Muh??!!

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vollendet am 19.01.2006

Eine durchgehende Horde Wasserbüffel, kommend von der Sto-Ebene bedroht die Stadt.
Woher kommen die Büffel und wie kann man sie aufhalten?

Carisa v. Schloss Escrow

"Guten Tag, Lance-Korporal."
Carisa von Escrow schreckte auf. Sie war vollständig mit ihrer Mahlzeit beschäftigt gewesen. Es regnete schon den ganzen Tag und jetzt in der Mittagspause hatte die Wasserspeierin sich endlich von den Rekruten und ihrer Arbeit befreien können um eine Wasserspeierminute lang einfach nur den Regen zu geniesen und die darin enthaltenen Mineralien auszufiltern. Natürlich wusste sie nie vorher, was der Regen für sie bereit hielt. Manchmal gab es Regen, der aus der Wüste kam. Darin war unwahrscheinlich viel Sand enthalten. Eigentlich konnte man am Mineraliengehalt des Regens ziemlich genau sagen, woher er kam. Carisa drehte sich um und blickte in das Gesicht Rascaal Ohnedursts, des Kommandeurs der Stadtwache. Ohne weiter darüber nach zu denken, salutierte sie.
"Nun Carisa, woher kommt der Regen?"
"Ich vermute aus den Bergen, Lancre könnte sein, es sind nicht viele Mineralien darin. Das heißt, dass er aus einer sehr sauberen Gegend mit viel Wald und Wiesen kommen muss."
Der Vampir ihr gegenüber nickte.
"Gibt es einen besonderen Grund, dass sie bei diesem Wetter hier aufs Dach zu mir kommen, Sir?" fragte Carisa vorsichtig.
Wieder ein Nicken.
Innerlich seufzte die Wasserspeierin. Das konnte nur Arbeit oder eine noch unangenehmere Sache bedeuten. Und zwar viel Arbeit, denn sonst hätte Ras ihr ja einfach ein Memo geschickt.
"Zum einen hätte ich gern endlich deinen Bericht zu dem IA-Fall, du hast mein Memo bekommen?"
Jetzt nickte Carisa.
"Und?"
"Ich bemühe mich, aber die Rekruten nehmen mir derzeit fast alle Zeit weg."
Die Gargoyle hoffte, dass das reichte. Immerhin, es war nicht warm, insofern konnte ihr Hirn gut arbeiten. Ausreden fielen ihr bei höheren Temperaturen sichtlich schwer.
"Ich würde sagen, du hast noch Zeit bis nächsten Samstag", sagte ihr Gegenüber.
"In Ordnung, Sir."
Wieder ein innerliches Seufzen. Wer weiß was jetzt noch kommt.
"Ich habe da noch eine Aufgabe für dich..."
"Ja?"
"Eben habe ich eine Notiz vom Patrizier erhalten. Ankh-Morpork wird bedroht."
"Oh, von wem?"
"Eher von was. Eine Horde wildgewordener Büffel von der Sto-Ebene kommend."
"Ähm, ja?"
"Nun, wir haben nicht genug ausgebildetes Personal. Und außerdem denke ich, dass das eine gute Übung für deine Rekruten wäre, die Büffel auf zu halten."
"Ah ja." Carisa war nicht sehr begeistert.
"Willst du gar nicht wissen, woher die Büffel kommen?"
Die Wasserspeierin fühlte sich ertappt. Sie sprach das Gegenteil von dem, was sie dachte, aus:
"Doch natürlich, Sir."
Rascaal grinste.
"Sehr gut. Wir wissen es nämlich auch nicht. Wie wäre es, wenn ihr das gleich mit rausfindet, damit wir die Büffel, wenn ihr sie dann eingefangen habt, auch dem Besitzer wieder geben und vorallem ihm die Rechnung für den Einsatz zu schicken können."
"In Ordnung, Sir", die Wasserspeiern stöhnte nun innerlich. Ade du schöne gemütliche Woche mit Armbrustausbildung und Theorieunterricht.
"Ich werde eine Truppe zusammenstellen."
"Das ist nicht nötig, dass habe ich bereits erledigt. Die Memos dürften die Rekruten gerade erreichen. In 5 Minuten trefft ihr euch in der Kantine."
Die Wasserspeierin musste ihre Überraschung verbergen. Wieder einmal hatte sie unterschätz, wie gut der Kommandeur über alle Vorgänge und Wächter bescheid wusste.
"Ähm, nun gut, dann werde ich mal runtergehen, Sir."
"Tu das, einen schönen Tag noch", antwortete Rascaal und drehte sich in Richtung Dachfenster hinter ihm um. Carisa wusste, dass dort die Treppe war, die hinunter in den Taubenschlag führte. Sie benutzte sie nur nie. Genau deshalb stieg sie nun die Hauswand hinunter und gelangte durch ihr Büro (auf dem Schreibtisch lag eine Liste mit den Rekruten, die zu erscheinen hatten) in die Kantine.

In der Kantine befand sich ein gutes Duzend Rekruten. Außerdem noch das Kantinenpersonal. Bis auf Lilli und Fliegweit waren auch alle Rekruten, die da sein sollten, schon da.
"Weiß jemand wo Lilli und Fliegweit sind?" fragte Carisa in die Runde.
Als Antwort erhielt sie nur Kopfschütteln.
In diesem Moment ging die Tür auf und die beiden fehlenden Rekruten betraten den Raum.
"Ah gut", sagte Carisa.
Sie schaute in die Runde. Dort standen Chi Petto, Dippwin, Fliegweit, Ignatius, Lilli, Nehlen, Siouxsie und Thomas Spitzschuh, gespannt zu hören, was sie für eine Aufgabe zu erfüllen hatten.
Carisa holte Luft und begann zu erklären, worum es ging.
Als sie fertig war, blickten sie 8 Rekruten an.
"Noch Fragen?" fragte die Ausbilderin.

20.11.2005 19: 07

Dippwin Damo Felabro Bendolch

Für einen Moment sahen sich die Rekruten schweigend an. Fragen gab es wohl genug, allein sie zu stellen, fehlte der Mut. Kurz nachdem die Stille begonnen hatte, unangenehm zu werden, erhob sich einer der jungen Wächter zögerlich und reckte eine Hand nach oben.
"Äh... Ma'am?"
"Ja, Bendolch", forderte Carisa den Rekruten auf, seine Frage zu stellen.
"Wasserbüffel, Ma'am?"
"Ja, Wasserbüffel. Habe ich mich nicht klar genug für dich ausgedrückt, Bendolch? Oder hast du grundsätzliche Schwierigkeiten mit der Vorstellung von landwirtschaftlichem Nutzvieh?"
Errötend setzte sich der eingeschüchterte Rekrut schnell wieder hin.
"Von wie vielen Büffeln sprechen wir denn hier eigentlich", wollte Siouxsie wissen. "Ich meine, eine Horde? Wie groß ist so eine Horde? Sind es zehn oder zwanzig?"
Carisa zuckte unbehaglich mit den Schultern. So genau wusste sie es ja selbsr nicht. "Nun, dies gehört sicherlich zu einem der ersten Punkte, den wir in Erfahrung bringen müssen."
"Wie viel Zeit haben wir, Ma'am?" fragte Fliegweit.
"Ja, Triffgut, dass ist bestimmt ein weiterer Punkt auf unserer Liste! Müssen wir ziemlich zügig rausfinden..."
"Wo treffen die Büffel denn auf Ank-Morpork? Ich meine, schützt uns die Mauer und was ist mit den Gehöften vor der Stadtgrenze?" brachte Ignatius Querkopf seinen Beitrag zur allgemeinen Fragestunde.
"Auch das werden wir...", wollte Carisa die Frage des Rekruten abblocken. Sie hatte ja schließlich auch keine weiteren Informationen. Aber die letzte Frage von Querkopf ließ den Knoten aufgestauter Nervosität bei den Rekruten platzen und plötzlich sprudelten die Fragen nur so aus ihnen heraus.
"Wie kann man eigentlich so einen Ochsen aufhalten? Der wiegt doch bestimmt an die fünfhundert Kilogramm, oder?" überlegte Nelhen laut.
An diesem Punkt mischte sich Chi Petto in die Diskussion ein. "Nul wenn el ein domestiziertel Wasselbüffel ist. Die von del wilden Solte wiegen übel eine Tonne!" Ein zufriedenes Grinsen zeigte sich in seinem Gesicht, als wäre die Tatsache, mehr als eintausend Kilogramm Muskelmasse gegenüberzustehen, eine erstrebenswerte Erfahrung.
"Wie schnell ist so ein Büffel denn? Schneller als ein Mensch?"
"Es sind sicherlich keine Ochsen!" warf Querkopf bestimmt ein.
"Wenn sie schneller sind als ein Wächter in Rüstung, sollten wir nicht so nah an sie rankommen" mutmaßte einer der Rekruten.
"Ochsen haben keine Dinger und sind viel zahmer. Sie würden bestimmt nicht in einer Stampede auf die Stadt zujagen."
"Sind sehl leckel gewesen, die achatenen Büffel", meinte Chi Petto mit einem sehnsüchtigen Blick, der in ein ferne Vergangenheit reichte.
"Was für Dinger?"
"Oder wir ziehen einfach keine Rüstungen an, wenn sie so schnell sind. Wäre doch eine Möglichkeit, oder?"
"Na ja Dinger eben. Du weißt schon..."
"Zaltes Büffelsteak, halb loh und noch blutig... oooh", Chi Pettos Antlitz entwickelte gefährlich lukullische Züge und Dippwin rutschte ein Stück von seinem Kameraden fort.
"Nein ich weiß nicht welche Dinger du meinst!"
"Sind sie auch schneller als ein Pferd?"
"Ruuuhe!" Carisas Schrei verschaffte ihr die notwendige Aufmerksamkeit. "Als erstes brauchen wir mehr Informationen. Wir müssen wissen, wie viele Büffel auf uns zu kommen und wie viel Zeit uns bleibt. Dazu gehen wir wie folgt vor."


20.11.2005 22: 09

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

Die Ausbilderin hatte die Rekruten nach diesen Worten stehen lassen und hatte den Raum schnell verlassen. Ratlos hatten die angehenden Wächter sich angesehen und waren der Wasserspeierin gefolgt. Sie trafen sich im Nachrichtentürmchen des Wachhauses wieder, in dem Carisa an einigen Apparaturen herumwerkte.
"Wenn die Büffel über die Sto-Ebene kommen, können wir über die Semaphorentürme Informationen abrufen", verkündete sie. "Unser Türmchen kann mit dem Hauptwachhaus kommunizieren, von da aus geht die Anfrage an den großen Turm am Geringsten Tor und der soll einfach den ersten Turm auf der Ebene, der etwas weiß, auffordern, uns zu sagen, was da draußen vorgeht", während sie sprach, kritzelte sie schnell etwas auf ein Blatt Papier.
"Aber-", begehrte Fliegweit Triffgut auf, "das wird doch ewig dauern."
"Mitnichten", erwiderte die Ausbilderin und schloss eine Klappe an dem komplexen und etwas wackligen Mechanismus vor sich. "Hier habe ich bereits die Antwort. Wunder der modernen Technik, nicht wahr?" Sie gab den beschriebenen Zettel an Chi Petto, "Das ist die codierte Nachricht. Nehmt das Codebuch und sagt mir, was sie besagt." Der Rekrut nickte und begann mit ein paar anderen, die Nachricht zu dechiffrieren.
"Und der Rest macht sich Gedanken, wie man eine Büffelherde aufhält", forderte die Wasserspeierin auf.
"Wir graben einen – ähm – Graben", schlug Bruder Laudes mit erhobenem Zeigefinger vor.
"Ein paar hundert Armbrustbolzen sollten das Problem erledigen", vermutete Fliegweit.
"Vielleicht können wir eine Art Massen-Tier-Hypnose zustande bekommen", Dippwin sah nicht sehr zuversichtlich aus. Nelhen reichte der Ausbilderin einen neuen Zettel.
"Ah, jetzt kann es losgehen", freute sich Carisa und las. Ihr Gesicht verfinsterte sich, "Was soll das bedeuten? Fehler 321 - Unerwarteter Abbruch der Verbindung - Kein Turm auf der Ebene erreichbar?"

20.11.2005 23: 26

Lilli Baum

In just diesem Augenblick wachte Lilli wieder auf. Sie war schon vor einigen Stunden eingeschlafen, was Flieggut (mit dem sie auf Streife gewesen war) aber nicht mitbekommen hatte. Die Rekrutin hatte nämlich vor einiger Zeit herausgefunden, wie man mit offenen Augen im Gehen schläft. Flieggut hatte in einem Anfall übermütigen Eifers Lilli einfach bei der Hand genommen.
Verwirrt kratzte sie sich am Kopf, da sie sich statt auf einer der Straßen Ankh-Morporks offensichtlich im Nachrichtenturm des Wachhauses inmitten eines guten halben Dutzends anderer Rekruten befand. Dann zuckte sie aber mit den Schultern und versuchte heraus zu finden, was hier eigentlich los war.

"Ich glaube, das soll heißen, das momentan keinel del Nachlichtentülme elleichbal ist", fachsimpelte Chi Petto.
"Ich hab's!", rief Flieggut dazwischen: "Wir nehmen explodierende Armbrustbolzen!"
"Bist du des Wahnsinns?", fragte Nelhen: "Du willst uns wohl alle in die Luft jagen!"
"Dürfen wir sie überhaupt töten?", fragte Dippwin unvermittelt: "Rein technisch gesehen, haben sie ja gar nichts angestellt, außer das sie auf Ank-Morpork zurennen. Warten wir doch erst einmal ab, bestimmt wollen sie nicht die Stadt verwüsten sondern... ähm..."
"Was?!", fragte Carisa scharf.
"Einkaufen!", schlug Siouxsie lächelnd vor.
"EINKAUFEN?!", zischte Carisa in einem Tonfall, der keinen Zweifel übrig ließ, dass sie nichts, absolut nichts, von dieser Theorie hielt.
"Einkaufen?", fragte ein anderer Rekrut: "Haben Büffel denn überhaupt Geld?"
"Also ich habe gehört", meinte Flieggut: "Das der Preis für Büffelfleisch in den letzten Jahren stark angestiegen sein soll."
"Dann lassen wir sie doch einfach kommen, und anschließend verkaufen wir ihr Fleisch!", schlug Bruder Laudes vor, breitete die Arme aus und fügte hinzu: "Und nun lasset uns Seramis, den Gott der bewölkten aber größtenteils sonnigen Sommertage, lobpreisen, weil er uns diese Lösung offenbart hat. Dank dir, oh großer Seramis."

Belustigt hörte Lilli eine Weile zu, wurde aber nicht wirklich schlau aus dem Gesagten. Gemütlich schlenderte sie zu einem Fenster und lehnte sich nach draußen. Dort schwieg sie eine ganze Zeit lang eine Flechte an. Ihre Stirn zog sich in tiefe Furchen, dann riss Lilli entsetzt die Augen auf, kritzelte etwas auf ein Kärtchen und begann anschließend heftig mit den Armen zu wedeln.

21.11.2005 13: 30

Ignatius Querkopf

Ignatius grübelte. Diese Büffel konnten zu einer ernsthaften Bedrohung für die Stadt werden. Wenn es den Wächtern nicht gelang, die Wasserbüffel noch vor der Stadt aufzuhalten, stand Ankh-Morpork vor einem entsetzlichen Gemetzel- selbst wenn es allein auf den Viehmärkten toben würde. Verwirrt schüttelte er den Kopf. SIe brauchten einen Plan, und zwar einen guten!
Plötzlich bemerkte er Lilli, die mit den Armen wedelnd auf ihn zukam. Er winkte zurück und wandte sich wieder der Gruppe Rekruten sowie der Ausbilderin zu. Die bisherigen Ideen klangen zwar schön und gut, würden sich aber bei der Ausführung als schwierig erweisen.
Ignatius zuckte zusammen, als ihm Lilli von hinten auf die Schultern fasste und ihm mit einem ihrer Kärtchen vor der Nase herumwedelte.
"Huch, was..", stammelte er, verzweifelt nach dem hin und her wackelnden Schild greifend. Er betrachtete es eine Weile, aber die Buchstaben auf dem Schild schienen keinen Sinn zu ergeben. Lilli bedachte ihn mit einem bösen Blick, dann nahm sie ihr Kärtchen und drehte es ihn Ignatius' Hand um. Er errötete kaum sichtbar und wandte sich erneut dem Kärtchen zu. Die Schrift war ziemlich kraklig und verschmiert, aber die Nachricht darauf war eindeutig. Zielstrebig trat er in den Kreis aus Rekruten, die gerade diskutierten, was die rätselhafte Nachricht über die Semaphorentürme zu bedeuten hatte. Dann winkte er mit dem Kärtchen in der Hand und sagte laut:"Leute, ich glaube, Lilli hat da eine Idee!"

22.11.2005 15: 27

Siouxsie

Bevor Ignatius Lilli's zündende Idee verkünden konnte, öffnete sich die Tür des Nachrichtenturms im Wachhaus und der Kommandeur der Stadtwache Rascaal Ohnedurst trat ein. Die Rekruten waren erstaunt über den hohen Besuch, aber auch erfreut, dass ihre Aufgabe offensichtlich so wichtig war, dass sich der Kommandeur höchstselbst von ihren Fortschritten überzeugen wollte.
Tja, leider gab es - noch - keine, weil sie sich noch auf keine Taktik einigen konnten und weil Ignatius noch immer nicht verraten hatte, was auf Lilli's Karte stand.
Alle salutierten zackig, Fliegweit musste erst noch seine Pfeile verstauen, um sich nicht selbst damit zu verletzen, er hatte sie schon vorsorglich vorbereitet, falls die Büffel doch schneller kamen als erwartet
"Habt Ihr schon einen Plan?", fragte der Kommandeur.
"Im Moment haben wir ein kleines Problem, es gibt keine Verbindung zum Nachrichtenturm in der Sto-Ebene, deshalb können wir uns auch kein Bild machen, was da draußen los ist.", sagte Carisa.
Ignatius drehte die Karte von Lilli zwischen seinen Fingern hin und her, irgendwie traute er sich vor dem Kommandeur nicht so recht, den Vorschlag zu machen, wenn er nun vielleicht doch nicht so gut war?
Bruder Laudes fasste sich ein Herz: "Sir, wir haben uns überlegt, einen Graben zu graben, allerdings müssten wir dazu wissen, wie schnell die Büffel hier sein werden und dazu brauchen wir die Informationen der Nachrichtentürme."
Bruder Laudes schwieg.
Der Kommandeur auch.
Ermutigt von Bruder Laudes trugen auch andere Rekruten ihre Ideen vor: Fliegweit die explodierenden Armbrustbolzen und Dippwin die Massenhypnose.
Carisa lächelte in sich hinein. Wie bemüht sie alle sind, dachte sie.
Chi Petto zwirbelte nachdenklich seinen Bart, er dachte noch immer an die wohlschmeckenden achatenen Büffel, allein sie hatten es hier nicht mit einer Mahlzeit zu tun, sondern mit einer Herde wild gewordener Büffel, von denen niemand genau wusste, wie viele es waren und wann sie Ankh Morpork erreichen würden.
Zögernd trat Siouxsie vor: "Und wenn wir um Unterstützung bitten? Trolle vielleicht? Ein Troll pro Büffel müsste reichen und als Belohnung bekommen sie ein Jahr lang feinsten Granit. Ich glaube einfach, dass wir zu wenige sind, um eine ganze Büffelhorde aufhalten zu können. Zumindest nicht mit reiner Körperkraft."
Nelhen seufzte, es sah nicht wirklich gut aus. Aber halt, sie hatten ganz auf Lilli vergessen. Sie stieß Ignatius an und raunte ihm zu: "Was steht denn nun auf Lilli's Karte?"

24.11.2005 11: 11

Lilli Baum

Lilli verspürte urplötzlich ein Dejá-vu (oder wie das auch immer hieß) und staunte über die Stille die sich daraufhin zwischen den Wächtern ausbreitete. Es war die Sorte von Stille, die sich nicht in Worte fassen lässt, nicht einmal in Satzzeichen, geschweige denn in Punkte. Es handelte sich nämlich um jene Art von Lautlosigkeit, in denen man als Autor einfach nur ein Dutzend Mal auf die Enter-Taste hämmern konnte.

Doch das Gefühl verflog wieder ebenso schnell, wie es gekommen war [1]. Verlegen kratzte sich Siouxsie am Arm, sie hatte irgendwie das Gefühl, dass etwas ziemlich falsch gelaufen war, aber die anderen schienen sich nicht sonderlich darum zu kümmern. Das Problem mit der Büffelherde war zu dringend.
Es entbrannte wieder eine hitzige Diskussion zwischen den Anwesenden, und erneut hatte jeder das Kärtchen mit Lillis 'Plan' vergessen.
Inklusive die Rekrutin selbst. Sie hatte sich wieder aus dem Fenster gelehnt und schwieg Momente lang die Flechten an. Ihre Stirn zeigte tiefe Sorgenfurchen und sie begann unbewusst an ihren Fingernägeln zu kauen. Dann nickte sie dem Pilz-Alge-Geflecht zu. Einmal, zweimal, dreimal.
Binnen weniger Augenblicke drehte sie sich wieder ihren Kollegen zu, ließ den Blick schweifen und krempelte sich dann kurz entschlossen die Ärmel hoch. Wagemutig stieß sie vor, schnappte sich jeweils eine Hand der robuster aussehenden Rekruten und zog sie mit sich Richtung Tür.

