Urlaub im Grünen

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vollendet am 04.03.2005

Als Gewinner des Abteilungspokals hat FROG zwei Wochen Abteilungsurlaub vom
Kommandeur zugesprochen bekommen. Doch FROG wäre nicht FROG, würde die
Abteilung den Urlaub in Ruhe, Frieden und Entspannung verbringen und so hat die
Abteilungsspitze angeordnet, zwei Wochen lang ein Ausbildungslager in den
Spitzhornbergen nahe der überwaldschen Grenze zu beziehen... kann das gut gehen?

Venezia Knurblich

Geschäftige Aufregung herrschte auf dem Pseudopolisplatz und diese geschäftige Aufregung war in erster Linie dunkelgrün.
Seesäcke und Taschen wurden auf einen mit Zeltplanen, Feldbetten und diversen Vorräten schon viel zu voll gepackten Karren geladen, uniformierte FROGs liefen durcheinander, prüften, ob sie auch tatsächlich alles eingepackt hatten und überlegten eindringlich, ob sie vielleicht noch einmal aufs Klo mussten.
Auf dem Kutschbock des Karrens stand Venezia Knurblich, die Hände in die Hüften gestemmt und beobachtete den Trubel wie eine Chefköchin die Vorbereitungen für ein extrem wichtiges 8-Gänge-Menü beaufsichtigt, Araghast stand locker an den Karren gelehnt und war in eins seiner Romanheftchen vertieft.
Langsam flaute die grösste Aktivitätswelle ab, wenn selbst die unsinnigste Kleinigkeit erledigt war, blieb nicht mehr viel als die Hände in die Taschen zu stecken und der Dinge zu harren, die da kommen mögen.
"Na gut, es sieht aus als könnten wir langsam los", tönte Venezias Stimme vom Kutschbock. "Wir werden ungefähr drei Tage brauchen, bis wir unser Ziel erreicht haben... dann haben wir acht Tage Aufenthalt dort und drei Tage für die Rückreise. Wir müssen von hier aus randwärts, bis wir irgendeinen Fluss erreichen, dessen Namen ich zwar vergessen habe, den Araghast sich aber bestimmt irgendwo aufgeschrieben hat... den reisen wir dann entlang, bis wir in die Berge kommen und da suchen wir uns irgendwo ein hübsches Plätzchen." Es dauerte einen Moment, bis Venezia aus einer ihrer Taschen eine Handvoll zerknüllter Zettel bergen konnte, um fortzufahren: "Also, unser Ziel liegt in den Spitzhornbergen, nicht weit von der überwaldschen Grenze entfernt... für die Vampire unter uns: Wir sind NICHT eingeladen! Man weiss zwar, dass wir kommen und das ist auch in Ordnung, aber ich wurde drum gebeten, expli..." Venezia runzelte die Stirn und strich einen der Zettel in ihrer Hand glatt, um entziffern zu können, was da wohl steht, dann winkte sie ab, knüllte den Zettel zusammen, schmiss ihn auf den Wagen und fuhr fort: "Wie auch immer... wir sind nicht eingeladen worden."
Ein weiterer Zettel wurde entfaltet und Venezia studierte ihn, ihre Lippen bewegten sich, während sie stumm las. "Ah ja... die Teilnehmerliste. Araghast, Kanndra, Valdimier, Sidney, Maximilian, Felsspalter, Magane und Skilla... alle da?" Die Gnomin schaute auf und zählte mit Zuhilfenahme des einen oder anderen Fingers die Köpfe der Anwesenden. "Sieht richtig aus... aber wo ist der verdammte Esel?"
Araghast sah von seinem Heft auf, das erste Mal, seit Venezia angefangen hatte zu reden. "Welcher Esel?"
"Na, DER Esel... unser Esel!"
"Du meinst Schusi?" kam von Kanndra.
Venezias linker Zeigefinger durchbohrte die Luft und deutete auf Kanndra. "Ja, genau der. DEN meine ich... wo ist er?"
Kanndra zuckte die Schultern. "Im Stall nehme ich an... du willst wirklich Schusi mitnehmen?"
Venezia grinste breit. "Ich habe drei Tage für die Hin- und für die Rückreise eingeplant... wir müssen ihn mitnehmen, sonst kostet uns das alle ein paar Urlaubstage, einen Anschiss vom Schäff und vielleicht auch einen Besuch bei IA..."
Kanndra nickte ernst. "Verstehe... ich hol ihn. Valdimir, hilfst du mir?"
Der Vampir nickte und die beiden verschwanden in den Ställen um kurz darauf mit Michel Schuster im Schlepptau wiederzukommen. Schon bald war Schusi vor den Karren gespannt und einer Abreise stand nichts mehr im Wege.
"Na dann... alle bereit? Von mir aus kann es losgehen!" rief Venezia, allgemeines Nicken war die Folge.
Araghast seufzte, packte sein Romanheft in die Tasche, kletterte auf den Bock und griff nach den Zügeln. Langsam setzte sich der Karren in Bewegung und der merkwürdige Tross machte sich auf den Weg zu den Stadttoren Ankh-Morporks, als das naturgesetzlich Unvermeidbare passierte: Irgendwo in den hinteren Reihen erklang eine Stimme: "Mist, ich glaube, ich muss doch noch mal aufs Klo..."


13.10.2004 16: 50

Sidney

"Du kannst dich jetzt dazwischen entscheiden, es einfach zu ignorieren, Veni zu stören oder ... die Straße zu nässen.", kam der bösartige Kommentar von Sidney zurück. "Ich weiß, dass ich auf keinen Fall Veni nerven würde."
"Haltet die Klappe. Zumindest bis zum Stadttor."

Es war schon eine nette Fahrt auf dem bis oben hin beladenen Wagen. Unzählige Koffer voller Klamotten und vor allem Waffen lagen kreuz und quer zwischen den Essensvorräten; zwischendurch bohrten sich Zeltstangen in den unmöglichsten Winkeln in die Höhe. Und dazwischen saßen mehr oder weniger bequem die restlichen sieben FROG-Wächter und warteten auf das Trainingslager. Oder etwas ähnliches.

13.10.2004 17: 11

Maximilian R. Schreckt

Sie verließen die Stadt durch das Mittwärtige Tor. Wie die meisten Strassen, die von Ankh-Morpork weg führten, war auch die, auf der die F.R.O.G.s ihre Reise antraten, gut ausgebaut. Es war eine breite Handelsstrasse. Hin und wieder kamen ihnen vollbeladene Karren von Bauern oder Händlern entgegen und des öfteren wurden sie von einem Wagen überholt. Schusi konnte manchmal atemberaubend schnell sein aber meistens gab er ein Tempo vor, das den Geduldsfaden eines dahinter Fahrenden sehr bald zum zerreißen brachte. Außerdem hatte der Esel die Angewohnheit einfach stehenzubleiben wenn ihm danach war, was den Reisekomfort nur deswegen nicht verschlechterte weil dieser Aspekt der Reise nicht mehr verminderbar war.

Nach zwei Stunden Fahrt hatte der Karren erst die letzten Häuser der Vorstadt hinter sich gebracht und sie fuhren nun über eine weite Ebene. Randwärts konnten sie die Morporkberge sehen und in den anderen Richtungen erstreckten sich Kohlfelder so weit das Auge sehen wollte. Max saß halb eingeklemmt zwischen einem großen Sack Kartoffeln und einem Rucksack der scheinbar Steine enthielt und wahrscheinlich Felsenspalter gehörte. Dem Schwarzen Mann war der Begriff Bequemlichkeit an sich nur vom hören/sagen bekannt. Schon seiner Phobie vor Weichem und Flauschigem wegen, hatte er bis jetzt diesbezüglich noch keine eigenen Erfahrungen gemacht. Er hatte sich schon sehr auf die Reise gefreut. Vor allem deshalb weil er schon seit viel zu langer Zeit Ankh-Morpork nicht mehr verlassen hatte. Nun aber wurde seine Laune von etwas getrübt, das sich bei jedem Kiesel über den sie fuhren erbarmungslos in seine Seite bohrte.

"Du Felsi?" fragte der Schwarze Mann nach langem Zögern.
"Hmm?" gab dieser unsilbig zurück.
"Is das äh dein Rucksack da nebig mir?" Der Schwarze Mann deutete gequält auf das Objekt seiner Pein.
"Das meine Leckerli sind für die Fahrt", gab Felsenspalter bereitwillig Auskunft.
"Ich weiß, sie riechigen auch verführerisch und ich mussig mich ganz feste zusammigreißen damit ich dir niche ungewolligt ein paar aus dem Rucksack herausklaue um sie zu verdrückigen."
Man konnte sehen wie sich ein Gedanke des Verstehens versuchte in dem Kopf des Trolls zu manifestieren, es aber nicht schaffte.
"Du würdest essen meine Steine, Max?" fragte er unsicher.
"Na weißt du sie riechigen so gut..." Und um das gesagte zu unterstreichen wedelte er sich die Luft oberhalb des Rucksacks mit der Klaue zu und sog sie genießerisch durch die Nase ein.
"Ich glaube ich besser nehme den an mich." Mit einer schnellen Bewegung fischte er seinen Steinsack neben Max hervor und stellte in auf seinen Schoß. "Wenn du etwas willst haben dann nur müssen Fragen kapiert? Nicht müssen stehlen."
"Danke das isse nett von dir. Ich sagig dir dann Bescheid wenn ich meine Gier niche mehr zügeln kann", antwortete Max ein wenig zu schnell und biß sich sofort auf die Zunge.
"Du gleich kannst etwas haben wenn du willst!" bot er bereitwillig an und schob sich einen der steine aus dem Rucksack in den Mund.
"Nein danke momentanig niche."
"Du sicher bist?" Trollen konnten ein Thema stundenlangverfolgen wenn sie sich mal darin verbissen hatten.
"Ja außerdem dauert die Fahrt ja noch einige Zeit und du willst sicher länger damit auskommigen als nur wenige Stunden oder?"
"Da du recht hast", erwiderte Felsenspalter und machte den Rucksack schnell wieder zu.

Nachdem das Objekt seiner Qual nun endlich neben ihm verschwunden war streckte sich Max genußvoll auf seinem Kartoffelsack aus und mußte feststellen das nun zwei Zeltstangen dauernd das Bedürfnis hatten auf ihn draufzufallen. Durch ihre Länge konnte er die Stangen nirgendwo sonst unterbringen und so fand er sich schließlich mit seiner Lage ab.


13.10.2004 22: 02

Araghast Breguyar

Währenddessen starrte Araghast gelangweilt auf die Straße, während er Schusi seinem natürlichen Drang zum Laufen überließ. Kurz ging ihm durch den Kopf, daß er die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Eselskarren weit überschritt, doch verschob er den Gedanken in die hinteren Bereiche seines Gehirns. Der Befehl von oben lautete Tempo. Und wehe jemand wagte sich zu beschweren er würde fahren wie eine Straßensau...

Kohlfelder erstreckten sich in der fahlen herbstlichen Mittagssonne bis an den Horizont. Vereinzelte Bauern, die die abgeernteten Äcker umpflügten, sahen neugierig auf, als der mit Wächtern und diversem überlebensnotwendigen Dingen vollgepackte Wagen vorbeisauste.

Araghast ließ die Zügel locker und seine Gedanken schweiften weiter ab, zu seinen Kollegen hinten auf dem Karren. Wann wohl dem ersten auffallen würde, daß er etwas äußerst wichtiges vergessen hatte...

14.10.2004 15: 24

Kanndra

"Huhu!" Die Stimme eines Händlers drang ihnen ans Ohr und riss die Wächter aus ihren jeweiligen Gedanken. Schusi war aprupt zu der Musterung eines Grashalms übergegangen, so dass der apathische Esel des Händlers, der einen Karren mit wetterfestem Verdeck zog, keine Schwierigkeiten hatte, zu ihnen aufzuschließen. Der kleine, dickliche Mann auf dem Kutschbock winkte heftig. Valdimier, der sich noch nicht ganz von der Überlegung lösen wollte, wie sauer Veni wohl würde, wenn er das Fliegen vorzog, stöhnte auf als er den Blick hob.
"Oh nein, ich kenne ihn", raunte er Kanndra zu, die immer wieder einen großen Kessel beiseite schieben musste, um nicht zwischem ihm und Felsspalter erdrückt zu werden.
"Ach ja? Woher?" Die Späherin, neugierig geworden, reckte den Hals nach dem Ankommenden.
"Du erinnerst dich an den Teppichhändler, der die Untoten Socken nach Ankh-Morpork kutschiert hat?"
"Hmmm... du meinst den, der ständig redet und dabei merkwürdige Fremdwörter benutzt?"
"Naaa, Herr Wächter. Machen Sie ne kleine Extraktion?"
"Genau der", antwortete der Vampir und erinnerte sich an die erste und hoffentlich letzte Migräne seiner untoten Existenz. "Hallo, Herr Flinkenhaspel", nickte er dem Dicken ergeben zu.
"Das finde ich ja aufregend, Sie hier zu treffen. Wissen Sie, mein Bruder meinte, wir sollten explodieren. Deshalb bin ich dabei neue Märkte zu erschliessen..."
Die FROGs versuchten anfangs dem Gespräch, oder besser Monolog zu folgen. Sehr bald jedoch gaben sie es auf und stellten die Ohren auf Durchzug und den Kopf auf Nickautomatik.
"... hat Herr Schnapper behauptet, so eine Glocke kann Kunden regelrecht anziehen. Er hat mir auch ein sehr schönes Stück verkauft. Natürlich zu außerordentlich günstigen Konfrontationen, versteht sich", Flinkenhaspel lachte. "Wollen Sie sie mal sehen?"


14.10.2004 17: 15

Skilla

"Nein danke!", sagte Araghast schnell, "Wir glauben ihnen auch so, dass ihre Glocke wirklich toll ist und angenehm klingt!" Doch es war bereits zu spät, Herr Flinkenhaspel griff in seine Tasche und fischte mit einem triumphierenden Grinsen eine große Glocke hervor, die er sogleich kräftig hin und herschwang. Schusi erstarrte mitten im Bissen, als das Gebimmel ertönte. Er zuckte zusammen, rammte alle vier Beine weit gespreizt in den Boden und seine Haare am Widerrist stellten sich auf. Der Püschologe sprach beruhigend auf den Esel ein, doch er hatte keine Chance - Schusi raste so plötzlich los, dass er die Straße aufwühlte. Die FROGs hatten sich schon auf einen Blitzstart eingestellt, als Herr Flinkenhaspel die Glocke hervorgeholt hatte, aber trotzdem fiel alles drunter und drüber...

