Personenschutz und Pantoffel 2

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von Gefreiter Schlumpi Wurzelbach
Online seit 29. 10. 2007
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2.Teil von "Personenschutz und Pantoffeln" und ausserdem eine kleine Versbschiedung von der GRUND

Dafür vergebene Note: 9


Hierbei handelt es sich um eine kleine GRUND-Abschiedssingle


Schlumpi starrte trübsinnig auf sein Bett im Schlafsaal. Daneben stand eine Tasche in die er all seine persönlichen Gegenstände gepackt hatte. Viel war es nicht, das meiste hatte er sich von seinem ersten Sold gekauft. Erschöpft blies er sich eine Haarsträhne aus der Stirn und dachte darüber nach wie es ihm in Zukaunft wohl ergehen sollte. Er hatte seine Grundausbildung abgeschlossen und würde in die "große" Wache am Pseudopolisplatz umziehen.
Da betrat Dalja den Raum.
"He Schlumpi, warum guckst du den so? Freu dich doch, du hast es hinter dir."
"Mhmmm."
"Was ist den los?"
"Ach weisst du Dalja, irgendwie hab ich ein wenig Angst."
Daljas Augenbrauen zogen sich zusammen. So kannte sie ihren Kollegen garnicht. Normalerweise sprühte Schlumpi nur so vor Selbstvertrauen und war immer der erste der sich in eine neue Situation hineinstürzte. Umso beunruhigender war seine momentane Stimmung.
"Hier kenne ich doch alle. Ich frage mich wie meine neuen Kollegen seien werden. Ob ich mit ihnen gut zurechtkommen werde und so. Und wenn hier war schiefgelaufen ist hatten wir immer unsere Ausbilder die uns aus allem rausgeboxt haben. Aber da," er gestikulierte in Richtung Pseudopolisplatz
"werde ich ganz auf mich allein gestellt sein."
Dalja trat zu ihm und klopfte ihm auf den Rücken.
"Kopf hoch, das wird schon. Rogi hat mir überigens den Bericht von SUSI über Herr Schmalzig gegeben. Es sieht so aus als wäre er ganz natürlich gestorben. Und das Testament hab ich auch." Sie zog einen zusammengefalteten Zettel aus der Tasche.
"Ich wollte gerade zur Anwaltsgilde gehen und es Herr Ludalwich geben. Hast du nicht lust mitzukommen?"
"Klar doch!" Schlumpi heftete sich seine Dienstmarke an die Jacke und grinste sie, aus seiner Lethargie gerissen, an.
Dalja seufzte erleichtert. So kannte sie Schlumpi.