24.11.2005 17: 34

Dippwin Damo Felabro Bendolch

Fliegweit und Ignatius stolperten von Lilli gepackt hinter ihr aus der Tür des Turmzimmers. Die übrigen Rekruten sahen sich einen Moment irritiert an, eilten dann aber aus purer Neugierde dem kuriosen Trio hinterher.
In rasantem Tempo ging es die Treppe hinunter und draußen auf die Straße. Lilli hatte mit ihren beiden 'freiwilligen' Helfern inzwischen einen kleineren Vorsprung herausgearbeitet und war bereits über den halben Viehmarkt gestürmt.
"Was hat sie nur vor?" murmelte Nelhen vor sich hin.
"Wahlscheinlich juckt ihl die Bolke", erwiderte Chi Petto übelgelaunt, während er über den matschigen Platz joggte.
Das Feld der Läufer erstreckte sich mittlerweile über fünfzig Meter und keiner wusste so recht zu sagen, warum sie alle dem verrückten Mädchen hinterher rannten. Zuvorderst flitzte immer noch Lilli als höchst mobiler Baum mit Anhang durch das Getümmel auf dem Marktplatz. Dicht auf folgten Dippwin, Nelhen und Chi Petto. Mit etwas größerem Abstand folgten Siouxie, Laudes und Carisa, die inzwischen den Kommandeur mit mehreren stillen Flüchen dafür belegte, dass er ihr diesen Haufen Frischlinge aufgehalst hatte. Der Kommandeur hatte es seinerseits jedoch vorgezogen, dem aufgeschreckten Haufen nicht hinaus in den Regen zu folgen und überließ die Truppe wieder sich selbst.
Der Niederschlag war etwas schwächer geworden, durchnässte die Rekruten aber trotzdem noch mit Hingabe und hatte auch den Viehmarkt bereits in ein einziges Schlammbad verwandelt.
Als die kleine Gruppe letztlich das gegenüberliegende Ende des Platzes erreichte, war der Unterschied zwischen ihnen und den wilden Wasserbüffeln rein äußerlich auf die Anzahl der zur Fortbewegung genutzten Beinpaare reduziert worden.
"Sag mal... willst du uns vielleicht mal verraten, was in dich gefahren ist, junges Fräulein" keifte Carisa Lilli an, als diese endlich stehen geblieben war und der Rest der Truppe vollkommen verdreckt bei ihr eintraf.
Aufgeregt wedelte Lilli Baum wieder mit ihren Ästen... oder Armen... je nach Sichtweise.
"Ah, ich verstehe", versicherte Dippwin den anderen. "Sie hat uns soeben die Funktionsweise des Herdentriebs bei den Wasserbüffeln erklärt. Sehr anschaulich... Einer stürmt los und der Rest folgt einfach, egal wieso oder warum." Nachdenklich tippte er sich mit dem Zeigefinger an die Unterlippe. "Die Frage ist nur, ob uns das im Augenblick weiterbringt."
Lilli holte kurz aus und schlug Dippwin mit der flachen Hand gegen die Stirn, so dass es laut klatschte und Schlamm in alle Richtungen flog. Ihr strafender Blick traf ihren Kameraden völlig unvorbereitet.
"!", schrie Lilli die Gruppe im Allgemeinen an und deutete auf einen Händler vor dessen Werkstatt sie standen. Interessiert musterten alle das große Schild, das über dem Laden hing:

BELAGERUNGSWAFFEN HÖCHSTER QUALITÄT
- IHR KATAPULT FÜR DEN TÄGLICHEN BEDARF -



25.11.2005 12: 52

Siouxsie

"???", sagte Siouxsie, "was sollen wir denn mit einer Belagerungswaffe? Wir sind ja drinnen und die sind draußen!"
Einige der Rekruten nickten zustimmend.
"Aber", ergriff Siouxsie erneut das Wort, "was Dippwin vorhin über die Funktionsweise des Herdentriebs erwähnte, ist außerordentlich interessant."
"Ja", sagte Dippwin, "wenn wir die Herde aufgestöbert haben, müssten wir eigentlich nur noch den Anführer erledigen, dann hören auch die anderen auf zu rennen und wir können sie einfangen."
Einige der Rekruten nickten zustimmend.
Lilli fuchtelte aufgeregt mit den Armen und deutete wieder auf das Schild. Dann kritzelte sie etwas auf eine Karte und gab sie Chi Petto.
"Deshalb blaucht ihl eine Waffe, vielleicht ein Katapult odel was auch immel, Hauptsache, es haut den Büffel um", las er vor.
Einige der Rekruten nickten zustimmend.
Carisa beschloss, etwas Ordnung in die Sache zu bringen, es hatte keinen Sinn, wenn die Rekruten wie die aufgescheuchten Hühner durch die Stadt liefen. Außerdem regnete es ziemlich feucht. So feucht, dass man selbst im Ankh hätte schwimmen können.
"Ich würde vorschlagen, dass Ihr Euch noch mal in Ruhe, aber nicht zu lange überlegt, welche Taktik Ihr anwendet. Wenn Ihr Euch darüber im Klaren seid, teilt Euch in Gruppen auf und bereitet alles vor. Ich finde die Überlegung von Dippwin übrigens auch nicht schlecht, deshalb scheint dieser Laden einen Besuch wert zu sein. Auf jeden Fall muss sich auch jemand um das Problem mit dem Nachrichtenturm kümmern. Oder Ihr schickt einen Späher los."
Ein aufgeregtes Durcheinander brach los.


25.11.2005 17: 11

Lilli Baum

Die Worte sprudelten nur so aus den Mündern der Rekruten heraus, wie ein unaufhaltsamer Schwall Wasser aus dem Mund eines Wasserspeiers bei Regen. Also genau das, was bei Carisa momentan passierte. Wenigstens kühlte das Wasser ihren Denkapparat, so dass sie mit einem lauten "Ruhe!", dafür sorgte, dass ihre Schäfchen - der Spitzname war nicht damit begründet, dass sie sich als guter Hirte ihrer Rekrutenherde sah, sondern dadurch, dass ihre Rekruten über den selben Intellekt zu verfügen schienen - endlich den Mund hielten.
Gespannt wie ein Flitzebogen (oder eine tödliche Armbrust in Fliegguts Fall) schauten alle Rekruten zu ihr und warteten ab, was sie nun befehlen würde. Carisa schritt würdevoll auf und ab, wie es sich für einen guten Befehlshaber gehörte. Aber irgendwie hatte sie den roten Faden verloren und suchte in ihrem Gedächtnis danach.
Leider wurden die Rekruten schon nach gut zwei Minuten wieder sehr unruhig und begannen mit den Hufen zu scharren (respektive das humane Äquivalent).
Nur Lilli blieb standhaft, mit ihren Füßen so fest auf den Boden, als hätte sie Wurzeln. Ihre Hände bewegten sich scheinbar wie im Wind. Dann aber wurde die Bewegung abrupt aller Ästhetik beraubt, als Lilli angewidert ihre vom Dauerregen völlig durchweichten Hanfkarten auswrang. Anschließend runzelte sie die Stirn und kam zu den Schluss, das diese unbrauchbar geworden waren und warf alle Karten, die sie mit sich gehört hatte in einer raschen Bewegung in die nächste Regentonne. Beziehungsweise daneben, Lilli konnte sich nicht unbedingt damit rühmen, Zielwasser getrunken zu haben.
Mit einem scharfen Laut sog die Rekrutin die Luft ein und begann sich das schmerzende Handgelenk zu reiben. Selbst wenn sie noch über Kärtchen verfügt hätte, jetzt würde sie sicher nichts mehr schreiben. Sie hätte vielleicht Dippwin nicht ohrfeigen sollen, das war zu viel für ihre armes Gelenk gewesen.
"Lilli! Ich habe etwas gesagt!", herrschte Carisa sie unwirsch an, und riss sie wieder aus ihren Gedanken.

25.11.2005 19: 27

Dippwin Damo Felabro Bendolch

Schuldbewusst zuckte Lilli zusammen und bemühte sich, der anstrengenden Befehlsausgabe von Carisa die notwendige Aufmerksamkeit entgegen zu bringen.
"Also gut", sagte ihre Ausbilderin gerade, "ihr werdet in drei Teams vorgehen, so wie wir es gerade miteinander besprochen haben." Ein zorniges Funkeln des Lance-Korporal traf Lilli bei diesen Worten. Die Rekrutin zeigte zumindest den Anstand ein wenig zu erröten.
"Das erste Team hat zunächst den Auftrag, das Problem mit dem Nachrichtenturm zu lösen. Sobald die Verbindung mit der Ebene wieder steht, brauchen wir die Information, wie viele verdammte Büffel uns besuchen kommen. Wenn es gar nicht anders geht, müsst ihr selbst zur Erkundung aus der Stadt reiten."
Die versammelten Rekruten nickten zustimmend. Dieses Vorgehen klang plausibel und absolut notwendig. Es wurde ja auch langsam Zeit, dass sie endlich etwas unternahmen. Außerdem klang dieser Auftrag nach einem anstrengenden Ritt durch die matschige Wildnis, versprach eine schlaflose Nacht, irgendwo da draußen vor der Stadt und barg die Gefahr einer wilden Horde Ochsen, - allerdings die mit Dingern -, gegenüberzutreten. Irgendwie also gefährlich. Dieser Job erforderte echte Helden und ein Jeder achtete die Auserkorenen für dieses Himmelfahrtskommando und bewunderte deren Mut. Interessiert blickten sie in die Runde, um die braven Freiwilligen zu bejubeln.
"Also?" fragend musterte Carisa die Gruppe und suchte genau wie der Rest nach den Tapferen. Niemand rührte sich. "Bei den Göttern, seid ihr nur faul oder etwa echte Feiglinge?" entfuhr es ihr empört.
Laudes räusperte sich vernehmlich, als die Präsenz der Götter, - also auch Seramis -, angerufen wurde, um eine solch banale Frage zu stellen. Natürlich waren sie nicht feige! Von faul konnte auch keine Rede sein. Na ja, vielleicht zeigten sie ein bisschen mehr Respekt vor der fordernden Aufgabe, als unbedingt nötig gewesen wäre. Entschlossen trat er einen Schritt vor. "Ich melde mich freiwillig, Ma'am"
"Sehr gut, Laudes!" Anerkennend klopfte sie dem Priester auf die Schulter, was neuerliche Schlammspritzer unter den Wächtern verteilte. "Zur zweiten Aufgabe. Für den Fall, dass wir tatsächlich Waffen brauchen sollten, müssen wir das entsprechende Angebot, das der Markt für uns bereithält, sichten. Eventuell gilt es auch, die notwendige Bewaffnung bereits zu requirieren. Wer macht das?" Wieder bedachte sie die Runde mit ihrem fragenden Blick.
"...", überlegte Lilli noch kurz, meldete sich dann aber wedelnden Armes freiwillig. "!"
Skepsis zeigte sich in der Mimik der Ausbilderin. Aber eine Freiwillige war besser als keine. "Ja... äh, sehr gut, Lilli. Du führst also den zweiten Trupp an", antwortete Carisa schließlich. "Die dritte Aufgabe ist, so viele Informationen über das Verhalten von Wasserbüffeln, dem Herdentrieb und von mir aus auch Massenhypnose in Erfahrung zu bringen wie nur irgend möglich. Von dem Erfolg dieses Teams hängt ab, welche Optionen uns letztlich zur Verfügung stehen."
Zögerlich meldete sich Dippwin zu Wort. "Ma'am, wenn nichts dagegen spricht, würde ich das gerne machen."
Carisa nickte. "In Ordnung, Bendolch. Wir haben also unsere drei Truppführer. Jetzt sucht euch eure Kameraden aus, die ihr zur Unterstützung für euren Auftrag braucht und dann los!"

27.11.2005 10: 07

Siouxsie

Bruder Laudes, Lilli und Dippwin sahen sich um, sie kannten die anderen Rekruten natürlich noch nicht so gut, um genau zu wissen, wer welche Talente hatte, aber das war im Moment auch nicht so wichtig. Was zählte, war der Einsatz. Und dass sie bald etwas unternahmen.
Siouxsie meldete sich als Erste: "Also, ehrlich gesagt, kenne ich mich mit Waffen nicht besonders gut aus und in Püschologie habe ich nie wirklich aufgepasst, also ich würde mich gerne dir anschließen, wenn es dir recht ist, Bruder Laudes."
Während Bruder Laudes noch darüber nachdachte, ging Lilli zu Fliegweit und besprach sich mit ihm.
Dippwin dachte auch, und zwar an Chi Petto. Er schien so geheimnisvoll und erfahren und deshalb gut geeignet, die Büffel zu verstehen.
An Nelhen dachte im Moment niemand, sie schien immer so abwesend zu sein.
Und Ignatius? Er wusste noch nicht so recht, wem er sich anschließen sollte, aber immerhin war er der Sohn eines Erfinders und hatte viel Fantasie, wenn also alle Stricke reissen würden, ihm würde schon noch was einfallen.


27.11.2005 17: 10

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

Es war ein langer Weg quer durch die Stadt über einige verschlammte Wege und schlecht gepflasterten Straßen. Tatsächlich war es ein Weg quer durch die gesamte Stadt vom Viehmarkt zum Geringsten Tor, den die Rekruten Siouxie, Nelhen und Bruder Laudes zurücklegten. Trotz des schlechten Wetters und der Tatsache, dass seine Robe sich zusehends mit Wasser durchsetzte und dadurch etwa drei Tonnen wog, ging der Mönch mit einem verträumten Blick durch die Stadt. Etwas schien ihm an all dem zu gefallen und die beiden Anderen vermuteten, dass es sich dabei um die Ernennung des Rekruten zum Truppführer handelte. Sie lagen falsch damit. Sie waren wirklich, wirklich lange unterwegs, um den mittwärtigen Nachrichtenturm der Stadt zu erreichen, ein gewaltiges Gebilde, das die gesamte Kommunikation der Stadt in diese Richtung bündelte und handhabte. Wesentlich einfacher hatten es die drei Rekruten, die sich um die Ballistik zu kümmern hatten. Sie überquerten die Straße und betraten den Innenhof der Katapulterei – zumindest behauptete Fliegweit, dass ein Katapultherstellerbetrieb diesen Namen trug und weder Ignatius, der es besser wusste, noch Lilli, die im Allgemeinen eher still war, widersprachen ihm. Eine Reihe von Zwergen sah auf, als sie durch das Tor traten. Sie befanden sich inmitten eines Gewirrs aus gewaltigen Balken, großen Bolzen, Körben, Steinkugeln, riesigen Seilrollen, gigantischen, metallbewehrten Rädern und eben einer Reihe von Zwergen. Fliegweits Augen begannen zu leuchten, als einer der Arbeiter ihm mit einer Helmlampe ins Gesicht schien, mit der er gerade unter einem der Katapulte hervorgekommen war.
"Warum steht mitten in Ankh-Morpork eine Katapultwerkstatt?", fragte Ignatius. "Hier hat es seit Jahrzehnten keinen Krieg mehr gegeben."
"Es schadet nie, ein wenig vorbereitet zu sein", grinste der Zwerg.

Dippwin und Chi standen bei Carisa. Jedenfalls eine kurze Zeit lang. Dann zog Carisa es vor, zum Wachhaus zurückzukehren und ließ die Rekruten allein zurück. Die beiden sahen sich an. Sie wussten, was zu tun war. Es gab zwei Möglichkeiten, die sie bestreiten konnten. Und sie waren zu zweit. jedoch – beiden Möglichkeiten wollte keiner von ihnen allein entgegen treten. Doch schien Geschwindigkeit ein Schlüssel in dieser Angelegenheit zu sein und deswegen machte es nur Sinn, sich zu trennen und so möglichst viele Informationen auf einmal zu gewinnen. Schließlich entschied Dippwins Ortkenntnis – er wusste, welcher Weg kürzer war und sagte deshalb: "Du gehst zur Universität und schaust, ob du in der Bibliothek etwas findest, ich versuche es bei der Zoologen-Gilde."

28.11.2005 18: 30

Lilli Baum

"Zolologengilde?", fragte Chi Petto und kratzte sich am Kopf: "Was ist ein Zolologe?"
"Ein Zoologe ist ist... ähm...", versuchte Dippwin und kratzte sich am Kopf. Ihm war irgendwie der rote Faden entglitten. Eben wusste er es doch noch!
"Weißt du was, Chi? Wir gehen zur Unsichtbaren Universität und schlagen nach!"

Währenddessen sog sich Bruder Laudes Kutte zusehends immer voller mit Wasser. So langsam verflog seine gute Laune, was nicht unerheblich mit der Tatsache zu tun hatte, dass er mittlerweile eine tiefe Schleifspur hinter sich hinterließ. Doch davon würde er sich nicht unterkriegen lassen. Als die anderen ihm mitleidig von der Seite aus Blicke zuwarfen, hob er nur eine Augenbraue und verkündete: "Dies ist nur eine Prüfung des großen und edlen Seramis, dem Gott der regnerischen, aber größtenteils sonnigen Sommertage! Ihr werdet sehen, wie mein Märtyrertum belohnt werden wird!"

Währenddessen bahnte sich im Katapultfachgeschäft größeres Unheil an. An diesem war Lilli zu einem erheblichen Teil beteiligt. Die Ironie war, dass sie sich durchaus korrekt verhielt, denn sie besorgte Belagerungswaffen. Sie ließ sich nicht nur vom fachkundigen Flieggut beraten, sondern zog auch die fundierte Meinung Fliegguts in Betracht, allerdings sollte dies nicht wirklich viel bewirken.
Denn in Lilli begannen Mechanismen zu wirken, die schon seit Jahrtausenden gefürchtet wurden. Mechanismen, deren Sinn und Zweck von Wissenschaftler schon seit Hunderten Dekaden erforscht wurde, ohne Erfolg. Mechanismen, die schon viele in den absoluten Ruin getrieben hatten.
Nein, es handelt sich nicht um irgendwelche floristischen Vorgänge, dies war eine rein weibliche Schwäche. Denn Lilli befand sich in einen Geschäft und hatte keinerlei Ausgabengrenzen. Was nur eines heißen konnte: Einkaufen!
So kam es auch, dass die Wache sich schon einige Minuten später im Besitz diverser Belagerungsgeräten befand, in allen Farb- und Größenordnungen; vom kleinen Spielzeugkatapult bis hin zum rosaroten Mauerbrecher 3000, vom Flammenwerfer für Gnome bis hin zur dekorativen Sturmleiter für den modernen Herrn, kaufte sich Lilli quer durch das Sortiment; und ihre Einkaufsorgie schien kein Ende nehmen zu wollen.

28.11.2005 21: 39

Dippwin Damo Felabro Bendolch

Eine gute Stunde später saßen Chi Petto und Dippwin zwischen mehreren Bücherbergen inmitten der Bibliothek der Unsichtbaren Universität. Sie hatten es sich auf dem Fußboden gemütlich gemacht, nachdem ihnen der Bibliothekar sehr deutlich zu verstehen gegeben hatte, was er von durchnässten und verdreckten Besuchern in seiner Leseecke hielt. Nur durch die Hilfe ihrer Dienstmarken und das Versprechen, der Universität in sehr naher Zukunft einen umfangreichen Posten Erdnüsse zu liefern, hatten sie überhaupt Zutritt zu den heiligen Hallen des Bibliothekars erhalten.
"Ugh!" hörten sie den Orang-Utan unter der Last eines weiteren Bücherstapels stöhnen, den er ihnen aus den Tiefen der Abteilung für 'Fauna der niederen Ebenen' zusammengesucht hatte.
"Oh... Dankeschön. Würdest du sie bitte zu den anderen legen, ja? Sehr nett von dir." Dippwin blickte von seiner Lektüre auf und lächelte ihrem Gastgeber freundlich zu. "Äh, ich glaube die Auswahl reicht uns dann auch. Mehr brauchen wir erstmal nicht, danke!"
"Danke?" stöhnte Chi Petto. "Wil blauchen Jahle um das zu lesen!" Mit einer allumfassenden Geste deutete der alte Mann auf die zahlreichen Bücher zwischen denen sie saßen. Unter der umfangreichen Lektüre befanden sich Bände wie 'Das gemeine Rindvieh - Gattungen und Lebensweisen', 'Mit Paarhufern auf Du und Du' und 'Bubalus bubalis - Der Wasserbüffel als missverstandene Lebensform'. Hoffnungslos schüttelte Chi Petto den Kopf und griff nach einem weiteren Buch. "Wie sollen wil nul das finden, was wil suchen?" Lustlos schlug er 'Der Waidmann und die Büffelhatz' auf und blätterte in den ersten Seiten.
"Bei allem was Recht ist...", schreckensstarr betrachtete Dippwin eine Faltseite in 'Der Büffel als Aphrodisiakum' und errötete peinlich berührt. Schnell schlug er ein anderes Kapitel auf und begann erneut zu lesen. "Hier steht, dass ihre Hörner eine Spannweite von zwei Metern erreichen können", sagte er zu Chi Petto.
Die beiden Männer sahen sich einen Moment sprachlos an, als sie sich die Ausmaße vorzustellen versuchten, aber ihre Fantasie scheiterte an der Aufgabe.
"Zwei Metel?"
"Ja...", antwortete Dippwin während er weiter las. "Und eine Höhe von bis zu 1,8 Meter, bei bis zu einer Tonne Gewicht!"
"Algh", krächzte Chi Petto.
Eine Weile suchten sie schweigend nach dem Mittel weiter, dass eine Stampede aufhalten könnte oder den Herdentrieb ausnutzen oder eine Massenhypnose... nein, an eine Massenhypnose wollten sie selbst nicht so recht glauben.
Schließlich weiteten sich Chi Pettos Augen. Aufgeregt las er die letzten Zeilen noch einmal und verfolgte sie dabei mit einem zittrigen Zeigefinger.
"Hiel steht's. Ich hab's!" rief er begeistert. "Das einzige was in einem Wasselbüffel stälkel ausgeplägt ist, als del Wille in del Helde zu übelleben, ist, sich in del Helde zu paalen", zitierte der kleine Mann.
"Zu was?"
"Zu paalen, du Tlottel! Mit seinen Dingeln!" Chi Petto vollführte einige rhythmische Hüftbewegungen, um seine Ausführungen zu untermalen.
"Ja und?"
Chi Pettos Stirn legte sich in Falten, als er konzentriert nachdachte. "Wil müssen zulück zum Viehmalkt! Wenn wil eine elotische Büffelkuh kaufen können und sie del wilden Helde pläsentielen...", sein Blick glitt schwelgerisch in die Zukunft, "untelblechen sie die Stampede und dann..."
"Was dann?" Dippwins Nerven waren zum Zerreisen gespannt.
"Büffelfleisch fül alle!"

30.11.2005 22: 03

Siouxsie

"Fehler 321 - Unerwarteter Abbruch der Verbindung - Kein Turm auf der Ebene erreichbar", das war die Meldung, die sie im Nachrichtenturm des Wachhauses erhalten hatten. Nun, Bruder Laudes, Siouxsie und Nelhen waren ausgeschickt worden, um vom mittwärtigen Nachrichtenturm erneut eine Verbindung in die Sto-Ebene zu versuchen. Völlig durchnässt kamen sie an.
Also, wenn es stimmt, dass Seramis Bruder Laudes für sein erlittenes Leid belohnt, müsste die Verbindung in die Ebene eigentlich wieder stehen, dachte Siouxsie. Das wäre die passende Belohnung - für uns alle.
Bruder Laudes Kutte schien mittlerweile 5 Tonnen zu wiegen. Mit Müh und Not schleppte er sich die Treppen hinauf in den Nachrichtenturm. Siouxsie und Nelhen hatten ebenfalls Mühe, von den Wassermengen, die aus seiner Kutte rannen, nicht weggeschwemmt zu werden.
Oben angekommen, sagte Bruder Laudes: "So, meine Damen, ich bitte Euch, mal kurz wegzusehen. Ich möchte meine Ersatzkutte anziehen."
Gottseidank hatte er immer eine dabei.
Siouxsie und Nelhen schauten sich kurz an und lachten. Eine komische Vorstellung, dass ein Priester gleich nackt vor ihnen stehen würde. Wenn sie hinsahen. Was sie natürlich nicht tun würden. Frauen wissen ja, was sich gehört.
Nachdem Bruder Laudes sich aus seiner klatschnassen Kutte geschält hatte, die beinahe den Nachrichtenturm unter Wasser setzte und in die trockene Ersatzkutte geschlüpft war, sagte er: "Danke, Ihr könnt Euch wieder umdrehen."
Siouxsie sah sich in dem Raum um, er sah ähnlich aus wie der Raum im Nachrichtenturm des Wachhauses, nur war alles viel größer, die Apparaturen viel komplizierter.
"Na, dann lasst uns mal beginnen," sagte Bruder Laudes, der den Damen gerne das Denken abnahm, damit sich ihre Gehirne nicht überhitzten.
Er ging zu einem mit besonders vielen Knöpfen ausgestatteten Exemplar mit einem großen Schlitz, drückte ein paar davon, drehte sich dreimal um die eigene Achse (eine besondere Beschwörungsformel für Seramis) und - siehe da - der Apparat spuckte ein Blatt Papier aus.
Siouxsie und Nelhen staunten. Wie hatte er das nur gemacht, er hatte doch nur das eine Mal Carisa dabei zugesehen. Eigentlich wusste Bruder Laudes das selbst nicht so genau. Vielleicht war es die Belohnung von Seramis.
Nelhen hob das Blatt auf, starrte es an, drehte es um, starrte es wieder an und schüttelte den Kopf.
"Ich kann es nicht entziffern", sagte sie niedergeschlagen.
Siouxsie ereilte eine böse Vorahnung: "Hat jemand von Euch das Codebuch mitgenommen? Ich habe es nicht."
Die beiden anderen schüttelten den Kopf.
"Nun, dann wird wohl jemand von uns zurücklaufen müssen. Gibt es einen Freiwilligen?"

