Melaina - Die Schwarze

Bisher hat keiner bewertet.

von Lance-Korporal Hatscha al Nasa (DOG)
Online seit 01. 03. 2005
PDF-Version

 Außerdem kommt vor: Daemon Llanddcairfyn

Ein Keks, eine Fremde, die Diebesgilde. Und schließlich ein Fall. Und dann war da noch die Vergangenheit.

Dafür vergebene Note: 11

Vorwort
Da dies der Zwischenteil von Melas und Melan ist, kann ich ja schlecht in den aktuellen Dienstgraden schreiben. Also habe ich sie ungefähr den Dienstgraden angepasst, die die Wächter zu der Zeit nach dem Erscheinen von "Melas" gehabt haben müssten. Auch war zu dieser Zeit zum Beispiel Daemon bei DOG und noch nicht bei GRUND, weshalb er hier als Abteilungsleiter auftritt. Ähnliches gilt natürlich auch bei anderen.
Jetzt aber zur Geschichte selbst, viel Spaß beim Lesen.



Sie trat aus der Gasse heraus und sah sich um. Ihre langen schwarzen Haare wehten im Wind und bildeten eine Art Schleier um ihren Kopf. Niemand war auf der Straße vor ihr zu sehen. Langsam trat sie näher ans Boucherie Rouge heran. Noch einmal ließ sie ihren Blick umherschweifen und sah dann wie zufällig auf ein bestimmtes Fenster im zweiten Stock hinauf. Die Gestalt dahinter versuchte, sich noch rechtzeitig zu verstecken, um nicht gesehen zu werden. Doch die Frau unten auf dem Platz lächelte nur. Natürlich hatte sie ihren heimlichen Beobachter gesehen – genauer sagt, ihre Beobachterin. Schon als sie aus der Gasse herausgetreten war, hatte sie sie bemerkt. Aber sie verzieh ihr das Verstecken. Ein anderer hätte bestimmt nicht Notiz von der Person da oben am Fenster genommen.
Noch einmal warf sie einen milden Blick nach oben und bückte sich dann schließlich. Aber statt etwas aufzuheben, legte sie etwas Kleines und braunes auf den Boden. Dann verließ sie den Platz und verschwand in den Schatten der Gasse.

Hatscha zog den Vorhang ihres Fensters zu und machte sich auf den Weg nach unten. Sie hatte das ganze Schauspiel gesehen – und nicht zum ersten Mal. Wie auch die vorherigen Male hatte sie sich gefragt, wer die Person da unten wohl sein mag. Aber heute hatte sie sich ein wenig anders verhalten. Die Wächterin hatte gesehen, wie sie etwas auf den Boden gelegt hatte und erst dann verschwunden war.
Laut und hastig polterte sie die Stufen hinab, um aus dem Haus herauszukommen. Fast wäre sie dabei mit einem ihrer Mitbewohner zusammen gerannt – Robin Picardo. Erst im allerletzten Moment machte der Stellvertretende Abteilungsleiter einen erschrockenen Satz zur Seite.
Draußen vor dem Boucherie sah sich Hatscha erst einmal um, bis sie die Stelle fand, an der die Schwarzgekleidete den Stein oder was immer es auch war, abgelegt hatte. Umso erstaunter war sie, als sie herausfand, was dort lag. Kein Stein, auch wenn der Gegenstand genauso hart war. Hatscha kramte in ihrer Tasche und förderte schließlich einen kleinen, alten Keks hervor. Sie verglich ihn mit dem am Boden liegenden Ding. Auf dem Boden lag ein weiterer Keks. Sie wunderte sich. Ihren ersten hatte sie unter vollkommen anderen Umständen gefunden – sie konnte sich nicht ausmalen, dass das beides zusammenhängen sollte!
Bei dem großen Assassinen-Kampf vor wenigen Wochen hatte sie den einen Keks bei dem Leichnam eines... sie wusste nicht, wie sie ihn nennen sollte... eines Freundes? gefunden. Auch da war eine dunkle Gestalt in den Schatten getreten, wo der Tote lag, der Hatscha so vieles über die Assassinen gelehrt hatte. Traurig dachte sie an Melas zurück. Sie hatte nie gewusst, wer er war. Sie verwischte den Gedanken. Damals hatte sie gedacht, dass die Gestalt bei Melas nur ein weiterer Meuchler gewesen war, aber jetzt überlegte sie sich, ob es sich nicht vielleicht auch um die Frau von vorhin hat handeln können. Sie zuckte die Schultern. Sie wusste es einfach nicht. Aber sie nahm sich fest vor, es herauszufinden.
Leicht würde es sowieso nicht werden – seit der Sache mit den Assassinen war sie von einer unerklärlichen Unruhe besessen, die es ihr schwer machte, sich auf etwas zu konzentrieren.
In Gedanken versunken spielte sie mit dem Keks herum, ohne es zu merken. Dann ging sie ins Gebäude zurück.


Unsere Kontaktperson aus der Diebesgilde erzählt etwas von Ungereimtheiten. Mach dich bitte darüber ein wenig schlau. Wer weiß, was Boggis' Schützlinge wieder ausgefressen haben.
Gez. Hptm Daemon Llanddcairfynn


Hatscha legte den Zettel zurück auf den Schreibtisch, den sie dort vor wenigen Minuten vorgefunden hatte. Das bedeutete Arbeit. Aber erst einmal musste sie herausfinden, was diese Kontaktperson mit Ungereimtheiten meinte.
Sie setzte sich auf ihren Stuhl und blickte ins Leere. Den Keks hielt sie immer noch in ihrer Hand. Langsam fing er an zu zerbröckeln.
Mit einem kräftigen Niesen stand sie auf und ging durch ihr Büro, die Wackelwippe. Sie betrachtete die Wände und beschloss, mal wieder neu zu tapezieren. Die Häschen passten langsam nicht mehr.
Ein Bellen drang durch das geschlossene Fenster. Crunkers lebte also auch noch. Er war vor dem Boucherie angebunden und bewachte – ja wen eigentlich? Die Näherinnen oder doch eher die DOG? Wohl beide, beschloss die Hauptgefreite. Dann erinnerte sie sich wieder an ihren Auftrag.
Nach der Assassinengilde war die der Diebe die nächste, in der sie sehr ungern ermittelte. Einen Fall hatte sie bereits darin zu erledigen gehabt, doch der war lange her, damals war sie noch nicht einmal, oder kaum ein ausgebildeter Husky.
Ja, auch vor den Dieben hatte sie Respekt. Vielleicht sogar mehr noch als vor den Assassinen. Mittlerweile zumindest, seitdem sie einiges über die Meuchler erfahren hatte. Leider konnte sie sich bei ihrem Lehrmeister Melas nicht mehr bedanken. Sie hätte es jetzt nur zu gern getan. Ihm wird sie noch so manches Überleben zuschreiben können, da war sie sich sicher.
Aber zurück zu den Dieben, zwang sie sich. Bei wem konnte sie sich diesmal Unterstützung holen? Sie erinnerte sich an die letzte Abteilungsversammlung, in der ein neuer Dobermann aus dem Achatenen Reich vorgestellt wurde. Dlei war Spezialistin für die Diebe, fiel der Hauptgefreiten wieder ein. An sie wird sie sich bei Problemen bestimmt wenden können, auch wenn sie neu in der Abteilung war.
Dlei kam aus dem Achatenen Reich, wie Melas auch...
Hatscha schüttelte den Kopf. Sie dachte viel zu viel an diesen Kerl, der sie doch mehr geärgert hatte, als ihr geholfen. Ja, genau. So war es und nicht anders!

