Ein Rabbiater Einstand

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von Wächterin Rabbe Schraubenndrehr (GRUND)
Online seit 14. 10. 2011
Zeitmönche haben die Geschichte auf den 23. 10. 2010 datiert
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Für Rekruten (erste Mission):
Auf dem heutigen Ausbildungsplan steht "Das Recht - Durchsuchuhng, Beschlaknahme und Festname".
Wie? Macht man das etwa nicht intuitiv?

Dafür vergebene Note: 9

23 Sektober
Schatten, Ankh Morpork



Genervt starrte die junge Frau in den Regen.
Sie weilte nun erst seit wenigen Tagen in dieser Stadt, und obgleich ihr die schlammige Gegend durchaus zusagte, musst sie zugeben, dass sie nicht recht wusste, was sie hier sollte. Eigentlich würde sie gerne hier bleiben. Ja wirklich, aber eine echte Arbeit zu finden erwies sich wieder mal als außerordentlich schwierig. Sie hatte schon so viel versucht... Näherin, Türsteherin und noch gut ein halbes Dutzend anderer Dinge, doch nichts sagte ihr zu, nichts war so geartet, dass sie den Rest ihres Lebens mit dieser Beschäftigung zubringen wollte...
Genervt fuhr sie sich durch die kurzen schwarzen Zotteln, presste das Wasser heraus. Sie musste weiter. Einen Job zu finden hatte im Augenblick höchste Priorität, hatte sie doch kaum noch Geld übrig. Sie stand auf, streckte sich, klopfte den angetrockneten Schlamm von der Hose. Dann seufzte sie noch einmal und wollte sich wieder auf den Weg machen ... als ihre blauen Augen ein vom Regen zunehmend in Mitleidenschaft gezogenes Plakat an der Wand entdeckte.
"Melde dich bei der Wache! Hilf, Recht und Ordnung halbwegs zu erhalten!", stand dort, darunter die Adresse, wo man sich melden sollte, wenn man sich freiwillig melden wollte.
"Kröselstraße...", murmelte Rabbe, wälzte den Gedanken hin und her. Der Stadtwache anzugehören hatte gewiss einiges für sich. Und was konnte es schon schaden? In Schauerkrault, wo sie herkam, hatte es keine Stadtwache gegeben, aber in Quirm und Pseudopolis war sie diesem Phänomen schon begegnet, und sie hatte in diesem Zusammenhang immer respektvolle Worte über die Wächter in Ankh-Morpork gehört...
"Was kann im schlimmsten Fall schon passieren? Dass sie mich ablehnen?"

Der Weg zum Wachhaus zog sich, brauchte sie doch einige Zeit, bis sie sich tatsächlich durchgefragte hatte, die meisten gaben vor, noch nie etwas von einer "Stadtwache" gehört zu haben, nur um dann sehr eilig in irgendeiner Gasse zu verschwinden.
Dennoch fand die Fremde auf dem einen oder anderen Umweg doch noch den Weg zum richtigen Wachhaus.
"Hey! Du da!", rief die 1,80 große Frau und beugte sich zu dem Wächter herab, der am Wachtresen saß, und überrascht zurück wich. "Ach du meine Güte...Was ist das denn für ein Grünschnabel?! Noch nie was von sicherem Auftreten gehört, du Mädchen?"
"Äh...ja?", fragte der Jüngere zurückhaltend, sah die Gestalt vor sich verdutzt an. "Wo kann ich mich in dem Verein hier einschreiben lassen?", fragte Rabbe fordernd, wobei ihre blauen Augen den jungen Mann schier zu durchbohren schienen. "Äh ... F...eldwebel!", rief der Junge um Hilfe. Diese Frau war ihm unheimlich. Sein Inneres verkrampfte sich wie eine geröstete Wahoonie, als er verzweifelt versuchte, ein wenig Abstand zwischen sich und die Fremde zu bringen, möglichst ohne den Eindruck zu machen, allzu große Angst vor ihr zu haben.
"Heilfroh" und "Erleichtert", genügen eigentlich nicht, um auszudrücken, wie er empfand, als nach einer gefühlten Ewigkeit der diensthabende Feldwebel die Treppe herunter kam, was, bedenkend wie betreffender Feldwebel aussah, und was sie war, wirklich eine bemerkenswerte Reaktion darstellte.
"Waf ift?", fragte Feldwebel Feinstich unwirsch, bemerkte dann jedoch den Besucher. "Äh, Mäm ...", der Gefreite salutierte zittrig, "Diese ... äh ... Frau möchte gerne Rekrutin werden...", sprach der unerfahrene Wächter, noch immer darum bemüht kleiner als sein Schreibtisch zu werden. Feldwebel Feinstich nickte knapp, bedeutete der Neuen ihr zu folgen.