17.10.2004 14: 33

Araghast Breguyar

Nicht schon wieder...
Krampfhaft krallte sich Araghast am Kutschersitz fest, während der rote Esel beschleunigte und am liebsten hatte er diesen Vollidioten namens Herrn Flinkenhaspel über den Haufen gefahren. Kanndra hatte recht gehabt. Es war wirklich ein Fehler gewesen, diesen Esel mitzunehmen. Vor dem dahinrasenden Karren durchschnitt die staubige Straße die abgeernteten Kohlfelder wie ein gerader Strich. Blieb nur zu hoffen, daß Schusi vor der nächsten Kurve die Puste ausging...
Eines war jedoch klar: Auf jeden Fall würden sie sehr viel schneller ihr Ziel erreichen als geplant.

18.10.2004 11: 14

Sidney

Erstaunt sah Herr Flinkenhaspel dem plötzlich davonziehenden Wagen nach und fragte sich, ob er etwas falsch gemacht hatte.

"Gibt es denn keine normale Möglichkeit, dieses Tier wieder anzuhalten?"
"Wir könnten ihn erschießen..."
"Wehe dir, Sid, dann kannst du den Wagen ziehen!" Der Angesprochene verdrehte die Augen.
"Wir können jetzt erstens einfach hoffen, dass er vor der nächsten Kurve langsamer wird, oder..."
"Oder?"
"Uns gut festhalten?"


18.10.2004 13: 38

Venezia Knurblich

Aufgrund einiger physikalischer Gesetze, die etwas mit Masse, Geschwindigkeit und anderen unsinnigen Dingen zu tun hatten, berührte Venezias Körper den Kutschbock nicht mehr, die Geschwindigkeit war einfach zu hoch.
Nur ihre kleinen Hände krallten sich am vorderen Rand des Wagens fest, der Rest von ihr hing gerade in der Luft.
In anderen Dimensionen mochte dieser Anblick - nicht zuletzt aufgrund ihrer roten Haare - Assoziationen zu einem Fuchsschwanz an dieser einen besonderen Art an Auto hervorrufen... mit einem winzigen Unterschied: Die wenigsten Fuchsschwänze jauchzen ein glückliches "Juhuuuu!" während sie im Rausch der Geschwindigkeit der Physik folgen...

18.10.2004 17: 26

Magane

Unaufhaltsam näherten sie sich der nächsten Kurve...
Begleitet von lautstarkem Poltern fluchten jene Wächter die sich nicht wirklich gut festhalten konnten. Soweit man das bei dieser Geschwindigkeit noch feststellen konnte war die Straße nicht die beste, in den Schlaglöchern konnten mittlere Hasen ertrinken, nur gut das Schusi weiterhin beschleunigte, so dass der Karren bald schon kaum noch Bodenhaftung hatte.
Die Kurve am kam bedrohlicherweise ungeheuerlich schnell näher und Schusi schien kein bisschen zu ermüden, kaum zu glauben, dass ein Esel so schnell werden konnte...

18.10.2004 20: 26

Valdimier van Varwald

Erwartungsvoll streckte Norbert Welch den Arm raus und zeigte dem entgegenkommenden Karren seinen Daumen. Vielleicht hatte er ja jetzt Glück und dieser würde ihn mitnehmen. Er war jetzt schon knappe fünf Stunden unterwegs und keine Kutsche oder Karren wollte ihn mitnehmen. In den Zeiten von Wegelagerern und Diebe, die sich in jedem Gebüsch verstecken konnten, waren die Leute sehr misstrauisch geworden. Doch dieser Karren konnte gar nichts anderes als anhalten. Norbert hatte sich mitten auf den Weg gestellt und außerdem begann hinter ihm schon eine Kurve. Also musste der Karren so oder so langsamer werden. Oder?
Norbert blieb nicht viel Zeit zum reagieren. Zu spät hatte er die halsbrecherische Geschwindigkeit des Karrens erkannt und nur ein beherzter Sprung zur Seite rettete ich vor dem sicheren tot. Aus den Augenwinkeln konnte er noch erkennen, wie der Karren, ohne seine Geschwindigkeit zu verringern, in die Kurve einpreschte. Er konnte es nicht richtig sehen, aber er war sich sicher, dass die Räder auf einer Seite keinen Bodenkontakt mehr hatten und er hätte schwören können, dass er jemanden "Juhuuuu!", schreien gehört hatte.
Nachdem das Rattern des Karrens verklungen und das Gefährt schon weit aus seinem Blickfeld verschwunden war, machte sich Norbert wieder auf den Weg. Diesmal jedoch ging er neben der Strasse und entschied sich, nicht ganz so aufdringlich um eine Mitfahrgelegenheit zu bitten. So würde er zwar länger brauchen, um sein Ziel zu erreichen, aber er konnte sich sicher sein, dass er überhaupt ankommen würde.

19.10.2004 12: 00

Maximilian R. Schreckt

"Da haben wir aber Glück gehabt, dass Felsi auf der richtigen Seite sitzt", bemerkte Aragast mit einem breiten Grinsen als die rechte Seite des Wagens mit einem lauten Krachen wieder auf den Boden knallte.
"Jup", bestätigte Valdimier. "Wir hätten uns schwer getan alle auf eine Seite des Wagens zu klettern so wenig Platz wie wir haben... Ähm Max?!" Er wandte sich dem Schwarzen Mann zu der sich in seiner Angst an seinem Arm festgekrallt hatte. "Es wär echt nett wenn du langsam wieder loslassen könntest."
"Oh tschuldigung." Hätte seine Hautfarbe im das erlaubt wäre er mit Sicherheit rot geworden. Blitzschnell öffnete er seine Klauen und an dem Arm des Vampirs waren tiefe Druckstellen zu sehen. "Das... das... das tut mir furchtbarig leid ich äh..."
"Schon gut Max" beruhigte in der Leichte Armbrustschütze. "Ich war auch leicht aufgeregt."
"Was ist eigentlich mit dem Mann passiert der plötzlich vor unserem Wagen aufgetaucht ist?" meldete sich Skilla zu Wort. "Wir haben ihn doch hoffentlich nicht überfahren oder."
"Nein der hat einen unfreiwilligen Ausflug in ein Kohlfeld gemacht", kicherte Magane. "Ich glaub der wird sich so bald nicht mehr vor einen Wagen stellen."


19.10.2004 14: 58

Kanndra

"Sagt mal, hört ihr auch, was ich höre?", fragte Sidney mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Du meinst dieses komische Knacken?" Valdimier beugte sich über den Karrenrand, um mehr zu sehen.
"Ich nur höre normale Geräusche", liess sich Felsspalter zum ersten Mal vernehmen, nachdem er die ganze Fahrt in einem Buch vertieft war, auf dem in grossen Lettern der Titel "Armbrust-Fibel" prangte.
Der Werwolf nickte. "Eben. Ich glaube, wir haben Venezia verloren."
"Hast du da eben was von einem komischen Knacken gesagt, Val?", unterbrach ihn Magane. "Weiss eigentlich irgendwer, wie man diesen verdammten Esel wieder zum Stehen bekommt?"

20.10.2004 12: 44

Araghast Breguyar

"Brrrr..."
In den Tiefen diverser verrutschter Zeltplanen setzte Venezia sich auf und schüttelte sich.
"Wie man den Esel anhält?" erklang gerade Araghasts leicht genervte Stimme. "Da gibt es drei Möglichkeiten. Erstens: Man baut einen Unfall. Zweitens: man wartet ab bis er müde wird, was allerdings noch Tage dauern kann. Und Drittens: Hat jemand eine Möhre oder irgend etwas was Esel gerne fressen dabei?"
Leise vor sich hinfluchend befreite sich die Gnomin aus ihrem Landeplatz und spähte über den Karrenrand. Die Sonne stand bereits nur noch zwei Handbreit über dem Horizont. Venezia beschloß, daß es wirklich eine gute Idee war, den Esel irgendwie zum Stehen zu bringen. Hier draußen inmitten der Kohlfelder und vereinzelten Dörfer gab es so gut wie keine Beleuchtung und in der Dunkelheit sah Schusi etwaige Hindernisse vermutlich auch nicht besser als die meisten der Wächter.

21.10.2004 11: 04

Valdimier van Varwald

"Also, da wir das Ziel noch erreichen wollen, scheidet die Erste Möglichkeit schon mal aus", rief Veni und versuchte dabei den Fahrtwind zu übertönen. "Und ehe die Zweite Möglichkeit zutrifft, wird wohl eher unfreiwillig Möglichkeit Nummer Zwei in Kraft treten."
Die Gnomin warf einen kurzen Blick auf den immer dunkler werdenden Horizont.
"Es bleibt also nur Möglichkeit Nummer Drei. Wer von euch hat etwas in seinem Proviant, mit dem wir Schusi zum stehen bekommen? Wie Bregs schon sagte. Ideal wären Möhren oder ähnliches."
Wenn niemand etwas hat, dann nehmen wir einen von Felsspalters Steinvorrat und versuchen es damit, überlegte die Abteilungsleiterin kurz.
Doch zu einer Durchführung dieses Planes sollte es zum Glück nicht kommen. Die Mannschaft des Karrens durchsuchte, so sehr es ihre momentane Lage zuließ, ihre Ausrüstung. Es schien so, dass Karotten bei niemanden ein bevorzugtes Nahrungsmittel waren.
"Haben wir überhaupt Futter für Schusi mitgenommen?", fragte Araghast, der noch immer vorne saß und versuchte, den Karren auf dem richtigen Weg zu halten.
Ein kurzes Schweigen ging von den Wächtern aus, als man über die gestellte Frage nachdachte.
"Anscheinend nicht", murmelte der Püschologe und rief dann: "Und was jetzt?"
"Wir könnten es hiermit versuchen", rief Magane und hielt ein Einmachglas in der Hand, das mit Erbsen und Möhren gefüllt war. "Ich muss es wohl in der Eile mit in meinen Proviant gepackt haben."
Veni warf einen misstrauischen Blick auf das Glas.
"Hat den niemand etwas besseres mitgenommen?"
Die Wächter schüttelten den Kopf.
"Wenn wir wieder zuhause sind, verpflichte ich euch zu gesünderen Ernährung, dass das klar ist", fluchte die Gnomen wütend. "Und wie sollen wir jetzt den Esel jetzt darauf aufmerksam machen?"
Valdimier meldete sich.
"Gib mir das Glas."
Der Vampir nahm Magane das Einmachglas aus der Hand und arbeitete sich über den Karren nach vorne, Richtung Esel.
"Was hast du vor Valdimier?", fragte Venezia misstrauisch.
"Den Esel seine Möhren geben", antwortete der leichte Armbrustschütze und setzte sich neben Bregs auf die Sitzbank, wo er das Glas öffnete.
"Und nun alle gut Festhalten."
Mit einer Hand hielt sich der Vampir an der Sitzbank fest, während er mit der anderem das Glas Schusi entgegenstreckte. Mit einem lauten Pfeifen, machte er das Tier auf sich aufmerksam.
"Schusi, schau mal was ich hier für dich haAAAAhh..."
Niemand konnte später genau sagen, was genau eigentlich passiert war. Als Schusi das Glas erblickte und sein Eselgehirn ihm mitteilte, dass sich darin auch Möhren befanden, veränderte sich die Geschwindigkeit des Karrens von Maximum auf Stand, in weniger als 3 Sekunden. Die Insassen wurden mitsamt ihrer Ausrüstung nach vorne gedrückt und es war wohl nur dem schweren Gewicht der Ladung zu verdanken, dass der Karren nicht ins schleudern geraten war.
Als die ersten FROGS wieder die Orientierung gewonnen und sich vergewissert hatten, dass niemand verletzt war, entschied man sich, erstmal vom Karren zu steigen, um wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Ach Valdimier und Araghast stiegen mit zittrigen Knien von der Sitzbank. Sie hatten es beide gerade noch geschafft, sich an dem Karren festzuhalten, um nicht ihm hohen Bogen auf die Strasse befördert zu werden.
"Wenigstens stehen wir jetzt", sagte Valdimier und warf einen kurzen Blick auf Schusi, der gerade dabei war, sich über den Inhalt des Einmachglases herzumachen, der vor ihm verteilt auf der Strasse lag. "Es wäre wohl besser gewesen, wenn ich das Glas nicht aufgemacht hätte."


23.10.2004 2: 31

Kanndra

"Also gut. Jemand versorgt den Esel und der Rest läd ab und baut die Zelte auf", kommandierte Venezia.
"Wie hier?", Kanndra musterte stirnrunzelnd die Kohlfelder, die sich immer noch meilenweit in jede Richtung erstreckten.
"Wo denn bitte sonst? Das ist ein Überlebenstraining und kein Sonntagsausflug. Also hopp, hopp, hopp."
Seufzend übernahm der Vampir die Aufgabe, Schusi von den Erbsen und Möhren und von der Straße zu lotsen, während alle anderen erst einmal vom Karren kletterten.
"Nun komm schon, alter Junge. Komm, du kannst doch nicht mitten im Weg stehen bleiben", redete Valdimier auf das Tier ein und zog dabei am Halfter. Widerwillig liess Schusi sich mitziehen und trottete hinter dem Leichten Armbrustschützen auf den schmalen Grasstreifen zwischen Weg und Feld.
"Und? Worauf wartet ihr noch?", rief der Oberleutnant den FROGs zu, die daneben standen und das Ganze gespannt beobachtet hatten.

24.10.2004 15: 30

Magane

"Wir sollten nicht warten bis sich die Dinger von selber aufbauen", meinte Skilla, was allerdings vollkommen ohne Wirkung blieb, keiner von ihnen machte auch nur die geringsten Anstalten sich mit den Zelten zu befassen. Stattdessen wurde sich ausgiebig über den Lagerplatz beschwert, der durch dass tolle Wetter der vergangenen Tage aus - mit Gras bedecktem - Schlamm bestand.
Es dauerte einige Minuten bis die Gruppe dennoch zu dem Schluss kam, dass es sinnvoller war in diesen Matsch die Zelte aufzuschlagen, als nachts die Fahrt fortzusetzen, zumal gerade diejenigen, die Schusi zuvor noch kaum im Einsatz erlebt hatten, nicht unbedingt das Bedürfnis verspürten weiterzufahren.
Zelt ist irgendein fremdes Wort für Chaos, irgendwann reift diese Erkenntnis in jeder Gruppe, die die erste Nacht in Zelten schlafen will. Selbst wenn einzelne Ahnung haben, früher oder später entsteht Chaos. Bei den FROGs setzte es früher ein, als sie erwarteten, obwohl über 50% der Gruppe wusste wie man Zelte aufbaut. Auf den ersten Blick waren alle Planen da und die Stangen waren vorsichtshalber beim Abladen gezählt worden (es waren extrem viele). Sie hatten noch nicht einmal den klassischen Fehler gemacht Heringe mit Heringen zu verwechseln, auch wenn man in diesen Boden sicherlich auch tote Fische hätte hineinschlagen können. Aber irgendwie schienen die Planen und die Stangen nicht zusammen zu passen.