Daemon lag auf seinem Bett und starrte an die Decke. Nein, er starrte viel mehr an den Himmel seines Himmelbettes. Oder doch eher auf die Innenseite seiner Augenlider? Naja, jedenfalls lag er auf dem Rücken und machte den Anschein zu schlafen.
Jedoch, als es zaghaft an seiner Bürotür klopfte, richtete er sich gemächlich auf, setzte sich auf die Bettkante und sagte herein. Er machte jedenfalls nicht den Eindruck zu schlafen.
Erst erschien ein Kopf. Zumindest die schwarzen Haare davon. Ein Gesicht folgte sogleich und kurz darauf stand der gesamte Körper der Hauptgefreiten Hatscha al Nasa im Zimmer und salutierte.
"Warum so vorsichtig?", begrüßte er sie.
"Bei dir kann man nie wissen."
"Na dann. Was gibt es denn?"
"Du hast mir eine Nachricht ins Büro gelegt. Ich wollte wissen, um was es sich bei diesen 'Ungereimtheiten' handelt. Das würde mir nämlich sehr bei meinen Ermittlungen helfen."
"Nun. Da musst du wohl den Kontakt selbst fragen. Er hat mir nichts anderes mitgeteilt."
"Haaatschie! – Natürlich. Und du hast das durchgehen lassen." Sie wedelte mit einem Taschentuch in der Luft herum, wartete ein weiteres Niesen ab und putzte sich dann endlich die Nase.
Daemon grinste. "Gesundheit."
"Also?"
"Was?"
"Was sind die weiteren Informationen? Ich glaube dir nicht, dass du nichts weiter weißt." Mit verschränkten Armen stand sie da und wartete.
"Nun, es scheint da eine Person in der Gilde zu geben, die von Boggis großes Ansehen genießt, mit allen anderen Dieben aber nicht klarkommt. Und diese haben sich bereits bei Boggis beschwert, der jedoch sieht nicht ein, sie der Gilde zu verweisen. Zufrieden?"
Jetzt grinste Hatscha. "Ich wusste doch, dass du mehr weißt. Ja, danke, ich denke, mehr brauche ich nicht zu wissen."
"Dann ist ja gut. Kann ich dir sonst noch helfen?"
"Hm, nein, glaub ich... obwohl, doch. Welches Büro ist das von Gefreite Dlei Hunglige Mäulel?"
"Ähm, einen kleinen Moment", erwiderte Daemon und wühlte ein wenig in dem Papierchaos auf seinem Bett herum. "Ah, da ist er ja. Laut meinem Plan die Klatschianische Überaschunk."
"Ach, das ist ja direkt neben mir! Dass ich ihr noch nicht über den Weg gelaufen bin. Danke, Hauptmann."
"Kein Problem. Viel Glück."
Hatscha salutierte und verließ dann das Haus. Draußen hörte man Crunkers leise winseln, aber keiner kümmerte sich um ihn. Sie beschloss, beim Hinausgehen ihn ein wenig zu streicheln und damit glücklicher zu machen.

"Vielen Dank für deine Auskunft. Hat mir bestimmt sehr genützt!", sagte Hatscha im Hinausgehen und winkte der anderen zu.
"Bitte, keine Ulsache, habe ich doch geln getan, schließlich ist es mein Tschob", erwiderte Dlei und widmete sich wieder ihrem Chaos auf dem Schreibtisch, als die Hauptgefreite den Raum verlassen hatte.
Zufrieden marschierte Hatscha in das erste Obergeschoss des Boucherie und deckte sich in Steingesichts Lager mit allen Utensilien ein, die sie brauchen könnte. Nach der Anprobe in ihrem Büro nickte sie ihrem Spiegelbild zu und verließ das Gebäude. Draußen erinnerte sie sich an ein Vorhaben und suchte Crunkers, den Abteilungshund auf, um ihn ein bisschen zu streicheln, und suchte noch schnell in ihren Taschen nach einem Leckerbissen für das Tier.
Der Tag schien gar nicht so schlecht zu werden, wie sie befürchtet hatte. Zumindest bisher war alles glatt gelaufen. Daemon hatte alles gesagt, was er wusste, wie sie hoffte, und Dlei hatte ihr auch noch ein wenig weiterhelfen können. Nur an ihre Aussprache musste sich der Husky noch gewöhnen. Manchmal war der Dobermann eben doch etwas schwer zu verstehen. Aber eben alles eine Sache der Gewöhnung.
Kurz darauf verflog ihre gute Laune, als sie das Haus der Diebesgilde sah. Verdammt, sie hatte ganz vergessen, wie schwer es doch sein konnte, hineinzugelangen. Hoffentlich war ihr Ausweis eine gute Fälschung. Sie betete zu allen Göttern, die ihr gerade einfielen, dass sie auch in ihrer Verkleidung nicht vollkommen falsch lag.
Dann machte sie sich daran, den Pförtner zu überlisten und die Gilde von innen anzusehen.

