Das dunkle Dreieck

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vollendet am 04.03.2005

Die Diebesgilde zeigt einen unlizensierten Diebstahl bei der Wache an, die Assassinen einen unlizensierten Mord. Seit wann regeln die Gilden diese Angelegenheiten nicht mehr selbst? Sehr verdächtig...

Dragor Nemod

Dragor Nemod, Stellvertretender Abteilungsleiter von RUM, wälzte sich durch den Aktenberg, welchen er von seiner direkten Vorgesetzten zugeteilt bekommen hatte. Da Irina sich um die älteren Fälle kümmerte musste Dragor die Neuzugänge bearbeiten. Schon seit längerem hatte er sich nicht mehr zur aktiven Bearbeitung eines Falles gemeldet, um seine Ehefrau nich unnötig zu ängstigen.Aber irgendwie fehlte ihm die Aufregung... da klopfte es auch schon an der Türe. Bestimmt der Tresenrekrut mit neuen Fällen.
"Herein!" rief Dragor ohne aufzusehen.
Der Rekrut trat ein.
"Nicht salutieren, Akten ablegen, schönen Tag noch."
Leicht verängstigt von dem schroffen Ton tat der Rekrut wie ihm geheissen und verlies das Büro. Dragor stempelte die aktuelle Akte und legte sie auf den "Erledigt"-Stapel. Dann nahm er sich die neuen Akten und schaute mal rein.

Thask, Myra, Pyro, Kolumbini, Tricia, Kathi und Dragor standen versammelt im Büro von Irina.
"OK, RUM" erhob Irina die Stimme "Wir haben hier zwei hochinteressante Fälle!" sprach sie und wedelte mit den neuen Akten. "Es handelt sich um einen unlizensierten Mord an einem Troll namens Marmis und einen um den unlzensierten Diebstahl einer Skulptur."
Rina verstummte und es blieb eine zeitlang still. Dann kam Bewegung in Thasks Gesicht.
"Und was ist daran so interessant, Mä'äm?"
"Auf die Frage habe ich gewartet! Das interessante an diesen Fällen sind die Personen die die Anzeige vorgenommen haben. Der Diebstahl wurde von der Diebesgilde angezeigt und der Mord von der Mörder... tschuldigung... der Assasinengilde."
Ein Raunen ging durch die Versammelten.
"Ja," erhob Rinas Stimme sich wieder "auch ich denke das hier etwas nicht stimmt! Wir werden uns in zwei Gruppen aufteilen und diese Fälle untersuchen!. Die erste Gruppe bilden Tricia, Pyronekdan,Myra und ich. Wir werden den Mordfall untersuchen. Der Rest untersucht den Diebstahl. Hier steht alles drin." und mit diesen Worten händigte sie den Gruppen die Akten aus.

Gruppe Sanan, so benannt nach dem bestohlenen Künstler, wurde auf dem Weg zum Atelier des Opfers von Dragor informiert.
"Also, es handelt sich um Sanan Meislach, ein Klatschianer. Er hat sich auch Skulpturen von Trollen spezialisiert. Sein berühmtestes Werk, "Troll auf der Balz" wurde ihm vergangene Nacht gestohlen."

Währenddessen war Gruppe Marmis auf dem Weg zum Lokal "Kunstleute", einem von AM's feinsten Künstlertreffs, wo Marmis bis gestern Nacht Türsteher gewesen war. Er wurde mit eingeschlagenem Schädel aufgefunden, was beachtlich ist, wenn man bedenkt das er ein Troll war.

01.11.2004 19: 57

Thask Verschoor

Gruppe Sanan betrat nun auf mentaler Ebene die "Gehirn-Sturm-Phase", mit anderen Worten: Sie berieten, überlegten und taten andere sinnige Dinge, die man nun einmal so tut, wenn man einen Fall an geht. Zu jener Zeit sind die Wächter meistens noch recht optimistisch, denn schließlich sprach die Ausbildung (sowie ihre gesamte Existenzgrundlage) dafür, dass sie den Fall mit Leichtigkeit schaffen könnten - natürlich waren die erfahrenen Wächter da ein bisschen realistischer gestimmt, allerdings hatte der Eifer der niederen Wesen, die man im Volksmund auch Gefreite nannte, einen erfrischenden Effekt auf ihre allgemeine Stimmung.
Natürlich dauert es als Untoter eine gewisse Zeit um Hirn und Mund in betrieb zu nehmen, weshalb Thasks statistische Einfälle zum Thema "Wie gehe man einen Fall am besten an ohne Rücksicht auf die Indizien zu nehmen und wenn man zum Abendbrot zu Hause sein will?" (Welche unter anderem die Zeitdilatation der Relativitätstheorie mit einbezog) leider unausgesprochen blieben.
"Ich schätze wir sollten diesen Sanan Meislach aufsuchen und ihn befragen!", entfuhr es Kathiopeja, ehe der Untote auch nur einen Laut von sich geben konnte - und bewies damit sagenhafte Intelligenz, da sie den Kern seiner Theorie genau traf, ohne! einen romanlangen Vortrag zu halten.
Mit blassem Staunen starrte Thask sie verblüfft an - eigentlich müsste es blankes Staunen heißen, aber Zombies haben so ein Problem mit Mimiken.

02.11.2004 14: 24

Pyronekdan

Pyronekdan, der der anderen Gruppe zugeteilt war, blätterte auf dem Weg zum Lokal in der Akte Marmis.
Der Troll wurde in der Zwiebelgasse gefunden, die seit dem gesperrt ist, weil seine Überreste die kleine Straße blockieren. Die ersten Passenten, die die Leiche in der Gasse unweit des Lokals entdeckten, hielten ihn zunächst für eine Baustelle. Erst nach der Morgendämmerung wurde klar, daß es sich um einen Troll handelte, der auf dem Heimweg erschlagen worden war. SUSI ist noch dabei ihn zu vor Ort zu untersuchen, da ein Transport ins Labor recht aufwendig wäre, und Spuren vernichten könnte. Bis jetzt wurde festgestellt, daß zumindest die meisten Zähne noch vorhanden sind, was Raummord wohl ausschließt.
Als Pyronekdan von der Akte aufblickte, merkte er, daß er die anderen verloren hatte. Er drehte sich um, und sah Tricia, die seine Abwesenheit zuerst bemerkt hatte, und ihm zuwinkte.
"Hier entlang Pyro!", rief sie ihm zu. "Oder willst du im Ankh schwimmen gehen?"
Erst jetzt bemerkte er, daß er sich vermutlich schon auf dem Fluß befand. Da die Kruste des Flusses an dieser Stelle aber in den Belag der Straße überging, ließ sich das nicht so genau feststellen.
"Ich war so in die Akte vertieft", erwiderte der Zauberer.
"Dann paß auf, daß du dich nicht im Ankh vertiefst", lachte Tricia. "Sonst lassen die dich bestimmt nicht in das Lokal."
"Der Türsteher kann mich ja wohl kaum mehr herauswerfen", stellte Pyro fest, und schloß sich wieder der Gruppe an.
"Ob es zwischen den beiden Fällen wohl einen zusammenhang gibt?", fragte er in die Gruppe. "Schließlich haben beide Fälle mit Künstlern und Trollen zu tun."


02.11.2004 18: 51

Tricia McMillan

"Tja, da hast du schon recht. Immerhin war dieser Sanan jemand, der Skulpturen von Trollen gemacht hat", antwortete Tricia nachdenklich.
"Aber Trollskulpturen sind momentan sehr in", warf Rina ein. Erstaunte Augen hefteten sich auf die Chefin der Abteilung. "Naja, hab ich gelesen" fügte sie schnell hinzu.
"Es ist mir wirklich schleierhaft, warum man sich die Skulptur eines Trolls irgendwo aufstellen will", Myra schüttelte sich leicht angewidert.
"Tja, das sieht bestimmt beeindruckend aus, wenn das Zimmer eine gewisse Größe hat", grinste Tricia.

Inzwischen waren die Wächter auch vor dem Restaurant "Schato Noar" in der Zwiebelgasse angekommen. Rina und Myra gingen noch das kurze Stück weiter zur Leiche oder naja, den Resten des Trolls, während Pyro und Tricia das Lokal betraten.

"Guten Tag, wir würden gerne den Geschäftsführer sprechen", wandte sich Tricia in offiziellem Ton an einen blassen, dünnen Mann, der direkt hinter der Eingangstür an einem Stehpult stand. Ihre Dienstmarke hatte sie ihm herausfordernd entgegen gestreckt.
"'aben sie eine Termin?" näselte der Mann blasiert.
"Wir sind die Stadtwache, wir brauchen keinen Termin", antwortete Tricia mühsam beherrscht. Leise murmelte sie zu Pyronekdan: "Manches ändert sich aber auch nie."
Nach kurzem Überlegen entschied sich der Mann dafür, dass es vielleicht doch angebracht wäre, der Aufforderung Folge zu leisten.
"Warten bitte 'ier. Isch 'ole den Monsieur."


03.11.2004 8: 32

Irina Lanfear

Wie in der Akte bereits erwähnt worden war, blockierten die Überreste des Trolles fast die gesamte Zwiebelgasse. Ein Thiem der SUSI Spurensicherung war bereits vor Ort und arbeitete mehr oder minder motiviert.

Feldwebel Larius deGarde, ein großer, breitschultriger Mann mit einem auffälligen Helm, war gerade dabei, die letzten Meter des Tatortabsperrbandes an einem mitgebrachten Holzstab zu befestigen und rammte diesen anschließend zwischen den Pflastersteinen in den Boden.
Seine Kollegen Lupos Drachenflug und Akkhuna Lupus krochen währenddessen auf dem Boden herum und suchten alles akribisch ab. Ergänzt wurde das Thiem noch durch den Gerichtsmediziner Jack Narrator, der mit einem großen Block vor den Überresten des Trolles stand und diese stirnrunzelnd betrachtete.

"Hallo, Jack!", begrüßte Rina den Hauptgefreiten, der ihr schon in einigen Fällen helfend zur Seite gestanden hatte.
"Na, hast du schon was Neues für uns?"
Der Angesprochene blickte kurz auf und nickte dem inzwischen etwas kleiner gewordenen RUM-Ermittlungstrupp zu.

