Drop DOG

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von Lance-Korporal Glum Steinstiefel (DOG)
Online seit 01. 11. 2012
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 Außerdem kommt vor: Lilli Baum

Das Oberthema der Pokalrunde November 2012 lautet: Neuanfänge

Zum Abschluss des langjährigen Pokalwettbewerbs ein kleiner Rückblick auf den jüngeren und dennoch vergangenen Ruhm der DOG und ein Blick in die dreuende Zukunft...

Dafür vergebene Note: 10

Als Glum an diesem Morgen erwachte, konnte er nicht umhin zu bemerken, dass etwas sich verändert hatte. Streng ließ er seinen Blick über das Büro des "Raums der gelben Froide" wandern, dessen Anblick sich ihm infolge des neuerlichen Übernachtens in besagter Räumlichkeit, in gewohnter Weise darbot. Er bemerkte zunächst einmal den großen, rot-braunen Teppich, den er vor einigen Jahren während eines endlichen, da sich damals wiederholt vorgenommenen Lustwandels über den Hier-gibt's-alles-Platz, bei einem der dort tätigen Textilwarenhändler erstanden hatte und den er aufgrund seiner fehlenden Bommel, doch dafür wohltuend zwischen den Zehen kribbelnden Fransen, als äußerst angenehm empfunden hatte. Natürlich war der Händler damals weniger erfreut, dennoch in erhoffter Weise überrascht gewesen, als der betagte Zwerg zu Probezwecken damit begonnen hatte, jenes Kunstwerk der Auslegeware barfüßig zu bearbeiten.
In ähnlicher Weise verhielt es sich mit dem Rest seines Büros, dessen hölzerner Anteil von dunkler Farbe war, die seiner Meinung nach ganz hervorragend mit der hellen der Wand und dem angenehmen Teppich im Zusammenspiel harmonierte. Was es denn da wäre, das da zusammen spiele und gar harmoniere, hatte die hellhäutige Breda Krulock ihn vor etwa vier Jahren einmal Interesse bekundend gefragt; befände man sich der Wortwahl nach doch viel eher in einer Oper oder wohne den lieblichen Klängen einer Harfenspielerin bei, ihrer bei abendlichen Auftritten wiederholten Komposition lauschend, während zu jenen Tönen als Schwäne kostümierte Jünglinge auf einer Bühne herumtollten, selbige womöglich aus einem ähnlich dunklen Holz gefertigt. Nun, davon ließ Glum sich nicht länger irritieren und besorgte als Ouvertüre moosgrüne Vorhänge, denn diese waren das erste was man beim behutsamen Betreten des Zimmers mit dem phantasievollen, etwa als geschmacklos zu bezeichnenden Namen, wahrnehmen konnte. Zumindest dann blieb es eine Art "Eröffnung", wenn man sich zu diesem Zeitpunkt in einer ausreichenden körperlichen Verfassung, im besten Falle einer natürlichen solchen, befand, über die hohe Rückseite des zentral angerichteten Sekretärs hinwegzublicken, der ein eben solcher war damit ein zufällig hereinplatzender Wächter nicht in die Arbeiten des Zwergs einsehen konnte. Außerdem hatte Glum, der sich dies trotz obligatorischer Stollen- und Grubenaffinität nicht nehmen lassen wollte, weiteren Platz für diverse, sehr dekorative und in runden Kübeln angerichtete Topfpflanzen gefunden, deren Gattung ihm nicht unbedingt bekannt war, vielmehr waren sie die günstigsten und darüber hinaus hübschesten gewesen, die der Zwerg im, unter anderem mit solchen Waren handelnden, Geschäft seiner Wahl hatte ausfindig machen können. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte der auch als "Nervzwerg" oder "Stiefel" bekannte Rotbärtige, das muss man vielleicht noch erwähnen, um die Erscheinung des sich bei diesem morgendlichen Rundblick einstellenden Anblicks ausreichend aufklären zu können, noch über kein durch Heirat erworbenes Vermögen verfügen und in einer Villa leben können, wie er es derzeit und mit der Befriedigung eines in die Jahre gekommenen Mannes tat. Mit Wehmut gedachte er diesem schier prächtigen Ort im Parkweg mit dem malerischen Namen "Güldenglanz", den er auch in der vergangenen Nacht nicht hatte aufsuchen können, da die derzeitige Aufgabenverteilung der Dienststelle ihn - vorsichtig ausgedrückt – völlig in Anspruch nahm. Um es an dieser Stelle kurz zu machen und erneute Ausschweifungen zu vermeiden, die Glum im dämmrigen Morgengemüt für gewöhnlich zu begrüßen nur zu gern bereit war: es blieb schlicht alles an ihm hängen. Und während er sich aufsetzte und unter herzhaftem Gähnen die Arme in die Höhe reckte, fiel ihm ein weiterer Gegenstand ins Auge, den er bereits zu lieben und schätzen verstanden hatte; dennoch musste er sich eingestehen, dass der 1,30-Meter große Hammer mit der an einem Anhängeschild verkündeten Aufschrift "Argumentationshilfe" auf eine geradezu mahnend passiv-symbolische Weise zur Verwaisung der Abteilung beigetragen haben könnte. Sinnbildlich für das dreuende Ungemach, das den Moloss in letzter Zeit beschlich, gedachte er der Dienststelle oder sprach man ganz offen darüber.
Und es ließ sich nicht leugnen – die DOG hatte einen nahezu archivarischen Status erhalten und ließ sich von Außenstehenden kaum mehr ernst nehmen. Zeitweise war es gar unmöglich ihre Mitglieder ausfindig zu machen, seien sie im Außendienst oder schlicht verschollen – die meisten hatte Glum seit Monaten nicht mehr bei der Arbeit gesehen. Gut – dann und wann flogen einige Meldungen per Taube ein, die bekundeten, dass irgendwer irgendeiner Arbeit nachging, die so verdeckt wie geheim war und sich in manchen Fällen seit Jahren hinzog, dass selbst die Abteilungsleitung darüber kaum im Bilde war. Und die Abteilungsleitung – das war er! Lance-Korporal, und bald mehr als das, Glum Steinstiefel-Singtnichtgut. Er war inzwischen die DOG! Der einzige noch ehrlich arbeitende Wächter zur Kontrolle der Gilden. Das letzte Bollwerk zwischen Wahn und Gesetzeswerk. Das jedenfalls hatte er kürzlich erwähnt unter sein Türschild zu schreiben.
"Kübelpflanzen...", murmelte er schlaftrunken mit einem Blick auf eben jene. Hier vollzog sich eine naheliegende Wende in seinem morgendlichen Gedankengang und ohnehin war ihm auch diese nicht eben unangenehm – eignete sich eine solche doch hervorragend zur Gewinnung neuer Erkenntnisse, Überprüfung bisheriger Ansichten und außerdem aber vor allem, den Beginn des neuen Arbeitstages hinauszuzögern. Lilli Baum. Lilli der Baum. So oder so – sie war keine echte DOG. Sie hatte hier kaum etwas zu suchen und nach der Ansicht des Zwergs war sie gewissermaßen das Grabgewächs auf der DOG – doch schienen es auch gerade ihre Wurzeln zu sein, die für den groben Zusammenhalt sorgten. Mit der Abgabe Humph MeckDwarfs, dem Schwund Hatscha al Nasas und einem letzten großen Höhepunkt in der jüngeren Abteilungsgeschichte unter Breda Krulock, waren die letzte Luft und ein Gutteil der allgemeinen Kompetenz abhanden gekommen. Niemand wusste die enorme Wichtigkeit der Dienststelle zu würdigen und Glum nahm sich auf seinem Weg zur nächsten Waschmöglichkeit fest vor, bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit den Kommandeur bestimmt, doch bedrängend erneut auf diesen Fakt aufmerksam zu machen.
Erwartungsgemäß, denn mit nichts anderem rechnete der Zwerg inzwischen, und es hätte einen immensen Schock bedeutet, traf er auf dem Flur des ersten Stocks niemanden an. Von etwa vier Metern unterhalb klopfte es regelmäßig und ausdauernd gegen den Holzverschlag der Zimmertäfelung, eine Kundgebung, dass man dem ältesten Gewerbe auch dieser Welt, scheinbar pausenlos und mit hörbarem Nachdruck nachging. Mit Nachdruck nachgehen – ein guter Vorsatz, aber ein vergeblicher, gestand Glum sich ein, sich dabei mit den Ellenbogen und frei hängendem geflochtenen Bart auf das Treppengeländer stützend, die Beine in der Luft baumelnd. Er sah und lauschte hinab, versank in Vorstellungen und Unwahrscheinlichkeiten, vor allem jenen, die einen Ausdruck von Bedürftigkeit und Wunschtraum in recht appetitlicher Weise vereinten; verlor sich eine Zeit lang völlig.