Irgendwie hatte sie das Gebäude anders in Erinnerung. Irgendwie aber auch nicht. Sie war sich einfach nicht sicher, es war schon zu lange her. Nach kurzer Zeit konnte sie sich anhand Dleis Informationen auch zurechtfinden. Im großen Aufenthaltsraum der Gilde setzte sie sich auf eine Bank und tat so, als dächte sie nach. Nebenher lauschte sie den Gesprächen, in der Hoffnung, etwas Interessantes aufschnappen zu können. Ja, manchmal war die Arbeit als verdeckter Ermittler regelrecht angenehm.
"He, du da", wurde sie plötzlich angesprochen.
Sie drehte sich langsam in die Richtung um, aus der die Stimme kam. Ein junger Mann in der Kleidung eines Diebes – welcher auch sonst, schalt sich Hatscha – stand vor ihr. Sie sah nach einer kurzen Musterung, bei der sie die unterschiedliche Haar- und Bartfarbe bemerkte, zu ihm auf, denn er war etwas größer als sie. "Hm?", fragte sie.
"Bist du neu hier? Dich kenne ich noch gar nicht."
Oh, verdammt, war das einer der Betreuer der jungen Diebe?, fragte sich die Wächterin. Was antwortet man am besten auf diese Frage?
"Nun, ich bin recht selten hier, bin meistens unterwegs. Außerdem auch noch nicht sehr lange Dieb", erwiderte sie schließlich.
Der andere grinste. "Wie heißt du eigentlich, damit ich dich kennen lerne."
Ach herrje, die Namensfrage. Hatscha hasste sie. Ihr fiel einfach nie ein guter Name ein. Also antwortete sie schließlich "Else."
"Oh, aha. Na, ich bin Erik, ich bin nur ein einfacher Dieb, der die Aufsicht über den Aufenthaltsraum hat. Weißt du, manchmal, diese neuen, wenn sie noch Kinder sind... schlimm, sag ich dir!"
Jetzt musste Hatscha grinsen. Glück gehabt. "Kannst du aber noch nicht lange sein, als ich das letzte mal hier war, hatte ein anderer die Aufsicht."
"Stimmt, Herr Boggis hat mich erst letzte Woche dazu ernannt. Besser gesagt, zum Stellvertreter. Aber das tut hier nichts zur Sache. Was machst du hier überhaupt so allein?" Er setzte sich neben sie.
"Ich denke nach."
"Worüber?"
"Wie ich am besten in das Wachhaus einbrechen kann."
"Oha, da hast du dir aber was vorgenommen." Sie nickte nur. "Hast du es dir schon mal aus der Nähe angeschaut?"
"Ja sicher. Darum denke ich ja nach."
"Oh, na, dann lass ich dich mal am Besten in Ruhe", sagte er und stand wieder auf.
Sie zuckte nur mit den Schultern. "Wenn du willst, kannst du mir auch beim Pläneschmieden helfen."
"Nein, besser nicht, darin bin ich nicht gut." Grinsend sah er sie an. "Ich kümmer mich sowieso zu wenig um die wahren Diebesgeschäfte. Mich interessiert eher, was in der Gilde selbst passiert. Ist echt teilweise recht interessant."
"So?", fragte sie und sah sich im Raum um. In einer Ecke sah sie eine recht dunkel gekleidete Diebin, die sie vorher noch nicht bemerkt hatte. Sie schien in ihre Richtung zu sehen. Beobachtete sie sie? Ach, sie machte sich zu viele Sorgen, entschied Hatscha.
"Ja. Siehst du den da drüben? Das ist Karl. Keiner weiß es, aber immer, wenn Emma", er deutete auf eine kleine, dünne Frau, "ins Zimmer kommt, schaut er auf und macht ein Gesicht wie Sonnenschein." Erik grinste.
"Ahja." Die Wächterin war nicht sehr interessiert an diesem Gespräch, aber vielleicht erzählte er ja etwas, was für ihren Fall von Bedeutung sein konnte.
"Und da drüben, in der Ecke. Siehst du die Frau dort? Du musst genau hinschauen, sonst erkennst du sie nicht. Wie sie heißt, weiß eigentlich keiner, aber jeder kennt sie. Sie wird 'die Schwarze' genannt. Und alle befürchten, dass diese Frau ihnen hinterher spioniert, auf Befehl von Boggis. Ein Grund, weswegen alle ihre Nähe meiden. Wer weiß, vielleicht beobachtet sie gerade uns?"
Hatscha war klar, dass der Dieb von der Frau sprach, die sie zuvor bemerkt hatte. Vielleicht hatte sie ja doch Recht mit ihrer Befürchtung?
"Und was sagen die Diebe dazu?"
"Naja, sie beschweren sie bei Boggis. Die Frau ist äußerst unbeliebt hier. Deswegen ist sie auch immer allein anzutreffen. Daher bin ich auch gleich zu dir hin, als ich dich bemerkt hatte. Wer weiß, vielleicht hat Boggis noch weitere Spione ausgesetzt? Na, sollte jetzt keine Unterstellung sein. Aber alle in der Gilde sind verärgert, jeder will, dass die Frau die Gilde verlässt, doch Boggis hört auf keinen. Das bringt den Gedanken doch gleich viel näher, dass sie spioniert."
Am Ende hatte die Wächterin nicht mehr wirklich zugehört, sondern viel mehr die Frau gemustert. Irgendwas kam ihr an ihr bekannt vor. Sie kam nur nicht darauf, was. Die Frau bückte sich, aber Hatscha war gerade dabei, den Kopf wieder zu Erik zu wenden, weil er mit seiner Rede geendet hatte. Sie nickte. "Ja, logisch." Dann schaute sie wieder zu der Frau. Besser gesagt dahin, wo sie eben noch war. Jetzt war sie fort.
"Entschuldige mich, ich habe noch etwas zu erledigen. Mir ist gerade ein grandioser Einfall gekommen", sagte sie und stand auf. Wie zufällig durchquerte sie den Raum so, dass sie an der Stelle vorbeikam, wo die Frau vorher saß. Aus ihren Augenwinkeln erkannte die Wächterin auf dem Boden etwas Kleines, Braunes. Also doch. "Haaatschie!" Als sie ein Taschentuch herauskramte, fiel es zu Boden. Sie hoffte, es sah nicht zu gestellt auf. Jedenfalls bückte sich und ließ dabei das, was am Boden lag, mitgehen. Innerlich musste sie grinsen. Sie "stahl" etwas aus der Diebesgilde. Dann sah sie es sich genauer an. Ja, es war ein Keks, eindeutig. Genauso wie die anderen, die sie bei Melas und vor dem Boucherie gefunden hatte. Es handelte sich also um die gleiche Person. Nur, wer war sie?

Als sie aus dem Gildengebäude trat, hatte sie sich eines fest vorgenommen. Diese Fremde zu finden und mit ihr ein ernsthaftes Wort zu reden. Irgendetwas hatte sie mit diesem Fall, aber wohl auch mit Melas zu tun.
Ihr war der Assassine wirklich ans Herz gewachsen, jetzt, nach seinem Tod, begriff Hatscha. Ganz entgegengesetzt zu ihrer Meinung, als er sie gelehrt hatte. Oder hatte sie da sämtlichen Gram und Ärger nur vorgetäuscht, um nicht die eigentlichen Gefühle erkennen zu müssen?
Sie zuckte mit den Schultern. Letztendlich war es egal. Er war eben doch tot. Es gab wichtigeres zu tun, wie eben diese Frau zu finden, was sich sicher nicht einfach gestalten werden würde.