27.10.2004 15: 12

Sidney

An manchen Enden ragten die Stangen weit hinaus über die Plane, manchmal wickelte sich der Stoff um Dinge, die eigentlich gar nicht da sein sollten. Einmal schien der Eingang oben zu liegen, einmal waren sogar drei vorhanden. Irgendetwas stimmte nicht so ganz...
"Liegt es vielleicht daran, dass wir alle gleichzeitig dran rumschrauben? Sollten es vielleicht mal nur zwei Leute probieren?"
Es klang wie ein vernünftiger Vorschlag. Aber lag es wirklich nur daran?

28.10.2004 9: 12

Venezia Knurblich

Venezia hatte es sich vorerst wieder auf dem Kutschbock bequem gemacht, lutschte auf einer schon recht geschmacklosen Würstchenschale herum und grinste breit; sie war ziemlich zufrieden mit dem bisherigen Verlauf: Sie waren schon fast einen halben Tag unterwegs und es gab noch keine Verletzten, Ausfälle oder sonst irgendwelche Dinge, mit denen sie früher oder später fest rechnete.
Ausserdem fand sie es lustig mit anzusehen, wie die Stadtmenschen, die sonst nur Betten in Häusern gewohnt waren, versuchten, sich hier ein Nachtlager zu richten.
Nicht, dass sie selbst es besser gekonnt hätte, sie war zwar in einem Wald aufgewachsen, aber dort bestand die Suche nach einem trockenen Schlafplatz eher darin, sich einen Kaninchenbau zu suchen und die bisherigen Bewohner in die Flucht zu schlagen, aber sie machte sich keine Sorgen darüber, im Matsch und eventuellen Regen schlafen zu müssen... wenn man die Körpergrösse eines menschlichen Unterarms hatte, fand man einen trockenen Schlafplatz. Immer.

28.10.2004 16: 18

Araghast Breguyar

Letztendlich brauchte es ein Machtwort der Abteilungsleiterin um die Truppe dazu zu bringen, die Zelte aufzubauen, doch schließlich standen zwei dachförmige Gebilde aus schlammgrüner Leinwand inmitten der Kohlfelder. Zufrieden blickte Venezia ihre Abteilung an.
"Und damit das klar ist," verkündete sie, "Das linke Zelt ist für die männlichen und das rechte für die weiblichen Wächter."
Araghast mußte sich ein Grinsen verkneifen als er seinen Seesack vom Karren wuchtete. Wer unbedingt nähen wollte sollte es zwischen den Kohlköpfen erledigen.
Bald brannte ein kleines Feuer zwischen den Zelten und die Wächter ließen sich zum Abendessen nieder. Schusi kaute derweil vergnügt auf den restlichen eingeweckten Möhren.


03.11.2004 20: 06

Sidney

Somit war wenigstens dieser Teil erledigt. Der erste Abschnitt auf der Reise lag hinter ihnen. Und als man so freundschaftlich um das Feuer saß und verschiedene, mehr oder weniger blutige, Dinge aß, kam zum ersten Mal der Gedanke auf, dass die ganze Arbeit in Ankh-Morpork geblieben war. Rince war dort, ebenso der IA-Vampir Rascaal, und sämtliche Psychopathen ebenfalls. Vielleicht war das hier doch Urlaub.

"Heute haben wir fast die doppelte Strecke zurückgelegt, als geplant war!"
"Wenn das so weitergeht, müssen wir noch früher zurück", grinste Skilla.
"Was wir natürlich nicht wollen", ließ sich Sid vernehmen, der weit ausgestreckt neben seiner Kollegin lag. Seine Zunge zuckte hervor und schleckte die letzten Reste seines Abendessens weg.
Auch Val stimmte zu: "Urlaub haben wir uns schwer verdient."
"Wer hat eigentlich gesagt, dass das Urlaub ist? Wir fahren auf Trainingslager."
"Jaja, Veni, passt schon."
Unbeachtet von den anderen sah Kanndra zur Straße. Irgendetwas war da draußen, dachte sie.

04.11.2004 13: 43

Kanndra

Es war ein anstrengender Tag gewesen, der früh begonnen hatte. Deshalb fingen die ersten bald an zu gähnen und es dauerte nicht mehr lange, bis das restliche Essen vertilgt, die Gespräche verstummt, das Feuer gelöscht und die Wächter, streng nach Geschlecht getrennt, in den Zelten verschwunden waren. Auch Kanndra hatte das merkwürdige Gefühl, das sie den ganzen Abend begleitet hatte, schließlich beiseite geschoben und war unter ihre Decke gekrabbelt. Neben ihr atmeten Skilla und Magane immer ruhiger und Venezia hatte es sich ebenfalls irgendwo gemütlich gemacht. Die Späherin starrte in die Dunkelheit. Trotz ihrer Müdigkeit konnte sie nicht einschlafen, sie hatte immer noch das Gefühl, dass sie nicht alleine waren. Hätte sie den anderen etwas sagen sollen? Sollte sie sie wecken und es ihnen jetzt erzählen? Wahrscheinlich würden ihre Kollegen sie umbringen, wenn sie sich getäuscht hatte. Kanndra wälzte sich auf die andere Seite und machte entschlossen die Augen zu. Da hörte sie etwas an der Zeltwand entlang streichen. Ruckartig setzte sie sich auf.
"Hört ihr das auch?", zischte sie den anderen Wächterinnen zu.
Mit schlaftrunkener Stimme fragte Skilla "Was?"
Da war es wieder. Eindeutig strich dort etwas an der Zeltwand entlang.
"Bestimmt machen die Jungs nur einen Scherz." Maganes Stimme klang amüsiert. "Glauben, sie können uns Angst einjagen."
"Sid? Bist du das?", rief die Halbvampirin laut. "Valdimier?"
Keine Antwort.
"Also gut. Wer schaut raus?"

04.11.2004 14: 48

Araghast Breguyar

Auch Araghast konnte nicht schlafen.
Frustriert wälzte er sich auf dem harten Feldbett herum. Über ihm war so viel Platz. Er vermißte seinen gemütlichen Sarg und vor allem den Deckel über dem Kopf. Wie konnten andere nur mit all dem Raum über sich schlafen? Leise vor sich hinknurrend raffte er die kratzige Wolldecke zusammen und machte sich daran, unter die schmale Pritsche zu kriechen. Zwar war der Boden des abgeernteten Kohlfeldes auf dem sie kampierten hart und uneben doch wenigstens hatte er etwas über dem Kopf. Insgeheim beneidete Araghast Valdimier. Dieser hing in Fledermausgestalt von der obersten Zeltstange. Nur er selbst, die armselige Existenz zwischen zwei Spezies, kämpfte wieder mit Problemen die außer ihm niemand hatte. Unwillkürlich mußte Bregs an Skilla denken. Ob sie auch unter ihrem Bett schlief? Sie beide gehörten immerhin der gleichen Art an, falls man es denn überhaupt Art nennen konnte. Auch wenn er es ihr nie gesagt hatte, daß er im Prinzip wie sie war. Oder sie wie er?
Ach was sollte es, wie herum es definierte. Fakt war einzig und allein, daß Araghast Breguyar wieder einmal unter akut schlechter Laune und einer mittleren Existenzkrise litt, als er plötzlich die Geräusche von draußen hörte.
"Sid?" rief eine leise Stimme aus dem Frauenzelt. "Valdimier?"
Araghast gab den Versuch auf, sich unter sein Feldbett zu schlängeln, und setzte sich auf. Soweit er es erkennen konnte befanden sich alle männlichen Wächter im Zelt. Sidney lag auf seinem Bett und schlief tief und fest. Valdimier in Fledermausgestalt zirpte leise im Schlaf vor sich hin. Max hockte im wohl tiefsten Schatten des gesamten Zeltes. Seine Augen funkelten gelb in der Dunkelheit.
Araghast gab dem Schwarzen Mann ein Handzeichen ihm zu folgen und kroch beinahe lautlos kroch er zum Eingang des Zeltes. Vorsichtig hob er die Klappe und spähte nach draußen.


04.11.2004 21: 19

Maximilian R. Schreckt

...genau auf die Spitze des schussbereiten Bolzens einer Armbrust, auf der die Worte keinen Mux oder es ist dein letzter eingraviert zu sein schienen.

"Komm leise und mit erhobenen Händen heraus und stell dich zu den Anderen", hörte der Schwarze Mann eine rauhe befehlsgewohnte Stimme vor dem Zelt. Automatisch zog er sich wieder in seinen Schatten zurück.
"Wie viele sind da noch drin?" kam es wieder von der ruhen Stimme.
"Nur noch einer", antwortete Araghast geistesgegenwärtig und riskierte einen Blick zum Zelt der Frauen, die gerade einer nach der anderen nach draußen beordert wurden. Außer dem kleinen dicklichen Vollbartträger schienen, der ihn noch immer mit seiner Armbrust bedrohte schienen noch weiter vier Räuber an dem Überfall beteiligt zu sein. "Der kann aber sehr ungemütlich werden wenn er unerwartet geweckt wird."
"Na das laß bloß meine Sorge sein, Einauge. Dies hier is schließlich ein Überfall und keine Einladung zu einem späten Abendessen"
"Oh die ist also ein Überfall", Bregs tat überaus erstaunt. "Dürfte ich dann bitte ihre Lizenzen sehen."
"Lizenzen? So ein Schwachsinn. Wir sind hier nicht in Ankh-Morpork. Hier draußen brauchen wir so einen Blödsinn nicht"
"Oh wie bedauerlich", diesmal konnte und wollte sich der stellvertretende Abteilungsleiter der F.R.O.G. ein böses Grinsen nicht verbeißen. "Dann steht ihr wohl auch nicht unter dem SCHUTZ der Gilde wie?"


04.11.2004 23: 42

Venezia Knurblich

Venezia hatten die Räuber übersehen, die hatte es sich in einer Ecke zwischen einem Seesack und einer Proviantkiste in einer herausgetrennten Wintermanteltasche bequem gemacht und da die Schurken dem Gepäck der Wächter noch keine Aufmerksamkeit geschenkt hatten, war sie ihren Blicken entgangen.
Leise pellte sie sich aus ihrer Schlafgelegenheit, kurz nachdem die Frauen nach draußen gebeten wurden und drückte sich unter der hinteren Zeltplane durch ins Freie.
Unter Zuhilfenahme einiger Kohlköpfe als Deckung bewegte sie sich leise zum Zelt der Männer und spähte unter der Zeltplane hindurch.
Gut, sie konnte direkt unter einem Feldbett ins Innere des Zeltes gelangen, die Gefahr, hier gesehen zu werden, war äußerst gering.
Venezia kam keinen Moment zu spät in das Zelt um zu sehen, wie einer der Schurken – die Armbrust voran – an Sidneys Bett trat und ihn unsanft mit dem Knie anstieß.
'Mach jetzt keinen Fehler, Sid! Um Himmels Willen, mach keinen Fehler!' Die Gnomin starrte den noch schlafenden Werwolf an, als könne sie ihm ihre Gedanken mit purer Geisteskraft übermitteln.
Die anderen Wächter wurden draußen mit Armbrüsten bedroht - ihre Leute! Wenn Sidney jetzt überreagierte würde ein einziges kleines Geräusch ausreichen, um die Kollegen des Bewaffneten zu alarmieren und dann würde es sicher zu Verletzungen unter ihren Leuten kommen.
Venezia spähte aus den Schatten des Feldbettes, hielt die Luft an und wartete ab...


05.11.2004 1: 43

Sidney

"Whut? Was is?" Schlaftrunken öffnete ein bis eben noch schlafender Werwolf die Augen, um in eine Armbrust zu blicken. "Skilla? Was soll der Scheiß?"
Ein dreckiges Lachen sagte ihm, dass es nicht Skilla war. Zumindest hatte er sie noch nie so lachen hören. Kurz spürte er den Reflex, seinem Gegenüber den Ellbogen zu brechen, so die Armbrust aus dem Weg zu schaffen und danach noch einige Tritte zu platzieren. Doch irgendetwas war falsch. Zu Beispiel, dass außer ihm keiner im Zelt war. Entweder hatten sie beschlossen, eine Nachtwanderung zu machen und ihn zurückzulassen, oder sie waren draußen, umgeben von anderen Leuten mit Waffen. Und nachdem alle geschlafen hatten, hatte wohl auch kaum einer eine Waffe dabei.
Also schwang sich Sidney langsam von seiner Liege und stand gebückt - und müde - vor einem männlichen, bewaffneten Schatten, der fast einen ganzen Kopf kleiner war und auch sonst nicht besonders eindrucksvoll wirkte. Wieder war da die Versuchung, den Typ einfach kaputt zu schlagen, aber das könnte nicht so gut enden draußen.
Der Mann bedeutete ihm, ebenfalls das Zelt zu verlassen. Und während Sidney sich möglichst mühevoll am Bett entlangschob, um nach draußen zu kommen, fiel er doch glatt hin, direkt neben das geschwärzte Kampfmesser, das am Boden lag.