"Tja, kommt drauf an, was ihr hören wollt. Wenn ihr etwas über die Mordwaffe wissen wollt.."
"Wäre zum Beispiel nicht das Schlechteste.", erwiderte Rina.
"Gut. Ihr sucht eine massive Waffe, garantiert nicht aus Holz sondern eher aus sehr hartem Stein oder eventuell auch Metall. Das Ding dürfte, wenn ich mir die Kopfwunde so ansehe, definitiv zu den stumpfen Waffen zu zählen sein."
"Irgendwie war das zu erwarten..", murmelte Myra.
"Tja, mehr weiß ich auch noch nicht. Außer dass das Opfer von hinten ermordet wurde. Alles andere muss ich erst in unserem Labor klären und das wird noch ein wenig dauern, bis die Spurensicherung hier fertig ist."
"Dürfen wir uns hier auch umsehen?", Rina war während der Ausführung des Gerichtsmediziners ein wenig um die Überreste geschlendert und sah fragend zu Jack.
"Gern, aber wehe, ihr fasst etwas an."
"Ich denke, das sollte machbar sein.", murmelte die Abteilungsleiterin und begann, den Tatort zu inspizieren.

03.11.2004 13: 22

Myra Schwertschleifer

Rina und Myra machten sich daran den toten Troll zu untersuchen, letztere jedoch mit erheblich wenig Begeisterung.
Pyronekdan war immer noch in seiner Akte versunken und setzte sich auf einen Stein, oder zumindest hielt er es für einen, bis ein Mitglied des SUSI-Tiehms ihn höflich aufforderte sich doch von der Leiche zu erheben.
Leicht errötend wechselte er dann zu der Hauswand, an die er sich stattdessen lehnte.

Rina bekam fast einen Schock als sie um die Leiche herumging und das riesige Loch im Schädel prangen sah.
"Meine Güte!", murmelte sie. "Der hat aber einen heftigen Schlag abbekommen."
Auch Myra bekam große Augen als sie hinter ihre Vorgesetzte trat.
"Wer ist bloß in der Lage einem Troll eine solche Wunde zuzufügen?", fragte sie sich mehr selber, aber Rina bekam ihre Frage mit und zuckte bloß hilflos mit den Schultern.
"Abgesehen von einem anderen Troll fällt mir da nichts ein."

Myra schüttelte seufzend den Kopf. In was war sie da bloß wieder hineingeraten? Ausgerechnet Trolle...und das ihr! Inzwischen kam sie zwar ganz gut mit ihnen zurecht, aber trotzdem war ihr in ihrer Gegenwart immer noch recht mulmig zumute und manchmal loderte auch noch der alte Hass in ihr auf.
Sie spürte wie jemand sie am Arm packte und zuckte erschrocken zusammen, aber es war nur Rina:
"Alles in Ordnung, Hauptgefreite?"
"Ja Mä'äm!" Myra richtete sich gerade auf.
Rina warf ihr einen besorgten Blick von der Seite zu, nickte dann aber offensichtlich beruhigt.
"Dann komm, es ist noch mehr zu begutachten."



03.11.2004 17: 08

Pyronekdan

"Wie kann ich ihnen behilflich sein?", fragte Herr Monsieur Tricia, die noch am Eingang wartete.
"Zunächst mit ein klein wenig Geduld", erwiderte sie, als sie bemerkte, daß Pyro schon wieder verschwunden war.
"Wo bist du denn schon wieder, Pyro?", fragte sie den Zauberer, als sie ihn in der Nähe des Tatortes an der Hauswand sah. "Übst du etwa, dich unsichtbar zu machen?"
"Ich wollte nur die Wartezeit nutzen, in dem ich mich etwas umsehe, und noch einmal in die Akte schaue."
"Hast du dabei schon etwas herausgefunden?"
"Nur, daß man aufpassen muß, wo man sich hinsetzt, wenn ein Troll das Opfer war", antwortete er verlegen, als er seine Kollegin und den Besitzer des Lokals erreichte.
"Ich bin Leutnant McMillan und das hier ist der Hauptgefreite Pyronekdan", erklärte sie diesem. "Entschuldigen sie, daß er sie hat warten lassen."
"Das war mir in ihrer Gegenwart ein vergnügen", schmeichelte Herr Monsieur. "Wollen sie nicht hereinkommen?"
"Warum sagt bloß nie jemand etwas so nettes zu mir", meinte der Zauberer, als er den beiden ins Lokal folgte.


03.11.2004 18: 11

Thask Verschoor

Gruppe Sanan hatte mitlerweile Sanan Meislach aufgestöbert - fragt nicht wie, es waren einige Verwechslungen und Irrläufe enthalten. Solche Peinlichkeiten läßt man lieber unerwähnt.
Nun, jedenfalls standen die Wächter im Moment vor seiner Türe. Kolumbini hob seine Pfeife, die er während des langen Suchens leer geraucht hatte - was das langsame Schlürfen des Zombies Thask noch in die Länge zog -, und klopfte damit gegen die Türe.
Es blieb eine Weile still und nichts tat sich. "Hallo?", rief er Probeweise.
Kathiopeja kratzte sich fragend am Kopf und Thask stöhnte unheilvoll. Kurz wandten sich die Blicke seiner Begleiter ihm zu. "Verzeihung", entfuhr es ihm nach einer Weile.
"Hmmm Dragor, bist du sicher das, das nun das richtige Haus ist?", fragte Kathiopeja skeptisch und erinnerte sich nur ungern an verstörte Bewohner, die keine Ahnung hatten warum die Wache vor ihrer Türe stand.
"Mhmhmh...", entgegnete Dragor, "Ich bin mir ganz sicher das es das richtige Haus ist."

04.11.2004 15: 47

Tricia McMillan

Herr Monsieur führte Tricia und Pyronekdan in ein elegant eingerichtetes Hinterzimmer in seinem Lokal.
"Darf ich den Herrschaften etwas zu trinken anbieten?" fragte er mit einschmeichelnder Stimme.
Noch bevor Pyro etwas sagen konnte, hatte Tricia schon mit einem knappen "Nein, danke, wir sind im Dienst" abgeschmettert.
"Erzählen sie mir bitte, was sie über ihren Angestellten wissen. Woher kam er, wie lange arbeitet er für sie, wo wohnte er, einfach alles." sie schaute den Restaurantbesitzer auffordernd an und zückte einen Notizblock.
"Äh, hm, naja, wie lange arbeitete Marmis denn schon hier? Es müssen wohl inzwischen so drei oder vier Jahre gewesen sein?" nachdenklich spazierte der Mann vor dem Fenster auf und ab. "Und gewohnt hat er unten im Keller. So ein Troll braucht ja nicht viel, haha", lachte er verlegen.
"Ob wir uns die Wohnung mal ansehen dürften?", warf Pyronekdan schnell ein.
"Hm, ja, äh, warum nicht? Er, haha, wird ja wohl nichts mehr dagegen haben?" nervös kramte der Mann in seinem Schreibtisch und förderte dann einen großen Schlüssel zu Tage. "Das ist der Zweitschlüssel für den Keller, am besten sie gehen einfach die Außentreppe im Hof nach unten. Am Ende dann die zweite Tür rechts."
Pyro nickte Tricia kurz zu und verschwand dann.

05.11.2004 10: 31

Irina Lanfear

Gelassen spazierte der Leutnant um die Leiche des Trolles herum. Eigentlich war es gar nicht so schlecht, dass es ausgerechnet einen Troll erwischt hatte. Immerhin waren hier keine Blutlachen sowie Hirninnerein zu sehen. Gedankenversunken schlenderte Rina weiter.

Inzwischen hatte das SUSI-Thiem den Tatort ausreichend nach Spuren untersucht und machte sich an den Abtransport. Feldwebel deGarde hatte einen extra verstärkten Karren kommen lassen und wuchtete zusammen mit seinen Kollegen die Leiche darauf. Als der Boden, auf dem das Opfer gelegen hatte, frei wurde, stieß Hauptgefreiter Narrator einen langgezogenen Pfiff aus. Eilig schnappte er sich Akkhuna Lupus Vergrößerungsglas und inspizierte den kleinen, dunkelbraunen Fleck, der nun zu sehen war.
"Was habt ihr entdeckt?", Rina war aus ihren Gedanken aufgeschreckt worden und schritt eilig zu Jack.
Der Gerichtsmediziner blickte skeptisch auf.
"Nun, es ist ja nicht mein Fachgebiet, aber ich würde drauf wetten, dass das hier ein Kautabakfleck ist."
"Kautabak?", wiederholte Rina ungläubig fragend.

05.11.2004 10: 59

Pyronekdan

Im Hof des Lokals roch es faulig, was den Troll aber wohl kaum gestörte haben dürfte. Die Ursache des Gestanks waren mehrere Tonnen mit Essensresten des Lokals, die hier zwischengelagert wurden, und auf ihre Abholung durch die Firma König warteten. Die erste Tür führte offenbar zur Küche, wie man den Geräuschen entnehmen konnte, die von dort nach draußen drangen. Der Zauberer öffnete mit dem Schlüssel die zweite Tür, die zum Keller, der Wohnung des Trolls führte. Dahinter kamen einige steinerne Stufen zum Vorschein, die in ein recht großes Gewölbe führten. Als Pyro die Stufen hinabstieg, sah er, daß hier auch viele Flaschen gelagert wurden. Offenbar war die Wohnung ein Teil des Weinkellers und der Hauptgefreite spielte mit dem Gedanken, die jetzt freigewordene Wohnung zu mieten. Nach einem Blick auf den Teil des Kellers, in dem der Troll gewohnt hatte, verwarf er ihn jedoch sofort wieder. Die Wohnung spartanisch zu nennen wäre eine maßlose Übertreibung gewesen. Das winzige Kellerfenster versuchte vergeblich einen kahlen Raum zu erhellen, dessen einzige Einrichtungsgegenstände ein Strohlager und eine große Kiste waren. An einer Wand hingen ein paar Keulen, die Marmis wohl für seine Arbeit gebraucht haben dürfte. Als Pyro die Kiste öffnete, die nach den Kratzspuren auf dem Deckel zu urteilen, auch als Sitzgelegenheit diente, konnte er nur wenige der Gegenstände darin identifizieren. Also machte er sich wieder auf den Weg nach draußen. Der Durchgang zur Straße befand sich zwei Häuser weiter. Deshalb mußte der Troll wohl einen Umweg gehen, um zu seiner Wohnung zu gelangen. Als er auf die Straße trat befand er sich auf der anderen Seite des Tatortes, von dem immer noch Teile der Leiche entfernt wurden.