Als Frau Baum etwas später mit zusammengekniffener Stirn die Treppe in den ersten Stock erklomm, hatte sich an Glums Pose desweiteren nichts verändert. Noch immer lag er schwebend mit den Ellenbogen auf dem Geländer und betrachtete die innwändige Welt, die hinter seinen schwermütigen glasigen Augen lag. Lilli nutze diese Gelegenheit, ihn eingehender zu betrachten. Tiefe, dunkle Ringe verliehen seinen Augen eine gewisse Erschöpfung, wie man sie an alten Leuten mit der Zeit zunehmend feststellen konnte; es mochte auch Erfahrung darin liegen, verstärkt durch die ohnehin wettergegerbte, dafür jedoch noch straffe Haut. Er nahm sie auch jetzt noch nicht wahr und so klopfte Lilli an den Kasten Horatius‘, zwecks verprachlichter Mitteilung, doch schien dieser noch oder vielmehr wieder eingeschlummert zu sein und so beließ sie es dabei Glum am Ärmel seines Pyjamas zu berühren.
"Hulla!", entfuhr es ihm überrascht und erschrocken purzelte er hinterrücks vom Geländer. Hätte Lilli an ihre verborgenen Fähigkeiten geglaubt, sie hätte sich mit einem belustigenden Kommentar nicht zurückgehalten, doch so beschränkte sie sich darauf ihm aufzuhelfen und mit einem Nicken einen Morgengruß auszutauschen.
" 'n Morgen, Lilli.", stöhnte der Zwerg, den Allerwertesten reibend. "Bereit zum Dienst!"
Er musste gedanklich weit entfernt gewesen sein, sonst hätte er darauf verzichtet, einen Salut anzuhängen. Wortlos (und wie auch sonst) nahm seine Vorgesetzte diesen Gruß wohlwollend entgegen, bevor sie ihren Weg fortsetzte. Ein späteres Gespräch schien ihr angebracht zu sein.

