Harald Fort und der Brunnen der ewigen Jugend

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vollendet am 28.08.2004

In Ankh-Morpork geht das Gerücht um, dass der sagenumwobene Jungbrunnen gefunden wurde.
Sofort beginnt ein kleiner Pilgerzug Richtung Wyrmberg, wo der Brunnen gefunden worden sein soll.
Doch dann stirbt sein Entdecker direkt vor der Wache...Zufall?

[Fehler beim Parsen der Fußnoten!]

Araghast Breguyar

Verzweifelt rang Edmund Lebensstein nach Luft. Die abendliche Stadt verschwamm vor seinen Augen. In seinen Ohren brauste es. Taumelnd setzte er einen Fuß vor den anderen. Nur noch wenige Schritte...
Er wußte, daß er nur noch wenige Augenblicke zu leben hatte. Das Gift in seinem Körper wirkte schnell. Die Welt begann sich um ihn zu drehen und er fiel auf die Knie. Seine Hand berührte die Bordsteinkante. Mühsam kroch er auf den Gehweg und brach endgültig zusammen. Schaum troff von seinem Mund und ihm wurde schwarz vor Augen. Krämpfe schüttelten seinen Körper. Sein Herzschlag setzte aus und es wurde still um ihn... so still...

*Am nächsten Vormittag*

"Eintausendfünfhundert Ankh-Morpork-Dollar!" rief Korporal Araghast Breguyar begeistert aus. "Das ist mehr Geld auf einen Haufen als ich in meinem gesamten Leben zuvor jemals besessen habe!" Zärtlich tätschelte er den prall gefüllten Lederbeutel, welcher vor ihm auf der Schreibtischplatte lag.
"Für eine Wohnung inklusive Einrichtung reicht es auf alle Fälle." Leonata Eule klopfte mit ihrem Bleistift auf den Schreibblock, dessen oberstes Blatt sich im Verlaufe der vergangenen Stunde mit allerlei Berechnungen gefüllt hatte. "Es muß ja nicht unbedingt Ankh sein. Solange wir nicht in die Schatten ziehen ist es mir eigentlich egal wo wir wohnen."
Araghast nickte und nahm den Schatz an sich. Er stand auf, marschierte zu seinem Sarg herüber und öffnete den Deckel.
"Es wird zwar etwas hart werden nachts, aber da ist es wohl derzeit am sichersten." grinste er und verbarg den Sack unter der Matratze.
"Na hoffentlich kannst du dann schlafen." stichelte Lea. "Da gab es doch mal eine Geschichte von Adeligen und harten Gegenständen unter Matratzen, mein Lord."
"Ich bin kein..." setzte Araghast zum Protest an, wurde aber jäh unterbrochen.
"Poooost vom Dicken!" krähte Stuff in der Röhre und ein Rohrpostbehälter kam mit hoher Geschwindigkeit aus der Öffnung geschossen um gleich darauf in dem vorsorglich aufgestellten Kescher zu landen.
Der Püschologe seufzte leise und schloß den Deckel seiner Schlafstätte.
"Rince persönlich." brummte er und machte sich daran, das Behältnis zu öffnen. "Was kann der von mir wollen? Hat seine Frau ihn auf Diät gesetzt und er braucht püschologische Unterstützung?"
"Wer weiß." Lea erhob sich und griff nach Krücke und Handtasche. "Nun, dann will ich dich mal deinen püschologischen Studien überlassen." Sie gab ihrem Verlobten einen Abschiedskuß und ging.

Korporal Araghast Breguyar bitte sofort in meinem Büro erscheinen, ich wiederhole sofort. Gezeichnet, der Kommandeur.

Nachdem der Püschologe die Nachricht gelesen hatte, beschlich ihn ein merkwürdig flaues Gefühl. Er hoffte von ganzem Herzen, daß ihn sein oberster Vorgesetzter nicht zu sich bestellt hatte um nach dem Verbleib der Fallakte über den Mord an der Marquise Beatrice L' Etranger zu fragen. Die Überreste selbiger ließen sich nur noch schlecht aus dem kleinen Ofen kratzen, mit dem Araghast sein Büro zu heizen pflegte.

Wenige Minuten später klopfte er zaghaft an die Bürotür des Kommandeurs.
"Herein!" dröhnte dessen kräftige Stimme und der Püschologe trat ein und salutierte.
"Steh locker." winkte Rince ab und wischte einige Krümel von einer Akte.
"Wo liegt das Problem, Sör?" fragte Araghast und sah sich unauffällig um. Neugierig musterte er die Aktenstapel, die sich auf dem Schreibtisch des Kommandeurs türmten, und merkte, wie die Anspannung von ihm wich. Angesichts dieses Chaos war es ein leichtes, eine verschwundene Akte zu begründen.
"Nun, du hast doch sicher von dem sogenannten Jungbrunnen gehört, der angeblich in der Nähe des Wyrmbergs entdeckt worden sein soll." kam Rince ohne Umschweife zur Sache.
Araghast nickte. Die Zeitungen der Stadt hatten sich mit Schlagzeilen in den letzten Tagen geradezu überschlagen.
"Nun, es gibt ein Problem." fuhr der Kommandeur fort. "Der Entdecker, ein Mann namens Edmund Lebensstein, liegt seit gestern Abend mausetot in der SUSI-Kühlkammer. In seinem Körper steckte genug Gift um eine Herde Elefanten zu töten."
"Ohje. Das ist nicht gerade gut." bemerkte Araghast. "Aber was hat das mit mir zu tun, Sir, es sei denn, er braucht püschologische Unterstützung, um mit seinem Leben nach dem Tod klarzukommen?"
Rince musterte ihn sorgfältig, wie ein potentieller Käufer ein Rennpferd.
"Nun, ich will, daß du eine Ermittlungstruppe anführst, die sich um den Fall kümmert, Korporal." erklärte er schließlich. "Findet den Mörder und vor allem, untersucht, was wirklich hinter dieser ganzen Jungbrunnen-Geschichte steckt. Und bevor jetzt die übliche Frage kommt warum ich gerade dich ausgewählt habe, so bist du hoffentlich mit folgender Erklärung zufrieden: Ich weiß, daß du Erfahrung mit Fällen hast, die ins mythologische abdriften. Deshalb glaube ich, daß du der beste Mann für diese Sache bist."
Er reichte dem Püschologen eine dicke Mappe.
"Hier drin liegt der komplette Obduktionsbericht und eine Liste der Wächter, die ich gern in der Truppe hätte."
Araghast nickte und schlug den Ordner auf. Als er die Namensliste durchging, runzelte er die Stirn.
"Ich soll drei Offiziere, und dazu zwei davon noch Abteilungsleiter befehligen, Sir?" fragte er ungläubig.
"Nun, nimm es als Befehl des Kommandeurs persönlich hin, Korporal." kommentierte Rince. "Außerdem ist so etwas eine gute Übung für spätere Zeiten."

Zehn Minuten später dachten die Bewohner der angrenzenden Büros, das Wachhaus würde abgerissen werden, so hingebungsvoll bearbeitete Araghast seine Schreibtischplatte mit den Fäusten.
"Warum immer ich?" knurrte er Havelock an, die ihren Besitzer aus der sicheren Entfernung der Gardinenstange interessiert beobachtete.
"Fünfzehn Mann auf des toten Mannes Kiste." krächzte sie.
"Danke, das war jetzt sehr hilfreich." fauchte der Püschologe und stützte seinen Kopf auf die Hände, während er mißmutig sein leise vor sich hinschnarchendes Schwert Magnarox anfunkelte. Dann gab er sich einen Ruck und schrieb sieben Nachrichten.
"REGGIE!" brüllte er in die Poströhre.
"Was issn los, Einauge?" murrte der Dämon in den Tiefen des Rohrpostsystems.
Araghast rammte die Nachrichten in die Öffnung.
"Die lieferst du jetzt so schnell wie möglich aus." befahl er. "Und wehe du trödelst! Ich warne dich, ich bin wirklich mies gelaunt!"

Nervös stand Araghast eine halbe Stunde später vor der Kantinentür, hinter der die übrigen Mitglieder der Sonderermittlungstruppe 'Jungbrunnen' bereits auf ihn warteten, und blätterte ein letztes Mal in der Broschüre mit dem Titel Sicheres Auftreten für Führungspersönlichkeiten. Hoffentlich machte er sich nicht komplett lächerlich... Verdammter Jungbrunnen. Warum mußte sich dieser Lebensstein auch ausgerechnet hier in Ankh-Morpork vergiften lassen? Hatte er das nicht in Pseudopolis oder irgendeiner anderen Stadt auf der Strecke in Richtung Wyrmberg tun lassen können? Oder war dies etwa wieder mal eine dieser Verschwörungen, dieses Mal Nummer 102?
Araghast atmete tief durch, steckte die Broschüre ein und betrat die Höhle des Löwen.


22.02.2004 17: 22

Pismire

"... links, links, links. Mist, nein, rechts, rechts, links, links... oh verdammter Mist, mein BART!"
Mit einem Schwung versuchte Pismire ein Wollknäuel, zwei dünne Metallstiffte und ein wirres Bündel eben dieser Wolle, das sich zwischen den Nadeln befand in die Ecke seines Büros zu feuern. Allerdings kam das Gebilde nicht weiter als der Rest seines Bartes lang war.
Mit diesem sogenannten Püschologen würde er noch ein Wort zu reden haben.
"Es wird dich beruhigen und ablenken", hatte Korporal Breguyar gesagt und ihm eine Broschüre mit dem vielversprechenden Titel 'Stricken für Anfängerinnen' in die Hände gedrückt.
"Wenn der Scheiß hier beruhigt, dann fress ich meinen Zopf", knurrte der alte Schamane ungehalten und versuchte verzweifelt, den Teil seines Bartes, den er mit in den werdenden Schal verarbeitete hatte, wieder frei zu zerren.
Als das Gebilde nicht mehr Teil seiner Gesichtszier bildete, feuerte er es erleichter in die Ecke.
Gerade wollte er aus der untersten Schublade seines Schreibtisches eine sorgsam dort versteckte Pfeife und den dazu gehörigen Tabak fischen, als Aaps sein hässliches Haupt aus dem Rohr streckte, den unvermeindlichen Glimmstengel im Mundwinkel. Das genügte.
"Wie häufig soll ich es dir eigentlich noch sagen", brüllte Pismire aus vollem Hals, "dass hier nicht geraucht wird?! UND DAS GILT AUCH
FÜR DICH!!"
Grinsend ließ Aaps sich in der Öffnung des Rohrs nieder und blies demonstrativ den Rauch in Pismires Richtung. "Es ist einfach nur eine Frage des Willens, nicht wahr?!", höhnte er. "Im übrigen, reg dich ab, Fusselkopp. Hier ist ein Memo von Korporal Breguyar."
Aaps lies einfach nur den Zettel auf den Schreibtisch gleiten, stieß eine letzte Rauchwolke auf und verschwand mit dem Satz: "Rauch lieber mal wieder ein, Alter, das beruhigt nämlich!"
Kurz überflog Pismire den Zettel. Allerdings: Das, was er da las, hob seine Laune nicht wesentlich.
"Was soll denn der Blödsinn", brummelte er. "Die Obduktion hat Jack doch schon gemacht und tot ist der Mann und wird es auch bleiben. Und wenn das irgendeine Anspielung von wegen Alter und Jungbrunnen sein soll, dann werd ich diesem einäugigen Hobbypüschologen mal gründlich die Meinung geigen."

Und mit diesem Vorsatz stapfte Pismire, mit seinem Strickzeug in den Tiefen seines Umhangs verstaut, übellaunig und unter Nikotinmangel leidend in Richtung der Kantine.

22.02.2004 20: 27

Daemon

Ungefähr zur selben Zeit lag Daemon in seinem Büro. Etwa zwei Dutzend Kissen, mehrere Aktenblätter, ein oder zwei Teller mit alten Mahlzeiten und seine Lieblingstasse lagen um ihn verstreut auf der großen Matraze des Betts. Sinnend - Andere hätten gesagt: Faul - ließ er seinen Blick über das Muster des Stoffhimmels über ihn gleiten. Bisher waren ihm die blassen Stickereien darauf gar nicht aufgefallen, erstaunlich, wie er jetzt meinte, denn sie waren nicht nur fein und detailliert gearbeitet, sondern auch äußerst lehrreich. Natürlich nicht für ihn, wie er sich sofort selbt korrigierte, er selbst hatte auf diesem Gebiet natürlich keinerlei Lehre nötig. Ha ha. Der Blick des Hauptmann wurde glasiger, als seine Gedanen in andere Richtungen streiften. Der Regen vor dem kleinen Fenster prasselte leite und unaufdringlich gegen die Scheibe und der Wächter mußte an etwas denken, das ihm schon lange nicht mehr in den Sinn gekommen war: Heimat. Vor einiger Zeit hatte er einen Brief erhalten, der ihn auf einige Ereignisse dort aufmerksam gemacht hatte, doch bisher war er nicht dazu gekommen, sich darm zu kümmern. Doch jetzt dachte er an sein Heimatland, das ewig-nasse, weit entfernt von Ankh-Morpork, noch jenseits der Oktarinen Graslande, im Schatten der ersten Ausläufer der Spitzhornberge. Schatten, wenn die Sonne schien. Ein Land voller Müstik, wo die Druiden noch das Sagen hatten, hohe Burgen standen und die Magie älterer Zeiten aus dem Boden troff. Verrückte Sachen gab es in diesem Teil der Erde. Steinkreise, magische Schwerter und einen Berg, der nicht nur auf dem Kopf stand, sondern auch voller Dr... Ohne groß Anzuklopfen betrat Mückensturm das Büro.
"Hier, diese Nachricht kam gerade an.", verkündete er, "Sie ist schon etwas älter, ich verstehe einfach nicht, warum das Wachhaus noch immer diese furchtbar langsamen Tauben verwendet. Sie müssen ja nicht gleich eine TK-Anlage bauen, aber schon mit einfachsten Hilfmitteln kann man eine ganz normale Taube auf Hochtouren bringen, alles, was man benötigt, ist ein wenig Pfeffer. Dann muß man nur noch..."
"Leutnant.", unterbrach der Abteilungsleiter den Kommex-Fachvortrag aus den Tiefen des Bettes, "Du weißt, wie wir hier mit Nachrichten verfahren. Und da du unbedingt im Abteilungsleiterbüro bleiben wolltest, hast du diese Aufgabe mit übernomme. einen anderne Kamin haben wir hier nunmal nicht."
"Ähm.", machte Mückensturm, "Die Nachricht ist direkt an dich adressiert, ich dachte, du wolltest sie viellecht zuerst sehen, bevor ich sie... ablege." Mürrisch erhob sich der Hauptmann.
"Na gut, wenn es denn sein muß.", er nahm den Zettel. Mückensturm verließ das Büro, in letzter Zeit beschäftigte er sich oft mit Fachzeitschriften, die sowohl Tauben betrafen, als auch große Belagerungswaffen. Der Hauptmann las die Nachricht. Er seufzte tief. Er las noch einmal und dachte kurz nach. Dann schlug er kräftig gegen seine Bürowand. Als kurze Zeit später Robin aus dem Büro neben herüber kam, war der Hauptmann bereits mit Packen beschäftigt.