Spät am Abend saß Hatscha noch bei Kerzenlicht an ihrem Schreibtisch und schrieb den Bericht.
... Es wahr gar niecht schwär, aus vohn Erik etwas über die Frau – Hatschie! - zu erfaren.
Ein plötzliches Geräusch riss sie von ihren Aufzeichnungen hoch und ließ sie zum Fenster gehen. Erst konnte sie gar nichts sehen, dann zog sie Vorhang zurück und wartete, bis sich ihre Augen an das schwache Licht, das aus den Fenstern im Erdgeschoss drang. Schließlich erkannte sie die Umrisse eines Schattens. Diesmal ließ sie die Gelegenheit nicht verstreichen und rannte so schnell und leise sie konnte die Stufen des Boucherie Rouge hinunter, in der Hoffnung, keinen armen Gnom unter ihren Schuhen zu zermalmen.
Draußen auf dem Platz vor ihrem Bürofenster war niemand mehr, als sie dort ankam. Aber die Wächterin war sich sicher, dass die Fremde noch nicht allzu weit sein konnte. Und sie war sich sicher, dass es sich um die Gesuchte handelte, auch wenn sie sich nicht erklären konnte, woher diese Sicherheit kam.
"Na gut, diesmal hast du mich gefunden", ertönte hinter ihr eine Stimme. Hatscha wirbelte herum. Es war die Gesuchte, entnahm sie deren Worten.
"Warum spionierst du mir hinterher?"
"Tu ich das? Wieso glauben alle Leute, ich spioniere hinter ihnen her? Die Diebe sind auch nicht besser."
Hatschas Augen gewöhnten sich immer mehr an die Dunkelheit und schließlich konnte sie ihr Gegenüber erkennen. Irgendetwas kam ihr bekannt vor. Sie konnte nur nicht sagen, was es war. "Vielleicht, weil du es wohl auch tust. Ich weiß zwar nicht, wie du es machst, aber irgendwie bist du immer überall."
Die andere zuckte mit den Schultern. "Ich habe meine Tricks und meine Gründe, das muss reichen. Und was die Diebe betrifft – von irgendwas muss ich leben, also habe ich mich in Boggis' Dienste nehmen lassen, da haben die Gildenmitglieder schon Recht."
"Und warum? Wer bist du besonderes, dass Boggis ausgerechnet dich nimmt? Und warum macht er das überhaupt?" Die Hauptgefreite sah die Fremde fragend an. Sie wandte ihren Blick erst ab, als sie durch ein Niesen dazu gezwungen wurde.
"Weil ich Erfahrung mit Spionasche habe. Ich habe am Hofe des Kaisers des achatenen Reiches meine Erkundungen angestellt, bis es aufgeflogen ist und ich gerade so meinem Tode entfliehen konnte. Deswegen bin ich jetzt hier."
'Achatenes Reich?' dachte sich Hatscha. Irgendwoher kam ihr das Land bekannt vor. Dann fiel ihr wieder ein, woher. Melas. Damit wusste sie auch, woran sie die Fremde erinnerte. An den Assassinen. Ihre anders geformten Augen...
"Ja, du hast recht, Melas ist mir bekannt", sagte die Fremde plötzlich. Hatte die Wächterin ihre Gedanken etwa laut ausgesprochen? "Um genau zu sein, er ist sogar mein Bruder. Aber das tut hier nichts zur Sache."
Hatscha machte große Augen. Das kann doch nicht sein... "Und wie heißt dann du?" wagte sie schließlich zu fragen.
"Melaina. Zumindest habe ich diesen Namen wie mein Bruder in unserer Zeit in Ephebe angenommen. Heißt so viel wie 'die Schwarze', was einfach meine Verwandtschaft zu Melas zum Ausdruck bringen sollte, denke ich."
"Ahja. Ich habe aber eigentlich ein anderes Problem. Melas ist letztendlich abgehakt. Eher geht es um den Zwist in der Diebesgilde. Die Mitglieder beschweren sich zuhauf, dass du ihnen nachspionierst."
"Was soll ich tun? Ich arbeite in Boggis' Auftrag."
"Kannst du ihn nicht davon abbringen?" Die verdeckte Ermittlerin sah Melaina flehend an.
"Naja, das ginge nur, wenn ein weiteres Problem behoben wird."
"Das da wäre?"
Melaina starrte in Luft und schien dann schließlich mit sich überein zu kommen. "Boggis befürchtet eine Art Putsch oder gar einen Anschlag auf sich. Dem soll ich auf die Schliche kommen, bevor es zu spät ist."
"Aber wieso beauftragt er nicht gleich die Wache?"
"Wie schaut das denn aus, wenn ein Gildenoberhaupt nicht mehr seine Sprösslinge unter Kontrolle hat? Die Times würde darüber schreiben! Boggis würde zum Gespött der Stadt", erklärte Melaina. Das leuchtete Hatscha ein.
"Was kann ich also tun?"
"Ergründen, wer und warum gegen Boggis ist, und versuchen, sie davon abzubringen."
Die Wächterin nickte. "Wird wohl keine andere Möglichkeit geben. Kannst du mir ein paar Leute nennen, die ich mir anschauen kann?"
"Klar, habe schließlich auch schon bisschen was herausgefunden. Und so manchen Beweis habe ich auch gesammelt." Sie lächelte.
"Oh, vielen Dank, das wird mir sehr helfen", sagte sie, nachdem sie eine Liste von Namen und einen weiteren Zettel überreicht bekommen hatte. "Aber beantworte mir doch noch eine Frage. Warum verrätst du mir das alles, wo doch eigentlich die Wache sich da raushalten sollte?"
"Boggis wollte es so. Er wollte es nicht öffentlich machen. Also hat er mir diesen Auftrag zusätzlich gegeben."
"Na dann. Also, viel Glück noch, lass dich nicht erwischen", sagte Hatscha.
"Wir sehen uns bald wieder", murmelte Melaina und verschwand im nächsten Schatten. Die Wächterin konnte die andere absolut nicht mehr ausmachen. 'Ob sie mehr oder weniger eins mit den Schatten werden konnte?' überlegte sie. Sie zuckte mit den Schultern und ging dann Richtung Boucherie zurück, um ihre Sachen zu holen und nach Hause zu gehen.

Am nächsten Morgen im Büro nahm Hatscha die Liste in die Hand, die Melaina ihr am Abend zuvor gegeben hatte. Sie betrachtete die Namen, fand aber keinen Zusammenhang zwischen ihnen heraus. Um genau zu sein, sagte ihr davon kein einziger etwas. Da war schon das nächste Problem. Wo anfangen? Wie sollte sie an die Personen herankommen? Sie setzte sich an ihren Tisch und dachte nach.
Während sie dabei ihren Blick durch das ganze Zimmer gleiten ließ, fiel er auf ein kleines, eng beschriebenes Blatt Papier. Sie erinnerte sich, auch diesen von Melaina erhalten zu haben, wusste aber nicht, was wohl darauf stehen würde. Also las sie die Zeilen, wofür sie sich sehr anstrengen musste, da die Schrift wirklich sehr klein war.
Dann war es ihr klar. Das waren die Be- und Hinweise, von denen die Fremde noch gesprochen hatte. Also ein erster Anhaltspunkt. Sie las ihn sich schließlich noch einmal durch und fand das, was sie sich erhofft hatte. Eine Postenbezeichnung für einen der Verdächtigen. Jetzt hatte sie auch ihre Anlaufstelle. Noch einen Grund und sie hätte kein Problem, den Ausbilder für das Ausfüllen von Kwittungen, Makel Los, zu finden. Nach kurzem Überlegen fand sie eine Lösung und begann, sich umzuziehen.

