Der Pokal

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von CK Charlotta (FROG)
Online seit 31. 01. 2004
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Charlotta wird plötzlich zu FROG zurückversetzt, obwohl sie eigentlich noch drei Monate bei GRUND bleiben sollte.

Dafür vergebene Note: 11

Nach einer guten halben Stunde Fußmarsch und dem mehrmaligen, lautstarken Verfluchen ihrer Absätze kam Charlie endlich zu Hause an und begann, in ihrer Tasche nach dem Schlüssel zu kramen. Ihre mittlerweile höllisch schmerzenden Füße trugen einiges dazu bei, dass sie ihn schon in Sekundenschnelle aus ihrer Tasche gezogen hatte und die Tür aufsperrte. Sie schlüpfte hinein und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.
"Himmel, wann werde ich endlich lernen auf Absätze zu verzichten, wenn ich einen Großteil des Tages mit den Rekruten auf dem Übungsplatz stehe? Nie wahrscheinlich." ergänzte sie nüchtern nach einigen Sekunden Pause. Wenn man nur knapp 1,65m groß war, brauchte man ab und zu einfach ein paar Absätze.
Stöhnend ließ sie sich auf ihr Bett fallen und schnürte ihre fast kniehohen Stiefel auf. Erleichtert aufseufzend ließ sie sie neben das Bett fallen und tappte auf Strümpfen zu dem Arbeitstisch, den sie sich mit ihrer Schwester teilte. Von dieser stammte auch das Terrarium mit kleinen Blutegeln in der einen Ecke der Werkbank. Charlie fand sie einfach nur widerlich und legte ihnen deshalb auch nur anstandshalber ab und zu eine Maus in den Glasbehälter.
Sie stellte ihre Tasche auf der gegenüberliegenden Seite ab und ging dann in die angrenzende Küchenecke, um Wasser aufzusetzen. Während das Wasser anfing zu kochen, füllte sie eine große Tasse mit Kapputschinopulver und goss das Wasser darüber, als der Kessel anfing zu pfeifen. Vorsichtig balancierte sie die dampfende Tasse zum Esstisch und stelle sie langsam ab, bemüht nichts von derem Inhalt über den hölzernen Tisch zu verteilen.
Sie ließ die Tasse dort zum Abkühlen stehen und verschwand dann hinter einem Wandschirm, der einen Teil des Raumes abtrennte. Dahinter befand sich eine der neumodischen Badewannen, die über Rohre mit, von Dämonen erhitztem, Wasser versorgt werden konnte. Sie war nicht ganz billig gewesen, aber Charlie fand es einfach viel zu angenehm, sich nach einem anstrengenden Tag im heißen Wasser zu entspannen, um sich großartig um die deutliche Dezimierung ihres Soldes zu kümmern. Sie drehte einen der Hähne auf und Sekunden später begann das dampfende Wasser die Wanne zu füllen.
Mit geübten Bewegungen schnallte sie die Dolchscheide an ihren Oberschenkel los, warf sie aufs Bett, wohin ihr auch gleich ein Gürtel, zusammen mit einer zweiten Dolchscheide folgte.
Sie öffnete den Verschluss ihres Rocks und ließ ihn achtlos über ihre Hüften zu Boden gleiten. Langsam entknotete sie die Schnürung ihres Mieders, streifte es von den Schultern, bückte sich stöhnend nach dem am Boden liegenden Rock und legte beides zusammen auf einen bereitstehenden Stuhl. Schließlich zog sie auch den Rest ihrer Unterwäsche aus und stieg in die mittlerweile fast komplett gefüllte Wanne. Wohlig seufzend streckte sie ihren schmerzenden Beine aus und genoss das Prickeln des heißen Wassers auf ihrer Haut.
Gemächlich zog sie das Haarband aus ihrem Zopf und roten Haare fielen offen fast bis zur Mitte ihres Rückens. Sie fuhr kurz mit den Fingern hindurch, um die Flechten endgültig zu lösen und lehnte sich dann zurück und tauchte mit dem Kopf unter Wasser. Die letzten Reste des Zopfes lösten sich und ihre Haare schwebten frei um ihren Kopf herum im Wasser. Eine Minute später tauchte sie prustend wieder auf, rieb sich das Wasser aus den Augen und griff nach einer Seife, die auf dem Rand der Wanne lag. Sie rieb sie bis ihre Hände mit Seifenschaum bedeckt waren und verteilte diesen anschließend großzügig in ihren nassen Haaren.
Wieder tauchte sie unter und achtete sorgfältig darauf, den Schaum komplett rauszuwaschen, bevor sie wieder auftauchte. Sie wrang ihre Haare mit beiden Händen, erhob sich und griff nach einem Handtuch. Bevor sie aus der Wanne stieg, trocknete sie sich halbwegs ordentlich ab, sie wollte ja nicht den gesamten Raum unter Wasser setzen.
Als sie schon von der kalten Luft im Raum zu frösteln begann, schlüpfte sie hinter dem Wandschirm hervor und suchte sich eine bequeme Kombination, aus weitem Hemd und Hose, aus dem Schrank. Sie band ihre nassen Haare mit einen einfachen Lederband zusammen, ging in die Küche und ließ sich mit der Tasse Kapputischno und dem Buch "Knall und Puff präsentieren: Die Kuhnst des Sprengigens" am Esstisch nieder. Das Buch war in etwa so trocken, wie die klatschianische Wüste, aber es stand im Lehrbuchverzeichnis der Wache für Knallpulverexperten, also hatte sie schweren Herzens einen Teil ihres hart erarbeiteten Soldes für dieses Buch ausgegeben.
Nach den ersten 50 Seiten gab sie entnervt auf und blätterte den Rest des Buches nur noch schnell durch. Die 7 Dollar war das eindeutig nicht wert gewesen. Es stand kaum etwas darin, das sie nicht auch schon in anderen Büchern gelesen hatte und das Wenige, das sie noch nicht kannte, war so langweilig geschrieben, dass sich die Mühe, es durchzulesen, kaum lohnte.
Sie klappte das Buch zu und warf es in ihre Ecke des Raumes, wo sich schon ein ganzer Haufen von Büchern mit ähnlichen Themen türmte.
Eine Weile ging sie ruhelos durch den Raum und überlegte, was sie noch machen könnte. Sehnsüchtig schaute sie zu der Zigarettenpackung auf ihrem Nachttisch, allerdings hatte ihre Schwester ihr angedroht, sie würde sie sofort vor die Tür setzen, wenn sie jemals in der gemeinsamen Wohnung rauchte. Schließlich ließ sie sich rückwärts auf ihr Bett fallen und schaute zur Decke hoch: "Ob Eca heute Abend noch nach Hause kommt? Ich sie kaum mehr gesehen, seit sie bei DOG ist. Wir haben irgendwie immer unterschiedliche Schichten. Wann hab ich eigentlich das letzte Mal länger mit ihr gesprochen? Hm... scheint schon ne Weile her zu sein." Seufzend erhob sie sich wieder und beschloss erst mal ihre Sachen für morgen zusammen zu packen. Sie wollte mit einigen ihrer Rekruten das Durchsuchen Verdächtiger üben und hatte vor, dafür ein paar Kleinigkeiten mitzubringen, unter anderem drei weitere Messer, eins gehörte in den Stiefel, das andere würde sie am Unterarm tragen und das dritte war von der Länge her schon eher ein kleines Schwert, als ein Messer, es wurde auf den Rücken geschnallt und der schmale Griff lies sich unter ihren langen Haaren gut verbergen.
Sie suchte sich die gewünschten Waffen zusammen und packte sie in eine Ledertasche. Sie hätte den ganzen Kram rein theoretisch auch gleich am Morgen anziehen können, aber mit fünf Klingen so dicht am Körper war es verdammt schwierig normal zu laufen, von sich Bücken können mal ganz zu schweigen.
Sie warf einen Blick auf die dämonengetriebene Uhr an der Wand: Zehn Uhr zwanzig.
Ja, so langsam könnte sie wirklich ins Bett gehen, dann würde sie morgen zumindest halbwegs ausgeschlafen sein. Sie schlüpfte in ihre Nachtwäsche, löschte die Kerzen, die vorher den Raum erhellt hatten und kuschelte sich in ihr weiches Bett.
Durch das einzige Fenster des Raumes schien der Mond herein und erinnerte sie daran, dass es bis zum nächsten Vollmond nicht mehr lange dauern würde. Sie seufzte, drehte sich auf die andere Seite und wenige Minuten später war sie auch schon eingeschlafen.