In ihrem Büro angekommen, hatte die Ausbilderin erst mal die Personalien der Frau aufgenommen, und sah sie nun mit einem durchdringenden Blick an. Überwäldler kamen in letzter Zeit immer mehr in die Stadt, und somit auch in die Wache, doch schien dieses Exemplar einer Überwälderlerin noch sturer und aggressiver als das Standardmodell zu sein. Falls das überhaupt möglich war. Allerdings kam sie aus Schauerkrault[1], eine der wenigen Menschensiedlungen in Überwald, in sofern war es vielleicht durch die relative Zwergennähe zu erklären ...
"... den Segen der Götter für den König/die Königin (Unzutreffendes streichen). War's das jetzt?", schloss Rabbe gelangweilt. Diese ganzen Formalitäten gingen ihr ganz schön auf die Nerven. Der Feldwebel maß sie mit einem berechnendem Blick, nickte dann aber. "Ja. Geh in die Kantine und fuch den Obergefreiten Jargon Fneidgut. Ihr werdet..."
"Muss das sein? Ich arbeite lieber allein...", setzte Rabbe, an, doch die Ausbildungsleiterin ließ sich gar nicht lange unterbrechen.
"Ja. Ef muff. Teamarbeit ift Pflift, kein Privileg. Und ef heift Mäm, kapiert?"
"Ja...", maulte die Jüngere.
"bescheuerte Igorina ..."
"Gut, dann geh jetzt in die Kantine und fuch deinen Kollegen Fneidgut. Er ist ein FEALF-Mitglied und Rechtfekfperte, also lern lieber gleif dif an die Vorfriften fu halten. Ihr beiden follt jedenfallf fum Fwerg Gnarl Ftarkigarm, er ift der Gefäftfführer des "Ftarkigarmf - Ftarke Arme" in der Kreifelgaffe, den follt ihr feftnehmen. Allef weitere fagt dir dein Kollege", befahl der Feldwebel, und ihr Tonfall machte klar, dass dieses Gespräch damit für sie beendet war.
"Aber..."
"Wegtreten, Rekrutin!"
"Ja Mäm", grummelte Rabbe und verließ verärgert den Raum.
"Was für'n toller Einstand!"


Obergefreiter Jargon schenkte sich Kaffee nach, sah kurz auf die Uhr und blätterte um. Feldwebel Feinstich hatte ihm gesagt, dass er hier auf eine neue Rekrutin warten sollte, um mit dieser dann ihren ersten Auftrag durchzuführen und sie noch ein bisschen einzuweisen.
Der Obergefreite trank einen Schluck Kaffee, strich sich die Haare zurück, als die Doppeltüren zur Kantine auch schon aufsprangen.
Eine gut gebaute Frau mit kurzen, schwarzen Haaren und kräftiger Muskulatur schritt in den Raum, durchsuchte ihn kurz mit den Augen, bis der Blick an Jargon hängenblieb. Sie presste die Lippen aufeinander, trat näher und setzte sich schließlich zu ihrem neuen Kollegen. "Rabbe Schraubenndrehr. Ich bin dir als Partner zugeteilt um einen Zwerg in der Kreiselgasse festzunehmen. Wir werden..."
"Erst mal trinke ich meinen Kaffee aus, vielen Dank", erwiderte der andere in einem mutigen Versuch, seine Nervosität zu verbergen und legte die Zeitung nieder. "Willst du auch welchen?", fragte er und wies auf die Kanne.
"Ich werde dem nun keine knallen... Nein, ich werde dem nun keine Knallen, sonst feuern die mich gleich wieder..."
Einen Moment schien es, als würde Rabbe ihm gleich an die Gurgel springen. "Wir...Wir haben keine Zeit zum Kaffee trinken", sprach die Rekrutin gezwungen ruhig. "Wir müssen nun sofort diesen Zwerg festnehmen, klar?", fragte die junge Frau nun ein wenig aufgebracht, wobei ihre Aggressivität deutlich aus der Stimme hervortrat.
Während der Gefreite scheinbar in aller Ruhe sitzenblieb und in eben dieser Ruhe seinen Kaffee austrank, sprang Rabbe nun auf und begann wild zu gestikulieren. "Ähm, Weißt du überhaupt, wo die Kreiselgasse ist, und was man dem Zwerg vorwirft?", fragte Jargon, nachdem er sich weitere, wenig nette Motivationsversuche der Rekrutin angehört hatte, und stand langsam auf, wobei er sich bemühte, nicht zurückzuweichen.
Sie atmete kurz und stockend ein, ihre Augen traten kurz aus den Höhlen hervor, und sie presste erneut die Lippen zusammen. "Also gut...wo ist die Kreiselgasse?"

Zwanzig Minuten später bogen sie in die Kreiselgasse ein. Der Obergefreite war mit der Neuen zuvor noch schnell zum Lager gegangen um ihr Ausrüstung zu holen, wobei ihm der schwarze Werkzeuggürtel aufgefallen war, den sie um den Bauch trug. Das Ding wirkte ziemlich prall, und als sie vorhin ein Messer herausgekramt hatte, waren ihm unter anderem Leimtuben, Gummibänder, Nägel, Schrauben und verschiedene kleinere Werkzeuge aufgefallen.
Die Frage, warum sie diese mit sich herumschleppte, hatte er sich verkniffen, immerhin war sie mit so einem Ding nicht allein in der Wache.

