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von Hauptmann Daemon Llanddcairfyn (DOG)
Online seit 28. 10. 2012
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 Außerdem kommt vor: Jargon Schneidgut

Als es zu einem Vorfall in der Anwaltsgilde kommt, müssen die Abteilungen der Wache zusammenarbeiten. Doch dann wird es politisch. (Wichtelgeschichte)

Dafür vergebene Note: 12

Lautes Klopfen tönte durch den kleinen Raum, eine helle Stimme erklang.
„Steh auf!“, rief es durch die Tür hindurch. „Deine Chefin kann jeden Augenblick da sein.“
Der Hauptmann zog die rosafarbene Decke noch ein Stückchen höher und grinste. Dies würde ein guter Tag werden. Er blätterte die Zeitung um und überflog den Innenteil.
„KOHLPREISE AUF JAHRESHOCH. Regulierung durch Händlergilde erforderlich“, er machte sich eine gedankliche Notiz, dass er in der Offiziersmesse die Möglichkeit eines besorgten Mobs ansprach.
„TOTER AUS UNTERGASSE NOCH IMMER NICHT IDENTIFIZIERT. Stadtwache sucht nach Hilfe beim Großen Bogo“, der Hauptmann schüttelte den Kopf. Jetzt waren schon Freyberufliche Geisterbeschwörer notwendig, um Leichen zu identifizieren. Er wollte gar nicht daran denken, was die Gilde dazu sagen würde.
„SCHWERER UNFALL BEI ZEITUMSTELLUNG. Bevölkerungsmitglieder fortgeschrittenen Lebensalters erinnern sich an den Fluch des Alten Tom“, der Offizier runzelte die Stirn und las weiter. „Bei der halbjährlichen Umstellung der Turmuhren der Stadt zur Einsparung von Kerzenwachs und Lampenöl kam es in der vergangenen Nacht zwischen 3:00 Uhr und 2:45 Uhr zu einem schweren Unfall. Beim Stellen des Uhrwerks stürzte einer der beteiligten Arbeiter, ein Herr Bertram Glück (34), von der Leiter und durch eine der Luken aus dem Turm. Mehrere spontan eingetroffene Zeugen wussten von ungewöhnlichen Blitzen, geisterhaften Nebel und lauten Schreien zu berichten. Einer der Bürger, Herr Olf "Der alte Besserwisser" Beckenzange (79), konnte den Berichterstattern zudem von einem alten Märchen erzählen, dem Fluch des Alten Tom. Lesen Sie dazu mehr auf Seite 6.“ Es klopfte wieder.
„Du hast Besuch.“

*

Die beiden Männer hatten etwas Zeit gebraucht, um sich an den Umstand zu gewöhnen, dass sich im Büro des Wächters ein Himmelbett befand. Auch dass sich der Hauptmann, den sie aufgesucht hatten, während ihres Aufenthalts nicht aus diesem Bett erhob und unter seiner Decke verharrte, beeinflusste ihr Verhalten offensichtlich. Nach einigen erklärenden Sätzen beschloss der ältere der beiden, den Besuch zu beenden.
„So sehr wir auch wünschten, dem wäre nicht so“, sagte der alte Anwalt mit einem resignierenden Unterton. „Sind wir in dieser Angelegenheit auf ihre“, er machte eine Pause, „Expertise angewiesen.“
„Wir vertrauen natürlich auf ihre Diskretion“, fügte F.D.O.C. Krümler hinzu. Der Sekretär des Anwalts reichte einen kleinen Stapel Papier über die Bettdecke hinweg. „Zu unserer beider, ähm, Sicherheit“, erklärte er.

*

Jargon sah den Hauptmann mit großen Augen an.
„Sie wollen, dass du das unterschreibst?“, fragte er und las noch einmal die Überschrift auf dem Papier. Verschwiegenheitserklärung und gegenseitige Datenschutzvereinbarung stand dort. Insgesamt umfasste das Dokument vierzehn Seiten, beschrieben in kleiner Schrift. Der Rechtsexperte blätterte um. Die Rückseiten waren ebenfalls beschriftet. „Ich werde etwas Zeit brauchen, das durchzuarbeiten.“
„Bevor die Anwälte die Unterschrift nicht haben, wollen sie uns nicht ins Gebäude lassen. Sie sagen mir nicht einmal, was gestohlen wurde. Alles, was ich weiß ist, dass gestern Nacht jemand in die Gilde eingebrochen ist und etwas mitgenommen hat“, Daemon nahm die erste Seite und las ein paar Paragraphen.
„Und die Anwälte haben natürlich ihre Abgaben an die Diebe gezahlt, so dass es sich nicht um einen lizenzierten Diebstahl handeln kann“, Jargon nickte und blätterte eine weitere Seite um.
„Der Sekretär, der den alten Sack begleitete, sagte mir beim Rausgehen, dass die Sache sehr wichtig für uns sein könnte“, Daemon runzelte die Stirn und begann noch einmal von vorn zu Lesen. Jargon nickte geistesabwesend, beugte sich vor und nahm dem Hauptmann die erste Seite aus der Hand, um eine Passage noch einmal unter die Lupe zu nehmen.
„Und wenn wir einfach nicht unterschreiben und die Dienststelle einen verdeckten Ermittler reinschickt?“ Jargon begann sich Notizen zu machen, die er schnell wieder durchstrich und von vorne begann. Daemon zog die letzte Seite an sich heran und überflog diese in der Hoffnung, eine verständliche Zusammenfassung zu finden. Enttäuscht legte er die Seite zurück.
„Die Personaldecke der DOG ist nicht ganz so dick wie die anderer Abteilungen“, murmelte er. Jargon sah erschrocken auf und ordnete die letzte Seite der Vereinbarung wieder nach unten. Schweißperlen standen auf seiner Stirn.
„Und wenn ihr zum Patrizier geht? Sicher kann er etwas tun.“
„Vetinari wird begeistert sein, wenn wir ihn fragen, ob er für uns in die inneren Angelegenheiten einer Gilde eingreifen würde.“ Wächter außerhalb der Dienststelle stellten sich den Umgang mit den Gilden immer einfacher vor, als er in Wirklichkeit ist. Nicht einmal die Gilde der Linguisten ließ sich ohne weiteres befragen. Und die Anwälte waren die Schlimmsten.
„... befindet sich eine größere Anzahl Ermittler als Gildenmitglieder in einem Raum, dürfen die überzähligen Ermittler nicht in Befragungen oder Untersuchungen eingreifen. Die agierenden Ermittler sind zuvor schriftlich zu benennen und dürfen während der Ermittlung bis mindestens vierzwanzig Stunden nach dem Verlassen des Gebäudes nicht umbesetzt werden. Abweichungen von dieser Regelung führen zu Vertragsstrafen wie unser §28ff beschrieben...“, flüsterte Jargon leise und mit einem Anflug von Panik in der Stimme und suchte schnell blätternd nach der angegebenen Stelle. Er erbleichte. Daemon verdrehte die Augen und griff nach dem Stapel.
„Das ist doch lächerlich“, er wendete den Stoß Papier, nahm eine Schreibfeder aus dem Tintenfass auf dem Schreibtisch und setzte einen großen, schwungvollen Schriftzug auf das letzte Blatt. Jargon schluckte.

