Lizzy Pemmbruck

Bisher haben 4 bewertet.Du hast schon bewertet!

von Feldwebel Cim Bürstenkinn (SEALS)
Online seit 27. 09. 2014
Zeitmönche haben die Geschichte auf den 14. 10. 2004 datiert
PDF-Version

 Außerdem kommt vor: Kathiopeja

Eine Entwicklungsgeschichte

Dafür vergebene Note: 8



* 14. Sektober 2004, Ankh-Morpork *

Lizzy, eigentlich Elzbeth Pemmbruck, wuchs in einem behütetem Umfeld, in einem riesigen Anwesen in der Nähe des Schlummerhügels auf.
Gemeinsam mit ihren Großeltern, Eltern und Bruder Kyle lebte sie glücklich in einer Blase aus Reichtum und Macht und nichts deutete darauf hin, dass diese in Kürze platzen sollte.
Es war kurz nach ihrem neunten Geburtstag, Ihr Kindermädchen war zu ihrer eigenen Familie gefahren und ihre Eltern waren mit dem großen Bruder auf dem Weg zu einem Gildenball.
Es blieb die Aufgabe der Großeltern auf Lizzy aufzupassen, wie sie es hunderte Male zuvor gemacht hatten.
An solchen Tagen durfte das Mädchen immer ein wenig länger wach bleiben, nutzte die Zeit um in Büchern zu versinken, saugte die Geschichten von drachentötenden Helden in strahlender Rüstung in sich auf und stellte sich vor, selbst mit dem Schwert in der Hand über ihren Feinden zu stehen.
»Sie ist noch zu jung!«
Ihre Großeltern, Mara und Jederich hatten einen Streit, dem Lizzy mit halben Ohr folgte, weil er sich scheinbar auch um sie drehte.
»Sie ist im richtigen Alter!«, antwortete Jederich, ergänzt durch einige unverständliche Worte.
»Was ist wenn er sich nicht in ihr festsetzen kann, weil ihr Geist noch zu stark ist? Wenn er sich verändert, wenn sie heranwächst?«
»Papperlapapp!«, der alte Mann schien die Geduld zu verlieren. »Wir haben einen Auftrag, wenn du das vergessen haben solltest.«
Die Frau schwieg und Lizzy hörte, wie sich ihre Schritte entfernten.
Wenig später kam sie mit einer Tasse Kakao in ihr Zimmer. »Alles ok bei dir, Kleines?«, fragte Mara lächelnd und stellte das Getränk auf ihren Nachttisch.
Lachend räkelte sich das Mädchen am Bett. »Oh ja, Kakao! Ich bin gerade an der Stelle wo der Drache auf Herbert den Helden steigt! Wenn Mama und Papa unterwegs sind, ist es fast wie Urlaub mit euch!«
Sie nahm einen langen Schluck von der Tasse und stellte ihn wieder ab. »Etwas bitter. Aber gut!«
Mara schluckte. »Lizzy, du musst wissen, dass wir alles nur tun, weil wir dich lieben!«
Sie zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich doch! Warum sagst du das jetzt?«
Doch in diesem Moment fing das Zimmer an sich zu drehen, es schien schlagartig dunkler zu werden und die Wände krochen näher an sie heran. Die Stimme ihrer Oma hatte sich schlagartig in einen finsteren Ton verwandelt.
Wir haben große Dinge für dich vorbereitet, Lizzy! Du wirst den Herrn treffen! Du wirst zum Herren werden!«
Doch das Mädchen war zu sehr von den krallenbewehrten Händen die aus den Wänden wuchsen abgelenkt, um darüber nachzudenken was sie meinen könnte. Der ganze Raum schien sich in einen Kokon verwandelt zu haben der ihr Bett umgab; dunkle, rot leuchtende Augen sahen ihr entgegen und rötlicher Schleim tropfte auf sie herab.
Was ist das?, fragte sie und erkannte ihre eigene Stimme nicht mehr.
Ich glaube ich…., und sie verlor das Bewusstsein.