Charlotta las den Zettel, den sie zwischen den üblichen GRUND-Formularen auf dem Schreibtisch gefunden hatte zum zweiten Mal, aber es standen immer noch die gleichen, unveränderlichen Worte dort:
Chief-Korporal Charlotta wird hiermit zum Ende des Monats zu FROG zurückversetzt.
Gez. Oberleutnant Venezia Knurblich


Das Gesicht der Werwölfin zeigte keine Regung, während sie Zettel in ihrer Hand zusammenknüllte und dann achtlos fallen ließ. Ihre andere Hand wanderte zu dem Dolch an ihrer Hüfte und ihr Finger strichen liebkosend über das weiche Leder am Griff, ihre Hand schloss sich darum und was dann folgte war nur als verschwommene Schemen zu erkennen und endete mit einem Dolch, der mehrere Zentimeter in ihrer Bürotür steckend, noch leicht vibrierte.
Charlotta riss die Tür auf, nicht ohne sie so feste hinter sich zuzuschlagen, dass sich die Angeln ein Stück verbogen und stürmte zum Büro ihres Bruders.

Sie drehte den Türknauf und stieß die Tür auf, ohne auch nur einen Gedanken ans Anklopfen zu verschwenden.
"WER ZUM OFFLER HAT ENTSCHIEDEN, DASS ICH ZU FROG ZURÜCK MUSS?? Und warum höre ich das erst jetzt?? Das ist doch wohl meine Entscheidung! Verdammt noch mal, ich will nicht einfach wohin versetzt werden! Was fällt dir denn ein?" Sie funkelte ihren Bruder giftig an und holte gerade tief Luft um zum nächsten Wortschwall anzusetzen, als Meck ohne von seinen Akten aufzusehen entgegnete:
"Dir auch einen schönen guten Morgen. Und ehe du weiterschreist, mach bitte die Tür zu, die Rekruten wollen auch mal schlafen."
Charlie warf ihm einen giftigen Blick zu, schaffte es aber sich immerhin soweit zu beherrschen, dass sie die Tür schließen und sich in einem der Sessel vor dem Schreibtisch niederlassen konnte.
"Na also, es geht doch. Und jetzt erklär mir bitte warum du um viertel vor acht in der Frühe schon so aufregst." Er setzte seine Brille ab und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
Und schon sprang die Werwölfin wieder auf.
"WARUM ICH MICH AUFREGE?! Ich werde plötzlich versetzt und du fragst mich warum ich mich aufrege?? Du hast mich ja nicht mal vorgewarnt, dass du so was vorhast!"
"Warum sollte ich?"
"Ehm.. Ich meine, hab ich nicht auch was mitzureden, wenn’s um meine Versetzung geht?"
"Nein."
Charlotta starrte ihn entgeistert an.
"Bitte? Ich meine halloho? Es ist doch mein Job oder??"
"Und? Venezia brauchte wieder ein paar Leute, also bist du ab nächsten Monat wieder eine FROG. Und ich würde sagen, da du nur noch zwei Tage Zeit hast, solltest du anfangen dein Zeug zu packen und deinen Rekruten die Sache erklären." Der Hauptmann deutete auffordernd in Richtung Tür, setzte seine Brille wieder auf und schrieb weiter an den Akten.
Sprachlos sah Charlie ihn an und wusste, dass sie verloren hatte: "Mistkerl!" Wütend stampfte sie aus dem Raum, nicht ohne die Tür mit aller Wucht zuzuknallen.

"Dieser verdammte Kerl. Gott, ich könnt ihn gegen die Wand schlagen und er würde mir nur diesen verflucht gelassenen Blick zuwerfen und mir sagen, dass ich die Blutflecken auf den Wänden aber nachher selber wegmachen muss! Der lässt sich ja von nichts aus der Ruhe bringen. Ich hätte genauso gut meinen Schrank anschreien können. Obwohl, wahrscheinlich hätte ich dabei sogar mehr erreicht."
Sie war wieder bei ihrem Büro angelangt, öffnete die Tür mit einem wütenden Fusstritt, schmiss sich in ihren Sessel und sprang gleich wieder auf nur um dann ruhelos in ihrem Büro auf und ab zu laufen.
Schließlich lehnte sie sich gegen eine Wand, sah aus dem Fenster und befahl sich selber, ruhig durchzuatmen, damit sie nicht aus lauter Wut ihr Büro in Kleinteile zerlegte. Sie fummelte am Verschluss ihrer Gürteltasche herum und zog ein Päckchen Zigaretten samt dazu passender Zigarettenspitze und Streichhölzern heraus.
Rauchen war nicht unbedingt eine gesunde Idee für eine angehende Knallpulverexpertin, aber in Momenten wie diesen brauchte sie einfach eine Zigarette. Sie nahm eine aus dem Päcken zündete sie an, zog daran und atmete tief den süßlichen Rauch ein. Langsam ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen: Auf ihrem Schreibtisch türmten sich Berichte von Rekruten und ein anderer Stapel bestand nur aus Anmeldungen von Leuten, die gerne Rekruten werden wollten. An der Wand links vom Schreibtisch waren mehrere Regalbretter befestigt auf denen säuberlich sortiert alle möglichen Bücher über Sprengstoffe und verschiedene Leitfäden für Ausbilder standen . Allerdings stammten nur die Sprengstoffbücher auch wirklich von ihr, den Rest hatte ihr Vorgänger hinterlassen.
Rechts vom Schreibtisch befand sich eine Ablage auf der eine Kaputtschinomaschiene halb unter einem Stapel Anschauungsmaterial für die Rekruten begraben war.
Auf der Fensterbank welkte eine vereinsamte Topfpflanze vor sich hin.
"Naja viel hab ich hier ja nun nicht zu packen. Sind eh nur die Bücher von mir und die Akten kann sich mein Bruderherz auch selber holen. Ist schließlich nicht mehr mein Problem, wenn irgendwelche Rekruten 'ne Weile auf die Kontrolle ihrer Berichte warten müssen."
Sie griff hinter ihren Schreibtisch und zog einen verstaubten Pappkarton hervor, in dem sie ihre Sachen auch schon hertransportiert hatte. Charlotta klopfte halbherzig einen Teil des Staubes ab und begann ihre Bücher hineinzupacken.
Schon nach wenigen Minuten war der Karton voll und das Regal bis auf den Kram, der vorher schon da gewesen war, leer.
"So und was jetzt? Ach ja, meine Rekruten sollt ich auch noch informieren. Die spannende Frage ist nur, was zur Hölle, soll ich ihnen erzählen? Klar, dass ich zu FROG zurückgehe, aber das ist auch schon alles, war ich weiß. Oh man, ich mag diesen Job wirklich, man weiß nie was vor sich geht, bis es zu spät ist."
Weitere Beschwerden vor sich hinmurmelnd verließ die Werwölfin ihr Büro und polterte zu den Schlafsälen der Rekruten hinunter.