01.12.2005 22: 07

Carisa v. Schloss Escrow

"Wie bitte???" Carisa hatte gewusst, dieser Tag würde noch böse enden. Sie hatte soeben eine Nachricht vom Katapulthändler bekommen, in der sie darum gebeten wurde, den Kauf von einer ewig langen Liste verschiedenster Belagerungswaffen und Katapulte zu bestätigen.
Die Wasserspeierin schüttelte ungläubig den Kopf. Das durfte ja wohl nicht wahr sein. Die Waren hatten einen Wert von mehreren tausend AM-Dollar.
"Na die können was erleben", grummelte sie, als sie aus dem Fenster ihres Büros und in Richtung Viehmarkt eilte.

Beim Händler angekommen, traute Carisa ihren Augen nicht. Sie sah die Rekrutin Lilli Baum inmitten eines Haufens Waffen, die sich alle auf der Liste, die Carisa bekommen hatte, wiederfanden. Und der Haufen wurde immer größer.
"Und die Wache will das alles kaufen?" fragte der Händler die Wasserspeierin ungläubig.
Carisa schüttelte den Kopf.
"Nein, ganz sicher nicht. Der Auftrag an meine Rekruten war ein ganz anderer, als einkaufen. Sie sollten sich über die am Markt vorhandenen Waffen informieren und falls nötig schon welche kaufen. Aber dieser Fall ist noch nicht eingetreten. Es tut mir leid, aber wir werden vorerst nichts hiervon kaufen."
Der Händler schluckte. Gerade eben noch hatte er auf das Geschäft seines Lebens gehofft und jetzt sah er sich vor die Aufgabe gestellt, sämtliche Dinge, die hier auf einem Haufen lagen, wieder ein zu sortieren.
"Ja und wer räumt das ganze Zeug jetzt wieder weg?" fragte er nicht gerade freundlich.
Carisa nickte.
"Ich denke, meine Rekruten werden ihnen da helfen. Besonders", jetzt erhob sie ihre Stimme, "LILLI BAUM!"
Erst jetzt, bei ihrem Namen gerufen, schien Lilli die Gegenwart ihrer Ausbilderin wahr zu nehmen. Sie schaute mit glänzenden Augen auf und schien ein Lob zu erwarten. Stattdessen ging zum wiederholten Male ein Donnerwetter auf sie nieder. Auch Fliegweit Triffgut, der bisher nur ratlos Lillis Treiben zugesehen hatte, bekam eine gehörige Portion davon ab, denn Carisa hatte zumindest von ihm erwartet vernünftiger zu sein.
Nach gut 10 Minuten endete die Ausbilderin mit den Worten:
"Und ihr werdet jetzt beide dem guten Mann hier helfen das ganze Zeug wieder weg zu räumen. Danach meldet ihr euch bei mir, ihr bekommt dann bis die anderen wieder zurück sind, eine Aufgabe zugeteilt. Und wehe euch, mir kommt noch etwas zu Ohren, dann könnt ihr aber davon ausgehen, dass ich für euch sehr unangenehme Maßnahmen finden werde, euch die Flausen aus zu treiben."
Die Rekruten nickten sichtlich erschüttert. Selbst bei Lilli schien dieses Donnerwetter angekommen zu sein. Beide machten sich sofort daran dem Händler beim Aufräumen zu helfen.
Carisa seufzte und verließ den Laden in der Hoffnung nicht von ähnlichen Katastrophen durch die anderen beiden Teams heimgesucht zu werden. Die Wasserspeierin begab sich wieder in die Kröselstraße.


02.12.2005 23: 21

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

Stampfen, stampfen. Die Erde dröhnte unter den Hufen der Herde. Endlich frei. Endlich laufen. Stampfen. Stampfen. Laut tönte der Ruf des Leittiers vor ihnen. Dann erschienen die Häuser vor ihnen. Stampfen. Es war ein kleines Dorf auf der weiten Sto-Ebene. Wenige Häuser, ein Schmied, ein Lädchen. Grunzen überall. Stampfen. Das Dorf kam näher. Die Herde erreichte es. Menschen schrieen, liefen fort. Stampfen. Das Dorf würde weniger Widerstand bieten, als die steinernen Türme, die sie von Zeit u Zeit passierten. Das Dorf. Jetzt. Stampfen. Stampfen.

Die Ersatzkutte des Priesters bot einen ungewohnten Anblick. Zunächst war sie weiß. Und leuchtend. Und ließ Bruder Laudes eher wie einen äußerst erbärmlichen Kreuzfahrer wirken, denn einen äußerst erbärmlichen Mönch. Die drei Rekruten suchten im Nachrichtenturm nach einem Codebuch, als hinter ihnen eine Stimme ertönte.
"Was in der Höllen Namen habt ihr hier zu suchen!? Sieht das hier aus wie eine Semaphorenzelle mit Selbstbedienung??"

Der Arbeitseinsatz in der –Katapulterei hatte zumindest einen Vorteil: Die drei beteiligten Rekruten wussten danach wesentlich mehr über Belagerungswaffen und ähnliches, denn der Ladenbesitzer war trotz seiner Enttäuschung noch nicht Vollendens vom Scheitern des ganzen Geschäfts überzeugt und sprach ununterbrochen von den Vorzügen der ein oder anderen Waffe.

"Ihr wollt eine... erotische Büffelkuh haben?", fragte der Händler Chi und Dippwin und sah sie äußerst misstrauisch an. Die beiden standen vor dem tuchüberspannten Stand im Regen und nickten. Der Händler überlegte kurz und ergriff dann Maßnahmen, um diese beiden Viehliebhabern entsprechend zu behandeln.

Die Dorfbewohner starrten angsterfüllt auf die gewaltige Büffelherde, die kurz vor ihrem Dorf zum halten gekommen war und nun den Kohl auf ihren Feldern fraß. Dann flohen die Menschen so schnell sie konnten, als sich die Tiere nach dieser Stärkung wieder in Bewegung setzten.

04.12.2005 15: 59

Siouxsie

Bruder Laudes, Nelhen und Siouxsie zuckten zusammen, als wären sie von Carisa beim Leg-Herrn-Zwiebel-rein-Spielen während des Unterrichts erwischt worden.
Dabei taten sie doch nur ihre Pflicht.
"Darf ich fragen", fuhr der Unbekannte fort "was Ihr hier tut? Ein Priester und zwei Frauen???"
Die Anspielung störte Bruder Laudes gewaltig. Obwohl er nicht wusste, wen er da vor sich hatte, warf er sich in die Brust und trat sehr nahe an den anderen Mann heran:
"Und darf ich fragen, wer hier so viel zu fragen hat? Vielleicht haben wir hier mehr zu suchen als du?"
Der Mann trat noch näher, so nah, dass Bruder Laudes seinen Atem riechen konnte, er roch nach Kohl.
"Weißt du, mit wem du sprichst?"
"Nein, aber es ist mir auch egal, wir haben einen Auftrag und zwar einen sehr wichtigen."
"Ja, ganz recht," meldete sich Siouxsie zu Wort, "wir sind nämlich Mitglieder der Stadtwache und wurden geschickt, um Ankh-Morpork vor einer wild gewordenen Büffelherde zu beschützen. Dazu brauchen wir eine Verbindung zu einem Nachrichtenturm in der Sto-Ebene. Und ein Codebuch."
"Warum habt ihr das nicht gleich gesagt", brummelte der Mann, "ich kann euch doch helfen."

Währenddessen waren Lilli und Fliegweit noch immer mit den Aufräumungsarbeiten in der Katapulterei beschäftigt. Ja, sie ließen sich sogar Zeit damit, um nur ja nicht zu schnell von Carisa mit einer Aufgabe betraut zu werden - nach ihrem Wutausbruch konnte man sich ja vorstellen, wie diese Aufgabe aussehen könnte: zB. Schlafsaal aufräumen, Schwerter polieren oder gar Stiefel putzen? Nein, das war keine schöne Vorstellung.

Chi Petto und Dippwin hatten es auch nicht wesentlich lustiger. Denn was der Händler mit ihnen anstellte, vielmehr anstellen wollte, war jenseits ihrer Vorstellungskraft. Er dachte doch wirklich, sie wollten die Kuh für sich selbst haben. Und das verdiente eine Abreibung, sodass keiner der beiden jemals wieder auf so eine ungeheuerliche Idee kam.


07.12.2005 16: 03

Dippwin Damo Felabro Bendolch

Mit offenem Mund starrte Dippwin die Kuh an, die ihnen der 'ehrenwerte Händler', wie er sich selbst wiederholt genannt hatte, gerade vorführte. Mehrfach hatte der Züchter auf die strammen Fesseln und die Vorzüge einer ausladenden Hinterpartie hingewiesen. Er vergaß auch nicht, das strahlend gelbe Wiederkäuergebiss und die polierten Hörner zu präsentieren. Gerade setzte er mit 'Rita', seiner preisgekrönten Zuchtkuh zum zweiten Vorbeimarsch an, um ihren eleganten Gang zur Schau zu stellen, als sich Chi Petto unauffällig zu seinem Kameraden hinüberbeugte.
"Sie hat Dingel."
"Was?"
"Die Kuh hat Dingel... keinen Eutel, sondeln stlamme dicke Dingel."
Dippwin traten beinahe die Augen aus dem Kopf, als er den Schwindel entdeckte, dem er fast erlegen wäre. "Aber...", wollte er zu einem Kommentar setzen, stellte jedoch fest, dass er völlig sprachlos war.
"Sie stleckt dil sogal ihlen Lümmel entgegen!"
Dippwin senkte beschämt den Blick und war sich sicher, für alle Zeiten genug von 'Ritas' völlig abwesendem Euter gesehen zu haben.
"Na die Herren, gefällt sie euch, meine Rita?" fragte der Händler, als er von seinem Rundgang mit der vermeintlichen Kuh zurückkam. "Erfüllt sie all euere intimsten Wünsche?"
"Wil sind nicht dumm, du velblechelischel Betlügel! Dein schwindlelisches Volhaben ist dulchschaut, hölst du?" herrschte Chi Petto den Mann an.
"Was heißt hier verbrecherisch, du Tierschänder", wehrte der sich.
"Velblechelisch heißt, dass du 'Lita' an einem Bullenling an ihlel Nase hälst! Außeldem hat deine Kuh Dingel!"
"... und was soll das mit Tierschändern?" begehrte Dippwin zu wissen.
"Na ihr habt doch nach einer erotischen Kuh verlangt! Die Götter mögen wissen, was ihr mit dem armen Tier anfangen wolltet!" Um das Gesagte zu untermalen, vollführte der Händler einige sehr rhythmische Bewegungen mit seinem Becken. "Bei allem was Recht ist, ihr widert mich an! Verschwindet von meinem Stand und lasst euch hier nicht mehr blicken." Voller gerechtem Zorn wedelte der Händler mit der Hand, um die unerwünschten Kunden zu verscheuchen.
Chi Petto und Dippwin sahen sich einen Moment an. Daher wehte also der Wind.
"Ah, gutel Mann... gloßes Missvelständnis! Ich glaube, wil müssen dil unsel Bedülfnis etwas genauel beschleiben", Chi Petto strahlte den Mann freundlich an, holte seine Dienstmarke hervor und begann die Hintergründe ihres seltsam anmutenden Wunsches zu erklären.
Nach einigen Minuten erhellte sich die Miene des Kaufmanns langsam und schließlich begann er sogar diabolisch zu grinsen.
"Jetzt verstehe ich", eröffnete er den beiden Wächtern, nachdem Chi Pettos Bericht endete. "Was ihr braucht ist nicht nur eine ordentlich proportionierte Kuh... ihr braucht vor allem 'Olivios Wilde Wüste RammeleiTM', werte Herren!"
"Hä?" fragten die Rekruten etwas verwirrt, während der Händler auf einmal hinter seinem Stand verschwand.
Es dauerte nicht lange und er kehrte wieder zu seinen Kunden zurück. In der einen Hand führte er an einer kurzen Leine eine gesunde und wohl genährte Kuh. Mit ausgesprochen langen Wimpern, blinzelte sie Dippwin verführerisch zu, was diesem ein freches Grinsen von Chi Petto einbrachte. In der anderen Hand hielt der Händler eine große Ballonflasche mit einer dunklen Flüssigkeit.
"Meine Herren, wenn ich ihnen die echte Rita vorstellen darf? Die beste Kuh in ganz Ankh-Morpork!" eröffnete er den Wächtern. "Und außerdem würde ich ihnen gerne dieses Tonikum überreichen. 'Olivios Wilde Wüste RammeleiTM' aus eigener Herstellung wirkt in zerstäubter Form im Umkreis von 500 Schritten auf jeden ordentlichen Bullen überaus aphrodisierend."
"Sicher?" fragte Dippwin vorsichtig nach.
"Ganz sicher!"


08.12.2005 23: 13

Lilli Baum

Langsam näherte sich die Strafarbeit des wieder Einräumens ihrem Ende zu. Wehmütig schaute Lilli zu, wie immer mehr Katapulte und andere Belagerungsgeräte sich wieder an ihren alten Ort einfanden. Schließlich, waren nur noch zwei Dinge übrig, nämlich ein drei Meter hohes Katapult mit dem man Kohlköpfe abschießen konnte, und ein kleines Fäßchen mit leicht entflammbarer Flüssigkeit.
Da die anderen beiden Rekruten schon das Katapult auseinandernahmen, räumte Lilli das Faß weg. Nun, sie wollte es wegräumen, hielt aber inne. 'Carisa hat doch gesagt, wir sollen alle Belagerungsgeräte wegräumen, oder? Das ist kein Belagerungsgerät sondern ein Fäßchen. Ein Schlupfloch! Hurrah!'
Einmal davon abgesehen, dass angeweisen worden war, dass Alles weggeräumt werden sollte, und auch davon, dass man so jemanden wie Lilli, die eigentlich eine Heidenangst vor Feuern hatte, nicht mit leicht entflammbaren Gegenständen ausrüsten sollte, handelte die Rekrutin doch recht vernünftig. Denn sie bezahlte mit sicherheitshalber mit ihrem eigenen Geld. Und mit dem, welches sie den anderen Rekruten hatte abschwatzen ähm... abschweigen können.
Nun würden sie die Büffel aufhalten können, sie würden Feuer mit Feuer bekämpfen! Moment einmal, konnte man nicht eventuell Büffel mit Büffeln bekämpfen? Man schickte einfach eine zweite Büffelherde in Richtung der ersten und KABUMM! Einfach, aber raffniert (und vor allem tödlich). Schade nur, dass Lilli nicht in der Lage war, den anderen ihren 'Geistesblitz' mitzuteilen.

11.12.2005 11: 38

Chi Petto

"Du hast da einen Rekrut in deiner Truppe, der mich interessiert", begann Humph, als die Tür zu Carisas Büro aufging und zwei Rekruten hereintrotteten.
Humph hob die Augenbrauen: "Ich sehe, dass Klopfen noch immer nicht sehr beliebt ist bei den Rekruten."
Chi klopfte an der offenen Tür und zeigte ein freundliches Lächeln, dann salutierten beide.
"Sehr witzig...", grummelte Humph, während Carisa leichthin zurücksalutierte.
"Was habt ihr herausgefunden?", fragte sie.
"Nun, wir haben einen Plan, Mäm", begann Dippwin.

"Ihr wollt was?", Carisa blickte zuerst ungläubig zu den Rekruten, dann zum Hauptmann, der sich krampfhaft das Lachen verkneifen musste. "Das ist nicht witzig, Hauptmann."
Die Rekruten sahen sich fragend an, Humph hüstelte.
"Naja...", er sah zu den Rekruten, "Ich habe das doch richtig verstanden, ihr wollt eine Kuh mit einem Liebesgeruch einsprühen und sie dann vor einer wild gewordenen Meute Büffel platzieren."
Dippwin nickte unsicher.
"Und den Vorschlag macht ihr einem weiblichen Vorgesetzten?"
"Nun ja, wil sollten die Meute doch aufhalten.", erwiderte Chi gelassen.
"Aber doch nicht SO!", begehrte Carisa auf, "Wir können doch nicht ein armes Tier zu Tode trampeln lassen, damit die Stadt gerettet ist!"
"Sie soll doch nur... sie verstehen.", Dippwin machte eine unmissverständliche Bewegung.
"Von einer ganzen Herde wilder Wasserbüffel?! Ihr glaubt doch hoffentlich nicht, dass ihr ihr damit einen Gefallen tut."
Humph nickte: "Abgesehen davon, dass die Kuh sicherlich nicht so dumm ist, einer ganzen Herde... zur Verfügung zu stehen. Selbst ein brunftiges Tier wird genug Verstand haben, um zu merken, dass sein Leben in Gefahr ist. Und ängstliche Tiere flüchten meist dorthin, wo sie sich sicher fühlen."
"Zum Tierzüchter", ergänzte Carisa, "in Ankh-Morpork."
"Sofern sie den Weg kennt, ja. Nicht die beste Idee"
Carisa blickte den Hauptmann schief an: "Darf vielleicht ich mit meiner Arbeit vorfahren?"
"Äh... ja... wir können das ja später besprechen", er wandte sich zum Gehen, blieb aber kurz bei Dippwin stehen, "Rekrut Dippwin, nicht wahr? Der mit den vielen Namen? Ja, also, wenn du mit der Ausbildung fertig bist, SUSI könnte tatkräftige Wächter wie dich...."
"MECK!"
"Ist ja gut. Nur eins noch, ihr Beiden. Ein guter Rat: Wettet niemals mit Cim Bürstenkinn.", dann ging er schnell hinaus.
Carisa verdreht die Augen, dann blickte sie die beiden Rekruten wieder an: "Bringt die Kuh wieder zurück. Es muss doch einen anderen Weg geben.", Sie überlegte kurz. "Aber wir behalten das Fläschchen mit dem Liebessaft, vielleicht könnte der noch nützlich werden."

Die beiden Rekruten trotteten mit der Kuh langsam zu dem Viehhändler zurück. Dippwin sah wie geschlagen zu seinem Kollegen, dann wich seiner Niedergeschlagenheit Verwirrung und etwas Angst.
"Wo kommt Emily jetzt auf einmal her?", fragte er schockiert.
"Hm? Oh, sie hat so geschlieen im Spind, ich musste sie wiedel mitnehmen. Sie hat gloße Angst im Dunkeln, fül sie muss immel eine Kelze blennen, das ist in einem Spind abel nicht so schlau."
Dippwin nahm etwas Abstand von Chi, der ohne viel Aufwand der Puppe wieder das Messer wegnahm.
"Also sollten will wohl einen andelen Weg finden, die Büffel aufzuhalten. Meinst du, will sollten zulück in die Bibliothek?"
Dippwin schüttelte den Kopf: "Zuviel arbeit, zuwenig Ergebnis." Er überlegte kurz. "Vielleicht sollten wir den Züchter fragen, er schien sich gut mit den Tieren auszukennen."
Chi nickte und zog fester an der Kuh, damit sie sich weiter bewegte: "Dann lass uns den Tigel flagen, wie el mit Büffel umgeht."
Dippwin verstand kein Wort, aber als er hinüber sah, starrte Emily ihn unverhohlen an.

11.12.2005 12: 28

Carisa v. Schloss Escrow

Carisa schüttelte den Kopf. Sie saß in ihrem Büro und grübelte.
"Ich habe das Gefühl, dass wir nicht weiterkommen", sagte sie halb zu sich, halb zu Hermine, die auf dem Fenstersims saß und Taubenkekse futterte.
"Gurruuhh", antwortete das Tier und blickte Carisa an.
"Vielleicht sollte ich die Truppe noch erweitern", überlegte Carisa laut.
Einige Minuten später fing sie an zwei Zettel zu beschreiben, die sie nicht viel später über die Rohrpost verschickte.
Dann wartete sie.

Es klopfte.
"Herein", sagte die Ausbilderin und blickte genau wie Hermine auf.
Die Tür öffnete sich und Anette Knödel kam mit Amalarie Mögebier auf der Schulter herein.
Die beiden Rekrutinen salutierten.
Carisa beantwortete den Gruß und sagte dann:
"Hallo ihr beiden, wie ihr ja schon wisst, will ich euch noch in den Fall der Büffelherde, die auf Ankh-Morpork zurennt, einbeziehen."
"Richtig", antwortete Anette.
"Lilli, Fliegweit und Ignatius sind beim Katapultehersteller und sollten eigentlich längst hier sein, Dippwin und Chi Petto bringen grade eine Kuh zurück und Nehlen, Siouxsie und Bruder Laudes versuchen raus zu bekommen, was mit den Nachrichtentürmen los ist. Von den letzten drei habe ich noch nichts weiter gehört. Deshalb ist eure Aufgabe herauszufinden, was mit den Dreien ist. Am besten ihr geht auch mal zum mittwärtigen Nachrichtenturm. Ich erwarte in spätestens einer Stunde ein Meldung was los ist oder das ihr hier wieder auftaucht. Außerdem sendet bitte Tauben an alles, dass wir uns um 18 Uhr wieder treffen, damit wir eine Lagebesprechung abhalten können."
Amalarie und Anette nickten.
"Wird erledigt", sagte Amalarie und klopfte Anette auf die Schulter.
Die beiden Rekrutinnen salutierten und verließen den Raum.
Carisa hoffte inständig, dass in den nächsten 3 Stunden nicht noch mehr passieren würde, was ihre Aufgabe schwerer machen würde, die Rekruten schienen ein gewissen Talent zu besitzen sich selbst im Weg zu stehen. Außerdem fragte sie sich wirklich, wie lange die Büffel wohl noch bis Ankh-Morpork brauchen würden.

11.12.2005 14: 29

Anette Knödel

Anette Knödel schaute Amalarie eine Zeit lang neugierig an, während sie das Gebäude verließen.
Kurze Zeit später konnte sie nicht mehr an sich halten und sprudelte munter vor sich hin:" So, du bist also ein Gnom, wie? Sehen alle Gnome so aus wie du? Ich habe nämlich noch nie einen Gnom gesehen...oder ich habe sie einfach übersehen. Hm, haben wir uns schon vorgestellt? Ich bin Anette Knödel und wurde in Lancre geboren. Ich bin erst seit kurzem hier, deswegen kenne ich mich noch nicht so gut hier aus. Wie sieht's bei dir aus?"
Amalarie seufzte. Diese Anette würde bestimmt keine Ruhe geben, bevor sie keine ausführliche Antwort bekommen hatte.
"Ich bin Amalarie Mögebier und bin hier in der Stadt geboren. Einen Großteil meines Lebens habe ich in einem Gnomensirkuss auf dem Hier-Gibts-Alles-Platz verbracht, bis...ja, bis so ein paar idiotische Steinfresser unseren Sirkuss niedergetrampelt haben."
Anette versuchte, möglichst mitleidsvoll zu schauen, und fügte mit fast weinerlicher Stimme hinzu:"Oh, das...das tut mir Leid...du bist sicher gewaltig sauer auf diese..Trolle, nehme ich an? Ach, diese Straßen sehen doch alle gleich aus, nicht? Wo sind wi rüberhaupt und wo müssen wir hin?"
"Wir hätten bei der letzten Abbiegung rechts gemusst", grummelte Amalarie, und drehte um, um wieder zurück auf den richtigen Weg zu kommen.
Anette tat ihr das gleich und begann, leise und fröhlich vor sich hin zu summen.

