In Kleinarbeit

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von Gefreiter Pismire
Online seit 18. 06. 2000
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 Außerdem kommt vor: Rince

Mit Hilfe der neuen Nanu?!-Technologie werden Handewerker und Schmiede auf winzige Grössen geschrumpft,
damit sie genauere Arbeiten im Inneren von Maschinen und Geräten leisten können.
Allerdings teilen ihnen die für die Nanu?!-Schrumpfung zuständigen Zauberer nicht immer mit, dass sie vielleicht nicht mehr vergrössert werden können.
Das kann ja wohl nicht dem Gesetz entsprechen.

Dafür vergebene Note: 12

Kommandeur Rince saß mißlaunig an seinem Schreibtisch und schob einige Stapel Papier vor sich hin und her. Nun, seit einiger Zeit kamen die Bewohner Ankh Morporks zur Wache und meldeten Verbrechen und versuchten nur noch in Ausnahmefällen alle Gegenstände die nicht niet- und nagelfest waren unter unwahrscheinlichen Vorwänden zu entwenden.
Tja, eigentlich sollte er zufrieden sein, aber das gesteigerte Interesse der Bürger an der Wache brachte auch Negatives mit sich: Akten, Formulare, mit anderen Worten: der ganze verhaßte Papierkram. Eine Weile hatte Rince daran gedacht, Nobby das erledigen zu lassen - immerhin hätte es für einen warmen Winter in der Wachstube gereicht. Aber seine Bedenken überwogen und so sammelte sich das Papier in seinem Büro, das mittlerweile schon aussah wie eine verdammte Bibliothek. Allerdings hatte der Bibliothekar mit einem energischen "Uugh-Iiekh" ein entsprechendes Anliegen an ihn abgelehnt, immerhin sei er magischer Bibliothekar und kein dämlicher Archivar oder "Iieh-Uugh" Buchhalter! Also schien wieder einmal alles an ihm festzuhängen.
Rince seufzte, während er im Unbewußten energische Schritte, nervöses Hüsteln und ein kraftvolles Pochen an seiner Tür registrierte. Und noch bevor er die Chance auf ein "Herein" gehabt hätte, rauschte ein ziemlich übellauniger Mustrum Ridcully in sein Büro, den nervös hüstelnden Quästor wie ein Rettungsboot an einer aufgetakelten Galeone im Schlepptau.
"Kommandeur Rince, ich bitte Dich, wann unternimmt die Wache endlich etwas, ich meine, wann kriegt ihr eure verdammten Hintern aus der Wachstube und schreitet endlich ein", brach es aus dem hochroten Erzkanzler heraus, während er mit seinem Zauberstab so erregt fuchtelte, daß thaumaturgische Funken durchs Zimmer stoben.
"Äh, Mustrum Ridcully."
Rince blickte von seiner Position auf den mächtigen Wanst des Erzkanzlers, über dem irgendwo - zumindest aus seiner Perspektive - ein Zauberhut bedrohlich wankte. Sein Blick glitt links am Erzkanzler vorbei, hinter dem der Quästor nervös seine Taschen durchsuchte, um endlich die neue Schachtel mit den Froschpillen zu finden.
"Erzkanzler, Quästor", begann Rince noch einmal, "was kann ich für Euch tun?"
"Verflixt-noch-mal", fluchte Ridcully hingebungsvoll, "die Sache stoppen, natürlich. Steht doch alles in meinem Brief!"
"Brief?", fragte Rince, "ich kann mich an keinen Brief erinnern, äh, ich meine...", er brach ab und blickte etwas verlegen auf die Papierstapel.
"Ach so, der Brief, nun, Erzkanzler, wir haben alle verfügbaren Leute darauf angesetzt. Aber, äh bei einer so schwierigen Sache....", improvisierte er weiter.
"Verflucht, was ist denn daran schwierig", brüllte Ridcully und -wusch- flog ein neuer Schwarm thaumaturgischer Tropfen an die Wand.
Der Quästor zuckte zusammen, die Pillen fielen aus der gerade geöffneten Schachtel auf den Boden und sprangen wie erschreckte Frösche auseinander, um nicht unter Ridcullys Stiefeln zu landen. Ein thaumaturgischer Tropfen sauste an die Wand und brach sich dort an einem vergessenen Nagel aus oktarinem Metall. Und ein einziges Thaum fand seine Weg mitten unter Ridcullys Stiefel, der gerade eine Froschpille zu Staub im Teppich zermalmte. Und magische Energie setzte sich frei...
"Findet die verdammten Idioten und nehmt sie fest", fauchte der Erzkanzler und rauschte aus dem Raum, den leise wimmernden Quästor noch immer im Schlepptau.