"Guten MORGEN, LIEBE REKRUTEN!" Das Lächeln des Chief-Korporals, während sie beobachtete, wie die Rekruten aus ihrem Schlaf hochschreckten und sich panisch umsahen, konnte einfach nur noch als sadistisch beschrieben werden: "Die Rekruten Magane, Felsspalter, Grimlin, Weisshaar und Nekkomak treffen sich in 15 Minuten mit mir in meinem Büro, der Rest kümmert sich um was auch immer für heute auf dem Ausbildungsplan steht, verstanden?"
Einige gemurmelte "Ja"s waren zu hören, aber auch einiges, was man bestenfalls noch als verzweifeltes Stöhnen interpretieren konnte.
"Kann es sein, dass ihr noch nicht ganz wach seid? Wer nicht den Rest des Tages die Archive entrümpeln möchte, sollte jetzt seeeehr schnell wach werden. Also, wie heißt das?"
"Ja, Ma'am!" Selbst die müdesten Rekruten schafften es, soweit wach zu werden, dass sie diese zwei Worte zu Stande brachten. Niemand räumte gern in den Archiven auf.
"Na also. Ich wusste ihr könnt das." Sie warf einen letzten Blick auf ihre fünf Rekruten: "Beeilt euch besser, ich bin heute nicht in der Stimmung auf euch zu warten!" Mit einem Lächeln, bei dem erstaunlich viele Zähne zu sehen waren, wand sie sich um und verließ den Schlafsaal wieder.
"Himmel, was ist denn mit der los? Wir haben noch nicht einmal acht Uhr und sie hat schon schlechte Laune. Ihr scheint echt das große Los gezogen zu haben." Laiza warf einen gehässigen Blick zu Magane.
"Danke, für deine Anteilnahme!" Mit einem lauten Stoßseufzer warf sie die Decke zurück und machte sich ans Aufstehen.

15 Minuten später standen die fünf Rekruten im Büro des Chief-Korporals und sahen ihre Vorgesetzte erwartungsvoll an.
Diese stand an ihren Schreibtisch gelehnt da und zog erst noch einmal genüsslich an ihrer Zigarette bevor sie sich an die Rekruten wand: "Also der Grund, warum ich euch herbestellt habe ist, dass ihr mich in zwei Tagen endgültig los seid. Ich werde wieder zu FROG zurückversetzt, damit ich meine Ausbildung beende. Ich nehme an, unser werter Hauptmann wird euch in Kürze einem neuen Ausbilder zuteilen."
Die Rekruten sahen Charlotta erstaunt an, während sie nach dem Karton griff, den Dolch aus der Tür zog und sich zum Gehen wandte: "Meldet euch bei MeckDwarf, der soll euch irgendwie beschäftigen. Und seid so gut und wartet mit den Freudenschreien bis ich das Büro verlassen habe ja?" Mit diesen Worten zog sie die Tür auf und verließ ihr Büro.



"Na also, das ging doch ganz gut. Das letzte was ich jetzt gebraucht hätte, wäre 'ne rührende Abschiedsszene. Ich hab schließlich einen schlechten Ruf zu wahren." Leise vor sich hinkichernd verlagerte sie das Gewicht ihres Kartons und öffnete die Tür zum Wachhaus am Pseudopolisplatz.
Lupos Drachenflug stand hinter dem Tresen und schien gerade eifrig mit Larius zu diskutieren, während sie eine Partie Karten spielten: "Und dann muss man ein oder zwei Prisen grünen Pfeffer über das Kotelett streuen und es auf beiden Seiten gut durchbraten. Schmeckt wunderbar sag ich dir!"
"Mhmmm...," Larius zog eine Karte und legte sein Blatt auf den Tisch, "Ich würde sagen du schuldest mir weitere zwei Dollar." Er grinste und rieb sich genüsslich die Hände, das waren die leichtverdientesten Dollars seines Lebens.
"Wenn ich euch kurz stören dürfte... . Ich brauche den Schlüssel zu meinem Büro."
Larius drehte sich zu ihr um: "Oh, hallo Charlie! Sag mal ich dachte du wärst noch ein paar Monate bei GRUND, was machst du dann hier?"
"Venezia hat mich zurückversetzt. Und nein, ich habe keine Ahnung warum, also fragt gar nicht erst." Charlie verdrehte leicht genervt die Augen: "Krieg ich jetzt den Schlüssel? Mir fällt gleich der Arm ab!"
Lupos legte seine Karten auf den Tresen und kramte in einer Schublade an dessen Rückseite: "Einen Moment, hab ihn gleich. Der war doch hier irgendwo..." Es folgte geräuschvolles Kramen, bis er schließlich einen leicht angerostet Schlüssel zu Tage förderte: "Da, bitte sehr. Bring ihn nur nachher wieder ja?"
"Jaja klar. Ich will nur schon mal meinen Kram verstauen." Sie beugte sich zu Larius hinunter und flüsterte: "Sei so gut und nimm die Karten in Zukunft oben vom Stapel, ja? Der arme Obergefreite kriegt doch nicht mal so viel Sold wie du." Sie zwinkerte ihm zu und ging nach oben zu ihrem Büro.