Schließlich kamen sie vor dem Laden "Starkigarms Starke Arme" an. Bekannt für Trainingsgeräte, Aufputschmittel und Muskelfett stellte dieser Laden den Inbegriff der BaddiBillder Kultur in Ankh-Morpork dar. "Okay. Nehmen wir den Kerl fest!", sprach die Schwarzhaarige entschlossen, wollte in den Laden spazieren, doch ihr Kollege hielt sie zurück. "Äh...Warte doch mal, Ich meine... Hast du überhaupt eine Ahnung wie so was abläuft?"
"Klar", erwiderte die Jüngere, und marschierte mit diesen Worten schnurstracks in den Laden, direkt auf die Theke zu. "Bist du Gnarl Starkigarm?", fragte sie unhöflich, während der Obergefreite hinterher geeilt kam.
Der Zwerg sah sie verärgert an. "Wer will das wissen?"
Rabbe griff über den niedrigen Tresen und packte den Zwerg am Revers. "Bist du es oder nicht?", rief sie sauer, während der Ältere leicht beunruhigt schnell näher eilte. "Das äh ..."
Rabbe knallte ihn mit dem Kopf auf den Tisch.
"Rabbe!", rief Jargon entsetzt, befreite den Zwerg mit Mühe aus ihrem Griff. "Rabbe, wir schlagen niemanden, es sei denn zur Selbstverteidigung."
"Ich habe mich vor seinen frechen Antworten verteidigt!", erwiderte die Jüngere genervt, während der Zwerg sich langsam wieder sammelte. Seine Nase blutete. "Das ist vorsätzliche Brutalität!", kreischte er mit einer Stimme, die für einen männlichen Zwerg fast einen Tick zu hoch war, wodurch klarwurde, dass es sich offenbar um eine Zwergin handelte.
"Wir entschuldigen uns. Bist du zufällig Gnarl Starkigarm?", fragte Jargon höflich, und legte seine Marke auf den Tisch. "Die Stadtwache hätte da ein paar Sachen mit ihm zu klären, und wir ähm... würden ihn darum gerne sprechen."
Missmutig blickte die Zwergin aus tränenden Augen auf die Marke. "Treppe hoch, zweite Tür links", meinte sie dann gequetscht.
"Dankeschön", erwiderte der Obergefreite überaus freundlich und ging dann vor in Richtung Treppe.
"Ich fürchte ich werde diese Unregelmäßigkeit weiter geben müssen, Rekrut Schraubenndrehr.", sprach Jargon der Rechtsexperte dann.
"Na danke auch!", woraufhin ein Schnauben seitens der Schwarzhaarigen kam. "Es ist nach wie vor die schnellste Methode zu erfahren was man wissen will", behauptete sie trotzig, während sie die Treppe hinauf stieg.
"Aber Gefangene haben auch Rechte! Du darfst sie nicht einfach verschlagen, das geht nicht. Außerdem war der Zwerg nicht mal der, den wir suchen, und ob der Schuldig ist wissen wir auch nicht", erwiderte ihr Kollege, als sie schließlich bei der Tür ankamen.
"Ach was. Jeder ist schuldig. Besonders die, die in der Lage sind, sich so einen schicken Laden zu leiten, die haben nämlich besonders Dreck am Stecken", sprach sie im Tonfall einer Frau, die schon alles gesehen hat.
Dann klopfe sie an, und öffnete gleich darauf, ohne ein Antwort abzuwarten. "Gnarl Starkigarm? Wir sind von der Stadtwache und müssen Sie nun aufs Revier mitnehmen", sprach Rabbe, darum bemüht es diesmal, trotz ihres Unmuts, vorschriftsmäßig zu machen.
"Mit welcher Begründung?", fragte Gnarl, sprang von seinem Schreibtisch auf, und zog die Axt. "Ich bin ein hart arbeitender Geschäftszwerg, der sich an die Regeln hält. Was wollt ihr von mir?"
Der auf dem Tische stehende war selbst für einen Zwerg ungewöhnlich klein. Eine lange Narbe zog sich vom linken Auge bis zum Ohr, und die Fingerkuppe seines kleinen Fingers der linken Hand fehlte.
"Wir haben gehört... ähm, es gibt Gerüchte, dass du hier noch ein paar härtere Aufputschmittel verkaufst als das, was man in deinen Regalen sieht.", sprach der Obergefreite, und fügte hinzu: "Deswegen wäre es uns lieber, wenn du dich kooperativ zeigen könntest und deinen Verkauf vorübergehend einstellen könntest, weil ..."
"Meinen Verkauf einstellen? Ihr seid ja verrückt, ich muss auch Rechnungen und Angestellte bezahlen, ich muss meinen Laden offen lassen! Ihr habt keinerlei Recht meinen Laden zu schließen!", brüllte der Zwerg und schwang seine Axt nun in wilden, unkontrollierten Bewegungen.
"Ganz ruhig. Was Sie da machen könnte man fast als Bedrohung verstehen...", meinte Jargon und wich ein wenig zurück, wodurch der Zwerg noch mehr in Rage geriet.
"Ihr seid diejenigen, die drohen! Ich verteidige nur mein Eigentum!"
"Ähm... tatsächlich müssten wir Sie bitten uns auch ein paar Proben sämtlicher Tabletten, Pulver, Salben und sonstiger Kosmetika zur Verfügung zu stellen, damit wir Ihre Unschuld..."
Der Zwerg schien nun kurz davor zu sein, tatsächlich zu explodieren. Sein Gesicht hatte nun einen Krebsroten Ton erreicht, die Hand die die Axt hielt zitterte, die Andere ballte sich.
"Ihr...", begann der Zwerg knurrend, doch nun hatte die schwarzhaarige Rekrutin endgültig genug. Sie hatte sich eine Weile davon unterhalten lassen, wie schlecht Jargon mit der Situation zurechtkam, doch atmete sie tief durch, und versuchte sich an die Vorschriften zu halten. Was tat man in so einem Fall? Warnen. Bevor sie irgendetwas tat musste sie den Zwerg warnen, da war sie sich ziemlich sicher.
"Wenn Sie nicht sofort die Waffe senken und sich gefälligst an unsere Anweisungen halten, sind wir gezwungen, Gewalt anzuwenden!", sprach Rabbe ruhig, und Jargon konnte sehen, wie sich ihre Fäuste ballten und sie unmittelbar davor war, das Problem nonverbal zu lösen.
"Ha, ihr werdet..."
Rabbe bewegte sich schemenhaft, schnellte vor und schlug dem Zwerg die Axt mit der einen Hand aus der Hand, packte ihn mit der anderen Hand am Handgelenk und hielt ihn fest.
"Was werden wir, hm? Ich sag dir, was wir machen werden. Wir werden deinen Laden schließen, und du wirst uns sämtliche Vorräte an Salben, Pülverchen und sonstigem Kram geben die Jargon vorhin schon genannt hat geben, Außerdem konfiszieren wir ein Hantelset, etwas von dem Bimsstein ...", fuhr Rabbe fort, doch ihr Kollege, der bis eben hin und her gerissen zwischen Schrecken und Erstaunen nur zugesehen hatte, stieß sie nun von der Seite an.
"Lass den Blödsinn! Konfiszieren tut man nichts, was man zum persönlichen Gebrauch gerade nutzen kann. Da gibt es auch Regeln, das darf nicht deinem persönlichen Vorteil dienen, verstehst du?!"
"Ach? Wieso denn nicht? Bei deinen kümmerlichen Muskeln in dem, was du wahrscheinlich Arme nennst, und deiner blassen Haut brauchst du die Salben doch bestimmt auch für dich selbst!", meinte Rabbe bissig, und sah den Älteren höhnisch an, woraufhin Jargon für einen Moment den Blick senkte. Er biss die Zähne zusammen, ballte die Fäuste. Wie konnte sie es wagen...
Dann war der Moment vorbei, und er erinnerte sich daran, dass sie nun mal eine unwissende Anfängerin war.
Er atmete tief durch.
"Nein, und jetzt ... äh ... wo ist er hin?", fragte der Ranghöhere, als ihm auffiel, dass der Zwerg wieder verschwunden war.
"Das kann doch nicht wahr sein!", entfuhr es Rabbe wütend, als ihr bewusst wurde, dass der Zwerg es irgendwie geschafft haben musste, sich in dem kurzen Moment ihrer Unachtsamkeit zu befreien. "Wie zum Teufel hat er dass angestellt?" Sie stürmte hinter den Schreibtisch, sah in allen Ecken nach. "Ich wusste: Ich hätte ihn einfach K.O schlagen sollen, dann wäre er nicht entkommen!", rief sie aufgebracht.
"Na ganz ruhig, wir wollen doch erst mal sehen, ob er uns wirklich entkommt", sprach der Obergefreite, öffnete die Tür und sprintete hinunter, Rabbe hinterher. Eben noch sahen sie ihm am Treppenabsatz, dann war er auch schon verschwunden.
"Na warte, dich krieg ich!"
"Hey! haben Sie Starkigarm gesehen?", rief Jargon kaum, dass er das Ende der Stufen erreichte und in Hörweite der Zwergin trat.
"Ich..."
"Vergiss es, die verrät dir doch nichts. Wir sollten das Gebäude abriegeln lassen und eine Fahndung rausgeben", meinte die Überwäldlerin, was ihr einen verwunderten Blick von Seiten ihres Kollegen einbrachte.
"Hey, so etwas Sinnvolles hätte ich dir gar nicht zu getraut..."
"Beckna[2]!", grummelte diese, und stürmte nach draußen, rief jedoch noch zurück "Sag du mal im Wachhaus Bescheid, dass die sich drum kümmern!"
"Ich bin der Ranghöhere!", brüllte er ihr noch hinterher, glaubte jedoch nicht, dass sie es beachten würde.