23.02.2004 10: 07

Thymian Pech

Er wußte nicht, woher er den großen Tuschepinsel mit der langen Quaste hatte und auch die Herkunft des schwarzen Tintetöpfchens, das irgendwann in seiner Schreibtischschublade gelegen hatte, entzog sich seiner Entkenntnis. Da ihm die Sachen praktisch in den Schoß (bzw. in die Schublade) gefallen waren, hatte Thymian beschlossen damit sein kleines Büro im Erdgeschoß zu verschönern. Im Moment trat er einen Schritt von der Wand zurück, stieß mit dem Tisch zusammen und begutachtete sein künstlerisches Werk. Das künstlerische Werk bestand in einem riesigen 'R', an den geschwungenen Bögen und Linien lief die großzügig aufgetragene Farbe in dicken Tropfen herunter und bildete ein seltsames Muster. Thymian betrachtete es lange und ein Schauer lief ihm über den Rücken, er fasste sich unwillkürlich an die leicht schmerzende Brust und wandte sich dann zur nächsten Wand um.
Er hatte gerade den letzten Strich einiger kleinerer 'R's beendet, als plötzlich in der Decke oben quietschend eine Luke aufklappte. Zuerst war ein kleiner Hintern zu sehen, der neckisch hin und her wackelte, dann verschwand er wieder und das Gesicht von Stuff blickte grinsend aus der Klappe.
"He, Narr, hier ist-", setzte der Dämon an, hielt aber inne und sah sich im Büro um. "Mann, ist das verrückt hier oder was?"
"Was-was gibts denn?" Thymian wischte sich über sein Gesicht um seine aufsteigende Röte zu verdecken, aber der Rohrpostdämon beachtete ihn nicht, schüttelte nur den Kopf und warf dann ein Stück zusammengerolltes Papier herunter, was zunächst durch die Luft segelte und trudelte, um dann zielsicher in einem kleinen Korb zu landen, wo bereits mehrere zerknüllte Papiergebilde lagerten. Thymian sah noch einmal hoch zur Lucke, aber es war nichts mehr zu sehen außer einer Decke, die schon einmal bessere Tage erlebt hatte. Von fern tönte noch ein leises dämonisches Kichern.
Thymian ärgerte sich nicht. Da er weder lesen noch schreiben konnte, blieb ihm der Sinn in den Nachrichten stets verborgen, weswegen er auch dieses Papier dort beließ wo es war. Der Obergefreite zuckte mit den Schultern, verließ sein Büro und ging langsam Richtung Kantine. Vielleicht hatte er Glück und seine Abteilungsleiterin würde sich schon bald melden und beschweren, dass er nicht in ihrem Büro erschienen war oder irgendeine Arbeit nicht erledigt hatte.
Solange würde er in der Kantine warten und vielleicht einen Tee aufsetzen. Thymian öffnete die Türe und war nicht überrascht bereits ein paar Wächter in dem Aufenthaltsraum anzutreffen, die am Tisch saßen und teilweise Kaffee tranken. Der Obergefreite nickte ihnen zu, ging an ihnen vorbei und in die Küche, mit einem Ohr immer aufmerksam lauschend, ob nicht sein Name von seiner Vorgesetzten gerufen wurde. Er wurde jedoch immer unruhiger als dies ausblieb, stellte den Kupferkessel beiseite und schritt wieder rasch durch die Kantine zurück zum Büro von Irina Lanfear. Vielleicht hatte sie einfach vergesssen ihn zu rufen, weil sie so viel Arbeit hatte und sie würde sicher noch wütender werden, wenn ihr nach einigen Stunden erst wieder einfiel, dass ihr Anwerber immer noch ausblieb. Also war es praktisch Thymians Pflicht sich zuerst bei ihr zu melden.
Er klopfte ohne zu Zögern an ihre Türe und als er ein "Herein!" hörte, trat er ein und salutierte rasch vor seiner Abteilungsleiterin.
"Du hast mich gerufen, Mä'äm."
Irina sah stirnrunzelnd von ihren Papieren vor sich auf.

23.02.2004 11: 19

Irina Lanfear

"Hab ich das?", rasch liess die Abteilungsleiterin ihre letzten Anweisungen revue passieren und schüttelte dann den Kopf.
"Nicht dass ich wüsste. Vielleicht haben die Rohrpostdämonen schon wieder irgendeinen Unsinn gemacht. Aber gut, dass du da bist, ich hab hier grade ein Memo bekommen, in dem es auch um dich geht."
Thymian atemete erleichtert auf, wieder hatte ihn sein Glück nicht im Stich gelassen. Doch dann durchfuhr ihn eisiger Schrecken, als ihm klar wurde, was seine Chefin gerade gesagt hatte. Was konnte in dem Memo stehen, dass auch ihn betraf?
"Mein ehemaliger Rekrut, Araghast Breguyar, wurde mit der Leitung einer Sondereinheit betraut, der wir beide angehören. Ich verstehe zwar nicht, warum ausgerechnet ICH daran teilnehmen muss, aber tja, so spielt das Leben..."
Ich wüsste zu gerne, was sich Rince dabei gedacht hat.., fügte Rina in Gedanken dazu.
"Eine Sonderkommission, Mäm? Worum geht es denn?"
"Der Entdecker des Jungbrunnens wurde anscheinend hier bei uns in der Stadt ermordet."
"Was für ein Jungbrunnen?" Thymian blinzelte verwirrt.
"Sag mal, liest du keine Zeitung? Das war in den letzten Tagen DAS Gesprächsthema."
Der Obergefreite murmelte irgendetwas undefinierbares.
"Naja, egal, auf jeden Fall wurde beim Wyrmberg angeblich der Jungbrunnen gefunden. Und der Entdecker ist jetzt tot, wie ich eben schon sagte."
"Und ich bin in einer Sondereinheit?" Thymian konnte es noch immer nicht fassen.
"Ja, ausser uns beiden sind noch Oberleutnant Pismire, Hauptmann Daemon, Chief Korporal Picardo, Gefreiter Messerfein und Gefreiter Garnichtgut dabei. "
"Oh..", der Obergefreite wusste nicht, was er sagen sollte. Einige der Ränge klangen ziemlich beeindruckend.
Rina grinste leicht.
"Keine Sorge, klingt wesentlich schlimmer, als es wohl im Endeffekt ist. Wie ich schon sagte, der Leiter der Ermittlungstruppe war einmal mein Rekrut und ist eigentlich soweit ganz in Ordnung."
Auch wenn ich zu gerne wüsste, was er mit meiner Akte des Mordfalles L' Etranger gemacht hat. Als ich die vorgestern nochmals angefordert hatte, um etwas zu überprüfen, war die plötzlich unauffindbar...
Rina seufzte. Sie mochte es nicht, wenn irgendwo irgendwas verschwand.
"Ähm, Mäm?", Thymian hatte den abwesenden Blick seiner Vorgesetzten bemerkt und überlegte, ob er irgendetwas Kluges sagen sollte.
Rina schreckte aus ihren Gedanken hoch, blickte den Obergefreiten fest an und meinte: "Tja, ich denke, wir sollten uns zu den anderen in die Kantine begeben. Ich selbst würde es wenig komisch finden, wenn ein Mitglied meiner Ermittlungstruppe zu spät kommt."
Grinsend stand die Abteilungsleiterin auf und ging zur Tür. Thymian folgte ihr mit ein wenig Respektabstand.


23.02.2004 12: 39

Robin Picardo

Himmelblaues Knahbenzimmer


"Hast du Mina schon gefüttert?", fragte der Hasensauger und wiederum neuer Terrier seinen Stubenkameraden.
"Deine Pflanze! Deine Aufgabe!", erwiederte Robin trocken vom Himmelbett aus, während er aufmerksam in einer neuen Ausgabe 'Alchemie gestern und heute' blätterte. Um ganz ehrlich zu sein, war Robin das ehemals zarte Pflänzlein auch nicht mehr so geheuer. Seit der aufopfernden Pflege, die sein Mitbewohner 'der hübschen Blume' (so nannte Leopold Mina manchmal) angedeien ließ, hatte sich ihr Umfang und Größe beinahe verdreifacht. Robin hätte schwören können, dass Mina auch so manches Mal hungrig zu ihm rüber aufs Bett schaute.
Ein derbes Klopfen riss den Gildenexperten aus seiner Gedankenwelt.
"Was will er nun schon wieder?", stöhnte Robin.

In Daemons Büro


"Du hast nach mir 'geklopft'?", fragte der Dobermann schnippisch seinen Abteilungsleiter und setzte fragend hinzu. "Du verreist?"
"Das trifft den Kern der Sache nur halb.", antwortete der Hauptmann. "Ein 'Wir' vor deinen Satz gesetzt, würde eher den Tatsachen ensprechen.
"Wir verreisn?", Robin hasste es, wenn sein Vorgestzer ihn überraschte.
"Na ja, verreisen klingt ein wenig hochtrabend, wir beide wurden einer Ermittlungsgruppe zugeteilt und treffen uns mit den anderen gleich in der Kantine!"
Ermittlungsgruppen! Eigentlich war der Alchemistenexperte gründlich geheilt von seinen Ausflügen in die Welt der Sonderkommisionen und anderen Konstrukten. Sein Versagen auf der ganzen Linie bei der Leitung der Gruppe der Ankh-Wächter ließ immer noch einen bitteren Nachgeschmack in seinem Mund zurück.
"Ich schlage vor du packst deine Sieben Sachen und wir treffen uns in zehn Minuten vor dem Boucherie!"
"I...ich...meine, ich war doch gerade erst bei so einer Ermittlungsgruppe und hier gibts doch so viel zu tun!", lamentierte der junge Dobermann. "Außerdem wer soll denn die Abteilung leiten, wenn wir beide weg sind?" Dieses Argument musste einfach stichhaltig sein.
"Erstens, so viel ist zur Zeit nicht los und zweitens haben wir bei D.O.G. fähige Allround-Wächter die auch ein paar Tage ohne uns auskommen können." beendete Daemon den Einspruch seines Stellvertreters. "und nun, husch husch geh packen." Mit einer wedelten Handbewegung beendete der Hauptmann das Gespräch mit seinem Partner.

Zehn Minuten später machte sich das Hundeduo in tröplendem Nieselregen auf den Weg zur ersten Einsatzbesprechung


23.02.2004 13: 23

Daemon

"So.", freute sich Daemon, "Jetzt haben wir es ja bald geschafft.", und stieß die Tür des Wachhauses auf, "Jetzt müssen wir das Zeug nur noch hoch in die Kantine bringen." Hinter ihm ächzte sein Stellvertreter unter mehreren Taschen und großen, schrankförmigen Koffern. Alle Gepäckstücke außer einer großen, grünen Tasche trugen ein Etikett mit dem Aufdruck D.L..
"Nett, dass du mit tragen geholfen hast, Korporal, du weißt ja, mein Rücken."
"Schniieef!", brachte Robin hervor.
"Hast Du dich im Regen erkältet, Korporal?", fragte der Hauptmann. Ein lautes Poltern, als würden sehr viele schwere Gepäckstücke auf einen Holzboden fallen, war zu hören, dann:
"Chief! Ich bin Chif-Korporal!" Daemon winkte ab.
"Paß bitte auf mit dem Gepäck, ich rechne damit, dass unsere Reise jeden Augenblick beginnt."

24.02.2004 12: 22

Robin Picardo

"Reife....tschi...ich meine Reise?!?", der Dobermann wischte sich unfein mit dem Ärmel die Nase ab, was aber nicht viel brachte, denn er war von dem penetranten, senkrecht fallenden Nass ziemlich durchweicht. "Ich dachte du sagtest was über eine Ermittlungsgruppe.." Robin wurde durch den Hauptmann unterbrochen.
"...die warscheinlich außerhalb Ankh-Morporks ermitteln wird!", strahlte Daemaon.
Am liebsten wollte der junge Dobermann das süffisante Grinsen mit seiner Faust aus dem Gesicht seines Chefes vertreiben.
"Grummelgrummel", brummte Robin vor sich hin, während sein rechtes Augenlid fast unmerklich zuckte.
"Was meinst du Korporal?", fasste der Abteilungsleiter D.O.G. nach.
"Grummel...nichts grummel!", antwortete Robin verärgert, denn er hatte eigentlich nicht für eine größere Reise gepackt.
Mit einem Elan, bei dem einem schlecht werden konnte, so zumindest Robins Meinung, öffnete der Chefdobermann die Türe zur Kantine.


24.02.2004 16: 34

Thymian Pech

Als Araghast Breguyar in die Kantine trat, sah er seine Ermittlungsgruppe zunächst nicht, da eine Menge Koffer und Taschen den Weg vor der Türe blockierte. Unbeholfen schob der Korporal einen Teil davon zur Seite und sah verwirrt zu den Wächtern.
"Ah, da ist ja der Leiter", sagte Daemon und nickte Robin zu, der grummelnd die eben erst wieder abgeladenen Taschen aufsammelte. Auch Weufolt schritt schon Richtung Türe. "Dann mal los."
"Äh.. moment mal." Der FROG-Püschologe schaffte es sich rasch wieder zwischen den Türrahmen zu stellen und so die Aufbruchsstimmung zu blockieren. "Was soll denn das hier werden?"
"Auf auf. Wenn wir bald beim Wyrmberg sein wollen, müssen wir uns beeilen." Daemon trat einen Schritt vor, Araghast war zunächst versucht zur Seite zu treten, erinnerte sich dann aber wieder, dass er der Leiter der Ermittlungen war.
"Ich fürchte, du hast da etwas missvestanden. Der Entdecker des angeblichen Jungbrunnen ist vor der Wache gestorben, weswegen sich die Ermittlungen ganz klar auf Ankh-Morpork beschränken." Araghast warf einen, wie er hoffte, festen Blick in die Runde und war etwas überrascht tatsächlich in ein paar Gesichtern Enttäuschung zu sehen. Nur Arthur Messerfein saß bisher teilnahmslos am Esstisch und musterte die anderen Anwesenden kritisch. Oberleutnant Pismires Blick war eher zornig, Bregs konnte sich noch nicht erklären warum.
"Ähm.." Der Korporal räusperte sich. "Also ich möchte nochmal betonen, dass wir in dr Stadt und nur in der-"
"Wann sehen wir denn jetzt endlich den Jungbrunnen?", meldete sich Weufolt dazwischen. Araghast unterdrückte ein Seufzen und fragte sich nich zum letzten Mal, wie der Kommandeur nur auf diese Zusammenstellung der Gruppe gekommen war.

24.02.2004 18: 27

Araghast Breguyar

Nachdem sich die Wächter wieder gesetzt hatten beschloß Araghast, es zu riskieren und den Schutz des Türrahmens zu verlassen. Mehr oder weniger elegant über einige Koffer stolpernd erreichte er schließlich den Kantinentisch und setzte sich. Während er umständlich seine Unterlagen ordnete, musterte er seine Mitstreiter. Oberleutnant Pismire blickte mißmutig seine dampfende Tasse Kräutertee an, während Robin Picardo das gleiche mit Daemon tat, welcher nur mit den Schultern zuckte und etwas von 'für alle Notfälle gerüstet sein' murmelte. Irina Lanfear sah erwartungsvoll zu Araghast herüber, während sich Thymian Pech eingehend für seine Fingernägel zu interessieren schien. Arthur Messerfein war damit beschäftigt, seine Sonnenbrille zurechtzurücken ohne dabei versehentlich seine Ohren abzureißen und Weufolt Garnichgut rutschte aufgeregt auf seinem Stuhl herum und knabberte dabei an etwas, was verdächtig nach einem von Schnappers berühmt-berüchtigten Würstchen in Brötchen aussah. Der Püschologe unterdrückte ein Naserümpfen und breitete einen vollgekritzelten Tapetenrest auf dem Tisch aus. Dann begann er, draufloszureden.
Er berichtete den vollständigen Inhalt der Akten die er vom Kommandeur erhalten hatte, angefangen beim Fund der Leiche Edmund Lebenssteins direkt vor dem Tor des Wachhauses durch die SEALS-Wächter Dennis Schmied und Weufolt Garnichgut, von dem SUSI-Befund, diversen Zeitungsartikeln über den angeblichen Fund des Jungbrunnens, der nach exklusiven Informationen des 'Kuriers' geplanten Expedition.
"Fakt ist, Lebensstein war ein anerkanntes Mitglied der Gilde der Archäologen, Grabräumer und artverwandter Berufe." schloß Araghast nach einer ermüdenden halben Stunde, in der die übrigen Wächter sehnsüchtig gehofft hatten, daß er bald endlich fertig sein möge, seinen Bericht. "Demnach wäre dies der erste Ort, an dem wir uns umhören sollten. Wißt ihr, ob es schwer ist, in die Gilde zu gelangen?" wandte er sich an die beiden DOGs, die ihren offensichtlich die Koffer betreffenden Zwist mittlerweile beendet zu haben schienen.
"Sie lassen nicht jeden rein." erklärte Daemon. "Man braucht ein Gildenmitglied, das für einen bürgt."
"Es ist aber auch sehr gut möglich, daß die Gilde mit dem Mord nichts zu tun hat." warf Irina Lanfear ein. "Denkt nur daran, wie viele Leute hinter der ewigen Jugend her sind." Sie wandte sich an Pismire, welcher gerade den letzten Schluck lauwarmen Kräutertees trank. "Habt ihr bei der Leiche irgend einen Hinweis auf den genauen Ort des angeblichen Jungbrunnens gefunden?"
Der Gerichtsmediziner schüttelte den Kopf und zupfte sich ein Stück türkisfarbener Wolle aus seinem Bart.
"Meinst du damit, daß ihn jemand vergiftet haben könnte um eine eventuelle Karte zu stehlen?" Araghast machte sich sogleich eine entsprechende Notiz.
"Warum nicht?" Rina sah fragend in die Runde.