*

Der lange Gang im untersten Kellergeschoss des Gildengebäudes war gerade breit genug, um einen Menschen hindurchgehen zu lassen. Unzählige Türen gingen zu beiden Seiten ab. Sie waren beschriftet mit Abkürzungen und Zahlencodes. Die Luft war stickig, die kleinen Laternen leuchteten immer nur ein paar Schritte weit vor den Gehenden her.
„Sehr freundlich, dass sie sich so kurzfristig entschieden haben, uns zu unterstützen“, erklärte F.D.O.C. Krümler, während er den beiden Wächtern vorauslief. Alle paar Meter mussten sie sich eng an die Wand drücken, um einen Angestellten der Gilde vorbeizulassen, die immer wieder mit großen Aktenstapeln aus den Türen traten und in Richtung Ausgang hasteten. Mittlerweile waren sie mehrfach abgebogen, die Gänge schienen endlos weiter zu gehen.
„Es scheint nicht ganz einfach zu sein, sich hier zurecht zu finden“, stellt Daemon fest. „Wer immer hier etwas entwendet hat, muss sich hier ausgekannt haben.“
„Nicht ganz, Herr Hauptmann“, antworteten der Sekretär und Jargon wie aus einem Mund. F.D.O.C. sah den jungen Wächter fragend an. Dieser errötete.
„Die Gänge und Türen sind nach einem bekannten System beschriftet. Die Abkürzungen und Ordnungen entsprechen denen, welche die Gerichte von Ankh einführten und bis zum Jahr der vorläufigen Arhythmie verwendeten. Jede Bibliothek mit einer Abteilung für offizielle Dokumente verwendet diese Sortierung oder eine abgewandelte Version davon.“
„Das ist beinahe korrekt“, der Gildensekretär F.D.O.C. Krümler nickte und lächelte leicht. „Ich muss sie nur an einer Stelle korrigieren, Herr Schneidgut. Das System wurde von den Gerichten nur übernommen. Eingeführt haben wir es.“
„Und was genau befindet sich hier unten?“, fragte Daemon.
„Eine Kopie jedes Urteils, jedes Verhandlungsprotokolls, jedes Vergleichs und jeder Urkunde, die in Verfahren eine Rolle gespielt hat, in denen die Gilde beteiligt war“, antwortete F.D.O.C. Krümler. „Was ziemlich genau alle Verfahren sind, die jemals stattgefunden haben.“
„Gibt es dafür nicht ein Gerichtsarchiv?“
„Sie meinen das Gebäude mitten in einer Stadt, in der es ständig zu Bränden, Revolutionen, Machtwechseln und Drachenabstürzen kommt?“, fragte F.D.O.C. Krümler zurück und eilte weiter.
„Guter Punkt“, gab Daemon zu. „Aber vollkommen sicher scheint es hier unten auch nicht zu sein. Sonst wären wir jetzt nicht hier, nicht wahr?“ Die Gruppe blieb stehen. F.D.O.C. Krümler schob die Tür auf, vor der sie standen. Das Holz wies Trittspuren auf, das Schloss und das umgebende Holz blieben am Türrahmen hängen, während der Rest der Tür nach innen schwang.
„Seien sie versichert, Herr Llanddcairfyn, dass die Sicherheitsmaßnahmen mittlerweile erhöht worden sind“, er öffnete die Tür vollständig und ging voraus.
„Besitzungen (innerstädtisch), Querverweis Gilden und Vereinigungen“, flüsterte Jargon dem Hauptmann ins Ohr, als sie in den Raum traten und der Rechtsexperte das Schild auf der Tür las.
Der Raum war mit Regalen und Schränken gefüllt. Eine der Schubladen stand offen.
„Wir werden die Kollegen der Spurensicherung brauchen, die sich die Tür und den Schrank anschauen müssen“, erklärte Daemon. „Was fehlt?“
„Soweit wir feststellen konnten, wurde nur ein einziges Dokument entwendet“, der F.D.O.C. Krümler zog eine Liste hervor, auf der alle Punkte, bis auf einen, abgehakt waren. „Die beglaubigte Kopie der Besitzurkunde für ein Haus am Rand der Schatten. Mehrgeschossiger Bau mit Raumaufteilung für gewerbemäßige Verwendung bei Einzelkundenbetreuung. Ausgestellt am 13. Gruni im Jahre des hervorragenden Lausbubs auf die Gilde der Näherinnen. Adresse: Ankh-Morpork, Springstraße 21.“
F.D.O.C. Krümler sah den Hauptmann an. Jargon schaute von einem zum anderen.
„Was bedeutet das?“, fragte er.
„Man hat die Besitzurkunde des Boucherie Rouge gestohlen“, antwortete Daemon düster.

*

Sie verbrachten noch eine kurze Weile in dem Archivraum und suchten nach Spuren. Die Kammer war mit roher Gewalt aufgebrochen worden, im Inneren waren nur zwei Dinge angerührt worden: Das Buch mit dem Index aller gelagerten Dokumente und der Schrank, in dem sich die Urkunde befunden hatte. Kurz darauf waren sie in das kleine Büro des Gildensekretärs gegangen, einen kleinen, mit dunklem Holz getäfelten Raum ohne Fenster.
„Das Ganze ist uns natürlich sehr unangenehm“, erklärte F.D.O.C. Krümler und erschrak gleich darauf. „Dabei handelt es sich natürlich nur meine ganz persönliche Meinung und stellt keine offizielle Gildenposition oder gar ein Mitschuldeingeständnis dar“, ergänzte er schnell. Daemon winkte ab.
„Der Dieb wusste genau, in welchen Raum er musste. Wer hat Zutritt zum Keller?“
„So gut wie jeder Anwalt der Stadt. Alle Gildenmitglieder sind für die Anlage der Kopien ihrer Fälle und die korrekte Ablage selbst verantwortlich.“
„Was auch der Grund ist, weshalb ziemlich viele Leute in der Lage gewesen wären, dem Eindringlich zu sagen, welche Tür er aufbrechen musste“, Jargon runzelte die Stirn. „Aber wer kann etwas mit der Kopie einer Besitzurkunde anfangen?“
„Die Urkunden sind auch in der Kopie unterschrieben und gesiegelt. Sie sind zwar als Kopie erkennbar, können aber im Falle des Verlusts des Originals als Beleg dienen, dass das Objekt dem Eigentümer auch wirklich gehört.“
„Könnte man die Kopie als Vorlage verwenden, eine eigene Urkunde zu schreiben, um den Besitz auf sich übergehen zu lassen?“, wollte Hauptmann Llanddcairfyn wissen. F.D.O.C. Krümler schüttelte den Kopf.
„Das würde nichts nützen. Die Urkunde müsste zusätzlich im Index der Gilde eingetragen sein, wo alle Schriftstücke vermerkt werden, damit genau so eine Fälschung nicht vorkommen kann. Wir haben den Index natürlich geprüft“, kam er der nächsten Frage zuvor. „Es sind keine Änderungen vorgenommen worden.“
„Also hat jemand äußerst auffällig eine Kopie einer Urkunde gestohlen, mit der er nichts anfangen kann?“
„Das stimmt genau so lang“, begann der Sekretär.
„Wie das Original zur Verfügung steht“, entfuhr es Jargon Schneidgut. F.D.O.C. Krümler nickte.
„Sollten beide Schriftstücke nicht zur Verfügung stehen, könnte es zu Streit kommen“, beendete der Gildensekretär den Gedanken.
„Wieso das?“, wollte Daemon wissen.
„Weil in so einem Fall jemand mit einer älteren Besitzurkunde Ansprüche an dem Objekt stellen könnte.“