05.11.2004 16: 20

Valdimier van Varwald

"Nur damit wir das richtig verstehen. Ihr seit nicht lizenzierte Diebe, dir nicht aus Ankh-Morpork kommen?", fragte Valdimier die vier Räuber, die seine Kollegen und ihn mit ihren Armbrüsten in Schach hielten.
Die nächtlichen Besucher lachten hämisch.
"Du hast es erfasst Bursche", antwortet der kleine Mann mit Vollbart. "Und ihr wäret nicht die ersten, die die Begegnung mit uns nicht überleben würden."
"Also seit Ihr auch noch nicht lizenzierte Mörder?", fragte Araghast.
"Wenn du schon so fragst Einauge. Ja, dann sind wir das auch", antwortete wieder der kleine Mann. "Noch ein Grund mehr für euch, sich ordentlich zu benehmen. Dann passiert euch nichts."
"Das wird ja immer besser", murmelte Skilla leise vor sich hin.
"Hmm, ok", antwortete Valdimier. "Aber bevor ihr uns nun ausraubt hätte ich noch eine kleine Frage an euch."
"Und was wäre das Bleichgesicht?", donnerte einer der anderen Räuber.
"Was brachte euch gerade dazu, eine Gruppe von Wächtern ausrauben zu wollen?"
Diesmal lies die Antwort der Räuber auf sich warten. Kein hämisches Lachen oder ähnliches war von ihnen zu hören. Für einen kurzen Moment schauten sie die Wächter überrascht an.
"Von denen die meisten noch nicht einmal menschlich sind", schloss sich Bregs an. "Oder meint ihr, dass er hier...", er nickte Richtung Valdimier, "... aus Spaß so blass ist."
Schweigen ging von den Räubern aus, als sie einen Blick auf Valdimier warfen.
"Und euer Kollege im Zelt sollte vielleicht beachten, dass er gerade mit einem Werwolf alleine ist", erklärte Skilla. "Der außerdem noch sehr leicht zu reizen ist."
Die Unsicherheit in den Gesichtern der Räuber nahm zu.
"Und unseren Troll habt ihr ja noch gar nicht kennen gelernt."
"Welchen Troll?", fragte einer der Räuber geistesgegenwärtig.
"Mich", erklang plötzlich eine tiefe Stimme hinter ihm und er spürte, wie sich eine schwere kalte Hand auf seine Schulte legte. "Es mich freut, euch alle kennen zu lernen. Ich Felsspalter sein und ich auch zu Wache gehören."
Der Räuber, auf dessen Schulter Felsspalters Hand ruhte, brachte nur ein leises: "Iiihk", hervor, während die anderen drei den Troll mit großen Augen anstarrten.
"Oh, da ist er ja", rief Valdimier.
"Ihr drei besser die Waffen fallen lasst, oder ich sehr ungemütlich werden", grollte Felsspalter. "Und ihr mich nicht kennen lernen wollt, wenn ich ungemütlich bin."
"Nun war es die Panik, die in den Augen der Räuber aufstieg. Wie erstarrt standen sie da und starrten auf den Troll, als plötzlich eine Stimme aus dem Zelt der Männer erklang.
"Hey Leute, was ist denn da draußen, ich... Hey was???"
"BUUH!!"
"AAARRR..." THUD
Der Angstschrei des Räubers wurde von einem lauten Schlag unterbrochen und verstummte so schnell, wie er auch begonnen hatte.
"Oh, hatten wir schon erwähnt, dass auch ein schwarzer Mann bei uns ist?", fragte Bregs.
Die Räuber schienen ihre auswegslose Situation erkannt zu haben und taten das einzig richtige. Sie ergaben sich. Zum Glück gehörten sie nicht zu der Wir-ergeben-uns-niemals-freiwillig Art. Einer nach dem anderen legte seine Waffe ab, die sofort von den Wächtern aufgenommen wurde. Bregs ging zu dem Männerzelt und schaute vorsichtig hinein.
"Hier draußen ist alles klar. Wie sieht es bei euch aus?"
Ohne eine Antwort zu geben trat ein sichtlich genervter Sidney, gefolgt von Veni und Max hinaus. Auf seinen Schultern trug der Werwolf den leblosen Körper des letzten Diebes.
"Keine Sorge, der schläft nur", antwortete er, als er die Blicke seiner Kollegen bemerkte. "Aber es hätte nicht mehr viel gefehlt und es wäre schlimmer für ihn ausgegangen."
Er warf einen Blick auf die anderen vier Räuber, die nun mit erhobenen Händen vor ihm standen.
"Und was machen wir jetzt mit denen?"

09.11.2004 2: 08

Magane

"Da gäbe es verschiedene Möglichkeiten, eine schlechter als die andere", begann Magane, die bisher sehr still gewesen war und noch immer eine gewisse Hoffnung hatte, dass es ein erholsamer Urlaub werden könnte, "Wir könnten sie anständig verschnüren und erstens mitnehmen, das wäre aber ein lo... ähm... Planungs- und Platzproblem, oder zweitens nach Ankh-Morpork zurückbringen, was uns unheimlich Zeit, von unserem Urlaub, kosten würde, oder drittens im nächsten Dorf abladen, oder viertens hier lassen", sie schloss die vier beim Sprechen ausgestreckten Finger wieder zu einer Faust, boxte noch mal in die Luft und ging dann zum Karren um ein Tau zu suchen, sollten doch die anderen entscheiden was man nach dem ordentlichen Verschnüren mit den unlizenzierten Räubern tun könnte.

10.11.2004 11: 08

Araghast Breguyar

"Schade, daß hier mitten in der Sto-Ebene keine Kakteen wachsen." murmelte Araghast halblaut.
"Warum?" fragte Valdimier.
Ein böses Lächeln stahl sich auf die Lippen des Püschologen. "Gäbe es einen Kaktus hier, könnte man sie ausziehen, in einem kleinen Kreis mit Blick nach innen um den Kaktus zusammenbinden und dann fröhlich abziehen" erläuterte er laut genug, daß die Räuber es hören konnten. "In Klatsch soll das eine sehr beliebte Methode sein, Wüstenbanditen zu betrafen."
"Wo hast du das bloß her..." murmelte Valdimier kopfschüttelnd.
"Was hast du da eben gesagt?" schaltete sich Venezia Knurblich ein und winkte Araghast, sich mit ihr zusammen ein Stück zu entfernen. Es folgte eine kurze, geflüsterte Konversation.
Wenige Minuten später rannten fünf splitternackte Räuber über die nächtlichen Kohlfelder davon.
"Und falls ihr vor morgen früh auch nur daran denkt, euch eure Ausrüstung zurückzuholen, unser Troll hier wird aufmerksam Wache halten!" brüllte Venezia ihnen nach. "Und dieses Mal wird er euch nicht so sanft behandeln!"

Es ist wohl überflüssig zu sagen, daß die Wächter bis zum Ende der Nacht ungestört blieben.


10.11.2004 22: 42

Magane

Wobei ungestört sein noch lange keinen ruhigen Schlaf bedeutete.
Die Abwesenheit der Stadt verursachte bei manchen extreme Schlaflosigkeit, nicht nur die fehlenden Schreie, sondern auch das besondere Licht der niemals schlafenden Metropole und natürlich der unverwechselbare besondere Geruch fehlten. Alles zusammen war es wie eine Wohnung ohne Wände - man fühlte sich beobachtet. Das hatte zur Folge, dass manchmal Schlaflosigkeit und Müdigkeit sehr lange miteinander kämpfen mussten, bis eine von beiden die Oberhand gewann.

Viel zu schnell brach der neue Tag an, irgendwo in der Ferne krähte ein lebensmüder Hahn ununterbrochen und noch bevor Magane die Augen aufschlug hatte sie in Gedanken eine perfekte Hühnersuppe gekocht. Für einen Moment fragte sie sich ob die anderen auch so mies geschlafen hatten, doch dann stellte sie fest, dass im Frauenzelt noch absolute Ruhe herrschte, wie früh mochte es sein?
Die Obergefreite schälte sich aus ihrem Lager, um sich genauer umzuschauen, Morgengrauen war ihre Zeit, da konnten auch Räuber nichts dran ändern, die einem nachts den Schlaf raubten - nur gut, dass es nicht mehr gewesen ist - Sie war noch immer nicht damit einverstanden, dass die Schäffs die Räuber einfach hatten laufen lassen, aber was sollte man machen.
Nach einigen Minuten des um die Zelte Schleichens, begann sie langsam damit ein Frühstück zu improvisieren, besser Kaffee und was zu Essen machen, als die anderen wecken.

18.11.2004 11: 35

Skilla

Skilla schlug mit einem leisen Seufzer die Augen auf und fasste sich an die Stirn. Auch sie hatte nicht besonders gut geschlafen, was allerdings eher daran lag, dass Möhre, ihre Ratte in dieser Nacht ununterbrochen in ihrer kleinen Schlafkule herumgenestelt und gequietscht hatte. Mühsam richtete sich auf. Von Magane war nichts zu sehen, doch Kanndra neben ihr schlief noch ruhig und gleichmäßig. Die Halb-Vampirin beschloss durch einen kleinen Spaziergang das Kribbeln in ihren Beinen zu beseitigen und trat durch den Zelteingang. Sie beschloss Magane, die ihr ein "Guten Morgen" zurief später zu helfen, nickte ihr lächelnd zu und stapfte um das Zelt. Skilla bemerkte Vladimier, der aus dem "männlichen Zelt" hervortrat und einen großen Schluck von der rubinroten Flüssigkeit in seiner Flasche nahm. Sie spürte wie sich ihr Magen zusammenzog und biss sich unweigerlich auf die Lippen. Es sah wirklich seltsam aus, wie sie so dastand und Vladimier, bzw. viel mehr den Inhalt seiner Flasche gierig ansah. Als sie sich bewusst wurde wie sehnsüchtig und neidisch sie starrte zuckte sie zusammen, machte auf dem Absatz kehrt und eilte verwirrt zu Magane, um ihr mit dem Frühstück zu helfen.

18.11.2004 14: 29

Araghast Breguyar

Während sich auch die übrigen langsam aus den Feldbetten quälten und mehr oder weniger enthusiastisch vom Frühstück kosteten, fand auf dem Eselskarren eine hitzige Diskussion statt.
"Nein, heute fahre ich nicht." erklärte Araghast zum wiederholten Mal und hob sein Stück Blutwurst um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
"Wer soll denn sonst fahren?" fragte Valdimier beinahe unschuldig während er seine Flasche mit dem roten Inhalt wieder in seinem Gepäck verstaute.
"Du zum Beispiel. Du weißt mindestens genausogut wie ich wie man mit Schusi umgeht. Beziehungsweise wie Schusi mit dem Fahrer umgeht"
"He, wir werden bald über eine Woche lang von morgens bis abends und vielleicht sogar nachts durch das Gelände gehetzt. Gönn einem alten Vampir doch noch ein paar Tage Entspannung."
"Als ob Vampire sich wegen ihrer Kondition Sorgen machen müssten..." brummte Araghast mißmutig und biß von seiner Wurst ab. Mit einem Gesichtsausdruck als ob er eine Woche lang Frau Willichnichts persönlichen Begleitschutz spielen durfte marschierte er in Richtung Zelt um seine Sachen zusammenzuräumen.
Verdammtes Abteilungstrainingslager... Zum wiederholten Male fragte Araghast sich, was er eigentlich hier tat. Was hatte ein Püschologe auf einer Übungseinheit für Geländekampf verloren? Der einzige Grund weshalb er dem Drängen der Abteilungsleiterin schließlich doch nachgegeben hatte war der, daß es hier abgesehen von Valdimiers Vorrat keinen einzigen Tropfen B-Wort gab.
"Was ist denn los?" fragte Kanndra Valdimier am Kochfeuer inzwischen.
Dieser wies mit einem Kopfnicken auf den im Zelt verschwindenden Püschologen.
"Er hat heute Morgen mal wieder eine außerordentlich vorzügliche Laune. Ich hätte nie gedacht, daß der Entzug so schlimm für ihn ist."
"Entzug?" fragte Kanndra erstaunt.
" Das menschliche B-Wort." wisperte Valdimier. "Er hat beschlossen, damit aufzuhören. Meinte, es würde sich komisch auf seine Püsche auswirken. Allerdings habe ich das Gefühl, daß sich eher der Entzug komisch auf seine Püsche auswirkt. Das tiefe vampirische Sehnen, verstehst du? Und er ist noch so jung und unerfahren. Schon ein Glas hat gereicht um ihn süchtig zu machen."


18.11.2004 17: 39

Kanndra

Die Späherin verschluckte sich fast an ihrem Tee. "B-Wort? Du meinst er trinkt..." Unwillkürlich faste sie sich an den Hals.
"Keine Angst, nur gekauftes", grinste der Vampir. "So wie ich." Er deutete auf den Wagen, in dem er seine Flasche verstaut hatte.
"Jetzt verstehe ich, warum er manchmal so schuldbewußt zusammengezuckt ist, wenn man in sein Büro kam." Kanndras Blick wanderte zu dem Männerzelt, in dem Araghast vorhin verschwunden war. "Der Arme."
"Er wird darüber hinweg kommen, wenn er wirklich will. Mit viel Untervektor-Rum vielleicht. Deshalb habe ich mich auch geweigert, den Wagen zu fahren. Er braucht Beschäftigung."
Kanndra schüttelte den Kopf. "Du weißt, wie ich das meine. Ich habe mich entschieden, für die menschliche Seite. Auch wenn ich die angenehmen Nebenwirkungen der anderen manchmal ausnutze", jetzt grinste sie. "Aber Bregs hängt noch immer dazwischen, irgendwie."

Araghast bereute inzwischen, dass sie die Räuber nicht wenigstens den vermaledeiten Esel hatten stehlen lassen. Zugegeben, sie hätten dann jetzt ein kleines Problem gehabt. Aber vielleicht hätte sich ein Bauernhof gefunden mit einem entbehrlichen, billigen und vor allem zuverlässigen Tier... Die Stimme seiner Schäffin, die zum Aufbruch drängte, drang durch die Zeltwand. Seufzend stopfte er einen einzelnen Socken in die Tasche und klappte sein Feldbett zusammen.

20.11.2004 15: 16

Sidney

"Leute, ihr habt's gehört! Die Chefin will, dass wir weiterziehen. Also los, packt euer Zeug und dann die Zelte auf den Wagen!"

Dem Ruf der Chefetage folgend begannen die FROGs damit, ihre Kleidung irgendwohin zu stopfen, Sachen anderer einzustecken und im Gegenzug eigens liegenzulassen. Natürlich gab es wieder einen, der früher fertig war und dann seine Zeit damit verbrachte, zuerst alle anderen anzufeuern und dann, noch während man im Zelt seine Sachen suchte, eben jenes Zelt auseinanderzunehmen.

Am Schluss jedoch hatte man das Chaos auf den Wagen verfrachtet und war bereit abzufahren.

20.11.2004 16: 59

Skilla

Mit einer Miene wie sieben Tage Regenwetter nahm Araghast auf dem Kutschbock platz. Als alle FROGs in den Wagen geklettert waren schnalzte der Püschologe mit der Zunge und Schusi setzte sich, wenn auch äußerst widerwillig, in Bewegung. Doch schon nach einigen Metern, als er zuckelnd an Geschwindigkeit gewann ertönte ein lautes "Stop!" Der Püschologe brachte den Esel zum Stillstand und drehte sich stirnrunzelnd um. Max deutete wortlos auf die Bündel und Gepäckstücke, die den Weg hinter ihnen säumten. Venezia seufzte tief "Na schön, alles aussteigen. Wir müssen die Sachen festbinden. Ich hoffe jemand hat daran gedacht, Seile oder etwas ähnliches mitzunehmen." Das betretene Schweigen das folgte wurde von einem erneuten, tiefen Seufzer unterbrochen.
"Wie haben wir es bisher nur geschafft, das alles zu befördern ohne dass etwas herunterfällt? In Ankh-Morpork sah das alles nach viel weniger aus!" stellte Magane fest und betrachtete kritisch die Zelte, Taschen und Bündel die aufeinandergestapelt und beinahe wieder herabgleitend als zu großer Haufen im Wagen lagen ,"Man könnte alles nochmal auspacken, besser zusammenfalten und zusammenrollen...Man könnte sich auch draufsetzen..."
"Ich das machen", sagte Felsspalter, trat näher an den Wagen heran, und hob die Hände, bereit alles zusammenzudrücken um eine Weiterfahrt zu ermöglichen...