Nachdem sein Oberfeldwebel entschwunden war, setzte Glum seinen Weg etwas entrückt fort und fand die gesuchte Waschmöglichkeit im Waschbecken des Abort. Dort entdeckte er ebenso einen Spiegel, der seinen Blick erneut bannte. Er besah sein tropfendes, müdes Gesicht, seine diversen Narben, dann trafen seine Augen auf ihre Ebenstücke. Glas traf auf Glas und die Gedanken schweiften ab...

Glum traf Helmi unterwegs.
Eine Weile lang patrouillierten sie schweigend zusammen durch die Straßen, bis Helmi zu einer Frage ansetzte, die jedoch von Glum gleich wieder unterbrochen wurde.
"Was ist faul an der Sache, mein Bester? Oh, diesen Verdacht habe ich. Aber viel zu ungenau und außerdem aus der Luft gegriffen, aber irgendwo...hmmm..."
Helmi verzog den Mund, was sehr eigentümlich aussah, während er erwiderte: "Du solltest besser die Finger von der Sache lassen, Glum. Wir sind noch nicht einmal vollwertige Wächter und richten uns gerade auf einen tiefen Fall ein."
"Wir? Heißt das, du willst mir helfen?"
"Es ist vielleicht die idiotischste Idee im ganzen Multiversum, aber jawohl - Ich will dir helfen, die Sache aufzuklären! Sie geht mich genauso an. Äh, jedenfalls sollte sie es..."
Sie gingen noch ein paar Straßen schweigend weiter, bis der ältere der beiden den Kopf zum anderen herumdrehte und besorgt dreinsah.
"Aber du weißt doch gar nicht, was los ist. Ich meine du hast doch bisher bloß mitbekommen wie ich vier falsche Festnahmen hingelegt habe."

Das tropfnasse Gesicht lächelte, inzwischen einige Jahre entfernt - o ja...die irrtümlichen Verhaftungen...

"Das ist wahr, aber ich habe die Trolle gesehen. Überrascht dich das denn gar nicht? Dass...Felsen mit dem Intellekt von, nun ja, Steinen in der Gilde sind?"
Glum nickte. "Die Gilde würde niemals jemanden in ihre Kreise aufnehmen, der den Unterschied zwischen einem und hundert Dollar nicht erkennt!"
Sie gingen weiter die Straßen entlang, bis sie sich beide wie auf ein stilles Zeichen gegenseitig auf die Schulter klopften und andere Wege einschlugen. [1]

Die von Wert-Affäre...ja. Helmi Bernstein war schon eine Marke gewesen. Heute jedoch...da fürchte der Zwerg in berechtigter Weise um dessen offizielle Marke. Obergefreiter Helmi Bernstein, Dienstnummer...Moment...170193-K-220...807..., letzter Einsatzauftrag am 01.Asche im Jahr der hysterischen Blattlaus, seitdem im passivierten Dienst. Und wer übernahm dessen Arbeit? Ach ja, die Arbeit...
Glum riss sich von der Waschschale los und trocknete die feuchte Haut, ging zurück in sein Büro und wechselte zur offiziellen Uniform. Gähnend blätterte er anschließend in den Akten herum, die Sonne ging auf, wanderte höher, wärmte den Rücken eines Zwergs, den jederzeit die eine oder andere Anfälligkeit ereilen konnte, beschien ein staubiges Büro. Er wälzte dies, gegenzeichnete das, streckte sich, strich hier etwas glatt, stempelte dort einen Bogen, wechselte die Federn und Tintenfässchen. Besonders erfreut war er darüber, als er auf der Suche nach einem älteren Register diverser Gildenaufträge über ein etwa fünf Jahre altes Dokument stieß, das den Abschluss seines ersten Falls beurkundete. Eine Art kleine Einstiegsehre für die neueren Wächter. Geschwungen und in roter Tinte zierte die Unterschrift des ehemaligen Kommandeurs Ohnedurst den Brief und auch hier stellte Glum fest, dass es nicht nur in der Dienststelle zu Verlusten gekommen war. Natürlich kamen und gingen die Wächter, doch ein großer Teil von ihnen unter rätselhaften Umständen. Man musste sich hüten, stets auf der Hut sein. Unwägbarkeiten lauerten an jeder Ecke.
Er kehrte zurück zu den Akten, stellte gegen Mittag jedoch fest, dass es ihm zunehmend an Material mangelte und so beschloss er hinüber ins geheime Archiv zu schlendern um selbiges zu besorgen. Er hatte ganz ausgezeichnet gearbeitet, nichts störte seine Ruhe. Es war das, was man sich während der Arbeite wünschen sollte, woraufhin man arbeitete. Dennoch gefiel es ihm nicht.