Nicht viel später war sie in der Diebesgilde und fragte den Pförtner nach einem Herrn Los.
"Ja, da gehst du im Hauptgebäude in den ersten Stock, ja. Von dort aus, wenn du die rechte Nebentreppe genommen hast, wendest du dich nach rechts und läufst den Gang hinter, ja. Oder doch nicht? Nein, du läufst ihn nur fast hinter und auf der rechten oder linken Seite, Moment, auf der linken findest du dann hoffentlich sein Büro, wenn er nicht schon wieder umgezogen ist, ja. Wenn du aber von der linken Nebentreppe oder von der unteren Haupttreppe oder von..." Weiter kam er nicht, weil er von Hatscha unterbrochen wurde.
"Danke, also rechte Nebentreppe rechts, irgendeine Tür links?"
"Äh, ja. Ja. Ich hoffe, er hat ein Türschild, ja", erwiderte der Pförtner verdutzt. Dann war Hatscha auch schon verschwunden und machte sich auf die Suche.
Wenn sie jetzt nur wüsste, welches welche Treppe war, ärgerte sie sich.
Nach einer etwa eineinhalbstündigen Suche stand sie schließlich vor dem Büro mit der Aufschrift:
Herr Makel Los, Expärte im Ausfühlen von Kwittungen
Das musste er sein. Nach einem herzhaften Niesen klopfte die verkleidete Wächterin dann an.
Eine raue Stimme krächzte das obligatorische "Herein" und Hatscha drückte langsam die Klinke nach unten. Erst mit dem Kopf in das Zimmer hineinschauend, schloss sich schließlich der restliche Körper seinem Haupt an und betrat den Raum.
"Ent... Entschuldigung, wenn ich... wenn ich Sie störe", stammelte sie.
"Ja, was gibt es denn?" fragte die Stimme. Mittlerweile hatte der Husky herausgefunden, dass zu dieser Stimme ein kleiner dürrer, alter Körper gehört, dessen Finger genauso zitterten, wie er streng blickte. Eine Zigarre qualmte in Seelenruhe auf dem Schreibtisch.
"Ähm, Herr, ich weiß ja nicht genau, ob ich da bei Ihnen überhaupt völlig richtig bin..." stammelte Hatscha tapfer weiter.
"Wenn es um Quittungen geht, dann bist du richtig."
"Oh, gut. Ich habe damit nämlich ein Problem."
"Das da wäre?"
Die falsche Diebin sah beschämt zu Boden. "Nun, ich habe eine recht große Schrift und..."
"Und was?" fuhr Makel sie an.
"Und somit ein nicht so kleines Problem beim Ausfüllen von Quittungen."
"Aha. Und, was soll ich da machen?"
"Vielleicht beantragen, größere Vordrucke bereitzustellen?" Gegen Ende dieses Vorschlags wurde Hatscha immer leiser.
"Weißt du, wie es finanziell um uns steht? Boggis bewilligt uns immer weniger Gelder zu. Wir haben schon Probleme, überhaupt die Vordrucke zu bestellen. Sei doch froh, dass sie nicht noch kleiner sind oder du sie gänzlich mit der Hand schreiben musst!"
"Ähm, und warum sagen Sie das nicht Herrn Boggis?"
"Habe ich doch bereits. Aber der Hund will ja das Geld für sich alleine behalten. Redet von schlechten Zeiten und so. Alles Schwachsinn! Wir hatten selten eine so hohe Nachfrage an Quittungsdrucken!"
Aha, da liegt also das Problem, dachte sich die Wächterin.
"Nun, aber kann man da nicht mit Boggis reden?"
"Reden? Mit dem? Wir versuchen bereits ihn umzustimmen – auf unsere Art und Weise, versteht sich. Aber der Taugenichts traut uns ja nicht einmal mehr auf den Weg. Spione hat er auf uns angesetzt! Würde mich nicht wundern, wenn sogar die Wache eingreifen würde, aber keine Angst, gegen die sind wir gewappnet. Die schaffen keinen Schritt auf dieses Gelände!"
So unrecht schien ja Melaina da gar nicht gehabt zu haben, überlegte Hatscha.
"Herr, ich habe viel Verständnis von Rhetorik."
"Von was?"
"Rhetorik. Rhe wie reden, torik wie töricht, also redetöricht. Das heißt, dass man gut mit Worten umgehen kann. Jedenfalls würde ich gerne einmal versuchen, mit Herrn Boggis zu reden, vielleicht kann ja ich, ein armer kleiner Dieb, vor dem er gewiss nichts zu befürchten hat, was erreichen. Er weiß ja nicht, wer hinter mir steht, oder?"
"Nun... einen Versuch wäre es vielleicht wert, ja. Aber sag ihm bloß nichts von unseren Plänen!" warnte Makel sie.
"Wer ist den Ihr 'wir'?"
"Das brauchst du nicht zu wissen. Wenn du etwas erreichst, was ich bezweifle, frage mich, ich kläre das dann mit den anderen, ob sie einverstanden sind."
"Na gut. Könnten Sie mir eine Audienz bei Herrn Boggis beantragen?"
"Hm, ja. Warte im Aufenthaltsraum. Ich schicke dir jemanden, der dich holen soll. Wie ist doch gleich dein Name?"
Oh verflucht, immer diese Namen! Langsam sollte sie sich wirklich einmal welche zurecht legen. "Else", nannte sie schließlich und schloss damit an ihren letzten Aufenthalt in der Gilde an. Ist wohl sowieso besser, keine verschiedenen Decknamen zu benutzen, dachte sie sich.
"Gut. Wir sehen uns." Der Quittungsexperte wies sie mit einer zittrigen Bewegung Richtung Tür, welche sie daraufhin verlies. Draußen musste sie erst einmal lautstark niesen. Ein gedämpftes "Gesundheit" erreichte sie noch, dann verließ sie den Gang und suchte den Aufenthaltsraum.

"Ja hallo, dass man dich auch mal wieder hier sieht!" Kaum, dass Hatscha den Raum betreten hatte, wurde sie schon stürmisch von Erik empfangen. Und sie hatte gehofft, dass er sie vergessen hatte. Nun gut.
"Hallo, wie geht es dir? Hast du wieder Aufsicht?"
"Ja, mir geht's gut. Und du? Wie laufen die Geschäfte? Hast du deine Pläne verwirklichen können?"
"Nein, leider noch nicht, aber ich arbeite immer noch dran. Ich warte gerade auf eine Audienz bei Boggis, mit dem ich mich noch beraten wollte."
"Ahso, na dann, viel Glück. Ich habe gehört, aber bitte nicht weitererzählen, dass Boggis derzeit schlechter Laune ist. Irgendwas stimmt nicht mit ihm. Er kriegt auch seltsamen Besuch in letzter Zeit." Seine Stimme war immer geheimnisvoller geworden, während er das sagte.
"Inwiefern?", fragte Hatscha.
"Nunja, das weiß selbst ich nicht so genau, leider... jedenfalls ist er hinterher immer sehr besorgt. Ah, ich glaube, da kommt dein Bote."
Hatscha drehte sich um und tatsächlich lief ein noch recht junger Dieb auf sie zu.
"Bist du Else? Ich soll dir ausrichten, dass du sofort auf eine Audienz bei Herrn Boggis eingeladen bist."
"Danke." Mit diesen Worten winkte sie Erik noch mal zu und ging dann zum Büro des Gildenvorstands. Den Weg kannte sie wenigstens.

"Herein", sprach eine Stimme, noch bevor sie überhaupt angeklopft hatte. Verwirrt öffnete sie die Tür.
"Ah, du musst Else sein", sagte der Mann am Schreibtisch, Hatschas Erinnerung nach Boggis in Person, noch bevor sich die Wächterin umschauen konnte.
"Ähm, ja."
"Nun, was führt dich zu mir?"
Einem Moment lang überlegte Hatscha, ob sie sagen sollte, dass sie von der Wache kommt, dann jedoch entschloss sie sich, es auf anderem Wege zu tun. "Ich will nicht lange mit meinen Beweggründen zurückhalten. Also komme ich gleich zur Sache", begann sie. "Ich wollte Herrn Makel Los einen Vorschlag überbringen, den er allerdings ablehnen musste, weil ihm die Mittel dafür fehlen, wie er sagt."
"Und du willst nun erreichen, dass ich die Mittel bewillige." Er lachte. "Wenn doch nur alles so einfach wäre, Wächterlein." Bei diesem Wort zuckte Hatscha zusammen. "Ja, dir steht der Tschob auf die Stirn geschrieben, tut mir leid. Ich bewillige ihnen die Mittel, die ihnen zustehen und die sie auch brauchen – nur verwenden sie sie einfach falsch. Ich habe gehört, dein 'Vorschlag' waren größere Quittungsbögen? Nun, mit dem Budget könnten sie das locker bezahlen. Das Problem ist nur, dass sie zu viel für sich selbst einstecken. Und sie versuchen, mich zu erpressen, dass ich mehr herausrücke. Aber sie lassen natürlich die einfachen Diebe denken, ich sei der Böse, deswegen ist jetzt fast die ganze Gilde gegen mich. Ich hätte mich normalerweise niemals dazu herabgelassen, auf die Wache zurückzugreifen, aber mir blieb keine andere Wahl. Ich weiß ja nicht, was sie vorhaben." Er seufzte.
"Also ist ein Kompromiss nicht im Bereich des Möglichen?"
"Nein, wozu auch? Damit sich die Leute um Herrn Los noch mehr bereichern können? Nein, danke. Wir haben schon mit den Finanzen der Gilde genug zu kämpfen. Da brauche ich solche Leute nicht. Sammelt Beweise, überführt sie, bestraft sie, macht mit ihnen, was ihr wollt, aber liefert mich ihnen nicht aus. Ich will doch nur wieder Ruhe in der Gilde."
Irgendwie tat er Hatscha fast leid. Sie schalt sich. Er war ein Dieb! Aber gab es da nicht einen Assassinen... Sie zwang sich, diesen Gedanken abzubrechen.
"Wir werden tun, was wir können, Herr, verlasst Euch drauf."
"Ausnahmsweise einmal. Mein Leben liegt derzeit hauptsächlich in deinen Händen, Wächterin." Hatscha schluckte.
"Ja, Herr. Ich werde darauf aufpassen."
"Gut, und jetzt gehe und tu das, was du für richtig hältst." Als er das gesagt hatte, wandte sich Boggis schon wieder seinen Unterlagen zu und beachtete Hatscha nicht länger. Dieser blieb also nichts anderes übrig, als den Rückweg anzutreten.