20.11.2004 18: 01

Venezia Knurblich

Es dauerte noch eine Zeit lang bevor alles wieder verstaut war und der eine oder andere weitere Zwischenstop mußte eingelegt werden, bis die Gepäcklogistik wenigstens so weit optimiert war, daß die Reise ohne eine Ausrüstungsspur zu hinterlassen, weitergehen konnte, doch irgendwann war auch dieses Problem aus der Welt und Schusi zuckelte wieder in gemächlichem Tempo vor sich hin.
Doch am späten Vormittag tat sich ein weiteres Problem auf, und diesem konnte man nicht so leicht Herr werden: Venezia war auf die brillante Idee gekommen, Reiselieder von wandernden Müllern, Maiden und Meuchelmördern zu trällern und ihre Stimme verdiente wie alle Offiziersstimmen das Prädikat: Nicht schön, aber laut!
Am Anfang ging es noch, da reichte stoisches Weghören, um halbwegs unbehelligt zu werden, aber dann kam die Abteilungsleiterin auf die Idee, die anderen zum Mitmachen zu animieren, und von da ab fing es an, wirklich unangenehm zu werden...
Doch die Lady hatte offenbar ein Einsehen mit den Wächtern und es dauerte nicht mehr lange, bis Venezia selber dieses Trauerspiel unterbrach, indem sie kurz vor Mittag rief: "Da vorne ist der Fluß! Zwei bis drei Stündchen noch und wir haben die Berge erreicht."
Danach sang die Gnomin nicht mehr; sie war zu sehr damit beschäftigt, mit leuchtenden Augen der näherkommenden Gebirgsfront der Spitzhornberge entgegenzublicken.


23.11.2004 12: 01

Sidney

Der Rest der Wächter macht keine Anstalten, Veni wieder zum Singen zu animieren. Im Gegenteil, man freute sich über die ungewöhnliche Stille; nur ab und zu konnte man Tiere vom Wegesrand hören, und Hilfeschreie traten überhaupt nicht auf. Ein vollkommen neues Gefühl für einen Morporkianer. Propmt verspürten einige auch erste Anzeichen von Heimweh nach der großen Wahoonie.

28.11.2004 12: 37

Kanndra

Nur Kanndra plagten im Moment andere Sorgen.
"Ähem, könnten wir vielleicht kurz anhalten?", fragte sie Araghast. "Ich habe davorn ein Gebüsch gesehen, dass würde ich gern näher anschauen, wenn du verstehst, was ich meine."
Der Feldwebel runzelte die Stirn. "Ehrlich gesagt nicht. Seit wann interessierst du dich für Botanik?"
"Naja, ich finde, er sieht etwas vertrocknet aus. Muss ich wirklich noch deutlicher werden?"
Langsam dämmerte Verstehen auf dem Gesicht des Püschologen herauf. "Oh, äh... na klar. Brrr, Schusi!"
Wider Erwarten tat der Esel sogar, was von ihm erwartet wurde und die Späherin verschwand hinter einem Busch. Einige andere nutzten die Gelegenheit und taten es ihr gleich, während der Rest in Taschen kramte und kleine Schnäcks hervorholte.
Da erklang ein Schrei.

28.11.2004 14: 14

Maximilian R. Schreckt

"Aaaahh!"
ZACK
Gerade als Kanndra ihr "Geschäft" erledigt hatte spürte sie etwas am Hals und erschrak fürchterlich. Mit einer schnellen Reflexbewegung wischte sie das Etwas von sich runter und sprang auf die Beine.
"Crivens! Nae problem! Nae problem! I didnae wonna stealin'! Der blauhäutige rothaarige Gnom rappelte sich im Gras vor Kanndras Stiefel auf, wedelte beschwichtigend mit den Händen und sah mit einem breiten Grinsen zu der Späherin auf.
"Häääh?", kommentierte Kanndra erstaunt.
"Are ye a hag?" wollte der kleine Kiltträger wissen.
"Ich versteh dich nicht kleiner Mann. Bist du einer von Ribs Leuten?" Kanndra fiel jetzt die Ähnlichkeit des Gnomes mit einem ehemaligen Kollegen auf.
"Whut ye sayin'? I dinnae ken ye're language", der blaue Gnom runzelte die Stirn und sah die Späherin verwundert an. "Ye didnae see a kelda aruund?", setzte er hoffnungsvoll nach.
Aus dem verwirrten Blick Kanndras konnte er entnehmen das dem mit ziemlicher Sicherheit nicht so war. Enttäuscht ließ er seine Schultern hängen und seufzte tief. "Oh waily waily waily."

"Kanndra?! Alles in Ordnung bei dir?", rief Max von der anderen Seite des Busches. Seine Stimme klang besorgt. Kanndra hörte auch ihre anderen Kollegen näherkommen und sah ihnen entgegen.

Als sie ihren Blick wieder auf den Boden richtete war der blaue Gnom verschwunden.


02.12.2004 18: 49

Kanndra

"Ja, alles in Ordnung. Da war nur... ach, ist egal." Was sollte sie ihren Kollegen sagen? Ein blauer Gnom hat mich angefallen und unverständliches Zeug gebrabbelt? Ein paar fragende Blicke fing sie sich noch ein, doch keiner sagte mehr etwas.
Die ausgepackten Sachen wurden wieder zusammengesucht und ein paar Minuten später waren sie schon wieder unterwegs. Keiner bemerkte die kleinen roten Haarschöpfe von zwei Nac Mac Feegle zwischen ihrem Gepäck.

03.12.2004 16: 03

Venezia Knurblich

Weiter ging die Reise und weiter ging auch der sogenannte Gesang. Die Ausläufer des Gebirges hatten die Wächter inzwischen erreicht und es dauerte eine Zeit lang, bis man Schusi das Prinzip von Kurven in Gebirgspfaden nähergebracht hatte, irgendwie hatte er ständig das Bedürfnis, den direkten Weg zu nehmen.
Die blinden Passagiere und auch die leise Unterhaltung in unverständlichem Kauderwelsch gemerkte keiner der Wächter; hätten sie sie bemerkt, hätten sie auch nicht viel verstanden, doch offenbar drehte sie sich um etwas, daß die "Gäste" Kelda nannten... zumindest was das mit Abstand das häufigste Wort in dem Gespräch.
Dann wurde es Mittag und Venezia ging direkt von ihrem Gesang in den Ruf: "Anhalten! Mittagspause!" über.

16.12.2004 12: 53

Kanndra

"Hast du gesehen? Sie erteilt die Befehle. Sie ist die Kelda von diesem Clan von Großfüssen" *, beharrte Der-nicht-ganz-so-kleine-Robert.
"Aber sie haben auch mindestens eine Hexe dabei." Kleiner-als-der-größere-Norbert-Norbert zeigte auf Kanndra. "Sie hat ganz viele Kräuter und son Zeug im Gepäck. Sie muss eine Hexe sein."
"Du hast doch nicht etwa was davon geklaut?" fragte Robert scharf.
Norbert schüttelte den Kopf. "Bin ich lebensmüde von einer Hexe was zu stehlen? Aber diese Flasche hier wollen wir doch nicht verkommen lassen, oder Robert?"
"Wir haben keine Zeit mehr. Hexe hin oder her, wir müssen den Clan verständigen. Wir haben unsere neue Kelda gefunden."
"Aber wie wollen wir verhindern, dass sie abhauen?"
Robert kratzte sich im roten Bart, dass die Federn darin anfingen, wild hin und her zu schwingen. "Wir könnten den Esel mitnehmen."

* Aus den bekannten Gründen ist das Folgende aus dem südlancrischen Feegle-Dialekt übersetzt

19.12.2004 15: 04

Skilla

In Norbert's Kopf hatte ein gewagter, aber durchaus guter Plan Gestalt angenommen, den er Robert im Flüsterton mitteilte. In dessen Augen stahl sich ein begeistertes Leuchten und er nickte zustimmend. Ja, damit war er einverstanden. Die beiden Gnome duckten sich tiefer ins Gepäch zurück, als behandschuhte Hände in den Wagen griffen und eine Kiste mit Töpfen und Lebensmitteln heraushob. Venezia erleichterte ihnen das Ganze, indem nun auch sie einen gewissen Drang verspürte und ins Gebüsch verschwand. Nun stand der Wagen zwischen dem Wald und den Wächtern, die sich inzwischen in einiger Entfernung von dem Grasrupfenden Schusi auf einer Wiese niedergelassen hatten. Robert kletterte in Windeseile vom Wagen, pirschte hinter der Abteilungsleiterin her und schlug im Wald einen kleinen Boden. Und gerade als Venezia glaubte eine geeignete Stelle gefunden zu haben, wurde sie gepackt und ihr erstaunter Schrei wurde von der Hand abgefangen, die sich hart auf ihren Mund legte. Robert schleppte sie zurück zum Wagen, wo Norbert, unbemerkt von den Wächtern, auf dem Kutschbock Platz genommen hatte. Venezia strampelte mit den Beinen und biss in Robert's Handfläche, doch sie hatte keine Chance. Kaum saß Robert halbwegs auf dem Wagen ließ Norbert auch schon die Zügel auf Schusis Rücken klatschen und schnalzte mit der Zunge, doch den Esel ließ das völlig kalt. Diese Geräusche jedoch erreichten die Ohren der FROGs und als sie die beiden Nac Mac Feegles mit der gefangenen Veni sahen, sprangen sie auf. Norbert hüpfte verzweifelt auf und ab, und versuchte Schusi anzutreiben. Norbert hatte Glöckchen im Bart eingeflochten und am Gürtel befestigt. Und Bart und Glöckchen hüpften mit. Schusi quietschte entsetzt, zweimal am Tag dem furchtbaren Gebimmel von Glocken ausgesetzt zu sein war einfach zu viel, er raste los. Zum Glück von Robert und Norbert, zum Pech von Venezia, denn nur noch wenige Schritte hatten die Wächter vom Wagen getrennt der sich jetzt aber schnell in einer großen Staubwolke entfernte

31.12.2004 17: 49

Maximilian R. Schreckt

"CRIIIIVEEEEENS", schrie Kleiner-als-der-größere-Norbert-Norbert euphorisch und sprang aufgeregt am Kutschbock auf und ab. Er riß chaotisch an den Zügeln, was Schusi nur noch mehr in Fahrt brachte. "I disnae ken thats soo easy!" Der Fahrtwind brauste dem blauen Gnom um die Ohren und in Gendanken sah er sich schon als Held zu seinem Stamm zurückkehren. Hätte sich Kleiner-als-der-größere-Norbert-Norbert in diesem Moment zu seinem Kollegen umgedreht, wäre ihm seine Begeisterung sicher mit einem Schlag vergangen.

Nachdem Veni sich von der ersten Überraschung erholt hatte und sie von Der-nicht-ganz-so-kleine-Robert losgelassen wurde, schaute sie böse auf den Nac Mac Feegle herab. Veni war mit ihren fast 30 Zentimetern fast doppelt so groß wie der blaue Gnom, der sie verlegen angrinste. Sie überlegte kurz ob sie sich vielleicht in ihre Wergestalt verwandelt sollte, verwarf die Idee aber gleich wieder als sie das geringe Gefahrenpotenzial einschätzte, das von den beiden kleinen blauen Wichten ausging. Der-nicht-ganz-so-kleine Robert war sichtlich nervös in der Gegenwart eines weiblichen und noch dazu so hübschen Gnoms. Er verknotete die Hände ineinander und stapfte nervös von einem Bein auf das andere. Ein verführerisches Lächeln von Veni ließ sein Gesicht in einem dümmlichen Grinsen erstarren und rot anlaufen, was durch seine bläuliche Haut einen seltsam violetten Farbton ergab.
"Hallo du kleiner Scheißer. Ich bin Veni von der Stadtwache und ich werd dir gleich fürchterlich in den Arsch treten. Kannst mich nicht verstehen du Hohlbirne, was?", sagte die Abteilungsleiterin der F.R.O.G. in verführerischem Tonfall und streckte freundlich die Hand aus.
"Ähh Aye. `re ye wonna...", begann Der-nicht-ganz-so-kleine-Robert den Satz und reichte Veni beruhigt die Hand.
Einen Sekundenbruchteil später flog er in langen Kreisen durch die Luft. Veni ließ den erschrocken blauen Gnom erst los als er nach drei vollendeten Kreisbewegungen genug Schwung für eine lange Reise hatte.
"WAAAAAAAAAAAAH AAAAAAAAAH!", beendete Der-nicht-ganz-so-kleine-Robert den Satz und flog in hohem Bogen aus dem Wagen.
Veni blickte dem davonfliegenden Nac Mac Feegle kurz böse nach und wandte sich dann zu dem anderen blauen Gnom um, der am Kutschbock saß und sie scheinbar noch nicht bemerkt hatte. Erst jetzt wurde ihr bewußt wie schnell Schusi dahinraste und damit den Abstand zu ihrem Trupp vergrößerte. Ihre Augen verengten sich zu wütenden Schlitzen als sie sich an Kleiner-als-der-größere-Norbert-Norbert heranschlich.



