Leitfaden für labile Laboranten

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von Feldwebel Rib (SUSI)
Online seit 31. 05. 2006
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Ein Leitfaden, was sonst? In Ribs persönlicher Ansicht. Unabgesegnet. Mit anderen Worten: Für etwaige Unfälle wird keine Haftung übernommen und für bestimmte Ansichten kein Pardon.

Dafür vergebene Note: 12

Heute ist der 16. März im Jahrhundert des gegrillten Flughundes. Oder der gevögelten Katze. Was weiß ich. Verdammt noch mal, ich bin ein Untoter. Ich muss mich um den Scheiß nun wirklich nicht mehr kümmern.
Man kennt mich unter dem Namen Rib und ich bin inzwischen Offizier der Stadtwache in Ankh-Morpork, Scheibenwelt, viertes Universum rechts von dem 'seelenfressenden Schlund von Irks-Abat'. Das letzte stammte von Laiza Harmonie, unserer Okkultimusexpertin. Glaube ich zumindest.
Tja, die Okkus: Was immer auch den Kommandanten geritten hat, solche Wächter zuzulassen, es kann nur damit zu tun haben, dass unsere Püschologen unter Unterbeschäftigung leiden. Niemand hat so stark die Nase entweder in einem Weihrauchfass, einem mythischen Buch oder so 'nem sagenbeschmierten Hexenbrett ohne das es gewisse Auswirkungen hat. Die Glücklichen von ihnen wachen Morgen mit einer Sandale in der Hand und drei Armen auf, aber die anderen...
Derzeit besitzt Laiza die geistige Schärfe einer mit Watte umwickelten Sonnenblume, wenn ihr mich fragt. Das sag ich als ihr Freund. Ein Freund, dem heute Morgen ein paar Knochen-Runen hingefallen sind. Ein paar Dutzend Male.
Immerhin macht sie ihrem Namen alle Ehre: Harmonisch ist sie, wie ein Dachs auf Dope. Zum Glück bildet sie nur Ruppert aus, da kann man ja nicht so viel kaputtmachen. Obwohl Werwolf macht der bis heute kein ordentliches "Sitz".
Naja, irgend so ein Dalli-Lahmer einem der beiden das von dem Schlund erzählt. Ich persönlich glaube, das wir uns links neben den 'Arschkrampen von Aua' befinden. Nur eine ganz persönliche Hypothese, aber es bringt die Beiden immer wieder auf Palme.
Apro Ärsche Apropos: Hypothese, so was soll hier doch gar nicht rein. Nur Fakten. Zur Lage der Nation, nein Quatsch, des Labors. Verbesserungsvorschläge will der alte Beißer sehen. Mein erster Vorschlag wäre: Lass den Dreck mit den Vorschlägen. Ich hab genug Papierkram zu tun. Und zur Abwechslung solltest du auch mal was Nützliches tun!

Gezeichnet:
Tut'Wee "Rib" M'Laut, geboren unter dem Namen Amchranai MacLaut. [1]
Feldwebel. Endlich.

P.S.: Es muss mal gesagt werden: Der Spitzname 'Rib' mag von 'Ruhe im Boden' kommen, aber das berechtigt euch zu gar nichts. Also packt die Schaufel wieder weg! Ich hab mich allein diese Woche fünfmal ausgraben müssen. (Darunter einmal aus dem Komposthaufen!)
Elende Mistkerle.


Leitfaden für den Laboranten


1 Vorwort
Die Idee mit den Verbesserungsvorschlägen brachte mich auf etwas wirklich Nützliches. Nachdem ich so einen Scheiß hier schon für SEALS durchgezogen habe, fertige ich das Zeug auch mal hier an: Einen Leitfaden. Keiner ist gezwungen ihn zu nutzen, aber kommt mir nicht an und wimmert "Ahh... ARGh... Ich hab mir die Hirnplatte weggeätzt, Hilfe! Au! Geht das mit etwas Milch wieder weg?".
Verreckt wie ein Mann, verdammt noch mal. Das gilt auch für die, die benachteiligt geboren wurden. Geschlecht ist keine Entschuldigung.
P.S.: Ich hab's mir überlegt. Ich zwing euch vielleicht doch noch. Wozu bin ich Feldwebel.