Rince atmete erleichtert auf und begann die Suche auf seinem Schreibtisch. Ein Stapel unter dem Tisch weckte sein Interesse und so konnte er natürlich nicht sehen, was DAVOR geschah. Magie zog in den Teppich, magische Partikel drangen in die Schußfäden und veränderten das Gewebe der Realität. Etwas wuchs...
Zuunterst in dem Stapel fand Rince einen Brief, der aussah, als habe er in der Unsichtbaren Universität als Serviette gedient. Das mußte das Schreiben des Erzkanzlers sein. Er kam hoch und zuckte zusammen, als er auf dem Teppich vor seinem Schreibtisch einen unbekannten Mann sah. Hochgewachsen, groß, weiß gekleidet, älteren Datums. Er war ziemlich beschäftigt damit, sich vorsichtig abzutasten, dann kniete er nieder und untersuchte aufs genaueste den Teppich. Nun, Rince war an mehr als eigenartige Leute gewöhnt, die sich in der Wache aufhielten, aber SO deutlich nicht bemerkt zu werden , DAS ging dann doch zu weit.
"Suchst Du etwas, mein guter Mann", fragte er spitz, "oder bist Du der neue Teppichreiniger?"
Der Mann richtete sich mit einem Seufzen auf und betrachtet Rince, wie ihm schien, mit einigem Erstaunen.
"Nun, ich bin nicht dein guter Mann", sagte er, "mein Name ist Pismire und ich bin bestenfalls der Teppichschamane".
"Ah, der Teppich-, was bitte?, Rince verschluckte sich fast, "neue Religion, was, befreit die Teppiche und so, TRETET nicht so auf ihnen herum, haha, wenn du deine Broschüren loswerden willst, dann gib sie dem Obergefreiten Besuch, dritter Schreibtisch links, und jetzt verschwinde, bitte, ich habe zu tun."
Meine Güte, dachte Rince, diese Stadt, sie bringt mich noch mal in den Wahnsinn. Dann brach er das Siegel von Ridcullys Brief und begann zu lesen. Er war geschrieben, wie der Erzkanzler sprach, war ziemlich lang, hatte offensichtlich eine Menge Federn und Tinte gekostet und war an einigen Stellen vor Tintenflecken nicht mehr zu lesen. Der Erzkanzler schien ZIEMLICH erregt gewesen zu sein, hier und da waren Risse im Papier und die Unter- und Durchstreichungen schienen allein ein ganzes Faß Tinte benötigt zu haben, aber Rince gelang es beim dritten Lesen den Inhalt zu entschlüsseln. Offensichtlich gab es Zauberer (Ridcully nannte sie natürlich nicht so, er schreib von verflixten Beschwörern; Rince hingegen hatte nichts dagegen, die ganze verdammte Bande über einen Kamm zu scheren), die ehrbare Handwerker zu etwas namens Nanu?!-Technikern machten, indem sie sie auf eine unerhört winzige Größe schrumpfen ließen, um auch in sehr kleinen Maschinen arbeiten und reparieren zu können. Die Unsichtbare Universität empfand das a) als Einmischung in ihre Angelegenheiten und konnte das b) natürlich nicht dulden. Aufgeflogen war die Sache erst, als sich ein wütender Protestzug von Nanu?!-Technikern auf dem Haferbrei des Quästors formiert hatte, weil man ihnen leider vorher nicht mitgeteilt hatte, daß die Verwandlung nicht rückgängig zu machen war. Das wiederum hatte dem instabilen psychischen Zustand des Quästors nicht gutgetan... Und außerdem waren alle Versuche der Unsichtbaren Universität, den Zauber rückgängig zu machen, fehlgeschlagen. Woraus Ridcully schloß, es KÖNNE gar keine magische Angelegenheit sein, sondern fiele in den Zuständigkeitsbereich der Wache.
"Zauberer", Rince spuckte das Wort aus, "verdammte Bande von aufgeblasenen Nichtstuern. Warum regeln die ihren blöden Kram nicht alleine?"
"Nun, weil Menschen im allgemeinen dazu neigen, ihre Problem auf anderen Schultern abzuladen. Und magische Personen brauchen natürlich ein bestimmtes aufgeblasenes Auftreten, weil sie tief in ihrem Inneren ziemlich unsicher sind. Hängt mit dem Beruf zusammen, schätze ich", ließ sich die Stimme dieses Teppichmannes vernehmen. Rince hatte ganz vergessen, daß er laut gedacht hatte.
"Nun, Herr Bishierher.."