05.11.2004 21: 02

Tricia McMillan

Tricia war inzwischen von Monsieur zu einer Art Umkleideraum geführt worden.
"Dies ist der Schrank des Verstorbenen", erklärte er ihr mit einer eindrucksvollen Geste und wies auf einen windschiefen, alten Metallspind, an dessen Tür ein ramponiert aussehendes Schloß hing.
Überrascht nahm Tricia zur Kenntnis, dass das Schloss offen stand. "Schließt hier keiner ab oder wurde das aufgebrochen?" fragte sie den Restaurantbesitzer.
Überrascht schaute der sich den Schrank näher an. "Hm, also normalerweise wird hier schon abgeschlossen. Wir haben immer wieder Aushilfskräfte und nun ja, es sind nicht alle so ehrlich und respektieren fremdes Eigentum."
Vorsichtig nahm Tricia das Schloß mit einem einigermaßen sauberen Taschentuch ab und legte es auf ein niedriges Tischchen, das mitten im Raum stand. Mit SUSI wollte sie es sich nun zu allerletzt verscherzen, daher achtete sie darauf, ja keine Spuren zu verwischen. Vorsichtig packte sie mit dem Jackenärmel über den Fingern die Schranktür und zog sie auf. Enttäuscht sah sie in einen fast völlig leeren Spind. Drei ziemlich morsch aussehende Holzbretter hingen mehr oder weniger gerade in dem schmalen Schrank und bewahrten hauptsächlich Staub auf. Ganz unten, hinten an der Rückwand steckte ein weißer Zettel hinter dem Boden. Neugierig bückte sich Tricia und zog ihn hervor. Der Zettel war offensichtlich eine Art Abrechnung. Und zwar hatte Marmis für "Mohdell-Stehen" 25 AM Dollar erhalten. Leider konnte man die Unterschrift auf dem Zettel kaum mehr lesen.


10.11.2004 15: 27

Dragor Nemod

Die Tür des Hauses vor dem Dragor, Kathi, Kolumbini und Thask standen blieb unbewegt. Während die anderen beredeten was zu tun wäre schaute Thask ein wenig in der Gegend umher. Er blickte aufwärts und bemerkte einen Mann der von einem Fenster im zweiten Stock her die Wächter beobachtete. Der Mann verschwand und Thask wandte seine Aufmerksamkeit wieder den anderen Wächtern zu. Einige Sekunden später öffnete Thask den Mund und auf ein zombiehaftes Stöhnen folgte ein Satz.
"Hey, da oben ist jemand..." sagte Thask. Als alle zu dem Fenster hinaufschauten fügte er hinzu "... oder war zumindest...".
In dem Moment begann die Tür zu sprechen.
"Währr saied ihrr?" fragte die Tür, oder vielmehr derjenige der scheinbar dahinter stand, mit einem starken klatschianischen Akzent.
"Wir sind die Stadtwache von Ankh-Morpork. Wir sind hier um einen Diebstahl zu untersuchen." antwortete Dragor.
"Ihrr wollt einähn Diebsstahl bähgähen?" war die schockierte Reaktion.
"Nein, wir wollen einen untersuchen!"
"Ihrr wollt wass?"
"EINEN DIEBSTAHL UNTERSUCHEN!"
"Jaja, kaien Grrund sso ssu ssrreien! Iss habäh euss verrsstandähn!" die Tür öffnete sich einen Spalt und ein kleines schlangenhaftes Gesicht kam zum Vorschein "Sseigt mirr eurre Marrken!"

10.11.2004 15: 52

Myra Schwertschleifer

Jack war schon dabei mit einem Spatel an dem Fleck herumzukratzen und das dabei entstehende Pulver in eine kleine Tüte zu packen.
"Wie gesagt", meinte er "Es ist nicht mein Fachgebiet, aber ich werde das Zeug im Labor mal untersuchen lassen."
Rina nickte: "Tu das bitte, vielleicht führt uns das ja auf eine Spur."
Die beiden Ermittler beobachteten noch wie der Troll endgültig abtransportiert wurde, dann drehte Rina sich zu Myra um.
"Ich denke hier ist nichts mehr für uns zu tun, lass uns zu den anderen gehen, vielleicht haben die noch etwas herausfinden können."
Die beiden wandten sich zum Gehen und stießen prompt fast mit Pyronekdan zusammen, der gedankenverloren den Tatort inspizierte.

12.11.2004 9: 37

Kathiopeja

Nachdem ihre Marken der Kontrolle des Mannes unterzogen und für echt befunden wurden, ließ er sie hinein.
"Wass wollt ihrr?" fragte er die vier Wächter noch einmal, als sie in einem dunklen, in braun gehaltenen Raum standen. Der offensichtliche Klatschianer hatte wohl nicht die Absicht, sie weiter in das Haus zu lassen.
"Uns wurde ein Diebstahl gemeldet." meinte Kolumbini. "Ich nehme an, Sie sind Sanan Meislach?" Man konnte zwar das Fragezeichen hören, doch es klang trotzdem mehr nach einer Feststellung.
Sanan war etwas überrascht. Allerdings nicht unbedingt freudig. "Selbsstverrsstähndliss." antwortete er nach kurzer Zeit. Und plötzlich schien ihm der Diebstahl auch wieder einzufallen. "Mirr wurrde mein Werrk gesstohlen!" der Klatschianer war nun auch ziemlich schockiert.


12.11.2004 21: 22

Pyronekdan

"Was machst du denn schon wieder hier?", fragte Rina den Zauberer verwundert. "Solltest du nicht eigentlich bei Tricia sein?"
"Sie hat mich in den Keller geschickt, wo der Troll so etwas wie eine Wohnung hatte", erklärte dieser und zeigte seiner Cheffin den Schlüssel. "Viel zu sehen gab es da allerdings nicht."
"Ich glaube, das sollten wir Lupos und Akky entscheiden lassen. Zeig ihnen den Keller, damit sie ihn untersuchen können. Ich schauen mit Myra inzwischen mal was Tricia herausgefunden hat."
"Nicht sehr viel", meinte Tricia, die gerade dazugekommen war. "Aber vielleicht hilft uns dieser Zettel weiter."
Erschrocken drehte Rina, die die verdeckte Ermittlerin nicht hatte kommen hören, sich um.
"Müßt ihr mich heute alle so erschrecken?", fragte sie, und nahm vorsichtig den Zettel.
"Der Troll hat offensichtlich Modell gestanden. Möglicher Weise bei Sanan Meislach."
"Ob dieser Künstler auch Frauen-Skulpturen herstellt?", erwiderte Rina und sah Tricia dabei vielsagend an.


13.11.2004 9: 19

Kolumbini

Die kleine Gruppe von Wächtern folgte dem schlangenartigen Klatschianer in sein Atelier.
Wie viele Künstlerstätten im Multiversum war sie äußerst unordentlich und überall lagen unvollendete Werke herum.
Keiner der Wächter konnte sich daran erinnern, jemals so viele Trolle gesehen zu haben.
Trolle mit Keulen, Trolle mit Steinen, Trolle in Denkerposition (Kunst legt keinen Anspruch auf Realismus), Trolle in allen Formen und...nun die Farben waren eher eintönig.
"Hiärrr ssstand sssie", sprach Sanan, nachdem er vor einem leeren Podest stehen geblieben war. "Dabei sssollte ssie doch bald in die Kunssstgalerrrie kommen."
Der Klatschianer schüttelte den Kopf.
"Wer könnte denn ein Interesse daran haben, Ihr Kunstwerk zu stehlen?" fragte Dragor.
"Wohärrr sssoll isss dass wissssssen?"
"Vielleicht ein Kollege von Ihnen?" erschallte es von Kolumbini, der sich interessiert in dem Atelier umblickte.
"Vielleisssst, abärrrr vielleisst auch nisst."
Dragor bückte sich in die Nähe des Sockels, um ihn genauer betrachten zu können.


13.11.2004 13: 14

Thask Verschoor

Dragor betrachtete den Sockel also mit seinem geschärften Ermittler-Verstand, was ihn zu folgendem Gedankengang bewegt:
Hmmm... Hmmm... nun... Erst einmal... Es ist ein Sockel.
Er lächelte über seine brillante Auffassungsgabe.
"Recht groß", entwichen die Worte seinem Geist, während er grübelte.
Die anderen sahen sich fragend an. Dragor schaute schließlich auf, als er die Blicke auf sich ruhen sah und lächelte verschwörerisch: "Nun ich meine das ist doch schon mal eine Tolle Erkenntnis. Die Statue schien recht groß gewesen zu sein, also müssen wir nur nach jemanden suchen der in Ankh-Morpork eine Statue mit sich herum schleppt."
Die anderen seufzten theatralisch. Thask hätte dabei eigentlich am besten abschneiden sollen, doch er mochte die Zombie-Klischees nicht, die von den wandelnden Toten her rührten. Kathiopeja gewann also, denn sie war eine Frau und Seufzen und genervt wirken, beherrschte diese Gattung wie keine zweite.
"Außerdem scheint da ein kleiner Gegenstand zu liegen, der dort wahrscheinlich nicht sehr viel zu suchen hat", fügte Dragor mit einer solchen Gelassenheit hinzu, als sei es das Unwichtigste der Welt.

15.11.2004 15: 47

Kathiopeja

"Eine Haarnadel?" fragte Kathiopeja überrascht.
Auch Thask war erstaunt. Allerdings brauchte die Überraschung bei ihm mehr Zeit, sein Hirn zu erreichen. Von ihm war erst einige Momente später ein leises "Hnnn..?" als ein Zeichen des Erstaunens zu hören.
"Haben sie eine weibliche Angestellte?" wollte Kolumbini gleich wissen.
"Ich habe keine Frrau eingesstellt." antwortete der Künstler.
"War denn vor kurzer Zeit eine Dame hier?" erkundigte sich Dragor.
Sanan dachte nur einen Augenblick nach. "Nur ssie." Er deutete auf Kathi.
"Also nicht." stellte diese noch einmal fest.
Vorsichtig traten die vier Wächter näher und sahen sich die Haarnadel ganz genau an. "Da hängt noch ein Haar." ließ sich Dragor vernehmen.
"Vielleicht können die Jungs von SUSI was damit anfangen." Kolumbini schaute sich noch einmal um. "Möglicherweise finden sich auch noch mehr Spuren."