02.01.2005 17: 34

Araghast Breguyar

Überrascht starrten die Wächter dem sich plötzlich mit Höchstgeschwindigkeit entfernenden Karren nach. Sidney schoß mehr aus Reflex mehrere Bolzen ab, bis Skilla ihm mit Mühe die Armbrust entriß.
"Was war das denn?" rief Kanndra aus.
Der Karren verschwand in einer Staubwolke aus dem Blickfeld der Wächter.
"Verdammt." machte Araghast seinen Gefühlen Luft. "Das hat uns gerade noch gefehlt. Jetzt sitzen wir ohne Gepäck und ohne Nahrungsmittel mitten in der Wildnis." Er räusperte sich. "Es scheint, als würden wir hier noch ein tatsächliches Überlebenstraining serviert bekommen."
Die versammelten FROGs sahen ihn an. Sie schienen zu erwarten, daß er als stellvertretender Abteilungsleiter nun die Führung übernahm.
Araghast selbst zweifelte derweil an seinem Verstand. Den ganzen Tag lang hatte er damit gekämpft, nicht an B-Wort zu denken. Und nun hatte er flüchtig zwei winzige blaue Schemen gesehen, die wild mit der Schäffin auf dem Kutschbock gekämpft hatten. Litt er schon an entzugsbedingten Halluzinationen?
"Also... ihr habt doch auch gesehen, wie Oberleutnant Knurblich mit etwas kleinem blauem gekämpft hat, kurz bevor der Esel durchging?" fragte er vorsichtig.
Die übrigen nickten und der Püschologe atmete erleichtert aus.
"Es hat mich irgendwie an Rib erinnert, Sör." meldete sich Magane zu Wort.
"Genau. Diesen kleinen blauen Wesen bin ich vorhin bei der letzten Pause schon einmal begegnet. Sie redeten in einer komischen Sprache die ich nicht verstanden habe und waren dann ganz schnell wieder verschwunden." mischte sich Kanndra ein. "Ich habe nichts gesagt weil ich dachte, mir glaubt keiner..."
"Was es auch immer war..." fuhr Araghast fort, "Wir habe es hier mit etwas zu tun, was selbst mit einer Gnomin wie unserer Schäffin fertig wird. Und wir helfen ihr nicht indem wir hier tatenlos herumsitzen."
"Oh ja, verfolgen wir sie!" rief Sidney aus. Ein Inspirationspartikel welches seinen Ursprung auf einer Welt am anderen Ende des Universums hatte traf ihn. "Lassen wir uns ihnen eine Jagd liefern wie es unter so vielen verschiedenen Spezies noch nie gegeben hat! Laßt uns undefinierbare kleine blaue Viecher jagen!" Mit diesen Worten drehte er sich um, schulterte seine Armbrust und wollte entlang der deutlich im weichen Boden sichtbaren Karrenspur loslaufen.
"Halt!" rief Araghast. "Wir bleiben hier schön zusammen! Es sind nicht alle Werwölfe hier! Valdimier, du siehst zu, daß du von oben einen Überblick kriegst. Vielleicht kannst du ja erkennen wie weit Schusi schon gerannt ist. Auch wenn wir ihn vermutlich bis ans andere Ende Überwalds verfolgen dürfen wenn er nicht aus Versehen gegen einen Baum rennt."
Kanndra, die mit den Eigenarten des Esels bestens vertraut war, nickte düster.
"Wer weiß, vielleicht hat er einen Puzuma im Stammbaum." seufzte sie und wickelte die Reste ihrer Mahlzeit ein.
"Alle fertig?" fragte Araghast und sah die versammelte Mannschaft an. Felsspalter salutierte schwungvoll. Kanndra verstaute Brot, Käse und Flasche in ihrem Rucksack und nickte. Sidney trippelte erwartungsvoll auf den Zehenspitzen. Maganes Gesichtsausdruck wirkte nicht allzu glücklich, doch auch sie nickte. Skilla ballte ihre Faust und streckte den Daumen nach oben. Max gab ebenfalls seine Zustimmung. Mit einem leisen Plopp verwandelte sich Valdimier in eine Fledermaus und hob ab.
"Ein Trupp FROGs lässt sich nicht von ein paar kleinen blauen Dingern kleinkriegen. Los!"
In eiligem Schritt marschierte der Trupp los, immer den Karrenspuren hinterher, bereit allem die Stirn zu bieten was vor ihnen lag.


02.01.2005 19: 46

Valdimier van Varwald

Valdimier überflog das nähere Gelände, konnte aber nichts auffälliges entdecken. Seine Befürchtung, dass dort unten noch mehr von diesen seltsamen blauen Gnomen waren, schien sich nicht zu bestätigen. Doch es gab etwas, was in ihn mehr bedrückte. Denn Schusi war mitsamt Karren nur noch als kleiner Punkt in der Landschaft zu erkennen, der sich mit hoher Geschwindigkeit von ihm und den anderen FROGs entfernte. Der leichte Armbrustschütze machte sich ernsthafte Sorgen darüber, wie lange Schusi wohl das hohe Tempo bei der Kurvenreichen Strecke halten konnte, ohne einen schwerwiegenden Unfall zu fabrizieren. Schon bei seinem ersten "Rennanfall", während ihrer Reise, wäre es ja beinahe schief gegangen. Und da war die Strasse ja noch einigermaßen eben und gerade.

Währenddessen saß Kleiner-als-der-größere-Norbert-Norbert auf dem Kutschblock des Karrens und versuchte, den wild gewordenen Esel unter Kontrolle zu bekommen. Selbst für einen Nac Mac Feegle, denen Chaos und Irrsinn wenig ausmachte, war es zuviel des guten. Doch das rote Zugtier ließ sich nicht beruhigen.
"Oh waily waily waily!!", rief der blaue Gnom. "Slow duwn, ye red maniac. Ye not wonna.."
Plötzlich spürte er, wie ihm jemand von hinten auf die Schultern tippte.
"Whut?" Er drehte sich um und blickte einer sichtlich verärgerten Venezia in die Augen. "Huw, did ye com lose?", fragte er verwundert.
Venezia zuckte nur kurz mit den Schultern und verpasste dem Nac Mac Feegle einen Faustschlag ins Gesicht. Diskutieren half wohl wenig bei diesen Typen.
Mit einem lauten Schrei verlor der Gnom das Gleichgewicht und fiel vom Kutschblock.
"CRIIIIVEEEEENS!!"
Die Teamcheffin der FROGs ging davon aus, dass er nicht unter die Karrenräder geraten war, aber der Sturz würde ihm trotzdem eine Lehre sein. Niemand entführt sie einfach ohne die Konsequenzen zu ziehen. Doch nun hatte sie ein weiteres Problem. Ihre Entführer war sie fürs erste los, doch nun musste sie einen Weg finden, den Karren zu stoppen. Oder besser gesagt, den Esel, der ihn zog.


03.01.2005 1: 43

Venezia Knurblich

All ihr Zetern und Schreien nützte gar nichts und auch das Zerren an beiden Zügeln gleichzeitig spornte Schusi nur an, noch schneller zu laufen.
"Du elendes verblödetes Mistvieh, was machst du da? Wir laufen doch in die vollkommen falsche Richtung", verzweifelte Venezia haareraufend auf dem Kutschbock.
Falsche Richtung... falsche Richtung... falsche Richtung... hallten ihre letzten Worte durch ihren Schädel, und plötzlich hatte sie eine Idee: Sie konnte den Karren vielleicht nicht stoppen, aber sie konnte dafür sorgen, daß die Entfernung zwischen ihr und ihren Kollegen kleiner statt größer wurde.
Venezia packte mit beiden Händen nach dem linken Zügel und zog mit aller Kraft daran. "Los jetzt, dreh dich doch!", preßte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Schusi schnaubte. Etwas zerrte an ihm, aber nicht so wie bis jetzt, daß er nicht wußte, wie er reagieren sollte, sondern nur in eine Richtung. Es konnte ja nicht schaden, dem Zug nachzugeben...
Quälend langsam neigte Schusi den Kopf leicht nach links, seine Füße folgten der Schnauze. In einem riesigen Halbkreis änderte er die Richtung. Venezia ließ den Zügel locker, als sie sah, daß sie nun parallel zu ihren vorherigen Karrenspuren liefen.
Grinsend ließ Venezia sich auf dem Kutschbock zurückfallen. Nun mußte sie nur noch warten, bis sie wieder zu ihren Kollegen aufgeschlossen hatte.
Der Denkfehler in ihrer kleinen Rechnung wurde ihr klar, als die anderen FROGs in Sichtweite kamen und Schusi immer noch in ungebremster Geschwindigkeit lief, dieses Mal direkt auf sie zu...


05.01.2005 14: 46

Araghast Breguyar

Mittlerweile war es dunkel geworden und nur der zunehmende Halbmond beleuchtete das Waldgebiet, durch das sich die Karrenspuren schlängelten. Zu Linken der Wächter zog sich der Fluß entlang.
"Na wenigstens sind wir in zwei Tagen schon soweit gekommen." bemerkte Araghast und schielte zu dem langsam dahinfließenden Wasser hinüber. "Wie hieß es noch, immer am Fluß entlang bis wir in die Berge kommen und da suchen wir uns dann ein hübsches Plätzchen?"
"Bis zu den Bergen ist es aber noch ein Stück. Das habe ich vorhin aus der Luft gesehen." erklärte Valdimier, der wieder menschliche Gestalt angenommen hatte.
"Ja, und wenn wir den verfluchten Esel und die Schäffin nicht bald wieder einfangen kann es auch noch eine ganze Weile dauern." fluchte der Püschologe.
"Seid mal leise! Ich glaube ich höre etwas!" unterbrach Sidney das Gespräch.
Augenblicklich schwiegen sämtliche Wächter.
Valdimier nickte.
"Es klingt als... ob etwas mit hoher Geschwindigkeit durchs Unterholz brechen würde. Und es hält direkt auf uns zu."
Schlagartig bedauerten es die meisten Wächter, ihre Waffen sicher auf dem Karren verstaut zu haben. Nur Sidney lud seine Armbrust.
"Was auch immer es ist, es soll nur kommen." knurrte er und in seinen Augen blitzte es gelblich auf.
Mittlerweile war das Krachen unüberhörbar. Und dann schoß der Eselskarren aus einem Gebüsch, genau auf die Wächter zu. Niemand schien ihn zu lenken.
"Springt!" brüllten Araghast, Skilla und Kanndra beinahe gleichzeitig.
Wenige Sekunden später endete die Szene mit einem lauten Krachen und einem angstvollen Eselsgeschrei in einer undurchdringlichen Staubwolke.

Dies ist in jedem schlechten Spielfilm die Stelle wo ein Geräusch wie Uäk-Uäuäuäuäuä eingespielt wird.

Venezia flog. Aus irgendeinem Grund war plötzlich ein riesiger Fels mitten auf dem Weg erschienen und die Fahrt hatte ziemlich abrupt gestoppt. Die Gnomin wurde in die Luft katapultiert und segelte nun genau auf eine Baumkrone zu. Dahinter schimmerte der Fluß durch die Blätter.
Bloß einen der Äste erwischen, ging ihr durch den Kopf. Ein unfreiwilliges Bad war das letzte was sie an diesem Tag noch gebrauchen konnte.

Das Wasser war eiskalt. Mit ein paar kräftigen Schwimmzügen arbeitete sich Araghast an die Oberfläche und holte tief Luft. Als er den Eselskarren direkt auf sich zurasen hatte sehen, hatte er sich in die Richtung gewandt in die Schusi am unwahrscheinlichsten rennen würde und war kurzerhand in den Fluß gesprungen. Ein perfektes Alle-Mann-verlassen-das-sinkende-Schiff-Manöver überlegte er, während er auf das Ufer zuschwamm. Allerdings im November bei einer Wassertemperatur von geschätzten fünf Grad nicht wirklich zu empfehlen...
Endlich hatte er das Ufer erreicht und klammerte sich an einer Baumwurzel fest. Nachdem er wieder zu Atem gekommen war machte er sich daran, die steile Böschung hochzuklettern. Inzwischen zitterte er vor Kälte am ganzen Körper und wünschte sich nichts sehnlicher als ein warmes Lagerfeuer, trockene Kleider und und einen heißen, steifen Grog.
Als Araghast sich auf der Straße aufrichtete traute er seinen Augen kaum. Ungläubig strich er sich eine triefende Haarsträhne aus dem Gesicht und sah noch einmal genauer hin.
Einige Meter vor ihm stand der Gefreite Felsspalter mitten auf der Straße und hielt den heftig strampelnden Schusi fest. Der Karren war ein Stück weitergeschliddert und hatte sich anschließend auf die Seite gelegt. Das Gepäck der Wächter lag über die gesamte Straße verstreut.
Ein leises 'plop' ertönte hinter Araghast.
"Wie bist du plötzlich auf die Idee gekommen bei der Kälte in allen Klamotten schwimmen zu gehen?" bemerkte Valdimier van Varwald.
"Ganz einfach, weil der Esel garantiert nicht in die Richtung gerast ist. Es kann sich nun mal nicht jeder aus der Affäre ziehen indem er sich in eine Fledermaus verwandelt und wegflattert." gab der Püschologe zurück und biß die Zähne zusammen damit sie nicht so laut klapperten. "Du kannst dir gar nicht vorstellen wie kalt mir ist. Hast du die anderen schon irgendwo gesehen?"
Der Vampir zuckte mit den Schultern.
"Leichen liegen hier jedenfalls noch keine rum."
"Na dann gehen wir mal suchen."

05.01.2005 23: 52

Magane

Über ihnen zeterte es, die Schäffin hatte es geschafft sich an einem der Äste festzuhalten und schwankte nun in luftiger Höhe munter vor sich hin, während sie sich lautstark über den Esel (der leider noch immer lebte), den Karren (der keine anständigen Bremsen - also gar keine - hatte), den Tag, die Scheibe und nicht zu vergessen über blaue Kobolde beschwerte.
Offensichtlich ging es der Abteilungsleiterin gut.
Da Venezia momentan keine Gefahr zu drohen schien beschlossen die Beiden zunächst nach den anderen zu suchen, die sich möglicherweise verletzt haben konnten. Felsspalter und der Esel waren weder zu übersehen noch zu überhören, bei den anderen FROGs sah das schon etwas anders aus, schon in der normalen Uniform waren sie im Wald unauffällig, aber im Kampfanzug - nun man stelle sich ein gebüschfarbenes Wesen in einem Gebüsch vor. Zudem schienen die neueren Abteilungsmitglieder noch nicht viel davon mitbekommen zu haben, dass man sich, sobald die Gefahr gebannt ist wieder am Ausgangspunkt trifft. Möglicherweise hatten sie aber auch nur nicht mitbekommen, dass die Gefahr gebannt war.
Am Weg trafen sie auf Kanndra, die sich auch mit einem Hechtsprung ins Gebüsch gerettet hatte und der außer ein paar Kratzern nichts passiert war.
Die Tonlage des Zeterns änderte sich etwas und schien plötzlich einen anderen Gegner zu haben, aber es gab nicht viel was einem wütendem gnomischen Werwesen schaden konnte, deswegen wurde vorerst weiter das Unterholz durchstöbert.


07.01.2005 11: 11

Venezia Knurblich

Tauben!
Verdammt, sie waren mitten im Wald, die nächste urbane Gegend war viele, viele Kilometer entfernt, was in aller Höllen Namen hatten hier Tauben zu suchen?!?
Die beiden Tauben, die sich auf dem Ast genau über Venezia niedergelassen hatten, dachten nicht im Traum daran, der Gnomin diese Frage irgendwie zu beantworten, sie gurrten nur mit dieser dummdreisten Art, die Tauben so an sich hatten.
Die Gnomin hatte inzwischen begriffen, daß Zetern nicht sonderlich viel brachte. Entweder hörten ihre Kollegen sie nicht, oder aber es war ein gewisses Maß an Bösartigkeit im Spiel. Natürlich hinderte sie das nicht daran, weiter zu zetern, aber ihr Ziel waren jetzt mehr die Tauben in unmittelbarer Nähe.
Vorsichtig schielte Venezia nach unten... und kniff schnell die Augen zusammen, Schwindel erfaßte sie.
Die meisten Häuser in Ankh-Morpork waren maximal dreistöckig, wenn man von den Gilden, der Universität und dem Kunstturm einmal absah, aber auf diesen Gebäuden hielt sich die Gnomin eher selten auf.
Mit der Höhe von drei Stockwerken, unter denen sich eine gerade Straße erstreckte, hatte Venezia nie ein Problem gehabt, aber das hier war etwas vollkommen anderes.
Erstens war es bedeutend höher und zweitens bedeutend gefährlicher. Irgendwo dort unten erstreckte sich der Fluß, dessen Bekanntschaft man unbedingt vermeiden sollte, wenn man 27cm groß und nicht lebensmüde war. Außerdem gab es dort Felsen, Büsche mit Dornen und – nicht zu vergessen – zwischen ihr und dem Boden noch ein Haufen Äste dieses verdammten Baums, an denen man hängenbleiben und sich ratschen konnte.
Andererseits... hier oben waren Tauben! Direkt über ihr! Sie haßte Tauben und das beruhte auf Gegenseitigkeit, es würde Venezia kaum wundern, wenn...
Es klatschte und etwas Feuchtwarmes rann der Gnomin über die Haare und tropfte auf ihre Schulter.
"Na toll!", maulte sie. Genau das hatte sie erwartet...