Die beiden irrten ungefähr eine halbe Stunde durch die Straßen Ankh-Morporks, bis sie an ihrem Ziel angekommen waren: Dem Nachrichtenturm.
Amalarie schaute zu Anette auf. "Wer geht zuerst rein? Schliesslich könnte den anderen ja etwas zugestoßen sein..."
Anette nickte, und beschloß, als erste durch die Tür zu gehen, besann sich aber eines besseren und nahm Amalarie auf den Arm, trat die Tür auf und preschte mit geschlossenen Augen hindurch.

11.12.2005 15: 27

Dippwin Damo Felabro Bendolch

Schließlich standen Chi Petto und Dippwin wieder vor Herrn Olivio, dem Erfinder des gleichnamigen Tonikums. Unglücklich berichteten sie ihm von der Ablehnung ihrer Idee durch die Ausbilderin Carisa von Schloss Escrow, - vor allem aber auch durch den seltsamen Hauptmann in seinem alten, muffigen Mantel.
Sie hatten so große Hoffnung darauf gesetzt, das Problem auf eine elegante Weise und noch dazu friedlich zu lösen. Zärtlich streichelte Dippwin 'Rita' über ihr weiches Fell und hing verschiedenen Gedanken nach, als sein Blick auf Emily fiel. Chi Pettos Puppe lugte plötzlich über den Rücken der Kuh zu ihm herüber und schien ihn boshaft anzugrinsen. Diese Puppe würde ihn noch an den Rand eines Herzinfaktes treiben. Nervös wandte er sich von Emily ab und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Gespräch mit Herrn Olivio.
"... deshalb können wil 'Lita' nicht behalten. Es tut uns außerordentlich Leid, Hell Olivio", beendete Chi Petto gerade die Begründung ihres angestrebten Umtauschs.
"Ihr wollt mir die Kuh zurückbringen?"
"Lichtig, Hell Olivio." Freundlich lächelte der ältere Wächter den Händler an.
"Eine gebrauchte Kuh?"
"Abel nein, wil haben sie ja nicht geblaucht. Wil wollten zwal... abel wil dulften nicht. Velstehst du?"
"Ja, natürlich. Aber ihr hattet Rita nun einmal käuflich erworben und ihr habt sie auch mitgenommen. Jetzt bringt ihr sie mir zurück. Ergo: Sie ist keine Neuware mehr. Was ihr mir da zurückgeben wollt, ist eine wertgeminderte Gebrauchtkuh! Das macht sich natürlich im Preis bemerkbar. Den ursprünglichen Kaufpreis kann ich euch da nicht mehr erstatten."
"...?" fragten beide Rekruten wie aus einem Munde. Es ging ihnen im Augenblick wie Lilli Baum. Tausend Worte des Protests, Einhundert Fragen und wenigstens ein Dutzend ungehobelter Beschimpfungen, aber alles was sie zustande brachten, war eine besonders eloquente Form der Sprachlosigkeit.
"Ja, was hattet ihr denn geglaubt. Ich lebe doch nicht davon, dass ich meine Kühe verleihe!"
"Schon", erwiderte Dippwin, nachdem er sich wieder gefasst hatte, "aber es geht hier schließlich um das Wohle der Stadt! Und überhaupt haben wir Rita ja nicht einmal eine Stunde gehabt. Von Wertverlust kann da ja wohl keine Rede sein!"
"Oh nein, Herr Wächter, so nicht!" Erbost deutete Olivio auf eine Holztafel, die an seinem Stand hing. "Wenn sie zuvor meine 'Allgemeinen Geschäftsbedingungen' hier gelesen hätten, dann wäre ihnen auch klar, dass die Rückgabe der Ware nur unter Berücksichtigung des aktuellen Marktwertes erfolgen kann."
"Und der ist in der letztes halben Stunde gerade gefallen oder wie?"
"Sogar ganz beachtlich!" Olivio strahlte die kühle Arroganz und Selbstsicherheit aus, die allen Gebrauchtkuhverkäufern zu Eigen ist.
Dippwin schnappte zornesrot nach Luft, als ihm Chi Petto beruhigend auf die Schulter klopfte und sich an den gereizten Händler wandte.
"Liebel Hell Olivio, vielleicht können wil ja doch noch handelseinig welden. Sie kennen ja jetzt die Einwände, die unsele Chefin gegen unsele elste Idee hatte. Können sie uns vielleicht helfen, einen besselen Plan zu entwickeln? Was wissen sie über Wasselbüffel, was uns weitelblingen wülde?"
"Hm... mal überlegen." Grüblerische Falten entstanden in Olivios Gesicht, als er über das Problem der Wächter sinnierte.
Während Dippwin sich etwas beruhigte und gespannt auf einen genialen Einfall des Händlers wartete, schlich sich eine kleine Puppe von hinten an ihn heran. In ihren Händen hielt sie ein langes Messer.

11.12.2005 18: 42

Lilli Baum

Dies war einer der Augenblicke, in dem der lange Arm des Gesetztes einzugreifen pflegt. Da das Gesetz aber schon sehr alt ist, und zwar so verdammt alt, dass es einfach untot sein musste, war jene Gliedmaße schon vor geraumer Zeit abgefallen und das Gesetz bemühte sich nun, den Arm wieder anzunähen, wobei Justitia (mehr oder weniger) zusah und sich vor Lachen kringelte.
Zum Glück gab es im Multiversum zufällig eine wesentlich zuverlässigere Macht.
Ihr Name war zufällig Zufall, und genau jene Macht sorgte dafür, dass sich die Belagerungswaffengruppe nicht nur auf dem Rückweg zum Wachehaus zufällig verlief, sondern auch zufällig genau im richtigen Moment zufällig auf die anderen traf.
Nur Flieggut, das Adlerauge vom Dienst, zeigte das bemerkenswerte Talent, sowohl Chi Petto als auch Dippwin zu übersehen, denn er steuerte zielstrebig auf Emily zu: "Nanana, gehört sich das für so ein kleines Kind mit Messern zu spielen?"
Erschrocken ließ die Puppe das Messer fallen, der Viehhändler drehte sich um und wurde leichenblass, als er erahnte, was beinahe passiert wäre. "Die wollte mich einfach von hinten abstechen! Von hinten abstechen!"
Olivio kreischte diese Worte in einem für Männer eher ungewöhnlichen Sopran, wobei sich seine Stimme mehrmals überschlug und er zu hyperventilieren drohte.
"Wir sollen sie von hinten angreifen?", fragte Dippwin und rieb sich am Kinn. Das klang für ihn nach einem sehr interessanten Ansatz.
Olivio lief mittlerweile rot an, bis er schließlich von Querkopf geohrfeigt wurde. Nach einigen Momenten hatte er sich wieder gefangen und murmelte ein Danke.
Derweil schüttelte Lilli der Puppe die Hand; sie meinte nämlich das Holz zu kennen, aus dem diese hergestellt worden war.
Und das Messer? Tja, auf das hatte Kuh Rita einen Fladen hinterlassen. Mit einem lauten "Muh!" kündete sie von ihrem Werk und erinnerte die Wächter an die noch zu erledigende Transaktion.

11.12.2005 21: 05

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

Eine große Anzahl Blätter lag um die Wächter herum auf dem Boden. Nelhen, Siouxsi, Bruder Laudes und der Angestellte der Nachrichtengesellschaft kritzelte auf einigen herum, blätterten in den beiden zerschlissenen Ausgaben des Codebuches, die sie im Turm gefunden hatten und runzelten die Stirnen. Über ihnen klapperten die Klappen des Turmes, die zweite Schicht des Turms konnte derzeit wenig mehr tun, als Nachrichten aus der Stadt wieder zurück zu schicken. Mitteilungen nach Genua hätten derzeit über Istanzien und die Überwaldschen Berge geleitet werden müssen, eine äußerst schwach ausgeprägte Turmleitung. Der Große Strang war derzeit nicht zu gebrauchen.
"Als ich vor einigen Stunden die Nachricht von einer Büffelherde weitergeleitet habe, hätte ich nicht gedacht, dass es so ernst ist", murmelte der Angestellte. "Ich kann mich genau daran erinnern, denn das Wort Büffelherde ist eine der seltenen Gelegenheiten, das Sonderzeichen für ein ü-Doppel-f zu verwenden. Dafür muss ich zunächst das Sonderzeichen-Präfix senden und dann-"
"Seit heute früh morgens fallen immer mehr Nachrichtentürme aus", unterbrach ihn Siouxsi, "Zuerst kamen die Fehlermeldungen von weiter weg, etwa aus Richtung Skundwald. Doch mittlerweile", sie blätterte durch einige der Zettel, "müssen die Büffel über fast die Hälfte der Sto-Ebene gerannt sein."
"Schnelle Büffel", kommentierte Nelhen. Siouxsi nickte.
"Wenn sie so weitermachen und sich zwischendurch kurz - ähm - schlafen legen, haben wir vielleicht bis morgen früh, bis die Herde hier ist", nahm der Priester den Frauen die komplizierte Rechnung ab, damit sie nicht zu Schaden kämen.
"Wer oder was hat diese Büffel in Gang gesetzt?", sinnierte Siouxsi.
"Und was wird damit erreicht?", fragte Nelhen.
"Die Stadt wird bedroht", erklärte Bruder Laudes.
"Eine Menge Kohl wird zerstört."
"Und die Nachrichtentürme fallen aus", endete Nelhen.
"Oha", machte der Turmangestellte, "Jetzt wird es politisch."

12.12.2005 15: 34

Amalarie Mögebier

Nachdem Anette wieder zu sich kam drehte sie sich verwirrt um und beschloss nie wieder mit geschlossenen Augen in einen ihr unbekannten Raum zu stürmen, sie war nämlich mit voller Wucht gegen einen großen Holzbalken gelaufen und für kurze Zeit ohnmächtig geworden, als sie wieder erwachte fiel ihr ein, dass sie ja nicht allein sondern mit Amalarie unterwegs war und schaute sich nach ihrer Kollegin einige Minuten um.

Amalarie war wütend, sie war stinkwütend, zum einen auf die ganze Welt im allgemeinen und zum anderen auf Spinnen im speziellen! Ja auf Spinnen, diese dämlichen Viecher, überall mussten sie ihre ekeligen und extrem klebrigen Netze aufhängen und in genau so einem Netz hing sie jetzt auch. Sie konnte es kaum abwarten die Besitzerin des Netzes kennen zulernen um ihr ihre Meinung über solche Bauwerke zu vermitteln. Aber bevor das passierte, wurde sie von Anette entdeckt die durch einen Lachanfall auf dem Boden rumrollte und immer wieder rief "Wie siehst Du denn aus?",

Das war zuviel für die Gnomin, sie schrie.
"Ja, ja, ich hänge in einem Spinnennetz und es sieht bestimmt sehr lustig aus, aber wenn du mich nicht sofort hier runterholst wirst du den Tag verfluchen an dem du aus Lancre nach Ankh-Morpork gekommen bist!!",
Anette beschloss die angespannte Situation zwischen den beiden nicht noch mehr zu strapazieren und schnitt Amalarie sofort aus dem Netz frei. Diese grummelte ein verstohlenes
"Danke".
und strich ihren Mantel glatt und Spinnenwebenfrei.
Nun beeilten sich die beiden die Treppe nach oben zu nehmen, wo sie auch sofort auf die drei gesuchten Wächter trafen. Nachdem sie sich vorgestellt und die anderen wiederum ihren Stand der Ermittlungen dargelegt hatten, standen sie vorerst ein bisschen ratlos beieinander, wer könnte nur auf die Idee kommen mit einer Horde Büffel die Signaltürme und im schlimmsten Fall Ankh-Morpork, aus dem Weg zu räumen? Oder hatte nur jemand eine ziemlich große Abneigung gegen Kohl?
Plötzlich vernahmen sie alle das Läuten des Stillen Tom, es war genau eine Stunde vergangen, seit Carisa Anette und Amalarie losgeschickt hatte um die anderen zurück zum Wachhaus zu bestellen. Die beiden sahen sich an und reagierten sofort. Anette griff einen von Bruder Laudes Ärmeln und fing daran an zu zerren, Amalarie kletterte an Siouxies Bein hinauf und brüllte ihr oben angekommen ins Ohr
"Zur Wache!!! Es geht um Leben und Tod",
Siouxie, die hinter Nelhen stand war so erschrocken über den Aufstand den die beiden Neuankömmlinge machten, das sie sich sofort in Bewegung setzte und Nelhen einfach vor sich herschob. Bruder Laudes war von dem Umstand, dass er sich nur von Frauen umgeben befand so verwirrt, dass er Anette einfach mal machen lies, insgeheim hielt er es übrigens für viel zu gefährlich jetzt zu wiedersprechen.
Diese interessante Formation behielten die Wächter bis vor der Haustür des Turmes bei, doch Nelhen hielt jetzt genervt von diesem Schauspiel einfach an und sorgte dafür, das Siouxie ausrutschte und mit Amalarie in einer riesigen Schlammpfütze verschwand.
"Was ist hier eigentlich los?!"
"Wir müssen sofort zur Kröselstraße zurück und Carissa von unseren bisherigen Ermittlungen berichten, außerdem, Amalarie hast Du eine Taube an die anderen rausgeschickt? Ich nämlich nicht! Oh mein Gott, das ist mein erster Fall und schon mache ich wieder alles falsch, was soll nur aus mir werden? Amalarie hörst du mich?"
Amalarie versuchte sich aus dem schlammigen Pool rauszuhieven und rutschte immer wieder von den glitschigen Wänden ab, bis Bruder Laudes ihr aus dieser misslichen Lage hinaus half.
Amalarie schüttelte sich, warf Nelhen einen bösen Blick zu und antwortete Anette.
"Nein, ich habe auch keine Taube losgeschickt, aber das ist ja auch nicht so schlimm, wir sollten auf jeden Fall jetzt erst einmal zur Wache zurückkehren und dort eine Taube losschicken, uns umziehen, vielleicht noch etwas essen und dann Carisa Bericht erstatten, jemand Einwände?",
Die Gnomin sah in ihren Anziehsachen aus wie ein schlammiges, klebriges Frettchen und alle mussten sich ein Lachen verkneifen, was vielleicht auch besser war, denn Amalarie war gerade nicht zu scherzen aufgelegt.
Jedenfalls wanderten sie nun alle zurück zum Wachhaus und überlegten noch einmal was hinter dieser mysteriösen Büffelherde stecken könnte.
Zurückgekommen in die Kröselstraße bat Anette Bruder Laudes eine Taube zum Katapulthersteller für Lilli, Fliegweit und Ignatius und eine zum Markt für Chi und Dipwin zu schicken, mit der Mitteilung, dass sich alle um 18:00 zur Lagebesprechung bei Lance-Korporal Carisa treffen sollten. Bruder Laudes lehnte zunächst kategorisch ab, da er Tauben als dämonische Boten der Unterwelt bezeichnete und er auf keinen Fall mit ihnen arbeiten wollte. Nachdem Anette nur einmal die Worte
"Wichtige Frauenangelegenheiten",
verwendet hatte, sah man nur das Ende von Bruder Laudes Umhang auf dem Treppenabsatz zum Taubenschlag. Die Frauen waren zufrieden, duschten, suchten sich in der Umkleidekabine neue warme Anziehsachen und begaben sich bis kurz vor 18:00 in die Kantine um den Fall ein weiteres Mal zu diskutieren und auf die anderen Rekruten zu warten.

12.12.2005 17: 03

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

Nach einem kurzen Blick in den Taubenschlag entschied Bruder Laudes, die kleinen Tiere in Ruhe zu lassen und erst einmal die wenigen Meter zum Markt und dem Katapultgeschäft zu Fuß zu gehen. Doch auf dem Weg dorthin traf er schon die restlichen Rekruten und erklärte diesen, doch zur Wache zurückzukehren.

12.12.2005 17: 12

Anette Knödel

Amalarie schaute misstrauisch zu Anette auf. Wie lange würde es noch dauern, bis die Quasselstrippe wieder anfangen würde, der Welt im Allgemeinen ihre Gedanken mitzuteilen?
Und tatsächlich, es dauerte keine zwei Minuten, bis sie tief Luft holte und zu reden anfing: "Hach, ich bin immer noch so aufgeregt! Meine erste Mission und gleich so etwas wichtiges! Diese Stadt ist in Gefahr und es liegt in unseren Händen, was mit ihr geschieht. Ich meine, gut, es kommt in den Geschichtsbüchern nicht gut, wenn man dort liest: 'Ank-Morpork wurde im Jahre sowieso von einer wildgewordenen Herde Wasserbüffel niedergetrampelt', oder? Wo bleiben die anderen nur? Hoffentlich ist dem Mönch nichts zugestoßen...obwohl...was kann auf dem Weg zum Taubenschlag schon großartig passieren?"
Amalarie verdrehte die Augen. Diese Frau konnte einem echt auf die Nerven gehen. Der Gnom hörte nicht wirklich zu und antwortete nur sehr einsilbig, um den Gesprächsschwall irgendwie einzudämmen, doch diese Methode schien nicht zu klappen.
"Hm, so langsam mache ich mir schon Sorgen, weil dieser...wie hieß er noch? Bruder Spitzfuß? Nein, Spitzschuh, genau, Spitzschuh war es...jedenfalls, er ist noch nicht wieder da...ich schau besser mal nach dem Rechten", sprach die Braunhaarige und verließ die Kantine.
Amalarie seufzte erleichtert, als die Tür sich schloss, und begann, ein Lied zu pfeifen.

Eine Minute später kam Anette wieder in die Kantine gehetzt und rief panisch: "Er ist weg! Wo mag er bloß sein? Ich habe ja schon mal Gerüchte gehört, dass es garstige Tauben gibt, die Menschen binnen Sekunden zerfleischen können! Oh nein, das wäre wirklich schade..."
Der Redeschwall wurde abrupt von der Gnomin unterbrochen:" Sei doch mal still, verdammt! Er wird wohl bloß auf den Abort gegangen sein, und die anderen trudeln sicher gleich ein, also bleib mal locker!"
Geknickt setzte such Anette auf den Boden und schlang ihre Arme um die Knie. Sie wippte langsam vor und zurück und summte leise vor sich hin. 'Pah', dachte sie 'Dann bin ich eben still und warte, während die fleischfressenden Tauben weiter ihr Unwesen treiben...Als ob wild gewordene Wasserbüffel nicht schon genug wären...'

Nach wenigen weiteren Minuten öffnete sich die Tür und Chi Petto und Dippwin betraten die Kantine.
"Na, nicht von den bösen Tauben gefressen worden?", fragte Amalarie augenrollend.
"Ehm...Nein, Bludel Laudes kam zu uns angelaufen und meinte, wil sollten uns hiel tleffen, walum auch immer. Naja, jetzt sind wil ja hiel."
Anette blickte nur kurz auf und nickte den beiden Neuankömmlingen zu. Sie hatte zwar Lust, sich vorzustellen, aber aus Angst vor einer weiteren Rüffel von der Gnomin sagte sie erst einmal gar nichts. Vielleicht hatte Bruder Laudes die beiden auch schon vorgewarnt. Jetzt fehlten nur noch Carisa, die Wächter vom Katapultladen und Bruder Laudes selbst.

12.12.2005 17: 32

Lilli Baum

Der Rest kam nur einen Augenblick später, schließlich waren Flieggut, Querkopf und Baum schon längst bei den anderen Wächtern gewesen. Sie kamen nur etwas später in den Raum, weil...ähm... aus einem Grund, auf dem wahrscheinlich niemand näher eingehen sollte... Wahrscheinlich Frauensachen. Oder sagen wir, es haben nicht alle gleichzeitig durch die Tür gepasst.

Bruder Laudes maschierte zielstrebig in Richtung Kaffeedämon und verlangte eine große Portion Kaputtchino, die er auch bekam. Doch statt den Kaffee zu trinken, schüttete er ihn auf den Saum seiner schneeweißen Ersatzkutte, von wo sich ein großer brauner Fleckenzwerg nach oben fraß, so das die Kutte nur wenige Augenblicke später jenen einzigartigen schmutzigbraunen Farbton hatte, wie ihn jede Mönchskutte auf dieser Welt aufzuweisen pflegte.
Interessiert beobachtete Lilli den Vorgang und lehnte sich gegen einen ziemlich fragil wirkenden Stuhl.
Flieggut beschäftige sich unterdessen zusammen mit Querkopf mit dem Wurffeilbrett, während Chi Petto zusammen mit Emily in die Küche schaute, weil er merkwürdigerweise ein merkwürdiges Gelüst nach einem halbrohen Steak verspürte.
Nelheln und Siouxsie wandten sich derweil wesentlich wichtigeren Dingen zu und diskutierten die neuesten Trends in Sachen Vorhänge, während Dippwin damit beschäftigt war weiter über Büffel zu grübeln. Nur die zwei Neulinge hielten sich noch etwas abseits und beäugten ihre Kameraden.
Dann öffnete sich die Tür mit einem lauten RUMMS!
Schlagartig drehten sich alle Wächterköpfe zu Tür hin, und der Stuhl, an den sich Lilli immer noch lehnte, knackste bedenklich, doch dann entpuppte sich das Ganze als eine riesige Enttäuschung. Es war nur Chi Petto, der sich belustigt über den Blick der anderen, mit einer Serviette den Mund abtupfte.
Die Lage - und auch die Rekrutenschar - entspannte sich wieder, als plötzlich RUMMS! die Tür wieder aufschlug und Carisa die Kantine betrat. Und mit einem lauten KRACKS! zerbrach das Sitzmobilar, Lilli knallte auf den Boden zusammen mit den Stuhlüberresten.