19.11.2004 21: 41

Pyronekdan

"Und du meinst, hier gäbe es nicht viel zu untersuchen?", fragte Lupos den Zauberer, nachdem dieser und die beiden Werwölfe im Keller angekommen waren.
"Das will ich nicht unbedingt behaupten", erwiderte dieser, und blickte auf die vielen Weinflaschen in den Regalen.
"Das meinte ich eigentlich nicht, sondern diese Kiste. Sie wurde nicht nur von einem Troll geöffenet."
"Ich habe einmal reingeschaut, da sie nicht verschlossen war", gab Pyronekdan zu. "Ich war aber ganz vorsichtig."
"Sie wurde zuvor noch von einer weiteren Person geöffnet. Vermutlich von einer Frau."
"Tricia war aber nicht hier," gab der Zauberer zu bedenken. "Wie kommst du darauf?"
"Diese Kratzspuren am Schloß scheinen von einer Haarnadel zu stammen, mit dem es geöffnet wurde. Und Trolle benutzen nur selten solch ein Werkzeug."


21.11.2004 12: 03

Thask Verschoor

Und Kolumbini schrie voll freude auf, als er ein langes, silbernes Haar direkt vor sich auf dem Boden fand. Rasch hob er es auf und betrachtete es neugierig: "Vielleicht gehört das unserer Diebin?"
Kathiopeja fluchte: "He das ist meins!" - "Oh!"
Sie riß ihm das Haar aus der Hand und warf ihm einen gekonnt, bösen Blick zu.
Thask Versuchte der Weil ein Gespräch mit dem Künstler zu beginnen, doch er hatte Probleme den Klatschianer zu verstehen und dem Klatschianer ging es ähnlich.
"Wann wurde die Statue denn gestohlen?", begann Thask mit theatralich langsamen Worten.
"Wiiieee? wer issscht gessschtorben?"
"Wer wurde erworben?"
"Wassssch iissscht verdooorbähn?"
"Ich soll WAS besorgen?"
"?", entgegnete der Klatschianer.
"...", entfuhr es Thask.

24.11.2004 13: 28

Irina Lanfear

Rina, Tricia, Pyronekdan und Myra standen inzwischen wieder am Tatort und überlegten, was nun weiter zu tun war. Unten, in der Wohnung des Opfers, waren die SUSI-Leute damit beschäftigt, alles genau zu inspizieren und hatten sich deutlich dazu geäußert, was sie von herumstehenden Ermittlern hielten. Am Tatort selbst war auch nicht mehr viel zu tun, nachdem die Leiche abtransportiert worden war.

"Hm..", kam es aus Rinas Richtung.
"Was hältst du davon, wenn wir uns einmal bei den Assassinen umsehen?", fragte Tricia, nachdem sie auf einen erhellenden Gedanken der Abteilungsleiterin gewartet hatte.
"Schließlich ist es schon merkwürdig, dass sie sich gar nicht um diesen unlizenzierten Mord kümmern und ihn sogar anzeigen."
Rina nickte nachdenklich.
"Ist sicher einen Versuch wert."
An Myra und Pyronekdan gewandt fragte sie: "Wollt ihr mitkommen?"
"Ähh..., meine Großmutter.." setzte Myra zu einer Ausrede an.
"Verstehe schon. Und du, Pyronekdan?"
"Irgendjemand muss doch Myra begleiten..."
"Ah ja... na wenn du meinst.", Rina nickte. So hatte sie sich das in etwa vorgestellt.
"Dann werden Tricia und ich zur Assassinengilde gehen. Ihr beide..", sie deutete auf Pyro und Myra, ".. könntet ja zum Rest der Truppe stoßen und mal sehen, ob ihr dort was rausbekommt. Schließlich ist das andere Opfer ein Künstler und unser Troll stand irgendwem Modell."
"Machen wir.", erklärte Myra und nickte dabei eifrig. Hauptsache, nicht zu den Assassinen...
"Falls ihr dort zufällig noch Freiwillige für die Assassinengilde findet, schickt sie uns einfach hinterher."
"Wird gemacht, Mäm.", Pyronekdan salutierte scherzhaft und grinste dabei.

29.11.2004 10: 39

Kathiopeja

Nachdem das Gespräch zwischen Thask und Sanan etwas an Sinn verloren hatte, beschloss der Wächter, aufzugeben. Und plötzlich entwickelte sich eine an Genialität grenzende Idee in seinem Kopf. Sie brauchte noch einige Zeit, um den Weg zu seinem Mund und somit in die Ohren der anderen zu finden.
Während dessen hofften die restlichen Wächter immer noch eine andere Spur zu finden. Nun... mal abgesehen jener Wächterin, die sich den Klatschianer ganz genau ansah und auf etwas zu warten schien.
"Kathi ist..." klang es in dem gewohnt langsamen Ton des Untoten. Die anderen drei wandten sich ihm zu. Sie warteten auf die Fortsetzung des angefangenen Satzes. "...doch Klatschianerin." setzte er scheinbar nach einer Ewigkeit fort.
Kathiopeja nickte sofort. "Allerdings. Und ich spreche sogar noch meine Sprache."


30.11.2004 19: 45

Thask Verschoor

Und wie sie sprach! Man könnte sagen Kathiopeja war die geborene Klatschianerin... Naja... mehr oder weniger. Jedenfalls klang es für die anderen recht merkwürdig wie sich die beiden Klatschianer unterhielten, so als wären sie ein altes Ehepaar. Oder lag das einfach nur an der Tonlage? Ja was erzählten sie da überhaupt?
Leider muss ich als Erzähler dieser Geschichte zugeben, das ich da selbst ein bisschen ratlos aussehe, weshalb ihr, werter Leser, wohl niemals erfahren werdet was die beiden dort eigentlich nun wirklich besprochen hatten, denn das Gespräch dauerte eine ganz schön lange Weile und Langeweile war es auch die sich bei Thask, Kolumbini und Dragor einstellte.
Jedenfalls lächelte Kathiopeja verschwörerisch als sie sich wieder zu den anderen wandte als sie meinte: "Ich weiß etwas das ihr nicht wisst und das ist..."
Gnah!, entfuhr es Kolumbini und sein Glasauge wackelte unruhig hin und her als er versuchte nicht ganz so freundlich, jedoch auch nicht aggressiv zu wirken. Man könnte sagen er sprach recht bestimmt: "Sag uns einfach was du heraus gefunden hast."
Wie eisige Kälte hingen seine Worte in der Luft und Kathiopeja stoß fröstelnd einen metaphorichen Lufthauch aus. Das erstaunliche dabei war, das sich tatsächlich eine kleine Dunstwolke vor ihrem Mund bildete.
Gnh!, erwiderte sie und lächelte dann leicht schief: "Gut, gut. Ich wollte ja nur ein bisschen Spaß machen, also was ich heraus gefunden habe ist..."
Hier entscheide ich mich, oh mein teurer Leser, dafür diese Szene zum Zweck eines dramatischen Spannungsaufbaus kurz zu unterbrechen. Wenden wir uns etwas anderem zu: Den Gedankengängen eines Untoten. Von vor 50 Jahren bis Heute.

Oh Was ist denn das? Sieht ja aus ein Eselkarren und er kommt direkt auf mich z|...
...Tage und Nächte vergehen wie Eintagsfliegen im Eintopf.
...Monate und Jahre vergehen wie fliegende Eintöpfe am Tag.
Gibt ein mentales Stöhnen von sich.
Ich... Schleier und Nebel wabbern in seinem Haupt wie müder Pudding
Ich bin...
Ich bin... Der Wind, der Wind, er trägt herbei auf eisigen Schwingen, des Todes sanften Hauch, geschwind.
Ich bin, weil ich lebe...
Doch... Tage vergehen und drehen sich um aus purer Langeweile
Doch lebe ich noch?
Diese... Bäume wachsen, altern und werden freudig gefällt.
Dunkelheit...
Der Tag ist vergangen... Eigentlich schon eine ganze Menge davon...
Bin ich...
tot? Und siehe er hat es endlich verstanden!
Oh!
...Die Fliegen im Eintopf haben mittlerweile eine ansehnliche Zivilisation gegründet.
...Die fliegenden Eintöpfe sind mittlerweile ausgegangen und die Bürger rund und fett.
Und warum...?
Warum... Laaaangsaaam...
denke... ...kooomt...
Ich... ...deeer...
dann... ...Liiicht...
noch..? ...bliiitz...
Ich denke also bin ich...

"Thask? Thask?" - "Mmmmmhh...?"
"Hast du gehört was wir gerade gesagt haben?"
"Gnnnh?", der Zombie starrte wie durch Kathiopeja hindurch. Seine Stirn lag in anstrengend anzuschauenden Runzelmustern und irgendwie wirkte er benebelt. Mit anderen Worten: Er schien in bester Verfassung zu sein.
"Gut, ich erkläre es dir noch mal", Kathiopeja nutzte diese Gelegenheit schamlos aus um wieder theatralisch seufzen zu können.

02.12.2004 18: 34

Irina Lanfear

"Es ist ganz einfach, ich...", setzte Kathiopeja gerade an, als die Türe aufgestossen wurde und Pyronekdan, im Schlepptau mit Myra, hereingestürmt kamen.
"Da seit ihr ja!", rief Pyronekdan freudig.
"Gnahh!", entfuhr es Kolumbini. Irgendwie war das nicht sein Tag.
"Leutnant Lanfear hat uns hergeschickt!", keuchte Myra, noch immer etwas ausser Atem.
"Wir sollen nach Freiwilligen für die Assassinengilde fragen und uns euren Ermittlungen anschließen. Die Frau Leutnant ist schon auf dem Weg dorthin."
"Assassinengilde?", Kolumbini horchte auf. Das war DIE Idee. Wenn er sich der Abteilungsleiterin anschloß, kam er endlich von dieser ihn langsam nervenden Gruppe weg.
"Ich denke, ich kann dort sicher mehr erreichen als hier.", sprach der Lance-Korporal und beeilte sich, von seinen Mitwächtern fortzukommen.
"Naja, zwei kommen, einer geht..", Kathiopeja grinste.
"Also, was ich sagen wollte...."