Auf dem Flur begegnete Glum erneut niemand.

Die AL DOG saß soeben bei der allmorgendlichen Postkontrolle. Obschon sie soeben erst angekommen war, wurde ihr langweilig bei der Vorstellung in absehbarer Zeit zu nichts anderem mehr zu kommen. Dann bemerkte sie eine Mitteilung aus der TK 2.0-Anlage. Und es war dringend. Wie wäre es mit einer Vollversammlung der Untergebenen? Nunja...oder immerhin einer Halbversammlung. Erinnerte sie sich recht, müssten da im Laufe des Morgens noch immer die Hauptmänner Daemon und Humph sowie der Oberstabsspieß Harry auftauchen. Eine motivierende Ansprache aus dem Munde ihrer...ähm...
Sie klopfte gegen den Sprechkasten.
"Was denn? Nur einmal möchte ich in Ruhe ausschlafen!" Günther lugte aus jenem Gerät hervor, ein kleines, blau-weiß gestreiftes Kissen auf dessen Rand ablegend. "Was denn? Wir können nicht alle bloß von Sonne leben!"
Lilli Baum schenkte ihm einen scheltenden Blick und begann zu tippen.
"Aha?" Der als 'Horatius' ausgewiesene Dämon las mit. "Ja, ich denke dass ich das tun könnte. Zumindest mal die Beine vertreten..."


"Das...das sieht nicht allzu schlimm aus...alles bestens, Gefreiter.", sagte Goldie und wandte sich angeekelt ab, als Glum schmerzvoll aufschrie. Bräunliche Flüssigkeit tropfte an seinem Arm hinunter.
Hatscha, die kurz vor dem Würgen war, fragte: "Glum...haben sie dir an dieser Stelle die Spritze gesetzt?"
Er stöhnte.
"Wundbrand! Aber was für einer." Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: "Warum tropft er braun?"
"Ugh!"
Hatscha blinzelte.
"Herr Chriek.", wandte sie sich an diesen. "Bitte tu uns den Gefallen und fliege hoch. Sieh nach, ob du irgendwo in diesem Gewölbe Anzeichen von medizinischen Geräten entdecken kannst."
In jedem ihrer Worte schwangen Ausrufezeichen mit. "Das ist Schokolade!" [2]

Entgeistert starrte Glum auf die abgeschlossene Fallakte in seinen Händen. Das Licht im Archiv war äußerst düster, beschien die Reihe 'M' sowie einen Stapel Pappdeckel, prall gefüllt mit Papieren und Beweisen. Welcher Wahnsinn hatte sie in den letzten Jahren bloß begleitet? Er erinnerte sich an den katastrophalen Großeinsatz sämtlicher Abteilungen, als vor etwa vier Jahren ein Schloss, bestehend aus Süßigkeiten, mitten in der Stadt aufgetaucht war und alle seine Besucher zu assimilieren versucht hatte. Himmel, sie hatten gegen Lebkuchenmänner und ihre blau bekleidete Anführerin gekämpft, waren durch endlose Gänge aus Weingummi und Zuckerwatte gerannt; selbst der Bibliothekar der unsichtbaren Universität und einige sensationsfanatische Mitarbeiter der Times hatten ihnen beigestanden. Soeben schloss Glum den Deckel über einigen entsprechenden Ausgaben.
Eine Träne stahl sich in seinen linken Augenwinkel und für einen Moment wollte er der Versuchung nachgeben. Schlumpi Wurzelbach...auch der war inzwischen ein Relikt der Vergangenheit. Der jüngeren Vergangenheit.
Dann fiel ihm eine weitere Akte ins Auge.

"Hauptmann, bitte erklären Sie diese Aussage."
"Ich habe nichts anderes vor, als das."
Daemon schlug die Mappe auf, überflog sie kurz, reichte sie Herrn Anwalt Händel und strich sich an der Nase entlang bevor er begann: "Wussten Sie, verehrte Geschworenen, dass sich im Debrecziner zwar eine Zyankalikapsel befand, die Todesursache jedoch durch Curare erfolgte?" Wieder raunten die Anwesenden. Vetinaris Hüsteln setzte dem ein umgehendes Ende.
"Bitte weiter, Hauptmann."
"Zu diesem Ergebnis kam letztendlich unser Untersuchungslabor, bei - nunja - der Untersuchung des Leichnams. Zwar verursacht Curare bloß mehr oder minder heftige Muskellähmungen, doch es kommt auf die Dosierung des Giftes an. Zum Tode führt letzten Endes ein Atemstillstand durch Lähmung der Atemmuskulatur. Ein Grund, weshalb wir diese Tatsache erst vor einigen Stunden aufklären konnten. Es war die ähnliche Todesursache. Ansonsten hätten wir, Herr Huck, Sie bereits Freitagabend inhaftieren lassen."
Timothy (Huck) zuckte mit den Schultern.
"Ach, ähm, Hauptmann..." Händel schob sich seine Brille auf die Nasenspitze: "...falls dies eine Anspielung darauf sein sollte, dass mein Mandant für schuldig befunden wird mittels Gift den Mord begangen zu haben, mache ich Sie darauf aufmerksam, dass - als mir der Einsatzbericht ausgehändigt wurde - der entsprechende Untersuchungsbericht nicht vorlag."
"Stimmt. Den Bericht hatte ich zuvor entnommen."
Händel grinste süffisant. "Ein-spruch!"
"Abgelehnt!", erwiderte Vetinari. "Die Herausgabe polizeilicher Geheimakten ist nicht verpflichtend sondern obliegt der Entscheidung entsprechender Dienstgrade."
"Mag sein, aber sie sind verhandlungsrelevant!", trumpfte der leidige Anwalt auf.
"Nun.", meldete sich Araghast zu Wort: "Bislang noch nicht. Erst jetzt durch den Einfall des Hauptmannes. Zuvor behandelte der Fall lediglich die Zyankalikapsel, Herr Händel."
Die Mundwinkel des Anwaltes sanken auf zwanzig nach acht. [3]