Die beiden Wächter machten sich auf den Weg zur Anwaltsgilde. Es war ein kalter Herbstnachmittag, doch die Sonne schob sich gerade hinter dem Kunstturm hervor und wärmte ihre Gesichter. Dalja begann sofort rot zu werden.
Angeregt plaudernd legten sie den Weg zum Entgegengesetzten Breiten Weg zurück.
An der Anwaltsgilde angekommen klopfte Schlumpi an die Hauptpforte.
Ein blassierter älterer Butler öffnete.
"Was kann ich für die hochgeehrten Wächter tun?"
"Wir haben etwas für Herr Ludalwich abzugeben. Wenn sie uns bitte anmelden würden."
Der Butler blickte sie von oben herab (bzw. im Falle Schlumpis von unten herab) an.
"Wenn darf ich dem geehrten Herrn melden?"
"Die Wächter Blecher und Wurzelbach."
"Wurzelbach?" fragte der Diener erstaunt nach.
"Ja, Wurzelbach. Und ja, ich bin der Sohn von Herr Wurzelbach."
"Ich werde eilen junger Herr."
Erstaunt blickte Dalja Schlumpi an.
"Dein Vater ist Anwalt?"
Es war zwar anzunehmen das er Eltern hatte, jedoch hatte er nie darüber geredet.
"Hmmm."
"Hmm was?"
"Wir haben uns zerstritten. Ist gut jetzt, ok?"
Beleidigte fixierte Dalja ihre Stiefelspitze. Dann jedoch tröstete sie sich damit das sie dieses Geheimniss auch irgendwie erkunden würde. Ihre Neugier war geweckt.
Der Domestik kam in Begleitung einer resolut wirkenden Frau zurück.
"Ich bin die Mutter von Ludalwich! Was gibt es den?!"
Schlumpi ergriff die Initiative.
"Guten Morgen Frau ... ."
"Frau Wilhelmine die Zweite!"
"Ah, das scheint ja ein Brauch in ihrer Familie zu sein."
Drohend blickte ihn Frau Wilhelmine an.
Schlumpi räusperte sich.
"Guten Morgen Frau Wilhelmine, wir bringen das Testament eines Klienten ihres Sohnes."
"Mein Sohn hat keine eigenen Klienten! Er durfte das Testament für seinen Vater abholen! Der Junge soll endlich selbstständig werden! Ich fürchte ich habe ihn früher vielzusehr verwöhnt! Aber das wird sich jetzt ändern!"
"Ähm, ja, davon bin ich überzeugt."
"Kommt rein!"
"Diese Frau spricht ja so als ob alles was sie sagt ein Befehl ist. Kein Wunder das Ludalwich so ein Waschlappen ist." dachte Dalja.
Frau Wilhelmine führte sie durch einige mit dunkelem Holz ausgelegten Flure zu einer Bürotür. Ohne Anzuklopfen riss sie die Tür auf.
"M-Mutter?" hörten sie Ludalwich von drinnen stottern.
"Deine Freunde von der Wache sind da! Geh schon raus und begrüss sie! Sie haben dir das Testament von Papa`s Klient mitgebracht!"
Schlumpi streckte seinen Kopf durch die Tür.
"Hallo Herr Ludalwich."
"H-Hallo. K-kommt r-rein."
Schlumpi und Dalja betraten den Raum.
Die Vorhänge waren zugezogen und in einer Ecke stand ein kippeliger Schreibtisch mit einigen dünnen Akten darauf.
"Willst du deine Freunde nicht bitten sich zu setzen!?!"
"S-setzt euch doch."
Schlumpi und Dalja hockten sich artig auf zwei wackelige Stühle.
Dalja zog das Testament hervor und schob es über den Schreibtisch zu Ludalwich.
"Ich werde jetzt gehen! Einen schönen Tag noch! Und sei ja pünktlich zum Abendessen!" verabschiedete sich Frau Wilhelmine.
"Ihnen auch einen schönen Tag." entgegneten Schlumpi und Dalja.
Der junge Anwalt nickte brav.
"Herr Schmalzig ist überigens eines natürlichen Todes gestorben." bemerkte Dalja.
"D-das f-freut m-mich z-zu h-hören."
Fahrig faltete Ludalwich den Zettel auseinander und setzte eine Brille mit überdimensionalen Gläsern auf.
"H-Herr S-Schmalzig h-hat a-alle s-seine B-besitztümer e-einem H-Herr T-Tom D-Drechselbein vererbt."
"DEM Tom Drechselbein?" fuhr Schlumpi entsetzt auf.
"H-hier s-steht T-Tom D-Drechselbein, j-ja."
"Du meinst Tom "Wadenbeisser" Drechselbein? Tom "Ich-ramm-dir-ein-zersplittertes-Glas-ins-Knie-und-schlag-dir-auf-den-Kopf" Drechselbein"? Tom "Du-wirst-dich-gleich-an-deinen-eigenen-Zähnen-verschlucken" Drechselbein? Tom "Du-hast-..." "
"Schlumpi! Es reicht!" unterbrach ihn Dalja heftig. Sie blickte auf das zitternde Bündel Mensch das unter dem Schreibtisch hockte und ein Tischbein umklammerte.
"Oh, ich meine ja nur...."
"Ich glaube es ist allen klar wen du meinst." versetzte Dalja scharf.
"Naja, ich meine so schlimm wie es immer heisst kann er unmöglich sein. Wer glaubt denn schon das jemand einem Pitbull die Kehle zerbeissen kann? Das ist sicher nur ein Gerücht."
Das Bündel am Boden zitterte heftiger.
"Wir bringen dich hin Herr Ludalwich. Dir wird schon nichts passieren." beruhigte Dalja.
"P-Passt i-ihr a-auf m-mich a-auf?"
"Ja doch Herr Ludalwich."
"V-Versprochen?"
"Ich schwöre das dir nichts passieren kann solange wir bei dir sind." Dalja hob die rechte Hand zum Schwur.
Schlumpi beugte sich nach hinten.
"Aha, sie ist also dochnicht selbstmörderisch." dachte er als er die gekreuzten Finger hinter ihrem Rücken entdeckte.
"U-und w-wo w-wohnt d-dieser H-Herr D-Drechselbein?"
"Ich glaube nicht das Tom Drechselbein irgendwo wohnt. Der gehört zum Inventar der "Geflickten Trommel"." sagte Schlumpi.