»Schnell jetzt!«, befahl Jederich, der nun eine schwarze Kutte trug, und nahm Lizzy bei den Schultern. »Die Droge wird nicht lange anhalten und sie muss noch in ihrem Körper sein, wenn wir das Ritual durchführen!«
Sie trugen das Mädchen in den Keller, legten sie auf einen Tisch auf den mit Kreide eigenartige Symbole gezeichnet waren. Fackelständer gaben dem ganzen ein unruhiges, rötliches Licht und der harzige Rauch lag in breiten Schwaden in der Luft.
Mara kniete sich vor den Füßen des Mädchens hin und senkte den Kopf, auch sie hatte eine schwarze Kutte angezogen und hatte Tränen in den Augen.
»Hör auf zu flennen, Weib! Der wichtigste Moment im Leben deiner Enkelin steht bevor!«, er nahm einen Dolch dessen Klinge wie eine Schlange gebogen war und ritzte sich beide Handflächen auf – ließ das Blut schließlich auf Lizzys Körper und Gesicht tropfen, die das scheinbar in ihren unruhigen Träumen verarbeitete. Immer wieder schrie sie kurz auf, hielt die Hände abwehrend vor das Gesicht um dann wieder eine Weile regungslos liegen zu bleiben.
Jederich legte den Dolch neben den Körper des Mädchens und hob die Hände über ihr.
»Aeshma, Bringer der Grausamkeit, Dieb der Seelen, erhöre mich!«, begann der alte Mann nun zu rezitieren. »Sieh herab auf dieses Geschöpf, dass fortan Dein Werkzeug und Gefäß werden soll!
Ich rufe Aeshma herbei, ich rufe die Nasu herbei, ich rufe direkte Verschmutzung herbei, ich treibe die heilige Reinheit hinweg. Ich rufe die hagere Bushyasta herbei, Muidhi und Kapasti. Ich rufe die Pairika herbei, die über das Feuer kommt, über das Wasser, über die Erde, über die Kuh, über den Baum. Ich sähe die Unreinheit über dies Geschöpf, sie soll kommen über das Feuer , das Wasser, die Kuh und den Baum. Großer König, stark und mächtig, erscheine und nimm dieses Gefäß!«
Ein dunkelrotes Leuchten bildete sich über Lizzys Kopf, nahm die Form einer Kreatur aus deren Haupt sich ständig zu verändern schien, bis sich endlich ein alter grauhaariger Mann bildete.
Es ist höchst an der Zeit, dass du mir ein neues Werkzeug bringst, Abdal [1]. Dieser Körper ist alt, krank und ausgemergelt. Aber kümmere dich zuerst um den Eindringling!

Jederich sah sich verwirrt um. Welcher….. Da sah er seinen Sohn und seine Frau in der Tür stehen. Beide waren sprachlos und waren weit davon entfernt zu akzeptieren was ihre Augen sahen.
»Papa?«, begann Lizzys Vater versuchsweise. Doch bevor er einen klaren Satz artikulieren konnte, rannte seine Frau bereits los zu ihrer Tochter und schüttelte sie.
»Tut mir leid, Sohn. Das war nicht geplant!«, Jederich nahm die geladene Armbrust die unter dem Tisch für alle Fälle bereit lag und schoss auf seinen Sohn. Ungläubig, bestürzt und ohne auch nur einen Bruchteil verstanden zu haben was da passierte, brach er in sich zusammen.
»Warum?«, fragte die junge Frau Pemmbruck während ihr Schwiegervater nachlud. Sie wollte Lizzy von dem Tisch herunterziehen und war froh, dass sie endlich die Augen öffnete. Aber absolute Dunkelheit war hinter den Lidern verborgen, das Gesicht des kleinen Mädchens verzerrte sich zu einer bösen Grimasse und sagte, »Hallo Mama!«. Sie griff sich den Ritualdolch und schnitt ihrer Mutter mit einer fließenden Bewegung den Hals auf.
Entsetzt griff sich die Verletzte an ihre Kehle, aus der das Blut wie eine Fontäne schoss; sie sah ihre Tochter flehend an, doch Lizzy bohrte ihr den Dolch mitten ins Herz.
»Wo bleibt ihr denn alle?«, Lizzys Bruder Kyle war nun auch in den Keller gekommen – eigentlich hatten sie nur die Einladungen vergessen und wollten gleich wieder gehen – als er sah was sich im Keller abspielte, reagierte er sofort, machte am Absatz kehrt und rannte die Treppe wieder nach oben.
Beinahe hätte er es geschafft, doch der Bolzen seines Großvaters hatte ihn eingeholt und wie eine Holzpuppe fiel er die Treppe herab , zurück in den Keller.
»NAAAAIN«, Lizzy schüttelte den Kopf, sah sich verwirrt um, sah ihre Familie tot am Boden, die Großmutter immer noch knien und Jederich mit der Armbrust in der Hand stehen.
»Was habt ihr …. Warum?«, schrie sie und ließ den blutigen Dolch fallen. Sie stolperte über den Körper ihrer Mutter und realisierte, dass sie ihr Mörder war.
Erneut schüttelte sie den Kopf.
Abdal, du hast versagt. Das Mädchen ist nicht bereit gewesen. Sie wehrt sich, widersetzt sich Aeshma, SIE WIDERSETZT SICH MIR! Du hast mich in eine Falle gelockt! Du weißt was die Strafe dafür ist!

Stumm nickte Jederich, lud die Armbrust neu und richtete sich selbst.
Bevor die kleine Göre die Kontrolle wieder zurück erlangt, werden wir beide etwas Spaß haben
, sagte Aeshma und ging auf die Großmutter zu.