"Mh... immer noch so..ah...farbenfroh wie ich es in Erinnerung hatte. Ich frage mich immer noch was ich getrunken habe, als ich mich für rot und gelb als Farben entschieden habe." Kopfschüttelnd stellte sie den Karton auf ihrer Arbeitsbank ab.
"Geputzt hat hier sichtlich auch niemand. Der Staub schaut schon so lebendig aus. Ob ich welche von den Rekruten dazu bringen kann, dass sie das machen? Nein besser nicht, mein Bruderherz würde einen Anfall kriegen. Obwohl es einen Versuch wert wäre... Naja ich verstau lieber erst mal meine Bücher und finde dann heraus, warum Venezia mich plötzlich wieder hier haben will."
Einige große Staubwolken und Hustenanfälle später, war das Büro wieder in einem halbwegs annehmbaren Zustand und die Werwölfin saß geschafft in ihrem Schreibtischstuhl und zündete sich eine weitere Zigarette an: "Oh man, wenn das so weiter geht, schaff ich eine ganze Schachtel bevor der Tag rum ist. Ich sollte wirklich damit aufhören, aber jetzt erst mal auf in die Höhle des Löwen." Sie schwang die Beine vom Tisch und ging ihre neue/alte Chefin suchen.

"Herein!" Oberleutnant Venezia Knurblich saß gerade auf ihrem, beziehungsweise auf Rascaals Schreibtisch und lutschte an einem ihrer Würstchen, während sie einige Berichte überflog: "Was machst du denn schon hier? Du hast doch noch zwei Tage bei GRUND."
"Ich habe mein Büro wieder in Ordnung gebracht. Und? Erklärt mir jetzt endlich mal jemand, warum ich so plötzlich versetzt werde? Falls es niemandem aufgefallen ist: Ich habe noch DREI MONATE bei GRUND!" Die letzten Worte schrie sie schon fast.
"Hey, hey ganz ruhig. Ich bin immer noch deine Vorgesetzte, also benimm dich gefälligst." Die Gnomin warf Charlotta einen warnenden Blick zu.
"Na gut, ich geb' mir Mühe, aber dann will ich gefälligst auch wissen, warum ich hier bin!"
"Tja, mit dir zusammen sind drei FROGS bei GRUND und wir haben einen deutlichen Mangel an ausgebildetem Personal."
"Aber ich bin doch gar nicht ausgebildet!"
"Ich habe aber von Hauptmann MeckDwarf gehört, dass du dich auch bei GRUND weiter um deine Ausbildung gekümmert hast, das stimmt doch oder?"
"Ja schon, aber..."
Venezia unterbrach sie schon bevor sie überhaupt anfangen konnte zu argumentieren: "Nichts aber. Dir fehlt nicht mehr viel, um deine Ausbildung zu beenden und du warst jetzt 9 Monate bei GRUND. Das sollte langsam wirklich reichen. Ich will, dass du in einer Woche bereit für deine Abschlussprüfung bist."
Charlie fluchte leise vor sich hin doch dann siegte ihre Neugier: "Na klasse und was ist diese "Abschlussprüfung"?"
"Hast du mitbekommen, dass es in zwei Wochen ein Ankhlaufen gibt?"
"Mhm. Ich hab die Tribünen gesehen, die sie bei der UU aufbauen, als ich mit meinen Rekruten unterwegs war."
"Bei diesem Rennen müssen die Läufer eine bestimmte Strecke auf dem Ankh zurücklegen und wer nicht versinkt und als Erster ankommt hat gewonnen und bekommt einen Pokal und hundert AM-Dollar. Tja und Pokal ist unser Stichwort. Die Diebesgilde, hat den Auftrag ihn zu bewachen, das ist allerdings mehr eine Formsache, als eine wirkliche Bewachung, der Pokal ist kaum was wert, aber Herr Boggis sieht es gerne, wenn seine Leute "der Stadt zu Diensten sein können". Und ich dachte mir das sei doch eine gute Gelegenheit für einen Übungseinsatz: Herr Boggis lässt seine Abschlussklasse den Pokal bewachen und ich lasse eine FROG-Truppe den Pokal "stehlen"."
"Ich bin unheimlich begeistert." Der Sarkasmus in den Worten der Werwölfin war so dick, dass man ihn hätte schneiden können.
"Das dachte ich mir." Venezia grinste sie enthusiastisch an: "Araghast leitet den Einsatz. Mindorah, Rib, Maximilian, Madame, Ortbe und du, ihr seid die restlichen Teilnehmer. Ich habe bis auf Araghast und dich überwiegend neue FROGS genommen, damit ihr mal ein bisschen mehr Übung bekommt. Also, du hast noch 7 Tage dich vorzubereiten und mach das gefälligst ordentlich. Ich will, dass wir diese Diebe schlagen, verstanden?"
"Ja..." Charlie wandte sich zum Gehen.
"Wie heißt das?"
Die Werwölfin murmelte einen unhörbaren Fluch: "Ja, Ma'am!"
"Braves Mädchen. Und nun, wegtreten!"