Ziellos rannte sie die Straße hinunter. "Wo nur? Wo rennt man hier in so einer Situation hin? Einer der so schnell abhaut hat bestimmt Dreck am Stecken, jemand der "professionell" Dreck am Stecken hat, ist bestimmt darauf vorbereitet, zu mal der Kerl groß im Drogengeschäft zu sein scheint, weshalb er vermutlich Freunde hat. Wer weiß, wo man für solche Situationen Dinge deponiert?", dachte Rabbe, während sie durch die Straße hetzte.
Plötzlich fiel ihr Blick auf einen ärmlich gekleideten Mann am Straßenrand. Seine Kleidung war abgerissen, eine Schale stand vor ihm. Es war unzweifelhaft ein Bettler. "Na, wenn das mal kein Volltreffer ist"
"Hey! Wo kann man denn hier Klackos stunkern?[3]", fragte sie drängend[4], und ging in die Hocke, um mit dem Mann auf einer Höhe zu sein.
"Wa'?"
"Wo man hier Klackos stunkern kann!"
"Hä?"
"HERR GOTT! WO KANN MAN HIER DINGE EINLAGERN, OHNE DASS ES JEMAND ERFÄHRT?", brüllte die junge Frau nun slangfrei, und griff den Mann am Revers.
"'rinner mi' Net"
Rabbe wollte ihn schütteln, bis ihr etwas einfiel.
Sie stand wieder auf, sah ihn an. "Hör auf mir was vorzuspielen und sags schon. Die Nummer klappt nicht, also raus damit oder ich kerkere dich wegen Behinderung bei den Ermittlungen ein.", mit diesen Worten warf sie einen halben Dollar in die Schale, woraufhin das Gedächtnis des Bettlers mit einem mal erstaunlich gut stimuliert wurde.
"Versuchs bei "Weiß-nichts-Jack" in der Dreh-dich-wieder-Straße."