24.02.2004 21: 07

Daemon

"Er könnte auch an seiner eigenen Entdeckung gestorben sein.", erwiderte Robin Picardo, der kurzzeitig von seinen wütenden Blicken auf seinen Vorgesetzten abließ.
"Was meinst du?", fragte Rina, die nicht von ihrer Karten-Idee ablassen wollte.
"Wenn ich den Jungbrunnen finden würde, wüßte ich, was ich als erstes täte.", brummte Arthur gelangweilt und spielte mit einem seiner Messer. Picardo nickte.
"Vielleicht hat er sich im Brunnen geirrt und sich einen großen Schluck langsam wirkenden Gifts genehmigt.", vermutete er.
"Ich sehe schon, wir haben verschiedene Ansätze.", Araghast klopfte sich auf die Knie, womit er hoffte, etwas Dynamik in die Gruppe zu bekommen, die aus irgendeinem Grund etwas geknickt schien. Unsicher sah er nich einmal zu den vielen Koffern und Taschen, die einen großen Teil der Kantine blockierten.
"Das ist doch gut, nciht wahr?", fragte der Püschologe, "Viele Ansätze sind besser als gar Keiner.", dozierte er, "Doch wir gehen der Reihe nach vor:", sie sah sie auffordernd an, "Pismire sollte versuchen, alles über das Gift herauszufinden, das Lebenstein umgehauen hat: Kann es zeitversetzt zu wirken begonnen haben? Wurde es ihm vor Kurzem verabreicht oder war es schon lange in seinem Körper? Wurde es geschluckt, über die Haut aufgenommen, gestochen und so weiter.", Pismire nickte und brummte etwas über Püschologen, "Der Rest von uns versucht, soviel wie möglich über das Opfer herauszufinden: Feinde, Freunde, Umgang, wo war er letzte Nacht, wer hat ihn zuletzt gesehen. Besonders wichtig ist, dass zwei oder drei von uns in die Archäologen-Gilde reinkommen.", nocheinmal sah er in die lustlose Runde und hoffte darauf, dass es jetzt losgehen würde.

24.02.2004 22: 35

Irina Lanfear

"Meint ihr nicht, dass man vom Wyrmberg zu lange nach Ankh Morpork braucht, um ein egal wie langsam wirkendes Gift in sich zu haben? Ich mein, ich bin zwar kein Experte...", Rinas Blick irrte suchend zu Pismire.
".. aber ich glaube, ich kenne kein Gift, das länger als eine Woche braucht, um seine volle Wirkung zu entfalten.", beendete die RUM-Abteilungsleiterin ihren Satz.
Der Schamane nickte nachdenklich.

"Ich schlage vor, Thymian und ich befragen einmal die Familie des Opfers. Wir sinds ja schon gewohnt, mit trauernden Verwandten umzugehen, nicht wahr, Thymian?"
Der Angesprochene nickte unsicher.
"Möchte noch jemand mitkommen?", Rina blickte in die Runde und fügte rasch hinzu: "Natürlich nur, wenn unser Sondereinheitsleiter nichts dagegen hat, dass wir diese Arbeit übernehmen."

24.02.2004 23: 00

Robin Picardo

"Ich schlage vor, wir machen uns trotzdem bei der Gilde der Archäologen kundig.", platzte Picardo heraus und erntete dieses Mal einen bösen Blick seines Abteilungsleiter. "..ich meine das schadet doch nicht?!?!"
"Ganz ruhig mein junger Dobermann.", Daemon wollte seinen enthusiastischen Stellvertreter ein wenig bremsen, doch nun fiel Araghast im ins Wort.
"Definitiv, Robin! Ich finde wir müssen sogar das hier versammelte geballte Wissen über die Gilden nutzen!", freute sich der Ermittlungsleiter, dass einer seiner Vorschläge aufgegriffen wurde. "Ihr wisst wo die Gilde ihr Haupthaus hat?"
"Ähm....sicher!", antworteten die Dobermänner zeitgleich und Robin Picardo fügte noch ein leises "... so ziemlich.." hinzu.


25.02.2004 14: 54

Araghast Breguyar

"Also gut." Araghast schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, um sich gehör zu verschaffen. In den Eddie Wollas-Romanen taten es die Ermittlungsgruppenleiter ebenfalls immer so.
"Als allererstes werden unsere beiden DOGs erst einmal dafür sorgen, daß dieser Gepäckberg hier aus der Kantine verschwindet," verkündete er mit einem Seitenblick auf Daemon und Robin, "Bevor sie versuchen, Informationen aus der Archäologengilde zu bekommen. Weufolt geht mit ihnen, wer weiß wozu sie eine eventuelle Ablenkung des Pförtners brauchen können. Leutnant Lanfear und Thymian werden sich indessen über eventuelle Familienmitglieder schlau machen. Art und Pismire können einmal folgendes ausprobieren: Lebensstein starb direkt vor dem Wachhaus. Wie lange braucht das Gift um zu wirken und wo könnte von dort aus ausgehend die Vergiftung stattgefunden haben? Vielleicht lassen sich aus dem potentiellen Tatort ja auch Rückschlüsse auf einen eventuellen Täterkreis schließen."
"Und was hast du vor während wir alle unterwegs sind?" fragte Rina mißtrauisch.
"Interne Nachforschungen über die Legende des Jungbrunnens, Ma'am." antwortete der Püschologe. "Also treffen wir uns in, sagen wir mal fünf Stunden in meinem Büro?"

Erleichtert ließ sich Araghast in seinen Schreibtischstuhl sinken. Seine erste Feuerprobe als Ermittlungsgruppenleiter hatte er nach eigener Einschätzung besser als erwartet über die Runden gebracht. Entschlossenes Auftreten. Darauf kam es wahrscheinlich hauptsächlich an. Aus dem Erdgeschoß drang der gedämpfte Fluchen Robin Picardos zu ihm herauf, welcher vermutlich gerade dabei war, eine Schlacht gegen einen Haufen Koffer zu verlieren.
Die nächsten fünf Minuten verbrachte der Püschologe damit, alle bei der Besprechung vorgetragenen Fakten und Beschlüsse sorgfältig in ein altes Schulheft zu schreiben, dessen Titelseite der Schriftzug Sonderermittlungsgruppe Jungbrunnen zierte. Es war wichtig, immer den Überblick zu behalten. Dann wandte er sich der vor Büchern überquellenden Wahooniekiste zu, welche neben seinem Schreibtisch stand. Sie erhielt ausschließlich Werke aus der Bibliothek seines verstorbenen Onkels. Zielstrebig griff der Püschologe drei Bücher heraus und legte sie vor sich auf die Schreibtischplatte. es waren Gustaf Schwalbs Müthen und Sagen der Scheibenwelt, Das Necrotelicomnicon für Studenten erklärt mit praktischen Experimenten und Die Reisen des Ponce da Quirm. Mit einem seligen Lächeln auf den schmalen Lippen begann Araghast, die Bücher durchzusehen.


25.02.2004 22: 18

Robin Picardo

Nachdem Robin das Gepäck seines Abteilungsleiters in eine Ecke geschafft hatte, von der er hoffte, dass dort der Berg Koffer und Taschen unbehelligt blieben (nicht unerwähnt sollte, bleiben, das Robin eine Tasche zufällig herunterfiel und leider auch noch durch einen dummen Zufall unter seinen Stiefel geriet. Der Dobermann machte sich nun ernsthafte Sorgen wegen des klirrenden Geräusches, welches beim Anheben der Tasche nun erklang.)
Kurz darauf standen die beiden DOG-Wächter und Weufolt draußen im erfrischenden Sprühregen, welcher Robin unangenehm in den Uniformkragen lief.
"So und nun?", fragte Picardo seinen Vorgesetzten.
"Auf zur Gilde!", antwortete des Llamedianer.
Nach mehr oder weniger längerer Suche standen die Wächter vor einem, mit alten Säulen verzierten, Gebäude.
Eine bronzene Tafel verkündete in einer fremden Sprache das Motto (der Einfachheit halber wird dem geneigten Leser das Motte gleich übersetzt geliefert).
"Ich hasse Schlangen... Netter Slogan!", bemerkte der Abteilungsleiter D.O.G. gutgelaunt. "Na dann auf in den traditionellen Kampf mit dem Pförtner!", sagte Daemon und schob seinen Stellvertreter sanft in Richtung der Eingangstüre.
"Nun zeig mir mal was du kannst!", Robin würde nie auf die Idee kommen, dass sein Abteilungsleiter gerne unangenehme Aufgaben ihm zuschusterte.

26.02.2004 11: 37

Irina Lanfear

"Na, dann werden wir uns auch gleich auf den Weg machen..", Rina erhob sich seufzend.
"Aber zuerst suchen wir uns noch die Akte aus dem Durcheinander in meinem Büro heraus. Komm mit, Thymian."
Der Gefreite nickte zögerlich und folgte seiner Abteilungsleiterin mit einem unguten Gefühl in der Magengrube.
Heraussuchen? Das klang so, als müsste man dafür Lesen können..

Rina, die von den Gedankengängen ihres Anwerbers nichts mitbekam, schritt energisch vorran, stieß die Türe zu ihrem Büro auf und blickte kurz in das Chaos, dass sich ihr Büro nannte.
Überall standen mehr oder weniger grosse Aktentürmchen herum, aus denen teilweise auch noch Zetteln ragten, sofern sie nicht schon herausgefallen waren und sich auf dem Boden verteilt hatten.

Tja, wird Zeit, dass ich wieder ein paar Rekruten anwerbe, die mir endlich einmal helfen, das Chaos hier zu beseitigen.., schoss es Rina durch den Kopf.

Seufzend wies sie in die linke hintere Büroecke und erklärte, an Thymian gewandt: "Ich schlage vor, du fängst dort an und ich in der anderen Ecke. Soweit ich mich erinnern kann, landete gestern Nachmittag der erste Bericht über den Fall bei mir, bevor Rince ihn dann zur Sondereinheitssache erklärte und sämtliche später eintreffenden Akten zu sich weiterleiten liess. Es müsste der Name des Verstorbenen daraufstehen, ist also nicht zu verfehlen."
Mit diesen Worten spazierte der Leutant zur rechten hinteren Büroecke, ging in die Hocke und blätterte rasch durch die ersten Akten des großen Stapels.

26.02.2004 12: 44

Daemon

Etwas mehr als ein Jahr war Robin jetzt bei der Wache und hatte gelernt, dass Arbeit (und manch Anderes) von oben nach unten fiel und nach unten immer mehr wurde. Sein Abteilungsleiter hatte ihm die Aufgabe gegeben, ihnen Zutritt zur Archäologengilde zu verschaffen. Sicher würde der Pförtner uralt, stocktaub und unglaublich prinzipientreu sein. Oder total verblödet. Robin seufzte. Sein Abteilungsleiter hatte ihm die Aufgabe gegeben, es gab also keine Möglichkeit für ihn kleinen Chiefkorporal, diesen Befehl abzulehnen oder gar zu ignorieren. Er sah düster in die staubige Eingangshalle der Gilde. Tierköpfe hingen neben uralten Lanzen, Speeren und Feldarbeits-Werkzeigen an den Wänden, auf alten Tischen standen kleine Skulpturen und kleine Gegenstände aus angelaufenem Metall. Robin seufzte erneut. Sicher wäre der Pförtner auch noch halbblind und müßte erstmal die Vorschriften aus einem großen Regal heraussuchen. Blöder Befehl, blöder Hauptmann. Aber er hatte keine andere Wahl. Was getan werden mußte, mußte getan werden. Er sah noch einmal leidend in die Halle und holte tief Luft.
"Gefreiter Garnichtgut!", rief er.

26.02.2004 13: 38

Thymian Pech

"Natürlich, Mä'äm.." Noch im Sprechen drehte sich der Obergefreite mehrmals hilflos um seine eigene Achse und betrachtete das Chaos. Er würde dort drin niemals etwas finden und das lag nicht unbedingt an dem Hang zur Unordentlichkeit seiner Chefin. Skeptisch hob er eine Akte von einem der Stapel und konnte gerade noch mit seinem Fuß verhindern, dass die aufgetürmten Papiere umstürzten. Edmund Lebensstein... wie wohl der Name auf dem Papier aussah? Während Thymian lustlos in der Akte in seiner Hand blätterte, fragte er sich, warum der Mann ausgerechnet vor der Wache gestorben war. War er dort gestorben, hatte er sich in letzter Kraft zum Wachhaus geschleppt, um ihnen etwas mitzuteilen? Oder war seine Leiche nur dort abgelegt worden? Vielleicht würden die Leute von SUSI das herausbekommen.
Thymian erinnerte sich an den gestrigen Tag in dem Dennis und Weufolt die Leiche direkt vor dem Wachhaus gefunden hatten. Der Pseudopolisplatz war groß.. hatte denn niemand etwas gesehen? Thymian hob grübelnd eine zweite Akte hoch und betrachtete die Ikonographie eines Kreideumrisses. Der Wächter kniff die Augen zusammen und erkannte Kopfsteinpflaster und den Rand einer Bordsteinkante. Neugierig blätterte er weiter und entdeckte eine zweite Ikonographie, sie schien in den späten Abendstunden gemacht worden sein, denn das einzige Licht kam von einer Laterne am Rande des Gehweges und beleuchtete einen Mann, der in einer merkwürdig verdrehten Haltung augenscheinlich tot dalag.
"Mä'äm..", begann Thymian langsam. "Wann sagtest du, wäre der erste Bericht über den Fall eingetroffen?"
In der anderen Ecke des Büros erhob sich Irina zwischen einem Berg aus Papierkram und strich sich eine schwarze Haarsträhne beiseite.
"Gestern nachmittag, soweit ich mich erinnern kann. Wieso?"
"Nun.." Thymian hielt die mit mehreren Blättern gefüllte Mappe hoch. "Das kann unmöglich sein, da Lebensstein von Dennis und Weufolt erst gestern abend entdeckt worden ist, soweit ich mich erinnern kann."
Die Abteilungsleiterin von RUM sah ihren Anwerber ob des ungewohnten Tonfalles einen Moment lang kritisch an, dann aber stiefelte sie über die Aktenberge und nahm dem Obergefreiten ungefragt die Mappe aus der Hand. Hastig schlug Rina sie auf und blätterte darin bis zu dem ersten Bericht.
"Hmm, seltsam", sagte sie schließlich, als sie mehrere Zeilen überflogen hatte. "Der Bericht von gestern nachmittag bezieht sich auf eine Vermißtenanzeige der Familie Lebensstein betreffend Edmund. Aufgegeben von seinem Vater."
"Aber hat Edmund seine Familie nicht nach seiner Reise vom Wyrmberg aufgesucht? Er muss ja schließlich die äh Zeitungen von seiner Entdeckung informiert haben", gab Thymian zu Bedenken. Rina schritt mir der Akte in der Hand zur Bürotüre.
"Es sei denn, er hat weder Zeitung noch Familie informiert. Und jemand anderes hat da die Gerüchteküche angekurbelt." Die Abteilungsleiterin nickte grimmig und öffnete die Türe. "Ich denke, Araghast sollte mal den Kurier oder die Ankh-Morpork Times aufsuchen, von wem die wohl ihre Informationen erhalten haben. Ich wette, er sitzt eh nur in seinem Büro und liest seltsame Bücher."