Weitere Verwünschungen murmelnd wanderte Charlie zurück in ihr Büro und ließ sich in ihren Sessel fallen: "Kaum bin ich wieder da, hab ich schon eine Abschlussprüfung. Ist ja wundervoll, warum hätte ich nicht einfach bei GRUND bleiben können? Da könnte ich jetzt Rekruten herumscheuchen und müsste nicht dasitzen und grübeln, was ich bei dieser Prüfung machen muss.
Mh.. es wird wohl kaum ein Schloss sein, dafür gibt's einfachere Methoden und Leute, die das weitaus besser können als ich. Dann also irgendwas, wo wir hindurch müssen oder der Pokal beziehungsweise sein Aufbewahrungsort. Ich sehe schon, das wird wirklich...lustig." Seufzend erhob sie sich und begann in einem der vielen Schränke nach ihren Notizzetteln zu suchen. Nachdem sie sie gefunden hatte, breitete Charlie sie auf ihrem Schreibtisch aus und fing an sie zu studieren: "Belastungszünder...klassische Lunte... Zeitzünder... Sanduhr... Sumpfdrachen... Wasserkontakt... Chemikalien..."
"Das kann ja alles mögliche sein, was die verwenden. Ok, bis auf die Sumpfdrachen vielleicht, bei denen kann einfach zu viel schief gehen, aber ansonsten hab ich wohl keine andere Möglichkeit, als alles noch mal durchzuarbeiten. Ich wusste doch, dass ich mich damals als Triffinsziel hätte bewerben sollen. Diese ganze Theorie macht mich langsam total irre!" Grummelnd fing sie an sich durch ihre Aufzeichnungen zu arbeiten.



*7 Tage später*
*

Die Abenddämmerung brach langsam herein und Charlotta lag in ihrer extra für diesen Anlass frisch gebügelten FROG-Uniform zusammen mit Maximilian auf dem Dach. Um ihren Mund war die Haut eindeutig grün verfärbt und sie bemühte sich krampfhaft die Augen geschlossen zu halten: "Ohhh! Was müsst ihr Späher immer auf Dächern rumhocken? Das ist ja furchtbar."
"Sag blos du hast Höhenangst. Du solltest dich besser daran gewöhnen "auf Dächern rumzuhocken", wie du das so schön gesagt hast. Wir können schließlich nicht zulassen, dass unsere Experten gleich am Anfang erschossen werden. Araghast würde normalerweise auch nicht unbedingt mit hinein gehen, aber der muss aufpassen, dass wir uns auch alle schön benehmen. Wenn du dich ablenken willst bis Mindorah eine Taube schickt, kannst du ja mal meinen Observationsbericht lesen, ist allerdings auch nicht besonders spannend."
"Alles ist besser als sich dauernd zu fragen, wie hoch wir hier eigentlich sind." Vorsichtig griff Charlotta nach dem Zetteln, den Max ihr entgegenstreckte:
"8 unbekannte Personen (Diebe?!)
1 Zeitungsbote
1 Schmalzbrotlieferant"

Charlotta sah Max mit hochgezogenen Augenbrauen an: "Ein Schmalzbrotlieferant? Was es nicht alles gibt." In diesem Momentan kam eine Taube angeflogen und landete auf Max Schulter, um dort auch sofort ihren Darm zu entleeren.
Max überflog schnell den Zettel.
"Tja sieht so aus, als würde es losgehen. Laut Einsatzplan soll ich jetzt durch ein Fenster in den zweiten Stock eindringen, du triffst dich mit Rib im Erdgeschoss. Hals und Beinbruch!" Er sah zu wie sich Charlie vorsichtig aufrichtete, sehr blass um die Nasenspitze wurde und dann langsam anfing an der Regenrinne die Hauswand hinab zu klettern. Dan fiel ihm etwas ein: "Drei Meter und zwanzig Zentimeter."
"Was?"
"Du wolltest wissen wie hoch wir hier sind. Etwa 3,20 Meter." Ein leises Würgen war die einzige Reaktion auf seine Antwort. Grinsend verwandelte er sich in eine Fledermaus und flog in Richtung zweiter Stock.