* 16. Sektober 2004, Ankh-Morpork *

Cims Kopfschmerzen, wollten nicht verschwinden. Das zweijährige Jubiläum bei SEALS wurde von Atera und den Kollegen ausgiebig und auf seine Kosten gefeiert. Irgendwer war so nett gewesen ihn dann nach zu seiner Frau Timara nach Hause zu bringen, oder dem Zustand seiner Uniform nach zu urteilen zumindest zu schleppen [2].
Am Morgen hatte er sich selbst vor der Eingangstür in einem bedenklichen Zustand wieder gefunden.
»In meinem Alter, sollte man nicht mehr maßlos trinken!«, wiederholte er recht genau die letzten Worte die er von seiner Frau gehört hatte und machte sich auf seinen Weg durch die Schatten.
Auch von den Kollegen waren einige »krank« geschrieben, doch dem Feldwebel [3] war eine einsame Streife nur recht. Darüber hinaus versprachen die Schatten dezente, lautlose Verbrechen und keine Geschreie das ihm körperliche Schmerzen verursachten.
Relativ zufrieden und mit einem leicht dümmlichen Grinsen, ging er leicht wankenden Schrittes durch die Grubengasse, als er über die Geräusche von Kreidigs Baumarkt, leises Worte aus einer Sackgasse hörte. Immer und immer wieder, der gleiche unverständliche Satz.
Cim wusste, dass es eine Falle sein konnte. Er war sich bewusst, dass er nicht auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit war, aber gleichzeitig war es auch unwahrscheinlich, dass jemand glaubte, einem SEALS-Wächter viel wegnehmen zu können.
»Stadtwache, Feldwebel Cim Bürstenkinn. Ist alles in Ordnung?«, er ging vorsichtig näher ohne eine Antwort zu bekommen. Doch der Satz wurde ständig aufs neue wiederholt.
»….Pemmbruck..«, hörte er endlich aus den genuschelten Wörtern heraus.
»Können sie mich verstehen? Ich bin Vektor! Ich will ihnen nur helfen!«, sagte er so laut es seine pochenden Schläfen erlaubten.
Da sah er das kleine Mädchen. Es saß in einem fleckigen Nachthemd auf einer Türschwelle und sagte mit dem Oberköper vor und zurück wippend: »Ich bin Lizzy Pemmbruck. Ich bin Lizzy Pemmbruck!«
Der Wächter vergaß seine Kopfschmerzen. Das Nachthemd war voller Blut, das Kind definitiv in einem Schock-Zustand.
Er kniete sich vor sie hin und sagte leise : »Hallo Lizzy, ich bin Cim. Kannst du mich verstehen?«
»Ich bin Lizzy Pemmbruck«
Er streifte seinen Rucksack ab, legte das Schwert darauf und zog seinen Mantel aus. Jetzt wünschte er tatsächlich, dass sie nicht nach Alkohol und Erbrochenem stinken würde, aber sie war auf jeden Fall wärmer als das Nachthemd des Kindes. Schnell nahm er die Taubenröhre aus der Innentasche und legte den Mantel um Lizzys Schultern und half ihr sich darauf zu setzen. Immerhin hörte sie auf hin und her zu wippen, wiederholte aber nach wie vor »Ich bin Lizzy Pemmbruck«, als hätte sie Angst es zu vergessen.
»Es wird alles gut«, sagte Cim freundlich und versuchte seine Fahne in eine andere Richtung auszuatmen. »Ich schicke nur schnell eine Nachricht an meine Kollegen, dass wir unterwegs sind!«
Er zog einen kleinen Zettel aus der Jackentasche und schrieb: »Lizzy Pemmbruck aufgefunden. Stark unterkühlt. Bitte übliche Maßnahmen einleiten. CB «
Schnell nahm er die Taube aus der Röhre, steckte die Nachricht in den kleinen Behälter an ihrem Fuß und ließ sie fliegen.
Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass die Worte aufgehört hatten. Erfreut drehte er sich um, dachte sie wäre zu sich gekommen und sie stand tatsächlich aufrecht vor ihm.
Leider hielt sie auch sein Schwert in der Hand, starrte ihn aus pechschwarzen Augen an und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Er wich zurück und hob die Hände beschwichtigend nach oben.
»Ho ho, Lizzy, ich bin es, Cim! Der Mantel passt dir gut. Ist er schön warm?«
Ein knurrendes Geräusch drang aus ihrem Mund. Dann ein einzelnes Wort, das so seltsam klang, dass Cim ein Schauer über den Rücken lief
…SHHHMMA
, dann schüttelte sie den Kopf und schrie »NEIN!«, sackte in sich zusammen und begann erneut mit »Ich bin Lizzy Pemmbruck. Ich bin Lizzy Pemmbruck«.
Vorsichtig hob Cim sein auf den Boden gefallenes Schwert auf und steckte es zurück in seinen Gürtel.
Er schlug sich selbst mit der flachen Hand auf den Hinterkopf, weil er mit seiner Waffe umging, als wäre er noch ein Rekrut und während er seinen Rucksack wieder umschnallte sagte er:
»Komm Lizzy, ich bringe dich jetzt in Sicherheit! Du wirst sehen, im Wachehaus ist es warm und es gibt nette Leute dort – ok – nicht nur. Aber einige sind ganz ok!«
Er hob sie hoch, und sie schlang wie automatisch ihre Arme um seinen Hals. Der Wächter hörte nie zu reden auf, und hin und wieder sagte Lizzy müde »Ich bin Lizzy Pemmbruck« und als sie die Ponsbrücke erreichten war sie eingeschlafen.