***

Der Leiter der Ermittlungsgruppe wähnte sich bereits ganze zehn Minuten in Sicherheit und hatte gerade die Einleitung der Die Reisen des Ponce da Quirm gelesen und suchte nun nach Informationen über den Wyrmberg, als die Türe seines Büros schlagartig aufging und er die Abteilungsleiterin von RUM auf der Türschwelle stehen sah, im Hintergrund Thymian Pech.
"Oh, seid ihr schon wieder-", setzte der Püschologe an, kam aber nicht weit.
"Anstatt hier unsinnig Bücher zu wälzen, dachte ich mir, könntest du vielleicht die Zeitungen in Ankh-Morpork aufsuchen, um herauszufinden, wer eigentlich vor ein paar Tagen wann und wie und wo und mit wieviel Geld die Gerüchte über den Jungbrunnen verbreitet hat."
"Ich-", versuchte es Araghast erneut.
"Wir gehen jetzt einer Vermißtenanzeige nach und sind bei der Familie. Näheres dann in fünf Stunden in deinem Büro."
"Ich möchte nochmal betonen, dass ich hier der Leiter..." Der Püschologe brach seinen angefangenen Satz ab, da niemand mehr zugegen war, um ihn auch zu hören. Er seufzte leise und schielte zu der Schublade mit dem Untervektor-Rum in seinem Schreibtisch.


26.02.2004 14: 21

Pismire

"Wie sollen wir denn jetzt vorgehen?", fragte Gefreiter Messerstein den hageren Gerichtsmediziner. "Wir können doch nicht aller Wege ablaufen um zu schauen, wie lange man..."
"Natürlich nicht. Was für eine blödsinnige Order." Er imitierte Breguyars Stimme: "Art und Pismire können einmal folgendes ausprobieren: Lebensstein starb direkt vor dem Wachhaus. Wie lange braucht das Gift um zu wirken und wo könnte von dort aus ausgehend die Vergiftung stattgefunden haben? Ich kann mir auch einen Knoten in den Umhang machen und mit einem Eierkranz auf dem Kopf im Innenhof der Wache tanzen!" Er schnaubte wütend.
"Äh, Oberleutnant, an welchem Gift ist der Mann denn nun gestorben?"
"An einem ziemlich exclusiven und teuren, Art. Und noch dazu an einem, dass rasend schnell wirkt. Er starb am Gift der grünrückigen Drehkopfkröte. Das ist ein Tier, das in den Dschungeln des Wie-Wunder-Landes lebt. Eine baumbewohnende Kröte. Die Eingeborenen jener Gegend nennen sie auch den grünen Tod, weniger pietätvolle Zeitgenossen nennen sie den besten Freund Frau. Sie besitzt ein geruch- und geschmackloses Gift, das in den Warzen auf ihrem Rücken produziert und vom Menschen über die Schleimhäute aufgenommen wird. Es wirkt innerhalb weniger Minuten. Und zwar tödlich und ohne jedes Gegenmittel - jedenfalls soweit uns bekannt ist. Allerdings braucht man eine ganze Menge davon, damit es so wirkt. Ungefähr die Menge, die man von zwanzig Kröten abkratzen kann. Und da die Viecher selten sind, ist es schon eine ziemliche Arbeit, genügend Gift zusammen zu bekommen, um einen Menschen damit zur Strecke zu bringen."
"Und gibt es eine Möglichkeit, die Wirkung hinauszuzögern?", fragte der Ballistiker.
"Tja, das hängt davon ab, wie das Gift verabreicht wird. Stell dir zum Beispiel vor, man praktiziert das Gift in ein gefülltes Bonbon. Dann würde es erst dann mit dem Körper in Kontakt kommen, wenn man die äußere Hülle weggelutscht hat. Oder eine mit dem Gift gefüllte Kapsel. Auch dann kann das Gift erst dann in Aktion treten, wenn sich die Kapsel im Magen gelöst hat. Oder ein mit Gift imprägniertes Zäpfchen. Aber in allen diesen Fällen müsste das Opfer bewußt mithelfen."
"Du meinst, indem es das Bonbon auch ißt oder sich das Zäpfchen auch wirklich ... äh, du weißt schon."
Pismire nickte anerkennend. "Du hast es erfaßt."
"Wie wäre es mit einem gut gezielten Pfeil?", fragte Messerfein neugierig.
"Ausgeschlossen. Ich sagte doch: Nur über die Schleimhäute. Du könntest sogar eine ganze Salve von Pfeilen auf jeamnden schießen, die alle mit dem Gift getränkte Spitzen haben, und nichts würde passieren, da das Gift in der Blutbahn - aus welchen Gründen auch immer - wirkungslos bleibt."
"Und was machen wir dann jetzt?", fragte der Zombie neugierig.
"Teepause. Und dann reden wir noch mal mit Jack. Er hat die Obduktion vorgenommen und auch das Gift identifiziert. Zum Glück war er mal Alchemist. Wenn irgendjemand was über Frösche, Kröten und Molche weiß, dann die. Allein bei dem Gedanken an solche Zutaten bekommt der normale Alchemist ja schon feuchte Hände." Pismire schüttelte den Kopf. "Wir sehen uns in einer Stunde im Obduzierraum."
Damit trennten sich ihre Wege.

Pismire saß noch dösend in seinem Büro, als es energisch an der Tür klopfte. Er schreckte hoch und brummelte ein wenig einladendes "Herein".
Missmutig blickte er auf den schmierigen Ledermantel des Pathologen, der vor seinem Schreibtisch aufragte.
"Ich wollte noch mal mit dir über diesen Lebensstein reden", knurrte Jack Narrator und ließ sich auf dem zweiten Stuhl nieder.
"Wieso?", fragte Pismire erstaunt. "Ist dir bei der Obduktion noch mehr aufgefallen?"
"Nö, das nicht", entgegnete der Mann. "Aber vielleicht interessiert es dich, dass der Jungbrunnen auch in der Alchemistengilde für einiges Aufsehen gesorgt hat, als die Nachricht von seiner Entdeckung bekannt wurde. Du weißt ja einiges über den Stein der Weisen", fuhr Jack fort, ohne zu bemerken, dass Psimire bei der Nennung dieses Ausdrucks, der ihn an einen kürzlich beendeten Fall, bei dem er mehr als genug mit Alchemisten zu tun bekommen hatte[*], erinnerte, zusammenzuckte. Dennoch nickte er dem Gerichtsmediziner auffordernd zu.
"Nun, kaum war die Nachricht in der Stadt und bei den Alchemisten angekommen, begannen dort - soweit ich gehört habe - einige hektische Treffen. Immerhin ist sowohl die Suche nach dem Stein der Weisen als auch die Suche nach dem Jungbrunnen - also einem Mittel, dass die ewige Jugend erhalten kann - ureigenstes alchemistisches Terrain. Und die Einmischeung von Außenseitern in ihre Belange sieht keine Gilde gern. Ich weiß nichts genaues und ich will auch niemanden in Verruf bringen. Aber ich finde, dass eure Ermittlungsgruppe das wissen sollte."
Pismire nichte dankend. "Nun, nicht, dass ich irgendeinen Drang in mir verspüre, ein weiteres Mal mit Alchemisten zu tun zu haben", meinte er leichthin, "aber ich finde auch, dass das eine wichtige Information ist. Art und ich wollten dich eh noch zu dem Gift befragen. Aber da du nun schon mal da bist..."
"Genau das hat mich ja auf diese Verbindung gebracht", meinte Jack mit Sorgen in der Stimme. "Du kannst dir vorstellen, dass es natürlich ebenso viele Rezepte für ein Lebenselexier gibt, wie es Alchemisten gibt." Er registrierte Pismires Nicken. "Aber der überwiegende Teil der Rezepte verwendet den 'grünen Tod'. Und vor diesem Hintergrund ist das ja wohl nicht uninteressant."
"Ja, du hast vollkommen Recht. Ich glaube, dass ich Korporal Breguyar davon in Kenntnis setzten sollte. Ich hab eh noch was anderes mit ihm zu besprechen", fügte Pismire mit einem Gescihtsausdruck, der Jack ein wenig erschreckte, hinzu.
"Nun dann. Ich hab noch zu tun." Mit diesen Worten machte Narrator sich auf den Weg.

26.02.2004 18: 20

Araghast Breguyar

Araghast gab sich einen kräftigen mentalen Tritt und schloß die Schublade wieder. Trinken brachte ihn dem Ende des Falles auch nicht näher. Das konnte er auch noch tun wenn die Ermittlungen abgeschlossen waren. Seufzend schloß er sein Buch und erhob sich. So sehr es ihn auch ärgerte, Rina hatte recht: Im Eifer des Gefechtes hatte er die Zeitungen völlig außer Acht gelassen. Warum war diese verdammte Ermittlungsgruppe eigentlich nicht ihr zugeteilt worden? Sie besaß den nötigen Rang um sich durchsetzen zu können und da sie eh alles besser wußte... Eilig brachte der Püschologe im Stehen sein Fallberichtsheft auf den neuesten Stand, nahm sein Schwert vom Haken und hängte es sich an den Gürtel. Den Reisebericht Ponce da Quirms schob er in seine Manteltasche.
"Auf in den Kampf die Schwiegermutter naht!" rezitierte er laut und trat aus seinem Büro, um sich auf den Weg zur Redaktion des 'Kuriers' zu machen. Doch er kam nicht weiter als bis zur Eingangshalle, wo Oberleutnant Pismire mit steinerner Miene geradewegs auf ihn zugeeilt kam. Araghast überlegte fieberhaft. Was mochte er jetzt schon wieder verbockt haben, daß der Gerichtsmediziner so schlechter Laune zu sein schien? Aus unerfindlichen Gründen ging ihm das Wort 'Stricknadeln' durch den Kopf.

26.02.2004 19: 52

Weufolt Garnichgut

Weu hatte seinen Namen gehört. Er war stolz auf seinen Namen und hörte ihn sehr gerne deswegen kam er geradezu angestürmt.
"Melde mich zum Dienst", rief Weufolt voller Enthusiasmus.
"Darum ging es doch gar nicht. Du sollst nur einen sehr wichtigen Auftrag erledigen von dem die Zukunft der gesamten Mission abhängt", sagte Robin leicht genervt. Mit Weufolt zu reden kam mit einem Kleinkind reden gleich. Dies war einer dieser Phasen in der Weu nicht er selbst war. Hatte er eine gespaltene Persönlichkeit? Aber das waren fragen die man auch später noch beantworten konnte. Jetzt ging es erst einmal darum in diese verdammte Gilde zu gelangen.
"Geh zum Pförtner und lenk ihn ab", Robin versuchte es mit der direkten tour und hatte damit mehr als erfolg. Weufolt schaute sich kurz um, ließ seinen blick umherschweifen, dann fixierte sich sein blick auf das Pförtnerhäuschen. Er ging auf genau dieses zu.
Robin grinste und ging zurück zu seinem Vorgesetzten.
"Alles erledigt?" fragte Daemon. "Hast du den Pförtner überredet uns hinein zulassen?"
"Mhnjaa...also nicht direkt. Aber es kommt na dran", er kam leicht ins schwitzen. Wie sollte er die Situation erklären? Er entschied sich wieder für die Wahrheit.
"Ich habe den Gefreiten Weufolt Garnichgut die Arbeit erledigen lassen", erklärte Robin ohne umschweife.
"Aha! Na gut. Wenn du meinst", Daemon zuckte mit den Schultern. Dann brach die Erkenntnis über ihn ein.
"Sagtest du gerade du hast Weufolt dorthin geschickt? Bist du sicher das das eine kluge Entscheidung war? Ich habe seltsame Dinge über ihn gehört. Schauen wir lieber nach."
Beide gingen schnellen Schrittes los um größere Katastrophen zu verhindern.


Unterdessen erreichte Weu das Pförtnerhäuschen.
"N'abend!" begrüßte er den Pförtner.
Zufälligerweise meinte es das Schicksal heute nicht gut mit ihm. Im Häuschen sah er einen alten, zittrigen Mann. Seine Eigenschaften konnte er zwar nicht sehn aber der Leser vermutet es sicher schon. Er war stocktaub, sehr langsam und beachtete an diesem Abend besonders seine Prinzipien niemanden den er auf den ersten blick nicht leiden konnte hinein zulassen. Und der Breitgrinsende Weu war ihm schon sehr unsympathisch.
"Was ist los?" fragte er mürrisch.
"Ich soll sie ablenken aber ich weiß nicht so recht wie ich dabei vorgehen soll. Vielleicht sollte ich etwas vorführen oder sie Beschäftigt halten. Wäre das was?" fragte Weu fröhlich.
Natürlich hatte der Pförtner nichts verstanden und brachte nur ein lautstarkes: "Häääääää?" hervor.
"Helfen sie mir doch mal man. Das ist mein erstes Ablenkungsmanöver und ich will direkt alles richtig machen. Wenn sie mir nicht helfen bin ich aber Beleidigt."
Der Pförtner schaute ihn immer fragender an. Sein Gesichtsausdruck wurde dabei immer desinteressierter. Leider kam nur Weu in den Genuss solch einer Leistung zwei Gefühle gleichzeitig nur mit seinem Gesicht ausgedrückt zu sehen. Aber da Weu sich für so etwas nicht interessiert und nicht auf so was achtet blieb diese Leistung allen anderen unbekannt.
Weu wurde immer genervter. Der Mann wollte und wollte ihm einfach nicht helfen. Aus Frust packte er eins von Schnappers Würstchen aus und knabberte an ihm. Dies schien schon eher das Interesse des Pförtners in Anspruch zu nehmen.
"Was ist das?" sein Magen knurrte. Er hatte schon den ganzen Tag nichts gegessen und so ein Tschob kann schon mal Hungrig machen.
Weu reichte ihm eins seiner Würstchen hin.
"Hier! Iss ruhig. Ich hab genug."
Hätte der Pförtner gewusst um was für Würstchen es sich hier handelte hätte er sich eine menge ärger ersparen können. Genussvoll biss er hinein. Um direkt nach dem ersten bissen umzufallen. Eine normale Schockreaktion des Körpers um das genussmittel nicht auch noch verdauen zu müssen.
Genau in diesem Moment kamen Daemon und Robin um die Ecke und sahen die Szenerie.
"War nicht die rede von Ablenken? Wer hat etwas von ausschalten gesagt?" Daemon sagte dies mit einem leicht sarkastischen unterton.
Weu schaute verdutzt.



26.02.2004 21: 17

Daemon

"Das ist also die Archäologengilde.", kommentierte Robin und betrachtete eines der alten Portraits, die in der dunklen, staubigen Galerie hingen, "Erstaunlich, dass wir keinen Dobermann für diesen Bereich haben.", er stieß gegen eines der kleinen Tischchen, die an der Wand standen und kleine Stammesfigürchen und Tongefässe trug.
"Vielleicht später, wenn ich älter bin.", erwiderte Daemon, "Im Moment fühle ich mich doch noch ein wenig zu lebendig dafür.", der Hauptmann ging einen Schritt weiter und nah eine kleine Steinklinge in die Hand, die bis vor Kurzem etwa 2000 Jahre lang in einer der mittleren Erdschichten in S'Belinde gelegen hatte.
"He, Hauptmann.", rief Weufolt ein Stück weiter vorne, "Der Typ hier auf dem Gemälde heißt genauso wie du.", er deutete auf das Bild eines ergrauten Mannes, der einen Schädel und einen kleinen Pinsel in der Hand hielt. Der DOG-Abteilungsleiter runzelte die Stirn.
"Dieser Mann heißt Llandcrownfyn, nicht Llandcairfyn, Gefreiter. Aber trotzdem: Sehr nett, dass du es bemerkt hast."
"Bitte legen die das Fundstück wieder auf den Tisch zurück.", ertönte eine leise Fistelstimme hinter ihnen. Daemon versteckte die Klinge schnell hinter seinem Rücken und sah den kleinen, runzligen Mann an, der hinter sie getreten war.
'Das fängt ja gut an.'