Charlie klammerte sich krampfhaft an die Regenrinne und versuchte verzweifelt ihren Magen unter Kontrolle zu bringen. Sie war auf einmal sehr dankbar, dass sie den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte.
"Notiz an mich selber: Niemals dumme Sprüche über einen Späher machen!"
Langsam setzte sie ihren Abstieg fort und Erleichterung überkam sie, als sie endlich wieder festen Boden unter den Füssen spürte.
Mit fließenden Bewegungen rannte sie zum Haus hinüber und drückte vorsichtig gegen die Tür. Sie schwang geräuschlos nach innen: "Da versteht jemand sein Handwerk wirklich gut." Sie streckte den Kopf durch die Tür und sah Rib auf einer Treppenstufe sitzen: "Habt ihr sie ausgeschaltet?"
"Säße ich sonst hier? Die Herren Diebe liegen allesamt gut verschnürt im Hinterzimmer. Madame Massiv und Ortbe haben die Ersten gleich ausgeschaltet als wir hereinkamen und die restlichen Schlummern friedlich vor sich hin, dank der Hilfe einiger Chemikalien." Er grinste selbstzufrieden: "Ohja und für dich haben wir auch schon was gefunden. Die Pokalvitrine ist verkabelt und ich fürchte, wenn wir das Ding einfach zerschlagen gibt es einen hübschen, lauten Knall, also ist das wohl deine Aufgabe. Ich zeig dir den Weg nach oben."
Charlie streckte eine Hand aus und er sprang darauf und dirigierte sie durch mehrere Räume, von denen einer eine Folterkammer war, zu einem Dachzimmer, vor dem schon die anderen FROGs versammelt waren.