*

Einige Zeit später saßen die beiden Wächter wieder in Jargons Büro, einen kleinen Zettel zwischen sich auf dem Schreibtisch.
„Also ist alles gut?“, der ObergeFreyte sah den Hauptmann unsicher an.
„Es scheint so. Rosie sagt, die Urkunde liegt sicher im Gildenarchiv, wo ihre Vorgängerin sie vor Jahrzehnten hinterlegt hat“, Daemon nahm die kurze Nachricht und las sie noch einmal. „Die Kopie der Gilde kann noch einmal hergestellt werden, dann ist wieder alles so, wie vorher.“
„Es muss also nur jemand die Urkunde aus dem Gildenarchiv holen, zu einem Notar bringen und sie dort kopieren lassen und wieder zurück bringen?“, Jargon atmete auf. Daemon nickte.
„Genau das.“
„Sicher wird Frau Palm das noch heute erledigen und wir können in aller Ruhe nach dem Dieb suchen“, Jargon lehnte sich entspannt zurück.
Daemon grinste.
„Rosie wäre erfreut, wenn wir sie mit der ganzen Angelegenheit möglichst nicht weiter in Verbindung bringen“, erwiderte er. „Ein Wächter könnte die Urkunde bei der Gilde abholen. Jemand“, fügte er hinzu, „der sich gut mit solchen Dingen auskennt und die Kopie mit seinem Sachverstand nochmal auf Richtigkeit prüfen kann.“ Jargon las mittlerweile ein Memo, nickte kurz vor sich hin und zuckte dann zusammen.
„Ähm“, machte er. „Von wem genau sprichst du?“ Der Hauptmann grinste ihn noch immer an.

*

Jargon sah sich um. Seitdem er das Gebäude der Näherinnengilde verlassen hatte, schien die Besitzurkunde in seiner Tasche zu glühen. Die Sonne ging gerade unter und die langen Schatten der Häuser verdunkelten die Straßen zusehends.
„Kein Problem“, murmelte der ObergeFreyte sich zu. „Alles gar kein Problem. Du musst nur rüber zum Notar und schon ist die Sache erledigt.“ Daemon hatte direkt mit der Anwaltsgilde Kontakt aufgenommen. Man hatte ihm einen Notar genannt, der noch am selben Abend eine Kopie der Besitzurkunde schreiben und bestätigen würde. Offensichtlich war den Anwälten die ganze Sache sehr peinlich, wenn sie so eine Eile und Hilfsbereitschaft an den Tag legten. Der einzige Nachteil war, dass der betreffende Notar seine Kanzlei in der Nähe des Zwiebeltors hatte. Was eine ziemlich weite Strecke war, wenn man sie abends und allein lief. Immerhin musste er nicht über den Fluss, doch der direkteste Weg wäre durch die Schatten. Obwohl ihm sowohl der Hauptmann, als auch die Näherin, die ihm die Urkunde ausgehändigt hatte, eingeschärft hatte, die Sache so schnell wie möglich zu erledigen, hatte Jargon beschlossen, dass der direkteste Weg unter diesen Umständen vielleicht nicht der schnellste wäre. Jetzt lief er die Rennerei herunter, um über das Stadion zum Zwiebeltor zu gelangen, eine Route, die ihm um einiges sicherer vorkam. Zumindest seitdem er die direkten Grenzstraßen der Schatten verlassen hatte.
„Nur noch an der Arena vorbei und schon ist es geschafft“, flüsterte sich Jargon zu. Er hatte ein wenig Sorge, ob sich an der Spielstätte der hiesigen Tritt-den-Ball-Mannschaften um diese Zeit vielleicht Leute herumtrieben, auf deren Begegnung er lieber verzichtet hätte. Doch heute fand kein Spiel statt und schließlich war er trotz allem Wächter. Angst vor ein paar Sportfans zu haben wäre nicht angemessen gewesen. Dennoch hatte Jargon bereits beschlossen, einen kleinen Bogen zu laufen, um das Passieren des Stadions und die damit verbundenen Gefahren für das von ihm transportierte Dokument zu vermeiden. Als er auf den Fünf Wegen ankam, blieb er daher kurz unentschlossen stehen und sah sich um. Wenn er nicht das Nilpferd und die Verlierende Straße nehmen würde, wäre es am besten, er ginge gegendrehwärts. Ein kurzes Stück weiter würde er zum Gänsetor-Platz kommen, könnte von dort schnell die Kickelburst-Straße herunter laufen und wäre über ein paar Meter der Endlosen Straße im Nu am Zwiebeltor. Der ObergeFreyte machte einen Schritt nach vorne, doch dann überlegte er erneut. Am Gänse-Tor hatte es vor einiger Zeit eine Reihe von Angriffen gegeben. Der Täter war sogar als Gänsetor-Würger in den täglichen Sprachgebrauch der Bürger eingegangen. Zwar hatte man schon einige Zeit nichts mehr von ihm gehört, aber sollte er noch einmal auftauchen, sagte Jargon sich, würde er sich dafür genau heute Abend aussuchen. Das war so sicher, wie ein Dollar von der Zahnfee. Jargon überlegte also noch einmal. In diesem Fall wäre ein kurzer Umweg über den Steinbruchweg das Geschickteste. Ein paar Häuserblöcke weit die Straße hinab konnte er eine Querstraße in sicherer Entfernung von der Nilpferd-Arena nehmen und über die Kolossalstraße auf kürzestem Weg zum Zwiebeltor gehen. Ein Plan, so einfach, wie genial. In der jetzt zusehends eintretenden Dunkelheit ging der Rechtsexperte mit sicheren Schritten die breite Straße herunter.
Nach ein paar Häuserblöcken weit die Straße hinab fielen ihm mehrere Dinge auf: Zunächst wurde auf dem Steinbruchweg offenbar auf eine durchgängige Straßenbeleuchtung verzichtet. Daran anknüpfend konnte Jargon den Grund dafür herleiten: In den Gassen, die von der Straße abgingen, wimmelte es von Trollen. Auch aus den Fenstern, Türen und offenbar durch Trollhand entstanden weiteren Maueröffnungen schauten ihn misstrauisch weitere Trolle an. Er schluckte schwer und ging etwas schneller, was ihm noch mehr Aufmerksamkeit der Bewohner der Gegend einbrachte.
„Nur noch ein paar Meter bis zur Talgstraße und schon bist du wieder auf Kurs“, dachte der Wächter und rannte förmlich. Hinter ihm konnte er das laute, grollende Rufen einiger Trolle hören. Er beschleunigte noch einmal, meinte bereits das Schaben von Keulen und Fingerknöcheln auf dem Boden hinter sich hören zu können. Er lief in eine kleinere Straße, um eine Ecke, noch eine Ecke, blieb kurz stehen und lauschte. Überall schienen jetzt die Stimmen der Trolle widerzuhallen. Offensichtlich suchten sie ihn. Er rannte wieder los, die Gasse herunter, rutschte aus und schlidderte auf eine breite Straße, die er mit Entsetzen als Steinbruchweg wiedererkannte. Offenbar war er bei seiner Flucht einmal um einen Häuserblock herum im Kreis gelaufen. Er sah sich um und musste dunkle und sehr große Schatten aus der Seitenstraße gegenüber auf ihn zukommen sehen. Er wandte sich zur Seite und rannte, dass er Sorge hatte, die Dienststiefel würden sich in ihre Bestandteile auflösen. Er schlug Haken, warf sich hinter Kisten und Häuserecken, sprang über Müllberge und Unrat-Haufen und blieb schließlich schwer atmend stehen, um in die Nacht hinter sich zu lauschen. Es waren keine Trolle zu hören. Genau betrachtend war nichts zu hören, außer dem leisen und beruhigenden Blubb Blubb des Ankhs, der sich leise durch die Stadt wälzte. Jargon atmete auf. Er hatte die Verfolger abgehängt.
Leise lachte er auf. Wie albern, so zu rennen. Er wusste noch nicht einmal, ob die Trolle ihn wirklich verfolgt hatten. Jetzt, in aller Ruhe betrachtet, hatte er selbst sich wesentlich verdächtiger benommen, als sie. Dennoch sagte sich der ObergeFreyte, er habe alles richtig gemacht. Mit seiner wertvollen Fracht konnte er kein Risiko eingehen. Er straffte sich und sah sich um. Wo war er nur? Während er sich umsah dämmerte ihm eine Erkenntnis.
„Wieso höre ich den Fluss?“, fragte er sich. „Das Zwiebeltor ist viel zu weit weg vom Ankh, als dass ich ihn so laut hören könnte. Die einzige Gegend, wo er randwärts so laut ist, sind die Schat-“
„Einen schönen guten Abend, Herr Wächter“, sagte jemand hinter ihm. „Ist es nicht etwas gefährlich so ganz allein in dieser Gegend?“