2 Definition
Es pufft und knallt. Plötzlich stinkt es nach Schwefel und Personen werden von Explosionen durch die Luft geschleudert werden. Hat man eine solche Szene vor Augen, befindet man sich üblicherweise und nach Auskunft der Stadtführer in der Nähe der fast abgebrannten Alchimistengilde. Es sei denn, bei den herumfliegenden Körpern es handelt sich um Leichen. Die auch schon vor der Explosion tot gewesen waren.
Dann würde ich sagen:
"Willkommen im Susi-Labor!
Eine glorreiche Zukunft erwartet dich, wenngleich auch eine kurze.
Als Laborant hast du die Aufgabe, aus dem Zeug, das Dir die anderen Wächter bringen, verwertbare Spuren zu machen. Da die anderen Abteilungen selten welche finden, benötigen sie dabei dringend unsere Hilfe. Ohne uns, könnten sie wahrscheinlich nicht einmal den Daumen zum Mund führen.
Wir untersuchen Gifte und Alchemikalien. Wir analysieren Brand- und Sprengspuren. Und wir entdecken in Blutspritzern und Unfallschäden unsere Wahrheiten.
Dieser Leitfaden ist nur für dich,
Ihr wisst ja, 'mit der männlichen Form sind natürlich auch die Frauen gemeint. Wir freuen uns, in der Stadtwache Ankh-Morpork eine moderne, bürgernahe Wache zu sehen, die keine Berührungsängste mit dem weiblichen Geschlecht scheut, solange die Berührung sittlich korrekt und in respektvoller Weise durchgeführt wird."

(Brrr. Humph hat mich das Schreiben lassen. In sittlich korrekter Weise möchte ich hier also gegenüber jeder Kelda, gleich welcher Rasse zum Ausdruck bringen: Scheiß drauf. Geh heim. Der Herd wartet! [2])
Egal. Wenn ich unsere Aufgabe beschreiben müsste, würde ich erst mal sagen, wir sind da, wenn Ermittler gleich welcher Abteilung sich einen lauen Lenz machen. Nichts hört ein Laborant öfter als das Wimmern eines Mitwächters, der keine eigenen Beweise gefunden hat. Hier liegt auch der Unterschied zwischen dem FROG- und SuSi-Labor begründet. Sie haben eine bestimmte Menge an Pulver (ob nun Gift oder Nr. 1) und verursachen damit Schäden. Wir haben die Schäden vorliegen und ermitteln die Menge an Pulver.
Es kann sein, das du Müll nach Fingerspuren durchsuchen musst. Es kann sein, das du den Mageninhalt einer Leiche sondierst. Und manchmal, da machst du so richtig ekelige Dinge.
Vergiss also nicht, wenn du was wirklich Schlimmes machen musst, dich freundlich bei dem Mitwächter zu bedanken. Eine Umarmung ist da sehr hilfreich. Warte nicht bis nach dem Duschen, wenn du dich so richtig widerlich zusauen musstest. Nettigkeiten, die spontan vermittelt werden, machen die Welt ein Stück besser.

2.1 Die goldene Regel
Als ich das Labor das erste Mal betreten habe, war es in einem fürchterlichen Zustand. Jeder Hanswurst kam und maulte herum, wo denn SEINE Ergebnisse bleiben würden. Was für ein lahmer Haufen wir wären. Und es war sauber...
Ich erinnere mich gut an meinen ersten Laboranten-Außeneinsatz. Fw Sillybos, unser... ähh... geschätzter Abteilungsleiter wurde von LK Rea, aufgesucht. Man merke sich: Er Abteilungsleiter, sie Stellvertreter. Er Feldwebel, sie nur Lance-Korporal, quasi Exgefreite auf Probe. Wo wir bei Proben sind: Die vom Verkehrsunfall hatten wir gerade untersucht, als dieses kleine Mädchen ankam und verlangte, wir sollten jetzt rumlaufen und ihre Zeugen befragen. Und wie gewohnt, kuschte unser Anführer und wir verschwendeten eine Menge Zeit damit, Hintern zu küs... äh... Ermittlerarbeit zu vollbringen. Als ob es dafür nicht genügend ausgebildete Dilettanten gibt. Also, wenn einer von denen das hier liest: Hört auf Leute zu belästigen, die eine vernünftige Arbeit haben!
Entschuldigung, das musste sein. Weiter im Text: Was ich sagen wollte, war nicht, dass Laboranten keine Außendienst machen sollten. (Wer Rabe als Tatortsicherer damals gesehen hätte, würde seine Spuren auch lieber selbst sicher. Die Grundzüge einer Spurensicherung bekommt zum Glück ja jeder SuSi vermittelt.)
Ich wollte damit erklären, warum die (von mir) sogenannte 'Goldene Regel' direkt über dem Laboreingang prangt. Sie lautet:
"DIE ANDEREN WOLLEN WAS VON UNS!"