* Wachehaus, Pseudopolisplatz *

Lance-Korporal Kathiopeja hatte Cim bereits erwartet und ein Bett in einem leeren Büro aufstellen lassen. Ohne zu sprechen, brachten sie das Mädchen in das Behelfs-Schlafzimmer und schlossen die Tür.
»Hallo Kathi!«, sagte Cim endlich, »Kein Gutes Zeichen, wenn sich eine Tatortwächterin um ein vermisstes Kind kümmert. Ich hoffe du springst für jemand ein?«
Kathi schüttelte den Kopf. »Cim, wir haben gestern ihre gesamte Familie tot im Keller ihres Hauses gefunden. Vor allem die Mutter und die Großmutter sind furchtbar zugerichtet worden. Das war eine Hinrichtung«
Cim schloss die Augen. Das erklärte wohl auch das Blut auf dem Nachthemd der Kleinen.
»Von Lizzy hatten wir bisher keine Spur. Es scheint, dass sie die einzige Überlebende aus diesem Überfall ist«.
»Habt ihr schon einen Hinweis?«
Kathi schüttelte den Kopf. »Es ist alles sehr eigenartig. Scheinbar wurde nichts gestohlen – zumindest sind alle möglichen Wertgegenstände noch da. Der Bruder von Frau Pemmbruck ist der nächste Verwandte der noch lebt. Wir lassen ihn gerade holen.«
Cim zögerte. Wie sollte er Lizzys Verhalten beschreiben, ohne den falschen Eindruck bei Kathiopeija zu erwecken.
»Da war noch etwas, Kathi. Sie hat die ganze Zeit Ich bin Lizzy Pemmbruck gesagt. Nur kurz hat sie sich mein Schwert geschnappt, hat irgendwas unverständliches gemurmelt und ist dann in sich zusammengebrochen. Es sah aus, als wären ihre Augen völlig schwarz«
»Bei dem was dieses Mädchen hinter sich hat, wundert mich nichts mehr. Ich würde dir empfehlen erstmal duschen zu gehen. Scheinbar bist du in irgendwas … reingefallen? Wir kümmern uns um das hier und halten dich auf dem Laufenden!«
Cim nickte wissend und ging mit einem eigenartigen Gefühl im Hinterkopf ins Badezimmer.



* Einige Tage später *

Lizzy wusste, dass sie den Dämon in ihrem Kopf besiegen konnte. Doch er schien überall zu sein, darauf zu lauern, dass sie unachtsam wurde und er die Kontrolle übernehmen konnte.
Hin und wieder gelang ihm das auch, wenngleich nur kurze Zeit, doch sie hatte mindestens drei Leute verletzt seit sie von zu Hause weggelaufen war.
Es war gut in dem Wachhaus zu sein. Sie hatten ihr normale Kleidung gebracht, ihr Nachthemd war gewaschen worden und ihre Haare waren gebürstet. Mittlerweile konnte sie sich darauf konzentrieren sie selbst zu sein, ohne es ständig sagen zu müssen. Ein großer Spiegel stand vor dem Bett – der half mehr als sie erwartet hatte. Beinahe fühlte es sich an, als wäre sie zu Besuch bei armen Verwandten – sie hatte absolut kein Gefühl mehr dafür wie lange sie schon da war, aber sie fühlte sich wohl, auch wenn sie nicht sprechen wollte. Sie wusste, würde sie sprechen, müsste sie herausschreien, dass sie ihre Mutter umgebracht hatte und ihre Großmutter….
Es klopfte an der Tür und die klatschianische Frau, die meistens bei ihr war, kam wieder herein.
»Hallo Lizzy, ich hab eine Überraschung für dich! Dein Onkel Selbart ist da!«
Selbart Enitol, war der Bruder ihrer Mutter. Er gehörte genau zu der Riege von armen Verwandten, die ständig neidisch auf den Reichtum der Pemmbrucks geglotzt hatten. Seine Frau und er wohnten mit ihren beiden Kindern in einem kleinen Haus in der Kickelburststrasse – nicht gerade die Schatten aber auch nicht die Gegend in der man unbedingt nach Einbrechen der Dunkelheit auf die Straße gehen wollte. Sie konnte den ewig schwitzenden, leicht schielenden Mann nicht leiden. Genauso wenig wie ihre Mutter. Sie sahen sich nur bei Hochzeiten und …Beerdigungen.
Warum war… da wurde Lizzy bewusst, dass alle anderen tot waren. Er war ihr nächster Verwandter.
Sie wollte nicht. Sie zog die Beine an den Körper und die Decke bis zu den Schultern.
»Hallo Lizzy! Erinnerst du dich an mich? Onkel Selbi! Wir werden jetzt gemeinsam leben! Werden eine Familie!«
Lizzy glaubte in ein tiefes Loch zu fallen, spürte wie der Dämon wieder aufwachte und sie begann automatisch »Ich bin Lizzy Pemmbruck« zu sagen.
»Es wird alles gut werden!«, sagte ihr Onkel zu der Wächterin. Lizzy glaubte ihm nicht.



* 16. Asche 2004, Haus der Pemmbrucks *

Die Familie Enitol hatte ihr Haus verlassen und waren in das der Pemmbrucks gezogen. »Um besser auf Lizzy aufpassen zu können«, versicherte ihr Onkel jedem der es hören wollte. Er war zum Verwalter ihres Vermögens geworden – und selbst in ihrem Dämmerzustand verstand Lizzy, dass er es mit beiden Händen ausgab, seiner Frau und seinen beiden Söhnen Geschenke machte und selbst nur in den feinsten Anzügen herumlief.
Lizzy selbst wurde in Ruhe gelassen, bekam regelmäßig Essen, Martia, ein Dienstmädchen kümmerte sich darum, dass sie gewaschen und gepflegt wurde. Die Familie bekam sie so gut wie nie zu Gesicht.
Der Dämon, er nannte sich Aeshma, hatte sich schon lange nicht mehr gemeldet. Beinahe glaubte Lizzy ihn los geworden zu sein, doch instinktiv wusste sie, dass er irgendwo lauerte – sie wollte ihm keine Chance geben.
Martia war gerade dabei ihre Füße zu waschen, als er plötzlich , ein Monat nachdem er aufgetaucht war zum ersten Mal mit ihre redete.
Du weißt, dass es nicht so sein muss, Lizzy, oder?