Glum konnte nicht anders als zu grinsen. Die Gerichtsverhandlung um den Mordfall der reichen Familie Streidt. Zu köstlich. Und hier musste Glum revidieren - es gab vielleicht schon größere Ermittlungseinsätze, aber dieser hier war ein klassischer der Dienststelle gewesen! Der gesamte DOG-Apparat, eingeschlichen als zum Teil offizielle, zum Teil verdeckte Ermittler, alle am selben Benefizabend in der edlen Villa derer von Streidt. Und trotz aller Sicherheitsmaßnahmen konnte der Mord nicht verhindert, dafür jedoch zu einem späteren Zeitpunkt aufgeklärt werden. Dennoch wurde es schier noch dramatischer - zum Zeitpunkt der Verhandlung geriet die Villa in Brand und der Familienpatriarch verstarb in Qual, einer seiner Söhne später schwerstverletzt. Und dann die Verfolgungsjagd um den Täter zu fassen, während das hohe Gericht unter Vetinari bereits ein Urteil begründete - das war so ziemlich mit das Interessanteste gewesen, das Glum bei der DOG erlebt hatte. Nunja...erlebt hatte.
Er sah sich im Zwielicht um, lediglich von Akten und Holz umgeben. War die Dienststelle etwa bereits jetzt so tot und abgeschlossen wie der Großteil der hier ruhenden Akten? Auf gar keinen Fall!
Schicksalshaft fiel eine dritte Akte zu Boden und sprang auf. Vom Donner gerührt blieb Glum stehen und ließ auch den Rest darnieder fallen. Mit zitternden Fingern bückte er sich wie in Zeitlupe um die Papiere einzusammeln. Zum fünften Mal für heute wurden seine Augen glasig. Er röchelte, als der Raum um hin herum zusammenbrach, sich auflöste in eine weitere fragmentarische Erinnerung.

"Wenn Sie die Lage nicht verkomplizieren wollen, dann hören Sie endlich einmal zu, Oberst!", bedachte der Konsul mahnend.
"Ich habe Sie gewarnt, Syrah!"
Damit zog Oberst Brighton seinen Säbel und hielt ihn drohend in die Höhe. Auch seine Soldaten zogen die ihren, woraufhin die Gegenpartei es ihr gleich tat. Zwei bewaffnete Fronten standen sich gegenüber.
"Das kann ich nicht zulassen, Brighton!", verkündete Breda und gab das Kommando an ihre Leute die Armbrüste auf seine Soldaten zu richten. Der Offizier erbleichte und senkte seinen Säbel ein Stück weit, doch nicht zu sehr.
"Das ist ein Verrat, Feldwebel, dafür wird die Stadt bezahlen!"
"Aber nicht mehr heute!", sagte Syrah und streckte die Hand aus. "Entwaffnet den Oberst und seine Leute, Männer!"
Als zwei seiner Soldaten sich an die Entwaffnung machen wollten, spürten sie mit einem Mal die Messer der anderen beiden in ihren Rücken.
"Davon raten wir ab.", zischte Arwan hinter dem einen und warf Zu-arm-für-einen-Namen im Rücken des anderen einen Seitenblick zu. "Und ihr beide rührt euch besser nicht!"
Die Situation war absolut festgefahren.
"Sie haben uns unterwandert, Feldwebel Krulock! Wie auch immer Sie das sehen, Oberst... ", sagte Syrah säuerlich: "...aber ich beginne mich langsam zu fragen, ob der Feind vielleicht ein ganz anderer sein könnte... "
Breda sah Daemon an. Beide, die bedrohten Streitparteien zwischen sich, wirkten todunglücklich mit der Lage.
"Was immer die Folgen sind...", sprach die DOG-Abteilungsleiterin aus: "...ich übernehme ab hier! Im Sinne der Aufrechterhaltung eines äußerst dünnen...Friedens. Ptupekh, Glum, entwaffnet die Anwesenden."
Sie wandte sich an den zlobenischen Konsul, während ihre Untergebenen damit begannen ihren Befehlen nachzukommen.
"Haben Sie, oder haben Sie nicht mit dem Verschwinden der Gemälde zu tun?"
"Das habe ich wohl kaum...", gab dieser aschfahl zurück."Ze chy Borogvia proztfik!" [4]