Ich habe sie über der Tür anbringen lassen, in goldenen Schriftzeichen. Damit jeder, der den Raum betritt, sie sieht. Ich wäre euch übrigens dankbar, wenn ihr verbreiten würdet, dass diese Tafel nur mit entsprechender Farbe beschrieben wurde. Kein Blattgold, verdammt! Das ist nun schon der dritte Anstrich diese Woche.
Das waren diese verdammten Zwerge, ich weiß es! Und sobald ich an eure Fingerabdrücke komme, seid ihr dran. Dann erfahrt ihr, warum man Tut'Wee ausspricht, wie man's schreibt.
Merkt euch diese Aufgaben und ihr kommt gut durchs Leben. Vergesst sie und SuSi selbst kommt über euch wie eine Rachegöttin. Denn dieser Satz ist ihr Credo und ihr Lebensinhalt.
Also, ganz langsam und besonders für Ruppi, falls er diesen Wisch mal in die Hände bekommt: Ich hab Credo gesagt, nicht Deo. Schlag's nach, hab ich auch gemacht. BEIDE Wörter!
Wir Laboranten sind die Spürnasen, das Herz und das Hirn dieser Abteilung, also gilt das besonders für uns. Und verdammt noch mal, bei unseren Experimenten sind wir auch der Mut. Also befolgt die Regel, sonst tanzen uns die anderen Abteilungen weiterhin auf den Nase herum.
In diesem Schriftstück geht es besonders darum, wie man mit dieser und anderen Regeln umgeht. Wenn ihr wissen wollt, was Anziehungsverfahren, Fackelmannscher Erl-Test oder Individualbeweiswert bedeuten, schaut in ein Handbuch, zum Beispiel das Kompendium. Oder lest die Berichte im Archiv. Unter der Stichwörter "SuSi" und "Kriminalistik" steht, was ihr wissen wollt. Ich rede hier über die wichtigen Dinge im Leben, über den Umgang mit der schlimmsten Spezies der Scheibenwelt: Dem Mitwächter.


3 Miteinander oder "Wie wende ich die goldene Regel an?"
In Zeiten, in denen das Labor weder schmilzt, glimmt noch schockgefriert, hat man nicht immer die Zeit, diesen Zustand zu ändern. Es gibt tatsächlich, wie oben erwähnt, unverschämte Kerle, die meinen, wir hätten die Zeit und Lust, einige ihrer Aufgaben zu erledigen.
Einen voll ausgebildeten Laboranten setzt das in Alarmbereitschaft und er weiß: Besonderes Fingerspitzengefühl ist nun gefragt.