Araghast trat vor: "Ich denke, Charlotta sollte alleine hineingehen, wir anderen warten hier draußen, wenn wir alle zusehen, gibt das nur unnötig Stress, oder?" Er sah fragend in die Runde.
Die FROGs nickten zustimmend.
Charlie holte noch einmal tief Luft: "Na dann auf geht's!" Sie öffnete die Tür und betrat den Raum. Das Zimmer wurde von mehreren Fackeln erhellt und durch ein Dachfenster schien der Mond herein. Schräg unter dem Fenster war ein kleines Podest auf dem ein glänzender Pokal in einer Vitrine stand. Bis auf ein weiteres Fenster an der Seite des Raumes war nichts zu sehen.
Araghast schloss die Tür hinter der Werwölfin: "Der Pokal gehört dir. Ich drück dir die Daumen!"
Charlie griff nach ihrer Arbeitstasche, die an einem Lederriemen von ihrer Schulter hing und stellte sie neben dem Podest ab, sorgfältig darauf bedacht, dass sie dieses nicht berührte.
Langsam ging sie um die Vitrine herum und sah sie sich genau an: An der Vorderseite verschwanden vier farbige Drähte in einem kleinen braunen Kasten. Der erste war gelb und führte direkt vom Kasten nach oben zum Vitrinenrand. Der zweite war rot und verlief auf der linke Seite des Podests, bevor er zum Vitrinenrand führte. Der dritte wiederum war blau und verlief zuerst nach rechts und dann nach oben. Der letzte war ein grüner Draht der bis zur Rückseite des Podests führte und dann auch in der Vitrine mündete. Jetzt betrachte sie auch die Vitrine genauer: Der Glaskasten, der den Pokal umgab, stand nicht direkt auf dem hölzernen Podest, sondern zwischen Podest und Glas befand sich eine dünne graue Schicht.
Charlotta beugte sich vorsichtig nach vorne und schnüffelte daran. Der leicht süßliche Geruch von Trinitrotoluole stieg ihr in die Nase. Es war ein neumodischer Sprengstoff, der aber trotz seines immensen Preises immer mehr in Mode kam. Er selbst war relativ unempfindlich gegen Erschütterungen, aber mit genügend Energie [1], ließ sich das sehr schnell ändern und das Zeug detonierte mit einer unglaublichen Sprengkraft. Irgendjemand hatte sich diesen kleinen Spaß eine ganze Menge Geld kosten lassen.
Es lief also im Wesentlichen darauf hinaus, dass sie 4 Drähte hatte und einer davon der Auslöser war. Sie wusste das zwei der Drähte die Energie zum Sprengstoff leiten würden nachdem der Auslöser durch Bewegungen oder so was ähnliches in Gang gesetzt worden war. Diese beiden Drähte lagen meist aus Sicherheitsgründen soweit wie möglich auseinander, damit nicht, wenn bei einem Unglück einer beschädigt wurde, der andere gleich mit drauf ging. Also mussten es entweder gelb und grün oder blau und rot sein. Der dritte Draht war der Auslöser, aber sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, wofür der vierte Draht sein sollte.
Nervös zupfte sie an einer losen Haarsträhne und begann sie um ihren Finger zu zwirbeln, während sie auf die Vitrine starrte und überlegte, wozu der vierte Draht nur gut sein könnte. Sie gab es auf und wandte sich erst mal wieder der Frage zu, welches Drähtepaar die Energie leiten würde. Die Energiequellen waren meistens ganz links und ganz rechts im Zünder.
Sie ging in die Knie und untersuchte den Zünder. Der gelbe und der grüne Draht verschwanden jeweils an den äußersten Enden des Kastens.
"Mhh...also fallen gelb und grün schon mal weg. Blau oder rot? Rot oder blau..." Verzweifelt starrte sie auf den Kasten und fluchte im Stillen über diese verdammten Diebe. Sie war sich mittlerweile ziemlich sicher, dass der 4.Draht gar keine Bedeutung hatte, sondern nur den Betrachter verwirren sollte.
"In Klickern ist es immer der rote Draht, aber das wäre doch zu einfach oder? Ich hasse diese Diebesgilde!" Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie durchquerte mit schnellen Schritten den Raum und riss die Tür auf.
Sechs verwunderte Augenpaare starrten sie an: "Araghast! Welche Farbe hat das Wappen der Diebesgilde? Blau-weiß gestreift oder?"