Drei große Männer standen direkt hinter ihm.
„Ähm“, antwortete Jargon schlagfertig. Die Männer wären einen Schritt näher gekommen, doch sie standen bereits so nah vor ihm, wie möglich war. Eine massive Wand aus Muskelmasse und Matrosenkleidung erhob sich vor dem Wächter. Jargon begann, schneller zu atmen.
„Du kannst dir sicher denken, weshalb wir dich ansprechen“, sagte die Stimme, die ihn angesprochen hatte. Der ObergeFreyte sah zitternd nach rechts, wo ein kleiner Mann im Schatten stand, das Gesicht von einem hohen Kragen fast vollständig bedeckt.
„Gn“, antwortete er und versuchte, den Griff seines Kurzschwerts zu greifen.
„Nicht doch“, machte der Andere und zog an einer Zigarette, die Glut ließ sein Gesicht rot aufscheinen. „Übergeben sie meinen Geschäftspartnern“, er machte eine freundliche Handbewegung in Richtung der drei Schläger, „die Urkunde und es wird kein Anlass zu Handgreiflichkeiten bestehen.“
Der Mittlere der drei Männer streckte die Hand aus und griff an Jargons Kragen. Der Wächter schrie auf, rammte seinen Kopf in das Gesicht des Kerls und zog mit einer schwungvollen, jedoch vollkommen unkontrollierten Bewegung sein Schwert. Einer der Angreifer schrie auf, der dritte wich erschrocken zurück. Jargon brüllte und tobte. Sein Schwert wirbelte um ihn in der Luft herum, während seine Stimme immer heiserer wurde. Langsam erlahmten seine Bewegungen und er sah keuchend um sich. Einer der Männer hielt sich seinen blutenden Unterarm, der zweite rieb sich fluchend den Kiefer. Der unverletzte Schläger sah unsicher zwischen dem Wächter und dem kleinen Mann im Hintergrund hin und her. Der Letztere zuckte mit den Achseln und ging langsam auf Jargon zu. Der riss das Schwert in die Höhe und knurrte warnend. Seine Augen waren eng zusammengekniffen, sein ganzer Körper zitterte. Noch während er auf Jargon zukam, warf der Andere seine Zigarette weg, zog einen Degen, mit dem er die Klinge des Wächters im Gehen beiseiteschob und schlug Jargon mit der Faust kräftig ins Gesicht. Der Wächter ging zu Boden.

*

„Du kannst von Glück sagen, dass die Schmuggler dich gefunden haben“, erklärte Daemon. „Hätten sie dich nicht aus den Schatten heraus hierher geschleppt, wärst du ohnmächtig in den Schatten liegen geblieben. Eine schöne Überraschung für die Leute dort: ein bewusstloser Wächter ganz allein mitten in der Nacht. Wie konntest du nur so weit vom Weg abkommen?“
Jargon sah zu Boden. Die Entscheidungen, die er an diesem Abend getroffen hatte, sahen von der Bettkante des Himmelbetts, auf der er jetzt saß, ziemlich unlogisch aus. Dabei hatte alles so sinnvoll geklungen, als er da draußen war.
„Mit der einzigen Besitzurkunde, die wir für das Boucherie noch haben, nachts in die Schatten zu laufen“, tadelte Daemon weiter. „Das ist für sich schon eine ziemlich dumme Sache. Aber warum hältst du dann nicht den Mund und erzählst deinen Rettern auch noch, dass sie dir geraubt wurde?“
Jargon zuckte zusammen.
„Was habe ich getan?“, fragte er entsetzt.
„Tu nicht so“, winkte Daemon ab. „Freund Beuteltasche hat mir alles erzählt. Du hast die ganze Zeit vor dich hin gemurmelt und ihnen die ganze Geschichte erzählt. Jetzt wird es nicht mehr lange dauern, bis alle Gilden davon wissen. Und kurz vorher wird der Patrizier Wind davon bekommen.“
„Aber ich war bewusstlos! Ich hätte ihnen gar nichts erzählen können.“
Daemon sah ihn skeptisch an.
Yr hyn a ddigwyddodd ddigwyddodd”, sagte er und lehnte sich zurück in seine Kissen. “Wasch dir jetzt das Gesicht und leg dich in einem der Büros hin. Ich vermute, dir steht nicht der Sinn danach, jetzt noch nach Hause zu laufen.”

*

Am folgenden Tag war die Hölle los. Die Sekretäre des Patrizierpalasts stellten umgehend Nachforschungen an, als sie hörten, dass die Näherinnengilde eine Besitzurkunde verloren hatte. Binnen kürzester Zeit wusste nicht nur jeder Anwalt, Notar und Palastangestellter von der Sache: Die ganze Stadt sprach davon. Die Wächter der Dienststelle waren mittlerweile bei der Diebesgilde gewesen. Diese hatten jedoch mit tiefem Bedauern festgestellt, dass es keinerlei Hinweise gäbe, wer den unlizenzierten Diebstahl im Archiv der Anwälte durchgeführt haben könnte. Noch während man beriet, wie man weiter vorgehen sollte, meldeten sich die Assassinen im Patrizierpalast. Sie präsentierten eine fast zweihundert Jahre alte Besitzurkunde über das Gelände, auf dem das Boucherie Rouge stand. Diese wies den damaligen Vorsitzenden der Assassinen-Gilde als Besitzer aus: einen alten, jedoch sehr gefühlsstarken Mann. Dieser hatte seinen Besitz kurz vor dem Tod im Bett seiner Lieblingsnäherin eben dieser überschrieben. Nachdem sie später selbst zum Gildenoberhaupt aufgestiegen war, hinterließ die Näherin kinderlos und eine echte Mutterfigur für ihre Mitarbeiterinnen, alles ihrer Gilde.
Nach den Diebstählen der Besitzurkunde und der Kopie war von diesen Ereignissen allerdings kein Beleg mehr vorhanden. Die Assassinen behaupteten steif und fest, dass das Testament des alten Meuchelmörders nicht mehr auffindbar war und die Näherin hatte die Hinterlassenschaft direkt auf der Urkunde vermerkt. Jargon erinnerte sich an Änderungen und Bemerkungen auf dem Schriftstück. Mit der uralten Urkunde in der Hand beanspruchte jetzt die Assassinen-Gilde als Nachfolger des alten Oberhaupts, dessen Familie mittlerweile nicht mehr existierte, das Gebäude für sich. Kurze Zeit später fand sich Rosie Palm, das derzeitige Oberhaupt der Näherinnen-Gilde, in der Dienststelle zur Observierung von Gildenangelegenheiten ein.