"Äh, Pismire, es heißt Pismire, und wie heißt du?", unterbrach ihn der Fremde und streckte ihm die Hand entgegen.
"Rince, Kommandeur Rince", antwortete dieser gegen seinen Willen. "Äh, gut, PISMIRE, du kannst jetzt gehen, ich will dich nicht aufhalten." Rince wedelte mit der Hand, Pismire fischte sie aus der Luft und schüttelte sie.
"Oh, ich schätze, ICH habe Zeit, und DU hast ein Problem. Nun...", Pismire zog sich einen Stuhl heran und beugte sich vor, "...erzähl mir davon, du fühlst dich sicher besser, danach, was meinst du?"
Rince wußte nicht, wie ihm geschah, aber auf einmal brach alles aus ihm heraus, die Stadt, die Wache, die Bürger, die Gilden, die Zauberer, und Pimire ließ ihn reden. Nach einer langen Zeit begann Rince, sich besser zu fühlen und gab ihm Mustrums Brief. Pismire las den Brief, lehnte sich zurück und sagte eine Weile gar nichts.
"Wenn du willst, kümmere ich mich um diese Angelegenheit, sie kommt mir, nun ja, auf eine umgekehrte Weise sehr bekannt vor. Sie gibt mir auch die Gelegenheit, mich hier einmal umzusehen. Du meine Güte, nach deinen Schilderungen muß das hier eine sehr bemerkenswerte Stadt sein."
"Äh, ich weiß nicht", gab Rince zu bedenken, "Du bist kein Mitglied der Wache und so, ich meine, ich kenne Dich nicht."
"Oh, darüber mach Dir keine Gedanken, du kennst mich nicht, du kennst auch dich nicht; das ist nicht so schlimm. Laß dich einfach mal fallen - äh, das ist jetzt natürlich nur übertragen gemeint, immerhin sind wir nicht auf ebener Erde - und versuche zu vertrauen. Ja, Vertrauen ist SEHR wichtig", entgegnete Pismire und stand auf.
Als er schon an der Tür war, erwachte etwas in Rince und er fragte: "Äh, Pismire, was hat Dich eigentlich in mein Büro geführt?"
"Oh, das ist nicht so wichtig, in gewisser Weise, hast Du mir vielleicht auch schon geholfen, vielen Dank", murmelte Pismire zerstreut und ging.
Er verließ das Büro und ging nach unten. Die Wache war gerade nicht besetzt, lediglich in einer Ecke schien etwas, das beinahe ein Mensch sein konnte, zu dösen.
Pismire nahm im Vorbeigehen ein Buch von einem der Tische, öffnete die Tür und betrat zum ersten Mal die Straßen von Ankh Morpork. Fast ware er über den Geruch der Stadt gestolpert, aber Rince´ Erzählung hatte ihn vorbereitet.
An der Ecke des Platzes stand jemand, der den verzweifelten Ausdruck eines Mannes im Gesicht hatte, der versuchte, sich mit dem Verkauf von Diktaphonen in einem Trappistenkloster oder Handbüchern über Pantomime an Lord Vetinari zu ernähren, und der mit krächzender Stimme etwas namens "Würstchen im Brötchen" feilbot. Pismire musterte ihn kurz und beschloß dann, daß das genau der richtige Mann in dieser Angelegenheit sei.
"Guter Mann, wie heißt du", eröffnete er das Gespräch und kam dann ziemlich umständlich auf den vermeintlichen Kern seines Anliegens. Er sei neu in der Stadt, TMSIDRS's Augen zeigten ein erstes Glitzern, und suche Arbeiter für ganz spezielle Aufgaben. Nun, sehr spezielle und auch sehr vertrauliche Aufgaben. Es ginge da um etwas sehr einträgliches. Und die Arbeiten an sehr kleinen Dingen sollten sehr, sehr unauffällig zu erledigen sein. Und daher suche er einen zuverlässigen, aber auch sehr zuverlässigen Arbeitsvermittler. Schnapper biß an, sein Grinsen wuchs fast rund um sein Gesicht und versprach Pismire - gegen eine entsprechende, aber sehr bescheidene Beteiligung von 80% - diese Arbeitskräfte zu beschaffen. Pismere solle sich zwei Stunden vor Mitternacht in der "Geflickten Trommel" mit ihm treffen. Der Handel war perfekt und Pismire ging zufrieden weiter.