12.12.2005 18: 56

Dippwin Damo Felabro Bendolch

Für Augenblicke schien sich die im Raum verfügbare Aufmerksamkeit ganz alleine auf Lilli zu richten, die als erster Baum aller Zeiten das Kunststück vollbrachte, sich in nur Sekunden eine gesunde rote Borke wachsen zu lassen.
Doch schließlich erkannten die ersten Rekruten den Ernst der Lage. Mit angemessenem Respekt nahmen Fliegweit und Ignatius Grundstellung ein und grüßten ihre Ausbilderin.
"Ma'am!" hallte ihr Ruf durch die Kantine.
Dies brachte auch den Rest der Schar zur Besinnung und einer nach dem anderen erhob sich und nahm Haltung an.
Carisas eisiger Blick begutachtete die angetretenen Wächter und kam zu einer erbärmlichen Bilanz. Die meisten von ihnen waren von oben bis unten in eine tropfende Patina aus Schlamm gehüllt. Eine willkommene Abwechslung bot nur Bruder Laudes, dessen blütenweiße Robe aber inzwischen auch zu einer verwelkten und deutlich brauneren 'Blüte' verkommen war.
Vergeblich suchte sie nach dem Gesichtsausdruck eines Rekruten, der Begeisterung ausgestrahlt hätte. Irgendwie wirkten sie alle schuldbewusst, zerknirscht und müde.
Enttäuscht und ein wenig beunruhigt dachte Carisa an die Zeit, die ihnen allmählich weglief.
"Also", forderte sie die Rekruten auf, "was habt ihr für Ergebnisse vorzuweisen?" Ihr Blick richtete sich zunächst auf Lilli, als Truppführerin für Waffenbeschaffung.
Umständlich rappelte sich schließlich auch die schweigsamste der Rekruten vom Boden auf und ließ unauffällig die Reste der Stuhllehne hinter ihrem Rücken verschwinden. Für ihre Ausbilderin hatte sie nur ein entschuldigendes Lächeln übrig. Von ihrem Ölfässchen wollte sie im Moment lieber noch nichts 'sagen'.
Carisa seufzte vernehmlich und wandte sich an Dippwin.
"Bendolch, ist wenigstens die Kuh verschwunden?"
"Äh... was meinen sie mit verschwunden Ma'am?"
Carisa wurde hellhörig. "Na verschwunden, Bendolch! Weg, Zurückgegeben, Umgetauscht, Eben nicht mehr hier! Was genau davon verstehst du nicht?"
"Tja also...", verlegen stuppste Dippwin mit der Fußspitze immer wieder gegen die Reste von Lillis Stuhl und vermied es, dem Blick der Wasserspeierin zu begegnen, "... nun, ähm..."
"Bendolch?" hakte Carisa mit lauter Stimme nach. "Wo ist die Kuh?"
"Rita, Ma'am?"
"Na welche wohl sonst?"
"Also die steht unten im Hof, Ma'am."
"Wieso, Bendolch? Was an meinem Befehl 'Bring-das-Vieh-zurück' hast du nicht verstanden?" In ihrer Rage wuchs Carisa über den eingeschüchterten Rekruten hinaus und funkelte ihn von oben herab böse an.
"Aber der Wertverlust, Ma'am...", antwortete Dippwin kleinlaut.
"Was?"
"Ich wollte doch nur warten, bis sich der Markt für Gebrauchtkühe wieder stabilisiert. Um den Verlust zu minimieren, Ma'am."
Carisa versuchte sich zu beruhigen. Für so etwas hatte sie jetzt keine Zeit.
Ohne echte Hoffnung wandte sie sich an Laudes. Von ihrem letzten Truppführer hatte sie bis jetzt noch gar nichts gehört. Was würde er ihr wohl zu berichten haben?
"Ma'am", begann der Priester seinen Raport, "die Büffel, - in noch unbekannter Stärke -, haben in den frühen Morgenstunden das Gebiet um Skunkwald genommen und einen tiefen Einbruch in das Gebiet der Sto-Ebene erreicht." Laudes Blick nahm einen seltsamen Glanz an. "Der Feind hat unsere Nachrichtenlinien sabotiert und bedroht im Schwerpunkt seines Angriffs weiterhin unsere Stadt. Vorderste Spitzen seiner Kräfte stehen vermutlich unmittelbar vor dem Nachrichtenturm bei 'Kohlfeldshausen' im Zentrum der Sto-Ebene. Er kann sich vor den Mauern der Stadt allerdings erst in frühestens 'X' minus 15 Stunden auswirken."
Irritiert sahen die Rekruten den Priester an, als dieser mit seinen seltsamen Ausführungen zu einem Ende gekommen war.

12.12.2005 20: 46

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

Nelhen überwandt die Irritation als erste und fuhr fort:
"In erster Linie geht es hier drum", sagte sie schnell und holte einen Zettel hervor. "Es handelt sich um die letzte Nachricht, die durchgekommen ist, bevor der Kontakt zur Mitte abbrach." Carisa nahm das Blatt entgegen, doch bevor sie es näher betrachten konnte, riss es Bruder Laudes aus ihrer steinernen Hand.
"Vielleicht - ähm - ist es besser, wenn wir - ähm - Herren die Aufgabe der Entschlüsselung vornehmen", er nickte den Rekruten zu. "Herr Petto. Sicher können sie mir behilflich sein. Der Vampir nickte langsam. Während Carisa noch über die passende Lautstärke ihrer Reaktion auf dieses Vorgehen nachdachte, war durch das Rauschen des Regens plötzlich das Klappern des kleinen Nachrichtenturms des Wachhauses zu hören. Ausbilderin und Rekruten sahen sich überrascht an.

13.12.2005 17: 31

Lilli Baum

Schon einen Augenblick später stürzten sämtliche Wächter auf die Türe zu, um sich rettungslos in einem komischen Knäuel zu verheddern.
Lilli war etwas langsamer, da sie über die Stuhlüberreste stolperte und anschließend, aus rein praktischen Gründen, zwischen die Beine der anderen hindurch kroch.
Die Gnomin Amalarie war ebenfalls zwischen den anderen hindurchgeshuscht, und versuchte verzweifelt hüpfend, an den Zettel zu gelangen, den die Kommunikationsmaschine eben ausgespuckt hatte.
In Lilli erwachte der Drang, den Zettel schneller an sich zu reißen, also rappelte sie sich ungelenk auf, stolperte weiter in Richtung des Zettels, riss ihn an sich, um im Moment darauf festzustellen, dass zu viel Schwung und ein Gnom im Weg keine besonders gute Kombination waren.
Sie segelte nämlich einen Augenblick später mit einem stummen Entsetzensschrei aus dem Fenster.

13.12.2005 21: 02

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

Zwischen ihren steinernen Lidern verdrehte Carisa ihre Augen. Niemand in dem winzigen Raum außer ihr war in der Lage, die Nachricht im Code der Wache zu entschlüsseln, dennoch stritten sich die Rekruten darum, wer sie entgegen nehmen konnte. Schlimmer, sie stürmen in die kleine Kammer, schubsten und drängelten, obwohl die Wände zum größten Teil aus großen Fenstern bestanden. Und das im vierten Stock. Die Wasserspeierin seufzte und sah Chi Petto an.
"Rekrut Petto", sprach sie dem Vampir an, der sehr dicht an dem Fenster stand, durch das Lilli Baum samt Nachricht gefallen war. Der Angesprochene lächelte mit beunruhigenden Zähnen und spielte mit der linken Hand an den Fäden der nicht weniger beunruhigenden Marionette. Die rechte Hand baumelte aus der Öffnung. Carisa wartete noch einen Moment. Dann sagte sie: "Holst du sie bitte wieder rein?"
Chi Petto nickte leicht und zog Lilli ohne besondere Kraftanstrengung durch das Fenster.
"Das war wirklich beeindruckend, wie du so -schnell zum Fenster ge- -huscht bist", kommentierte Nelhen. Die Anderen nickten.
"Alles in Ordnung da unten?", tönte es vom Dach des Türmchens. Der angeheuerte Wasserspeier dort hatte die verschlüsselte Nachricht entgegengenommen und fragte sich jetzt, was diese da unten ausgelöst haben mochte.
"Ja, ja. Alles in Ordnung", antwortete die Ausbilderin und sah Lilli an, "Wenn ich jetzt bitte die Nachricht haben könnte", forderte sie. Die Rekrutin verzog das Gesicht und sah wortlos zum Fenster.

16.12.2005 22: 31

Siouxsie

Rita stand sich derweilen unten im Hof alle vier Hufe in den Bauch und wunderte sich ein wenig, an welche seltsamen Leute der Händler sie verkauft hatte. Kein einziger Stier weit und breit, kein Stall, kein Futter, dafür eine Menge aufgeregter Menschen und lautes Geschrei....das war zuviel für ihr Gemüt. Sie wollte zurück in den Stall. Sie versuchte, ein Stück zu gehen und merkte, dass sie angebunden war. Was sollte sie nur tun? Da fiel ihr ein, dass einer der beiden Männer, die sie vorher von Olivio weggebracht hatten, eine Puppe dabei hatte. Und die hatte ein Messer in der Hand gehalten....vielleicht würde sie ihr helfen? Sie musste nur irgendwie ihre Aufmerksamkeit erregen. Und ihr dann erklären, was sie tun sollte. Puh, das würde nicht einfach werden, aber eins nach dem anderen.
Sie füllte ihre Lungenflügel bis zum Bersten mit Luft und brüllte aus Leibeskräften das lauteste "Muh", das ihr jemals über die vollen Lippen gekommen war.

Genau in jenem Moment, als Lilli Richtung Fenster schaute, ertönte das markerschütternde Muhen von Rita und ließ alle Fenster und sogar die Wände erzittern. Der oberhalb des Fensters, aus dem Lilli vorhin fast gefallen war, postierte Wasserspeier ließ vor Schreck die verschlüsselte Nachricht fallen und sie segelte wie ein Blatt im Wind in den Hof, genau hin zu Rita.

Lilli und Chi Petto, die dem einen Fenster zum Hof am nächsten standen, waren auch als erste dort und sahen in den Hof.
"Die Nachlicht liegt dolt unten....bei Lita", konstatierte Chi Petto trocken, wie es einem 480 Jahre alten Vampir zustand. "Und ihl Hintelteil ist genau dalübel."
Die anderen drängelten auch zu den Fenstern, die in den Hof gingen.
"Sie wird doch nicht....?", sagte Dippwin.
"Wenn sie aufgelegt ist, kann das schon passielen," gab Chi Petto in unerschütterlicher Ruhe zurück. "Und nach diesem Geblüll zu schließen, ist sie sehl aufgelegt."
Die Ruhe Chi Pettos hatte Carisa nicht, aber gut, sie war auch nicht so alt. Sie versuchte ein wenig Ordnung in das nun schon zur Gewohnheit gewordene Chaos dieses Rekrutenhaufens zu bringen.
"Rekruten,......", sagte Carisa mit drohender Stimme.
"Oh, oh, sie hebt den Schwanz...."
"Nein, sie hat ihn wieder gesenkt..."
"Na, sie hat bloß eine Fliege verscheucht..."
"Ah, jetzt hebt sie ihn wieder..."
Das Aufmerksamkeitsdefizit war groß.

Währenddessen lief Siouxsie wie ein Wirbelwind die Treppen hinunter, um gerade rechtzeitig im Hof anzukommen, als Rita der Natur ihren Lauf ließ. Da nach Siouxsies Ansicht aber das Einzige, was man aufgibt, ein Brief ist, hechtete sie mit einem Riesensprung Richtung Ritas massigem Hinterteil und konnte gerade noch die Nachricht fassen und wegziehen, bevor der Fladen mit einem unschönen Platschen den Boden erreichte.



18.12.2005 16: 15

Lilli Baum

Lilli, die ja zum Glück nicht aus dem Fenster gestürzt war, beobachtete mit leuchtenden Augen, wie der Kuhfladen auf die Erde platschte und dabei Siouxsie haarscharf verfehlte, wenngleich sie dennoch ein paar Spritzer abbekam. Die Rekrutin im Hof holte von irgendwoher ein Taschentuch hervor und wischte alle unerwünschten... ähm... Kuhnebenprodukte weg. Angewidert hielt sie das Taschentuch zwischen zwei Fingern möglichst weit von sich weg und erschauderte vor Ekel.
Derweil beobachteten die anderen das Geschehen immer noch mit größtem Interesse:
"Oh, gleich wirft sie es weg!"
"Da schaut mal, Rita hebt wieder den Schwanz!"
"Da schaut mal, jetzt schaut sie Siouxsie an!"
"Siouxsie! Siouxsie, hallo, schau wir sind hier oben!"
Einer der Rekruten lehnte sich etwas aus dem Fenster und winkte eifrig.
Die blonde junge Frau schaute nach oben und verzog entnervt das Gesicht. Dann warf sie einen Seitenblick zum Taschentuch und dieses schon einen Augenblick später in Richtung Fenster.
Das dreckige Ding segelte im hohen Bogen nach oben und...
traf natürlich nicht, was zweifellos mit den minderwertigen aerodynamischen Eigenschaften eines Taschentuchs zusammenhing.
"Schluss!", rief Carisa nun die Rekruten zu Ordnung: "Hört auf zu trödeln! Marsch, ab nach draußen!"
Missmutig machten sich die Rekruten Richtung Tür auf, begleitet von verschiedenen Nuschellauten: "Ja Ma'am..." "Och, gerade wenn es spanndend wird." "Komm zur Stadtwache haben sie gesagt... Die sitzen da den halben Tag nur hinterm Wachetresen herum, haben sie gesagt..."
Nur eine ignorierte die Anweisung, hatte diese vielleicht auch nur überhört. Lilli starrte immer noch mit glänzenden Augen auf den Kuhfladen da unten und strahlte über das ganze Gesicht. 'Ein Kuhfladen! Dünger! Kationen! Himmel, ich bin im Paradies! Ich komme, ich komme!' Sie stellte einen Fuß aufs Fensterbrett.
"Hey, das gilt auch für dich!", fauchte Carisa, die der Ungehorsam der Rekruten langsam gewaltig an den Nerven zerrte, und packte Lilli am Kragen.

19.12.2005 21: 41

Amalarie Mögebier

Die Rekruten betraten nun alle missmutig den Aufenthaltsraum der Wache gefolgt von Carisa mit Lilli im Schlepptau, die einen sehr merkwürdigen Glanz in den Augen hatte.
Carisa baute sich vor den Rekruten auf "So, meine Lieben. Wir haben wahrscheinlich nicht mehr viel Zeit, eine gewaltige Büffelherde stürmt auf unsere Stadt zu und das einzige was euch interessiert ist, dass eine Rekrutin von ...ehm... Kuhdung getroffen werden könnte!",
Alle blickten betreten zu boden und einige scharrten verlegen mit den Füßen und fixierten eine sehr interessante Stelle am Boden an. "Also, die beiden Nachrichten werde ich jetzt mal entschlüsseln, da hier ja keiner dazu wirklich in der Lage ist. Außerdem möchte ich, dass ihr alle euch jetzt mal Gedanken dazu macht, was wir im schlimmsten Fall gegen die Büffel unternehmen können! Und Knödel und Mögebier werden sich um die Entsorgung der Kuh kümmern.",
Bei der letzen Aussage schaute Dippwin betreten zu Boden "Aber .....",
"Außerdem, Bendolch kommandiere ich dich dazu ab, die... eeeehm.. Hinterlassenschaft deiner Kuh zu entsorgen, sofort! Du weißt ja wo der Schneeschieber steht",
"Ja, Mä'am",
"Mä'am?, Mä'am? Mä'am!!!",
Siouxie die sich offensichtlich vernachlässigt fühlte hüpfte vor der Ausbildern auf und ab und winkte mit der Hand. "Was?!",
fragte Carisa mit einer Stimme, die so eisig klang wie ein Gletscher von dem gerade ein riesiges Stück abbrach. "Und was mache ich??",
piepste Siouxie deutlich eingeschüchtert. Carisa antwortete mühsam beherrscht "Du gehst duschen!"


20.12.2005 16: 21

Anette Knödel

Schmollend tapste Siouxsie aus dem Raum.
Dippwin ging den Schneeschieber holen, während er leise vor sich hin fluchte, um seinen Unmut über die ihm zugeteilte Aufgabe auszudrücken.
Anette und Amalarie begaben sich mit Rita im Schlepptau zum Viehmarkt, während die anderen Rekruten im Aufenthaltsraum blieben, um Lösungsvorschläge durchzugehen.
"Also, die Idee mit dem großen Katapulten finde ich persönlich nicht gut. Es muss doch eine fredliche Lösung geben!", sprach Bruder Laudes.
"Sichel, alleldings fehlen uns bishel die Altelnativen.",merkte Chi an.
Lilli stand schweigend im Raum herum und schaute desinteressiert durch die Gegend. Sie träumte von den Unmengen an Dünger, die solch eine große Büffelherde produzieren würde...Ihre Augen wurden glasig bei der Vorstellung, so viel Dünger alleine für sich zur Verfügung stehen zu haben.
"Hm, bloß bereits da gewesene Vorschläge zu sammeln führt zu keiner Lösung...neue Ideen müssen her!", brachte Fliegweit Triffgut hervor.
"Gut, abel was schlägst du vol?"

Währenddessen schimpfte Amalarie in einer Straße Ankh-Morporks, während sie auf Anettes Schulter saß.
"Also wirklich! Warum muss ich, ausgerechnet ICH mit dir hier rum laufen? Ich habe wirklich keine Lust, die Ohren voll gequasselt zu bekommen, erst recht nicht von dir!"
Anette schwieg und nickte nur stumm. Widerworte wären zwecklos gewesen. Doch plötzlich riss sie die Augen auf und schaute die Gnomin auf ihrer Schulter an:
"Schlafmittel!"
"Genau, Schlafmittel sollte man dir geben, damit du endlich mal die Klappe hältst!"
"Nein, Amalarie...ich meine...was wäre, wenn wir die Kohlfelder um Ankh-Morpork herum mit einem starken Schlafmittel bearbeiten, sodass die Wasserbüffel, die sicher von dem Kohl probieren werden, einschlafen, und somit keine Gefahr mehr darstellen?"
Amalarie kratzte sich am Kinn.
"Ja, die Idee ist gar nicht mal so übel...sie hat nur einen klitzekleinen Haken: Die gesamte Kohlernte Ankh-Morporks wäre damit hin!"
Anette zog eine Schnute und nickte zustimmend.
"Ja, da hast du wohl Recht...Entschuldigung...aber sind die Einwohner Ankh-Morporks nicht wichtiger als die Kohlfelder?"
"Schlag es doch Carisa vor, wenn du meinst....aber still jetzt, wir sind am Viehmarkt angekommen!"

20.12.2005 17: 04

Dippwin Damo Felabro Bendolch

Gelangweilt spuckte der Kleine Murphy den Tabak aus, richtete sich in seinem Sattel auf und versuchte die gewaltige Herde vor ihm zu überblicken. In den letzten 36 Stunden hatten sie mehr als die Hälfte der Sto-Ebene überquert. Weit mehr als ihr Auftraggeber in dieser Zeit von ihnen erwartet hatte. Trotzdem ließ Doc Dollerkerl die Büffel von seinen Kuhtreibern ohne Pause immer weiter und weiter antreiben.
Bei keinem der Dörfer hatten sie sich länger als eine knappe Stunde aufgehalten. Nach dieser Zeit war von einfacheren Lehm- oder Holzhütten ohnehin keine Spur mehr zu sehen und selbst die stabileren Steinbauten waren bis auf die Grundmauern niedergetrampelt. Wie viele kleine Siedlungen sie auf diese Weise zerstört hatten, konnte Klein Murphy schon nicht mehr sagen, aber es mochten über ein Dutzend sein. Die Semaphorentürme hatte er gar nicht zu zählen versucht. Die Herde verminderte noch nicht einmal ihre Geschwindigkeit, wenn die massigen Leiber der Tiere über die grazilen Türme hinweg walzten.
Immer weiter folgte Doc Dollerkerl der Kette aus Nachrichtentürmen, die sie über kurz oder lang direkt nach Ankh-Morpork führen würde. Und dann...
Mit einer verächtlichen Miene biss Klein Murphy ein Stück Priem ab und begann lustlos auf dem Tabak herumzukauen. Wie lange würde sie Doc Dollerkerl noch ohne Pause über die Ebene jagen? In den letzten Tagen hatte er kaum ein Auge zugemacht und den anderen Jungs ging es nicht besser. Dabei zählte Klein Murphy noch zu den zäheren Treibern mit jahrelanger Erfahrung. Wenn er in die Gesichter seiner jüngeren Gefährten blickte, sah er bereits deutlich ihre Erschöpfung.
Mit leichtem Druck seiner Fersen trieb er sein Pferd zu einem leichten Trab an und schloss zu seinem Chef auf, der einige Meter vor ihm ritt.
"Aye, Doc!" sprach er ihn mit ruhiger und ausdrucksloser Stimme an.
"Mmh." Ohne seinen Treiber anzusehen, trabte Doc Dollerkerl weiter.
"Langer Tag - oder wie, Chef?"
"Mmh."
Eine zeitlang ritten beide stumm nebeneinander her.
"Weißt du, Chef, ich habe mal so gedacht..."
"Mmh."
"Na ja ich dachte, wenn wir erstmal in der Stadt ankommen... ich meine, dann sollten wir wohl ganz schön... ausgeschlafen sein, oder?"
Zum ersten Mal sah Doc Dollerkerl den Reiter an seiner Seite an. Obwohl Klein Murphy äußerlich gelassen wirkte, sah Doc doch die Nervosität in seinen Augen.
"Sollten wir das, ja?"
"Ja, also ich dachte schon... weil... na ja du weißt doch, was sie über Ankh-Morpork sagen..."
"Tatsächlich?" Der Blick seines Chefs vermittelte Klein Murphy den Eindruck gerade auf sehr dünnem Eis zu reiten.
"Ähm... ich meine... also, ich..."
"Da meintest du, wir müssten vielleicht eine Rast machen?"
Unterwürfig und unschuldig lächelte Klein Murphy seinen Chef an, vollbrachte dabei aber trotzdem das Kunststück, ein wenig Hoffnung zum Ausdruck zu bringen.
Mit einem kleinen Seufzer, betrachtete Doc Dollerkerl den Abendhimmel, der sich im Licht der untergehenden Sonne langsam rot färbte.
"Na gut", antwortete er schließlich. "Sag den Männern, sie sollen die Herde zusammentreiben und für die Nacht sichern. Wir reiten im Morgengrauen weiter. Auf eine Nacht mehr oder weniger kommt es nicht mehr an. Ankh-Morpork ist so oder so dem Untergang geweiht."
"Ja, Chef - sofort, Chef!" Klein Murphy beeilte sich zu den anderen zu galoppieren, um ihnen Bescheid zu geben.
Ein zufriedenes Grinsen breitete sich in Klein Murphys Gesicht aus. Das hatte er ihnen allen voraus. So etwas wollte gelernt sein. Nicht jeder konnte seinem Vorgesetzten so unverschämt kriecherisch die eigenen Wünsche aufzwingen wie er.

21.12.2005 19: 40

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

"- und zuletzt das Mehl unterheben. Sodann forme kleine Taler aus dem Teig und-"
"Ein Rezept!", knurrte Carisa und unterbrach damit Ignatius, der die Nachricht vorgelesen hatte, die Siouxsi vor Schlimmeren gerettet hatte. "Irgendein Rekrut hat sich von seiner Mutter ein Plätzchenrezept zum Wachhaus schicken lassen."
"Nun, das Schneevaterfest steht vor der Tür. Noch eine Woche und-", begann Bruder Laudes zu erklären.
"Zu schade, dass der Absender... bespritzt ist", brummte die Ausbilderin. "Hattet ihr Glück, was die Nachricht von der Ebene angeht?"
Chi und Fliegweit sahen auf. "So gut wie fertig. Eine Menge Sonderzeichen", erklärte der Vampir und schrieb beeindruckend schnell einige Zeichen auf ein Blatt Papier. "So."
Carisa nahm die dechiffrierte Nachricht entgegen, die als Letztes von der Sto-Ebene angekommen war.
--- Notfallcode A ---, las sie.
"Die Art und Dringlichkeit der Nachricht", erklärte Rekrut Triffgut, "A steht für einen Vorfall, der einen Ausfall der gesamten Linie bedeutet." Carisa nickte und las weiter.
--- Büffelherde überrennt uns --- Struktur hält nicht stand --- Reperaturteam dringend benötigt --- Büffel werden getr
Die Ausbilderin sah auf.
"Warum entschlüsselt ihr nicht sofort alles und gebt mir dann die ganze Nachricht?"
"Das ist die ganze Nachricht", antwortete Chi Petto.