*

Rosie Palm stand äußerlich gelassen im Büro der Abteilungsleiterin Lilli Baum. Die weißen Knöchel ihrer Hände, mit denen sie den Griff ihrer großen Handtasche umschloss, verrieten jedoch ihre Anspannung. Lilli sah unsicher von ihr zu Hauptmann Llanddcairfyn und zurück. Sie hatte die Abteilung erst vor kurzem übernommen und niemand hatte sie darauf vorbereitet, dass man ihr das Haus, in der die Dienststelle untergebracht war, wegnehmen könnte.
"Ich erwarte natürlich, dass ihr im eigenen Interesse dafür sorgt, dass diese Situation aufgeklärt wird", verkündete Frau Palm. "Noch dazu, wo es einer eurer Leute war, der Schmuggler informiert hat."
"Das Ganze ist ein abgekartetes Spiel. Dieselben Anwälte, die sich die Urkunde haben stehlen lassen, vertreten jetzt den Fall gegen uns."
"Diese Sache geht gegen die Wache genauso, wie gegen die Gilde", stellte Rosie Palm fest. "Das 13 Betten ist in letzter Zeit nicht so gut besucht, offenbar fühlen sich viele Gäste hier sicherer. Wenn wir das Boucherie verlieren, wäre das ein harter Schlag für uns. Außerdem müssten wir unsere Mädchen natürlich in anderen Einrichtungen unterbringen. Vielleicht sogar in den Schatten." Rosie Palm wusste genau, wie sie bekam, was sie wollte.
Am selben Abend kam die Nachricht des Palasts, in der der Anspruch der Assassinen bestätigt wurde und die Näherinnen und die Wächter zum sofortigen Räumen des Gebäudes aufforderte. Die Gäste, die sich zu diesem Zeitpunkt im Boucherie Rouge aufhielten, bekamen Wind von der Sache und verließen empört das Etablissement. Binnen kürzester Zeit versammelte sich eine Menschenmenge vor dem Gebäude, die sich, typisch für Morpork, schnell vergrößerte. Gleichzeitig beratschlagten die Wächter, wie gegen die Aufforderung des Patriziers vorzugehen sei, während sie, nur um mal Ordnung zu schaffen, die ein oder andere Akte in Kisten räumten und endlich mal dazu kamen, das Lager zu sortieren und in ordentlich beschriftete Kartons zu packen. Lilli Baum hielt inne, als der Lärm unten immer lauter wurde und die gelegentliche Rufe und Forderungen sich zu Schreien wandelten. Als sie im Erdgeschoß ankam, fand sie einen handgreiflichen Tumult zwischen Bürgern, Näherinnen, Palastwächtern und, wie sie mit einem Seufzen feststellte, Hauptmann Llanddcairfyn vor.