3.1 Der Kontakt
Ich fange mal mit dem wichtigsten an: Dem ersten Eindruck. Und damit meine ich nicht den einen, den wir von den hereinstürmenden, uns bedrängenden Wächtern gewinnen. Man frage sich: "Wie wirke ich auf den Wächter?"
Da kommt also jemand herein, er rennt in das Labor, verbreitet Hektik, ruiniert vielleicht Testreihen und verlangt Aufmerksamkeit. Er hibbelt solange herum, bis man seinen Wusch erfüllt hat und läuft dann wieder fort. Und was hat er gelernt? Das der Laborant nichts zu tun hatte, was wichtig war. Immerhin hat der Kittelträger alles stehen und liegen lassen, um zu dienen und bedienen. Seien wir mal ehrlich: Dank Silly und ähnlicher ALs glaubt so ziemlich die ganze Wache daran. Das man uns noch nicht den Sold wegen Faulheit gekürzt hat, ist auch alles.
Als ehemaliger Vater von acht Buben weiß ich: Der oben beschriebene Laborant hat alles falsch gemacht. RUM, SEALS, FROG: Alle haben unter sich Leute, die sich wie Kinder benehmen. Und Kinder müssen lernen, sich zu beherrschen. Sie sollten erkennen, dass es so was wie eine soziale Hackordnung gibt. Nein, ich meine nicht den Dienstrang. Sondern die Goldene Regel.
WIR sind ganz oben. Merkt euch das. Wer zu uns kommt, weiß nicht mehr weiter. Ihm sind die Zeugen ausgegangen. Aus Pech, Geiz oder unsachgemäßen Gebrauch der Dienstwaffe. Für uns spielt das keine Rolle.
Was aber eine Rolle spielt, ist, dass er nicht weiter weiß. Und nun um etwas von unserer Zeit und unserem Fachwissen erbittet, damit ER die Lorbeeren einsammelt. Nur St. Tobsucht kann ahnen, wie viele Abzeichen und Beförderungen letztendlich auf unserer Arbeit beruhen. Und davon sahen wir nichts, nicht mal eine Blechtasse zum Jubiläum. Also schulden sie uns wenigstens Respekt. Denn sie wollen was von uns. Und wir allein haben letztendlich Einfluss darauf, was und wie viel sie bekommen. Und wann.
Ein Beispiel: Nehmen wir also an, jemand stürmt ins Labor anstatt leise zu klopfen. Das ist mehr als etwas Diensteifer. Es ist sogar mehr als eine Unhöflichkeit. Es ist eine unbedachte, aber versuchte Körperverletzung des Laboranten und ihr habt alles Recht, den Jungen das spüren zu lassen. Wenn's ein Rekrut ist, behaltet ihn gleich für eine Testreihe da. Man kann nie genug über Auffahrunfälle lernen.
Ihr denkt, ich übertreibe? Gut, nun stellt euch die gleiche Szene vor, aber nun betrachten wir Laboranten A: Er füllt gerade Patrizierpisse Königswasser (Salz-/Salpersäure-Gemisch) aus dem großen Kanister in eine Petrischale. Wie schade, das die Hände, die er aus Schreck nun bekleckert, nicht aus Gold sind: Gold löst die Säure als einziges nämlich nicht auf.
Aber A muss nicht lange leiden. Denn natürlich gibt es Laborant B (in Ausbildung). Wie immer zu Dienstschluss putzt unser tierliebender Wissenschaftler unseren kleinen possierlichen Bunsenbrenner, und zwar Drachenschuppe um Drachenschuppe. Vor Schreck und weil er A helfen will, lässt er das kleine Ding auf dem Tisch stehen. Er bemerkt nicht, dass sich auch das Tier, hier mal C genannt, sich durch das Geschrei erschreckt hat. Der Drache, als instabiles Tier, sagt also nur ein Wort: BUMM! Und viele Alchemikalien machen mit.
Es gibt Tausende von gefährlichen Dingen, die im Labor auf eine zitternde Hand geradezu warten. Glaubt mir. Die meisten habe ich entweder angeschafft, hergestellt oder unabsichtlich gezündet. Manchmal auch Kombinationen davon. Und wenn ihr nicht ebenso viele Verbände wie ich tragen wollt, dann haltet Mitwächter im Zaum. Und nichts anfassen lassen!!!
Sollte doch mal jemand drängeln, seid besonders langsam. Während Tatortwächter gerne herumschreien, liegt die Macht der Laborantenstimme in der Ruhe. Schickt ihn in dem Beispiel noch einmal heraus und lasst ihn das Anklopfen üben. Verschränkt die Arme und weigert euch, etwas zu tun, solang die 'Laborregeln' nicht befolgt werden.
Ich bin ein Vorgesetzter und ihr könnt euch auf diesen Befehl berufen, selbst wenn es um Silly oder den alten Beißer geht. Notfalls muss ich das ausfechten, wenn der AL DOG nun ein Hundeleben ohne Analyse-Ergebnisse führt. Aber das ist mein Job als oberster Laborant. Warum zum Anwalt hab ich mich befördern lassen?