Während sie zurück zum Boucherie Rouge ging, überlegte sie, wie sie die Beweise finden konnte. Vielleicht sollte sie sich mit Melaina besprechen? Aber wie sollte sie diese finden? Sie beschloss, sich erst einmal in ihr Büro zu setzen und nachzudenken. Vielleicht fiel ihr ja was Ordentliches ein.

Das Kerzenlicht flackerte, während sie hineinstarrte. Schließlich wendete sie verärgert den Blick ab. Das half ihr nun auch nicht weiter!, schalt sie sich. Ein leises Rascheln ließ sie aufschauen. Mit der Kerze vor den Augen war es allerdings schwer, etwas in der Finsternis dahinter auszumachen. Nach einigen Sekunden konnte sie eine Gestalt erkennen, die aus dem Schatten heraustrat. Es war Melaina, wer sonst.
"Du bist wie dein Bruder, weißt du das?", fragte die Wächterin zur Begrüßung.
Melaina zuckte nur mit den Schultern. "Macht nichts. Hast du schon etwas herausgefunden?"
"Nein, noch nicht viel. Ich weiß nur, dass Boggis bedroht wird und habe so meine Vermutungen, von wem. Könntest du mir ein wenig helfen, mehr zu erfahren?"
"Kommt drauf an, wie du da vorgehen willst." Melaina setzte sich auf die Matratze in Hatschas Büro und musterte die verdeckte Ermittlerin gespannt.
"Nun, kannst du einmal versuchen, irgendwelche Unterlagen von den verdächtigten Personen zu beschaffen, die besagen, wie viel Geld sie für was ausgegeben haben? So eine Art Quittung?"
"Müsste machbar sein. Aber ich kann dir schlecht die gesamte Arbeit abnehmen."
"Keine Angst, machst du nicht. Ich hoffe nur, so meine Vermutungen bestätigen zu können und auf ein Ende des Falles zusteuern zu können." Hatscha lehnte sich auf ihrem Schreibtisch auf den Unterarmen vor und beobachtete die andere gespannt. "Wie bekomme ich die Unterlagen, die du mir besorgst?"
"Entweder, ich suche dich auf, wenn ich alles habe, oder ich lege sie dir auf deinen Schreibtisch. Du wirst sie jedenfalls erhalten, mach dir da keine Sorgen."
"Gut. Dann werde ich mich wieder an die Arbeit machen, besser gesagt, ich gehe jetzt nach Hause, um morgen ausgeruht den Fall weiter zu verfolgen. Aber noch eine Frage."
"Hm?"
"Die Kekse...", begann die Wächterin.
"Oh, ganz einfach, ich musste dich doch irgendwie darauf hinweisen, dass alles zusammenhängt." Melaina zwinkerte.
Ach so. Na, dann wünsche ich dir noch eine gute Nacht."
Sie bekam keine Antwort mehr, denn während ihrer Worte war Melaina schon aufgestanden und in der Dunkelheit mancher Ecken des Raumes verschwunden. Ein wenig irritiert sah Hatscha dahin, wo sie noch eben gesessen war, und schüttelte den Kopf. Dann packte sie ihr Zeug und ging nach Hause.

"Das ging aber schnell", murmelte sie am nächsten Morgen, als sie auf ihrem Schreibtisch etliche Zettel fand.
"Ich hatte schon zuvor einige davon gefunden. Ich hoffe, sie sind dir behilflich.
Melaina"
stand auf dem obersten. Hatscha steckte ihn ein und besah sich die übrigen.
Keiner von ihnen besagte Ausgaben an irgendwelche fremde Personen. Sie waren allesamt Quittungen für größere Einkäufe. Die Wächterin sog scharf die Luft ein, als sie die Summen sah. Niemand unter normalen Umständen hätte sich das leisten können! Und sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass diese hohen Tiere in der Diebesgilde so viel verdienten. Ihre Vermutung bestätigte sich also. Boggis wurde von seinen Untergebenen schamlos ausgenutzt. Sie brauchte also bloß mit diesen Beweisen die Bösen zu überführen und würde damit den Fall abschließen. "Sie versuchen, mich zu erpressen..." Dieser Satz schoss ihr durch den Kopf und sie schüttelte den Kopf. Nein, wenn sie so brachial vorginge, würden sie etwas unternehmen, und Boggis wäre in größter Gefahr. Das konnte sie wiederum nicht verantworten. Verdammt noch mal, wieso musste alles so kompliziert sein?
Sie dachte ein wenig nach. Eigentlich müsste sie noch FROG in den Fall hineinziehen, denn allein würde sie nie alle verbrecherischen Diebe festnehmen können. Allerdings wäre es auch ziemlich mühsam und nicht zu verwirklichen, wenn sie versuchten, jeden nacheinander zu fassen. Denn kaum hätte sie die ersten paar Diebe verhaftet, würden die restlichen untertauchen. Also musste sie möglichst alle auf einmal erwischen. Sie brauchte eine Versammlung.