*

Am nächsten Morgen fanden sich viele wichtige, sehr wichtige, unwichtige und neugierige Bewohner der Stadt im Großen Saal ein. Die erste Sitzreihe war belegt mit einer Anzahl zerknirscht wirkender Personen: drei Männern, die alle Zeichen eines Faustkampfs trugen, Roxanne, eine der Näherinnen des Boucherie Rouge und Hauptmann Daemon Llanddcairfyn, der wirkte, als habe er eine lange, durchzechte Nacht hinter sich. Ganz am Ende der Bank saß Lilli Baum, die noch immer nicht fassen konnte, dass sie mit auf der Anklagebank gelandet war.
Die Schlägerei, die der Auszug der Näherinnen aus dem Gebäude ausgelöst hatte, war nach kurzer Zeit auf die nähere Umgebung ausgeufert. Worum es in diesem Moment ging, war den meisten Beteiligten nicht mehr klar, was sie jedoch nicht der Fortsetzung der Kämpfe abhielt. FROG und Palastwache waren schließlich gemeinsam in der Lage gewesen, die Rädelsführer in Gewahrsam zu nehmen und den Rest zu zerstreuen oder in die Schatten zurück zu drängen. Lilli, Roxanne und Daemon waren von den Wächtern des Palasts mit einem Grinsen aufgegriffen worden, als die Abteilungsleiterin gerade versuchte, ihrem ranghöchsten Abteilungsmitglied die Morpork-Dolche zu entreißen, mit der er sich zu diesem Zeitpunkt auf offensive Art zu verteidigen versuchte. Die Näherin hatte noch Widerstand geleistet, doch Lilli war sicher, dass der betroffene Palastwächter den Tritt bestimmt bald verwunden haben würde. Lilli fuhr gerade bedauernd über das polierte Holz der Balustrade vor ihr, als der Raum still wurde. Der Patrizier hatte seinen erhöhten Sitz hinter dem Richtertisch eingenommen und schaute auf die Anwesenden herab. Sein Sekretär Drumknott räusperte sich und begann zu sprechen.
„Die Verhandlung gegen die Herren Fidelis Bums, Piet Wolkenbruch und Bertram Glück, sowie Fräulein Petunie "Roxanne" Märchenreich wegen Aufruhr, nächtlicher Ruhestörung und Widerstand gegen die Verhaftung ist hiermit eröffnet. Ebenso wird verhandelt gegen die anwesenden Mitglieder der Stadtwache zu Ankh-Morpork Frau Oberfeldwebel Lilli Baum und Herrn Hauptmann Llanddcairfyn wegen derselben Vorwürfe, allesamt zugetragen in der letzten Nacht im Bereich der Springstraße.“
Der Patrizier nickte Drumknott zu und machte sich eine kurze Notiz.
„Die Anklage vertretend wird Herr Dr. Dr. jur. hoc. hon. Perceval Frey, ehrenhaftes Mitglied der Anwaltsgilde, als erstes das Wort führen.“ Aus dem Hintergrund trat ein großer, kalt lächelnder Mann hervor.
„Die Verteidigung übernimmt“, Drumknott kniff die Augen zusammen und las noch einmal, was auf dem Zettel in seiner Hand stand, „in Ermangelung eines Anwalts, der die Verteidigung so kurzfristig hätte übernehmen können,“, er machte eine weitere Pause und schüttelte kurz den Kopf, „Der Rechtsexperte der Stadtwache zu Ankh-Morpork, Herr ObergeFreyter Jargon Schneidgut, ebenfalls, aber vielleicht nicht ganz so ehrenhaftes Mitglied der Anwaltsgilde.“
Der Aufgerufene stolperte einen Schritt nach vorne, ließ einige Blätter Papier fallen und begann hastig, sie aufzulesen. Hastig sah er sich nervös im Großen Saal um und kam zu der Erkenntnis, dass er dies besser gelassen hatte. Offenbar ruhten die Augen aller Anwesenden auf ihm. Der gegnerische Anwalt rümpfte die Nase, als er ihn ansah, und der Patrizier schaute ihm von oben herab sehr interessiert zu, wie er auf dem Marmorboden seine Notizen zusammenklaubte.
„Doktor Frey. Sie haben das Wort“, beendete Drumknott seine Einleitung und trat zurück. Der Anwalt holte tief Luft.
„Diese Angeklagten hier haben auf unerhörte Weise den Frieden unserer schönen Stadt gestört. Sie haben ein Menschenmenge angeführt, die die Ordnung zu stören versucht und rücksichtslose Gewalt gegen die Wächter dieser Ordnung angewendet. Besonders schwerwiegend ist dieses Vergehen bei jenen beiden, die selbst zu diesen Wächtern gehören. Hier kann eine Strafe gar nicht hoch genug ausfallen.“
Lord Vetinari nickte dem Anwalt zu, machte sich eine weitere Notiz und sah dann zu Jargon, der sichtlich zusammenschrumpfte, als er diesen Blick auf sich lasten spürte.
„Ähm“, machte Jargon, was den anderen Anwalt zu einem abschätzigen Grunzen veranlasste. „Bisher konnte kein Augenzeuge gefunden werden, der einen der Angeklagten dabei beobachtet hat, die Menschenmenge tatsächlich angeführt zu haben“, las er schnell von einem seiner Zettel ab. „Höchstenfalls kann derzeit eine Beteiligung an der Unruhe und den damit verbundenen physikalischen Auseinandersetzungen angenommen werden. Welche Rolle der oder die Einzelne dabei spielte, ist derzeit trotz“, Jargon schaute ins Publikum und versuchte, irgendeinen Mitwächter zu entdecken „unnachgiebiger Nachforschungen nicht ermittelbar.“
Doktor Frey fuhr auf.
„Dass die Stadtwache gegen ihre eigenen Leute keine Ergebnisse ermitteln kann, überrascht sicher niemanden“, rief er.
„In den letzten zehn Jahren wurden innerhalb der Stadtwache 50 interne Ermittlungen geführt, um Unregelmäßigkeiten aufzuklären und Vergehen gegen Vorschriften nicht ungeahndet zu lassen. Niemand wird der Stadtwache an dieser Stelle Vorwürfe machen können“, las Jargon hastig einen kleinen Zettel vor, der in der ungelenken Handschrift des Kommandeurs der Stadtwache verfasst war.
Der Anwalt grinste kurz und richtete sich zu seiner vollen Größe auf.
„Diese unerhört hohe Zahl allein lässt an sich ja schon auf den maroden Zustand dieser Institution schließen. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass in der Palastwache in der gesamten Geschichte dieser noblen Einheit nicht ein einziger Fall wegen Verstoßes gegen die Vorschriften angestrengt wurde.“ Im Saal erhob sich unsicheres Murmeln.
„Worum es eigentlich geht, ist doch die Ursache für den Tumult“, Jargon schwenkte in der aufkommenden Unruhe schnell zu dem Thema, das er ansprechen wollte. „Die unrechtmäßige Räumung des Boucherie Rouge.“ Laute Rufe wurden laut, einige Männer im Saal sprangen auf.
Der Patrizier beugte sich zu Drumknott und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Sekretär nickte und winkte einen der Palastwächter an sich heran. Lord Vetinari wandte sich an Jargon, der sichtlich schluckte, als das Oberhaupt der Stadt ihn direkt ansprach.
„Bist du sicher, dass du diese Sache hier uns jetzt ansprechen möchtest?“, fragte der Patrizier.
„NEIN!“, schrie es in Jargon, doch der Rechtsexperte sah auf die Zettel in seinen Händen und nickte hastig. Der Patrizier lächelte kurz und nickte dann.
„Nun gut“, verkündete er dem Saal. „Ich beende diese Verhandlung. Herr Bums und Herr Wolkenbruch sowie das reizende Fräulein Märchenreich dürfen sich entfernen. Herr Glück wird gebeten, sich für weitere Befragungen zur Verfügung zu halten.“
Während sich die drei unerwartet Freygesprochenen überrascht ansahen, griffen zwei Palastwächter den vierten Angeklagten an den Schultern und schleiften ihn aus dem Saal. Schnell entfernten sich die Näherin und die beiden Männer, so dass Lilli und Daemon allein auf der Bank zurück blieben.
„Die Wächter werden an die interne Ermittlungsabteilung übergeben, die deren Verhalten mit Sicherheit zu Genüge aufzuklären bereit ist.“, Lord Vetinari hob die Hand, als die beiden aufstehen wollten. „Bitte bleibt doch sitzen. Genau dort.“
Der Patrizier nickte dem Anwalt zu.
„Ich bin sicher, sie können etwas auf die Ausführungen des ObergeFreyten erwidern, Doktor Frey.“
Der Anwalt kniff die Augen zusammen und fixierte Jargon wie ein kleines Tier, auf das er im nächsten Moment zuspringen würde, um es in einem Stück zu verschlingen.
„Das betroffene Gebäude befindet sich rechtmäßig und beurkundet im Besitz der Assassinen-Gilde. Die entsprechenden Unterlagen wurden gestern im Palast eurer Exzellenz vorgelegt und von euren Sekretären bestätigt. Es kann kein Zweifel an dem fast zweihundert Jahre alten Anspruch der ehrenhaften Gilde der Assassinen und Meuchelmörder an dem betroffenen Grundstück bestehen“, erklärte Doktor Frey.
Der Patrizier nickte.
„Dem ist tatsächlich genau so“, bestätigte er.
„Ähm“, Jargon kramte ein weiteres Mal durch den mittlerweile sehr ungeordneten Stapel Papiere in seinen Händen. „Wir, also die Gilde der Näherinnen, also“, er errötete. „In Vertretung für die Gilde vertrete ich vertretungsweise den Standpunkt, dass die Nutzung des Gebäudes und die Bestimmung über die Verwendung aller darin befindlichen Räumlichkeiten den Näherinnen obliegen. Und zwar auf Grundlage des bis zum heutigen Tage in Ankh-Morpork stets Anwendung findenden Rechtssatzes Essemus semper hic. Et faciemus manere.
Der Patrizier lächelte seinen Sekretär Drumknott kurz zu und sah dann aufmerksam zu Doktor Frey herüber, der eine wegwerfende Handbewegung machte und auf Jargon zuging.
„Ich mache den werten… Kollegen darauf aufmerksam, dass die Verwendung des genannten Rechtssatzes in der Historie nur dann zu einer konfliktFreyen Anwendung gekommen ist, wenn sie durch eine Partei mit entsprechender physikalischer und wirtschaftlicher Reichweite ausgeführt wurde. Ich gebe ihnen, lieber… Kollege in Anbetracht der Gilden, gegen die sie vorgehen zu gedenken, den Rat, das Rechtsmittel des cogitare iterum in Betracht zu ziehen.“
Jargon wich bis an die Wand des Großen Saals zurück und ließ seine Notizen fallen.
„Das ist doch alles nur ein Trick!“, rief er fast panisch. „Die Assassinen haben die Original-Urkunde stehlen lassen, damit sie wieder in den Besitz des Boucherie kommen.“
„Ach so?“, fragte Doktor Frey. „Und wie sollen sie das wohl angestellt haben?“
Jargon spürte die interessierten Blicke aller Anwesenden auf sich ruhen. Einige schwarz gekleidete Assassinen waren im Publikum zu erkennen.
„Sie haben mit den Dieben gemeinsame Sache gemacht. So konnten sie einen unlizenzierten Dieb anheuern, der trotz der geleisteten Abgaben der Anwaltsgilde die Urkunde aus dem Archiv stehlen konnte.“
Die Unruhe im Saal wurde größer, jetzt riefen einige Mitglieder der Diebesgilde Drohungen in Richtung des Rechtsexperten. Dr. Dr. jur. hoc. hon. Perceval Frey sah abschätzig auf ihn herab.
„So so, werter Kollege, also haben zwei Gilden gemeinsame Sache gemacht, um an das Gebäude zu kommen, nicht wahr?“
Jargon dachte kurz nach. Dann weiteten sich seine Augen. Leise, dass es nur die ersten Reihen hören konnten, flüsterte er: „Ihr steckt auch mit drin. Nur so konnte der Dieb ungehindert Zugang zum Gilden-Keller erhalten und genau wissen, wo im Archiv er die Urkunde finden würde.“
Das kalte Lächeln des Anwalts wich nicht aus seinem Gesicht.
„Rede ruhig weiter. Ich bin gespannt, wo du mit deinen Schlussfolgerungen landest.“
„Nachdem die Kopie verschwunden war, konntet ihr die Wache dazu bringen, das Original aus der Näherinnengilde zu holen, damit ihr es euch auf offener Straße holen könnt“, Jargon holte tief Luft. „Ihr habt uns benutzt, um eure Ziele gegen uns zu erreichen.“
Der Anwalt ließ sich nicht dazu verleiten, diese Anschuldigung mit einem Nicken zu bestätigen. Er sah nur weiter auf den ObergeFreyten herab.
„Aber es waren keine Diebe, die mich überfallen haben. Es waren Matrosen. Das heißt“, Jargon stockte, „dass auch die Schmuggler mit in der Sache hängen.“
Hier wandte sich Doktor Frey mit einer schwungvollen Bewegung herum. Der Saal tobte, die Gildenmitglieder der Assassinen, Anwälte, Diebe, Schmuggler und Näherinnen schrien sich gegenseitig und den Patrizier an, die Palastwächter versuchten umständlich, die Gruppen auseinander zu halten. Schließlich räusperte sich Lord Vetinari. Nach und nach trat Ruhe ein.
„Eine amüsante Theorie, Herr Schneidgut“, sagte der Tyrann der Stadt. „Vielleicht könnten sie uns als letztes noch erklären, wieso all diese ehrenhaften und gesetzestreuen Organe unserer Stadt sich zu so einem Komplott zusammengeschlossen haben.“
Jargon biss sich auf die Unterlippe.
„Vermutlich…“, begann er und Doktor Frey lachte kurz auf. Jargon begann erneut.
„Alles deutet darauf hin, dass…“, wieder unterbrach ihn ein spöttisches Geräusch.
„Es kann davon ausgegangen werden, dass die Gilden den Näherinnen einen Schaden zufügen wollten, weil sie der Wache und insbesondere der Dienststelle, die sich mit offenen und geheimen Ermittlungen innerhalb der Gilden beschäftigt, die Nutzung des betroffenen Gebäudes erlaubt hat. Mit Ausführung des Plans verlieren die Näherinnen eine Einnahmequelle und die Wache die Büros.“
Lord Vetinari behielt den Saal im Auge, wo sich zwar kein neuer Tumult erhob, sich jedoch eine sehr finstere Stimmung auszubreiten schien, die sich insbesondere in Jargons Richtung auszurichten schien. Der Patrizier gab seinem Sekretär Drumknott einen kleinen Wink, der mit einer leichten Verbeugung vortrat und sich an den Wächter wandte.
„Deine Ausführungen, obschon logisch und nicht direkt wiederlegbar, beinhalten einige schwere und nicht beweisbare Anschuldigungen, Herr Schneidgut. Da du kaum in der Lage sein wirst, irgendwelche handfesten Belege vorzulegen, möchte dich der Vorsitzende dieser Verhandlung darauf hinweisen, dass ein Bestehen auf diesen Hergang der Ereignisse einen Zustand von illud posset nocent hervorrufen könnte. Er empfiehlt dir daher, dich an das althergebrachte Prinzip des callidus dat zu erinnern.“
Jargon sackte ein wenig zusammen. Finstere Gesichter starrten ihn an. Mindestens einhundert Männer und Frauen schienen ihm ans Leder zu wollen. Am anderen Ende des Saals saßen einige Näherinnen um Rosie Palm herum und sahen ihn mit geweiteten Augen an. Lilli Baum hatte sich erhoben und stand jetzt, die Hände fest in das Holz der Balustrade gegraben, vor Aufregung zitternd in der ersten Sitzreihe. Jargon seufzte.
„Ich ziehe meine Ausführungen zurück“, flüsterte er und sah zu Boden. Triumphierend trat Dr. Dr. jur. hoc. hon. Perceval Frey vor die Anwesenden.
„Ihr habt es gehört! Die Verteidigung lässt ihre absurden und an den Haaren herbeigezogenen Anschuldigungen fallen. Die Besitzrechte der Assassinen-Gilde an dem Gebäude sind damit nicht länger angefochten. Ich verlange“, er richtete einen lang ausgestreckten Finger auf die Näherinnen, „eine umgehende und ereignislose Räumung, bei der die Stadtwache jede erdenkliche Unterstützung für einen reibungslosen Ablauf zu leisten hat.“ Er grinste teuflisch. Der Stimmung im Saal löste sich, es wurde geklatscht, die Anwesenden klopften sich gegenseitig auf die Schultern, während Lilli enttäuscht auf ihren Sitz zurücksackte. Doktor Frey wandte sich um und sah den Patrizier an. Lord Vetinari erwiderte den Blick ruhig. Dann sprach er.
„Ich gebe dem hoch geschätzten Doktor Frey Recht“, sagte er und erneuter Jubel brach aus. „Jedoch“, das Wort hing in der Luft. Die Anwesenden wurden ruhig.
„Jedoch haben die Ereignisse der letzten Nacht uns zur Kenntnis gebracht, dass eine Umwidmung der Nutzung des betroffenen Gebäudes den Unmut unserer lieben und ebenso hoch geschätzten Bürger schürrt. Da weiterhin derzeit offensichtlich Unklarheiten über die Besitzlage innerhalb der Bevölkerung herrschen, wird das Gebäude bis zu einer abschließenden Klärung durch die zuständigen Apparate der Stadtverwaltung verwaltet werden, namentlich dem Patrizierpalast.“ Lord Vetinari hob ein weiteres Mal die Hand, als die Anwälte aufsprangen. „Dies geschieht zur Wahrung der öffentlichen Ordnung und verletzt in keiner Weise die Ansprüche der rechtmäßigen Besitzer des Gebäudes. An der Nutzung wird bis auf weiteres nichts geändert.“ Er sah den Anwalt vor sich scharf an, der ein „Einspruch“ flüsterte.
Quia dixi ita.
Der Saal war in einer unguten Stimmung. Lilli sah sich um und fragte sich, wie sie hier herauskommen sollte. Die Wächter griffen ihre Waffen fester, doch auch die übrigen Anwesenden ließen die Hände in Hosentaschen und Mäntel gleiten. Viele Bürger schienen durchaus zufrieden mit Vetinaris Eingreifen zu sein, doch die Gildenmitglieder würden diese Bevormundung nicht auf sich sitzen lassen.
„Wenn die Gildenvertreter bitte zu mir kommen würden“, der Patrizier winkte einzelnen Anwesenden zu.
„Lord Witwenmacher, Frau Palm?“
Die Angesprochenen erhoben sich und kamen nach vorne.
„Herr Boggis?“
Das Oberhaupt der Diebesgilde quetschte sich aus seiner Sitzreihe und trat ebenfalls an den Tisch.
„Ist ein Vertreter der Gilde der Schmuggler, Marodeure und Transporteure illegaler Waren anwesend?“
Ein kleiner Mann stand auf und ging mit verstohlenen Blicken nach vorne. Als er an Jargon vorbei kam, zwinkerte der Mann ihm zu. Jargon erschrak, als er seinen Angreifer wiedererkannte.
„Herr Doktor Frey“, sagte der Patrizier schließlich. „Ich denke, sie können mit Fug und Recht als Vertreter ihrer Gilde in dieser Sache betrachtet werden.“ Der Anwalt schluckte, als er den Blick des Stadtoberhaupts sah. Zwischen den Vorhängen hinter dem Richtertisch trat ein weiterer Sekretär des Patrizierpalasts hervor und reichte Lord Vetinari eine Ledermappe. Doktor Frey zuckte zusammen, als er den Mann sah. Der Patrizier lächelte um einige Grad kälter, als es dem Anwalt während der Verhandlung gelungen war.
„Sie kennen meinen Mitarbeiter?“, fragte er. „Er ist in der Regel für mich im Milieu der Kleinkriminellen und unlizenzierten Diebe unterwegs. Ich frage mich, wie sie sich kennengelernt haben.“
Jargon konnte nicht sehen, was als nächstes am Tisch geschah. Lord Vetinari zeigte den Vorgetretenen den Inhalt der Mappe, woraufhin der Anwalt zurückwich und gegen einen hinzugetretenen Palastwächter prallte. Rosie Palm lächelte. Lord Vetinari schien einige Worte zu sagen, woraufhin der Mann, der für die Schmuggler vorgetreten war, in eine Tasche seines fleckigen, weiten Mantels griff und ein Stück Pergament hervor holte. Mit einem entschuldigenden Lächeln verbeugte er sich umständlich vor Rosie Palm und legte das Pergament mit in die Ledermappe. Lord Vetinari schloss diese und überreichte sie der Näherin. Mit einem Lächeln verabschiedete er die Vorgetretenen.