3.2 Der weitere Umgang
Je nachdem, wie höflich unsere Kundschaft bisher war, desto eher sind wir bereit, die Aufgabe anzunehmen. War er nett oder ist es ein guter Freund, zeigt ihm ein Lächeln und versprecht "einige andere Dinge nach hinten zu schieben". Lasst ihn fühlen, dass er bevorzugt wird. Ein Spruch wie "verrat Ras nicht, das ich diese IA-Sache dann erst heute Nachmittag mache" wirkt Wunder. Natürlich halten diese Waschweiber nicht ihren Mund. Und andere lernen, wie man schnell an Ergebnisse kommt.
Ein Wort zur Warnung: Ich bin gegen die Annahme von Geschenken. Es sei denn a) es sind Laborgeräte oder Alchimiekalien b) selbst aufopfernde Testkandidaten oder c) jeder SuSi bekommt was ab.
Umgekehrt funktioniert es genauso. Hetzer werden ebenfalls freundlich belächelt. Der Spruch lautet allerdings: "Tut mir leid. Hier wartet noch ein HAUFEN Arbeit. Mal sehen, ich werde versuchen, was ich kann." Und dann schreibt ihn auf die Wandtafel.
Die Wandtafel zeigt, wer unhöflich war. Ich habe sie gegenüber der Tür aufgehangen. Sie ist schwarz. Schwarz wie ihre Gesichtsfarbe, wenn sie endlich dran kommen. Und das ist auch so gemeint. Jeder unhöflicher Besuch dieses Wächters ist ein Strich auf dieser Tafel. Bei jedem Netten wird ein Strich weggemacht. Wenn es andere Aufgaben gibt, werden die zuerst gemacht. Notfalls muss so ein Reagenzglas nach Ansicht des Laboranten dreimal täglich gewaschen werden... Unfreundliche Anfragen können also durchaus der Inhalt einer Endlosschleife werden. Denkt daran: Es sind ihre Fälle, die nicht gelöst werden, nicht unsere.
Das Notieren an der Wand hat eine praktisch Grund: Damit es jeder lesen kann. Besonders jene, die sich gerade überlegen, wie sie ihre Anfrage formulieren.


4. Das Labor
Wir verlangen Respekt. Also müssen wir etwas leisten. Dieses etwas nennt man "unser Bestes". Und darüber hinaus noch mehr.
Kaum eine Spezialisierung verbraucht solche Geldsummen wie unsere. Unsere Ausrüstung ist teuer und die Renovierungen ebenfalls. (An dieser Stelle möchte ich übrigens mit einem unhaltbaren Gerücht aufräumen. Nicht ALLE Explosionen stammen von mir.) Dazu der Beitrag zum Witwen- und Waisenfont.
Also müssen wir entsprechende Ergebnisse vorweisen.

4.1 Analysen
Unsere häufigste Aufgabe besteht, wie man sich ja denken kann, darin, herauszufinden, was für ein Zeug man gerade bei uns abgeliefert hat. Und warum der betreffende Wächter so schnell wieder verschwunden ist.

Meine Methode ist "viel hilft viel", denn ich produziere gerne deutliche Ergebnisse. Aber ich sehe ein, dass andere Laboranten da anders denken. Im Grunde hat da jeder seine eigene Methode. Zum Beispiel beim Pulver Nummer eins, dessen Schäden wir gelegentlich auch untersuchen müssen.
Im Grunde ist es egal, wie ihr euer Ziel erreicht, solange drei Fakten dem erfolgreichen Laboranten in Erinnerung bleiben:
a) Stellt im Hintergrund immer ein paar Glas-Kolben mit brodelnder, grünlich gefärbter Flüssigkeit auf.
b) Verwendet "wichtige Wörter". Sagt zum Beispiel "Dihydromonoxid-Verseuchung" dazu, wenn etwas feucht geworden ist. Solange euer Fazit allseits ein verständliches "Jupp. Er war's" lautet, schert es keinen Wächter, was euer WEIL ist.
c) Nicht hämisch kichern, wenn euer Gegenüber mit stolzgeschwellter Brust den Raum verlässt.
Alles zusammen sorgt dafür, dass eure Ergebnisse nicht angezweifelt werden. Ihr musst sie weder wiederholen noch rechtfertigen. Dadurch habt ihr Zeit, unseren Etat mit wirklich wichtigen Experimenten in die Luft zu jagen.