07.01.2005 17: 46

Magane

Kanndra, Araghast und Valdimier durchsuchten die nähere Umgebung des Beinahekatastrophenschauplatzes, hier war außer einer Menge Gestrüpp nicht viel und erstrecht nicht viel brauchbares. Was allerdings zufinden war, war eine deutliche Spur eines unsanften Sturzes. Sie war relativ breit und führte eine Böschung hinunter, die recht steil zum Fluss abfiel und das nur wenige Meter von Bregs Fluchtpunkt entfernt.
"Zwei von uns sollten dieser Spur folgen, während der dritte sich weiter umschaut", beschloss der stellvertretende Abteilungsleiter und deutete mit einem unmissverständlichen Blick darauf hin, dass er sicherlich der dritte war, um nicht schon wieder im eisigen Wasser des Flusses zu landen.

Eine zweite Spur war auf der anderen Seite des Weges, wer auch immer sich in diese Richtung gerettet hatte war zumindest aufrecht gegangen. Der Waldboden hatte eine besondere federnde Qualität, ähnlich dem bemoosten Ankh in warmen Sommern, nur dass er weit besser roch. Die Spur führte einige Meter in den Wald und endete dann abrupt in einem tiefen Loch, das wohl so was wie eine Bärenfalle war, und am Grund des Lochs übte sich eine junge Frau in enthusiastischem Gassenklatschianisch.
"Alles in Ordnung da unten?"
"Selten eine bescheutere Frage gehört, Sör!"
Magane... kein Zweifel, nur ihr gelang es eine so offene Frechheit durch ein "Sör" abzuschließen...

Obwohl es vielleicht einen einfacheren Weg gegeben hätte kletterten Valdimier und Kanndra entlang der schlammigen Schneise nach unten, etwa auf halber Höhe sah der Vampir eine Bewegung aus den Augenwinkeln, drehte so, dass er zum Fluss herunterschauen konnte.
"Du, da unten hat sich grad was großes beweee...", es folgte eine Szene, wie man sie sonst nur aus schlechten Klickern kannte, Valdi rutschte, zog Kanndra mit sich und noch während er sich mit Rutschen und Fallen beschäftigte, verwandelte er sich in eine Fledermaus. Dies brachte ihn in die erstaunliche Lage genau beobachten zu können wie Kanndra Sid und Skilla wieder zurück in den Fluss riss.


07.01.2005 19: 06

Araghast Breguyar

"Bleib ruhig, wir kommen gleich mit einem Seil." antwortete Araghast nur und eilte zurück zum Schauplatz des Unfalls, innerlich bedauernd, daß er das Erdloch nicht einfach zuschütten konnte. Schräg über ihm zeterte es lautstark, dieses Mal war es eine Schimpfkanonade über Tauben, Bäume und die Wildnis im Allgemeinen.
"He, Araghast!" brüllte sie. "Hol mich hier sofort runter! Das ist ein Befehl"
Der Püschologe sah nach oben. Ein kleines Etwas in Gnomenform hing etwa fünfundzwanzig Meter über ihm und beschallte mit seiner Stimme die gesamte Umgebung.
"Laß dich fallen, Ma'am!" rief Araghast hoch. "Ich fang dich auf."
"Du spinnst wohl." kam es von oben. "Ich bin doch nicht existenzmüde!"
Der Püschologe seufzte und musterte den glatten, astlosen Baumstamm.
"Na schön." murmelte er und räusperte sich. "Valdimier!" rief er. "Hol doch mal die Schäffin aus dem Baum!"

"Iiieh!" quietschte Kanndra auf als sie bis zur Hüfte im Fluß landete. Neben ihr tauchte Sidney prustend auf. Skilla krallte sich an seinem Arm fest.

Immer noch stand der Gefreite Felsspalter den in der Luft weiterspurtenden Esel umklammernd mitten auf der Straße. Zähneklappernd schüttelte Araghast den Kopf. So konnte es nicht weitergehen. Er bückte sich und hob einen Ast auf. Dann trat er an Schusi heran und schlug ihm den Ast direkt zwischen den Ohren auf den Kopf. Der Esel verdrehte die Augen und fiel in Ohnmacht.
Zufrieden warf der Püschologe den Ast weg. Problem Nummer eins war gelöst. Standen nur noch Magane im Erdloch, Venezia im Baum, der Rest der Mannschaft irgendwo am rumkreischen in Richtung des Flußufers und der umgestürzte Karren mitten auf der Straße zwischen einem warmen Lagerfeuer und trockener Kleidung.
Leise vor sich hinfluchend wies Araghast Felsspalter an, den Karren an den Straßenrand zu stellen und machte sich daran, in dem verstreuten Gepäck ein Seil zu suchen.

Währenddessen erkundete Magane tastend ihre Umgebung. Schon seit sie in diesem Loch saß war ihr ein süßlicher Geruch in die Nase gestiegen. Schließlich stießen ihre suchenden Finger auf etwas weiches, klebriges in einer kleinen Schale.
Verdammt, dachte sie. Honig um einen Bären anzulocken...


07.01.2005 21: 57

Sidney

"Danke, Kanndra. Woher wusstest du bloß, dass ich wieder in den Fluss wollte?" Im Gegensatz zu Sidney und seiner Kleidung war seine Stimme erstaunlich trocken. Bevor Kanndra etwas erwidern konnte, wandte er sich seiner Kollegin zu, die sich an ihm festhielt und heftigst keuchte. "Du bist okay?" Und ohne eine Antwort abzuwarten, hob er sie mit einem frechen Grinsen hoch und trug sie wieder auf festen Boden. Hinter ihm stolperte Kanndra ebenfalls klatschnass aus dem Wasser.
"Val?! Was in allen Welten war los, dass du mich da runterschmeißen musstest?" Sie sah sich um, entdeckte den immer noch trockenen Vampir aber nicht. Dafür entdeckte sie etwas im Gebüsch, was sich langsam bewegte. Noch während sie hinstarrte, um das Wesen zu erkennen, riss Sid seinen Kopf in die selbe Richtung. Seine Augen fokussierten auf den Schatten, er ließ Skilla aus seinen Armen gleiten und griff sofort nach seiner Armbrust.
"Komm nur her!", flüsterte er; inzwischen stand er breitbeinig vor Kanndra stehend, die Skilla aufhalf.

08.01.2005 16: 37

Valdimier van Varwald

Leichtes Unbehagen stieg in Valdimier auf. Erst war er daran schuld, dass seine Freunde in den Fluss gefallen waren und nun lies er sie im Stich, um seine Cheffin aus dem Baum zu retten. Doch bevor er auf Bregs Ruf reagiert hatte, hatte er sich vergewissert, dass niemanden etwas Ernstes passiert war. So flog er den Baum hinauf, um Venezia zu helfen. Wobei er noch nicht genau wusste, wie er das eigentlich anstellen sollte.

Langsam wurde Venezia ungeduldig. Wo blieb nur dieser Vampir. Sie wollte ihren Aufenthalt zwischen den Ästen langsam zu Ende bringen, da sie den Boden unter ihren Füßen doch sehr vermisste. Doch es dauerte nicht lange, bis vor ihr eine Fledermaus auftauchte.

Mit leichten Flügelschlägen hielt sich Valdimier auf einer Höhe mit seiner Cheffin und schaute sie an. Er bemerkte die weise Substanz auf ihrem Kopf und verzog, kurz nachdem er die Tauben bemerkte, die sich über der Gnomin niedergelassen hatten, die Schnauze.
"Schaff mir diese verdammten Viecher vom Leib!", schrie Venezia ihn an. "Und dann hol mich hier endlich runter! Das ist ein Befehl!!"
Von den wüsten Aufforderrungen angetrieben, stieg Valdimier auf und versuchte die Tauben mit ein paar bedrohlich wirkenden Flügelschlägen zu vertreiben.
Wäre eine andere Fledermaus in Hörweite gewesen, so hätte sie Valdimiers wildes gepiepse als "Euch werd ich’s zeigen, euren Darm über einem Vorgesetzten zu entleeren!!" verstanden. Doch für Veni klang es eher, wie ein alter Quietschball, dem langsam die Luft ausging.
Nachdem die Tauben die Flucht ergriffen hatten, suchte Valdimier nach einem Platz in den Bäumen, wo er sich zurückverwandeln konnte, doch die Äste in der Umgebung würden sein Körpergewicht sicher nicht halten. Erneut flog er vor Veni und versuchte ein ratloses Gesicht zu machen, was gar nicht zu einfach war, wenn man eine kleine Schnauze hatte.
"Was ist?", fragte die Abteilungsleiterin. "Ich lass mich einfach auf deinen Rücken fallen und du fliegst mit mir nach unten. Kein Problem."
Die Fledermaus vor ihr musterte sie und schüttelte kurz darauf energisch den Kopf.
"Was soll das denn heißen? Glaubst du etwa, ich wäre zu schwer?"
Diesmal war es ein Nicken. Doch das hätte Valdimier lieber nicht tun sollen. Einer der größten Fehler, die ein Mann je machen konnte war, einer Frau zu sagen, dass sie zu schwer war. Genauso gut, könnte ER auch sagen, dass SIE zu fett sei.
Veni funkelte den Vampir böse an.
"Na das wollen wir ja mal sehen."
Eher der Vampir reagieren konnte, holte die Gnomin Schwung, stieß sich von ihrem Ast ab und griff nach Valdimiers Krallen, an denen sie sich festklammerte.

Überrascht von der Last, die plötzlich an seinen Beinen hing, riss es Valdimier nach unten. Panisch versuchte er mit wilden Flügelschlägen die Fallgeschwindigkeit zu verringern, doch recht gelingen wollte es ihm nicht. Er geriet ins trudeln und so bewegte er sich mit schnellen, kreisenden Bewegungen Richtung Erde. Er hoffte, wenigstens einen weichen Untergrund zu treffen.

"AAAAAAAHHHHHH. LANGSA..." DOTZ
Gerade als Bregs endlich ein Seil gefunden hatte, hörte er Veni brüllen. Als er sich umdrehte sah er gerade noch, wie sie an Valdimier hängend, in einem Gebüsch am Straßenrand aufschlug. Kurz darauf hörte er ein leises PLOP und dann Valdimiers Stimme.
"Was sollte das denn?", fluchte er. "Du hättest mir beinahe die Beine ausgerissen."
"Stell dich nicht so an", motzte Venezia zurück. "Sie sind ja noch dran."
"Sie schauen allerdings etwas verdreht aus", fügte sie kurz darauf hinzu.
"Das liegt daran, dass du sie mir ausgekugelt hast."
Gut, dachte Bregs und rollte sein Seil auf. Den zwei ist schon mal nichts passiert.
Gedanklich hakte er den Punkt auf seiner "Was-muss-noch-bis-zu-einem-Lagerfeuer-und-trockenen-Klamotten-erledigt-werden Liste" ab. Jetzt musste nur noch Magane aus dem Loch geholt werden und dann würde er nachschauen, was mit den anderen am Fluss war.

Langsam schien es ja wieder zu werden.

11.01.2005 1: 38

Venezia Knurblich

Venezia hatte sich aufgerappelt und blickte ratlos auf Valdimiers ungesund verdrehte Beine, während die Taubenexkremente still und leise an ihrer Kleidung herab rannen.
"Und was macht man wenn sich jemand die Beine ausgekugelt hat?", fragte sie und wollte sich am Kopf kratzen, überlegte es sich, kurz bevor ihre Hand die weiße Flüssigkeit berührte, aber noch einmal anders.
"Du meinst wohl, wenn jemandem die Beine ausgekugelt wurden!", gab der Vampir zähneknirschend zurück.
"Das spielt für die Behandlung ja wohl kaum eine Rolle, oder?" fauchte Venezia, die Beine immer noch eingehend betrachtend.
Valdimier seufzte. "Ich nehme mal an, daß man etwas, das man auskugeln kann auch genauso gut wieder einkugeln kann."
"Ach tatsächlich!" Die Gnomin blickte den Vampir kopfschüttelnd an. "Und wie genau macht man das?"
Valdimier richtete den Oberkörper auf und blickte nun selber auf seine Beine. "Keine Ahnung... üblicherweise brüllt man einfach nach Rogi und der Rest erledigt sich von alleine."
Venezia blickte sich um. "Na, da können wir aber lange brüllen... irgendwelche anderen Vorschläge?"
"Wir..." Valdimier schluckte. "Wir können es... vielleicht einfach mal versuchen?"
Die Gnomin nickte und klatschte tatenfreudig in die Hände. "Ja genau, richtig so! Diese Einstellung ist ganz nach meinem Geschmack! Nicht aufgeben, immer improvisieren..."
Valdimier atmete einmal tief ein, nicht, weil er es gemußt hätte, sondern, um diesen mit Sicherheit schmerzhaften Augenblick noch einen Moment hinaus zu zögern. "Paß auf, ich halte mein Bein so fest, wie ich meine, daß es gehört und du drückst."
Venezia nickte, rieb sich die Hände und wartete, bis Valdimier so weit war...

Ein schmerzerfüllter Aufschrei drang aus dem Gebüsch, dann wieder Gezeter: "Weißt du eigentlich, wie verdammt weh das tut!?"
Dann die Antwort: "Ja, ich kann's doch auch nicht ändern! Immerhin ist es wieder dran... los, nun stell dich nicht so an, einmal noch, dann hast du es hinter dir!"
Leises Gemurmel und Geraschel folgte und dann noch ein Schrei. Kurz darauf erhob sich Valdimier aus dem Gebüsch und blickte nach unten. "Einst steht fest, eine Abteilungsfahrt ohne Sanitäter mache ich nicht noch mal mit!" giftete er.