Erschrocken fuhr sie hoch und stieß dabei das kleine Becken um, in dem ihre Füße gesteckt hatten.
»Oh, was war dass denn?«, frage Martia gutmütig. »Na kein Problem, das machen wir gleich wieder trocken«. Sie ging um Lappen und Eimer zu holen.
»Ich bin Lizzy Pemmbruck!«, sagte sie in ihrem Kopf, den sie wollte Martia nicht beunruhigen.
Ja, das weiß ich doch. Dir ist schon klar, dass der Satz ziemlich nervt? Alles was ich dir vorschlage ist, dass wir zusammenarbeiten! Ich kann alle Probleme von dir fern halten.

»Ich habe keine Probleme!«, sagte sie in ihrem Kopf, obwohl sie wusste dass es eine Lüge war.
Ach wirklich? Kein schlechtes Gewissen, wegen Mama und Oma? Nicht das Gefühl, dass dein Onkel dich ausnimmt wie eine Weihnachtsgans? Verlass dich darauf es wird noch schlimmer werden. Bald wirst du ihnen nur noch im Weg sein!

Das Dienstmädchen kam zurück und sagte fröhlich »So, da bin ich wieder. Jetzt machen wir das weg. Frau Enitol muss davon gar nichts wissen, oder?«
Unterschätz mich nicht, Lizzy. Ich kann die Dinge für dich besser oder schlechter machen! Gegenwärtig habe ich den Eindruck, ich sollte sie ein wenig schlechter machen

Das Bewusstsein von Aeshma überrollte sie wie eine Welle. Jeder Versuch ihn zu bekämpfen war lächerlich und sie wurde an die Wand ihres eigenes Bewusstseins gedrängt, war nur noch Zuschauerin – wie schon einmal im Keller – sah zu, wie sie den Wasserkrug vom Nachttisch nahm, ihn der armen Martia auf den Kopf schlug und selbst als sie sich nicht mehr bewegte weiter und weiter zuschlug. Dann tauchte sie beide Hände in ihr Blut und verschmierte es auf ihrem Nachthemd um möglichst genau so auszusehen wie zuletzt im Keller.
So, jetzt darfst du wieder. Denk darüber nach was ich dir gesagt habe, Lizzy!

Sie hatte wieder die Kontrolle über ihren Körper. Sah das tote Dienstmädchen, sah das blutige Nachthemd und fing an zu schreien.
Mehrere Minuten lang schrie sie, nur unterbrochen von Luftholen, bis endlich ihre zornige Tante hereinstürmte und sah, was passiert war.
»SELBART! SCHAU DIR AN, WAS DIE KLEINE VERRÜCKTE GEMACHT HAT!«
Wahrscheinlich war sie das tatsächlich, dachte sich Lizzy und hörte auf zu schreien. Sie würden sie wegsperren, damit sie keinen Schaden mehr anrichten konnte. Das geschah Aeshma recht. Sie vermutete, dass er in ihr gefangen war, erinnerte sich daran, dass er zornig auf ihren Großvater war, weil sie nicht das willenlose Geschöpf war, dass er erwartet hatte.
Wenn sie in irgendeiner Klapsmühle saß, konnte sie auch keinen Schaden anrichten – konnte der Dämon keinen Schaden anrichten und nur darauf warten, dass er mit ihr eines Tages starb.
Da kam ihr Onkel ins Zimmer und schlug die Hände über dem Kopf zusammen.
»Ach du meine Güte, ach du meine Güte«, war das einzige was er herausbrachte.
Doch seine Frau war nicht ratlos, sondern zornig und beunruhigt. »Die Kleine muss weg. Eines Tages wachen wir mit durchgeschnittenen Kehlen auf. Wahrscheinlich war es ohnedies sie, die ihre Familie so zugerichtet hat. Der Keller sah aus wie eine Schlachtbank.«
Doch Onkel Selbart schüttelte den Kopf. »Wir können sie nicht einweisen lassen. Wir würden alles verlieren, wenn die Wache feststellt, dass sie die Morde begangen hat. Willst du wieder zurück in die Kickelburststrasse? Zu den klatschianischen Nachbarn? Zu den Leuten von der ….?«
Plötzlich hielt er inne, schien eine Idee zu haben.
»Komm hilf mir Martia runter bringen. Wir vergraben sie heute Nacht im Garten. So schnell wird sie niemand vermissen«. Ohne lange zu zögern trugen die Enitols die Leiche aus dem Zimmer und verschlossen es hinter sich.
Enttäuscht?