Ein wenig unsicher sah sich Hatscha auf dem Gang um, bevor sie an die Bürotür vor ihr klopfte.
"Herein", krächzte eine Stimme und die Wächterin trat ein. Sie kannte das Büro bereits. Herr Makel Los saß ihr gegenüber wie auch beim letzten Mal an seinem Schreibtisch. "Ah, du bist es. Ich habe gehört, dass du bei Boggis nichts erreicht hattest."
"Ja, leider, dabei hatte ich mir alle Mühe gegeben. Er ist wirklich ein harter Brocken." Sie seufzte. "Aber er muss doch die Gelder bewilligen, wie soll sonst die Gilde überleben?"
"Da hast du durchaus Recht. Aber das sieht er nicht ein." Aus den Augenwinkeln musterte die verdeckte Ermittlerin den Dieb. Er schien innerlich zufrieden zu sein, auch wenn er sich alle Mühe gab, es sich nicht anmerken zu lassen. Er schien 'Ja, Mädchen, helfe mir ruhig, du kannst da eh nichts machen' zu denken.
"Was können wir da unternehmen?"
"Leider nicht viel."
"Das sagen Sie, aber vielleicht wissen die anderen ja einen Vorschlag? Um genau zu sein, hätte sogar ich eine Idee." Sie verkreuzte die Finger ineinander und sah den Dieb gespannt an.
"Die da wäre?" fragte dieser.
"Nun, ich weiß nicht, ob sie realisierbar und überhaupt geeignet ist, daher wäre ich froh, wenn Sie, Herr, eine Versammlung einberufen könnten. Wo alle, die gegen Boggis aufbegehren, erscheinen. Dort werde ich meine Idee vorbringen und alle anderen können darüber entscheiden, ob sie verwirklichbar ist. Ansonsten können ja sie selbst Alternativen vorbringen. Ich jedenfalls bin davon überzeugt, dass wir handeln sollten, bevor noch irgendjemand von außerhalb von diesem Konflikt etwas mitbekommt."
Makel Los dachte kurz nach. "Ich weiß nicht recht. Ich würde ja sagen, dass du zuerst mir mitteilst, was dein Plan ist, sonst rufe ich womöglich vollkommen umsonst diese Versammlung ein."
"Wie gesagt, wir müssen eh handeln. Aber bitte, wie Sie wünschen. Mein Plan sieht letztendlich vor, Boggis zu stürzen, er ist sowieso schon viel zu lange an der Macht."
"Na, der Plan kann ja mal nicht falsch sein. In Ordnung, ich werde die Versammlung für morgen Abend um halb acht arrangieren. Hier im Aufenthaltsraum der Gilde. Bis dann, und jetzt lasse mich organisieren."
"Ja, Herr." Sie schritt auf die Tür zu und verließ das Zimmer. Als sie draußen war, ging sie schnellen Schrittes aus dem Gebäude heraus und zum Boucherie zurück. Sie war froh, als sie endlich in ihrem Büro saß und die Nachricht an Venezia schreiben konnte.

Ein wenig unruhig sah sie sich im Aufenthaltsraum um. Er war voll, und füllte sich immer mehr mit Dieben. Irgendwie war ihr mulmig zu Mute. Sie mochte es nicht, vor einer so großen Menge zu reden – hoffentlich kam es nicht dazu. Sie ließ ihren Blick weiter schweifen. Zu ihrem Erstaunen erblickte sie auch Erik dort. 'Ich hätte nicht gedacht, dass er auch dazu gehört', überlegte die Wächterin. Auch er sah sie und kam auf sie zu. "Was machst du denn hier?"
"Nun, ich habe mich für die Idee begeistern können und finde, dass ihr alle Recht habt. Also habe ich mich euch angeschlossen. Des Weiteren bin ich der Grund, weshalb ihr alle jetzt hier seid." Sie grinste.
"Achso, das erklärt natürlich einiges." Er setzte sich neben sie und wartete, bis die Versammlung begann.
So unauffällig sie konnte, sah Hatscha auf den Dachbalken, wo Venezia saß und ihr kurz zuwinkte. In einer Ecke konnte die verdeckte Ermittlerin gerade noch Max ausmachen, der Schwarze Mann der Wache versteckte sich dort. Außerdem wusste sie um Sidney und Valdimier, die außerhalb des Raumes auf ihren Befehl warteten. Sie wettete innerlich mit sich selbst, dass Melaina auch irgendwo war, wenn auch wohl besser getarnt als ihre Wächterkollegen von FROG.
Langsam wurde es still im Raum und Makel Los trat vor. Er war allem Anschein nach der Anführer der Bande. Es sollte ihr recht sein.
"Meine lieben Kollegen, bestimmt fragt ihr euch, warum wir uns hier versammelt haben. Ich möchte nun dieses Geheimnis lüften", sagte er nach einem kurzen Räuspern, das auch die letzten Unterhaltungen verstummen lies. "Eine wohl den meisten ziemlich unbekannte Diebin hat behauptet, sie wüsste eine Möglichkeit, wie wir unser Ziel erreichen könnten. Aber das soll euch Else selbst erklären." Als der Name fiel versteifte sich Hatscha, sah noch einmal zu der FROG-Abteilungsleiterin hinauf und stand auf. Unsicher und ein wenig ängstlich trat sie vor und setzte zur Rede an.
Im selben Augenblick sprangen zwei Türen auf und die leichten Armbrustschützen stürmten den Raum. "IM NAMEN DER STADTWACHE, ALLE IN DIESEM RAUM SIND VERHAFTET!", schrie Venezia von ihrem Balken hinab, während sie aufsprang, und wäre dabei beinahe herabgestürzt. Alle im Raum erstarrten auf der Stelle, allerdings nur kurz, danach brach das Chaos aus. Die Abteilungsleiterin von FROG sagte noch mehr, doch davon bekam Hatscha nicht mehr viel mit. Es war wohl eh nicht mehr wichtig, Veni sprach wahrscheinlich nur noch von den Rechten der Verhafteten. Die Wächterin zuckte mit den Schultern, dann sah sie sich um. Großes Geschrei machte sich breit, und Hatscha konnte neben sich eine Stimme hören. "Sie hat uns verraten!" Sie sah sich um und erkannte Erik. Andere hatten seine Worte gehört und blickten sie wütend an. Dann zog der Aufsichtsdieb einen Dolch und stach zu. Danach fiel die Wächterin in eine schwarze Unendlichkeit. Alles, was sie noch sah, war eine Gestalt in schwarzer Kleidung, die sich über sie beugte.

Ein langer Weg, sie rannte davon. Sie lief, so schnell sie konnte, doch kam sie irgendwie nicht vom Fleck. Da vorn war ein weißer Punkt, etwas helles, um sie herum war doch alles so dunkel. Sie blickte sich um. Sie konnte nichts sehen, wusste nicht, ob er noch da war oder ob sie ihn längst abgehängt hatte. Sie ging auf Nummer sicher und lief weiter, obwohl sie schon vollkommen erschöpft war.
Plötzlich stand jemand vor ihr. Sie kannte ihn, wer war es? Er redete ruhig auf sie ein, nahm sie in den Arm. "Ruhig, ist doch vorbei. Wird schon wieder", sagte er, immer wieder. Dann war er wieder weg.
Sie lief wieder, sie hatte ihn schon viel zu nah herankommen lassen. Panisch sah sie sich um, ob sie sich vielleicht irgendwo verstecken konnte. Wieder hörte sie eine Stimme, diesmal weiblich. Sie sah zur Seite und erblickte dort eine Frau, ebenfalls bekannt. Es musste Melaina sein. Sie lief zu ihr. Auch Melaina nahm sie in den Arm und beruhigte sie. "Bald hast du es hinter dir, bald geht es dir wieder besser."