"Mh.. Eher grau-weiß, aber man könnte es wahrscheinlich im weitesten Sinne als blau bezeichnen, wieso?"
"Ich glaube ich habe des Rätsels Lösung oder ich liege komplette daneben, aber eine bessere Idee bekomme ich wohl nicht." Sie warf die Tür zu, kehrte zur Vitrine zurück und nahm eine Drahtzange aus ihrer Tasche.
An den Ecken waren die Drähte leicht vom Holz gelöst und nicht so straff gespannt, wie an den Seiten. Sie wischte ihre mittlerweile schweißnassen Hände an der Uniform ab, umfasst die Zange fester und schloss die beiden Schneiden um den Draht.
Sie hielt den Atem an und drückte zu.
Nichts passierte.
Sie ließ den Atem hörbar entweichen und erhob sich. Schnell steckte sie die Zange in die Tasche zurück und umfasste zwei Seiten der Vitrine und hob sie hoch, um sie anschließend vorsichtig auf dem Boden ab zu stellen.
Weil sie sich dann vorbeugte um den Pokal genauer zu betrachten, landete die Person, die in diesem Moment durchs Dachfenster sprang nicht grazil neben dem Podest, wie es eigentlich geplant war, sondern auf dem Rücken der Werwölfin. Die kleinere Frau ging unter diesem Gewicht in die Knie und machte eine sehr unangenehme Bekanntschaft mit dem Fußboden. Sie versuchte sich aufzurappeln, aber die Person war in einer Art Husarenritt auf ihr gelandet und drückte sie durch ihr schieres Gewicht zu Boden. Sie zappelte mit aller Macht, kam aber einfach nicht hoch. Plötzlich spürte sie einen warmen Atem in ihrem Nacken und eine samtweiche Stimme flüsterte ihr ins Ohr: "So sehr ich diese Begegnung auch genieße, ich fürchte die Pflicht ruft."
Charlie erstarrte einen Moment und diese Gelegenheit nutzte der Eindringling um Aufzuspringen, mit einer Hand nach dem Pokal zu greifen und mit zwei schnellen Schritten und einem wehenden, kastanienbraunen Zopf zum Fenster und hinaus zu stürzen.
Die Wächterin sprang auf und jagte zum Fenster, aber zu spät, die Frau -denn das ihre Angreiferin weiblich war, dabei war sich Charlie mittlerweile vollkommen sicher- war schon in den dunklen Gassen verschwunden.
"Was ist denn hier passiert???"
Charlie drehte sich um und sah die anderen Wächter in der Tür stehen, sie hatte sie nicht einmal eintreten hören: "Sieht so aus, als wäre der Pokal nun wirklich gestohlen wurden. Ich hatte gerade die Vitrine abgenommen, als plötzlich eine Frau durchs Dachfenster sprang und mich zu Boden warf." Bei dem Gedanken an deren Atem in ihrem Nacken kroch eine leichte Röte an ihren Wangen hoch: "Ähm... na ja ich war einen Moment einfach zu erschrocken, um zu reagieren und dann hat sie sich auch schon den Pokal gegriffen und ist aus dem Fenster gesprungen und verschwunden. Wird kaum ein Mensch gewesen sein, sonst hätte sie diesen Sprung nicht überlebt. Es tut mir wirklich Leid, dass ich den Pokal verloren habe." Charlie sah betreten zu Boden.
"Mh...ich kann mir vorstellen, dass einige Leute nicht gerade erfreut sein werden, aber das Ding war ja eh nichts wert und hey, du hast deine Prüfung definitiv bestanden! Herzlichen Glückwunsch!" Araghast lächelte sie an: "Und ich denke, wenn wir Venezia alles berichtet haben, sollten wir das feiern. Schließlich haben wir die Diebesgilde geschlagen, egal wo der Pokal jetzt auch ist!"



Als Charlie wesentlich später am Abend nach Hause kam, lag auf ihrem Bett der Pokal, sorgfältig ins braunes Papier eingewickelt und mit einer Notiz daran:
Mit bestem Dank zurück.
Ich denke du kannst damit mehr anfangen als ich, ich brauchte ihn nur für eine Wette.
Unser kleiner Kampf hat mir übrigens gefallen.

M.

Und hinter dem Pokal, sorgfältig auf der Mitte ihres Kopfkissens platziert, lag eine blaue Rose.

[1] Sie wurde in den meisten Fällen durch Experimentelle Thaumathurgie erzeugt

Zählt als Patch-Mission.



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