Nun, jetzt hatte er einige Stunden Zeit und beschloß, sich diese Stadt, die sich doch erheblich von Wehr unterschied, genauer anzuschauen. Besonders faszinierte ihn der Ankh, dessen lebendige Schilderung durch Rince ihn mehr als neugierig gemacht hatte. Eine Weile stand er am Ufer, dann auf dem Fluß, wo er eifrig Proben nahm und in seinem umfangreichen Beutel verstaute. Nach Einbruch der Dunkelheit begab er sich in die "Geflickte Trommel". Als Schnapper dort nach einigen Stunden eintraf, bemerkte er zu seinem Erstaunen, daß sein neues Opfer, äh, sein neuer Geschäftspartner, an einem Tisch mit einigen mehr als tödlich aussehenden Mittländern saß, an die er eifrig Mittel gegen dieses und jenes Zipperlein verteilte, während Kniebrecher Mannspalter neben ihm saß und endlich den lange versprochenen Brief an seine Mutter aufs Papier malte.
Als Pismere Schnapper sah, erhob er sich, verabschiedete sich von seinen neuen Bekanntschaften und setzte sich mit ihm an einen Tisch. Schnapper holte einen Beutel heraus, in dem eine beträchtliche Unruhe herrschte, und als er ihn auf dem Tisch öffnete, schienen winzig kleine Wesen aus ihm hervorzuquellen. Nun gibt es natürlich akustische Probleme bei der Verständigung über einen so erhebliche Größenunterschied hinweg, aber Pismire hatte sich vorbereitet. Er hatte Papier und Stift dabei und schrieb: "Wenn ihr das lesen könnt, dann stellt euch zu einem JA auf dem Tisch auf." Und wirklich, erst entstand Unruhe auf der Tischplatte und dann stand dort "JA" zu lesen. Schnapper traute seinen Augen nicht, aber er machte auch keine Anstalten, das seltsame Treiben zu unterbrechen.
Nach ein, zwei Stunden war Pismire mit seinen Fragen am Ende, ließ die Nanu?!-Techniker wieder in den Beutel steigen.
"Ich schätze, du hast mir sehr geholfen, Herr Schnapper", sagte Pismere, "und wenn Du mich jetzt entschuldigen willst, aber ich glaube, die ganze Angelegenheit duldet keinen Aufschub. Was unser Geschäft betrifft, nun, ich schätze, wir sollten die ganze Idee vergessen, weißt du, es gibt vermutlich keinen Markt dafür, aber ich denke, ich könnte Deine Mühe mit diesem Pulver entgelten, es ist zwar nicht direkt magisch, aber Dir fällt sicher eine Verwendung dafür ein," fügte er hinzu und reichte Schnapper einen kleinen Lederbeutel, dessen Inhalt sich vermutlich noch innerhalb der Nacht seinen Weg ins Freie fressen würde.
Schnapper reagierte auf seine gewohnte Art, hastig strich er den Beutel ein und verschwand, während neue Geschäftsideen bereits in ihm brodelten. Pismere verließ kurz nach ihm die "Geflickte Trommel". Was er jetzt brauchte war ein bißchen Schlaf und Ruhe zum Nachdenken, um für diesen verzwickten Fall eine Lösung zu finden.
Der nächste Morgen fand einen ausgeruhten Pismere auf dem Weg zur Wache, wo ihn ein ungewöhnlich entspannter Kommandeur Rince erwartete.
"Guten Morgen, Pismire", begrüßte er ihn, "hast Du die Ermittlungen aufgenommen?"
"Guten Morgen, Kommandeur. Ja, ich habe erfahren, was ich wissen wollte. Ich habe lange darüber nachgedacht und vielleicht gibt es auch eine Lösung. Aber vielleicht sollte ich Dir erst einmal alles erzählen."
Er holte den Beutel mit den Nanu?!-Technikern hervor und ließ sie vorsichtig auf Rinces Schreibtisch frei.
"Wir haben hier ein schwieriges Problem, bei dem es um magisches Gleichgewicht und so etwas geht. Die Leute hier sind mit Malichs Unendlichem Verkleinerungsspruch, nun, behandelt worden. Ein erstaunlicher Spruch, wirkt wie eine Wippe, nun, und dadurch das ich gestern vergrößert worden bin..." Pismire brach ab, als er Rinces Gesichtsausdruck, der von einem ersten Erstaunen zu der Vorstufe zu einem erheblichen Wutanfall wechselte. "Naja, vielleicht sollte ich mir die thaumaturgischen Details sparen, aber durch das, was gestern passiert ist, ist ihre Verwandlung zur Zeit unmöglich geworden, es hat sich ein Gleichgewicht hergestellt. Nun, ich persönlich finde, daß eine gewisse Balance eine schöne Sache ist", er stockte erneut, als Rince´ Gesicht sich bedrohlich zu röten begann.
