sich wieder in Bewegung, jetzt jedoch bedeutend vorsichtiger und vor allem stiller als zuvor. Larius begann kurz ein Lied zu pfeifen, ließ das jedoch schnell wieder, als ihn ein Hagelschauer aus bösen blicken traf, der von seinen Mitwächtern ausgesandt war.
Die Wächter näherten sich nun der Lichtung, wobei der Weg zu beiden Seiten immer enger wurde, und das Unterholz immer undurchdringlicher.
Da sah Tyros plötzlich zwei Kinder, die am Ende des Hohlweges mit einander spielten...


23.06.2005 23: 25

Patrick Nichts

Etwas geduckt und nah aneinander gedrängt schlich die kleine Wächtergruppe den Waldweg entlang. Die Lichtung kam immer näher und Patrick lud so leise wie möglich seine beiden Handarmbrüste. Zwei Bolzen zum Nachladen steckte er sich in die Hosentaschen ein.
Schließlich erreichte der kleine Pulk den Anfang der Lichtung und sie scherten ein einen kurzen Halbkreis aus. Derweil rannten die beiden kleinen Kinder fröhlich hüpfend über die Lichtung davon.
Jeder der Wächter überblickte die Lichtung und entdeckte nichts. Es folgten einige Sekunden angespannte Stille und es geschah immer noch nichts. Die Vögel zwitscherten fröhlich, die Schmetterlinge flogen über die Wiese. Der Anblick lies eher die Gedanken an einen schönen Sommernahmittag zusammen mit dem oder der Geliebten auf einer Lichtung mit Picknick schließen. Aber nicht auf einen womöglichen Schauplatz für eine Schlacht zwischen Gut und Böse.
Deswegen ging Tyros etwas übermütig weiter in die Lichtung herein und drehte sich herum. Er hob beide Arme und rief den anderen zu: "Hier ist nichts verdammt. Wenn Tim mit einet Streitmacht hier gewesen wäre hätten wir das schon längst gemerkt."
Unvorsichtig machte er einen Schritt nach hinten und fiel vollkommen überrascht in eine Grube. Sie war zwar nicht niedrig erfüllte aber ihren Zweck.
Sofort rannen die anderen Wächter zu der Falle und schaute Tyros an, der vollkommen geschockt einen halben Meter tiefer auf dem Rücken lag.

*Einige Zeit davor*

Tim machte einen letzten Kontrollgang um die Lichtung herum. Alles war perfekt vorbereitet geworden und man sah kaum noch, dass große Teile von ihr untergraben sind. Er kam gerade am letzten Wachposten vorbei. Diese Wachposten war rund um die Lichtung positioniert. Sie bestanden generell aus zwei der kleineren Kindern.
"Denkt dran. Wenn ihr sie seht, dann rennt nach dort hinten über die Lichtung. "erklärte Tim den beiden den Plan ein letztes Mal und deutete dabei mit seinem Zeigefinger auf etwas hinter ihm. "Dort werde ich warten und alles überwachen. Achja und seid bitte unauffällig. Spielt meinetwegen mit irgendwas. Hauptsache es schaut nicht nach dem aus was es sein soll."
Die Kinder nickten und sagten gleichzeitig: "Ja Meister!". Es hätte nurnoch gefehlt, dass sie salutieren und der Vergleich von Tims Streitmacht mit einer herkömmlichen Armee wäre gelungen.
Buktu drehte sich um und ein anderes, größeres Kind kam zu ihm gerannt. In den Händen trug er ein Blatt und einen Stift.
"Meister Buktu. Es ist alles vorbereitet. Sie können kommen."
"Sind die Steinschleuderer in den Bäumen positioniert?"
"Ja Meister. Sie sind alle vor wenigen Minuten auf ihre Bäume gegangen. Die Steine reichen aber nur für 2 Salven." berichtete der Junge eifrig und schaute unterwürfig zu Tim hinauf: Etwas Angst lag in seinem Blick.
"Das macht nichts. Wir wollen damit ja auch nicht den Troll kampfunfähig machen. Für den haben wir ja ein kleines Extra. Die Steine sind nur für die Menschen bestimmt."
Buktu setzte seinen Weg fort zu seinem kleinen, getarnten Kommandostützpunkt etwas weiter im Wald. Überall auf der Lichtung rannten nun weitere Kinder auf ihre Posten bis sie schließlich bis auf Buktu und seinen Berater leer war.
Diese beschleunigten ihre Schritte nun etwas und erreichten kurz darauf schließlich der Kommandostützpunkt.
"Denk dran Benjamin. Wenn das Signal von einer der Wachen kommt sofort eine Bestätigung geben."
"Ja Meister!" antwortete dieser und legte dabei die Schreibutensilien weg um eine kleine behelfsmäßig gebastelte Fahne aufzuheben die vorher am Boden gelegen hatte.
Es war keine Minute vergangen da schwang er sie schon.
"Was machst du denn da du dummes Kind?" erschrak Tim und maulte den Jungen sofort an.
"Aber Meister. Die Wache3 hat das Signal gegeben... und ich dachte.... ich dachte, dass ich die Bestätigung geben sollte." stotterte das Kind angsterfüllt seine Antwort zusammen.
"Was sie sind schon da?"
Tim trat etwas näher an den Waldrand und sah wie die restlichen Wachen sich nun auch in die Bäume verkrochen und Wache 3 auf ihn zuhüpfte.
"Geb mir das Horn" befahl er Benjamin und dieser legte es ihm in die auffordernd zuckende Hand.
"Bald ist es soweit Cim" murmelte er mehr zu sich selbst und beobachtete wie die Wächter die Lichtung betraten.