Glum, inzwischen auf den Boden gesunken, schnappte protestierend nach Luft.
Der in jüngster Zeit größte Fall der Dienststelle. Zwei Jahre her. Die zlobenische und die borograwische Botschaft von Ankh-Morpork hatten sich im Konflikt über den entführten borograwischen Maler Alexanda Seligova gegenüber gestanden. Beinahe wäre Ankh-Morpork das Herzstück eines internationalen Konflikts geworden. Noch während der Konflikt sich zuspitzte und Breda in den zähen Verhandlungen zur Beilegung der Fronten steckte, hatte der Rest der DOG die Botschaften unterwandert, Humph MeckDwarf und Patrick Nichts die Werke des Malers in vermeintliche Sicherheit gebracht und der Patrizier für die Inhumierung des Künstlers durch einen städtischen Assassinen gesorgt. Ein darauf folgender Brand vernichtete zudem sämtliche Skizzen und Gemälde. Eine kulturelle Tragödie. Doch sie warte den Frieden der Stadt. Und niemand außer Breda und Glum wussten überhaupt von der Beteiligung Vetinaris in dieser Sache. Dennoch hatte sie auch dies nicht gerettet, den schon bald...

"Vele-...Velepos-...poslani-..."
"Veleposlanistvo do Drzava Borogvia.", verlas Daemon laut. "Die borograwische Botschaft! Mist!"
"Das kann doch kein Mensch lesen!"
"Ist auch nicht viel schlimmer, als Überwaldianisch.", warf Glum ein und gesellte sich mit Araghast hinzu, dass nun alle über die Papiere gebeugt standen. "Spontan weiß ich auch nicht, was da steht, aber...ach, wie nett..."
"Was denn?"
"Unterschrieben von Brighton. Na, den Oberst kennen wir doch..."
Valdimier wirkte irritiert.

...doch schon bald verschwand der ehemals leitende Wissenschaftler der borograwischen Waffenforschung und darüber hinaus einzige Mensch, der von den Abmachungen zwischen der Regierung Ankh-Moporks und Borograwiens etwas wusste...

"Nennen wir ihn lieber Alfons Sommer!", sagte Arwan soeben, die zwischen Hatscha und Glum saß. Breda drehte Däumchen.
"Als ich im Bürgerbüro des Patrizierpalastes war, bat man mich unerwarteter Weise zu einem vertraulichen Gespräch bei seiner Lordschaft."
"Ich kenne diese Gespräche!", warf Araghast ein und verdrehte die Augen. "Was wusste er, was sonst wieder niemand wusste?"
"Dass in unseren Akten keine Namensänderung verzeichnet war, erfolgte auf Beschluss der Regierung. Alfons Sommer hat keine Baumaterialien entwickelt, keinen Zement, keinen Kleber - er war der leitende Wissenschaftler der Sektion für Waffenforschung. Zu seiner eigenen Sicherheit wanderte er aus Borograwien aus und zog nach Ankh-Morpork, wo die Regierung ihm in Absprache mit der seinen Schutz gewährte."
Oberst Brighton räusperte sich und straffte die Schultern.
"Das äh- das Vojska...wie heißt es...das Militär von Borograwien hätte sich ohne diese Forschungen nicht so lange standhaft gegen die zlobenischen Soldaten wehren können. Sie kennen das Problem mit dem Grenzkrieg. Wir reden hier nicht von einer Eintagsfliege." [5]

Glum hatte genug! Diese Erinnerungsfetzen reichten ihm nun. Dieser Konflikt war inzwischen erst ein einziges Jahr her! Genau ein Jahr! Hätte die DOG damals nicht Bescheid gewusst und ihre Leute bereits in den Botschaften gehabt - die Zwillingsstadt befände sich zum jetzigen Zeitpunkt im Kriegszustand und niemand hätte sagen können, wie die Sache ausgehen würde.
Der Zwerg sprang auf, riss seine Funde an sich und stolzierter gen Ausgang.
"Wollen wir doch mal sehen, wer hier überflüssig ist!"

Als er sturmgleich auf den Flur hinauslief, wäre er beinahe auf Horatius getreten, der aus der Bürotür Humphs heraus trat. Offenbar war während des zwergischen Aufenthalts im Geheimarchiv inzwischen etwas mehr Leben in die Räumlichkeiten des immens wichtigen Arbeitsplatzes gekommen.
"He, Kleener, pass auf wo du hinläufst!"
"Entschuldige Horatius, aber ich bin Feuer und Flamme. Wo ist die Baum? Wo sind die anderen? Ich will eine Versammlung und das sofort! Keine Widerrede!"
Sämtliche Lethargie Glums war hinfort gefegt. Jetzt war es Zeit anzupacken!
"He, Mann! Das klingt gut - die Schäffin hatte eben genau die gleiche Idee!"