24.12.2005 10: 59

Siouxsie

Während Siouxsie es trotz der drohenden Gefahr so gar nicht eilig hatte und sehr laut falsch singend unter der Dusche stand, Dippwin mit spitzen Fingern den Schneeschieber haltend das letzte Häufchen Dung auf den Misthaufen beförderte und Rita nachtrauerte, Amalarie und Anette gerade am Viehmarkt ankamen und den Stand des Händlers Olivio suchten und Rita nicht wusste, ob sie sich über ihre Rückkehr in den heimatlichen Stall freuen sollte, da ihr Dippwin mittlerweile sehr ans Herz gewachsen war, standen Carisa und die übrigen Rekruten noch immer im Aufenthaltsraum der Wache und starrten auf die dechiffrierte Nachricht.
"Die Verbindung ist mittendrin abgebrochen.....wahrscheinlich kam in dem Augenblick gerade die Büffelherde vorbei....und walzte alles nieder", analysierte Fliegweit Triffgut treffend.
Carisa schüttelte den Kopf: "Das ist zwar eine Erkenntnis, aber sie hilft uns im Moment auch nicht weiter."
Lilli schnappte sich die Nachricht und deutete aufgeregt und energisch auf den letzten Satz: --- Büffel werden getr
Sie schaute fragend in die Runde.
"Die Büffel werden getr......getr.....getreten?", dachte Fliegweit laut, in der Hoffnung, nochmal einen Treffer zu landen.
"Nein,", sagte Bruder Laudes, als die Erleuchtung über ihn kam und eine Erkenntnis in seinem Kopf formte. "Die Büffel werden getrieben, ja, sie werden getrieben....!"

Als Siouxsie frisch gewaschen und gekämmt aus der Dusche kommend den Aufenthaltsraum betrat, konnte sie gerade noch Bruder Laudes sagen hören.
"Die Büffel werden getrieben, ja, sie werden getrieben....!"
"Du meinst," mischte Siouxsie sich ein, "die Büffel sind nicht freiwillig am Weg nach Ankh-Morpork?"
In Carisas Kopf nahm ein Plan Gestalt an, sie mussten rasch handeln und die einzige Chance nutzen, die sie im Moment zu haben schienen.
"Wir müssen wohl selber in die Sto-Ebene aufbrechen und - wenn sich Bruder Laudes Vermutung bestätigt - die Viehtreiber ausschalten. Falls sich die Situation jedoch anders darstellen sollte, nehmen wir zur Sicherheit das Fläschchen mit dem Liebessaft von Olivio mit. Okay, Rekruten, wir sehen uns in 10 Minuten in voller Ausrüstung unten im Hof. Sobald Amalarie und Anette zurück sind, brechen wir auf."
Die Rekruten schlugen die Hacken zusammen, salutierten und stoben in alle Richtungen davon.


26.12.2005 11: 17

Lilli Baum

Ja, sie stoben davon, wie man nur davonstoben konnte, schließlich galt es ja Ausrüstung zu besorgen.

Ausrüstung ist eine immens wichtige und enorm ernstzunehmende Sache und vor allem ein Begriff, den man mit ausreichend Phantasie sher weit auslegen konnte. Und wenn auch manch ein Wächter über keinerlei gesunden Menschenverstand verfügte - Phantasie hatten sie alle.

So stoben sie alle davon und suchten die Orte auf, an denen sie Dinge zu horten pflegten. Manche machten das in Schränken und Kisten, andere das unter losen Bodenbrettern. Aber manche waren so ausgefuchst und verschlagen, dass sie ihre eigenen Spinde dazu benutzten, um dort ihre Ausrüstung zu lagern.

Wenden wir uns doch nacheinander den verschiedenen Wächtern zu, wie sie ihre verschiedenen Dinge hervorkramten.

Lilli zum Beispiel flitzte aus dem Wachehaus, umrundete den Block einmal, bog dann in eine Seitenstraße ab und kam nach drei Minuten zurück und stampfte wieder ins Wachehaus, nachdem ihr eingefallen war, dass sich dort ihr gesamtes Hab und Gut befand. Sie sollte sich wirklich irgendwann einmal eine andere Bleibe suchen.
Im Wachehaus wieder angekommen, überlegte sie, was sie als pflichtbewusster Wächter so alles brauchen würde. Was zum Anziehen trug sie schon, Rüstung brauchte sie aber nicht, schließlich tragen Bäume keine Schutzkleidung, weil das ziemlich unnötig und absurd wäre. Aber was brauchte sie dann? Lilli begann angestrengt zu überlegen.

Nach gut sieben Minuten kam sie als vierte zum Treffpunkt zurück. Sie hatte drei Dinge eingepackt; das Fäßchen, mit der brennbaren Flüssigkeit, gut versteckt; eine Kanne voll mit Kaputtschino (die Nacht stand schließlich kurz bevor - und Lilli wollte nicht, das die anderen versehentlich einaschliefen; zum Glück hatte sie das Problem nicht); und schlussendlich noch ein gutes Dutzend Taschentücher. Man sollte nie ohne Taschentücher aus dem Haus gehen.

Interessiert schaute sich die Rekrutin um und fragte sich, was die anderen als Ausrüstung mitbringen mochten.

28.12.2005 23: 33

Carisa v. Schloss Escrow

Während sich die Rekruten für den großen Einsatz bereit machten, begab sich Carisa zum Kommandeuren um einen Lagebericht abzugeben.
Die Ausbilderin stand nun vor der Tür des Büros und atmete tief durch. Dann klopfte sie.
"Herein."
Carisa öffnete langsam die Tür und salutierte.
"Ah, Lance-Korporal, wie sieht die Sache mit den Büffeln aus?"
Rascaal grüßte ebenfalls und biss in die Knolle, die er in der Hand hatte.
Carisa schluckte, sie wusste wie ungern der Kommandeur beim Essen gestört wurde.
"Ja nun, wir müssen in die Sto Ebene. Die Vermutung ist, dass die Büffel von irgendjemandem getrieben werden. Zumindest lässt das diese Nachricht vermuten", Carisa reichte dem Kommandeuren die entschlüsselte Nachricht.
Dieser las sie, nickte und gab sie Carisa mitsamt einiger Knollensaftspritzer zurück.
"Wenn das so ist, warum stehst du dann hier noch rum?" schmatzte Rascaal.
"Nun ja, ich wollte zumindest bescheid geben", murmelte Carisa und wand sich zum Gehen.
"Gut gut Carisa, dann viel Erfolg", der Kommandeur nahm einen weiteren Bissen.
Carisa grüßte und verließ das Büro Richtung Hof.


31.12.2005 19: 04

Siouxsie

Siouxsie ging langsam in den Schlafsaal der Rekruten, sie wusste, sie würde nicht zu lange brauchen, um ihre Sachen zusammenzupacken. Sie griff unter ihr Bett, holte ein Bündel hervor und ging damit in den Umkleideraum.

Dort angekommen, zog sie warme Unterwäsche an, das Wetter war noch immer unfreundlich und machte keinerlei Anstalten, freundlicher zu werden.
Ihr Anzug aus schwarzem Leder bot genügend Schutz und gab ihr genug Bewegungsfreiheit, was man von der Standardausrüstung der Wächter nicht gerade behaupten konnte, aber um dem Bild eines Wächters halbwegs zu entsprechen, legte sie darüber den Brustharnisch an und setzte ihren Helm auf.

Kurzschwert und Dienstmarke komplettierten ihre Ausrüstung....obwohl man nicht davon ausgehen konnte, dass Büffel erkennen würden, dass man ihnen gerade eine Dienstmarke unter die Nase hält. Naja, aber offensichtlich gab es ja auch Viehtreiber....die würden schon verstehen. Und wenn nicht, gab es immer noch andere Möglichkeiten (vor ihrem geistigen Auge ballte sich heimlich eine Faust).

Notizbuch und Bleistift befanden sich soundso immer in der Innentasche ihrer Lederjacke.

Siouxsie hatte schon die Türklinke in der Hand, um sich zu den anderen Rekruten zu gesellen, als sie noch einmal kehrt machte und eine Packung Zopfgummis einsteckte, vielleicht würden sie sich auch diesmal so nützlich erweisen, wie beim Fall des lizensierten Opfers.

Sie warf noch einen prüfenden Blick in den Spiegel und stürmte dann zu den anderen in den Hof.


01.01.2006 11: 28

Amalarie Mögebier

Der Viehmarkt ist der wohl fieseste Markt in ganz Ankh-Morpork. Zum einen liegt er direkt in den Schatten und zum anderen weiß man auf den ersten Blick was mit den Tieren geschehen soll, die hier landen, der Schlachthof liegt direkt um die Ecke. Den beiden drehte sich bei dem beißenden Gestank der Magen um und sie bemerkten wie Rita unruhig durch die Gegend schielte. Nicht das kleinste "Muh", war von ihr zu hören.
Anette zog an Ritas Strick und gemeinsam betraten die beiden den Platz um einen geigneten Käufer zu finden. Sie schlenderten also mit Rita im Schlepptau durch die Gegend und mit jedem Schritt den sie weiter in den MArkt eindrangen wurde ihr schlechtes Gewissen größer Rita hier ihrem Schicksal zu überlassen. Ein kleiner Mann sprang ihnen in den WEg und beäugte Rita die hinter ihnen lief kritisch "Hallo meine teuersten, hübsches Tier habt ihr da! Gut genährt...",
Die beiden sahen ihn erschrocken an "Sie ist nicht zum verzehr geignet, eeehm, zu verkaufen woltte ich sagen!", Anette sah den Mann entrüstet an "Und nun gehen sie uns bitte aus dem Weg wir sind, eeehm dienstlich unterwegs.",
die beiden zwängten sich an dem komisch starrendem Mann vorbei. "Na das hast du ja super hinbekommen! Da wird Carisa ja richtig stolz auf uns sein!", Amalarie sah Anette gereizt an.
Sie wusste das sie Rita loswerden mussten, nur wie?? Sie jetzt hier zu verkaufen würde ihr die Lust auf Imbissbuden oder sonstiges Fleisch in Ankh-Morpork gründlich vergehen. Sie sah Anette angestrengt an "Entschuldige bitt, ich hätte si ja auch nicht an diesen Kerl da verschachert, dem schon bei ihre Anblick das Wasser im Mund zusammen gelaufen ist, aber wir können sie auf gar keinen Fall mit in die Wache zurück nehmen! Wir brauchen einen anderen Plan!",
Anette und Amalarie liefen noch etwas über den Markt und überlegten. Plötzlich ging Amalarie ein Licht auf, sie hatte einen Plan!

Nach ca. 30 Minuten begaben sich die beiden ohne Rita, zurück auf den Weg zur Kröselstraße, sie freuten sich, dass sie Rita so weiterhelfen konnten und nicht die Schuld ihres Mordes auf sich nehmen mussten. Kurz bevor sie bei der Wache angelangt waren, zerzausten sie sich nocheinmal die Haare, rupften etwas an ihren Gewändern rum und grinsten sich begeistert an.
Dann betraten sie das Wachhaus.

02.01.2006 18: 00

Anette Knödel

Als Anette und Amalarie, zerzaust wie sie waren, das Wachhaus betraten, wurden sie von den aufgeregten Rekruten empfangen.
"Wunderbar! Dann können wir ja endlich los!", bemerkte Carisa, und schob die Rekruten wieder aus dem Wachhaus heraus.
"Ehm..ehm, Carisa? Mä'äm?", sagte Anette schüchtern und salutierte.
"Ja, was ist?"
"Wir...wir hatten die Idee...nun ja, ein starkes Schlafmitteln auf den Feldern um Ankh-Morpork herum zu verteilen, damit die Büffel, falls sie davon fressen sollten, müde werden und hoffentlich einschlafen."
"Genau!", fiel Amalarie ihr ins Wort, "Ich meine, so ein paar unbrauchbare Kohlköpfe sind schliesslich nicht so viel wert wie die Rettung der Stadt, oder?"
"Hm,ja, da magst du Recht haben, Amalarie...Danke für den Hinweis ihr beiden, ich werde drüber nachdenken", fügte Carisa nachdenklich hinzu.

Chi, Dippwin, Lilli und die anderen überprüften noch einmal, ob sie alles mit hatten, was sie mitnehmen wollten, und machten sich auf den Weg. Sie wurden sichtlich nervös, denn so langsam wurde es ernst.

03.01.2006 13: 44

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

Die Räder des Wagens schmatzten im schlammigen Untergrund. Kurz hinter den Stadttoren waren die Wegverhältnisse etwas besser geworden, der Karren rumpelte im Regen Richtung Mitte. Zwei kräftige Pferde zogen triefend das Fahrzeug. Die zehn Wächter auf dem Gefährt hatten schon bald nach dem Aufbruch jeden Enthusiasmus verloren und als das behelfsmäßig über die Ladefläche gespannte Tuch voll gesogen war und dicke, eiskalte Tropfen auf sie fielen, ging die Stimmung komplett dahin. Selbst der Priester hatte aufgehört, über Sonnenschein und gute Nachrichten zu sprechen und so saßen sie schweigend auf den beiden Bänkchen an den Seiten der Ladefläche und starrten auf ihre Füße. Heftig prasselte der Regen auf die Stoffplane und übertönte alle anderen Geräusche.
'Eine gute Gelegenheit, noch einmal die Ausrüstung zu überprüfen', dachten sich einige der angehenden Wächter und schauten in ihre Säckchen, Beutel und Rucksäcke, während Carisa, der der Regen wenig ausmachte, auf dem Kutschbock sitzend die beiden Laternen am vorderen Ende der Kutsche anzündete. Schon bald bildeten die schaukelnden Lichtkreise eine kleine Insel im schwarzen Meer der nächtlichen, verregneten Kohlfelder.

03.01.2006 16: 57

Lilli Baum

Irgendwann machte sich Unruhe auf dem Karren breit.
Die Wächter begannen zu tuscheln, denn irgendetwas fing an, sie gewaltig zu stören. Es war nicht die Anwesenheit von etwas. Es war vielmehr das Fehlen einer Sache.
Die Wächter brachen in leise Diskussionen aus, doch niemand kam auf den Grund, was sie so störte. Nur Lilli schwieg und schaute zum Himmel empor.
Wenn es Tag gewesen wäre, dann hätten lange Sonnenstrahlen gierig ihre Finger durch die Wolkendecke gestreckt, bis sie an die Erde reichten. Dann hätten sie Wolken zerrissen, bis nur noch Fetzen am Himmel gehangen wären, und dann hätten sie die regennassen Kohlfelder mit Sonnenlicht durchtränkt, sehr zur Freude der Ortsansässigen Bauern und Seramis', des Gottes der bewölkten, aber größtenteils sonnigen Sommertage.
Stattdessen verschwanden die Wolken einfach nur, bis nur noch schmale, blasse Bänder am Himmel zu sehen waren, durch die vereinzelt zaghaft die ersten Sterne blicken. Zusammen mit einem runden vollen Mond, der seinen Schein weit über die Ebene und das Umland schickte.
Das trübe Licht reichte weit; von schlammverkrusteten Büffeltreibern, über die Büffelherde, die sich durch die durchweichte und verschlammte Ebene quälte, bis hin zu dem kleinen Karren voller Wächter, welcher der gigantischen Masse an Wiederkauern langsam und scheinbar unaufhaltsam entgegen ruckelte.
Der Mond begann sich zu fragen, ob die Menschlein (u.ä.) dort unten suizid veranlagt waren, verdrängte den Gedanken aber, als sich die Kopfschmerzen wieder meldeten. Wieso ließ er sich eigentlich jeden Monat vom neuen volllaufen? Er beschloss ein neuer Mond zu werden. Wie jeden Monat.
Lilli dort unten auf den Karren kümmerte der Himmel aber nur recht wenig. Sie schaute nach oben, das stimmte, aber das auch nur, damit die anderen sie nicht ansprachen. Die Rekrutin lauschte. Nicht der Büffelherde, nicht den Gesprächen ihrer Mitwächter, nicht dem verklingenden Regen, nicht dem Säuseln des Windes, der unbekannte Dufte aus fernen Ländern mit sich trug.
Nein sie lauschte dem Ächzen des Holzes, aus dem der Karren bestand.

Nach einer Weile hielt Lilli es für angebracht, den Karren zu verlassen. Leicht rüde, drängelte sie sich durch die anderen Wächter hindurch, bis sie an den Rand des Karrens gelang und mehr oder weniger elegant das Fahrzeug verließ.
Einer der Wächter hatte noch Zeit "Lilli, was soll das?" zu fragen, ehe die Hinterachse brach und alle querbeet durcheinander vom Karren herunterpurzelten.

04.01.2006 1: 19

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

"Na - großartig", knurrte Carisa. Die Rekruten standen murrend auf. Keiner von ihnen war nicht von oben bis unten mit Schlamm beschmutzt. Außer Lilli.
"Danke schön, liebe Kollegin", Fliegweit sah sie böse an. "Du hättest ja nicht vielleicht Bescheid... sagen... ach vergiss es."
"Und was machen wir jetzt?", jammerte Anette. "Wir sitzen Meilen von der Stadt entfernt, haben keinen Wagen und nur zwei Pferde ohne Sattel. Außerdem jede Menge Ausrüstung. Was sollen wir nur tun? Wir sind verloren und die Stadt auch und-"
"Das reicht jetzt", erklärte Carisa und unterbrach den Ausbruch der Rekrutin. Die übrigen sahen sich um. Um sie herum war nur nasser Kohl und Nacht.
"Dann müssen wir halt zu Fuß weiter", sagte Dippwin. "Egal, wie langsam wir vorankommen, wir erreichen die Büffel auf jeden Fall, bevor sie die Stadt erreichen."
"Dinge, die ich schon immer tun wollte", Ignatius nickte. "Einer riesigen Herde wild gewordener Wasserbüffel entgegen wandern." In diesem Moment erschien am Horizont eine lange Kette von Lichtern.
"Ah!", schrie Bruder Laudes auf und wich hinter die Überreste des Karrens. "Die Büffelherde! Sie ist schon da!" Amalarie saß auf dem steil nach oben stehenden Kutschbock und starrte in die Richtung der schwankenden Lichter.
"Nein", sagte sie. "Es sind Leute. Bauern und so. Einige tragen große Bündel mit sich und schieben Karren."
"Flüchtlinge", brummte die Ausbilderin und sah den langsam näher Kommenden entgegen.

04.01.2006 2: 37

Amalarie Mögebier

Den Wächtern verschlug es den Atem, als die Menschen auf Sichtweite herangekommen waren. Es war ein Bild des Entsetzens was sich ihnen bot, an einigen hingen nur noch verdreckte Lumpenfetzen. Mütter hatten ihre völlig ausgemergelten Kinder an der Hand oder die, die zu jung oder schwach waren auf dem Arm. Nicht wenige wurden hinter den anderen auf Baren getragen, sie wirkten fiebrig und nicht ansprechbar.

Als die Flüchtlinge auf sie zukamen stoppten sie vor der kleinen Wächtergruppe. Carisa trat vor und ergriff das Wort, "Hallo, ich heiße Carisa von Schloss Escrow. Ich bin Wächterin der Stadtwache Ankh-Morpork's.", sie zeigte ihre Dienstmarke vor.
"Wir haben Informationen erhalten die uns vermuten lassen, dass sich von hier aus eine sehr große Herde Büffel auf Ankh-Morpork zu bewegt. Wisst ihr etwas über diese Büffelherde? Habt ihr sie vielleicht sogar gesehen?",
Eine ältere Frau mit einem verschrumpelten Gesicht trat hervor, sie hatte ein zerlumptes braun-graues Gewand an und stützte sich auf einen improvisierten Stock. Ihr Fuß war gequetscht und schillerte in allen möglichen Farben, er sah sehr unappetitlich aus und auf ihm prangte ein großer Hufabdruck, der mit einer eitrigen Kruste überzogen war. Sie sprach mit einer schnorrenden kratzigen Stimme "Ob, wir etwas wissen? Ob wir etwas gesehen haben?", sie schnaubte verächtlich "Wir haben sie nicht nur gesehen, unsere Dörfer wurden von ihnen Niedergewalzt, sie haben uns nicht einmal die Chance gelassen unser Hab und Gut zu retten geschweige denn unsere Verwandten, die nicht mehr gut zu Fuß waren!", sie schluchzte laut auf und auch andere aus dieser traurigen Vereinigung stimmten in diesen Klagelaut mit ein.
Carisa fixierte die Frau unruhig "Ich kann verstehen, eehm, das du aufgeregt und traurig bist, aber ich brauch mehr informationen von Dir! Wiviele sind es? Werden sie von irgend jemand angetrieben oder so? Wann haben sie euer Dorf zerstört und wie lange seit ihr unterwegs?"
Die alte erwiderte, "Es sind ungefähr 100 können auch mehr oder weniger sein aber die Zahl trifft es denke ich. Zu deiner zweiten Frage, ja schön das du schon davon erfahren hast die Büffel werden von 10 Männern vorangetrieben.", ihre Augen weiteten sich, als sie weitersprach "Es sind grausame Männer! Durch und durch böse, sie reiten alles ohne Rücksicht auf Verluste nieder und lachen noch dabei!", die Menge hinter ihr murmelte unruhig, ein kleines, schmutziges rothaariges Mädchen trat schüchtern hervor und sah die Wächter mit großen wässrigen Augen an, während sie sich in den Rock der alten krallte. "Du hast etwas vergessen Oma! Den anderen noch viel böseren Mann mit dem großen Hut!", die Alte erbleichte und starte entgeistert in die Runde. Carisa sah, dass sich etwas an dem Gesichtzug der Frau änderte und sie war sich sicher erst einmal keine Informationen mehr von ihr zu erhalten. Sie wandte sich dem Mädchen zu.


04.01.2006 13: 50

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

Als der Mond zu sinken begann, sah der Mann mit dem Hut über die weite Ebene vor sich.
"So", sagte er. "Jetzt geht jeder noch mal pinkeln und dann reiten wir weiter."
Dann verfiel er in ein lautes, irres Lachen.

Die Flüchtlinge waren weiter gezogen und die Wächter stapften in die Richtung, aus der sie Dorfbewohner gekommen waren. Dreckig, nass und zu schwer beladen stapften sie missmutig durch die kalte Nacht. Die beiden Pferde waren den Flüchtlingen zum Transport der Kranken und verwundeten mitgegeben worden.
"Es wäre an der Zeit, einen Plan zu entwickeln", regte Ignatius an.

04.01.2006 14: 36

Anette Knödel

"Einen Plan, wie?", merkte Amalarie an, "zufällig haben Anette und ich einen Lösungsvorschlag..Anette, bitte!"
"Ehm..ja, genau. Also, Amalarie und ich, wir haben uns...ehm...bei unserem Abstecher in die Stadt ein starkes Schlafmittel gekauft. Was wäre also, wenn wir dieses Schlafmittel über den Kohlfeldern nahe der Stadt verteilen würden, sodass die Büffel, falls sie von dem Kohl fressen sollten, hoffentlich ins Reich der Träume verschwinden?"
"Genau", bestätigte die Gnomin, "Allerdings müsste man dazu wissen, ob die Büffel so hungrig sind, dass sie sich an Kohl vergreifen würden und deshalb habe ich das kleine Mädchen vorhin, als ihr mit den Pferden beschäftigt ward, gefragt, ob die Männer für die Büffel Futter dabei haben. Und sie hat verneint."
"Ha! Also nicht!", triumphierte Anette.
"Problem an der Sache ist aber: die Dorfbewohner hatten Ställe und darin auch Heu und so, was die Büffel fressen können", merkte Carisa an.
Anette schnalzte mit der Zunge. Ihr Plan könnte also vermutlich nicht funktionieren. Aber es war trotzdem einen Versuch wert.
Sie räusperte sich und wandte sich ihren Rekrutenkollegen und -kolleginnen zu: "Na schön. Hat irgendjemand etwas dagegen, wenn wir das mit dem Schlafmittel zumindest versuchen? Wenn ja, bitte schreien, oder, falls man nicht dazu fähig ist, die Hand heben. Danke."