02.12.2004 19: 33

Pyronekdan


Weiter kam Kathiopeja allerdings nicht, weil sie erneut von dem Zauberer unterbrochen wurde.
"Wisst ihr schon, das Marmis hier Modell gestanden hat?" fragte Pyronekdan, der ja nicht mitbekommen hatte, daß sie schon mehrmals unterbrochen wurde.
"Das wollte ich gerade sagen", antwortet die Gefreite, und machte sich eine gedankliche Notiz, in Gegenwart des Zauberer nicht wieder theatralisch zu werden.
"Und die Kiste mit seinen persönlichen Gegenständen wurde von einer Frau mit einer Haarnadel aufgebrochen", fuhr der Hauptgefreite fort.
"Etwa diese?", fragte Kathiopeja, die ihre Notiz schon wieder vergessen hatte, und zeigte verschwörerisch auf das Beweisstück auf dem Sockel.
"Ich glaube nicht", meinte der Zauberer, als er die Nadel betrachtete. "Wenn damit ein Schloß geöffnet wurde, müßte sie verbogen sein."
"Vielleicht haben wir es mit einer notorischen Haarnadel-Verliererin zu tun", meldete sich Dragor zu Wort. "Kathi, frag den Künstler doch bitte, ob sich hier in letzter Zeit Frauen aufgehalten haben."
"Wenn ihr mich einmal ausreden lassen würdet, hätte ich euch das schon lange erzählt", erwiderte die angehende Ermittlerin, und strich die Theatralik für heute entgültig von ihrer Liste anzuwendender Stilmittel.


04.12.2004 9: 07

Dragor Nemod

"Also," begann Kathiopeja "Er hat mir erzählt das sein Geschäft in letzter Zeit nicht so gut gelaufen sei. Die letzte Person, die vor uns in den Laden kam war angeblich eine knapp bekleidete aber dafür schwer bewaffnete Frau mit langen braunen Haaren, die zu einem Zopf geflochten waren. Sie hatte sich vorgestellt als Lisa van Kraft, eine Angehörige eines Adelshauses der Sto-Ebenen. Sie wollte sein Atelier kaufen, doch er hatte abgelehnt, weil sein Atelier seit langer Zeit in Familienbesitz ist. Kurze Zeit später sei der Troll-Leibwächter der Frau aufgetaucht und habe ihr etwas ins Ohr geflüstert und dann sind sie beide verschwunden."

Rina war mit ihren Leuten mittlerweile an der Assassinengilde angelangt, doch sie vergassen sofort weshalb sie hier waren. Vor der Gilde türmten sich Felsen, die sich bei näherer Betrachtung als die Leichen von zwei bis drei Trollen herausstellten.

02.01.2005 14: 00

Pyronekdan

Während Rina, Tricia und Kolumbini sich die Leichen näher ansahen, holte Lisa van Kraft ein paar Straßen weiter eine Liste hervor. Auf dieser standen sieben plus ein Name. Einer war bereits durchgestrichen worden. Jetzt strich sie drei weitere. Bleiben noch vier, dachte sie sich dabei. Einer von ihnen mußte das Dreieck der Dunkelheit haben, überlegte sie weiter, und lud dabei ihre Armbrüste mit Steinen nach. Dieser Marmis war schlauer, als sie vermutet hatte. Sie hatte erwartet, daß er als Anführer das Artefakt bei sich hatte. Da es auch nicht in seiner Kiste oder seiner Statue war, blieben nur die vier übrigen Mitglieder der Hüter der Dunkelheit.

Die zweite Gruppe der Wächter ging inzwischen zurück zur Wache, um nachzusehen, was SUSI inzwischen herausgefunden hatte. Außerdem mußte die Haarnadel noch untersucht werden.


02.01.2005 18: 55

Thask Verschoor

Während all dies Geschah fiel irgendwo ein Sack Reis um und erschlug eine alte, arme Dame, die gerade ihren Arzt besuchen wollte. Den kann sie sich nun sparen.
Egal... Weiter geht's:

"Waaas habt ihr da gerade gesagt?", Kathiopeja sah die SUSI-Gestalt vor sich fassungslos an. Damit hätte sie nun wirklich nicht gerechnet. Ihr Gesicht zeigte den Ausdruck panischen Entsetzens mit einer Brise Unglauben und weiblich-verzerrter Erotik.

07.01.2005 19: 15

Pyronekdan

"Du besser aufpassen müssen!", ermahnte der Troll Steingut seinen Kollegen. "Beinahe du hättest die Frau mit dem Sack getötet."
"Nun sie aber hat keinen krummen Rücken mehr, und sie auch viel schneller laufen", verteidigte sich dieser, der aus irgendeinem Grund Lawine hieß, und zeigte auf die flüchtende Frau.
"Aber beinahe dunkles Dreieck aus Sack gefallen wäre. Wir besser schnell verschwinden, bevor sie jemandem erzählt."
Die beiden Trolle luden den Sack schnell auf ihren Karren, und fuhren davon.
"Tarnung als Lagerarbeiter seien nicht schlecht", meinte Lawine.
"Hoffentlich besser sein als die von Marmis, und den Findling-Drillingen."
"Wohin wir jetzt fahren?"
"Wir zu Krater und Rollstein fahren. Lisa sie hoffentlich noch nicht gefunden hat."
"Wie sie hat gefunden die Drillinge?"
"Sie seien sehr schlau. Sie sich nicht einmal hat täuschen lassen von falschem Dreieck."


"Bei diesem Dreieck scheint es sich um einen magischen Gegenstand zu handeln", erklärte Isis noch einmal. "Lupos fand ihn in Marmis Kiste."
"Es leuchtet aber nicht oktarin", gab Pyro zu bedenken, als er sich das Objekt näher ansah.
Als er es ins Licht halten wollte, um es genauer betrachten zu können, ließ er es versehentlich fallen. Dabei zerbrach es in zwei Teile.
"Kannst du nicht aufpassen", schimpfte Isis, nachdem die Wächter wieder hinter Tischen, Stühlen und sonstigen Deckungen hervorkamen.
Pyronekdan, der wußte, das man vor Magie nicht in Deckung gehen konnte, hob die Teile auf, und betrachtete jetzt die Bruchstellen.
"Untersuch doch bitte die Bruchstelle dieses Stückes", bat er Isis. "Ich gehe mit dem anderen Stück in die Bibliothek, um etwas darüber herauszufinden."


08.01.2005 9: 53

Kathiopeja

"Und der Rest?" fragte Kathi. Ihr ging der Fall schon jetzt auf die Nerven.
Pyronekdan dachte einen Augenblick nach. "Ihr könntet ja in der Zwischenzeit mal nachsehen, was Rina, Tricia und Kolumbini so herausgefunden haben." Er fand diese Idee unglaublich gut.
"Nun.." meldete sich Myra freundlich "..was anderes haben wir wohl zur Zeit auch nicht zu tun."
Ein zustimmendes Murmeln erklang. Etwas später als der Rest hörte man auch von Thask ein "Mmmmhhmm" als Zeichen der Zustimmung. Er musste das vergangene Gespräch noch einmal langsam und bedächtig in Gedanken durchgehen.


10.01.2005 20: 53

Thask Verschoor

Dragnor hob die Hand und sagte: "Halt! Ich bin hier der ranghöchste Wächter und entscheide was getan wird!" Die anderen blickten fragend.
"Mhmhmhm...?", entfuhr es dem Zombie nachdenklich.
"Deshalb schlage ich vor wir sehen nach, was Rina, Tricia und Kolumbini so herausgefunden haben", entgegnete Dragnor lächelnd.

11.01.2005 19: 03

Pyronekdan

"Larius deGarde, Lupos Drachenflug und Akkhuna Lupus sind auch schon dahin unterwegs", warf Isis ein. "Rina hat eine Nachricht per Brieftaube geschickt, daß es dort ein paar weitere tote Trolle gibt."
"Könnte das etwas mit unserem Fall zu tun haben?", wollte Dragor wissen.
"Möglicher Weise. Immerhin waren die Trolle so über zugerichtet, daß noch nicht festgestellt werden konnte, ob es zwei oder drei waren. Mit anderen Worten: So ähnlich wie Marmis."
"Dann ist es vielleicht besser, wenn unser Zauberer doch zur Bibliothek geht, damit er nicht wieder Beweismaterial beschädigt", entschied der stellvertretende Abteilungsleiter.
Daraufhin verließ Pyronekdan, dem inzwischen klar geworden war, daß er seine Kompetenzen etwas überschritten hatte mit einem "Jawohl Sir" eiligst die Wache in Richtung Unsichtbare Universität. Seine Kollegen folgten den Spurensicherern zur Assassienengilde.

"Ugh!", das erste, was der Bibliothekar von sich gab, als ihm Pyronekdan das halbe Dreieck [1] zeigte.
Also kehrte der Kontakter noch einmal zum Hier-Gibts-Alles-Platz zurück, um ein paar Bananen zu besorgen, während der Bibliothekar nach der richtigen Literatur suchte.
Als Pyronekdan zurückkam lag auf dem Tresen ein Buch, das nicht nur angekettet war, sondern auch mit einem schweren Schloß versehen. Das bedeutete nichts gutes. Der Titel hieß: "Die Macht des Dunklen Dreiecks", und das Dreieck auf dem Umschlag hatte beunruhigende Ähnlichkeit mit dem Beweisstück 1a, [2] das gerade, zum Mißfallen des Bibliothekars, einen Abdruck in einer Banane hinterließ.
"Entschuldigung", sagte Pyro, als er bemerkte, daß seine Hände sich bei dem Anblick verkrampft hatten, und übergab die schon leicht beschädigten Bananen.
Da aber der Schlüssel für das Schloß des Buches nicht auffindbar war, blieb es dem Hauptgefreiten erspart diese gefährliche Buch zu öffnen, oder gar darin zu lesen. Klar war aber, daß das echte Dreieck sehr mächtig war, und in den falschen Händen viel Schaden anrichten konnte. Selbst wenn diese nicht aus Stein wären.