Patrick reichte Tyros seine Hand und zog ihn schließlich auf die Beine zurück. Interessanter für die Gruppe an Wächter war aber das kleine Kind, welches sich nun in eine der ecken der Gruppe kauerte und sie mit großen Augen anschaute.
"Was bitte ist das denn?"fragte Cim und deutete auf das Kind.
"Es ist ein Kind Cim." Antwortete Dae und musste über die Frage schmunzeln.
"Das weiß ich Hauptmann! Aber was macht es unter der Erde?"
"Ich nehme an wir werden es bald herausfinden." Meinte der Hauptmann und wusste nicht, dass er damit absolut recht hatte.
Ein Horn ertönte und erschrocken richteten sich die Blicke der Wächter auf die Stelle wo der Ton hergekommen war.
Ein Fehler wie sich herausstellte, denn ein Hagel aus Steinen regnete auf die Wächter nieder. Pat wurde zwischen den Schulterblättern hart getroffen und fiel nach vorne in sich zusammen. Schnell robbte er zu der Kante und suchte den Schutz des Erdwalls. Die anderen machten es ihm gleich und ließen sich fallen in der Hoffnung, den Steinen entgehen zu können.

Tim schmunzelte und machte sich auf den Weg zu den Wächtern. Sein Plan war zwar nicht perfekt aufgegangen, aber so ging das ganze auch. Eine kleine Streitmacht von zwanzig Kindern rannte hinter ihm her. Alle aufs Schwerste bewaffnet.


24.06.2005 18: 51

Rea Dubiata

Rea presste sich hinter dem Wall so flach wie möglich auf den Boden. Rechts neben ihr lag Feldwebel Larius De Garde auf der Erde und tastete seine Kleidung ab.
"Bei allen Göttern, vorhin hatte ich es doch noch!", schimpfte er und drehte sich dann zu Rea. "Mein Pulver Nummer 1! Wo ist es?"
Rea sah in ihrer Tasche nach, fand drt jedoch nur das, an das sie in diesem Moment gar nicht gedacht hatte - ihre Armbrust. Zögernd zog sie sie, diesmal samt Bolzen hervor und zuckte dann mit den Schultern.
"Ich habe es", sagte da eine Stimme zu Reas Linken. "Und wenn ihr das gegen diese Kinder da anwenden wollt, dann gebe ich es nicht her." Hauptmann Daemon sah zwischen für den Bruchteil einer Sekunde über den Wall und fluchte dann auf Llamedonisch. "Cim, sie kommen näher", fügte er hinzu.

Scoglio, Michael und die Rekruten purzelten in dem selben Raum aus einem magischen Tor, wo erst vor wenigen Stunden eine Ladung Wächter gelandet war. Hetisch drehten sie sich mit gezückten Armbrüsten und Schwertern um, doch der Raum war bis auf sie leer.
"Wir sie suchen Gehen", sagte Scoglio bestimmt.

Die Lichtung wurde langsam düsterer, doch noch stand die Sonne hoch am Himmel. Nur der Mond schob sich dreister Weise vor sie, wie auf ein Kommando gehorchend blieb er stehen, als er sie völlig verdeckte und die Lichtung in völlige Dunkelheit tauchte.
Cim sah zum Himmel. Eins kann man ihm lassen, dachte er. Er hat Stil.