27.02.2004 23: 05

Robin Picardo

"Darf ich fragen, was sie hier wollen?", setzte der faltige Kerl nach.
Die Blicke Weufolts und Robins trafen sich bei ihrem Abteilungsleiter, denn sie waren sehr auf seine Antwort gespannt.
Ohne eine Miene zu verziehen begann der erfahrene D.O.G. zu lügen.
"Mein Name ist Daemon Llandcrownfyn!", bei der Erwähnung des Nachnamens zuckte der alte Mann merklich zusammen und der Hauptmann war stolz auf seine geschickte Verdrehung der Wahrheit.
"Sie ...sie sind mit unserem ehrwürdigen Gründer verwandt?!?!"
"Ganz recht!", gespielter Stolz ließ die Brust des DOG-Leiters schwellen.
"Wenn das so ist....", der Gildenmann wurde noch ein wenig blasser als er es schon war. "...folgt mir bitte!"
Mit einer Fackel bewaffnet führte der knittrige Mann die Wächter tiefer in das dunkle und staubige Gildengebäude, vorbei an verzierten Steintafeln und alten brüchigen Säulen. Robin trottete hinterher und spielte mit dem Gedanken die Fachrichtung zu wechseln und DObermann für die Gilde der Archäologen zu werden.
'Wenigstens sprengen die nicht dauernd ihr Hauptquartier in die Luft!', desweiteren malte er sich die 'ruhige Kugel' die er als Spezialist dieser Gilde schieben würde, bildhaft aus.
Mit einem großen Schlüssel öffnete der Gildenmitarbeiter eine schwere eisenbeschlagene Türe.
"Nach euch!", sagte der alte Mann und bedeutete den Wächtern ins Dunkel einzutreten.
NAch drei Schritten in den Raum verharrte Daemon und drehte sich wieder zu dem Mann um.
"Sagt, guter Mann! Euer Namen ist mir entfallen.", fragte der Abteilungsleiter D.O.G. während Weufolt und Robin wohl im Dunkel gegeneinander gestoßen sind und leise fluchten.
"Oh, ihr habt noch nicht danach gefragt!", piepste die Fistelstimme. "Mein Name ist Ernest Llandcrownfyn!", mit einem dumpfen Schlag schloss sich die Kerkertüre und das schabende Geräusch des Schlüssels wies darauf hin, das diese nun abgeschlossen wurde.



28.02.2004 10: 31

Thymian Pech

Ein großer eiserner Klopfer in Form einer hervorspringenden Katze donnerte zurück auf die große eisenbeschlagene Türe, der Klang hallte noch eine Weile nach. Dann griff Thymian erneut nach dem Klopfer und ließ ihn wieder nach unten fahren. Das laute Donnern echote über den nachlässig behandelten Garten und zitterte die Hausflügel hinauf, die Stein auf Stein eine verwitterte trutzige Mauer bildeten. Zwischen vielen Kanten, Verwinkelungen und Erker waren hohe vergitterte Fenster schwach zu erkennen, durch graue Vorhänge drang teilweise hier und dort diffuses Licht.
Thymian wollte den Klopfer gerade zum dritten Male betätigen, als Rina ihn am Arm festhielt.
"Wir haben fünf Stunden Zeit um zu ermitteln, also keine übertriebene Eile", sagte sie und versuchte locker zu klingen, obwohl sie das Gebäude beunruhigte. Es war erst mittags, aber als sie so vor der Türe standen, glich es mehr einer Festung um Mitternacht herum. Die spitzen Schatten des Eisenzaunes griffen nach den verwitterten Stufen zur Türe, wie schwarze dunkle Pfeile. Die Sonne schien nicht bis hierher zu dringen, die Abteilungsleiterin sah sich um. Neben dem Gebäude der Lebenssteins waren keine weiteren Anwesen zu sehen, sondern mehrstöckige Wohnhäuser, Geschäfte und die Straße weiter herunter drang das Geschrei von Menschen, die einen Barbier bei seiner Arbeit erlebten.
"Dieses Haus ist selt..", setzte Rina an, als plötzlich völlig unerwartet die große Türe aufschwang. Der Schatten einer breiten massigen Gestalt fiel ihnen entgegen, beleuchtet von einer Laterne, die dieser Jemand hoch empor hob, um die Besucher zu betrachten.
"Meine Herren..", begann eine tiefe keuchende Stimme.
"Falsch. Wir sind von der Stadtwache." Irina trat forsch einen Schritt vor und erkannte nun einen großen, sehr dicken Butler. War das der Butler?
"Stadtwache?" Die Stimme klang zu einem Murmeln herab.
"Es geht um Ed-"
"Tretet ein." Der Mann schnaufte, als er eine Geste in den dunklen Flur hinter sich machte. Thymian warf seiner Abteilungsleiterin einen ängstlichen Blick zu, aber diese nickte nur und folgte dem Mann in das Haus. Der Anwerber sah noch einmal zurück zu dem Eisenzaun, der scheinbar aus lauter Speeren bestand. Sein Blick ging auch zu einem verfallenen Schuppen mit großem Schornstein in der Ecke, der unter einem herabhängenden Nadelbaum beinahe verschwand.
Eisen und Stein. Hier mußte jemand viel Angst haben oder viel Gefährliches verbergen. Mit einem mulmigen Gefühl betrat der Obergefreite das Haus und hinter ihm fiel - natürlich - die Türe krachend ins Schloß. Er stand im Dunkeln, weiter hinten konnte er den Mann und seine Chefin sehen, das Licht verschwand gerade um eine Ecke und so hastete er rasch hinterher bis er mit eiligen Schritten um die Ecke bog -und stockte.

28.02.2004 12: 15

Daemon

"Unglaublich eigentlich.", murmelte Robin Picardo und klopfte ein weiteres Mal die dicken, groben Steinwände ab, "Dass sogar die Archäologen einen Kerker haben.", er ließt sich auf den Boden sinken, "Oben sah doch alles so großväterlich-gemütlich aus.", erklärte er.
"Na ja.", Daemon hockte sich neben ihn, "Sie SIND für Grabräuber und -schänder zuständig."
"Hier in Ankh-Morpork?", fragte Weufolt aufmerksam. Der Hauptmann schüttelte den Kopf.
"Die Gilde erhebt den Anspruch, als Organisation ALLER Entdecker und Archäologen zu dienen. Ich schätze, in dieser Zelle haben schon Burschen aus allen Gegenden der Scheibenwelt gesessen.", erklärte er.
"Zu dumm.", murmelte der Gefreite und stieß gegen einen beliebigen, ganz normal aussehenden Stein in der Mauer.
"Hey, was ist denn das?", fragte er.


Die Frau saß im fahlen Licht in einem weißen Kleid in dem großen, dunklen Raum. Ein langer, heller Schleier verhüllte ihr Gesicht und ihre Gestalt. Sie erweckte den Eindruck einer vertrockneten, von Spinnenweben umwobenen, dürren Leiche in den Tiefen einer vergessenen Gruft. Thymian schrie kurz auf. Rina stieß ihn mit dem Ellenbogen an.
"Bringen sie mir Nachricht", krächzte die Frau im Dunkeln, "von meinem Mann?", sie hob einen geisterhaften Arm und winkte sie langsam näher.
"Nein, Maman.", sagte eine Stimme aus einer finsteren Ecke des Zimmers, "Vater ist tot."

28.02.2004 12: 32

Robin Picardo

Begierig tastete Weufolt in dem Hohlraum, die der lose STein hinterließ.
"Da...da...ist was drin!", sagte der junge Gefreite freudig, während Robin dachte, dass er nicht so naiv gewesen wäre in einem dunklen Loch herumzufingern, von dem er nicht wußte, ob dahinter etwas sitzen würde, dass seine Finger als Vorspeise zu schätzen wußte. "Fühlt sich an wie eine Pergamentrolle!"
Die Augen der Wächter hatten sich zwar an die vorherrschende Dunkelheit gewohnt, aber zum Lesen reichte das Restlicht bei weitem nicht aus.
"Gib mal her!", Robins Finger tasteten durch die Schwärze, bis er meinte die Rolle in Händen zu halten. "Hat jemand Feuer?"
Weufolt hingegen begann immer mehr Steine um das entstandene Loch zu lockern. "Hey! Dahinter scheint irgendein Raum zu sein!", stellte der Mannschaftsdienstgrad fest.
"Sehr gut!", unsichtbar für die anderen erhellte sich die Miene des Hauptmannes.

28.02.2004 15: 13

Irina Lanfear

Rina drehte sich langsam um und betrachtete den jungen, bleichhäutigen Mann, der lässig am erloschenen Kamin lehnte. Rabenschwarzes Haar kräuselte sich über dem Kragen des Anzuges, der wohl schon bessere Tage erlebt hatte. Das prüfende Auge der Wächterin erblickte leicht ausgedünnte Stellen und man konnte durchaus sagen, dass dieses "Aut-fiht" nicht mehr dem neuesten Stand der Mode entsprach.
"Und sie wären dann?", fragte der Leutnant mit ausdruckslosem Gesicht behielt ihre Empfindungen für sich.
"Leonard Lebensstein, der einzige Sohn und Alleinerbe der Familie." Der junge Mann legte eine besondere Betonung auf das Wort Alleinerbe.
"Soso, wissen sie, Herr Lebensstein, ich bin ehrlich gestanden etwas verwirrt. Warum denken sie, dass ich gekommen bin, um ihnen und ihrer werten Frau Mama..", Rina drehte sich um und lächelte die verschleierte Frau freundlich an, "eine Nachricht über den Tod ihres Vaters zu bringen?"
Leonard kniff die Lippen bis auf einen dünnen Strich zusammen.
"Warum find fie denn fonft hier?", erscholl es aus einer anderen Ecke des Zimmers.
Rina, deren Augen sich gerade ein wenig an die Dunkelheit des Zimmers gewöhnt hatten, blinzelte erstaunt und erkannte einen Schatten, der langsam ins Licht trat. Der Wächterin stockte der Atem und auch Thymian sog scharf die Luft ein. Der Mann, der ins Licht trat, musste gut und gerne neunzig Jahre alt sein. Straff spannte sich gelblich gefleckte, trockene Haut über den kahlen Schädel. Der Versuch eines Grinsens entblösste ein Gebiss, dass einem Alptraum zu entspringen schien. Schwarze, faulige Stummel ragten aus der traurigen Ruine, die einstmals wohl ein perfektes Gebiss gewesen war. Auch der schwarze Einreiher, den der alte Mann trug, hatte schon bessere Tage gesehen, doch im Vergleich zu seiner jüngeren Ausgabe hatte dieser Anzug auch noch Mottenlöcher und stank dezent nach einem Mottenabwehrmittel, dass Rinas Nase nur zu bekannt* vorkam.
"Enfuldigen fie meine Frage, Fräulein.."
"Lanfear, LEUTNANT Irina Lanfear von der Stadtwache Ankh Morpork. Und sie sind..."
Der alte Mann lauschte angestrengt, dann hellte sich sein Gesicht auf.
"Tiberiuf Lebenfftein. If habe die Vermifftenanfeige wegen meinef Fohnef aufgegeben."


*Ihre Mutter verwendete genau diesselbe Marke, um Grossmutters "unersetzbare" alte Pelzsammlung zu konservieren.

29.02.2004 19: 36

Arthur Messerfein

Arthur öffnete selbstbewusst die Tür zum Obduktionsraum und blickte auf die Leiche, über der bis eben noch ein kleiner rundlicher Mann gebeugt gewesen war.
"Was willst du hier?", fuhr Jack Narrator den Gefreiten und noch relativ neuen Ballistiker der Abteilung SUSI an. Ohne irgendeine Regung im Gesicht zupfte Art seine Handschuhe zu Recht, bevor er antwortete.
"Oberleutnant Pismire wollte mich hier mit mir treffen", sagte er einfach, wobei er sich etwas umsah und den Raum ein wenig abging
"Pismire ist nicht hier, wie du vielleicht bemerkt hast", murrte der Gerichtsmediziner, "Und du hast hier auch nichts zu suchen." Jack drehte sich wieder zu der Leiche um. "Der Oberleutnant wollte zu Araghast, such ihn dort."
Der Gefreite entschied nichts zu erwidern und blieb vor einem kleinen Metalltisch stehen, auf dem mehrere Dinge lagen, manche von ihnen noch blutig. Ohne groß nach zu denken nahm er sich eine etwa 4 mal 3 Zentimeter große Metallplatte an sich. In ihr schienen sinnlos Linien und Zeichen eingeritzt zu sein. Das Blut klebte daran und hatte sich vor allem in den Rillen verkrustet. Kurz blickte der Gefreite zu dem arbeitenden Jack.
"Bist du immer noch da?", fragte dieser ohne auf zu sehen, den Blick spürend. Leise steckte Art die Platte ein und verließ wortlos den Raum, um sich auf den Weg zu Araghast Breguyar's Büro zu machen.

01.03.2004 4: 25

Weufolt Garnichgut

"Sollten wir nicht etwas...ähm?...vorsichtig sein?" fragte Robin. "Immerhin wissen wir nicht was sich dahinter befindet."
"Ach das geht schon in Ordnung. Was sollte sich denn hinter solch einer normalen Kerkerwand befinden? Ein Ungeheuer?" lachend schob Weufolt auch noch die restlichen Steine beiseite und hatte somit ein Loch frei geschaffen, das ausreichen musste um ohne Schwierigkeit hindurchzuschlüpfen.
Vielleicht hatte Weufolt gar nicht mal so unrecht mit seiner Behauptung. Zwei Augen blitzten in der Dunkelheit des Nachbarraumes auf.


Hoch oben im Raum war ein sehr kleines und schmales Fenster eingearbeitet worden. Jedoch versperrte Schmutz die Aussicht nach draußen. Doch ein kleines Feld blieb verschont und ließ fahles, alt wirkendes Licht in den Raum fallen. Dieses Licht fiel auf ein Unbekanntes Objekt. Groß, schwer. Zwei Helle Scheiben befanden sich in Augenhöhe.
"Eine Statue. Aber was stellt sdie dar? Könnte entfernt mit einem Menschen verwandt sein. Auf jeden fall ist sie alt und scheint kostbar zu sein. Aus einem einzigen Felsen gehauen und dann auch noch so Präzise und detailgetreu. Ein echtes Kunstwerk. Soetwas sollte nicht in einem Keller versauern", meinte Daemon der das Gebilde interessiert betrachtete.
"Hey! Hier ist noch jede menge anderes seltsames Zeug", schrie Robin aufgeregt. "Scheint sich um ne art Lagerraum zu handeln."
"Nicht so laut!" mahnte Daemon. "Es wundert mich das noch niemand aufgetaucht ist bei dem lärm von eben."
"Woher sollte ich denn wissen, dass ein Regal hinter dem Loch steht?" versuchte Weu sich zu verteidigen. So recht brachte er es aber nicht heraus, was nicht weiter verwunderlich ist wenn man auf einem von Schnappers Würstchen herumkaut.
"Erstens ist man immer vorsichtig, zweitens musstest du ja nicht unbedingt wie ein wild gewordener irrer in das Loch springen und dabei das gesamte Regal umwerfen und drittens: glaubst du etwa die Pergamentrolle hing in der Luft? Übrigens bevor ich es vergesse. Was ist aus der Pergamentrolle eigentlich geworden?" Er wandte sich an Robin. "Hast du sie noch?"
"Ich muss zugeben das ich sie fast vergessen hätte aber ich habe sie hier in meiner Tasche" Er kramte etwas in der Tasche herum und zog einen länglichen Gegenstand heraus.
"Hier ist sie", er überreichte die Rolle dem Hauptmann.
"Sehr gut. Na dann wollen wir sie uns mal etwas genauer anschauen." Er entrollte die Rolle die mit einem dünnen Lederstrick festgebunden war.
Plötzlich waren laute, hallende Schritte zu vernehmen, so als ginge jemand die Treppe hinunter. Die drei Wächter blickten auf, lauschten und starrten richtung Türe.
Die Türe wurde geöffnet.