Keuchend erreichte die Rekrutin die "Dreh-dich-wieder" Straße...
...und sah einen Zwerg aus einer Gasse treten. Er war nicht besonders groß, aber das waren Zwerge nie. Im Grunde war er einer von vielen Zwergen aber...
...er humpelte.
Plötzlich kehrte ein Bild der Vergangenheit wieder in ihren Fokus zurück.
Ein Zwerg rennt die Treppe runter, zieht den Fuß hinter sich her ...
"Halt! Im Namen der Stadtwache!", donnerte Rekrut Schraubenndrehr, und stürmte auf besagten Zwerg zu, der umgehend die Flucht ergriff, noch bevor die Schwarzhaarige fertig gedonnert hatte.
Erneut entbrach eine Jagd. Gnarl Starkigarm rannte durch Gassen, sprang über Fässer und schlängelte sich durch die Meute, die übergroße Rekrutin stets auf den Fersen.
Dann passierte es: Gnarl stürzte. Rabbe war noch mitten in der Bewegung, überrannte ihn und purzelte auf die Straße, doch versuchte sie ihm keine Zeit zu geben davon zu kommen. Sie griff nach seinen Beinen und er trat sie, doch sie verstärkte den Griff, sprang auf die Füße und Schwang ihn mit voller Wucht Richtung Wand, doch bevor er auf den Stein traf konnte er sich losreißen und mit erstaunlicher Behändigkeit wieder auf dem Boden landen. Er griff nach seiner Axt und versuchte, sie ihr ins Bein zu treiben, doch sie konnte ausweichen, und zog stattdessen mit ihrem Messer über sein Gesicht.
Aus der alten Wunde brach wesentlich mehr Blut hervor, als man erwarten sollte, und durch die Menge des heißen, roten Saftes für einen kurzen Moment in Sicherheit gewogen, bemerkte Rabbe den plötzlich vorschnellenden Fuß des Zwergs unglücklicherweise erst zu spät, nämlich als sie von diesem in Richtung einiger Fässer gestoßen wurde, die an einer Wand standen.

Keuchend richtete sie sich auf, lehnte sich einen Moment an die Fässer. Auch Gnarl, falls dies sein richtiger Name war, hielt einen Moment inne, und grinste dann plötzlich. "Ha! Jetzt kannst du mir nichts mehr anhaben!", rief er schadenfroh, rückte seinen Bart und die Kleider zurecht. Rabbe, zuerst verwirrt, wollte gleich wieder auf ihn zustürmen, und ihm mal zeigen, was sie ihm noch konnte, doch mit einem mal wurde ihr bewusst, dass sie von den Fässern nicht loskam.
"Was zum...?", entfuhr es ihr wütend, als sie sämtliche Kräfte aufbot, in dem verzweifelten Versuch, sich von dem Fass zu lösen. Dieses jedoch dachte nicht daran sie freizugeben, im Gegenteil. das obere Fass rollte bei ihren Anstrengungen herunter, verdrehte ihr die Arme und zog sie gen Boden.
Japsen. Fluchen. Zähneknirschen. Und mit schrecklicher Gewissheit wurde Rabbe mit einem Mal klar, dass sie ohne fremde Hilfe wirklich nicht mehr viel gegen diesen Zwerg ausrichten konnte.

Der Leim war geplatzt. Aus Gewohnheit trug sie schon seit Jahren immer mehrere Tuben hochreaktiven Leim in ihrem Gürtel mit sich herum. Tja, nun musste sie dafür bezahlen.
Als Gnarl sie gegen die Fässer geschleudert hatte mussten die Tuben dem Druck nachgegeben, und die Flüssigkeit freigegeben haben. Und als sie dann einen Moment innehielt ...
"Oh nein... Das darf doch einfach nicht wahr sein...", stöhnte Rabbe, als sie, noch immer mit beiden Armen an einem Fass klebend, mit ansehen musste wie der Verdächtige ihr noch eben eine Grimasse schnitt, und nun im Begriff war, das Weite zu suchen.