04.01.2006 17: 01

Dippwin Damo Felabro Bendolch

Ungläubig starrte Klein Murphy seinen Chef an. "Jetzt sofort, Doc?"
Noch immer blickte Doc Dollerkerl über die Ebene in Richtung Ankh-Morpork und lächelte selbstzufrieden. Nur ungern ließ er sich von dem Treiber aus seinen Träumen reißen. Missmutig schob er den breitkrempigen Hut etwas höher und musterte den dreisten Kerl, der den Schneid hatte ihn zu stören.
"Selbstverständlich jetzt! Was glaubst du denn?"
"Aber Boss..."
"Welchen Teil hast du nicht verstanden? Den mit dem Pinkeln oder eher das mit dem Weiterreiten?" Docs Stimme war ein heiseres Flüstern und verhieß nichts Gutes.
"Äh... das ist es nicht, Boss. Aber du hattest doch vorhin befohlen, wir sollten die Herde für die Nacht sichern und noch ein paar Stunden schlafen, bevor..."
"Ja, Klein Murphy, du hast recht. Aber das war vorhin", unterbrach Doc Dollerkerl den Treiber mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen. "Inzwischen haben sich meine Absichten geändert."
Klein Murphy war irritiert. Nachdenklich musterte er seinen Chef.
"Warum, Doc?"
"Weil man es vorhin noch nicht konnte. Aber jetzt kann man es!"
Der Treiber wartete auf eine nähere Erklärung seines Chefs, aber der starrte nur mit diesem beängstigenden, beinahe irren Blick in die Ferne. So sehr sich Klein Murphy auch anstrengte, konnte er auf der Ebene nichts Besonderes erkennen.
"Ja natürlich, Chef. Da hast du wohl vollkommen Recht. Bin ganz deiner Meinung. Nur..."
"Sprich frei und offen, Murphy."
"Was kann man jetzt?"
"Ah! Eine kluge Frage." Das Lächeln in Doc Dollerkerls Gesicht wurde noch etwas breiter und zufriedener. Jovial legte er einen Arm um die Schulter seines Treibers und drückte ihn kameradschaftlich an sich.
"Siehst du, Murphy, als ich vorhin den Befehl gab, das Lager aufzuschlagen, setzte gerade die Dämmerung ein, richtig?"
Klein Murphy nickte bestätigend.
"Inzwischen ist es Nacht geworden", fuhr Doc Dollerkerl fort, "aber der Mond schenkte uns noch eine ganze Weile sein silbernes Licht, so dass es nicht all zu dunkel wurde. Korrigiere mich, wenn ich etwas Falsches sage, ja?"
Energisch schüttelte der Treiber den Kopf. Nein, sein Boss hatte schon ganz Recht. Es war eine angenehm helle Nacht gewesen.
"Nun, vor einigen Minuten ging der Mond am Horizont unter und tiefe Finsternis senkte sich über uns." Theatralisch deutete Dollerkerl mit seiner freien Hand auf die Ebene und untermalte das Gesagte.
Wieder musste Klein Murphy ihm zustimmen und nickte eifrig.
"Seitdem, mein bester Murphy, sieht man Das!" Mit ausgestrecktem Arm zeigte Dollerkerl auf einen bestimmten Punkt in der Ferne. Und tatsächlich, - nach einigen Augenblicken konnte auch Murphy ein schwaches Leuchten über der Ebene erkennen, als wenn dort gleich die Sonne aufgehen wollte.
"Was ist das, Boss?" fragte er mit leiser Stimme.
"Das, lieber Murphy, sind die Lichter von Ankh-Morpork! Die Stadt ist bereits näher, als wir gedacht hatten. Und aus diesem Grund werden wir unverzüglich weiter reiten! Bereits in wenigen Stunden werden wir diesen Schandfleck dem Erdboden gleich machen!"
Jetzt konnte Klein Murphy das irre Funkeln in den Augen von Doc Dollerkerl ganz deutlich sehen. Der Kerl war vollkommen wahnsinnig!
"Sorg dafür, dass die anderen fertig werden, klar?"
"Ja, Boss" Der Treiber wand sich vorsichtig aus dem Griff seines Chefs, der immer noch seinen Arm um ihn gelegt hatte, als sich Docs Finger plötzlich schmerzhaft fest in seine Schulter bohrten.
"Und Murphy?"
"Ja?"
"Lass die drei Herden zusammentreiben. Ich will die Stadt in einer einzigen gigantischen Welle niederwalzen!"
"Alle dreihundert Tiere, Boss?"
"Alle!"

04.01.2006 19: 00

Lilli Baum

Langsam begann sich in Lilli das schlechte Gewissen zu regen; alle um sie herum waren dreckig, müde und abgerissen, nur sie war sauber. Halbwegs sauber.
Plötzlich regte sich in Lilli eine Idee. Es war keine gute Idee, auch keine sinnvolle, oder rationale, aber immerhin eine Idee. Sie klatschte unternehmungslustig in die Hände und hechtete dann in die nächste Pfütze aus Kohl und Schlamm.
Sie ignorierte die Blicke der anderen, als sie sich selbst mit Matsch einrieb.

"Was macht sie da?", fragte Carisa leicht genervt.
"Hm... ich glaube, sie will sich tarnen... Ja genau, das ist Tarnung! Matsch, und darauf klebt sie noch ein paar Kohlblätter!", rief Dippwin freudig.
'Hat der ein Rad ab?', fragte sich Lilli und schaute wortlos zu, wie die Rekruten die Unterhaltung weiterführten.
"Tarnung, für was brauchen wir Tarnung?", fragte Siouxsie.
"Hm. Ich glaube, sie will, dass wir uns von hinten anschleichen und dann die Treiber verhaften sollen. Und das geht nur mit einer perekten Tarnung."
"Und del lichtigen Einstellung: Wil dülfen nicht denken, das wil wie das Kohlfeld sind, wil müssen das Kohlfeld sein!", philosphierte Petto.
"Naja, ich glaube, das klingt plausibel", meinte Ignatius zögerlich und begann sich Schlamm einzureiben und Kohlblätter anzukleben.
Die anderen Wächter machten mehr oder weniger enthusiatisch mit, beobachtet von Lili, die Augenrollend im Kohlfeld saß und sich fragte, ob die jetzt endgültig einen in der (Salat)Schüssel hatten.
Dann erhob sich eine weitere Idee aus der Versenkung. Sie war sogar sinnvoll. Und rational. Aber Lilli hatte derzeit die Borke gestrichen voll von allen Ideen und wandte sich dem Kohl zu, um ein unterhaltsames Pläuschchen zu führen.

04.01.2006 21: 00

Carisa v. Schloss Escrow

Während nun sämtliche anderen Rekruten versuchten sich mit Matsch und Kohl zu tarnen, rief Carisa Anette zu sich.
"Ja Ma'am, was gibt es?"
"Nun Rekrutin. Der Einfall mit dem Schlafmittel ist ja schön, aber ich wollte dich darauf hinweisen, dass noch immer ich die Entscheidungen hier treffen."
Anette sah Carisa verständnislos an.
"Dir sollte doch mittlerweile aufgefallen sein, dass wir in der Wache nicht abstimmen, was zu tun ist, sondern dass das Aufgabe der höheren Instanz, sprich mir ist, oder irre ich mich da?"
Anette nickte.
"Ich hoffe, dass das nicht mehr vorkommt. Vorschläge kann man diskutieren, aber entgültig entscheiden tu ich", sagte Carisa bestimmt. "Und jetzt wegtreten und ebenfalls tarnen."
Anette salutierte und eilte sich, zu den anderen zu kommen.
Carisa ihrerseits hielt von tarnen dieser Art wenig. Als Stein fiel sie sowieso nicht sonderlich auf in dieser sehr dunklen Nacht und auch die Rekruten waren auch ohne Tarnung fast nicht zu sehen gewesen, zumindest nicht für relativ ungeübte Beobachter.
Carisa fragte sich, mit welchem Feind sie es hier zu tun hatten und aus welchem Grund dieser Ankh-Morpork zerstören wollte. Gründe hierfür gab es ja nun genug, selbst ihr fielen auf Anhieb fünf ein, aber die speziellen Gründe dieses Verrückten interessierten die Wasserspeierin dann doch.

05.01.2006 12: 07

Lilli Baum

Carisas Beine bewegten sich wie von alleine, weg von den schlammbesudelten Rekruten, während sie darüber sinnte, warum jemand Ankh-Morpork zerstören wollen könnte.
Als wären die Rekruten es sich bewusst, dass sie nicht mehr so mit Argus- ähm, Wassersepieraugen überwacht wurden, begannen sich die Wächter immer drolliger zu benehmen; je dreckiger sie wurden, desto besser gefiel ihnen die Tätigkeit des Tarnens.

Lilli unterhielt sich derweil weiter mit dem Kohl.

Vereinzeltes Kichern kam von mehreren Wächtern. Sie wurden immer ausgelassener und der aufmerksame Beobachter konnte sehen, dass manche begannen, lustige Sachen mit Kohl, Schlamm, Kohl und - habe ich schon Kohl erwähnt? - anzustellen.
Schließlich passierte es.
Später ließ sich nicht mehr feststellen, wer der Urheber gewesen war.
Aber dieser eine Matschball, der so einsam und verlassen durch die Luft segelte, um auf einen Kohlkopf mit einem jämmerlichen Splotsch! zu zerschellen, war wie ein geheimes Startsignal.
Plötzlich war die Luft erfüllt von Matsch, mit Kohl und mit vereinzelten matschigen Koghlköpfen[2].
Eines der Geschosse verirrte sich zufällig und traf Lilli am Hinterkopf. Aus den Gedanken gerissen, schaute sie sich panisch um, es könnte ja ein wirbelnder Büffelhuf gewesen sein!
Dann traf sie ein weiterer Matschball. Und noch einer.
Angewiedert spuckte sie nasse Erde aus, und sprang wutentbrannt auf. Sie griff sich so viel Schlamm, wie sie in die Händer bekam, formte eine Kugel daraus, und warf diese dann wutentbrannt, mit aller Kraft, in irgeneine Richtung.
Dann bereute sie ihre unüberlegte Handlung schon wieder, denn das Geschoss flog in hohen Bogen zu Carisa.
Obwohl es erstaunlich war, wie weit sie den Ball hatte werfen können, aber andererseits: Katapulte waren auch aus Holz...
Lilli fluchte innerlich, und schaute sich nach einem passenden Versteck um.
Derweil konnte man Carisa, die den Wächtern den Rücken zugewandt hatte, vor Wut beben sehen. Ihre Hand ballte sich zur Faust, und sie schien sich sehr zusammen zu reißen, damit sie nicht dem Übeltäter sofort den Kopf abriss.
Die schuldige Rekrutin brachte sich in Sicherheit, hinter einem Rindvieh, das eben angetrottet kam und direkt auf Chi Petto zuhielt. Ein abgerissener Hanfstrick baumelte von ihrem Hals herab, und sie begrüsste die Wächter mit einem lauten, langezogenen: "Muuuuuuh."

05.01.2006 22: 02

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

Carisa wandte sich bei dem Tiergeräusch hastig um. Ein großer Schlammball flog knapp an ihrem Gesicht vorbei. Sie sah verwirrt, wie das Wurfgeschoß neben ihr einschlug. Dann wandte sie ihren Blick auf die Rekruten und - wie sie staunend feststellte - eine Kuh. Sie musterte die angehenden Wächter. Amalarie war größentechnisch stets unauffälliger, wenn sie nicht gerade etwas anstellte. Und mit einer zusätzlichen Schlammschicht war sie die perfekte Feldacker-Pioniereinheit. Sah man von der Größe ab. Siouxie schein ein Naturtalent im Tarnen zu sein und Carisa nickte bestätigend. die Rekruten Triffgut und Querkopf hatten es ebenfalls hinbekommen, eine ordentliche Schlammschicht aufzutragen. Die Kohlblätter sahen wir zufällig hingeworfen worden zu sein. In der Dämmerung könnte es so funktionieren, sich mit den Rekruten anzuschleichen. Etwas Sorgen bereiteten ihr die junge Nelhen und Rekrut Bendolch. die beiden schienen sich wahllos mit Schlamm beschmissen zu haben. Die Ausbilderin sah weiter. Chi Petto hatte- Wo war dieser verdammte Vampir hin gega- ?
"Suchen sie Jemanden?", fragte er nah an ihrem Ohr.
"Nein, alles in Ordnung", erwiderte Carisa kühl wie ein Gargoyle in einer kalten Nacht. Vampire müssen sich nicht mit Schlamm tarnen, um nicht weiter aufzufallen. Guter Punkt. Ihr Blick wanderte nach links und -
"Baum!", stieß sie aus. Lilli stand noch immer bei der Kuh und war nichts weiter, als dreckig. Die Wasserspeierin wollte gerade explodieren, als sie Anette und Bruder Laudes sah, die ebenfalls eher ratlos im Feld standen. Die Ausbilderin seufzte.
"Ihr drei werdet als Ablenkung dienen", verkündete sie. "Und jetzt müssen wir rauskriegen, wie wir hinter die Herde kommen, um die Treiber zu elemi- festzunehmen."

06.01.2006 2: 20

Amalarie Mögebier

Amalarie war tierisch angenervt, es war sehr unangenehm bis zum Hals im Schlamm zu stehen und dabei noch ein riesiges Kohlblatt auf dem Kopf kleben zu haben! Sie spürte in ihrem Bauch wieder diese innere Wut brodeln, als die anderen auch noch anfingen mit Schlamm um sich zu werfen !! Sie begann sich einen Weg mit ihrer Dienstmarke durch den Schlamm zu graben und hatte es, nach dem die Schlammschlacht beendet war, bis zum Feldrand geschaft, nur noch ein klitzekleines Stück... Plötzlich verlor sie den Boden unter den Füßen und zappelte in der Luft. Sie schubste das Kohlblatt zur Seite und erblickte Anettes glücklich grinsendes Gesicht direkt vor sich. Das war zuviel was bildete sich die überhaupt ein!!! Sie einfach hochzuheben ohne Ankündigung oder sonstiges! Sie funkelte sie wütend an und zischte zwischen zusammengebissenen Zähnen "Lass mich runter, oder es passiert etwas".
Anette bemerkte ihren aggressiven Ton und setzte Amalarie vorsichtig wieder auf dem Boden ab "Entschuldige bitte", piepste sie.
Doch Amalarie bekam diese Entschuldigung gar nicht mehr mit, da sich schon umgedreht hatte und missmutig auf Carisa zustapfte.
"Mä 'am?", sie salutierte.
Carisa sah sich suchend nach der Stimme um. "Hier unten", grummelte Amalarie.
Carisa schaute nach unten und erblickte die Gefreihte Mögebier, die sie mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck und einem großen Stück Kohl auf dem Kopf ansah. "Was ist, Mögebier?"
"Ich erkläre mich dazu bereit, dass Terrain zu erkunden! Um festzustellen, wo die Büffel sind, mein ich",
Carisa zog die Augenbrauen nachdenklich hoch, eigentlich war das gar keine so schlechte Idee Amalarie konnte schon mal auskundschaften wie weit die Büffel noch von ihnen entfernt waren, während die andern sich hier vorbereiten konnten. Wie willst du, wenn du sie gesehen hast, denn vor ihnen wieder hier bei uns ankommen?
Amalarie runzelte die Stirn "Na, mit meiner Ratte, sie haben doch bemerkt, dass Schnorzie die ganze Zeit mit dabei war, oder?".
Eigentlich hatte Carisa es nicht bemerkt, aber sie nickte einfach nur zustimmend. Sie passte schon auf diesen ungeordneten Haufen auf, da konnte man schon mal eine Ratte übersehen. "Also gut, Mögebier, mach dich auf den Weg, aber sei bitte vorsichtig, ich habe keine Lust Rascaal zu erklären warum ich mit nur 10 Rekruten zurückkomme, verstanden?", sie drehte sich wieder zu Chi um und beriet sich mit ihm. Amalrie pfiff nach Schnorzie sprang auf ihren Rücken und ritt in Richtung Büffelherde, hoffentlich fiel den anderen etwas gutes ein.

06.01.2006 16: 07

Dippwin Damo Felabro Bendolch

Mit grimmigem Lächeln blickte Doc Dollerkerl auf eine tote Ratte hinab, die zertreten vor ihm im Schlamm lag. Selbst die widerlichen Nager, die sonst alle Arten von Katastrophen und Schicksalsschlägen überstanden, konnten der Zerstörungswut seiner Horde nichts entgegensetzen.
Gezielt schnippte er den Stummel seiner letzten Zigarette auf den blutigen Kadaver und drehte sich zu der gewaltigen Herde um. Die Männer hatten alle Tiere zusammen getrieben und das Lager abgebrochen. In wenigen Minuten würden sie für das letzte Stück ihres Weges bereit sein. Dem Lichtschein am Horizont nach zu urteilen, würden sie schon in zwei oder drei Stunden vor den Toren Ankh-Morporks ankommen und dann...
Ein wohliges Schauern erfasste ihn, wenn er an das bevorstehende Gemetzel dachte. Die Bürger der Stadt bedeuteten ihm nichts. Genauso wenig wie die Stadt selbst. Doc Dollerkerl hätte jede beliebige Siedlung, in egal welchem Land angegriffen. Für ihn zählte nur die Erregung der Schlacht. Das es in diesem Fall auch noch die größte Stadt der Scheibenwelt war, stellte für ihn nur einen willkommenen Bonus dar.
Dollerkerl hatte in vielen Kriegen gekämpft und noch deutlich mehr Herren gedient. In wessen Wind er sein Fähnlein hing, war für ihn seit jeher eine Frage der Bezahlung gewesen.
Nachdenklich schweifte sein Blick über die unzähligen, massigen Tierkörper vor ihm. Deutlich spürte er die Angst und Nervosität der Büffel. Sie unterschieden sich in diesem Punkt in keiner Weise von Soldaten. Auch sie spürten, dass etwas in der Luft lag, - dass ein Kampf bevorstand.
Die Wahl der Waffe hatte Dollerkerl zunächst irritiert. Gewöhnlich führte er Regimenter oder kleine, schlagkräftige Trupps an. Büffel waren für ihn etwas Neues. Aber sein mysteriöser Auftraggeber hatte darauf bestanden, dass er die Stadt mit den Tieren niedertrampeln sollte. Er erinnerte sich noch gut an das seltsame Gespräch mit dem Mittelsmann, der letztlich den Kontakt mit Doc Dollerkerl hergestellt hatte.
Ankh-Morpork mit Soldaten zu zerstören oder gar einzunehmen sei schlicht unmöglich, hatte er behauptet. Die Stadt sauge menschliche Belagerer in sich auf, wie ein Schwamm das Wasser. Und nur wenige Tage später, wenn die tapferen Heerführer noch immer an den Berichten und Vorfällen der vergangenen Tage zweifelten, wären die ehemals mächtigen Truppen nur noch weitere treue Morporkianer, die es zu belagern und besiegen gälte. Menschen nach Ankh-Morpork zu schicken bedeutete, dem Feind in die Hände zu spielen, - ihn zu stärken.
Gleichgültig zuckte Doc Dollerkerl in Erinnerung an die kurzen Verhandlungen mit den Schultern. Der Preis für ihn und seine Männer hatte gestimmt, also war ihm die Wahl der Mittel und Wege gleich. Wenn sein Geldgeber Büffel wollte, sollte er Büffel bekommen.
"Wir sind soweit, Boss." Klein Murphy war an seinen Chef herangetreten und spuckte unbewusst den Priem aus, auf dem er lustlos herumgekaut hatte. Ihm gefiel diese Sache nicht. Die Tiere waren unruhig und ließen sich kaum noch kontrollieren. Bislang hatten sie nur die kleinen Dörfer und Türme niedergetrampelt und schon dabei war es schwer gewesen, die schweren Tiere anschließend wieder zu beruhigen. Was würde geschehen, wenn sie in eine gewaltige Stadt wie Ankh-Morpork einfielen? Murphy wagte nicht an die Panik zu denken, die sich ausbreiten würde, - und damit meinte er noch nicht einmal die Bürger.
Klein Murphy war kein Söldner wie Dollerkerl. Er und die anderen Jungs waren nur für diesen einen Auftrag angeheuert worden. Er war Kuhtreiber und die Götter mochten wissen, wie schlecht die Bezahlung in diesem Gewerbe war. Das Angebot von Dollerkerl war zu verlockend gewesen, klang nach Abenteuer und schnellem Reichtum. Also hatten sie schließlich zugestimmt.
Aber hier, in der Kälte der Nacht, die Schreie der Bauern noch in den Ohren...
Klein Murphy war kalt.

***


Amalarie war noch keine fünf Minuten über die unwegsamen Äcker der Ebene galoppiert, als plötzlich die Erde zu beben begann.

06.01.2006 21: 29

Siouxsie

Währenddessen Amalarie kurz davor stand - oder besser: ritt -, die Büffelherde näher kennenzulernen, ging Carisa im Geiste die Möglichkeiten, die ihnen noch blieben, durch:
Amalarie würde ihnen -hoffentlich- in Kürze darüber berichten, wie weit die Büffelherde noch entfernt war. Sie könnten hinter die feindlichen Linien vordringen und die Viehtreiber festnehmen, in der Hoffnung, dass die Büffel dann ohne Antrieb stehenblieben. Wie sie allerdings hinter die Herde gelangen und die Viehtreiber festnehmen würden, war ihr allerdings noch nicht ganz klar, da diese sicherlich Pferde hatten und Carisas Mannschaft nur auf Schusters Rappen unterwegs war. Vielleicht sollten sie auf ein Überraschungsmoment setzen, indem sie ihre Kohltarnung nutzten und die Pferde so erschreckten, dass diese ihre Reiter abwarfen?
Dann gab es da Amalaries und Anettes Idee, ein Schlafmittel über den Kohlfeldern nahe der Stadt zu verteilen und darauf zu hoffen, dass die Büffel hungrig genug waren, um davon zu fressen und das Schlafmittel stark genug war, sie alle zu betäuben.
Sie hatten weiters das Fläschchen mit dem Liebessaft von Olivio, dem Viehhändler, von dem sie Rita gekauft hatten........Rita? War die Kuh, die Carisa gerade vorhin bei Chi Petto gesehen hatte, etwa Rita?
Es war erstaunlich, dass sich nun doch so viele Möglichkeiten der Büffelabwehr boten - aber Carisa konnte sich nicht so recht entscheiden, welche sie nun wählen sollten.......vielleicht sollten sie etwas miteinander kombinieren?
Aber was?
Nachdenklich starrte sie in das Dunkel, aus dem das Trappeln eiliger kleiner Füße zu hören war .... Amalarie war zurück.


08.01.2006 10: 56

Amalarie Mögebier

Der Boden bebte Amalarie zog Schnorzies Zügel ruckartig zu sich herran und die Ratte quiekte erbost! Sie konnte in nicht all zu weiter Entfernung die Umrisse von riesigen Büffeln erkennen und es waren so viele das sie den gesamten Horizont verdeckten.
Sie drehte um und trieb ihre Ratte an, sie musste vor den Büffeln da sein! Die anderen warnen! Sie kam bei dem Wächter Lage an, sprang noch im lauf von Schnorzies rücken hinab und schrie völlig außer Atem "Sie kommen!! Sie sind schon fast da und es sind unheimlich viele!".
Carisa und die anderen drehten sich zu der hysterisch rumfuchtelnden Gnomin hinab. Ein eiskalter Schauer lief ihnen allen den Rücken hinab, sie sahen alle erwartungsvoll Carisa an, was sollten sie nun zu ihrer und er Verteidigung Ankh-Morpoks unternehmen?
Carisa räusperte sich.