Die Drei machten sich auf den Weg zur "Geflickten Trommel".
An der berüchtigten Tavenre angekommen hielten sie an. Dem Lärm von innen nach zu schliessen ging es drinnen bereits hoch her.
"Also dann." Schlumpi schluckte, zückte seine Dienstmarke und betrat die Schenke.
Der Lärm erstarb als die gefürchtetsten Tavernenschläger der Scheibenwelt den Wächter bemerkten. Bevor sie in ihre übliche Verhaltensweise gegenüber einem Vertreter des Gesetztes verfallen konnten schob Schlumpi den zitternden Ludalwich nach vorne.
"Tom Drechselbein, dieser Mann hat ein Geschenk für dich!"
Grunzend stand der Angesprochene von den Überresten seines Opfers auf, das mühsam in Richtung Tür kroch.
"Was`n?"
"H-Herr D-Drechselbein, H-Herr Schmalzig a-aus d-der U-Unbesonnenheitsstrasse h-hat i-ihnen s-seinen g-gesamten B-Besitz v-vermacht."
"Wenn du bitte hier unterschreiben würdest Tom?" Ohne auf eine Antwort zu warten drückte Schlumpi ihm das Testament und die Quittung in die Hand, packte Ludalwich und Dalja und sprintete aus der Tür.
Tom blickte stumpfsinnig auf den Zettel in seiner Hand herab. Da kam auchschon Rod "Rüttel" Trumpf auf ihn zu.
"Tom, alter Junge, wir waren doch immer Freunde. Könntest du mir vielleicht...."
Die Tür schlug hinter den Wächtern zu und sie atmeten auf.
"Das ist ja geradenochmal gut gegangen."
Im selben Augenblick flog die Tür auf und Tom landete im Staub. Er rappelte sich auf, spuckte einen Zahn in seine Hand und warf sich mit einem Schrei zurück in die Kneipe.
"Lasst uns zusehen das wir hier verschwinden." murmelte Schlumpi und war schon um die nächste Ecke verschwunden.
Keuchend holten ihn die Beiden anderen ein.
"Also ich hab jetzt Dienstschluss und könnte gut was zu trinken vertragen." bemerkte Dalja.
"Möchtest du mitkommen Ludalwich?"
"M-Mutter w-will a-aber d-das i-ich z-zum E-Essen z-zurück b-bin."
"Es dauert ja nicht lange. Wir schauen nur kurz im Eimer vorbei, trinken einen Schluck und bringen dich dann wieder zur Gilde."
"N-Nagut, e-es i-ist j-ja n-noch e-etwas Z-Zeit."
Gut gelaunt das sie noch alle ihre Gliedmaßen besaßen betraten sie den Eimer. An der Theke saßen bereits Glum Steinstiefel, der seine Beine vom Barhocker baumeln ließ, Coccinella Pyhrhulla und Miriel Gerfurt.
"Hallo Leute. Darf ich euch Herr Ludalwich von der Anwaltsgilde vorstellen?" stellte Dalja ihren Begleiter vor.
"S-sehr e-erfreut."
Glum, der bereits angeheitert war, zog einen Barhocker neben sich zurück und klopfte auffordernd darauf.
"Setz dich Herr Anwalt. Ein Kronenbräu für unseren Freund!" rief er dem Wirt zu.
Schlumpi und Dalja setzten sich ebenfalls und bestellten ihre Getränke.
Man stiess auf Glums und Schlumpis abgeschlossene Grundausbildung an und began eine Diskussion über die Ausbildung, die Ausbilder und die Abteilungen.
Ludalwich stierrte in seinen Bierkrug.
"He, was ist den Herr Ludalwich?" erkundigte sich Schlumpi.
"Ich weiss auchnicht. Ich fühle mich so ... so beschwingt."
Er sprang von seinem Hocker.
"Ich fühle mich als müsste ich rennen, rennen, rennen."
Verdutzt blickten sich Dalja und Schlumpi an.
"Wieviele Bier hat er schon getrunken?" erkundigte sich Schlumpi bei Glum.
"Das ist sein drittes. Aber keine Sorge, das Zeug ist nicht sehr stark."
"Für ihn wohl schon." keuchte Dalja, die Ludalwich davon abhielt auf die Theke zu klettern.
"Lass uns mal kurz an die frische Luft gehen Herr Ludalwich." schlug Schlumpi vor.
"Das ist eine gute Idee!" trällerte dieser fröhlich.
"Ist dir aufgefallen das du garnichtmehr stotterst Herr Ludalwich?"
"Ich? Stottern? Hab noch nie in meinem Leben gestottert hab ich nicht. Neinneinnein! Und noch nie so gut gefühlt hab ich mich!"
"Ähm, ja, genau."
Schlumpi griff sich den torkelnden Anwalt als dieser gerade ein Bierglas auf seinen Kopf setzen wollte.
"He, meine Krone! Meine Krone!" blökte der.
"Die holen wir später, jetzt kommst du erstmal mit. Lass ihn uns nach Hause bringen." fuhr Schlumpi an Dalja gewandt fort.
"Wir sind gleich zurück." entschuldigte sich Dalja bei ihren Kollegen.