Fieberhaft überlegte die Überwäldlerin, und nur wenige Sekunden später fiel ihr etwas ein. Sie dürfte nun nicht ausrasten ... nein, hier war Köpfchen gefragt ...
"Hey! Weißt du, gegen ein bisschen Engelsöl[5] wäre ich bereit, alle Beweise gegen dich verschwinden zu lassen", rief Rabbe dem Zwerg zu, der nun tatsächlich interessiert aufhorchte.
"Wie, alle? Ich meine...", grummelte der Zwerg, nun wieder ganz aufs Geschäft fixiert. Er wälzte den Gedanken ein paarmal im Kopf herum, und entschied dann, dass er ihr nicht vertrauen konnte.
"Was ist dein Preis?"
"Wenn ich zu viel verlange geht er nicht drauf ein, wenn ich zu niedrig gehe weiß er, dass ich bluffe...", grübelte die Rekrutin, und sagte dann trocken "8 Dollar, Alibilieferung und Schadensersatz inbegriffen, außerdem kannst du für 1/2 Dollar mehr eine Garantie erwerben, durch die du den vollen Preis zurück erhältst, solltest du mit meinen Diensten nicht zufrieden sein."
Gnarl trat näher, schien das Angebot ernsthaft in Erwägung zu zeihen.
"Hmm... und ... wenn ich ablehne?"
"Dann wirst du nicht mal durchs nächste Tor kommen, inzwischen sind alle Wachhäuser informiert, es wird auf der ganzen Ebene nach dir gefahndet... Es würden für dich also noch viel größere Unkosten entstehen", fügte Rabbe hinzu, und bemühte sich, einen ernsten Tonfall zu halten. Sie hatte natürlich keine Ahnung ob überhaupt Meldung gemacht worden war, wer wusste schon, wie sehr sie sich auf diesen komischen Obergefreiten verlassen konnte, aber einen Versuch war die Story auf jeden Fall wert.
Gnarl starrte einen Moment in die Luft.
"5 Dollar, ohne Garantie und Zusatzleistungen."
"7"
"5!"
Rabbe seufzte gespielt, als würde man sie ausnutzen, freute sich innerlich jedoch sehr, dass ihr Plan zu gelingen schien. Vielleicht konnte sie sich doch noch aus dieser misslichen Lage befreien...
"6, und du hilfst mir von diesem Fass wegzukommen", fügte sie hinzu, und machte mit Gesten deutlich, dass sie immer noch an dem Fass festhing, und alleine nicht wegkam.
Erneut starrte der Zwerg in die Luft. "Top", meinte er dann und trat näher. "Ist in deinem Gürtel etwas, womit ich dich befreien kann?", fragte übertrieben freundlich, und wies auf den nicht zu übersehenden Werkzeuggürtel der Wächterin.
"Sobald ich den Gürtel durchsuchen kann, habe ich die Chance sie auszuknocken, und dann kann ich sie richtig durchsuchen, die hat bestimmt noch Geld bei sich...", dachte der Zwerg, doch sein hilfsbereites Lächeln wollte einfach nicht von seinem Gesicht weichen.
"Ja", zischte Rabbe zwischen den Zähnen hervor. "Sieh mal nach, da müsste ein Lösungsmittel sein...", meinte sie, und der Zwerg beugte sich zu ihr herunter um zu tun wie ihm geheißen.

Rabbes Fuß zischte nach hinten und riss dem Zwerg den Boden unter den Füßen weg, als das andere Bein hochschoss und mit der Ferse in den Nacken des Zwerges traf. Dieser keuchte kurz, und...
Plötzlich wich die Luft aus ihm, wie aus einem alten Ballon. Ein leises Keuchen, wie das letzte Röcheln eines Blasebalgs, dann war der Zwerg still.
Rabbe keuchte, ließ sich auf die Knie fallen und verbrachte einige Minuten damit, nur zu atmen. Sie wusste nicht, ob der Zwerg nur bewusstlos war, oder sie ihn getötet hatte, aber das spielte im Augenblick auch keine Rolle - immerhin hatte sie ihn aufgehalten.
Als sie wieder das Gefühl hatte, dass ihre Beine in der Lage wären sie zu tragen richtete sie sich zögernd auf, und begann nun mit der Spitze ihres Stahlstiefels wiederholt in die Seite des Fasses zu treten, in der Hoffnung, es möge doch bitte zerbrechen.
"Nun komm schon ... komm schon ..."
Platsch! Glucker...
"Na also..."

"Mäm, melde gehorsamst, der Verdächtige wurde hierher überstellt!", rief Rekrut Schraubenndrehr, als sie, natürlich ohne anzuklopfen oder sich sonst irgendwie anzumelden, in das Büro des Feldwebels platzte.
Feldwebel Feinstich nickte dem Anwesenden Obergefreiten Schneidgut, welcher in einem Stuhl Platz genommen hatte zu, und musterte Rabbe dann überaus kritisch.
Rekrut Schraubenndrehr klebte mit beiden Händen an einem an der Seite eingetretenem, leeren Fass. Auf dem Fass lag in mehr oder weniger lädiertem Zustand, ein Zwerg. Der Zwerg war offensichtlich bewusstlos, aber das waren Tote auch. Ein hässlicher, triefender, leuchtend roter Schnitt zog sich über sein Gesicht.