12.01.2005 17: 42

Kolumbini

Eine positive Sache hatte es, Trolleichen zu untersuchen fand Jack Narrator: wenigstens versaute man sich die Kleidung nicht mit Blut. Zwar musste man eine Menge Staub aus dem Kittel bürsten, aber immerhin sah man nicht aus wie ein verrücktgewordener Fleischerlehrling.
Währenddessen unterhielten sich die drei R.U.M.-Wächter mit Lord Witwenmacher, dem Oberhaupt der Assassinengilde.
"Soll das heißen, die haben für Sie gearbeitet?" fragte Rina erstaunt.
"Allerdings, Madame Lanfear", erklärte der Edelmeuchler. "Diese drei...Herren wurden vor kurzer Zeit von unserer Gilde angeheuert, als Helfer."
"Wo haben sie Ihnen geholfen?" erkundigte sich Tricia sofort.
"Wir hatten einige Bauarbeiten am Gebäude zu verrichten."
"Dürften wir die mal sehen?" stocherte Tricia weiter nach.
"Heute sind die Herren Trolle gerade fertig geworden es gibt also nichts mehr zu sehen." Offensichtlich war Witwenmacher ausgewichen, weil er etwas verbergen wollte. Man konnte es an seinem Tonfall so offenkundig feststellen wie den Geruch eines Stinktiers.
"Könnten wir trotzdem einmal nachsehen, wo die Bauarbeiten stattgefunden haben?"
"Also gut. Im Innenhof an der vom Tor aus gesehenen linken Mauer. Schauen Sie sie sich an, wenn Sie unbedingt müssen, aber Sie werden nichts finden, denn die Herren Trolle haben ausgesprochen zufriedenstellende Arbeit verrichtet. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden." Mit diesen Worten verschwand das Gildenoberhaupt aus dem Blick der Wächter.
"Trolle als Bauarbeiter?" sprach Kolumbini verwundert aus. "Hört sich merkwürdig an, nicht wahr?"
Seine Kollegen warfen ihm Blicke zu, die ihm besagten, dass er wohl nicht so töricht gewesen sein konnte, zu glauben, sie hätten etwas anderes angenommen.
"Äh, nun gut. Auf jeden Fall sollten wir versuchen, herauszufinden, was die Typen hier wirklich gemacht haben, oder?"
"Ein gute Idee, Kolumbini", stimmte Rina zu. "Ich finde, dass solltest du am Besten zu deiner Aufgabe machen. Wir befragen mal weitere Leute nach den Trollen."
Mit diesen Worten ging das Trio wieder auseinander.


29.01.2005 21: 26

Thask Verschoor

Myra, Thask, Kathi und Dragor befanden sich der Weil auf dem Weg zur Assassinengilde.
"Ich bin ja mal gespannt wohin uns dieser Fall führen wird", meinte Myra nachdenklich.
"Uh!", bestägtigte Thask halb ächtzend, halb stöhnend.
"Wahrscheinlich wird es die Assassinengilde nicht gerade mögen, wenn wir in so großer Anzahl bei ihnen auftauchen", erwägte Dragor noch einer Weile.
Kathiopeja zuckte mit den Schultern: "Na - und?"
"Stimmt", entgegnte Dragor.

Und schon bald fanden sie sich dort ein wo sich Rina, Kolumbini und Tricia gerade getrennt hatten, doch ehe sie an die Pforte der Assassinen schlugen bog schon Tricia um die Ecke, sah sie und winkte ihnen herüber. Dann lief sie auf die Gruppe zu und lächelte: "Es gibt gute Neuigkeiten... wir haben eine heiße Spur... drei Trolle die für die Assassinengilde arbeiteten... Kolumbini geht der Sache gerade nach."

30.01.2005 13: 15

Kathiopeja

"Und was machen wir jetzt?" fragte Kathi vorsichtig an.
Thask hatte eine passende Antwort, doch er kam nicht dazu, seiner Entgegnung Gehör zu verschaffen.
"Zurückgehen?" schlug Myra vor, die sich ursprünglich extra der anderen Gruppe angeschlossen hatte um nicht mit zu der Assassinengilde zu müssen.
Dragor dachte einen Augenblick nach. "Wo ist Rina?" wollte er dann von Tricia wissen.
Diese deutete auf die Ecke, um die nun auch ihre Vorgesetzte kam.
Bei den restlichen Wächtern angekommen fragte die Abteilungsleiterin: "Irgend welche Ideen?"


30.01.2005 15: 07

Pyronekdan

"Haben sie dir geglaubt?", fragte Lisa, die das Gespräch mit den Wächtern im Nebenraum mitgehört hatte, den Oberassassienen.
"Nein, aber das spielt keine Rolle. Solange sie im Dunklen tappen, können sie dich bei deiner Arbeit nicht stören. Sollen sie ruhig ein bisschen in den Überresten herumstochern."
"Das will ich hoffen, wenn die Trolle es nämlich schaffen sollten, das Dreieck bei Vollmond in das Dach des Kunstturms einzusetzen, würde das Klima um 20 Grad kälter, und die Trolle die Herrschaft übernehmen."
"Warum erteilst du uns nicht einfach den Auftrag, die Trolle offiziell zu exhumieren?", wollte Lord Wittwenmacher wissen. "Wer kleine Diamanten als Munition für seine Armbrüste verwendet hätte dafür doch sicher genug Geld."
"Das ist eine persönliche Sache", antwortete Lisa van Kraft. "Die Trolle haben das Dreieck schließlich aus meiner Sammlung gestohlen. Also bin ich dafür verantwortlich."

In der Bibliothek der Unsichtbaren Universität war Pyronekdan inzwischen auf die Idee gekommen sich die Rückseite des Buches anzusehen. Sehr vorsichtig drehte er das Buch um. Dort war der Kunstturm, ein Vollmond, und starker Schneefall abgebildet. Das bedeutete auch nichts Gutes. Es bedeutete nämlich, daß er viele Stufen hochsteigen mußte. Mißmutig dachte er an den Weg nach oben, und wünschte sich Thask wäre bei ihm, um seiner Laune mehr Ausdruck zu verleihen. Weil man nie wußte, in welcher Form Tauben, die über die Universität flogen ihr Ziel erreichen, schickte er statt dessen einen Studenten mit einer Nachricht an Rina zur Assassiengilde. Dann machte er sich an den Aufstieg.


30.01.2005 16: 47

Thask Verschoor

Und schon bald erreichte der Student der unsichtbaren Universität die Gruppe um Rina und ihrer Abteilung, die sich in einer etwas ruhigeren Gegend um der Assassinengilde herum versammelt hatten und gerade durchgingen was sie wohl als nächstes tun sollten.
Es war eine lange, resignierende Diskussion - unter anderem zog es sich so lange hin, weil Thask Probleme damit hatte die Gedankengänge der anderen zu verstehen - jedenfalls entschieden sich die Wächter einstimmig dafür erst einmal zur Wache zurück zu gehen und alles weitere bei Kaffee und Kuchen zu besprechen. Und genau in diesem Moment kam Pyros Student vorbeigeschlichen.
"Seid gegrüßt edle Wächter!", brabbelte er formell vor sich hin und wirkte dabei ein bisschen nervös - er zuckte ununterbrochen mit einem Augenlid.
Rina blinzelte kurz: "Pyro hat dich geschickt, stimmts?"
"Ja woher wissen...", begann der Student.
"Ach... ich hab's mir einfach gedacht", sie zuckte mit den Schultern, "Du sollst uns sicher eine Nachricht überbringen?"
"Ich ähm...", stammelte der Student, der leicht aus seinem Konzept gebracht wurde, "...ja genau". Er lächelte.
"Gut", entgegnete Rina, schwieg einen Moment und fügte hinzu, als der Student gerade seinen Mund öffnete, "magst du Kaffee und Kuchen?"
"Wie?", der Mund klappte wieder zu.
"Komm einfach mit wir besprechen den Rest, wenn wir da sind."

19.02.2005 19: 45

Kolumbini

Es war dunkel und äußerst zugig im inneren des Kunstturms der Unsichtbaren Universität. Die Stufen schienen sich endlos emporzuschlängeln und Pyronekdan seufzte, als er langsam die einzelnen Stufen erklomm.

"Ich habe keine Ahnung, was die hier gemacht haben", antwortete einer der Aufsichtsschüler der Assassinengilde Inspäctor Kolumbini mit genervtem Tonfall.
Der Ermittler bedankte sich knapp und schaute sich nach anderen Leuten auf dem Platz der Gilde um, die er befragen konnte. Bisher hatte er keinen Erfolg gehabt, was jedoch mit daran lag, dass kaum ein Assassine den Haupteingang in das Gebäude und somit den Platz nutzte. Eine erfolgreichere Befragung hätte der Lance-Korporal eher auf dem Dach des Gebäudes durchführen können. Dort herrschte, wie immer, ein reges Treiben von ein- und ausgehenden Personen. Langsam schlenderte ein älterer Herr aus dem Haupteingang.
"Verzeihung, der Herr, wissen Sie vielleicht, ob hier in letzter Zeit drei Trolle angeheuert wurden für irgendwelche Arbeiten?"

Im Wachhaus am Pseudopolisplatz hatte sich der größte Rest der Gruppe versammelt und saß bei etwas Kaffee und Kuchen im Büro von Irina Lanfear.
"Also was hast du uns zu berichten?" wandte sich die Abteilungsleiterin an den Studenten.
"Nun, Herr Pyronekdan hat mich aufgefordert, Ihnen seine Ergebnisse mitzuteilen."
Nachdem er das getan hatte, nickten die versammelten Wächter zustimmend.
"In Ordnung, wirklich weitergebracht hat uns das nicht und wir wissen erst mehr, wenn Pyro vom Kunstturm wieder unten ist, was wohl in Anbetracht der Höhe ziemlich lange dauern wird."
Die Versammelten seufzten kollektiv. Sie steckten anscheinend in einer Sackgasse und niemand von Ihnen wusste genau, was sie tun sollten.

Mit ähnlich resignierendem Tonfall ließ sich Kolumbini an eine Wand der Assassinengilde nieder. Zwar wollte er keinen Ärger mit der Gilde oder gar mit dem Kommandeur oder DOG haben, aber es blieb ihm wohl nichts Anderes übrig, wie genauere Nachforschungen IN der Gilde zu machen, was wohl niemand gerne sehen würde, zumal es nicht sein Zuständigkeitsbereich war. Er ignorierte die Niedergeschlagenheit und machte sich auf die Suche nach dem Hausmeisterbüro.
Ich möchte euch hier nicht mit einem null-acht-fünfzehn Zeugengespräch langweilen und sage deshalb gleich, dass Fred natürlich die gewünschten Informationen erhielt. Nun eigentlich fällt mir der Name des Hausmeisters nicht mehr ein und ich bin zu faul mir einen auszudenken!

Energisch klopfte es an die Tür von Rinas Büro. Als sich das Portals öffnete streckte Inspäctor Kolumbini seinen Kopf in die Öffnung.
"Ach hier seid hier", rief er erstaunt aus. "Ich habe euch schon überall gesucht."
"Hast du was Neues?" fragten die Versammelten sogleich.
"Wie man's nimmt", antwortete der Lance-Korporal. "Ich habe den Hausmeister der Gilde befragt und er sagte mir, er habe zwar drei Trolle in letzter Zeit häufig in der Nähe der Gilde gesehen und habe sie oft fortgeschickt, jedoch wisse er nichts davon, dass sie im Haus tätig waren, oder das irgendwelche Bauarbeiten angefallen wären."
Viel war es nicht, aber es war wenigstens etwas.