Kurze Zeit später saßen zwei Zurückgebliebene allein im Großen Saal. Die Assassinen und Diebe waren wutschnaubend, aber friedlich abgezogen. Die wenigen Schmuggler hatten sich unter die Bürger gemischt und waren verschwunden, als die Palastwächter ruhig den Saal räumten. Die Näherinnen hatten sich zufrieden lächelnd zurückgezogen und die Anwälte hatten es vorgezogen, ohne weitere Protestnoten zu gehen, nachdem Doktor Frey abgeführt worden war. Lilli war mit den übrigen Stadtwächtern gegangen.
Jargon sah den auf der Bank zusammengesunkenen Daemon Llanddcairfyn an.
„Und jetzt?“, fragte er.
„Was soll jetzt sein?“
„Was passiert jetzt?“
„Nichts passiert“, Daemon streckte sich. „Du hast es geschafft. Natürlich hätte Lord Vetinari die Sache auch alleine regeln können, aber so macht alles einen viel besseren Eindruck. Die Wache hat einen furchtbaren Komplott aufgedeckt und der Patrizier hat wohl und weise gehandelt. Das gefällt den Bürgern.“
„Und die Gilden?“, Jargon dachte an die finsteren Blicke, die ihm zugeworfen worden waren.
„Keine Sorge“, der Hauptmann winkte ab. „Zum Glück hat dich Vetinari dazu gebracht, die Anschuldigungen zurück zu nehmen. Niemand kann dir Vorwürfe machen. Und außer diesem Anwalt passiert keinem etwas.“
Jargon sah ihn verständnislos an. Daemon gähnte und deutete auf die Bankreihen, auf der die Vertreter der Gilden gesessen hatten.
„Die Rechtsverdreher, Anwesende natürlich ausgeschlossen, werden abstreiten, irgendetwas von Freys Plänen gewusst zu haben. Herr Schräg wird so eine Sache nicht starten, ohne abgesichert zu sein.
Die Diebe werden alle Vorwürfe von sich weisen, da sie niemals einen unlizenzierten Dieb hätten finden können, der sich im Patrizierpalast befindet.
Die Assassinen haben letztendlich nichts falsch gemacht. Aber Witwenmacher wird mit den Anwälten ein Hühnchen zu rupfen haben, weil er von ihnen benutzt wurde. Und es nicht geklappt hat.
Und die Schmuggler sehen solche Intrigen als Spiel. Mal gewinnt man, mal verliert man. Solange es ihrem Geschäft nicht geschadet hat, ist für sie alles gut.“ Daemon sah ihn an und lächelte schief.
„Du hast der Dienststelle ihre Büros gerettet, hast einen Stein im Brett bei jeder Näherin dieser Stadt und hast dich in einem richtigen Gerichtsprozess vor Vetinari behauptet. Willst du jetzt Jammern oder können wir endlich feiern gehen?“
Jargon dachte kurz nach. Dann sah er auf und grinste.
Zählt als Patch-Mission für den Dobermann/div-Patch.