"Warum ift er verletft?", fragte sie schließlich ernst, und zog fragend eine Braue hoch.
"Er hat sich der Verhaftung widersetzt!", rief Rabbe, und rechnete eigentlich mit einer Belobigung dafür, dass sie es an ihrem ersten Tag alleine geschafft hatte, einen Verbrecher wieder einzufangen. Doch die sollte sie nicht bekommen.
"Du haft alfo...", begann Rogi, "...ohne Genehmigung einen mutmaflichen Täter verfolgt, diefen Fwerg verletft fowie eine Fiwiliftin bedroht, fehe ich daf richtig?"
"Äh nein, ich habe nur...", empörte sich die junge Rekrutin, doch ihre Ausbilderin würgte sie ab.
"Verftehe fon. Die genauen Umftände werden wir wohl noch erörtern müffen. Bif dahin", sie nickte Jargon erneut zu, "wirft du dich für den Reft def Monatf um die Reinigung der Latrinen bemühen und verfuchen einen Bericht fu verfaffen, der dein Fehlverhalten rechtfertigt", sprach der Feldwebel, machte eine Kehrtwende, bevor Rabbe noch irgendetwas sagen konnte, und ließ die brodelnde Rekrutin allein mit dem Gefreiten zurück.
"Ich hab dir ja gesagt, dass...", begann dieser, wurde von Rabbe jedoch abgewürgt: "Halt einfach die Klappe!"
[1] Schauerkrault wird beinahe ausschließlich von Menschen bewohnt. Diese waren ursprünglich Siedler aus der Gegend um Morpork, weshalb dort bis heute auch morporkianisch gesprochen wird.

[2] Schauerkrault-Slang - Blödmann

[3] Klackos stunkern - Überwald/Schauerkrault-Slang - Begriff für das deponieren von kleineren Gegenständen und Geld ohne dass Fragen gestellt oder beantwortet werden

[4] In Stresssituationen fällt Rabbe manchmal in Schauerkrault-Slang zurück und muss dann bewusst an das denken, was sie sagt, um sich wieder auf Morporkianisch zu verständigen

[5] Hier überschneidet sich der Schauerkrault-Slang mit dem morporkianischen




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Feedback:

Von Aglaranna

16.10.2011

Sprachlich ist die Geschichte in Ordnung. Das gelegentliche Einstreuen von "Dialekt" finde ich - ebenso wie das Einbringen von Details - recht nett.
Die Idee für die Geschichte finde ich auch ganz gut - selbst wenn mir die Ausarbeitung nicht so sehr zusagt.

Allerdings gibt es einige negative Punkte, die mir aufgefallen sind:

- Die Rekrutin leistet den Eid, wird noch nicht mal eingekleidet bzw. eingewiesen, sondern direkt zu einem Einsatz geschickt.

- Die Rekrutin löst - selbstverständlich im Alleingang - den Fall, der mittlerweile - durch ihr Fehlverhalten - etwas schwieriger geworden ist.

- Die Rekrutin findet sich in der nicht gerade ungefährlichen Stadt Ankh-Morpork nahezu problemlos zurecht, natürlich ohne Dieben o. ä. zum Opfer zu fallen.

- Selbstverständlich ist die restliche Wache inklusive Rogi und Jargon zu langsam/zu dumm/zu unerfahren, um die Rekrutin rechtzeitig aufzuhalten und vor weiteren Ausschreitungen zu schützen.

- Die Rekrutin klebt mit den Armen am Fass fest, weil die Leimtuben in der Gürteltasche geplatzt sind. (?)

Eine Rekrutin, die derart zu Selbstüberschätzung und Aggresivität neigt und sich auch keine Mühe gibt, dies in den Griff zu bekommen, würde wohl nicht mal in der Stadtwache von Ankh-Morpork aufgenommen werden - und falls doch, hätte sie vermutlich wenig Freude mit Kollegen und Vorgesetzten.
Ohne ein gewisses Maß an Selbstdisziplin hätte Rabbe in Überwald als Mensch vermutlich auch nicht lange überlebt.

Von Cim Bürstenkinn

16.10.2011

Brutalität ist nicht genug. Du kratzt an der Oberfläche. Zeig uns was in Deinem Charakter vorgeht.

Von Jargon Schneidgut

14.10.2011

Hat mir so an sich gut gefallen. Rabbes Charakter kommt sehr schön zum Ausdruck (und hinterlässt Eindruck, haha) und gibt einen Aublick auf schön rasante zukünftige Singles (oder Coops ;) ). Die Handlung ist mit ein paar schönen Ideen versehen, das darf ruhig so bleiben. Auf jeden Fall bin ich gespannt wie "richtige" Kriminalfälle von Rabbe gehandhabt werden :). Ich hoffe man liest bald mehr von dir.

Von Ophelia Ziegenberger

17.10.2011

Eine solide Einstiegssingle. Die eigentliche Ausbildung kam mir etwas zu kurz. Beispielsweise hätte ich zumindest einen Einblick in Jargons Rechtsbelehrung erwartet - der Weg zum Geschäft des Zwerges hin hätte sich für eine solche Szene direkt aufgedrängt und die Single deutlich abgerundet.