19.02.2005 22: 23

Pyronekdan

"Wer ist das eigentlich?", fragte Kolumbini, und zeigte auf den Studenten, der sich in einer Ecke des Büros über den größten Teil des Kuchens hermachte.
"Ich heiße Tobias Taube", antwortete dieser mit vollem Mund. "Ich studiere im zweiten Semester an der Unsichtbaren Universität."
"Pyro hat ihn geschickt, um über seine Ergebnisse zu berichten", erklärte Rina weiter, um sich und ihre Kollegen vor dem Krümelregen zu schützen. "Pyro klettert gerade den Kunstturm hinauf, der etwas mit dem Fall zu tun haben könnte."
Nachdem er wieder auf seine Mission angesprochen wurde, viel dem Studenten ein, daß er die Nachricht noch nicht vollständig übermittelt hatte.
"Ich glaube Pyronekdan sagte noch etwas davon, daß das echte Dunkle Dreieck zum Kunstturm gebracht wird, und er vielleicht Hilfe gebrauchen könnte."
Als sich plötzlich alle zu dem Studenten umdrehten, verschluckte sich dieser fast an einem Stück Kuchen.
"Warum hast du uns das nicht früher gesagt!", fragte Rina ernst.

Pyronekdan war inzwischen an der Spitze des Kunstturms angekommen. Dort bemerkte er ein Gerüst, das über die Zinnen ragte. Ein Zauberer stieg dort gerade aus einer art Korb.
"Was soll das denn sein?", fragte Pyro seinen Zaubererkollegen.
"Das ist der neue Aufzug, der das viele Treppensteigen überflüssig macht."
"Heißt das, ich hätte auch viel einfacher hier rauf kommen können?"
"Bist du etwa immer noch die Treppen hochgelaufen?"
"Nicht direkt gelaufen", antwortete der Hauptgefreite, und wendete sich depremiert ab, um seine Untersuchungen zu beginnen.
Nachdem er fast alle Zinnen untersucht hatte, entdeckte er eine, in der sich eine dreieckige Aussparung befand, die genau zu dem Dunklen Dreieck passte.
"Ihr seid ja schlauer, als ich dachte", wurde er plötzlich von hinten angesprochen.
"Wer bist du?", fragte Pyronekdan die junge Frau, beim umdrehen. "Und was machst du hier?", fügte er hinzu, als er sie sah.
"Ich heiße Lisa van Kraft, und habe eine Mission zu erledigen. Und ihr Wächter sollte besser nicht versuchen mich dabei zu behindern."
"Ich bin auch ein Zauberer", warf Pyronekdan ein.
"Um so schlimmer", meinte Lisa. "Ohne Magie wäre die Welt viel besser."
"Ohne Magie gäbe es diese Welt gar nicht", warf Pyro ein.
"Aber duch zuviel Magie kann sie auch leicht zerstört werden."
"Du redest von dem hier", fragte der Zauberer, und zeigte ihr das halbe Dreieck.
"Das ist nur eine billige Kopie. Ich rede von dem echten Dunklen Dreieck, mit dem die Trolle die Weltherrschaft an sich reißen wollen."


20.02.2005 14: 37

Kolumbini

Um den Spannungsbogen bis zum Brechen zu spannen gehen wir genau zu diesem Zeitpunkt weg vom Kunstturm und betrachten wie ein älterer Herr schwer bepackt durch die Straßen der Metropole marschiert. Ein riesiger Korb lastet schwer auf seinem Rücken und somit ist er nicht nur durch das hohe Alter gebeugt.
Deshalb freut es ihn nicht gerade, als ein Eselskarren, der mehrere Wächter und einen Zauberer beherbergt, an ihm vorbeirast und ihn beinahe zu Boden reißt.
"Verdammte Wächter", ruft er ihnen noch hinterher.
Es war heute wirklich nicht sein Tag, fand er. Erst hatte diese Gruppe von Trollen ihn beinahe platt getrampelt und nun war er auch noch fast überfahren worden. Langsam schleppte er sich weiter.

"Wie kommen wir am schnellsten nach oben?" fragte Irina Lanfear den Zaubereistudenten Taube, dem die schnelle Fahrt offensichtlich nicht bekommen war.
"Ähm, mit dem neuen Aufzug, schätze ich."
"Gut. Also los! Abteilung marsch!"
Dem Befehl der Abteilungsleiterin folgend setzten sich die RUM-Mitglieder in Bewegung.

Auf dem höchsten Gebäude der Stadt hatte Lisa van Kraft Pyronekdan gerade die Geschichte mit dem Dreieck erzählt, als die Beiden hinter sich eine hissende Stimme vernahmen.
"Ssssehr ssslau von euss so hoch ssu klättern", zischte Sanan Meislach und trat mit einer Gruppe von vier Trollen aus dem dunklen Treppenhaus des Kunstturms hervor. In seiner rechten Hand hielt er eine Repetierarmbrust. Er hatte erstaunlich dicke, wärmende Kleidung für diese Jahreszeit an.
"Und iss hatte gähofft ihrr würrdet mirr Lissa vom Halss ssaffen", richtete er sich an Pyro. "Aberr ihrr Wässster sseid eben ssu nissts nutsse. Aberr ihrr werdet miss nisst davon abhalten könnän, derr einssig wahren Rassse der Ssseibenwelt sssu ihrem verdienten Ssssieg ssu verhelfen."
Sanan lachte, wie es jeder absolut verrückte Bösewicht tat, wenn er kurz vor der Vollendung seiner Pläne stand. In seinen Augen spiegelte sich absoluter Wahnsinn wider. Er hob die Armbrust und drückte ab.


27.02.2005 15: 21

Irina Lanfear

Wie immer in solch dramatischen Momenten, schien sich die Zeit zu verlangsamen und in zähflüssigen Sirup überzugehen. Pyronekdan sah entsetzt mit an, wie der Bolzen durch die inzwischen verflüssigte Luft glitt und dabei Verwirbelungen wie einen Schweif hinter sich herzog. Lisa van Kraft, die deutlich schnellere Reaktionen als der Magier besaß, warf sich auf den Wächter und zog ihn mit sich zu Boden. In diesem Moment wechselte die Zeit wieder in ihren normalen Ablauf und der Bolzen, der wohl unweigerlich Pyronekdan getroffen hätte, riss eine blutende, tiefe Wunde in Lisas Oberarm.
"Verflucht!", die selbsterklärte Beschützerin des dunklen Dreiecks hielt sich den verletzten Arm und starrte Sanan Meislach hasserfüllt an.
"Ich wusste, dass du etwas damit zu schaffen hast. Schon als ich Marmaris Abbild in deiner Werkstatt entdeckt habe, hätte es mir klar sein müssen, dass du hinter all dem steckst."
"MMhMpf!", Pyronekdan, der noch immer halb unter Lisa begraben war, versuchte, sich hervorzuarbeiten und etwas zu dem Gespräch beizutragen. Doch irgendwie hatte er keinen Erfolg, was wohl vielleicht daran lag, dass sich der Arm der jungen Frau in seiner Magengrube befand.
"Es war alles perfekt geplant, Die Spuren hätten die Wache zu dir führen sollen und sobald du erst einmal verhaftet worden wärst, hätte ich freie Bahn gehabt. Aber egal, ich habe bekommen, was ich wollte. Ich bin hier und du hast keine Chance mehr, die Herrschaft der Trolle aufzuhalten!"
"Ich wäre mir da nicht so sicher..", langsam erschien hinter Sanan der große, schwere Aufzugskorb, indem Leutnant Irina Lanfear mit ihrer Truppe stand und vielsagend grinste.
"Es tut mir ja geradezu leid, einen augenscheinlich Irren von seinen Welteroberungsplänen abhalten zu müssen, aber mein Nerzmantel ist leider nicht dafür konzipiert, noch mal minus 20 Grad kältere Temperaturen auszuhalten."
Sanan starrte die Abteilungsleiterin ungläubig an und schrie dann seinen vier Trollgehilfen zu: "Was steht ihr hier so rum! Haltet die Wächter auf!"
Mit einem undefinierbaren Grummeln, was vielleicht auch als Magenknurren interpretiert werden konnte, machten sich die vier steinernen Riesen auf und traten langsam auf die Wächter zu, die sich noch immer in dem Aufzugskorb befanden.
Myra Schwertschleifer reagierte als erstes. Die zierliche Wächterin zog ihr großes Schwert und sprang mit einem wütenden Schrei aus dem Korb, der daraufhin gefährlich zu schwanken begann. Tricia zog den metallenen Rundschild, der ihr schon des öfteren gute Dienste geleistet hatte, hervor und sprang ihrer Kollegin nach, was den Aufzug noch mehr zum Schwanken brachte.
Rina umklammerte panisch den Rand des Geflechts und versuchte, nicht hinauszufallen, während Kathiopeja, deren eisblaue Augen unheimlich glühten, den beiden Frauen nach in den Kampf folgte.
"Noch jemand?", fragte Rina verbissen, während sie versuchte, den Korb langsam wieder zu stabilisieren.
"Äh, na ja, ich werde nicht dafür bezahlt, gegen Trolle zu kämpfen, Mäm. Wozu sind denn schließlich die FROGs da?", ließ sich Kolumbini vernehmen.
"Pah, FROGs! Diese grünen Knallfrösche wissen doch gar nicht, wies da draußen zugeht.", mit einem Knurren schwang sich Rina über die Brüstung des Korbes und stürzte ihren Kolleginnen hinterher.
"Hab ich was falsches gesagt?", fragte Kolumbini. Doch sein einziger Zuhörer war Thask, denn Dragor war bereits seiner Chefin nachgesprungen. Es konnte schließlich nicht angehen, dass nur die Frauen der Abteilung kämpften.
Thask, dessen Gedankengänge etwas länger brauchten, realisierte gerade, was Fred vor kurzem gesagt hatte.
"Wir.. sind.. FROGs? A-t-t-a-c-k-e!", mit einem unsicheren, zombiehaften Sprung verließ auch Thask den Aufzug und ließ Fred allein zurück.
"Allesamt verrückt geworden.", mit einem Knurren kletterte Kolumbini aus dem Aufzug. Er hatte vor, es sich irgendwo am Rande des Kampfgetümmels bequem zu machen und erst einmal abzuwarten, was passierte.