* 18. Asche 2004, Lizzys Zimmer *

Seit Maritas Tod hatte niemand mehr das Zimmer betreten. Niemand hatte ihr Essen oder Trinken gebracht und niemand hatte sich um »andere« Dinge gekümmert.
Es war ihr gleich. Wenn sie hier starb, würden sie ihren Körper wohl genauso verscharren wie den von Martia und der Dämon hatte verloren.
Wie auf ein Stichwort öffnete sich die Tür und ihr Onkel kam herein.
»Hallo Lizzy. Tut mir leid, dass wir uns so lange nicht um dich gekümmert haben – wir waren etwas verwirrt wegen der Sache mit Martia. Hier trink erstmal einen Schluck Wasser.«
Sie dachte nicht daran. Sie hatte mit diesem Leben abgeschlossen und verdursten war ein einfacher Weg es zu beenden. Doch ihr Onkel wusste offenbar nicht, was in ihr vorging.
Mit der rechten Hand zwang er ihren Kiefer auf, flößte ihr das Wasser ein und hielt ihren Mund und die Nase zu. Wohl oder übel musste sie schlucken und durfte endlich wieder atmen. Sofort war ihr klar, dass er sie vergiftet hatte. Das hämische Lachen von Aeshma war das Letzte was sie hörte.
»Du kannst reinkommen!«, rief Herr Enitol seiner Frau zu, die vorsichtig um die Ecke spähte.
»Mach sie sauber, während ich Gabraond hole. Er muss sie noch diese Nacht wegschaffen.«
Angewidert kam sie näher. »Ich kann gar nicht sagen, wie froh ich bin, wenn ich das dumme Ding endlich los werde!«
Selbart ging nach unten und wartete nervös eine Zigarette nach der anderen rauchend auf den Wagen des Schmugglers. Es war schon dunkel, als endlich eine völlig verschlossene Kutsche auftauchte und ein gesetzter junger Herr ausstieg.
»Hallo Venis!« , sagte Selbart erleichtert. »Ich dachte schon, du kommst nicht mehr! Tritt näher!«
Gabraond lachte. »Glaubst du vielleicht ich fahre mit deiner Nichte am helllichten Tag zum Hafen? Da können wir gleich freiwillig in eine Skorpiongrube springen.« Er drückte Enitol einen Sack in die Hand.
»Da rein mit ihr. Hast du das Geld?«, sagte der Schmuggler und hielt den Sack fest.
Nervös um sich blickend zog Enitol einen prall gefüllten Geldbeutel aus der Tasche und reichte ihn seinem Gegenüber. »Der teuerste Sack der Welt«, murmelte er und ging mit ihm ins Haus.



* Unbekannte Zeit später, auf einem Schiff *

Lizzy öffnete die Augen. Nach wie vor, schien alles zu schaukeln und sie hatte einen bitteren Geschmack auf der Zunge. Ihre Hände waren über ihrem Kopf an die Wand gekettet.
Oh! Erwache und scheine! Du hast ja einiges versäumt. Hast du eine Ahnung was die sogenannten Matrosen mit dir gemacht haben, in den letzten Tagen?

Eine Reihe von widerwärtigen Erinnerungen spülte in ihren Kopf.
»Hör auf damit«
Ihr Onkel hatte sie auf ein Schiff bringen lassen. Welche Geschichte würde er den Behörden erzählen? Das sie wieder weggelaufen war? Das Martia sie entführt hatte?
Sie fühlte sich plötzlich so klar, wie seit dem Tod ihrer Eltern nicht mehr. Ihre Großeltern hatten sie verraten, ihre Familie war tot. Ihr Onkel und ihre Tante wollten nur das Geld und sie aus dem Weg haben.
»Oh gug mal, wersn da wach! Hej, Lars! Wir ham die Prinzessin lezes mal wohl wachgeküsst!«
Dreckiges Lachen war die Antwort.
Zwei vor Schmutz starrende Matrosen kamen näher und sahen sie grinsend an.
»Na was wir alles können, Alda! Ob uns das nochmal gelingen wird?«
Lizzy wurde klar, dass der einzige der zur Zeit ein Interesse an ihrem Wohlergehen hatte, der Dämon war. Er war furchtbar bösartig, mordete aus Spaß aber er teilte sich ihren Kopf mit ihr.
Lars hatte sich heruntergebeugt und streifte nun ihr Nachthemd hoch.
»Wir kenn uns noch nich so gut, weil du ausgeknipst warsd. Aber bis wir in Klatsch ankommen, wird sich das ändern! Mein Word drof!«
»Also sag schon, wie sieht das aus mit der Zusammenarbeit?«
Ich dachte mir, dass du zur Vernunft kommst. Also ich kann dir gewisse Möglichkeiten bieten. Die meisten davon werden Gewalt beinhalten. Aber du wirst auf dich selber aufpassen können. Aber zuerst müssen wir unser Bewusstsein verschmelzen.

Lizzy war sich sehr unsicher, aber die groben Fummeleien von »Lars« ärgerten sie. Sie selbst verstand ihre Stimmung nicht ganz, aber ihr war klar, dass sie den Matrosen bald töten würde, also war etwas Nachsicht beinahe angebracht. Jedes Gefühl von Angst fehlte ihr, seit den Erinnerungen die sie zu sehen bekommen hatte.
»Für wie lange?«, fragte sie laut – der Matrose hielt inne und sah sie überrascht an, weil er dachte sie spräche mit ihm.
»Na, die letzten paar Tage halt. Sven, wann haben wir in Ankh-Morpork abgelegt?«
Die Verbindung hält 10 Jahre. Danach kannst du dich entscheiden wie es weitergeht. Kein Scheiß! So sind die Regeln!