Tim schritt die Lichtung entlang. Längst hatten die Steinschleudern ihr Feuer eingestellt. Er schritt immer weiter auf den Wall zu. Stück um Stück genoss er jeden Augenblick. Dies würde sein Triumph sein. Endlich, er hatte lange genug gewartet.

24.06.2005 19: 54

Will Passdochauf

"Wo mögen sie nur sein?", fragte Michael ohne wirklich auf Antwort zu hoffen.
Tatsächlich Bluse, die sich derweil neugierig umsah, wich vorsichtshalber ein paar Schritte vor einem besonders grimmig schauendem ausgestopftem Elch Kopf zurück.
"Wir sie suchen gehen", stellte Scoglio abermals fest.
Der Troll ging voraus und passierte sicheres Schrittes den nächsten Raum. Er bemerkte gar nicht die entsetzt verzogenen Gesichtsausdrücke seiner Mitwächter. Selbst der Rekrut Amok Laufen, der sich sonst nicht so sehr für das was um ihn geschah interessierte suchte mit den Augen verzweifelt nach einem Fenster. Geistesgegenwärtig schloss der Vektor die Falltür und sah dann in drei dankbare Gesichter.
"Sie waren ganz sicher nicht so verrückt ausgerechnet dorthinunter zu gehen", meinte er erklärend und begab sich dann ins nächste Zimmer.

Drei Räume später wussten die Wächter immer noch nicht mehr.
"Wenn man von den ganzen dreckigen Wachestiefelabdrücken absieht gibt es hier nichts das auf die Anwesenheit von Wächtern hinweist", meinte Machwas enttäuscht. Er war nicht den ganzen Weg von Ankh Morpork gekommen nur um dann irgendwo in einem verlassenen Haus in Überwald zu landen und dieses von oben bis unten zu durchsuchen.
Plötzlich veränderte sich alles. Die holzbekleideten Wände wichen vor den kalten Steinmauern und die Fenster ebenso wie die Tür verschwanden.
Ein langgezogenes durchdringliches Heulen war zu hören und es schien von der kleinsten person in der Gruppe zu kommen. Alle Blicke trafen Karri Haustief die ganz verlegen von dem Schwanz eines Wolfwelpen stieg.
"Gerade eben war er aber noch gar nicht da", stotterte die Zwergin entschuldigend.

Die Musik setzte ein und lautes Schluchzen begleitete sie.
"Mein Sohn! Wie konnte er ihm das nur antun!"
Der Vampir umarmte Michael in seiner Trauer und benässte mit seinen Tränen dessen Schulter.
"Ich habe ihn wie einen guten Freund behandelt. Habe dafür gesorgt das ihm an nichts fehlt und was war sein Dank? Er brachte ihn um! Meinen einzigen Sohn! Mein ein und alles!"
Der Untote lies nun vom Menschen ab und verzog sich wehklagend in eine dunkle Ecke.

Ratlos sahen sich die Wächter an und kurz darauf verwundert zur Wand aus der gerade Will kam.


24.06.2005 21: 52

Cim Bürstenkinn

Plötzlich formten sich die Wände um, das ganze Haus schien zu knurren, und die Wächter waren sich unsicher ob nur das Gebäude oder das ganze Haus unterging.
Der Boden fühlte sich seltsam weich an, hatte eine eigenartige Struktur, die Wände waren rund und über den Boden gebogen. Dort wo das Fenster war saßen gelbe viereckige....das Gehirn wehrte sich dagegen, aber es waren nun mal Zähne.
Und noch während sich diese Tatsache verankerte, merkten sie dass sie ausgespuckt wurden.


Breit grinsend ging Tim rund um das Loch an dessen Rand die Kinder standen, und gleichzeitig die Wächter mit ihren Waffen und weiteren Steinen bedrohten, als auch ihn vor eventuellen Attacken durch Fernwaffen schützte.
"TREUE!", rief er ,"Erinnerst Du Dich noch Cim? Treue bis zum Tod haben wir geschworen."
Man merkte, dass der Mörder immer hektischer und aufgeregter wurde.
"KANNST DU DIR ANSATZWEISE VORSTELLEN, WAS DIE IM KNAST MIT MIR GEMACHT HABEN, CIM? DAS LEBEN VORHER, WAR WIE IN EINEM BORDELL IM VERGLEICH. ICH HABE NARBEN AN STELLEN, WO ICH NICHT EINMAL AHNTE, DASS MAN SCHMERZEN HABEN KANN! ABER JETZT WIRST DU BÜSSEN, WÄCHTER. UND MIT DIR DEINE FREUNDE HIER."
Zornig gab er einem kleinen Jungen einen Stoß und warf ihn damit in die Grube zu den Wächtern. Im letzten Moment gelant es Patrick und Daemon ihn aufzufangen ohne ihn gleichzeitig mit einer Waffe aufzuspiessen.
"Beruhig Dich, Tim. Die Sache geht all diese Leute nichts an, und die Kinder schon gar nicht. Lass uns das austragen wie Männer!"
Hysterisches Lachen war die Antwort.
"Verstehst Du immer noch nicht, Bürstenkinn?" er schnappte sich ein kleines Mädchen und hielt im ein Messer an die Kehle.
"Sie bedeuten mir nichts. Gar nichts!"