Der einzige inhaltliche Punkt, der so gar nicht meiner Sicht der Wache entspricht, ist die Selbstverständlichkeit, mit der ihr Vorgesetzter der Idee gegenübersteht, einfach mal so wegen eines Falles, an dem alles nach vielleicht und könnte sein klingt, eine Großfahndung einzuleiten. Da gäbe es gerade in einer Großstadt wie Ankh-Morpork bei weitem dickere Fische, als einen winzigen Dealer von Pülverchen mit festem Geschäftssitz.

Die Darstellung der beteiligten Wächtercharaktere wich etwas davon ab, wie ich persönlich diese sehe. Aber zum Einen wird sich da noch viel tuen, umso länger Du dabei bist und zum Anderen ist das auch immer subjektives Empfinden und Interpretieren. ^^

Alles in allem bin ich sehr gespannt auf folgende Geschichten mit der resoluten Rabbe.

Von Romulus von Grauhaar

18.10.2011

Von Schreibstil her fand ich die Single weitestgehend OK, es gab ein paar nette ideen (wie die Dialekt-Ausdrücke).

Inhaltlich fand ich sie höchst unlogisch:
Ich halte es für unglaubwürdig, dass ein Rekrut bereits in den "Außendienst" geschickt wird, noch bevor er irgendeine theoretische Ausbildung oder zumindest mal solche Dinge wie Uniform, Dienstmarkte usw. erhält. Und das auch nicht zusammen mit dem zuständigen Ausbilder, sondern mit irgendeinem Mannschaftsdienstgrad, der einerseits selbst noch recht unerfahren ist, andererseits weder Befehlsgewalt, noch von der Spezialisierung her irgendeinen Grund hätte, als "Hilfsausbilder" tätig zu sein.

Dass offenbar alle beteiligten Charaktere sich weitestgehend von Rabbe so rabiat behandeln lassen, ohne irgendwie darauf zu reagieren oder sie in die Schranken zu weisen, ist ebenfalls ungewöhnlich, immerhin ist es eine frische Rekrutin, die sich ersteinmal unterordnen muss.

Von Sebulon, Sohn des Samax

15.10.2011

Viele, viele Kampfbeschreibungen - und am Ende klebt sie mit beiden Händen am Fass fest, _auf dem_ ein Zwerg liegt, was sie dann beides ins Wachhaus trägt.
Wie hat sie den Zwerg ... nein: Wie hat sie das Fass unter den Zwerg gekriegt?
Das mit dem Werkzeuggürtel hast du gut gelöst. *Daumenhoch*
In meinen Geschichten ist Sebulon leider oft ein Alleskönner und so wirkt Rabbe gerade auch: Kampfstil, Körperkraft, kriminalistischer Sachverstand und noch nichtmal Gefreite.
Auf der anderen Seite finde ich - das weißt du ja schon - ihre aggressiven Aufwallungen zu krass.
Ich würde mir für die nächsten Geschichten deutlich mehr Story und etwas weniger Kampf wünschen ...

Von Sillybos

18.10.2011

Ich mag den impulsiven Charakter von Rabbe, wenn auch manchmal zu überzeichnet für meinen Geschmack. Aber ich bin gespannt, wie Rabbe sich entwickelt. ;-)

Die Mission war eine solide Erstmission. Plot und Szenenfolge fand ich gut.
Die Szenen selbst wirkten vereinzelt etwas hektisch, du könntest dir beim Aufbau der Szenen und der Dialoge etwas mehr Zeit lassen (z.B. etwas mehr Beschreibung), damit man als Leser besser reinkommt. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Von Tussnelda von Grantick

15.10.2011

Selten so eine agressive Rekrutin gesehen - ich bin gespannt, ob Du planst das mit dem Char auf Biegen und Brechen durchzuhalten, und der IA viel zu tun gibst, oder ob sich das Mädel reguliert. Schade finde ich, dass alle so eingeschüchtert auf sie reagieren - das finde ich zu leicht, dadurch nimmst Du aus meiner Sicht mögliches Tempo raus. Das Rabbe als Näherin gearbeitet habe, scheint mir nicht richtig zu passen, aber das werden wir ja im Laufe der Zeit sehen.

Schwierig waren für mich die Perspektivenwechsel. Dadurch geriet ich im Lesen immer wieder ins Stocken - genauso wie den sehr plötzlichen und sehr kurzen Flash in die Vergangenheit. Mir hätte die Single besser gefallen, wärst Du perspektivisch bei Deinem Charakter geblieben.

Die Handlung konnte ich nicht richtig verfolgen: Erst war der Auftrag ganz klar die Festnahme des Zwerges, dann ging es um Schließung des Ladens. Mir haben sich die Gründe nicht richtig erschlossen und auch die Vorgehensweise des Zwerges war für mich nicht folgerichtig (durch die Flucht riskierte er ja letztlich mehr Verluste).

Bin gespannt, mehr von der Dame zu erfahren. Wenn Du alle Deine Titel so schön triffst, wird es interessant;-)

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