02.03.2004 16: 50

Robin Picardo

"Bleibt ruhig!!", befahl der erfahrene und sehr versierte Hauptmann.
Die Türe wurde vollständig geöffnet und noch mehr fahles Licht drang in die Aservatenkammer der Archäologengilde.
"Roy?!", hörten die Wächter eine scheinbar weiter entfernte Stimme rufen.
"Wasn?!?!", antwortete der benamte Roy ein wenig schroff.
"Lass uns zuerst diesen Raum durchsuchen!", sagte die Stimme.
"Warum denn?!", war Roy's Gegenfrage.
"Du weißt doch die Schlangen-in-Stöcke-Geschichte!"
"Die was?!?!", unser Roy schien nicht zu der auffassungsfreudigsten Sorte zu gehören.
"Wir haben diese Stöcke aus Tsort doch hier drinnen gelagert!"
"Komm bitte zur Sache, Clement!", und so wurden den Ohren unserer Wächter auch der Name der bis jetzt körperlosen Stimme preisgegeben.
"Na ja, irgendjemand schien wohl das geheime Code-Wort ausgesprochen zu haben...", Clement wurde wiederum durch Roy unterbrochen.
"..zur Sache Roy! Wir werden nicht jünger!"
"...auf jeden Fall wimmelt es seither von Schlangen in diesem Raum!"
"Oh!", entgegnete Roy und inwendig der Aservatenkammer waren ebenfalls mehrere 'Oh,Ohs' zu hören.
Mit einem dumpfen Schlag wurde die Türe der Kammer wieder verschlossen und die Wächter saßen alleine in der vermeintlichen Stille.

02.03.2004 17: 40

Daemon

"Tja.", sagte Daemon in der Dunkelheit, "Auftrag erkannt, Gefreiter?"
"Äh.", machte Weufolt, "Ja, was soll ich denn machen?"
"Die Schlangen entfernen, natürlich.", langsam gewöhnten sich ihre Augen wieder an das schwummerige Licht. Jetzt schienen plötzlich überall huschende Bewegungen zu sein.
"Jedenfalls geht es da oben raus.", Robin deutete Richtung Tür.
"Wer waren die zwei wohl?", fragte Weufolt.
"Ist doch jetzt egal.", brummte der Chief-Korporal.
"Ich würde sagen, bei drei, oder?", sagte Dameon. Die beiden nickten.
"Drei!", rief Daemon und rannte hüpfend und Haken schlagend los, die Anderen folgten ihm schnell Richtung Treppe.
"Uff.", machte Robin und schlug über einen Stab, der in Kniehöhe in den Gang ragte.
"Was ist das denn?", fragte Weufolt und blieb stehen. Neugierig las er, was auf der Kiste stand, aus der der Stab ragte.
"Red nicht.", knurrte Picardo und rappelte sich auf. Daemon hatte mittlerweile die Tür erreicht. Kurz darauf schlugen sie sie hinter sich zu.
"Geschafft.", keuchte der Hauptmann.
"Wenn die beiden hier das Lager ausräumen wollten, könnte es uns vielleicht bei der Gilde Pluspunkte bringen, wenn wir sie schnappen.", meinte Robin. Daemon nickte.
"Eins verstehe ich nicht.", murmelte der Chief-Korporal, "Wie klein muß ein Bund sein, um in so eine kleine Kiste zu passen?" Die drei sahen sich in dem Raum, in dem sie jetzt standen, um.

02.03.2004 20: 22

Araghast Breguyar

Grüner Tod notierte sich Araghast eilig in sein Heft. Wird über die Schleimhäute aufgenommen. Wirkt innerhalb weniger Minuten. So gut es auf einem von außen gegen die Wachhaustür gehaltenen Heft nur ging malte er einen Pfeil vom Wort 'Grüner Tod' und schrieb Alchimisten? darunter. Dann steckte er seine Notizen ein und machte sich auf den Weg in Richtung Verlagshaus des 'Kuriers'.

Unterwegs grübelte er nach. Die Alchimisten. Unmöglich war es nicht. Vermutlich gab es viele Thomas Kreuzworträtsels auf der Scheibe. Und wer hatte die Nachricht von der Entdeckung des Jungbrunnens an die Presse weitergegeben? Und warum ausgerechnet an ein Schundblatt wie den Kurier und nicht an die Ankh-Morpork Times? Hoffentlich wurden Daemon, Robin und Weufolt in der Archäologengilde oder Irina und Thymian bei den Lebenssteins schlauer. Da hatte er vorhin noch einmal ziemlich Glück gehabt. Pismire hatte ihn wieder Erwarten nicht vor sämtlichen anwesenden Wächtern heruntergeputzt. Doch dies würde vermutlich noch nachgeholt werden. Araghast atmete tief durch. Hier auf den Straßen war er endlich allein. Niemand kommandierte ihn herum.

* * *


Der Raum, in den die drei Wächter blicken, war bis auf eine große Kiste in der Mitte völlig leer. Robin trat einen Schritt vor.
Urplötzlich schossen mit einem knatternden Geräusch bläuliche Fontänen hinter ihm aus dem Boden. Er war von den übrigen, die immer noch auf der Treppe standen, abgeschnitten.
Ratlos sahen sich Robin und Daemon um. Nur Weufolt, beziehungsweise das Ding in ihm verstand.
"Magisches Sicherheitssystem oder was ähnliches." brummte der Gefreite.

* * *


Das Verlagshaus des Kuriers befand sich auf der Morpork-Seite der Stadt in der Nähe der Tollen Schwestern. Eine überdimensionale magische Leuchtschrift prangte über dem Eingang.

KURIER
Bildiget euch unsere Meinung


Araghast schnaubte verächtlich. Die Redakteure des Kuriers hatten schon oft genug versucht, den Namen der Wache in den Dreck zu ziehen. Wenn sie ihn jetzt auch noch zum Narren halten würden- Sie würden ihr blaues Wunder erleben. Mit grimmigem Gesicht stieß er die mit Glasfenstern versehene Eingangstür auf.
Drinnen schlug ihm feuchte, warme Luft entgegen. Die Uhr welche über dem Tresen hing, zeigte an, daß es noch gut vier Stunden bis zum Treffen mit den übrigen Wächtern waren. Eine hochnäsig dreinblickende Empfangsdame saß neben einer Grünpflanze, welche traurig die Blätter hängen ließ, strickte an etwas Undefinierbarem in hellblau und musterte ihn abschätzend.
"Kann ich helfen?" fragte sie schnippisch.
Araghast beschloß, nicht lange zu fackeln. Wortlos zog er seine Dienstmarke aus der Brusttasche seines Hemdes und hielt sie der Frau vor die Nase.
"Stadtwache." erklärte er kurz. "Ich habe einige Fragen an die Verantwortlichen der Artikel über die Jungbrunnen-Geschichte."
Die Empfangsdame schürzte die Lippen.
"Dritter Stock Zimmer fünf." antwortete sie herablassend und blickte durch ihn hindurch als wäre er Luft.
Araghast beschloß, sich nicht lange mit Höflichkeiten aufzuhalten und machte sich auf den Weg zur Treppe. Aus irgendeinem Grunde beunruhigte ihn der Anblick des Strickzeuges. Irgendwas war da doch gewesen...

* * *


Derweil stand Arthur Messerfein in Araghasts leerem Büro und wunderte sich, warum ihn der buntgefiederte Papagei, der dort in einem Käfig hockte, ihn so unverhohlen angriffslustig anstarrte.


02.03.2004 22: 37

Daemon

"Ich weiß gar nicht, was sie wollen.", erklärte der sogenannte Redakteur des Kuriers, Murdoch Gießkannenhalter, der Araghast vor seinem Tisch hatte stehen lassen und jetzt mit den Schultenr zuckte, "Wir bekommen eine Nachricht, wir bringen die Nachricht. Manchmal müssen wir sie nicht einmal bekommen.", fügte er grinsend hinzu.
"Ich will wissen, woher sie die Nachricht hatten, dass Edmund Lebenstein den Jungbrunnen entdeckt hat."
"Entdeckt haben soll.", korrigierte der Redakteur, "Wir achten sehr darauf, nicht sichere Informationen für Jedermann, der unsere Zeitung aufmerksam liest, auch so zu kennzeichnen."
"Woher hatten sie die Information?", setzte der Korporal nach. Murdoch Gießkannenhalter wich zurück.
"Wo kämen wir dahin, wenn wir Jedem, der fragt, Antworten gäben?", schüttelte er den Kopf, "So läuft das nicht wirklich. Ich möchte sie bitten, uns jetzt zu verla.." Weiter kam er nicht, den plötzlich steckte ein Wurfmesser direkt vor ihm im Holz des Tisches.
"Ich denke, sie werden uns vielleicht doch die ein oder andere Antwort geben.", erklärte Arthur Messerfein von der Tür aus. Araghast sah ihn fragend an.
"Oberleutnant Pismire war so freundlich, mir zu sagen, wohin du unterwegs warst."

***

Robin taumelte zurück, als er ein weiteres Mal in die magische Sperre faßte.
"Ich frage mich, wie die Sperre weiß, w außen udn wo innen ist.", sagte Weufolt.
"Oh.", machte Daemon, "Tatsächlich ist es erstaunlich einfach. Alles, was getan wird, ist...*"
"Wenn wir alle drinnen sind, denkt sie vielleicht, dass wir draußen sind und läßt uns alle zusammen wieder raus!", rief der Gefreite und sprang eifrig in den abgegrenzten Bereich.
"Was? NEIN!", schrien Robin und Daemon gleichzeitig, als Weufolt auf den Chief-Korporal prallte.
"Los, Hauptmann, jetzt du!", forderte der Gefreite.
"Mist.", kommentierte der.

*
Alles, was getan wird, ist vom Punkt der Berührung aus wird eine hyperdimensionale Halbgerade in eine beliebige Richtung gezogen. Dann wird gezählt, wie oft die Gerade das Feld an sich schneidet, bei ungerader Anzahl der Schnittpunkte befindet sich der Punkt innerhalb der Sperre. Zusätzlich muß eine kleine Fallunterscheidung bei Durchlaufen eines Eckpunkts gemacht werden. Aber: Der Wille zählt, Weufolt.

03.03.2004 10: 38

Thymian Pech

Es war eine unbestreitbare beklemmende Atmosphäre in dem Raum in dem sich Thymian befand. Vermutlich lag dies an dieser seltsamen Familie, er konnte förmlich riechen wie ungesagte Konflikte in jedem einzelnen schwelte. Der Blick des Obergefreiten huschte von der gespensterartigen Witwe, zum vampirhaften Sohn und dann wieder zum altersfleckigen Vater des Verstorbenen. Alles war so... alt. Thymian hatte nicht die Leiche von Edmund gesehen, aber jetzt fragte er sich, ob dieser wohl in ähnlicher Weise gekleidet war. Von seiner Entdeckung hatte der Verstorbene offensichtlich nichts ab- oder preisgegeben. Mit leichtem Grausen sah der RUM-Wächter zu Tiberius Lebensstein, der ein Bad im Jungbrunnen wahrlich verdient hätte. Thymian trat einen Schritt zurück, der Mann war ihm höchst ungeheuerlich und er war froh, dass seine Chefin die Fragen stellen würde. Hoffte er.
Doch zurzeit kam Rina gar nicht dazu Fragen zu stellen, denn Leonard Lebensstein fuhr seinen Großvater leise aber scharf an, was denn dies zu bedeuten hätte. Tiberius strich sich langsam über den kahlen Schädel und wandte sich an die Wächter, so als existiere sein Enkel nicht. Aus der Ecke trafen ihn die verschleierten Blicke der Witwe, so dass ihre Reaktion kaum auszumachen war.
"Ich forgte mich um Edmund, meinen Fohn." Tiberius strich über eine gepolsterte Stuhllehne, als müsse er sich festhalten.
"Das verstehen wir. Bedauerlicherweise fanden wir Ihren Sohn gestern abend tot auf." Rina blickte andstandshalber kurz zu Boden, es raschelte leise, als die Frau ihre Hand zum Mund führte, ihre Mimik war hinter dem Tuch nur zu erraten, aber Rina bedauerte eigentlich nicht hier die Todesnachricht zu bringen, da offensichtlich schon einige vorher informiert gewesen waren. Sie warf einen Seitenblick zu Leonard, der ihren Blick beharrlich erwiderte.
Die Abteilungsleiterin holte langsam ihren Notizblock hervor und klappte ihn in einer betonten Geste auf, zückte den Stift, während sie innerlich die bisherigen Eindrücke in diesem Haus passieren ließ. Eine große Trauerfeier würde es wohl nicht geben, es sah nicht so aus, als stünden sich diese Personen nahe, aber vielleicht täuschte der Eindruck auch.
"Also, fangen wir mit dem Einfachen an..." Irina wandte sich an Tiberius. "Wann haben Sie Ihren Sohn zuletzt gesehen?"

Währenddessen war Thymian ein paar Schritte unauffällig, wie er hoffte, zurück in den Flur getreten. Nachrichten über verschiedene Familienangehörige fand er immer noch sehr unangenehm. Obwohl ihn die dunkle und gediegene Einrichtung des Hauses nicht sehr gefiel, gefielen ihm die Bewohner dieser Räume noch weniger und er beschloß sich ein wenig umzusehen.
Vorsichtig spähte er den dunklen Flur hinauf zu weiteren dunklen Türen. Er tappste über den mit Teppichen belegten Holzboden, der gedämpft knarrte, sein Blick irrte über die Wände. Hier und da hingen Gemälde von fernen Gegenden, er sah Berge, eine grasbewachsene Ebene, ein Kreis Steinmonolithen, ein... Thymian hielt inne und besah sich das letzte Bild noch einmal. Nirgendwo im Flur war ein Licht angezündet, weswegen er nur schwach große hohe Steine sah, die sich von der grünen Landschaft abhoben. Seltsame Teile... Dann ging sein Blick zum Bild gegenüber.

03.03.2004 18: 42

Araghast Breguyar

Nachdenklich blickte Pismire auf die kleine Metallplatte in seiner Hand. Der Gefreite Messerfein hatte sie ihm gegeben und etwas von wegen Fund neben der Leiche in der Obduktionskammer erklärt, bevor er Araghast hinterhergesprintet war. Die Linien und Kreise darauf sahen wirklich seltsam aus...

03.03.2004 20: 37

Arthur Messerfein

"Wie sind Sie hier hinein gekommen?", brüllte der Redakteur nach einer kurzen Atempause, in der sein Gesicht vollkommen blass geworden war.
"Durch die Tür", versetzte Art, lehnte sich gegen einen Schrank und begann mit einem Messer in seiner Hand zu spielen.
Der Redakteur schluckte leise und sah auf den Korporal, der ein leichtes Lächeln andeutete und damit die Zähne eines Halbvampirs entblößte.
"Das... Das... Das ist Erpressung.", Murdoch schob seinen Sessel etwas zurück und begann unruhig die Augen zwischen Art und Araghast hin und her zu bewegen. Der Gefreite nickte nur, während Korporal Breguyar ein kurzes "Wenn Sie es so sehen wollen" erwiderte.
"Also...", der Redakteur leckte nervös die Lippen, sah noch einmal zu dem Dolch, der vor ihm im Tisch steckte, "Da kam ein anonymer Brief..."

Während der Redakteur vernünftig wurde* und zu einer Erklärung anhob, klinkte sich Arthur aus und überlegte fieberhaft, wie ihm das passiert war. Er hatte dem Oberleutnant sein "Souvenir" gegeben. Was hatte ihn dazu bewogen? Die Metallplatte, die er im Obduktionsraum gefunden hatte, wäre eine äußerst hübsche Erinnerung an den Toten gewesen und Art hatte sogar schon gewusst, wo er es aufbewahren wollte. Aber irgendwie hatte es ihn gejuckt, als er den Oberleutnant endlich gefunden hatte und aus irgendeinem Grund hatte er dem Impuls, das Objekt dem alten Mann zu geben, nachgegeben. Nur warum? Es war SEIN Souvenir... Fing er an wie ein Wächter zu denken? Kurz erstarrte er und sah dem Dolch, den er hoch geworfen hatte zu beobachten und fing ihn auf. Nein! Obwohl dieser Gegenstand recht eindeutig etwas mit dem Fall zu tun haben könnte hieß das nicht, dass er weich wurde. Mit scharfem Auge blickte er den Redakteur an, der noch immer mit zitternder Stimme Antworten des Korporal's beantwortete. Anscheinend empfand er den Dolch in Art's Hand als unangenehm, zumindest sagten das seine Blicke aus. Überlegend drehte Arthur den Dolch in seiner Hand, als sein Blick durch das Zimmer streifte und am Fenster hängen blieb. Es war nur ein Schatten, aber der Gefreite reagierte sofort. Mit einer Bewegung schleuderte er den Dolch Richtung Fenster, eine Zehntelsekunde wusste er, dass es längst zu spät war. Glas klirrte, der Dolch prallte klirrend am Fensterrahmen ab und der Schatten war verschwunden. Art blickte in Richtung des Redakteurs und sah eine blutige Fontäne aus eben diesem sprießen.
"Halsschlagader", sagte Art mehr zu sich selbst, "Sieht nach einem Profi aus."
Der Püschologe von FROG war indes bereits aus dem Büro gestürmt, drei Stufen auf einmal nehmend. Er rannte an der verlüfften Empfangsdame vorbei ins Freie und sah sich um. Ein Schatten verschwand gerade um die Ecke drei Häuser weiter. Leise fluchend rannte Bregs weiter.