In diesem Moment, und offenbar als kleines Geschenk von Schicksal wurde ein von der Bewegung verzerrter Schrei immer lauter und endete schliesslich in einem Aufschlag auf der Lichtung, der die geschlossene Phalanx der Kinder etwas durcheinander wirbelte.
Verwirrt ließ Tim das Mädchen los, dass ebenfalls in die Grube fiel und aufgefangen wurde,und starrte auf die weiteren Wächter und Rekruten die ohne Ankündigung hier waren.
"Wie..?", wollte er fragen, ohne zu wissen, dass zumindest Scoglio schon einige Flugerfahrung hatte. Als ein dröhnender Schmerz durch seinen Kopf fuhr.
Du hast versagt, Tim Buktu, unser Pakt ist zu Ende, und Deine Opfer,...ich fürchte Deine Opfer werden sich gegen dich wenden. Nun brauche ich Dich nicht mehr.
ein roter Blutfaden begann aus seiner Nase zu rinnen, gefolgt von einem schwarzen Wurm der sich schnell nach unten bewegte, und vom Flehen des Psychopathen "NEIN! NEIN, bleib bei mir", unbeeindruckt war.
Doch mit einem Male war er umgeben von Augen in denen die Erkenntnis stand. Schlagartig, wurde die information verarbeitet die seit ihrer Beeinflussung aufbewahrt worden war und nun abgearbeitet wurde.
Edmund zögerte nicht lange, und sagte nur leise "tötet ihn. Rächt unsere brüder und schwester."
Und die gleiche Armee aus Kindern und Jungendlichen die gerade noch das Ende der Wächter hätten sein können stürzten sich nun wie Hyänen auf Tim Buktu und stachen, schlugen schnitten bis der Mann nur noch ein blutiger Haufen war.

Danach wurde es still, denn die Kinder und die Wächter die mühsam aus der Grube geklettert waren oder sich zumindest mühsam aufrappelten, wussten nicht recht was sie miteinander anfangen sollen.
"Bevor ihr nun glaubt uns helfen zu müssen, möchten wir Euch gerne warnen. Geht nach Hause, und freut Euch das ihr lebt. Wir tun es auch. "
Edmund gab ein letztes Zeichen ihm zu folgen, und ging zurück in das Lager das nun seit Monaten ihr Zuhause gewesen war.

Schulterzuckend sah Cim seine Gefährten der Reihe nach an.
"Wir haben unseren Auftrag ausgeführt. Um den doofen Farn soll sich kümmern wer will. Gehen wir nach Hause."

Und gemeinsam machten sie sich auf die Reise nach Ankh-Morpork und freuten sich dass sie endlich wieder ein wenig langweiliger Alltag erwarten würde.

--



24.06.2005 23: 08

[1]  rund 95 aller Häftlinge waren Menschen. Entweder waren alle anderen Rassen zu schnell für die Gesetzgebung oder zu langsam für die Bruderschaft um hier lange eingesperrt zu sein

[2]  Der Oberstfeldwebel war seit neuestem wie ausgewechselt. Seit er wieder schlafen konnte, wobei niemand so genau zu wissen scheint warum, ist er immer gut gelaunt hat meistens ein Lächeln auf dem Gesicht

[3]  sie war gerne bereit kurz auf den Tresen aufzupassen, während der diensthabende Rekrut, Timotheus Trobar, sich etwas die Beine vertrat und Maßnahmen gegen seinen grummelnden Bauch nahm, immerhin ging es am Tresen nicht ganz so geschäftig zu wie in der Kantine und war somit der bessere Ort um etwas zu lesen

[4] Hier sollte der Zuschauer sich wundern, wie eine Gruppe von Leuten ihre Struktur so anpassen kann, dass sie fast ohne Zwischenräume in eine Ecke eines Raumes passen. Man könnte es auch mit dem Versuch vergleichen, 10+1 Leute in eine Telefonzelle zu stopfen. Da es sowas in Ankh-Morpork aber nicht gibt müssen Ecken reichen.