Name des Anwalts aufgrund einer Beschwerde einer Person gleichen Namens geändert. Bregs, 17. 12. 2012



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Feedback:

Von Glum Steinstiefel

07.11.2012

Ich war sogleich gebannt gespannt und blieb es auch. Allerdings gefiel es mir nicht, wie plötzlich Vetinari die Verhandlung herumdrehte. Das mag für ihn typisch sein, brach die Spannung jedoch abrupt ab. Vielleicht hätten zwischen dem Verweis an die Wächter/Näherinnen und der Auflösung noch ein paar weitere Ereignisse stattfinden können. Etwas das Jargon und Daemon hätten herausfinden können zum Gegenbeweis oder zur Bestärkung ihres Verdachts. Von mir aus hätten sie den Fall gar nicht selbst lösen müssen und durch Vetinari evtl. auch gar nicht können, aber es wäre für die abschließende Handlung schöner gewesen! Nichtsdestotrotz fand ich die Single sehr schön und es überraschte mich schon und machte die Sache gleich interessanter, dass die Boucherie Rouge-Besitzurkunde abhanden kam, weshalb ich sehr hoffe, dass sich meine Meinung in dieser Sache auch in der Gesamtbewertung niederschlägt.

Von Jargon Schneidgut

20.11.2012

Fand ich persönlich sehr amüsant und nett zu lesen :D. Jargons Wutausbruch kommt prima rüber (auch wenn er ein wenig zu schnell erschöpft war), ebenso wie seine Unsicherheit. Die Gerichtsverhandlung hab ich mit einem Grinsen im Gesicht gelesen und war sehr zufrieden mit der Auflösung. Es war sehr spannend, realistisch (also, na, ihr wisst schon, auf Scheibenweltbasis) und hatte doch ein gutes Ende. Sowas gefällt mir!
Was mir auch sehr gefallen hat waren die kleinen Charakterhinweise, zum Beispiel als Lilli bedauernd über das Holz der Brüstung streicht.
Abschließend - danke für die Erklärungen der lateinischen Begriffe im Wiki ;)!

Von Ophelia Ziegenberger

19.11.2012

Sehr schöne Wichtelsingle! Man konnte Jargon darin gut wiederfinden und natürlich ist es wundervoll, dem bewichtelten Charakter eine solch große Bühne zu bereiten, dass er quasi die ganze Stadt, inklusive Vetinari, einmal gegen sich aufbringen darf, ohne deswegen abdanken zu müssen. ^^

Von Daemon Llanddcairfyn

26.11.2012 10:32

Hallo,



danke für das Feedback.

Ich war mir nicht ganz sicher, ob eine lange Szene im Gericht klappen würde, aber Ophelia meint, das ging ;)

Natürlich musste Vetinari die Verhandlung drehen, damit ich keine zu große Charakteränderung für mein Wichtelkind herbeiführe. Ich hoffe, es ist dennoch rausgekommen, dass Jargon die Sache dennoch durchschaut hat.

Nur das easter egg war offensichtlich zu gut versteckt, dass muss das Wiki jetzt regeln ;)



VG



dae

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