*Nach der Meinung der Wächter.

04.03.2004 1: 07

Araghast Breguyar

Als Araghast um die nächste Ecke bog, sah er die Gestalt bereits hinter einer weiteren verschwinden. Einen hier nicht druckfähigen Seemannsfluch auf den Lippen lief er weiter. Geschickt schlängelte er sich durch die dichte Passantenmenge und erreichte schließlich sein Ziel. das Bild das sich ihm in der leeren Gasse bot war dasselbe: Eine schwarzgekleidete Gestalt entschwand um eine weitere Ecke.
Araghast blieb stehen.
"Tja, das denkst du dir wohl, du schwarzer Mann." keuchte er und klemmte sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr. Grimmig lächelnd lehnte er sich gegen die Wand und musterte die nur allzu verräterisch ruhig wirkende Gasse.
Schon oft hatte er davon gelesen. Bei Eddie Wollas endeten Verfolgungsjagden beinahe grundsätzlich damit, daß der Held in einem Gewirr aus leeren Gassen stand, in denen die Bösewichte nur auf ihn warteten, um ihn gefangen zu nehmen...
Und er und Arthur Messerfein waren die einzigen, die wußten, wer dem 'Kurier' die Meldung hatten zukommen lassen. Vermutlich hatte der Täter durch das Fenster zumindest einen Blick auf ihre Gesichter werfen können, bevor er zuschlug. Dies heiß, sie beide waren in Gefahr.
Während er sich möglichst unauffällig zurück zur Redaktion des 'Kuriers' schlich, hoffte Araghast von ganzem Herzen, daß Arthur geistesgegenwärtig genug war, Nachricht an die Wache zu schicken und einen Spurensicherungstrupp herbeizurufen.
Dieses Mal hatte der Mörder sich verkalkuliert. Bei dem Gedanken, wie er jetzt vermutlich in einer der vielen Gassen hockte, den Knüppel im Anschlag, überkam Araghast eine gewisse Befriedigung. das Katz-und-Maus-Spiel hatte begonnen. Doch er, Araghast Breguyar, und seine Ermittlungstruppe, die sich gerade tapfer an den verschiedensten Orten um die Auklärung des Falles bemühte würden sich nicht damit zufrieden geben, die Maus zu sein.
Den Kopf voll möchtegern-heroischer Gedanken, von denen die meisten von irgendwelchen schlechten Gruselromanen inspiriert waren, betrat der Püschologe erneut das Redaktionsgebäude des 'Kuriers'.

05.03.2004 22: 54

Robin Picardo

'Alles, was getan wird, ist vom Punkt der Berührung .....
.....eines Eckpunkts gemacht werden.'

Manchmal ist das Muliversum sich selbst nicht sicher was passieren wird und schaute im Moment interessiert dem Treiben der drei Wächter zu. Um die ganze Sache zu geniesen begann es die Zeit dehnen und lehnte sich im methaphorischen Ohrensessel zurück.....und lachte.
Der Hauptmann hatte gerade die Hand auf die Schulter seines Stellvertreters gelegt als Weufolt den ranghohen Offizier an der Hand packte und noch einmal gegen die Barriere 'anrannte'.
Ein gleisender Blitz entlud sich und Farben jeglicher Art tanzten auf den Netzhäten unserer Wächter gennuanischen Tango.
Die Welt explodierte.*
Wie Strohpuppen lagen die Wächter verstreut auf dem Gras. Leises Vogelgezwitscher untermalte die Szene.
"Robin? Bist du tot!", stöhnte Daemon.
"....Ich glaube nicht, Sör!", antwortete der Gildenexperte hoffentlich wahrheitsgemäß.
"...urghs", war das Lebenszeichen das Weufolt von sich gab.
*Nach den Recherchen des Autors einer der beliebtesten Sätze, der in Coops, Singles und auch Multis verwendet wird, oftmals im Zusammenhang mit wirklich üblen Ereignissen, und den er auch einbauen wollte ;)

09.03.2004 7: 32

Araghast Breguyar

Eine halbe Stunde später...
"Hm." brummte Pismire, nachdem er die Leiche Murdoch Gießkannenhalters auf den Seziertisch gehoben hatte, und blickte Arthur und Araghast streng an.
"Man hat ihn direkt vor unseren Augen ermordet, kurz nachdem er uns verraten hat, wer den Artikel über den Jungbrunnen in Auftrag gegeben hat." erstattete der Püschologe Bericht. "Ich habe versucht, den Täter einzuholen, doch er ist in einer leeren Gasse verschwunden. Und da ich keine Lust hatte, dort niedergeschlagen und entführt zu werden, habe ich Verfolgung Verfolgung sein lassen und bin zum Tatort zurückgegangen. Sillybos und Hegelkant nehmen sich dort gerade den Tatort vor."
"Soso." Pismire runzelte ärgerlich die Stirn. "Und wer hat die Anzeige nun aufgegeben?"
"Der Auftraggeber war eine Frau." erklärte Araghast. "Sie nannte sich Veronika Vogelsang. Ob das ihr richtiger Name war sei allerdings dahingestellt. Laut Gießkannenhalter erschien sie am vorgestrigen Abend spät in seinem Büro und bat ihn dringend, die Sache zu drucken. Von ihrem Aussehen konnte der Redakteur allerdings nicht mehr viel berichten. Er war gerade bis zu den dunklen Haaren gekommen als ihn auch schon der Mörder erwischt hat."
"Aber seltsam ist es schon." schaltete sich Arthur ein. "Erst will jemand unbedingt, daß die Entdeckung des Jungbrunnens von so ziemlich jedem Bürger der Stadt registriert wird und dann bringt er den Redakteur um."
"Und," fuhr Araghast fort, "Wie konnte der Täter so schnell wissen, daß wir gerade bei Gießkannenhalter waren? Das heißt, er muß entweder uns oder den Zeitungsfritzen vorher beobachtet haben."
"Nun, ich muß euch beiden jetzt herauswerfen, es sei denn, ihr habt einen starken Magen." unterbrach sie Pismire und hob demonstrativ eine Pinzette. "Ach ja, und übrigens: der gefreite Messerfein hat mir vorhin dieses hier gegeben." Er reichte Araghast die kleine Metallplatte.
Nachdem die beiden gegangen waren, schüttelte der Gerichtsmediziner den Kopf. Hielt sich Korporal Breguyar eigentlich immer für schlauer als seinen verlängerten Rücken? Seufzend wandte er sich seinem Klienten zu und hob sorgfältig eine Seite der klaffenden Halswunde an. Das geworfene Messer hatte die Halsschlagader glatt durchtrennt.

* * *


Immer noch völlig durcheinander sah sich Robin um.
Sie lagen auf einer eingezäunten Wiese. Eine Herde zottiger Kühe starrte die Wächter interessiert an. In der Ferne erhoben sich schroffe Berge, aus deren Richtung ein kühler, feuchter Wind wehte.
Ein lautes Schmatzen lenkte die Aufmerksamkeit des Dobermanns wieder auf seine Kollegen. Weufolt hatte sich auf den Bauch gewälzt und machte sich selig lächelnd über das saftige grüne Gras her.
"Seltsam." bemerkte Daemon nachdenklich. "Irgendwie kommt mir das alles hier ziemlich vertraut vor."
In diesem Moment begann es zu regnen.

* * *


Währenddessen beugten sich Araghast und Arthur im Büro des Püschologen über Arthurs Fundstück. Vorsichtig kratzte Bregs mit der Klinge eines seiner Wurfmesser an dem getrockneten Blut herum. Die letzten zehn Minuten hatte er damit verbracht, sein Fallberichtsheft inklusive einer genauen Durchzeichnung der Anordnung der Rillen und Kreise auf den neuesten Stand zu bringen.
"Interessant." kommentierte er. "Wirklich interessant."
Art beobachtete die Tätigkeiten seines Kollegen. Insgeheim hoffte er immer noch, seine Erinnerung an den verstorbenen Edmund Lebensstein bald wieder an sich nehmen zu dürfen. Widerstrebend hatte er Araghast erzählt, wo er das Stück gefunden hatte, woraufhin der Püschologe gleich wieder begonnen hatte, einen Haufen abstruser Schlüsse zu ziehen.
"Man könnte denken, Lebensstein habe es sich irgendwie in den Körper einnähen lassen." überlegte dieser gerade laut. "Doch warum? Moment." Mühsam befreite Araghast die 'Reisen des Ponce da Quirm' aus seiner Manteltasche. "Vielleicht sagt Ponce ja etwas über Metallplatten im Zusammenhang mit dem Jungbrunnen."
Art verdrehte genervt die Augen. Vermutlich konnte er seinen Kollegen für die nächste halbe Stunde erst einmal abschreiben. Aber was sollte es. Die Hälfte der Zeit bis zur verabredeten Versammlung war um.


09.03.2004 20: 16

Daemon

"Ich glaub', ich träume.", erklärte Robin und stand ächzend auf. Dicke Regentropfen begannen zu fallen.
"Das ist doch nicht möglich.", Daemon sah sich ungläubig um udn schüttelte den Kopf.
"Wow!", rief Weufolt, "Seht euch das mal an!", er deutete auf ein Gebilde am Horizont.
"Was ist das?", der Chief-Korporal blinzelte den Regen aus seinen Augen. Der Hauptmann brummte.
"Das... ist der Wyrmberg.", erklärte Daemon. Er donnerte wie bestellt und ein Blitz zuckte über dem gewaltigen Naturmonument, "Ich wüßte zu gerne, was hier los ist.", murmelte er, als zwei Gestalten scheinbar aus der Luft auf sie fielen.

***

"Was steht da?", wollte Arthur wissen und kniff die Augen über der Metallplatte zusammen. Araghast zuckte mit den Schultern.
"Es sieht aus wie eine alte Sprache. Vielleicht könnte uns ein Zwerg helfen. Von hier sind diese Zeichen jedenfalls nicht."

09.03.2004 23: 02

Thymian Pech

Es war eine Bleistiftzeichnung, im Gegensatz zu den anderen Gemälden. Jemand hatte einen umgekippten Berg gezeichnet, der nur auf seiner Spitze ruhte. Eine Person stand auf einer Anhöhe und wies vom Berg weg mit seiner Hand in eine Richtung.
Thymian runzelte die Stirn. Die Lebenssteins hatten wirklich einen merkwürdigen Geschmack. Von drinnen hörte er den Vater reden.

"Alf er zu feiner Reife aufbrach, fah ich ihn fuletzt." Rina nickte und versuchte sich zu beherrschen. Sie war erst bei der ersten Frage, aber die Antworten der Familie kamen zäh und langsam, das ahnte sie bereits.
"Aha und wann ging er auf seine Reise und wohin? Wissen Sie das zufällig auch?"
"Nun..." Herr Lebensstein sank leise ächzend in einen staubigen Sessel, als er die Hände flach auf die Lehnen legte, hob sich eine leichte Staubwolke. ".. vor zwei Monaten brach er auf. Richtung Wyrmberg, wie ich jetzt weif."
"Woher wissen Sie das jetzt?"
"Auf der Feitung. Mir felber hat er nichtf gefagt, alf er aufbrach. Mein Fohn war oft auf Reifen, er ift bei der Archäologengilde." Er musterte Rina mit einem seltsamen Blick. "Aber daf wiffen Fie ficher bereitf." Die Wächterin nickte nur. Obgleich seines Alters, kamen die Antworten des Alten nun doch schnell und mit feiner Stimme. Er war nicht zu unterschätzen.
"Ja, Kollegen forschen bereits nach. Warum haben Sie denn erst gestern eine Vermisstenanzeige aufgegeben?"
"Vor ein paar Tagen laf ich in der Feitung den grofen Artikel über die Entdeckung def Jungbrunnen. Eigentlich hielt ich ef für ein Gerücht..." Tiberius Lebensstein seufzte leise. "Aber dann laf ich als Entdecker des Jungbrunnenf den Namen meines Fohnes. Ich wartete noch ein paar Tage, ob er nach Haufe kommen würde, aber dann ging ich zur Wache." Wieder schwieg er. "Ich hätte nicht warten sollen."
"Das ist nicht Ihre Schuld", erwiderte Rina knapp, sie kritzelte etwas auf ihren Notizblock und räusperte sich kurz. "Denken Sie, Ihr Sohn hat sich selber an die Zeitung gewand. Um des Ruhmes willen?"
"Mein Vater-", begann plötzlich Leonard Lebensstein mit solcher Heftigkeit, dass sich alle umdrehten. Der Alte sah seinen Enkel giftig an.
"Der Leutnant befragt mich", unterbrach er Leonard bevor dieser weiterreden konnte. "Geh in die Bibliothek und warte dort bif die Wächterin ihre Fragen an dich stellen wird."
Leonard erwiderte nichts, aber biss sich eindeutig auf die Lippen, dann strich er sich durch sein schwarzes Haar und schritt rasch aus dem Raum. Mit einem widerlichen Lächeln im Gesicht drehte sich Tiberius wieder um.
"Fo, jetzt find wir allein." Die Witwe in der Ecke schien er nicht zu beachten. Irina Lanfear blickte dem Mann fest an. Sie wünschte, sie könnte nun süffisant sagen, sie hätte keine weiteren Fragen mehr, aber leider stimmte dies ganz und gar nicht. Je länger sie in dem Haus war, desto mehr Fragen türmten sich auf.
"Nein, mein Fohn war immer fehr ftill, erfählte nicht viel von feinen Projekten und Reifen. Ich glaube, er träumte von einem anderen Ruhm als dem, der in den Klatschblättern von Ankh-Morpork liegt", sprach der Alte weiter, als wäre nichts passiert.
"Haben Sie dann eine Vermutung, wer der Zeitung diesen Tipp gegeben hat?" Rina dachte nach, während Lebensstein in seinem Sessel vorrutschte. Wer nach dem Jungbrunnen suchte (und ihn fand, wenn es wirklich stimmte), war sicherlich nicht nur darauf erpicht seinen Namen in der Zeitung zu lesen. Lebensstein winkte sie mit seinem knochigen Zeigefinger näher. Rina trat einen leichten Schritt herunter, mußte aber noch näher herantreten, als die Stimme des Mannes zu einem heisernen Flüstern wurde.
"In der Tat, glaube ich, daf Edwin über feinen Namen in der Feitung allf andere alf erfreut gewefen ift. Jemand wollte ihm damit schaden, ganf gewif. Fein Name, der Fundort def Jungbrunnen. Pilger, die nun auf allen Richtungen dort hin ftrömen. Ganf gewif nicht der Traum einef Entdeckerf."
"Haben Sie eine Vermutung, wer der Zeitung den Tipp gegeben hat oder wer gar Ihren Sohn vergiftet?", hakte Rina nach.
Plötzlich sah Lebensstein auf, echtes Überraschen lag in seinem Gesicht.
"Vergiftet?"