Dann war alles vorbei. Sie erwachte. Hatscha sah sich um und bemerkte, dass sie in einem völlig fremden Zimmer war. "Bin ich tot?", fragte sie leise, mit brüchiger Stimme. Noch während sie das sagte, wusste sie, dass die Antwort nein sein würde.
"Nein", sagte dann auch eine Stimme in der Nähe. Sie blickte in die Richtung und erkannte Melaina. "Aber sprich nicht zu viel, dazu hast du noch nicht die Kraft. Du bist in meiner Wohnung und ja, ich habe dich gefunden. Jetzt trinke das, damit es dir wieder besser geht."
Hatscha tat, wie ihr geheißen und schlief kurz darauf wieder ein.
Als sie das nächste Mal aufwachte, fühlte sie sich schon besser. Wieder sah sie, dass Melaina an ihrem Bett stand. Sie lächelte. "Na, wie geht es dir?"
"Besser, glaube ich. Wie kommt es...?"
"Dass du noch lebst, obwohl du tödlich verwundet worden bist? Nun, es war eine Chance von eins zu einer Million, aber weißt du, ich verfüge über meine Mittelchen, über besonderes Wissen. Ich konnte diese Chance ausnutzen. Somit hast du überlebt. Glückwunsch."
"Melaina?", drang eine Stimme aus einem angrenzenden Zimmer.
"Moment, ich komme gleich wieder", sagte diese zu der Wächterin und verschwand in den Nebenraum.
Hatscha konnte ein paar gemurmelte Gesprächsfetzen hören, verstand aber nichts. Dann kam wieder jemand zu ihr, ihr fiel es nur zunächst schwer, zuzuordnen, wer das war. Dann lief es ihr kalt den Rücken runter. "Wie...?"
"Genauso wie du. Dank meiner Schwester."
"Ich hielt dich für tot..." Sie wollte sich erheben, war aber viel zu schwach.
"Lass das lieber." Melas beugte sich vor und nahm die Wächterin in den Arm. "Du hast mir gefehlt", flüsterte er.
"Wieso hast du nichts gesagt?"
"Es ging nicht." Sie nickte. Er hatte Recht.
Melaina kam zurück in den Raum. "Du solltest sie weiterschlafen lassen, sie ist eigentlich noch zu schwach für so viel Trubel", meinte sie zu ihrem Bruder. Er nickte und gehorchte. Doch das bekam Hatscha gar nicht mehr mit.

Einige Tage später betrat eine Frau das Boucherie Rouge. Mit einem kräftigen "HATSCHIE!" weckte sie auch den letzten Bewohner und stapfte genüsslich die Treppenstufen in den ersten Stock hinauf. Sie klopfte an die Tür des Abteilungsleiters. "Herein", erklang die Stimme von drinnen.
"Hauptmann, ich möchte mich zum Dienst zurückmelden."
Daemon riss die Augen auf. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.
"Ich habe von Venezia die Information erhalten, du seiest bei der Aktion in der Diebesgilde erstochen worden", wunderte er sich.
"Dem war auch so. Doch eine Freundin hat mich gerettet."
"Nun, umso besser. Herzlichen Glückwunsch, durch deinen Einsatz wurde der Fall gelöst und in der Gilde gibt es keine besonderen Zwiste mehr."
Sie lächelte. "Hat sich sonst noch etwas verändert?"
"Nein, nicht wirklich. Willkommen zurück, schön, dass du wieder da bist."
Hatscha lächelte und ging dann in ihr Büro. Dort fand sie Crunkers vor, der es sich auf ihrer Schlafstatt bequem gemacht hat. "Verschwinde, das ist meine Matratze!" Der Hund blickte sie – nun, mit einem Hundeblick – an, doch die Wächterin starrte unerbittlich zurück. Schließlich jedoch zuckte sie mit den Schultern. "Aber nur, solange ich hier am Schreibtisch sitze."
Kritik erwünscht

Zählt als Patch-Mission.



Für die Inhalte dieses Textes ist/sind alleine der/die Autor/en verantwortlich. Webmaster und Co-Webmaster behalten sich das Recht vor, inhaltlich fragwürdige Texte ersatzlos von der Homepage zu entfernen.

Feedback:

Von Ophelia Ziegenberger

09.03.2005 20:55

Lob: Eine gradlinige Geschichte, der leicht zu folgen war. Und natürlich liebe auch ich talentierte Assassinen - oder doch zumindest solche Figuren, deren Auftreten gleich einen Absolventen des Conlegiums Sicariorums vermuten lässt.

Kritik: Die Anberaumung dieser "Verräterversammlung" erscheint mir absurd. Wer würde auf so etwas hereinfallen und dann auch noch erscheinen? Gerade die, zuvor noch für ihre Vorsicht und ihr Misstrauen gelobten, Mitglieder der Diebesgilde dürften intelligenter sein. Auch kam mir Hatschas Vorgehen bis zu dem Punkt, als sie die Eingreiftruppe brauchte, wie ein Alleingang vor. Wäre es realistischerweise tatsächlich möglich, alleine eine komplette Gildenstruktur derart maßgebend zu beeinflussen? Am irritierendsten fand ich jedoch zum Abschluss die Reaktion des Vorgesetzten. Ich würde an dessen Stelle schnellstmöglich eine Untersuchung anberaumen. Immerhin ist in Ankh-Morpork fast alles denkbr: ein aus dem Verkehr gezogener und dann durch einen Doppelgänger ersetzter Wächter, Erpressung, Hypnose, Seelenraub oder magische Beeinflussung...

Von Breda Krulock

10.03.2005 17:28

In der Kritik stimme ich Ophelia voll und ganz zu. Auch die Worte :"Die andere" kamen für meinen Geschmack etwas zuoft drin vor. Was mir auch nicht ganz so gefallen hat war das doch recht plötzliche auftauchen des totgeglaubten. Es wirkte...wie dazwischen geschoben. Und die Erklärung für den Keks...ich hatte etwas spannenderes erwartet. :wink:

Als Lob muss ich sagen, obwohl ich die Vorgeschichte nicht kenne, konnte ich der Story sehr gut folgen und sie auch verstehen. Du hast den Namen der männlichen Person (man möge mir verzeihen;ich weiß den Namen jetzt nicht mehr) am Anfang auch sehr oft wiederholt und ins Spiel gebracht. :eek:

Von Patrick Nichts

10.03.2005 19:07

du meinst Melas Breda

Nun ich muss jetzt auch ne kritik ablassen. Erstma grats zum Patch ;)


Die Story hat sich sehr gut lesen lassen und ich hatte sie in einem Stück durch. Nach Melan war ich aber im Grunde etwas enttäuscht über Melas. Sie war viel zu kurz und die Handlung viel zu voraussehbar. irgendwie hat die Handlung auch nicht Richtung Melan geleitet.

Aber eins muss ich dir doch noch positives sagen: Ich bin jetzt echt scharf drauf Melas zu lesen. Der Anfang interessiert mich jetzt doch tierisch ;)

Von Hatscha al Nasa

10.03.2005 22:04

Dann lies ihn doch, den gibts doch schon lange ;)

So, zu meiner Verteidigung (oder so ähnlich):

Diese Single war eigentlich schon seit 1,5Jahren geplant, ursprünglich aber vollkommen anders. Ich wusste nicht, wie ich Melaina einbauen sollte, also habe ich die Geschichte so lange vor mir hergeschoben, bis es nicht mehr anders ging. So ist nun diese Version entstanden.
An Melas und Melan konnte ich mit der Story natürlich nicht anknüpfen - das war mir von vornherein klar.
Dass ich Melaina oft "die andere" genannt habe, lag daran, dass ich mich nicht wiederholen wollte (es aber wohl doch getan habe), mir aber keine bessere Umschreibung für die Freundin eingefallen ist. Tja...
Dass der Plot etwas flach war, lag wie gesagt auch daran, dass ich die Single endlich geschrieben haben wollte und mir da der Plot recht egal war, hauptsache, er brachte das rüber, was ich bringen wollte, nämlich Melaina vorstellen und zeigen, wie Melas überlebt hat.
Dass Hatscha so einfach im Boucherie wieder auftaucht und nicht verdächtigt wird - nun, mir kam gar nicht erst die Idee, man könnte eine "Fälschung" vermuten... *g*

Alles in Allem bin ich zufrieden mit der Bewertung, hätte mir keinesfalls mehr erwartet.

Die Stadtwache von Ankh-Morpork ist eine nicht-kommerzielle Fan-Aktivität. Technische Realisierung: Stadtwache.net 1999-2024 Impressum | Nutzungsbedingugnen | Datenschutzerklärung