Harry, Humph, Daemon und Glum saßen nur eine Minute später im, wie Glum hinzufügte, vorübergehend baumschen AL-Büro, starrten gebannt gespannt auf Lillis gewichtige Mine, lauschten dem auf dem Sprechdämon, der seinen Platz im Sprechkasten inzwischen wieder eingenommen hatte.
"Also Leute, die Baum hat eine Nachricht von der Obergefreiten Arwan erhalten und offenbar-"
"Arwan?", entfuhr es Daemon unterbrechend. "Die lebt noch? Das erste Anzeichen seit Monaten!"
Alle nickten bestätigend, Lilli schenkte ihm einen verärgerten Blick für die Zwischenbemerkung. Aber sie trug es ihm nicht nach. Darin war sie gut.
"Jedenfalls...", fuhr der Dämon fort. "...hat sie es nach langer Arbeit doch noch geschafft, sich ins neue Hehlernetz der Schmugglergilde einzuklinken. Dazu musste sie extra bis nach Klatschistan reisen. Ihr wisst schon - da wo diese langhaarigen Jagdhunde herkommen. Sie lässt sich wohl entschuldigen, dass sie sich so lange nicht melden konnte. Aber was soll's?"
Da begann Lilli zu tippen.
"Oh. Äh, na dann - dann soll's wohl eben doch nicht. Äh. Oder so."
"Da schau mal einer an!", bemerkte der lanjährige AL Humph wohlgefällig. "Die gibt es also auch noch. Schön, dass die Abteilung doch noch nicht so tot ist wie ich-"
"- Die Abteilung war NIEMALS TOT!", entfuhr es Glum wütend und er hieb den mitgebrachten Stapel Akten auf den Schreibtisch Lillis. Wütend sah er drein. Das war seine Aufgabe - den Glauben an die eigene Nützlichkeit zu bewahren.
"Ich habe heute über vieles nachgedacht - ich habe vieles Reh-Wü passieren lassen. Jedenfalls habe ich es mir noch einmal angeschaut. Ist euch eigentlich bewusst, wie wichtig das ist, was wir hier tun?"
Entsetzt schauten alle Versammelten auf den Zwerg, Lilli sprang auf. Ihr Blick war aufgebracht, sie hob drohend einen Zeigefinger, begann augenblicklich dem Sprechdämon ihre Befehle einzugeben, doch-
"Oberfeldwebel Lilli, bei allem Respekt - aber das hier muss gesagt werden!"
Sie hielt funkelnd inne, als der alte Rotbärtige diverse Pappdeckel aufschlug und sie herum reichte.
"Das hier ist die Verhandlung mit dem sogenannten schwarzen Sektober. Eine Geiselnahme und die Sprengung eines Gebäudes konnte verhindert werden, weil die DOG vor Ort war um den FROGs den Weg frei zu halten. Zwei Jahre ist das jetzt her. Weiter. Das hier sind die gesammelten Berichte zu dem Fall mit der Oktopus-Bruderschaft. Blutige Sache; konnte geregelt werden, weil die DOG ihre V-Männer ausschalten konnte. Ein Jahr und ein halbes. Und das hier ist der Fall die neue Technik. Sechs Monate her. Die Erpressergilde hat versucht die Grenzen ihrer Regularien auszutesten sodass die Abteilung selbst als Erpresser agieren musste. Eine Gratwanderung sondergleichen. Wir haben unzähligen Bürgern die Existenz gerettet. Und was ist das hier?"
Glum hielt eine blaue Akte in die Höhe.
"Erinnert ihr euch noch an Das ICH im Team? Ein breiter Abteilungstest zur Stärkung der Einheit und zur Vertrauensbildung. Ich wäre dabei beinahe ertrunken, aber ihr habt mich vereint gerettet. Vor drei Monaten. Zwölf Wochen. Was ist passiert?"
Sie schauten betroffen drein und auch Lilli ließ sich auf ihren Stuhl zurück sinken.
"Und dann die Sache mit den Botschaften? Das Schloss aus Zuckerwerk? Der Feuerfestumzug der Spielergilde? Die Betrugsaffäre um das morporkianische Zepter? Natürlich sind wir in letzter Zeit weniger geworden und natürlich drückt das aufs Gemüt. Aber Leute - wir sind nicht weniger wert als der Rest der Stadtwache. Auch wenn wir nicht gerade in einem der Hauptwachhhäuser untergebracht sind. Aber wir liegen immerhin dazwischen. Wir sind ein essentielles Bindeglied!"
Glum legte die Papiere beiseite.
"Lasst euch doch nichts einreden! Jeder von uns ist wichtig und unsere Arbeit würde schmerzlich vermisst! Und seit wann sind wir auf Anerkennung angewiesen?"
Der Zwerg kehrte zu seinem Platz zurück und schwieg verbissen. Nach einem kurzen Moment meldete Harry sich zu Wort.
"Du klingst so, als glaubtest du, wir wären uns darüber nicht im Klaren, Stiefel! Aber das sind wir uns sehr wohl! Es ist gar keine Frage, dass die DOG eine unverzichtbare Abteilung ist! Aber unsere Arbeit wird nicht gerade einfacher dadurch, dass wir derart unterbesetzt sind!"
Daemon pflichtete dem bei: "Genau! Du sagst es! Unsere Arbeit wird immer schwieriger. Uns fehlen die Leute."
"Dann, liebe Leute, wird es schleunigst Zeit für einen Neuanfang!", meldete Horatius sich zu Wort. Lilli hatte soeben zu tippen begonnen und der Dämon waltete seines Amtes. "Und am besten beginnen wir damit, indem wir Arwan bestmöglichst unter die Arme greifen!"
Die Ohren spitzten sich.
"Sie ist mit einigen Hehlern auf dem Rückweg. Es geht um Drogen, hartes Zeug. In zwei Tagen treffen sie in der Stadt ein, dann müssen wir vorbereitet sein! Die haben einen Spitzel irgendwo in der Schmugglergilde und den müssen wir ausschalten. Er verdächtigt sie bereits. Irgendetwas lief da unrein. Wenn wir ihr nicht zur Hilfe eilen, ist die gesamte Operation gefährdet! Und die Obergefreite freilich auch!"
Er holte tief Luft.
"Ist das ein Fall für die DOG?"
"FÜR DIE DOG!", riefen die Versammelten außer Lilli einstimmig und zum ersten Mal war Glum zufrieden mit ihr.