»Na dass muss Mittwoch gewesen sein, oder Donnerstag?«, antwortete Sven der grübelnd in der Nase bohrte.
Lizzy hatte keine Ahnung, was 10 Jahre als mordende Bestie aus ihr machen würden, oder wie es hinterher weitergehen sollte. Gerade jetzt, empfand sie es aber als gute Idee.
Du kannst dir sicher sein, dass ich immer darauf acht gebe, dass dir weder von deinem Opfer noch von Behörden Gefahr drohen wird. Wenn du stirbst, sterbe ich mit dir!

»Also wern wohl drei Tage sein! Wars das?«, Lars machte sich wieder über Lizzys Beine her.
»Lass uns beginnen!«, sagte sie laut. Wohl wissend, dass die Matrosen es erneut auf sich beziehen würden.
»Dasn Wort!«, sagte Lars und öffnete seinen Gürtel.
Dasn Wort, sagte Aeshma. Sag einfach Ich bin Aeshma und Lizzy. Deinen Lieblingssatz hast du ja ein paar mal geübt.

Angewidert sah Lizzy, wie Lars die Hose nach unten ließ und sagte: »Ich bin Aeshma und Lizzy«, und meinte es auch.
Sie spürte wie alles, was bisher im Dunkeln gelauert hatte, in ihre Seele sprang, sie durchsetzte – kurz war sie unsicher, ob diese Art der Vergewaltigung nicht noch schlimmer als die körperliche war. Doch bald änderte sich ihre Sichtweise. Sie sah die Welt aus Aeshmas und Lizzys Augen. Wurde sich bewusst was alles passiert war, sah die Erinnerungen an tausende Jahre Geschichte von Aeshma.
Ohne länger zu warten, zog sie sich an ihren gefesselten Händen hoch, holte dabei mit dem Bein aus und trag Lars genau dahin wo es wehtat. Er knickte nach vorne und im nächsten Moment umklammerten die Beine des Mädchens seinen Hals und brachen sein Genick als wäre es aus Pappe.
Mit einem verblüfften, schmerzverzerrten Gesicht sank er zur Seite und Sven sah sie entsetzt an.
»Dat, dat jehd so nich!«, stotterte er und lief davon.
»Ich gebe zu, das hat Spaß gemacht! , sagte sie nun nur mehr zu sich selbst. Das Gefühl etwas anderes in ihrem Kopf zu tragen war verschwunden. Es gab nur noch Lizzy. Es gab nur noch Aeshma. Beides war die gleiche Person.
Mit einem Ruck riss sie die Schellen aus der Holzwand und streifte sie ab wie ein paar hässliche Armbänder.
»Bleib sofort stehen, oder du bist des Todes!«, sagte ein Mann, der wohl der erste Maat war.
Er hatte eine Armbrust auf sie gerichtet, die leicht zitterte und Sven stand ängstlich hinter ihm.
Lizzy hatte keine Zweifel, dass sie den Mann in einer Sekunde erreicht haben, in der nächsten entwaffnet und in der dritten Sekunde getötet haben würde. Aber sie wollte nach Klatsch. Für eine Weile. Aeshma hatte dort etwas zu erledigen, das wichtig war. Danach kam schon ihre kleine Rache an ihrem Onkel, seiner Familie und einem gewissen Schmuggler.
»Hör zu, Maat«, sagte sie und lehnte sich entspannt an die Schiffswand. »Dieser Kerl hier, hat mich mehrfach vergewaltigt, während ich bewusstlos war. Dein Kumpan Sven übrigens auch, und ich kann leider nicht für seine Sicherheit garantieren. Aber eigentlich will ich mit deinem Kapitän reden und ihm ein Geschäft vorschlagen. «
Verwirrt und schwitzend brachte der Mann kein Wort heraus, senkte aber die Armbrust.
»Ich würde vorschlagen du gehst zu ihm und fragst ihn ob er kurz Zeit hat. Oder vom lieben Sven hier wird nicht mehr genug für ein Seegrab übrig sein.«
»Wie willstn du..?«, begann Sven, der sich hinter dem Maat in Sicherheit fühlte, zu fragen, als Lizzy sich plötzlich von der Wand wegkatapultierte, am Maat einen Haken vorbeischlug und den überraschten Matrosen von den Beinen wischte. Sie setzte sich auf seinen Brustkorb und drückte die Knie gegen seine Schläfen.
Abwesend drückte sie auf den Auslöser der Waffe und nachdem der Bolzen harmlos in einen Strohballen verschwunden war, nahm sie dem Maat das Ding aus der schlaffen Hand.
Böse grinsend sah sie den entsetzten Blick des unter ihr zappenden Sven als sie sagte. »Hol jetzt deinen Kapitän, ich werde ihm nichts tun. Aber wenn ich ihn holen muss, werde ich vielleicht böse!«
Ein Knirschen, und das Geräusch einer Melone die am Boden zerplatzte, waren deutliche Zeichen, dass sich die Knie von Lizzy nun gegenseitig berührten und Sven keine Schmerzen mehr hatte.