4.2 Laborsicherheit
Naja, Humph und Silly wollen hier, das ich was schreibe, aber wenn ich ehrlich bin, da fällt mir kaum etwas ein. Naja, hier ein paar Kurzregeln, die ich öfters befolge:
- Keine Blutentnahme über sechzehn Liter. Pro Stunde.
- Sprecht euch mit der Alchimisten-Gilde ab, wenn es um wirklich wichtige Experimente geht. Nicht das die Feuerwehr überall gleichzeitig sein muss.
- Fangeisen vor der Labortür sichern auch kein ungestörtes Arbeiten.
- Nie mehr als drei Versuchskandidaten gleichzeitig. Das Gewimmer könnte euren Kollegen auf die Nerven gehen.
- Käfige, in denen Rekruten während einer Testreihe gehalten werden, müssen ein Mal täglich gesäubert werden. UND sie benötigen einen Notausgang für den Brandfall. Theoretisch.
- Unser Labor hat keinen Zugang zu Fenstern. Bei Gas-Unfällen einfach das "Bitte nicht stören!"-Schild an den Türknauf hängen und Mittagspause machen. Achja: Und die Klappe für den Rohrpostschacht öffnen, damit man nachher wieder arbeiten kann.
- Kein intelligentes Wesen darf weiterhin in Tests benutzt werden, nachdem es dreimal sich geweigert hat. Da Knebeln manchmal nicht möglich ist, führt euch vor Augen, dass, wenn dieses Wesen intelligent wäre, es sich wohl kaum freiwillig gemeldet hätte.
- Als bekehrte Leseratte sei gesagt: Auch ein noch so geärgerter Drache spendet kein dauerhaftes Licht. Im Gegenteil.
- Alkohol ist brennbar. Auch und gerade in durchtränkten Mullbinden.
- Unter dem Labor befindet sich ein Schlafraum. Im Explosionsfalle jemanden dort zu warnen ist sinnlos: Diese Jungs sind mit Sicherheit wach.
- Wo wir gerade bei unter dem Labor sind: Ich rate euch, sparsam mit den Kantinenbesuchen zu sein. Nein, nicht weil manchmal das Schild dort hängt "Hier kocht heute der Chef selbst". Aber achtet mal darauf, welches Labor sich DORT drüber befindet.


5 Nachsatz
So das war's erst mal. Hier habt ihr einen Leitfaden für den Innendienst. Und nächste Woche, da lernen wir gemeinsam etwas über den Außeneinsatz von Laboranten.
Wir schätzen nämlich auch Brandherde ein. Wo entstand ein Feuer, wie verlief es und wo hat man ihm geholfen. All das sollte ein Laborant sehen können. Das geht nur mit viel Praxis.
Aber immerhin haben wir ja ein Labor zum Üben...
[1] Tatsächlich: Der Name 'Rib' war schon in der ersten Mission ein Spitzname.

[2] Langsam dürfte es deutlich geworden sein: Rib ist vitalistisch, spezizistisch und hält Gleichberechtigung für die Ausgeburt eines auf kleiner Flamme gegrillten Hirnes. Was auch für Grammatik und Rechtschreibung gilt. Ich wiederhole: Rib. Nicht sein Spieler. Glaubt also nicht, ich will hier irgendjemanden herunterputzen. Der Spieler. Nicht Rib.)

Zählt als Patch-Mission.



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Feedback:

Von Goldie Kleinaxt

01.07.2006 14:43

Heyho - für mich die beste Single im Wettbewerb! Und da die Meinungen darüber auseinandergehen, die Begründung:

Die Single war KREATIV! Sie hatte keinen Plot, daher auch keine Handlung. In allen anderen Belangen war sie gut, hatte einen meinen Anspüchen entsprechenden Humor. Aber da mir die Kreativität in dem Singleeinheitssumpf so sehr gefehlt hat, habe ich mich sehr gefreut sie zu lesen. Das gab von mir große Pluspunkte die die Maluse (die sogenannten ungeschriebenen Pokey-Kriterien) bei weitem weg machten. Meine Meinung. Bei mir hattest Du den ersten Platz und ne 13 als Wertung. War auch seit langem wieder eine gute Single von Dir.

Von Ophelia Ziegenberger

01.07.2006 15:53

Lob: Dein stark emotionaler Schreibstil, gewürzt durch kraftvolle Ausdrücke und beschreibende Wendungen, führte zu einer mitreißenden Geschichte, die ich wirklich sehr, sehr gerne las. Schon allein die Idee, einen Leitfaden zu verfassen, in den die persönlichen Aspekte der Betroffenen (nicht nur die der direkten Abteilungskollegen) nicht lediglich einflossen, sondern der vielmehr von den Off-Kommentaren des erzählenden Charakters lebte, war prima! Besonders die Goldene Regel und ihre Anwendung haben es mir angetan und ich freue mich schon darauf, von ihr in neuen Singles zu lesen.

Kritik: Du weißt natürlich, was nun kommen muss? *schmunzel* Auch auf die Gefahr hin bzw. in dem festen Wissen, mit diesem Hinweis offene Türen einzurennen - die Pokalvorgabe der Abteilungseinbindung hast Du recht großzügig ausgelegt. Zwar wurde der eine oder andere S.U.S.I.-Wächter namentlich erwähnt, zu einer Interaktion oder einem gemeinsam angegangenen Ziel kam es aber nicht.