"Du meinst, erst verwandeln diese verdammten Zauberer MEINE Bürger in, äh, winzige DINGE, und dann bringen die Herren es nicht einmal fertig, den angerichteten Schlamassel wieder gutzumachen?", brüllte Rince.
"Nun, das ist vielleicht eine etwas zu negative Sicht der Dinge, aber sehr verkürzt könnte man die Angelegenheit so zusammenfassen.", versuchte Pismire zu erläutern.
Aber Rince war noch nicht fertig. "Und du erzählst mir was von Balance!!!" Erste Putzbrocken lösten sich von der Decke. "Und WAS habe ich da gerade gehört, DU bist auch daran beteiligt!?!" Rince setzte zu einem Sprung über den Schreibtisch an. Pismire machte eine beruhigende Handbewegung, die Rince genausowenig registrierte, wie ein Nilpferd ein Sandkorn.
"Und wahrscheinlich sagst du mir gleich auch noch, daß das ganze LEGAL ist, weil die HERREN ZAUBBERER ja nicht unter das Gesetz fallen!", schnaubte er.
"Nun, das ist nicht der Fall. Der Zauberer, der mit Malichs Unendlichem Verkleinerer experimentiert hat, heißt Unterweiß, es ist der - moment - 278. von links, da vorn auf deinem Tisch. Hat ihn selbst erwischt, tja, kann vorkommen. Und jetzt ist er seine magischen Fähigkeiten los. Und natürlich hat er gegen die "Verordnung über das willkyrliche Verkleinerern Unserer Bürgern" von 1437 und 1522 in der erweiterten Fassung von 1622 (betrüfft: auch nur führ kurtze Zait) verstoßen. Vielleicht solltest du einen aktualisierten Anschlag oder so etwas veröffentlichen. Ich habe mir das Buch über die "Verordnungen und Gesetzt der Städte Ankh und Morpork" übriges gestern von einem deiner Mitarbeiter entliehen. Bitte gib es ihm zurück."
Rince, der zu Anfang von Pismires Rede einem Anfall nahe gewesen war, hatte sich etwas beruhigt. Dennoch hätte man mit seiner Stimme Felsen schneiden können als er jetzt frage: "Und was sollen wir jetzt tun?"
"Ich habe gestern mit den Nanu?!-Technikern verhandelt. Sie wären bereit, nicht in ihre entsprechende Form zurückzukehren, vorausgesetzt, daß man ihnen einen entsprechende Lebensraum zur Verfügung stellt. Und natürlich haben sie sehr interessante berufliche Möglichkeiten vor sich. Ich habe gehört, daß es in deinem Haus entsprechende Räumlichkeiten mit riesigen Teppichen gibt. Ich möchte sie nicht auf meinem Teppich ansiedeln, weil ich nicht weiß, welches Gleichgewicht dadurch in Unordnung geriete."
"Wo bitte nicht?", fragte Rince, der langsam an seinem Verstand zweifelte.
"In MEINEM Teppich", entgegnete Pismire. "Ein wunderbarer Teppich, liegt direkt vor dir. Ich kenne einige wundervolle Leute da. Und vielleicht kann ich eines Tages auch dorthin zurückkehren. Aber bis dahin sollten wir DIESEN Leuten einen angemessenen Teppich verschaffen."
"Du meinst, DU kommst aus DIESEM Teppich, deswegen können MEINE Bürger nicht mehr groß werden und sollen daher in MEINEM Teppich leben? Habe ich das richtig verstanden?", fragte Rince entgeistert. Manchmal wünschte er sich eine Schachtel Froschpillen...
"Doch, das hast Du sehr schön auf den Punkt gebracht, Herr Rince. Ich hab doch gesagt, man muß die Dinge positiv sehen. Übrigens, ich habe gehört, daß ihr noch Leute in der Wache sucht, ich meine, solange bis ich zurück auf Teppich kann, könnte ich mich hier nützlich machen, immerhin ist es eine FLACHE Welt, nicht, ich denke damit kann ich leben." entgegnete Pismire. "Aber vielleicht brauchst Du auch noch Bedenkzeit", fügte er hinzu als er sag, wie Rince mehrfach zusammenzuckte.
Rince seufzte resigniert.
"Nun, warum nicht, meinetwegen schwöre auf den heilige Wollflusen und dann mach dich an die Arbeit, äh, und übrigens, sag "Rince", oder "Kommandeur", aber nenn mich nicht "Herr", daran gewöhne ich mich nicht."
"Ach übrigens, Her.., äh, Kommandeur, wenn Du mal wieder ein Problem hast..." hub Pismire an.
"Rrraus...", brüllte Rince, aber es klang schon recht entspannt.



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