* 1.August, 2014, Küste von Hersheba *

Lizzy trat die langen Marmortreppen herab. Sie hatte in den letzten Jahren den Kult um Aeshma wieder hergestellt. Es war ein Orden von Mördern und Dieben. Und die letzten Nachrichten hatten ihr gezeigt, dass es eine Möglichkeit gab, beiden Teilen ihres Ichs eine gewisse Genugtuung zu verschaffen.
Der Bote warf sich in den Staub, sobald sie auf zehn Meter heran war. Er war ein relativ hübscher Kerl. Ihr Hohepriester wusste schon, dass die Hässlichen ihre Audienzen meistens nicht überlebten. Sie nahm sich vor mit normaler Stimme zu sprechen.
»Du darfst dich erheben, Abdal. Was sagt er?«
Zitternd richtete sich der Mann in den prächtigen, bunten Kleidern auf, wagte aber nicht vom Boden aufzusehen. Er hatte eine schön geformte Nase, einen schlanken Hals und einen gepflegten Bart, wie Lizzy erfreut feststellte.
»Herrin, mein Leben liegt in eurer Hand!«, es war nie schlecht ihr zu vermitteln, dass man sich dessen bewusst war, sonst kam sie auf die Idee einen daran zu erinnern. »Der Mann, der sich Plebejer nennt, erwartet und freut sich Euch seine Organisation vorzustellen! Er hat uns alle Details zu dem Schmuggler genannt.«
Langsam fuhr sie mit ihrer Hand den Hals des Boten entlang. »Sag mir was du denkst, Abdal!«
Dicke Schweißperlen standen auf seiner Stirn.
»Herrin, ich glaube der Plebejer möchte Euch mit Gabraond ködern und nur benutzen. Er denkt nicht daran, seine Organisation unter deine Kontrolle zu stellen. Bei aller mir gebührenden Bescheidenheit!«
Natürlich dachte er das nicht. Aber es störte sie nicht. Vorerst.
»Was ist mit den Ordnungshütern?«
Erleichtert über unverfängliche Dinge zu sprechen, fuhr der Bote fort. »Herrin, die Stadtwache befindet sich scheinbar gerade in einem Reorganisationsprozess. Eigenartige Dinge tun sich, und ich glaube nicht, dass sie eine Gefahr für Eure Pläne sind. Soweit ich das aus meiner unwürdigen Perspektive beurteilen kann!«
Eine gute Nachricht. Sie hatte gute Erinnerungen aus ihrem früheren Leben an die Wache. Sie wollte nicht mehr von ihnen töten, als unbedingt notwendig.
»Du darfst leben, Abdal. Sieh zu, dass du gebadet, rasiert und ohne Schweißgeruch am Abend in meinen Gemächern erscheinst. Wir segeln morgen früh!«
»Ja Herrin! Ich danke euch vielmals!«, sagte der Bote und verschwand mit vielen Rückwärtsverbeugungen.
In wenigen Tagen würde die Verbindung zwischen Aeshma und Lizzy enden. Sie konnte aus ihrer derzeitigen Position nicht darüber urteilen, wie sich Lizzy entscheiden würde – ob sie der dauerhaften Verbindung erneut 10 Jahre zustimmen würde oder lieber ein Leben alleine führen würde. Wenn dem so war, würde sie einen neuen Körper, eine neue Seele brauchen.

Sie hatte bereits eine Idee wer das sein konnte.






[1] Diener

[2]  irgendwann würde sie sicher wieder mit ihm reden

[3]  Das war Cims erster Webel




Für die Inhalte dieses Textes ist/sind alleine der/die Autor/en verantwortlich. Webmaster und Co-Webmaster behalten sich das Recht vor, inhaltlich fragwürdige Texte ersatzlos von der Homepage zu entfernen.

Feedback:

Von Araghast Breguyar

28.9.2014

Ich weiß nicht wirklich etwas mit diesem Text anzufangen. Er ist keine eigenständige Geschichte, sondern gibt nur Hintergrundinformationen zu einer Multi, ohne deren Lektüre nur ein Fragment übrigbleibt, dessen Sinn unklar ist.

Von Daemon Llanddcairfyn

22.10.2014 08:29

Da kann man Bregs nur zustimmen und dass es so ist, weißt Du natürlich selber auch.

Aber immer noch mehr als die Hälfte der möglichen Punkte. Für eine Sidekick-Beschreibung doch gar nicht schlecht :-D

Von Cim Bürstenkinn

24.10.2014 23:25

Danke für das Feedback!

Es war wirklich primär eine Charakter-Einführung. Ich hab es als Single geschrieben, weil ich gedenke Lizzy auch künftig stärker einzusetzen, und weil ich in der Multi nicht einen 5000 - Wort- Beitrag schreiben wollte ( wie Daemon nicht ganz zu unrecht geschrieben hat, bestand die zu einem Gutteil bereits aus kurzen Singles ;) ).

Die 8 Punkte entsprechen sehr gut dem Aufwand »Lizzy Pembruck« zu schreiben.

Die Stadtwache von Ankh-Morpork ist eine nicht-kommerzielle Fan-Aktivität. Technische Realisierung: Stadtwache.net 1999-2024 Impressum | Nutzungsbedingugnen | Datenschutzerklärung