[5] gute 5000 Kilometer

[6] Das können wir locker auf 425.000 Quadratkilometer runden

[7] "Bei allen Göttern, komm rein, Scoglio, ich hab dich kommen gehört!"

[7a] Diese Legende ist natürlich falsch. Fjorde, und dass ist in allen Welten des Multiversums immer gleich, wurden bisher nur von einem Mann designed: Slartibartfaß. Nach dem Erfolg von Norwegen in der Rundwelt gab es einen riesigen Anstieg in der Nachfrage für Fjorde. Warum die Nichtsfjorde Nichtsfjorde heißen, ist jedoch unbekannt

[9] Der Kunde ist König hatte in Ankh-Morpork automatisch Assoziationen mit Enthauptungen zur Folge, und war weder verkaufsfördernd noch kundenbindend. Vetinari hatte gegen eine geringe Steuer erlaubt, dass der Slogan in dieser Form auf Prospekten verwendet wurde

[10] neben ihm türmten sich bereits die Schirmchen auf

[11] Ebenfalls ein Service seines Unternehmens.Die klugen Tierchen waren darauf dressiert das Boot zu finden, und nicht einen spezifischen Ort

[12]  Natürlich könnte man auch sagen, dass das Schiff der Wächter sehr,sehr schnell auf "DIE SEEWALD" zukam, weil das Wrack ja vielmehr auf dem sich bewegenden Ankh still stand. Der relativen Bewegung zueinander tat das aber keinen Abbruch, und so kam es....

[13]  vor allem wenn man daran denkt, dass es eigentlich ein Ritual sein sollte, könnte man jetzt enttäuscht sein

[14] Normale Ortsansässige Individuen Ganz Ohne Reserveteile

[15] Das liegt daran, dass er diese Zeichen für eine magische Strahlung mit der Stärke 3 nicht deuten konnte.
Die magische Strahlung ist in einer Skala von 1-10 unterteilt. Stärke 1 äußert sich nur in einem schwachen Prickeln; Stärke 10 hingegen ist häufig an umherspringenden Häusern, fliegenden Pferden und anderen Gegenständen, die in Dinge metamorphieren, erkennbar.

[16]  das sich hauptsächlich dadurch begründete, dass die Wächter darüber nachdachten was "fokussieren" bedeuten konnte

[17]  Hohlzpflogg bestand darauf, dass sie zuerst die Dämonen holten, um ihnen dann auf dem Weg zu seinem Vetter vom Prinzip der Gleichheit, vom Sieg der Arbeiter und von den verabscheuungswürdigen Ausbeutern zu erzählen

[18] Es ist ein sonderbares Phänomen, aber die meisten männlichen Erfinder benennen ihre Maschinen nach Fraunennamen, oder vergleichen sie mit einer Frau. Solch eine haben nämlich nur die wenigsten, wegen der mit ihrer Berufung verbundenen zeitaufwendigen Arbeit.

[19] Er wusste wahrscheinlich noch nicht einmal wie nahe er wirklich dran war mit dieser Aussage

[20] das hatte Michael herausgefunden, nachdem er den Steinhaufen näher betrachtete, während er diesen und das Pferd bewachte

[21] Na gut, nicht ganz sooo schnell. Scoglio ist eben immer noch ein Troll.

[22] oder auch nicht zu sehen

[23] Das ist von Tag zu Tag unterschiedlich. Die Mittagspause beginnt genau dann wenn entweder genug zu Essen oder zuviel zum Arbeiten da ist oder dann, wenn der nervige Mitarbeiter der schon wieder bei der Gehaltserhöhungsrunde bevorzugt wurde, dringend ein Untersuchungsergebniss braucht. Sie beginnt jedoch nicht, wenn der Abteilungsleiter oder schlimmer gar sein Stellvertreter im Anmarsch ist.

[24]  Diese Zählweise kommt von den Trollen, die auf lange Reisen eingestellt sind durch ihre Trägheit. Dabei wird so gezählt: Eine Entfernung, Zwei Entfernung, Drei Entfernung, Viele Entfernung


Wörter:

Daemon Llanddcairfyn   1996
Larius de Garde   2550
Will Passdochauf   2951
Scoglio   3874
Tyros y Graco   7171
Patrick Nichts   7384
Rea Dubiata   13095
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