Aus meiner persönlichen Sicht hat die Single die Pokalanforderungen nicht vollständig erfüllt.

Von Rib

01.07.2006 17:49

So, weil mich mehrere heute darauf angesprochen haben, schreib ich das mal, bevor der Punkt sich wiederholt:

*nickt*
IN der Geschichte haben Abteilungsmitglieder kaum eine Rolle gespielt.
IN der Geschichte hat kein anderer Wächter etwas getan.

So, jetzt kommts. Ich habe das versucht, kreativ zu lösen:

[quote:0d485ac64a]In der Story muss die Abteilung zumindest teilweise eine Rolle spielen. Storys über die Vergangenheit/Familie eines Wächters ist hier nicht zulässig. [/quote:0d485ac64a]

Was eine Rolle spielte, war ein Teil der Abteilung, nämlich die Laboranten. Wenn du bei der SUSI-Seite unter SUSI schaust, findest du eben nicht mich oder Laiza oder Jack. Wir sind nur "Experten", die Abteilung aber besteht anscheinend aus Jobbeschreibungen.
Ich hab das mit einem Augenzwinkern gemacht. Wenn man es wörtlich nimmt, habe ich als einziger eben NICHT es großzügig ausgelegt und die Abteilungen, aller Selbstdarstellung zum Trotz, als die Summe ihrer Mitglieder gesehen.

(Natürlich glaube ich in Wirklichkeit, das eine Abteilung genau das ist. Aber ich wollte diese schizophrene Selbstsicht mal auf Korn nehmen.)

Von Laiza Harmonie

05.07.2006 18:12

Also ein wirklich großes Lob an dich Rib!
Ich hab lange nicht mehr so schön gelacht. Ich mag einfach deinen Schreibstil und was noch viel wichtiger ist, ich mag Rib die Gnumie. Der Charakter ist einfach toll und ich freu mich immer wieder aufs neue etwas über ihn zu lesen.
Wie Goldie schon sagte, war die Single schön kreativ und mal was ganz anderes. Aber das machst du ja gerne: Etwas anderes.

Kritik gibt es nicht wirklich, nur eins: ich war traurig als sie zu ende war. Ich hätte sehr gerne noch weiter gelesen!!!

Von Breda Krulock

05.07.2006 21:26

Weil ich auch grad bei Golde was geschrieben habe. Diese beiden Singles waren meine persoenliches Highlight dieser Runde. Ich freue mich jedesmal wenn sich wirklich mal jmd traut, von der altaeglichen Erzaehlweise abzusehen und einen neuen, innovativen Schritt macht. Die Story hatte Charme, Witz, traf genau meinen Geschmack. Es gibt viele Sinlges, von denen ich mich nach den ersten 2 Seiten abwende, ganz einfach weil man alles irgendwie schon kennt, persoeliche Einsichten ueber eine Abteilung oder ueber einen CHara hingegen fesseln mich am Rechner und sind einfach nur Super. Klasse und bitte mehr davon. Da ich ja nciht fuer meine Abteilung waehlen kann, war dies meine NR 1! :daumenhoch:

Ach ja: PS...da ich es eh ablehne, gewissen Regeln beim schreiben zufolge, stoerte es mich kein Stueck das deine Single keinen Fall beinhaltete. Im Gegenteil fand ich es sehr erfrischend.

Von Rea Dubiata

07.07.2006 18:58

Ein paar Worte noch von mir, alleine zu der Geschichte. Ich fand sie zu anfang etwas ermüdend zu lesen da, die Geschichte so wie sie war, wenig Spannung enthielt. Wenn man sich dann aber drauf inließ ließ sie sich sehr flüssig lesen, auch wenn irgendwo die Rea in mir gegen einige Methoden rebelliert hat. :wink:
Mit einem Laboranten lässt sich ja viel machen und ich hoffe dass du das noch ein wenig ausschöpfst bevor du wieder zur nächsten Spezialisierung weiterhüpfst. ;) Gerne würde ich mal ein paar chemische Details in einer Single lesen (Wikipedia liefert da immer sehr nette Infos) - ich denke das wäre mal eine schöne Bereicherung, wenn du verstehst was ich meine. :D

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