Inzwischen hatten sich schon erste Kampfgruppen gebildet: Tricia versuchte mit mehr oder weniger Hilfe von Thask, einen der vier Trolle zu überwältigen. Dabei verließ sie sich allerdings eher auf ihre erlernten Nahkampfkenntnisse als auf ihren Kollegen, der damit beschäftigt war, seine Nachahnung auszuleben und auszuweichen, wenn ihn der Schlag des Trolles schon längst getroffen hatte. Gottseidank war es verdammt schwer, den Zombie zu verletzen, da die meisten von Thasks Teilen beschlossen, lieber an ihrer Stelle zu verbleiben als sich darauf zu verlassen, dass der Zombie sie später in dem ganzen Durcheinander wiederfand.

Das zweite Team bestand aus Myra und Dragor. Myra versuchte ständig, hinter den Troll zu kommen, um ihm irgendwelche Gegenstände auf den Kopf zu schlagen. Das hatte sich schließlich schon einmal bewährt. Dragor war währenddessen dafür zuständig, den Troll auf der Vorderseite zu beschäftigen, was flinke Beine und ein gutes Schild benötigte.

Zu Team drei hatten sich Kathiopeja und Rina zusammengeschlossen, die versuchten, den Troll durch diverse Nahkampftaktiken zu Fall zu bringen. Erstaunlicherweise bestand die weibliche Hälfte der RUMs hauptsächlich aus Frauen, die eine mehr oder minder große Nahkampferfahrung mitbrachten und durchaus auch in der Abteilung FROG gute Dienste getan hätten, was der Abteilung gerade in diesem Kampf sehr zu Gute kam.

Sanan beobachtete, wie drei seiner vier Helfer durch die Wächter beschäftigt waren und hetzte den vierten auf Lisa van Kraft, die sich auch inzwischen aufgerichtet hatte. Pyronekdan, der endlich wieder Luft bekam, richtete sich hustend auf und sah entsetzt mit an, wie Sanan in Richtung der Vertiefung eilte, in die das dunkle Dreieck einzusetzen war.
"Essssssssss issssssssssssssst zwar noch nicht Vollmond, aber esssss wird trotzdem klappen.."
Der Klatschianer zog das dunkle Dreieck aus einer seiner Taschen und hielt es triumphierend hoch. Pyronekdan wog kurz die Vorteile gegen die Nachteile ab und beschloss dann, dass die Rettung der Scheibenwelt vor den Trollen es durchaus wert war, sich mit ein paar Monstern aus den Kerkerdimensionen anzulegen. Der Zauberer konzentrierte sich kurz und wedelte dann mit seiner Hand vor dem Gesicht herum, als würde er eine imaginäre Fliege vertreiben.

Das dunkle Dreieck wurde Sanan aus der Hand gerissen und schwebte auf Pyronekdan zu. Dummerweise setzte in diesem Moment wieder einmal Thasks Nachahnung ein. Der Zombie torkelte, vom nachgeahnten Schlag des Trolles getroffen, in die Richtung des gerade heranschwebenden Dreiecks und schleuderte es so aus seiner Flugbahn. Pyronekdan versuchte zwar noch, das Dreieck mit seiner Gabe aufzufangen, aber er konnte sich irgendwie auf einmal sehr schwer konzentrieren, als ein stinkender Zombie auf ihm lag.

"NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIINNNNNNNNN!!!!!", schrie Sanan entsetzt auf, als er mitansah, wie das Dreieck vom Kunststurm geschleudert wurde. Seine vier Trollhelfer sahen gleichzeitig von ihren Kämpfen auf und verfolgten genauso wie die Wächter, wie das dunkle Dreieck in den Tiefen verschwand. Kollektiv blitzte in den ansonsten nicht sehr intelligenten Gehirnen der Trolle [3] ein Gedanke auf: "Schneller als Wächter - AUFZUG!"
Gleichzeitig setzten sich die massigen Steingestalten in Bewegung und liefen auf Kolumbini zu, der immer noch neben dem Aufzug stand.

Fred, der entsetzt sah, wie sich die Trolle auf ihn zu bewegten, sprang zur Seite und versuchte, kein allzu gutes Ziel abzugeben. Inzwischen hatte sich auch Sanan von seinem Schock erholt und bemerkt, was seine vier Gehilfen vorhatten. Mit einem panikerfüllten: "Doch nicht soooooooo, ihr sssssstumpfssssinnigen Deppen.." stürzte er zu den Trollen, die sich gerade abmühten, in den Korb zu klettern.

Lisa van Kraft grinste boshaft, als sie sah, wie sich das Seil des Aufzugskorbes bedenklich spannte und griff ruhig zu der Armbrust Sanans, die dieser fallen hatte lassen. Mit bedächtiger Ruhe schloß sie ein Auge, visierte an und drückte dann ab.
Wieder verwandelte sich die Luft am Kunststurm in zähflüssigen Honig. Rina und die anderen Wächter, die gerade erst realisiert hatten, dass ihre Gegner nun andere Ziele hatten, verfolgten ungläubig den Weg des Bolzen.

Ein reißendes Geräusch verriet, dass diesmal nicht alles in bester Ordnung war. Auf eine irgendwie irrationale Weise zerschnitt der Bolzen das bereits ausgedünnte Raum-Zeit Kontinuum der Scheibenwelt und verschwand in einem schwarzen Loch. Stattdessen glitt eine dunkelgrüne, schleimige Tentakel heraus und peitschte durch die Luft.
"PYRO?", schrie Rina entsetzt und sprang gerade noch zur Seite, als die Tentakel nach ihr peitschte.
"Ich hab keine Ahnung, Mäm!", brüllte der entsetzte Zauberer zurück und versuchte krampfhaft, sich zu entsinnen, was man in solchen Situationen machte.
"Zauber doch irgendwas!", versuchte Tricia sich hilfreich einzubringen, während Myra auf dem Tentakel fleißig herumhackte.
"Keine so gute Idee!", entgegnete der Zauberer und legte seine Stirn in Falten.

Ein zweiter Arm kam aus dem Loch geschossen und streifte den Aufzugskorb, der bereits vorher gefährlich geschwankt hatte. Man hörte ein protestiertes Knarren des Gerüstes, dann ein lautes Knacken. Kollektiv schoss durch die Trollgehirne ein Gedanke: "Ups!"
Dann stürzte der Korb mitsamt Sanan, der sich gerade abgemüht hatte, seine Mitarbeiter wieder zu motivieren, auszusteigen, mit einem lauten Krachen in die Tiefe. Man konnte nur mehr ein langgezogenes "NEEEEEEIIIIIIIIN!" hören, dann war es plötzlich, bis auf die herumpeitschenden Tentakeln, leise.

"Prima, den wären wir los, aber was machen wir mit dem da??", schrie Rina und versuchte, nicht in Panik zu verfallen, während ein weiteres Tentakel aus dem Loch schoss. Myra war inzwischen größtenteils mit einer klebrig-schleimigen Substanz bedeckt, die übelerregend roch.
"Das ist ein Job für eine Heldin!", rief Lisa van Kraft. Sie zog zwei Säbel, die über und über mit Rubinen, Saphiren und Diamanten besetzt waren und stürzte auf das schwarze Loch zu. Mit einem Aufschrei, den man wohl am ehesten als "Bansaiii!" deuten konnte, sprang sie in das dunkle Loch.

Die Wächter hielten den Atem an. In den ersten Sekunden passierte nichts, doch dann hörte man auf einmal ein schreckliches Aufstöhnen. Die Tentakeln zogen sich so schnell zurück, wie sie gekommen waren. Gespannt wartete Rina, dass Lisa wieder aus dem schwarzen Loch kam, doch dieses verkleinerte sich rapide und verschwand am Ende völlig. Mit einem leisen Klimpern fiel eine Haarnadel zu Boden.

"Öhm..", wagte Tricia leise zu sagen.
"Keine Ahnung..", erwiderte Rina.
"Aber..", setzte Dragor an.
"Lasst uns DAS besser nicht in den Akten erwähnen.", schlug Kolumbini vor.
"Dafür!", kam es aus dem Mund von sieben Wächtern.
"H..Ä..H?", stöhnte Thask.


*Zwei Wochen später*
Aufgrund von Überlastung stürzte der Korb mit Sanan Meislach und seinen vier Kumpanen in die Tiefe und zerstörte die Aufzugskonstruktion des Kunstturmes vollständig. Das dunkle Dreieck konnte nicht gefunden werden. Mehrer Tonnen toten Trolles dürften es wohl pulverisiert werden. Die Gilden haben einstimmig erklärt, dass sie mit der Sache nichts zu tun hatten und sich nur wegen Überlastung nicht um die Fälle gekümmert haben. Ich glaube ihnen zwar kein Wort, aber daran kann ich auch nichts ändern. Die Mörderin der anderen Trolle konnte leider entkommen.
Bericht Leutnant Irina Lanfear, ENDE


Seufzend schloss Rina die Akte Meislach und dachte kurz über den Fall nach. Es stimmte nicht ganz, dass das Dreieck unauffindbar gewesen war. Thask war bei einer seiner vielen Nachahnungen (er hatte kurz davor eine Latte des Aufzuggerüstes auf den Kopf bekommen) über das Dreieck gestolpert und hatte es dummerweise in drei gleichgroße Teile zerbrochen. Diese drei Teile lagen nun vor Rina auf dem Tisch. Naja, vielleicht konnte man sie ja noch mit etwas Klebstoff und einer Menge gutem Willen reparieren. Seufzend legte die Wächterin die Teile in eine der vielen Laden ihres Schreibtisches und schob diese mit Schwung zu. Dann stand sie auf und verließ den Raum. Schließlich galt es ja noch, mit ihrer Abteilung zu feiern.

Als sich die Bürotüre leise wieder schloss, begann eine der Schubladen in Leutnant Irina Lanfears Schreibtisch in einem sanften, warmen Grün zu glühen. Die Dreiecke, die durch das Schließen der Schublade zusammengeschoben worden waren, zeigten Lisa van Krafts Gesicht, die lächelte. Sie würde wiederkommen, kein Zweifel. Schließlich war sie eine Heldin!

Ende


28.02.2005 20: 04

[1] Aus geometrischer Sicht war es zwar immer noch ein Dreieck. Das hatte aber nichts mit Magie zu tun.

[2] 1b war die andere Hälfte, die gerade von Isis untersucht wurde.

[3] Da der Kunstturm sehr hoch ist, ist an seiner Spitze die Luft um einige Grade kühler als am Boden von Ankh Morpork


Wörter:

Myra Schwertschleifer   380
Kathiopeja   574
Tricia McMillan   689
Dragor Nemod   772
Kolumbini   1318
Thask Verschoor   1738
Pyronekdan   2684
Irina Lanfear   2897
 



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