11.01.2005 12: 26

Araghast Breguyar

Und so wurde alles wieder gut.
Maximilian R. Schreckt tauchte aus einem tiefen Schatten wieder auf und gemeinsam mit Araghast zog er Magane aus dem Loch.
Valdimier ging es dank seiner vampirischen Natur schon nach kurzer Zeit wieder gut und auch Veni hatte den Sturz aus dem Baum unbeschadet überstanden.
Sidney, Kanndra und Skilla tauchten ebenfalls bald wieder auf, ersterer trug ein stattliches Flusshuhn unter dem Arm welches er aufgrund der Geräusche im Gebüsch erlegt hatte.
Schusi kam kurze Zeit später wieder zu sich und stellte zu seinem Ärger fest, daß er sowohl an den Vorder- als auch an den Hinterbeinen gefesselt worden war.
Eine halbe Stunde später brannte ein Lagerfeuer, über dem das Sumpfhuhn vor sich hinbriet. Dicht gedrängt scharten sich die FROGs um die wärmenden Flammen und warteten auf eine Entscheidung von Venezia, wie es weitergehen sollte. Sollten sie das Trainingslager wie geplant am nächsten Tag aufschlagen oder sollten sie dem außerordentlich dreisten Entführungsversuch nachgehen?
Es bleibt noch zu erwähnen, daß Araghast zumindest ein wenig stolz auf sich war. Er hatte den gesamten Abend nicht ein einziges Mal an B-Wort gedacht.
Schließlich wurde die Entscheidung was nun zu tun sei auf den folgenden Morgen vertagt und die Wächter krochen in ihre Zelte.


11.01.2005 23: 26

Kanndra

Ein ganzes Stück von ihnen entfernt hätte ein zufälliger Passant die leisen Worte "Crivens, whut a wee kelda she'd bin." "Ay, and ye would ha' bin the bigman, eh, Robert?" vernehmen können. Aber es war niemand in der Nähe.


Beim Frühstück beschlossen die Wächter schließlich, dass die Suche nach zwei Gnomen, die sowieso keiner von ihnen eindeutig hätte identifizieren können in den Bergen eher aussichtslos wäre und so packten sie ihre Sachen erneut zusammen, um ihr eigentliches Ziel in Angriff zu nehmen.
Michel Schuster hatte noch immer Kopfschmerzen von dem Schlag und das Venezia gleich nach der Abfahrt weitere Lieder anstimmte, machte die Sache auch nicht besser. So trottete er möglichst langsam vor sich hin, während hinter ihm "Heee, raus aus Ankh-Morpooork" intoniert wurde. Die FROGs sangen oder brummten mit oder schwiegen eisern. Räuber, Feegles und Glocken blieben ihnen ausserdem fern, so dass sie zur Abwechslung einen ereignislosen Tag verbrachten.
Am späten Nachmittag erreichten sie schließlich einen Platz, der ihrer Abteilungsleiterin ideal erschien. Sie befanden sich auf einer Lichtung in einem Wald am Fuße eines mäßig hohen Berges. Ein Bach bildete am Berghang einen Wasserfall und floß anschließend in einem sanften Bogen über die Lichtung.
Sie waren endlich angekommen.

14.01.2005 16: 43

Sidney

"Hier bleiben wir." Noch immer hallte der Ruf der Gnomin in den Ohren der Wächter nach. Mehr oder weniger koordiniert baute man Zelte auf, lud den Wagen ab, fesselte Schusi (bevor er wieder weglief, nur weil ein Narr vorbeikam), oder sah - sofern man Chefin war - einfach nur zu.
Ein Lagerfeuer entstand, größtenteils aus alten Ästen, aber auch aus frisch geschlagenen: Sidney hatte eine Axt gefunden, und alle fanden, dass er sich doch dann woanders austoben solle. Außerdem kam man so zu einem Essen; auch wenn der Kopf des Tieres fehlte.
Und während die anderen mehr oder weniger nah am Feuer saßen, sah sich eine Fledermaus namens Valdimier aus der Luft um. Irgendetwas am Berg zog sie an...

16.01.2005 12: 50

Araghast Breguyar

Der Vampir witterte die Luft seiner Heimat. Lang war er fort gewesen. Und so genoß er es, hoch über dem Boden seine Kreise zu ziehen, während sich seine Kollegen mit Lagerfeuer, Abendessen und dem Rest der Lageraufbauten beschäftigten.

Mit steinerner Miene zerrte Araghast seinen Seesack ins Herrenzelt. Verstohlen sah er sich um. Der Rest der Truppe war mit dem Braten zum Abendessen beschäftigt.
Erleichtert öffnete der Püschologe die Schnüre seines Seesacks. Es war ein harter Tag gewesen - Zumindest für ihn. Mochte der Rest der Mannschaft den ereignislosen Tag auch genossen haben, ihm selbst ging es gar nicht gut. Wenn nichts passierte bedeutete es, daß er zu viel Zeit zum nachdenken hatte. Zu viel Zeit um über gewisse Dinge zu sinnieren. Wie zum Beispiel köstliches, angewärmtes, rotes...
Beinahe panisch grub Araghast in seinem Seesack und zerrte eine randvolle Flasche Untervektor-Rum ins Freie. Hastig entfernte er das Siegel und setzte die Flasche an die Lippen.
Zwei tiefe Schlucke später ging es ihm schon wieder ein wenig besser und insgeheim verfluchte er die Liga der Enthaltsamkeit. Er sei weder untot noch hundert Jahre alt lautete die Begründung der Ablehnung seines Antrags auf Teilnahme am B-Wort-Entziehungsprogramm. Diese arroganten verdammten Vampire... Nun mußte er den Entzug allein durchstehen. Allein. Wie schon immer in seinem Leben. Wenn ihm bloß irgendein vernünftiger Ersatz für seine Sucht einfallen würde... Rum war auf die Dauer keine Lösung. Doch für den Übergang mußte es funktionieren. Er durfte bloß nie allzusehr die Kontrolle über sich verlieren. Die einzige die ihn vielleicht verstehen würde wäre Skilla. Sie hatte das gleiche Speziesproblem wie er. Doch was verstand diese kleine Göre die sich Blech durch die Zunge hämmerte um kühl zu sein schon von der Finsternis tief in seinem Inneren.
Außerdem war er ein erfahrener Püschologe. Die Bücher sagten ihm schon, was am besten für ihn sein würde. Vampire brauchten etwas auf das sie ihre Sehnsucht nach dem B-Wort übertragen konnten.


20.01.2005 0: 21

Skilla

Skilla blickte auf als der Püschologe aus dem Zelt heraustrat und auf das Lagerfeuer zusteuerte. Er hatte ein merkwürdiges Glimmen in den Augen und einen harten Zug um seinen Mund. Die restlichen FROGs schienen davon jedoch nichts zu bemerken. Sie aßen und Venezia versuchte eifrig mit mehr oder weniger vollem Mund Magane, Kanndra und Sidney zu einer anschließenden Runde Drachenpoker zu überreden, hatte jedoch keinen Erfolg. Die Leichte Armbrustschützin biss sich auf die Lippen, sie konnte sich gut vorstellen wie Araghast sich fühlte und diesen Ausdruck der Augen kannte sie nur allzu gut. Sie seufzte tief und knabberte weiter an ihrem Stück Braten herum.

20.01.2005 11: 23

Magane

Magane aß nur wenig, irgendwie war ihr nicht sorecht wohl bei dem Gedanken an Sidneys Jagtmethode, sodass sie sich in Erinnerung an alte Zeiten auf Brot beschränkte. Venis Drängen schaffte es kaum bis an ihre Ohren, dazu war sie geistig viel zu weit weg, sicher, das Leben war nicht einfach, aber hatte sie wirklich gedacht, dass sie ihre Probleme in Ankh-Morpork lassen konnte? Während der Braten von den anderen Fröschen zusehends in einen Haufen Knochen verwandelt wurde, kämpfte Magane gegen den übermächtigen Wunsch einen kleinen Waldspaziergang zu machen an, sie musste auf andere Gedanken kommen, in der Stadt konnte man jedes Problem durch laufen lösen, beim Gehen erschlossen sich einem Dinge die man sonst nicht sah. Allerdigs wäre es sicherlich nicht klug sich von der Gruppe zu entfernen, so nahe der Überwaldischen Grenze war es wohl besser sich in der Nähe von netten Vampiren und Werwölfen aufzuhalten, oder zumindest einem von jeder Spezies...
Mit einer fließenden Bewegung, die von den anderen kaum wahrgenommen wurde, stand sie auf und ging möglichst lautlos zum Frauenzelt - Ablenkung... zum Lesen war es schon zu dunkel... aber wenn sie nur ein wenig kramte, irgendwo ganz unten in ihrem Gepäck...
Wenig später setzte sie sich wieder zu den anderen FROGs ans Lagerfeuer, legte ein Knäul himmelblaue Wolle vor sich und begann mit flinken geübten Bewegungen Maschen aufzuschlagen, während sie mit sich lautlos bewegenden Lippen zählte und nebenbei versuchte zu ignorieren, dass sie angestarrt wurde.

21.01.2005 17: 15

Valdimier van Varwald

Ein leises PLOP durchschnitt die Stille und Valdimiers Stimme erklang. Leichte Euphorie lag in ihr.
"Hach, ich sage euch. Es ist gut, endlich wieder mal hier in Überwald zu sein."
Doch niemand schien ihn zu beachten. Irritiert suchte er nach der Uhrsache, die seine Kollegen so sehr in den Bann zog.
Dann sah er Magane, die strickend auf ihrem Platz saß. Die anderen Wächter beobachteten sie, als würden sie damit rechnen, dass jeden Moment etwas Schlimmes passieren könnte.
Kanndra war die erste, die wieder ihre Stimme fand.
"Ähm, ich wusste gar nicht, das du so gut stricken kannst", sagte sie zaghaft. "Was wird es denn, wenn es fertig ist."
Magane seufzte leise und antwortete, ohne ihren Blick von der Wolle zu nehmen.
"Keine Ahnung. Das überlege ich mir, wenn ich etwas weiter bin."
Mit diesen Worten beendete die Triffinsziel auch schon das Gespräch und konzentrierte sich weiter auf ihr Maschen.
Valdimier zuckte mit den Schultern.
"Hier scheint ja nicht mehr viel zu passieren. Ich werde mich noch Mal in die Luft begeben um, äh... die Umgebung nach möglichen Gefahren abzusuchen."
Er versuchte erst gar nicht, seine Ausrede möglichst glaubhaft klingen zu lassen. Hauptsache er konnte sich wieder in die Überwaldische Luft schwingen.
"Und die Wollefarbe würde zu einem Paar Socken passen", riet er Magane, die ihn jedoch vollkommen ignorierte.
Kurz darauf ploppte es erneut und der Vampir verschwand in Fledermausgestalt im dunklen Nachthimmel.
"Hoffentlich setzt er sich nicht ab", murmelte Venezia und räusperte sich. "So Leute. Für heute ist Feierabend. Jeder kann es sich aussuchen, wie lange er noch wach bleiben möchte, aber morgen früh will ich keine verschlafenen Gesichter sehen. Denn wir sind ja nicht zum Urlaub hier."



27.01.2005 2: 44

Kanndra

Als am wirklich frühen Morgen die ersten aus den Zelten krochen, war Valdimier noch immer nicht zurückgekehrt.
"Wo ist dieser verdammte Kaffee?", grummelte Araghast, den Wagen nach dem Paket mit den braunen Bohnen durchstöbernd. Trotz des Rums hatte er wieder nicht besonders gut geschlafen, und mehr davon zu trinken konnte er sich nicht leisten. Schon gar nicht hier.
"Hast du es mal mit der Vorratskiste versucht?" Sidney grinste seinen Kollegen an. Im Gegensatz zu ihm wirkte er völlig ausgeschlafen, ja geradezu unerträglich voller Tatendrang. Er stocherte in der Asche, um das Feuer anzufachen, als Skilla ihnen Gesellschaft leistete.
"Habe ich da das Wort Kaffee vernommen?" Die Halbvampirin gähnte und streckte sich ausgiebig, was bei Sidney ein Blitzen in den Augen verursachte.
Der Püschologe war endlich fündig geworden und füllte die Bohnen in eine Kaffeemühle. Er drückte Skilla den Wasserkessel in die Hand. "Wenn du Wasser besorgst, kann es nicht mehr lange dauern."
"Jawohl, Sir." Die Leichte Armbrustschützin salutierte halbherzig und machte sich auf den Weg zum Bach.
"Ich glaube, wir brauchen noch mehr Holz, sonst wird das mit dem Feuer nichts", sagte der Chief-Korporal und stand ebenfalls auf.
Aus den noch immer tiefen Schatten zwischen Zelten und Bäumen trat Max heraus. "Ich komme mit."
"Ach, das ist glaube ich nicht... Nagut, um so schneller geht es." Es klang irgendwie resigniert.
Als das Feuer brannte und bereits der erste Kaffeeduft über die Lichtung zog, hörte man dann auch im Frauenzelt eine Stimme. "So, Mädels, Zeit zum Aufstehen. Los, keine Müdigkeit vorschützen."
"Und was ist mit dir, Ma'am?"
"Ich komme später nach. Aber irgendjemand muss doch das Frühstück machen."

12.02.2005 15: 17

Araghast Breguyar

Nach dem Frühstück musterte Venezia ihre angetretene Mannschaft gründlich. Ein hinterhältiges Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.
"Und jetzt," verkündete sie und trippelte aufgeregt auf Araghasts Schulter herum, "Beginnen wir den Tag mit einem kleinen Dauerlauf von zehn Kilometern zum Aufwärmen! Immer den Fluß entlang und bei der Biegung umkehren. Und wer sich verwandelt und damit abkürzt läuft die Strecke danach noch einmal!"
Murrend stolperten die Wächter in Richtung Straße.
Araghast sah ihnen nach, als jemand kräftig an seinem Zopf riß.
"He, ich hab nichts von rumstehen gesagt! Mal etwas Bewegung hier, Herr Püschologe!"

Dieser Morgen soll hier jetzt einmal exemplarisch für die nächsten zehn Tage stehen gelassen werden, in denen die FROGs durch den Matsch robbten, halsbrecherische Klettertouren hinter sich brachten, über Hindernisse hechteten, den Fluß durchschwammen und mehrere Gewaltmärsche mit voller Ausrüstung überstanden.
Es ist wohl überflüssig zu sagen, daß Venezia Knurblich am letzten Abend von ihrer Mannschaft einem ausgiebigen unfreiwilligen Schlammbad unterzogen wurde.
Von den beiden kleinen blauen Kobolden hörten und sahen sie nichts mehr.

ENDE

04.03.2005 19: 04

Wörter:

Skilla   1001
Sidney   1091
Magane   1527
Maximilian R. Schreckt   1709
Kanndra   1899
Venezia Knurblich   2459
Valdimier van Varwald   2809
Araghast Breguyar   3767
 



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