08.01.2006 22: 21

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

In der Geschichte aller Welten gab es Berichte von großen Schlachten und genialen Taktiken. "Die Kunst des Krieges" war in vielen Kulturen gepflegt, beschrieben und praktiziert worden. Schilde, die poliert wurden, um den Feind bei Sonnenaufgang zu blenden. Gewaltige Lupen, um die Schiffe der Angreifer in Flammen aufgehen zu lassen. General Phersaphoniolus hatte auf offenem Gelände mit Hilfe von 200 Mann und einer Dose Zahnstocher das gewaltige Heer der Lalabanaraneer besiegt. Carisa stand mit zehn schlammbeschmierten Rekruten und einer Kuh auf einem Kohlfeld und sah sich ein paar hundert wild gemachten Wasserbüffeln entgegen. Wie sehr sie sich wünschte, einen der vielen Superwächter bei sich zu haben, von denen es in der Wache wimmelte. In einer Viertelstunde würde der Fleck, auf dem sie stand, nur noch lose Erde und Büffeldung sein. Der Schwachpunkt des Gegners waren die Treiber. Doch Treiber befanden sich in aller Regel HINTER den angetriebenen Tieren. Was in Ordnung gewesen wäre, hätten die Wächter sich nicht DAVOR befunden. Die Ausbilderin fragte die Gnomin etwas. Dann nickte sie. Eine halbe Stunde später - auch Ausbilder können sich mal irren - donnerte die gewaltigste Büffelherde, die die Scheibenwelt je gesehen hatte, über den Fleck, an dem Carisa gestanden hatte.
Ein ganzes Stück weit drehwärts und - sicher ist sicher - zur Stadt hin, sahen die Wächter die rechte Flanke der gewaltigen Herde vorbeiziehen.
"Seitlich ausweichen", flüsterte Rekrut Triffgut. "Genial."
"So, jetzt sind wir hinter ihnen", verkündete Carisa. "Jetzt machen wir folgendes." Sie erklärte ihren Plan. Dann machten sie sich an die Ausführung.

09.01.2006 14: 55

Amalarie Mögebier

Sie begannen wild Matschklumpen zu Formen und schmissen diese auf die ankommenden Treiber zu werfen. Diese waren von dieser Tatsache so irritiert, dass sie ihre Pferde nicht mehr unter Kontrolle hatten und einer nach dem anderen von diesen hinab in den Schlamm stürzten.
Siouxie, die die weiter rennenden Büffel beobachtete zog aus ihrer Tasche das Fläschchen mit Liebessaft und kippte es über der dumm drein blickenden Rita aus, vielleicht würde das sie ja zum Stillstand bewegen. Rita muhte missmutig, als die Büffel eine Kehrtwendung machten und zu ihr zurücktrabten. Die Reiter sahen ungläubig zu den 12 Wächtern hinüber, die voller Schlamm und Kohl zum Angriff übergingen.

09.01.2006 16: 05

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

Doc Dollerkerl sah drehwärts, als plötzlich die rechte Flanke seiner 'Büffel-Armee' zurückblieb und ausfranste. Dieser Teil der Formation sollte das dekadente Viertel Ankh niederwalzen und war damit ein wichtiger Bestandteil seiner Angriffsfront. Die Treiber der linken Abteilung scheuchten weiter ihre Tiere vorwärts, während die Mitte, hinter der er sich befand, stockte, da die Männer sich wie er nach rechts umwandten. Die einhundert Büffel dort waren stehen geblieben, als die Leittiere gestoppt hatten, um - etwas Kohl zu fressen. Doc Dollerkerl gab seinem Pferd die Sporen und preschte los. Als er die Treiber anschreiben wollte, sah er, dass sich diese in einem Kampf gegen eine Horde - Schlammleute befanden. Die gesamte Truppenordnung geriet durcheinander, als die linke Flanke herumschwenkte, da die Männer dort wissen wollte, was rechts los sei. Die Büffel vermengten sich mit den Tieren der Mitte und die zwanzig Männer, die sich nun dort trafen, sahen was in der Nähe ihres Anführers los war. Armbrüste wurden hervorgezogen und Peitschen schnalzten. Doch Carisa hatte noch zwei Karten in der Hand und lächelte, als sie die Angreifer auf sich zugaloppieren sah.

09.01.2006 17: 02

Chi Petto

Emily saß an einem Kohlkopf gelehnt. Die Arme hingen wie gebrochen an ihr herunter, das rechte Beinchen war unnatürlich verdreht. Ihre Augen waren auf die Gestalten vor sich gerichtet, wo Chi gerade zu Dippwin trottete.
"Hiel, nimm", sagte der Achatene und hielt seinem Kollegen etwas entgegen.
Dippin blickte auf seine Hände: "Eine Schnur?"
Chi nickte und zeigte auf die Staubwolke, vor denen die Pferde regelrecht davon zu laufen schienen. Dann zog er die Fäden stramm: "Spezialfäden, sehl stalk." Dippwin verstand.

Klein Murphy grunzte. Er versuchte die unangenehmen Gedanken beiseite zu schieben, ließ die Peitsche wieder schnalzen und verlagerte sein Gewicht im Sattel, um nicht den Halt zu verlieren, wenn er die Waffe gegen die Matschmenschen führen wollte. Von Matschmenschen hatte Doc kein Wort gesagt. Das ungute Gefühl in seinem Magen breitete sich weiter aus. Er kannte sich im Kampf zwar nicht sehr gut aus, aber er wusste instinktiv, dass hier etwas falsch lief. Der Großteil der Aktion lief falsch. Seine Augen tränten von dem Staub und er nahm nur zwei Schemen war, die vor seinem Pferd auf die Seiten zu flüchten schienen. "Wenigstens haben die Kerle Vernunft", grummelte er. Dann blieb plötzlich die Zeit stehen. Klein Murphy hörte seinen Herzschlag hämmern. Dann war plötzlich sein Reittier unter ihm verschwunden und der Boden warf sich ihm entgegen.

Dippwin warf sich sofort auf den Mann, den sie vom Pferd geholt hatten, während Chi kurz das Pferd begutachtete. Er tastete nach dem Hals und roch fast liebevoll daran, dann riss er sich zusammen.
"Es lebt noch, del Nacken ist intakt. Hat Glück gehabt, das Tiel.", er drehte sich zu seinem Rekruten-Kollegen, der auf Klein Murphy kniete und ihm die Luft nahm.
"Nicht... Ich... ", ein Husten, das eher wie ein Keuchen klang, schüttelte den Mann am Boden.
"Geh man von ihm luntel, el will was sagen", Chi klopfte auf Dippwins schulter und drückte sanft dagegen. Der Rekrut hob das Knie leicht.
Klein Murphy nahm tief Luft: "Danke." Er hustete noch einmal. "Tut mir nichts, ich werde euch helfen, so gut ich kann."
Chi nickte und blickte hoch, über die Schulter des Mitrekruten. Ein leises "Ohje" entfuhr ihm.
"Was denn?", fragte Bendolch und drehte sich um. Die meisten anderen Reiter standen nun hinter ihnen und machten sich zum nächsten Ansturm bereit. Nur ein weiterer lag am Boden und wurde von Lili Baum in Schach gehalten.
"Ach, das bekommen wir auch noch hin", Dippwin machte eine wegwerfende Handbewegung.
Chi sah zu den Reitern: "Nein, die meinte ich nicht." Dann wies er etwas nach rechts.
Sein Kollege versuchte zu verstehen, worum es ging, als seine Augen sich weiteten: "Rita...?"
Nun nickte der Achatene: "Sie steuelt dilekt auf die Stadt zu."


09.01.2006 19: 24

Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh

Die Leittiere der drei Herden hoben die Ohren, als sie den Ruf der liebestollen Kuh hörten.

"Bendolch! Knödel!", schrie Carisa aufgebracht. "Bringt eure verdammte Kuh unter Kontrolle!" Pflichtbewusst, jedoch vollkommen ahnungslos, was zu tun sei, rannte Anette hinter Rita her. Dann hörte sie Hufgetrappel hinter sich. Lautes Getrappel.
"Oh Mist", murmelte sie so leise, dass sie es kaum selber hörte.

Der Regen war auf den Feldern schnell in den Boden gezogen. Auf ihrer seitlichen Flucht - Ausweichmanöver natürlich hatten sie keinerlei Pfützen gesehen, Kohl schien Wasser direkt zu absorbieren. Es war nicht weiter aufwendig gewesen, das Schlafmittel während des Laufens auf dem Kohl zu verteilen.

Die Reiter ließen von den Wächtern ab und preschten den Büffeln hinterher, die sich plötzlich wieder in Bewegung gesetzt hatten. Doch kaum hatten sich die Männer umgewandt und waren los geritten, als mehrere Büffel an der Spitze umfielen. Ein gewaltiges Durcheinander war die Folge. Doch das löste noch lange nicht alle Probleme der Wächter. Lilli grinste. Carisa kannte nicht alle Karten, die die Wächter auf der Hand hatten.


09.01.2006 19: 47

Dippwin Damo Felabro Bendolch

Rita war irritiert. Die letzten Stunden hatten sie in einem Wechselbad der Gefühle vorgefunden. War für sie der vergangene Tag auch schon recht ungewöhnlich gewesen, - immerhin wurde sie mehrfach zwischen Viehmarkt und ihr völlig unbekannten Orten hin und her geführt worden -, so zeichnete sich die darauf folgende Nacht doch noch durch eine vielfach größere Komplexität aus. Trotz höchster Konzentration wollte es ihr nicht gelingen, ein logisches Muster in den zurückliegenden Ereignissen zu erkennen.
Sie erinnerte sich vage daran, aus der großen Stadt getrottet zu sein. Die freundlichen Wächter an den Toren winkten ihr zum Abschied aufmunternd mit ihren langen, spitzen Stöcken zu. Das fand sie nett. Jedenfalls bis ihr einer von ihnen in den Weg trat und sie versehentlich mit dem Stock piekste. Das fand sie weniger schön. Als sie ihn höflich anmuhte, verstand er jedoch sofort und suchte das Weite.
Danach war sie lange durch die Dunkelheit gewandert. Sie folgte der Spur von dem netten jungen Mann, der sie tagsüber so zuvorkommend spazieren geführt hatte. In ihrem Beruf kam Rita nicht allzu viel herum und wusste die Abwechslung durchaus zu schätzen.
Ihre nächtliche Wanderung dauerte ewig und als sie endlich den netten jungen Mann erreichte, wusste der sie nicht einmal liebevoll zu begrüßen. Offensichtlich hatte man kaum ein Auge für sie. Das fand sie sehr traurig.
Doch gerade als sie begann mit ihrem Schicksal zu hadern, kam ein junges Fräulein und strich ihr zärtlich über das weiche Fell. Eine solche Behandlung genoss Rita. Zufrieden wollte sie zu einem wonnigen Muhen ansetzen, als ihr plötzlich eine eiskalte Flüssigkeit über Kopf und Rücken gegossen wurde, - sehr zu ihrem Missfallen, was sie auch negativ bekundete.
Im gleichen Moment musste allerdings irgendetwas Seltsames geschehen sein. Denn urplötzlich war sie von unzähligen Büffeln umgeben, die ihr aufreizend zublinzelten. Eine solche Wirkung hatte sie noch auf keinen Bullen gehabt und Rita fühlte sich sichtlich geschmeichelt.
Mit würdevoll empor gerecktem Kopf stolzierte sie vor ihren zahlreichen Verehrern entlang und warf sich in Pose. Dies musste die Nacht ihres Lebens sein. Ein ums andere Mal wurde sie von einem der Bullen neckisch angerempelt und musste sehr zu ihrer Verwunderung feststellen, dass sie die Aufmerksamkeit die man ihrer Person entgegenbrachte... aufregend fand.
Hätte Rita einen Sinn für Analogien gehabt, wäre ihr vielleicht das Bild von Schmetterlingen im Bauch durch den Kopf gegangen. So aber stellte sie nur mit einem verschmitzten Lächeln fest, dass ihr der Euter juckte. Lustvoll muhte sie ihr Verlangen in die dunkle Nacht hinaus.
Danach hatte Rita sehr viel Spaß. Und das... fand Rita guuut!

***


Anette und Dippwin waren der wohl erotischsten Kuh der Scheibenwelt so weit gefolgt wie sie nur konnten. Jetzt jedoch blieben sie schreckenstarr und in sicherer Entfernung stehen. Auch nur einen Schritt weiter zu gehen, wäre völliger Wahnsinn gewesen.
"Gütigel Gott! Was haben wil nul getan?" Unbemerkt war Chi Petto neben ihnen erschienen und betrachtete entsetzt das Bild das sich ihnen allen bot.
Vor ihnen türmte sich ein Berg liebeshungriger Bullen auf, die allesamt um die Gunst von Rita buhlten und bettelten. Irgendwo dort unter den schweren Leibern steckte ihre bedauernswerte Kuh und wurde vermutlich erdrückt.
Gerade als Dippwin trauernd seinen Helm abnehmen wollte, hörten sie aus den Tiefen des Berges das lange, gesunde und sehr glückliche Muhen ihrer Rita.

09.01.2006 21: 54

Siouxsie

Das riesige Durcheinander auf den Kohlfeldern ließ niemanden unbeeindruckt, sowohl die Viehtreiber als auch die Wächter verharrten kurze Zeit staunend und reglos und betrachteten das unglaubliche Schauspiel, das sich ihnen bot.

Immer mehr und mehr Büffel fielen um, nachdem sie im Taumel ihres Liebespiels vom Kohl gefressen hatten, während die noch wachen Büffel weiter um Rita warben und versuchten, sich gegenseitig auszustechen, was zu weiteren Opfern in ihren Reihen führte.

Carisa wusste, dass sie die Situation nutzen mussten, die Zeit, solange die Viehtreiber noch abgelenkt waren. Die Büffel waren im Moment nicht so sehr das Problem, weil sie sich ohnehin selbst außer Gefecht setzten. Trotzdem mussten sie sie im Auge behalten und sich für den Moment etwas überlegen, wenn die Wirkung des Schlafmittels nachließ oder Rita keine Lust mehr hatte. Zuerst aber mussten sie sich um die Viehtreiber kümmern. Carisa zischte einige Anweisungen in Richtung der Rekruten.

Doc Dollerkerl saß ein wenig abseits auf seinem Pferd und beobachtete missmutig die Szenerie, er wusste, dass es schwierig werden würde, die Sache zu Ende zu bringen. Noch dazu, wo sich Klein Murphy nun in den Händen der Matschmenschen befand, wer auch immer diese sein mochten. Ob die übrigen Männer ihm, Doc Dollerkerl, so bedingungslos folgen würden, wie sie es Klein Murphy gegenüber taten, dessen war er sich nicht sicher. Klein Murphy war wie das Leittier einer Büffelherde gewesen und das fehlte nun. Aber das sollte kein Problem sein: er war ein Söldner, skrupellos und gewaltbereit. Das größere Problem hatte Doc Dollerkerl im Moment aber damit, aus dem Büffeldurcheinander wieder eine geordnete Herde zu machen, um Ankh-Morpork den Todesstoß versetzen zu können.
Maßlose Wut brandete in ihm auf.

Außerhalb seines Blickfelds bildete sich rasch und lautlos eine Formation aus Matsch - die Wächter waren zum Angriff bereit.


10.01.2006 12: 24

Anette Knödel

Jetzt sah Doc Dollerkerl die Matschkreaturen aus den Augenwinkeln auf ihn zu watscheln.
Er drehte sich in Richtung der Wächter, doch es war bereits zu spät, um zu reagieren.
Ein schrilles Kreischen erfüllte die Luft, und eines der Matschmonster preschte in Richtung Doc Dollerkerl. Eben jene Kreatur hatte einen seltsamen Wulst auf der Schulter, der sich ebenfalls kreischend von dem großen Matschhaufen löste und auf dem Pferd landete.
Das Pferd bemerkte etwas kaltes und feuchtes an seinem Hinterteil und hatte, laut Pferdelogik nur eine Wahl: Bocken!
Das Ross hob seine Vorderbeine, landete mit ihnen wieder auf dem matschigen und glatten Untergrund und trat nach hinten aus. Doc Dollerkerl hatte große Probleme, sich im Sattel zu halten, doch als er plötzlich einen stechenden Schmerz an seinem rechten Ohr bemerkte, ließ er vor Schreck die Zügel los und fiel zu Boden. er wischte mit beiden Händen an seinem Ohr herum und spürte ein kleines, matschiges und laut vor sich hin fluchendes etwas, das sich in seinem Ohr verbissen hatte.
Wild herumfuchtelnd hörte Doc Dollerkerl neben dem Fluchen und Zetern des kleinen Matschwulstes noch Ausrufe wie: "Los, Amalarie! Zeig's Ihm!" oder "Ha! Jetzt bekommt er, was er verdient!".
Die Stimme, die das rief, war eindeutig weiblichen Geschlechtes, und schien sich nicht zwischen Anfeuern und kreischen entscheiden zu können, denn die Ermutigenden Zurufe wechselten sich ständig mit kurzen Kreischattacken ab.

15.01.2006 19: 06

Amalarie Mögebier

Der Morgen graute. Die Wächter standen in dem durch und ducrch matschigen Kohlfeld. Ringsum lagen schlafende Büffel und ab und an war ein dumpfes "MUUUH" zu hören.
Die Wächter hatten sich zu einem kleinen Grüppchen um ihre Gefangenen versammelt, sie waren nass und getrockneter Schlamm klebte überall an ihren Körpern. Sie waren müde und froren, doch das Adrenalin das wegen des vergangenen Kampfes durch ihre Venen floß hielt sie wach.
Sie berieten was nun zu tun sein, imerhin lagen um sie 300 betäubte Wasserbüffel, die jederzeit aufwachen konnten.

15.01.2006 19: 51

Carisa v. Schloss Escrow

Die Rekruten berieten lautstark, während Carisa nur zuhörte.
"Wir könnten sie schlachten", schlug Dippwin vor.
"Nein, wir zähmen sie", fiel ihm Amalarie ins Wort.
"Haben wir noch Schlafmittel?" fragte Bruder Laudes.
Die Stimmen gingen durcheinander. Carisa blickte zu den Gefangenen. Der Anführer machte ein ausgesprochen saures Gesicht. Man konnte ihm direkt ansehen, wie sehr seine Niederlage schmerzte. Die Rekruten hatten ihn geknebelt, denn die Worte die vorher aus seinem Mund gekommen waren, waren nicht sonderlich schön gewesen.
Die Treiber der Büffel schliefen. Auch sie waren gefesselt, man konnte ja nie wissen. Aber, so schien es Carisa, hörten sie nicht unbedingt auf den Mann mit dem ungehörigen Wortschatz. Ihr schien, dass eher ihr erster Gefangene die Wortgewalt über die Treiber hatte. Und dieser hatte Chi Petto und Dippwin deutlich gemacht, dass er ihnen helfen würde. Scheinbar war er nicht sonderlich gut auf seinen Chef zu sprechen.
"Wenn er uns wirlich hilft, sollte es wohl kein Problem sein, die Viecher in Schach zu halten", dachte Carisa und ging auf Klein Murphy zu.
Sie rüttelte den Schlafenden und dieser schreckte auf.
"Hör mir mal zu", sagte Carisa.
Klein Murphy blickte die Wasserspeierin mit Schrecken in den Augen an, er hatte noch nie einen sprechenden Wasserspeier gesehen.
"Du hast gesagt, du würdest uns helfen?"
Ihr Gegenüber nickte.
"Gut, du kannst also den Treibern sagen, dass sie die Büffel in Schach halten sollen, geht das?"
Wieder ein Nicken.
"Ich hoffe, du machst keinen Blödsinn, dass könnte sehr unangenehm für dich werden", erwähnte die Gargoyle.
"Nein, werde ich nicht, warum auch", murmelte Murphy.
"Gut. Eure Hilfe wird den Patrizier sicher euch gegenüber etwas freundlicher stimmen. Wer ist euer Auftraggeber?"
"Ich weiß nicht, Doc Dollerkerl", Murphy zeigte auf den geknebelten Mann, "hat uns angeheuert. Wer ihn beauftrag hat, weiß ich nicht."
"In Ordnung, dass werden wir schon noch herausbekommen", sagte Carisa und stand wieder auf.
Sie blickte zu den Rekruten. Diese diskutierten immer noch. Carisa pfiff leise.
Es dauerte nicht lange und Carisa hörte ein Gurren hinter sich.
"Ahh Hermine", sagte sie und streckte die Hand aus. Sie hatte ihre Taube mit in den Karren genommen, um nötigenfalls nach Ankh-Morpork kommunizieren zu können.
"Warte, ich schreibe schnell die Nachricht."
Die Wasserspeierin kramte einen Zettel und einen Stift aus ihrer Umhängetasche. Außerdem noch ein wenig Taubenfutter, welches sie Hermine erst einmal hinhielt. Dann begann sie zu schreiben.

Sehr geehrter Kommandeur,

wir haben die Büffel gestoppt und die Personen, die sie angetrieben haben, gefangen genommen. Wir benötigen einen Karren und einige Wächter zu Unterstützung, um die Gefangenen nach Ankh-Morpork zu bringen. Ansonsten wäre noch jemand nötig, der sich mit Büffeln auskennt und sich um die 300 Tiere kümmert. Die Treiber sind auf unserer Seite und werden die Tiere bis zum Eintreffen der Verstärkung in Schach halten.
Bitte beeilen Sie sich trotzdem mit der Hilfe,

Grüße

Carisa von Escrow, Lance-Korporal


Diesen Brief adressierte sie und hängte ihn Hermine ans Bein.
"So nun flieg schnell ins Wachhaus", sagte sie und warf die Taube in die Luft. Diese gurrte kurz und flatterte in Richtung Stadt.
Carisa ging zu den Rekruten.
"So, ich habe soeben Verstärkung angefordert."
Die Rekruten schauten sie groß an.
"Wie denn, Ma'am?" fragte Amalarie.
"Mit einer Taube, wie sonst?"
Eine Taube, daran hatten die Rekruten nicht gedacht.
"Sie hatten eine Taube dabei?" fragte Dippwin.
"Natürlich, wie sonst soll ich denn mit der Wache kommunizieren. Ihr habt nicht dran gedacht, richtig?"
Die Rekruten nickten mit hängenden Köpfen. Sie mussten noch viel lernen.
"So, nun bindet die Treiber mal los, die Büffel werden langsam wach. Die Leute werden unter unserer Aufsicht die Büffel in Schach halten, bis Verstärkung kommt."

Gegen Mittag kam aus Ankh-Morpork die erwünschte Verstärkung mitsamt einem Reperaturtrupp der Semaphorengesellschaft, der sich sofort an die nötigen Reperaturen machte, damit so schnell wie möglich die Semaphorenverbindungen nach und von Ankh-Morpork wieder funtkionierten. Die Büffel wurden einem Viehhändler und seinen Gehilfen übergeben und die Gefangenen in einen Karren verfrachtet. Dann ging es zurück in die Stadt, wo sich die Rekruten den Rest des Tages freinehmen durften.
Carisa ging in ihr Büro um den Bericht für Rascaal zu schreiben und genehmigte sich anschließend im Eimer einen Granitcocktail mit einem Stück Marmorkuchen.

ENDE


18.01.2006 15: 55

[1] nur ohne freie Zeilen

[2] Sowohl welche mit Matsch, als auch die matschige Sorte


Wörter:

Ignatius Querkopf   254
Chi Petto   1072
Anette Knödel   1813
Carisa v. Schloss Escrow   2727
Amalarie Mögebier   2786
Siouxsie   3267
Thomas 'Bruder Laudes' Spitzschuh   3429
Lilli Baum   4081
Dippwin Damo Felabro Bendolch   6367
 



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