Die kalte Abendluft ernüchterte Ludalwich sofort.
"W-wo b-bin i-ich?"
"Ah, du scheinst wieder normal zu sein. Wir wollten gerade mit dir nachhause gehen."
"W-wie s-spät i-ist e-es den?"
"Ich glaube so um die neun Uhr."
"O-Oh N-Nein! W-Wir e-essen u-um s-sieben! M-Mutter w-wird f-furchtbar b-böse s-sein!"
Der Anwalt drehte sich um und rannte in Richtung Anwaltsgilde los.
"Herr Ludalwich! Warte!" Die beiden Wächter rannten hinterher, konnten den jungen Mann jedoch nichtmehr einholen.
Als sie am Patritzierpalast ankamen sahen sie noch wie Ludalwich die Tür der Gilde hinter sich zuschlug.
"Na das gibt aber Ärger von Mami." sagte Schlumpi.
"Lass uns zurück zu den Anderen gehen."

Im "Eimer" angekommen sahen sie das sich die Runde der fröhlichen Zecher um Ptupekh und Willbier Saufaus erweitert hatte.

Stunden später erwachte Schlumpi mit dem Kopf auf einem der Tische im Eimer.
Mit Mühe hob er seine schlafverkrusteten Lider und sah Rogi die ihm gegenübersaß und sich über ihr Frühstück hermachte.
"Ah, Wurfelbach. Eure kleine Abschiedsfeier hat wohl etwaf tumultartige Füge angenommen. Aber du bift der einfige der es niftmehr furück inf Wachhaus gefafft hat."
Stöhnend richtete sich Schlumpi auf.
"Wieviel Uhr isn?" gurgelte er.
"Deine Fficht beginnt in einer halben Ftunde. Ich würde miff beeilen wenn ich du wäre. Am erften Tag fufpät fu kommen macht keinen guten Eindruck."
Schlagartig war Schlumpi wach.
"Jawohl Mä`m, bin schon auf dem Weg!"
Er sprang auf und lief zur Tür. Dann drehte er sich nocheinmal um und kam zum Tisch zurück.
"Danke Mä`m."
Rogi blickte auf.
"Wofür Wächter?"
"Dafür was sie mir alles beigebracht haben. Ohne sie wäre ich doch vollkommen aufgeschmissen gewesen. Richten sie bitte auch Lance-Korporal Kleinaxt meine tief empfundene Dankbarkeit für die schöne Zeit aus."
Erstaunt hob Rogi eine Augenbraue. Als "schöne Zeit" hatte noch nie ein Rekrut die Grundausbildung bezeichnet.
"Ich fagf ihr. Wegtreten Wächter Wurzelbach!"



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Feedback:

Von Helmi Bernstein

06.11.2007 11:17

</b><br><br>Nichts besonderes, aber trotzdem gar nicht schlecht. <br>Die vielen Rechtschreibfehler stören mich ein wenig, aber dein Stil gefällt mir eigentlich ganz gut. Wenn du etwas daran arbeitest, wie du deine Geschichte ein wenig ins rechte Licht rücken kannst, dann wird sich dein Fedback bestimmt verbessern.

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