[1] siehe: Ein Wahnsinns-Plan.
http://www.stadtwache.net/phps/zeigemission.php?art=S&nummer=1140

[2] siehe: Märchenhaft (Original).
http://www.stadtwache.net/phps/zeigemission.php?art=S&nummer=1234

[3] siehe: Streidt unter Geschwistern.
http://www.stadtwache.net/phps/zeigemission.php?art=S&nummer=1253

[4] siehe: Der borograwische Maler Alexanda Seligova.
http://www.stadtwache.net/phps/zeigemission.php?art=S&nummer=1371

[5] siehe: Wo ist Alfons Sommer?
http://www.stadtwache.net/phps/zeigemission.php?art=S&nummer=1422




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Feedback:

Von Breda Krulock

01.11.2012

Ein leichter Anflug von Wehmut überkommt mich ^^
Ich fand die Geschichte sehr schön, hab ich gern gelesen.

Von Kanndra

12.11.2012

Die Einleitung ist doch arg lang geraten und auch ansonsten gab es nur Aufzählung alter Fälle. Das war mir etwas wenig.

Von Ophelia Ziegenberger

19.11.2012

Tatsächlich hat mir diese Geschichte weniger zugesagt, als deine vorangegangenen. Das lag vermutlich vor allem an ihrem Einstieg. Die verwinkelten Formulierungen und hochgeschraubten Wendungen waren jede für sich schon ganz nett aber im Gesamten einfach "zu viel des Guten". Ich habe mich wirklich schwer damit getan, mich durch den Anfang zu quälen. Als die Remminiszenzen einsetzten ließ sich das Ganze dann schon deutlich besser lesen. Und natürlich sind solche Rückblicke auch immer wundervoll nostalgisch und daher angenehm. ;-) Glums feurige Motivationsrede zum Schluss und wie sie sich mit Lillis dezentem Einwirken verbindet, so ganz im Gegensatz zur vorherrschenden Meinung zu diesem Ausleger der Wache... vielleicht besteht ja doch noch Hoffnung für die D.O.G.? ^^

Von Sebulon, Sohn des Samax

05.11.2012

Kennst du diese Best-Moments-Folgen in Serien, in denen ca sieben bereits vergangene Folgen gezeigt und in einen achten Plot integriert werden, meist eine Gerichtsverhandlung oder ein ähnliches Tribunal?
Ich denk mir dann so 'aber ich hab die Folgen doch gesehen' ...

Ich gehe davon aus, dass du die Texte umformuliert hast, sonst hättest du sicher Fußnoten gesetzt, woher du die Abschnitte zitierst. Nichtsdestotrotz las sich die Geschichte für mich wie eine Reihe von zitierten Insidern, die mich nicht durchgänig erreicht hat - und der Anteil der eigenen Geschichte schien mir eher kurz.

Von Glum Steinstiefel

01.12.2012 23:38

Mit keiner anderen Kritik rechnete ich. Der Beginn der Single erklärt sich daher, dass er in voller Motivation und Plotplanung begonnen wurde, jedoch aufgrund des üblichen Drucks zwischen Abgabetermin und real life nicht über sich selbst hinaus schießen konnte. Ich wollte gar keine derart spärlich gezimmerte Pokey abliefern. Allerdings wollte ich auch auf gar keinen Fall, dass die Dienststelle in der vorerst letzten Pokalrunde ohne Single dasteht. Ohnehin hätten wir nicht mehr gewinnen können und da ging es mir dann vielmehr darum, dass sie überhaupt teilnehmen kann und das mit einem Rückblick auf die vergangenen Pokeys der DOG der letzten Jahre, die zwar viel erwähnt, jedoch nicht alle zitiert sind. Zur Eigenbeschwichtigung dachte ich dabei an die olle Anti-DOG-Stimmung des vergangenen großen Wachetreffens und zog das Positive an den Haaren herbei.



@Sebulon: Da die Zitate aus meinen eigenen Pokalmissionen stammen und tatsächlich zu Teilen verändert sind, fehlte zunächst die Zitatbelegung. Sie ist ein paar Tage nach der online-Stellung hinzugefügt worden. :wink: Ich hätte auch gerne, selbst in diesem Fall der Zurechtzimmerung, mit übergreifenderen Situationen und Pokeys gearbeitet, müsste aber lügen, wenn ich sagte, ich wäre weit vor der Deadline fertig geworden...



Summa summarum - habe die Ehre! :pokal:

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