10.03.2004 11: 18

Daemon

"Verdammt nochmal! Runter von mir!", schrie Robin und warf den Mann von sich herunter, Daemon neben ihm spuckte einen Büschel nassen Grases aus. Die beiden Wächter sahen die zwei Männer an, die urplötzlich aus dem Nichts aufgetaucht waren.
"Ich habe dir doch gesagt, es ist eine Falle, Clement.", jammerte der Eine.
"Sei ruhig, Roy, schau dich lieber um. Wo zu den Höllen sind wir?"
Robin und Daemon grinsten sich an und nickten kurz. Ohne weiter zu zögern warfen sie sich auf die beiden Einbrecher.
"Hah!", machte der Chief-Korporal und verpasste dem Mann namens Clement einen Hieb, dass dieser zu Boden ging. Der Hauptmann klammerte an Roy und versuchte, ihn gleichzeitig festzuhalten und nicht von dessen Fäusten getroffen zu werden, bis Weufolt ihm zu Hilfe kam und auch der zweite Neuankömmling zur Ruhe kam.
"Wo kamen die denn jetzt her?", fragte Robin, während sich die Umgebung plötzlich wieder veränderte. Der Horizont verschwand und die Landschaft verblasste und sie befanden sich wieder in dem rechteckigen Raum in der Archäologengilde. Ernest Llandcrownfyn stand mit verschränkten Armen auf der anderen Seite der magischen Barriere.
"Äh.", machte Daemon, "Herr Llandcrownfyn!", rief er und breitete die Arme aus, "Schauen sie her, wir haben zwei Einbrecher gefangen, die ihre Lager ausräumen wollten. Verspätete Grabräuber, sozusagen.", fügte er nervös lächelnd hinzu, "Das beweist doch wohl, dass wir nicht Böses im Schilde führen, nicht wahr? Schließlich sind wir von der Wache." Der Archäologe sah sie skeptisch an.
"Mhm.", machte er und zog einen Hebel an der Wand.

10.03.2004 17: 13

Arthur Messerfein

"Nunja, Sör, den Zwerg sollten wir aber wahrscheinlich erst später aufsuchen", Art sah auf und blickte den Halbvampir an, "Sehen sie noch mal genau hin, Herr Breguyar."
Araghast sah noch einmal auf die Metallplatte und nickte dann: "Du hast Recht, einige der Zeichen scheinen über den Rand hinauszugehen. Oben und unten, das heißt, dass es mindestens..."
"Drei bis vier solcher Platten gibt, wenn nicht mehr", beendete Messerfein den Satz, "Vielleicht sollten wir zu Oberleutnant Pismire gehen. Er ist älter, vielleicht versteht er diese Zeichen eher als wir."
"Ich würde ihm das nicht gerade so sagen, Art", murmelte Araghast, der eigentlich keine große Lust hatte, sich wieder mit Pismire auseinander zu setzen. Irgendwie schien der alte Mann ziemlich gereizt. Das Wort "Nadel" kam ihm in den Sinn, ohne zu wissen warum. Bregs zuckte mit den Schultern. "Mal abgesehen davon, dass er sich doch schon damit beschäftigt zu haben scheint und uns sicher seine Erkenntnisse mitgeteilt hatte."
"Hm, "Art überlegte kurz, "Dann zu einem Zwerg. Aber ich würde vorschlagen, dass wir da zu einem schweigsameren seiner Art zu gehen. Der Gefreite Ledamahn hat einige interessante... Freunde, darunter auch Zwerge, wie er mir mitgeteilt hat. Dieser Mann ist... redselig... Ich denke, es wäre gut, einen Informanten zu konsultieren... Sör." Art hatte Ledamahn bei seiner Zeit bei den SEALS kennen lernen dürfen. Ein sehr von sich eingenommener junger Mann, der auch ziemlich viel schwafelte, wie Art hatte bemerken müssen. Trotzdem hatte er erkannt, welchen Wert der Gefreite eigentlich hatte. In der Stadt kannte er ziemlich viele Leute mit vielen Informationen. Und Informationen waren der Schlüssel zu so ziemlich allem.
"Gut, reden wir mit Leda", sagte Araghast nun und nahm die Metallplatte an sich. Art sah dem Mann kurz ärgerlich nach, dann folgte er ihm.

12.03.2004 16: 23

Pismire

Sie waren keine zehn Meter weit gekommen, als Araghast hinter sich ein ziemlich lautes "Korporal Breguyar" hörte.
Wenn er aus intuitiven Gründen Oberleutnant Pismire zwar nicht gerade aus dem Weg gegangen war, aber dennoch längere Gespräche aus gutem Grund vermieden hatte - nun schien es ihm, als sei eine Begegnung der unangenehmen Art nicht mehr zu verhindern. Der Gerichtsmediziner war hinter ihm. Und sein Ton hatte etwas von Befehl an sich. Araghast fragte sich ein weiteres Mal, warum ausgerechnet er der Leiter einer Arbeitsgruppe war, von der mindestens drei Wächter es für normal zu halten schienen, ihn herum kommandieren zu können.
"Kommt mit", forderte Pismire die beiden anderen auf, "das müsst ihr euch ansehen." Und er setzte noch ein: "Und beeilt euch gefälligst!", hinzu, als er sich umdrehte und in Richtung der Abteilung SUSI zurück eilte.
"Wer leitet hier eigentlich wen?", fragte sich der Halbvampir säuerlich, als er versuchte, mit Pismire Schritt zu halten.

Im Obduktionsraum angekommen sahen Araghasst und Artur zu ihrer Erleichterung, dass ein Tuch die Leiche bedeckte. Und offensichtlich war es auch nicht das, was Pismire ihnen zeigen wollte.

Auf einem Tablett auf einem Tisch in einiger Entfernung von der Leiche sahen die beiden Lady Rattenklein mit dem Dolch aus der Halsschlagader hantieren, der fast so groß war wie sie selbst.
Mit einer Art Wischmob für Gnome hatte sie die Klinge vom Blut gereinigt, den Griff mit einem Pulver, das eventuelle Fingerspuren sichtbar machen sollte, eingepudert und war nun dabei, die Muster auf der Klinge massstabsgetreu abzuzeichnen.
"Da auf dem Dolch", meinte Pismire erregt und wies auf die Szene, "sind noch mehr eigenartige Gravuren. Wenn ich mich nicht irre, dann haben sie mehr als nur oberflächliche Ähnlichkeiten mit denen auf der Platte, die Art", er räusperte sich ein wenig geziert, "mir dann doch gegeben hat."
Die beiden Mitglieder seiner Gruppe beäugten die Klinge gespannt. Die Art der Zeichen ähnelte denen auf der Platte deutlich.
"Ach übrigens, was ich dich fragen wollte:", bemerkte der Oberleutnant gespannt iund sah dabei den Leiter der Ermittlungsgruppe streng an, "hast du bei der Zeitung heraus gekommen, ob Lebensstein eigentlich allein am Wyrmberg war oder ob er Begleiterhatte? Oder andersherum gefragt - wenn er nicht allein war: Mit wievielen Toten können wir denn noch so rechnen?"
"Wenn ihr nichts dagegen habt", warf Lady Rattenklein fröhlich ein, "dann wäre es nicht schlecht, wenn wir uns die Platte mal hier im Labor genauer anschauen könnten. Oder muss ich noch einem der Anwesenden erklären, warum es notwendig sein kann, Gegenstände die bei einer Ermittlung eine Rolle spielen könnten ein wenig länger Labor zu lassen, bevor eine halbe Ermittlungsgruppe die Dinger ziel- und planlos durch die Gegend trägt!?"

12.03.2004 20: 02

Robin Picardo

Der Hebel schien der Aulösemechanismus einer Falltüre zu sein, die sich unter den Wächtern und dem Duo der verspäteten Grabräubern öffnete. Eine rasante Rutschparty begann sich zu entwickeln.
Mit einem lautem Geräusch landete ein Knäuel Arme, Beine und Körper augenscheinlich noch einen Stock tiefer im Leib der Archäologengilde.
"Autsch!", stöhnte Picardo, während Weu ergänzte:
"'ör, 'önntest 'u 'itte 'eine 'and 'om 'einem 'esicht 'ehmen!?!."
Langsam rappelten sich alle Fünf auf und stellten fest, dass sie sich in einer vergitterten Zelle mit grobbehauenen Steinwänden befanden.
Außerhalb ihres Gefängnisses brannte eine einsame Fackel, die spärliches Licht lieferte.

14.03.2004 14: 50

Thymian Pech

"Ja, in der Tat", erwiderte Rina auf die erstaunten Blicke des älteren Herrn Lebensstein. "Ihr Sohn wurde vergiftet. Die genaueren Umstände sind uns noch unbekannt." Die Sache mit dem Vergiften war ihr anfangs so herausgerutscht, aber nun hielt sie es für eine gute Idee Lebensstein Informationen zu geben. Offenbar wußte sein Enkel mehr über den Tod von Edwin Lebensstein. Vielleicht war es vom Vorteil, wenn der Alte Lebensstein die Informationen bekam. Er war nicht dumm und schien immer noch trotz seines Alters das Familienoberhaupt zu sein. Eventuell konnte er seinen Enkel unter Druck setzen...
"Seine Leiche wurde gestern direkt vor dem Wachhaus aufgefunden. Wir vermuten, dass er woanders vergiftet worden ist und möglicherweise auf dem Weg zum Wachhaus war, um uns etwas mitzuteilen", fuhr die Abteilungsleiterin fort, "aber das sind nur Vermutungen."
"Ich verftehe..." Die knochigen Hände von Tiberius Lebensstein schlossen sich fester um die Sessellehnen. Rina sah die weiße Färbung seiner Haut um die Knöchel hervortreten.
"Haben Sie irgendeine eine Vermutung dazu? Wer der Zeitung den Tipp gegeben hat? Was Ihr Sohn bei der Wache wollte? Wer ihn vergiftet hat?"
"Nein, leider nicht. Ich dachte, er würde nach feiner Reife fuerft hierher zurück kehren", antwortete Herr Lebensstein. Seine Augen irrten zum Türbogen, wo man die Dunkelheit des Flures erahnen konnte. "Aber vielleicht weif sein Sohn mehr darüber." Er sprach über seinen Enkel, als wäre er jemand Fremdes. Rina machte sich eine kleine Notiz dazu in ihrem Block.
"Hat Leonard seinen Vater auf seinen Reisen begleitet?", hakte sie nach. Der Großvater lehnte sich zurück, seine Augen weilten kurz an der Decke.
"Oh, ja... einmal. Daf ift aber fon lange her. Fragt ihn selber."
"Das werde ich, aber ich würde vorher noch gerne mit Frau Lebensstein reden." Irinas Blick ging zu der weiß verhüllten Frau. Tiberius Lebensstein hob irritiert eine Augenbraue. Offenbar war ihm dieser Gedanke nicht gekommen.

Währenddessen ging Thymian vorsichtig den Flur entlang bis zu der Türe, wo der junge Lebensstein mit recht schnellen Schritten hineingegangen war ohne Thymian auch nur eines Blickes zu würdigen. Dementsprechend nervös klopfte der junge Wächter an der Türe an.

15.03.2004 15: 52

Araghast Breguyar

"Na wunderbar." stöhnte Daemon, nachdem er seine neue Umgebung gründlich in Augenschein genommen hatte.
Das Loch, aus dem die fünf in ihr Gefängnis gepurzelt waren, befand sich in unerreichbarer Höhe in der der Gittertür gegenüberliegenden Wand. Clement und Roy, dessen rechtes Bein in einem unnatürlichen Winkel abstand, hatten sich in eine Ecke der Zelle geschleppt, von wo aus sie die drei Wächter mißtrauisch beobachteten.
"Hrmpf." gab Robin äußerst schlagfertig zurück. Weufolt rüttelte derweil vergeblich an den Gitterstäben der Tür.

* * *


"Da hat jemand geklopft, Leonard!" drang eine weibliche Stimme an Thymians Ohr. Verwirrt runzelte der junge Wächter die Stirn. Hatte er den jungen Herrn des Hauses etwa in einer prekären Situation erwischt? Doch dann näherten sich eilige Schritte der Tür und die Klinke wurde heruntergedrückt.
"Oh, Sie sinds." bemerkte Leonard Lebensstein nicht gerade sonderlich erfreut, als er Thymian erkannte. Vorsichtig spähte dieser am Körper des jungen Mannes vorbei ins Zimmer. In einem Sessel am Fenster saß eine in Grüntönen gekleidete, dunkelhaarige Frau.

* * *


"Die Zeitung..." seufzte Araghast, während Arthurs Blicke immer noch der kleinen Metallplatte folgten. "Nun, was Herr Gießkannenhalter mir erzählt hat bevor er ermordet wurde..." Der Püschologe warf einen schnellen Blick auf die zugedeckte Leiche. "Zuerst war er überhaupt nicht willig, mit Informationen rauszurücken, was sich bei Arthurs Eintreffen allerdings sehr schnell geändert hat. Und dann begann er mit einem anonymen Brief, in dem ihm das Eintreffen einer Person angekündigt wurde, welche ihm zu einem Bericht über die größte Sensation des Jahres verhelfen wollte. Diese Person trat dann schließlich in Gestalt einer gewissen dunkelhaarigen Frau namens Veronika Vogelsang auf, die ihm nicht mehr Informationen lieferte, als in dem betreffenden Kurier-Artikel stand. Obwohl auf den Namen sollten wir vermutlich nicht allzuviel geben, es kann genausogut ein Deckname gewesen sein. Ich bat ihn, das Aussehen der angeblichen Frau Vogelsang zu beschreiben und er kam bis zu den dunklen Haaren und dann kam auch schon der Dolch geflogen."
"Hm." brummte Pismire. "Was allerdings ziemlich seltsam ist," bemerkte er schließlich, "Warum benutzt der Täter, wer immer es auch war, ausgerechnet den Dolch mit dem Muster für seine Tat? Es muß doch wissen, daß die Tatwaffe zwangsläufig uns in die Hände geraten muß. Und," fügte er in warnendem Tonfall hinzu, als er sah, daß Araghast dabei war seinen Mund zu öffnen, um etwas zu sagen, "bitte verschone mich mit irgendwelchen haltlosen Verschwörungstheorien, Korporal."


16.03.2004 23: 22

Thymian Pech

Weißt du was ich denke", begann Daemon. Robin sah ihn fragend an. "Ich denke, wir müssen die Archoälogengilde in unserem Archiv aktualisieren. Wenn wir zurück sind, erinner mich daran..." Die Stimme des Hauptmannes versank in ein Murmeln. Robin behielt seinen Kommentar für sich, obwohl er der Überzeugung war, dass die Aktualisierung ihres DOG-Archives ihr geringstes Problem war.
Er sah hinüber zu den zwei Dieben.
"Wenn wir schon mal hier sind, können wir sie auch befragen, was sie in der Gilde wollten?", zischte er leise. Weufolt nickte begeistert und rieb sich die Hände.
Doch gerade als sie sich Clement und Roy zuwenden wollten, hörten sie Schritte, die sich der Zellentüre näherten. Daemon erhob sich langsam.
"Sicher klärt sich jetzt alles auf", sagte er sicher. "Ah, siehst du, Lance-Korporal, man öffnet die Zellentüre."
Die Türe wurde in der Tat geöffnet. Mit einem schweren Schlüsselbund klimpernd, stand ein großer Mann mit Schlapphut im Eingang. Abgesehen vom Hut sah er ganz und gar nicht wie ein Archäologe aus. Er warf einen prüfenden Blick in die Zelle, dann winkte er mit der Hand.
"Ihr zwei, raus da", schnappte er und Roy und Clement taumelten verwirrt aus der Zelle. Als der Mann jedoch nach ihnen die Zellentüre wieder ins Schloß warf, sahen sie sich erstaunt an und begannen zu kichern.
"Hah, wir kommen raus und ihr verrottet hier drin! Das ist mal Gerechtigkeit", feixte einer der Diebe. Der andere wand sich zu dem Mann mit den Schlüsseln um.
"Wir kommen doch raus, nicht wahr?"

***

"Ich hätte ein paar Fragen..", brachte Thymian hervor. Ohne ein weiteres Wort öffnete Leonard Lebensstein die Türe ganz und ließ den Wächter eintreten. Vorsichtig sah er sich schnell um. Es war offensichtlich eine Bibliothek, aber sein Blick verweilte nicht lange bei den Büchern, sondern ging fast sofort zu der Frau, die ein schwaches Lächeln aufgesetzt hatte. Grüne Kleider... er mußte an die Lady denken. Alles an ihr sah wie die Lady aus. Nur, dass die grünen Augen fehlten..
"Eine gute Freundin des Hauses", stellte Leonard sie vor, als sich plötzliches Schweigen über den Raum gesenkt hatte.
"Margaretha Sur." Sie hob ihre Hand, doch Thymian war zu ängstlich sie zu ergreifen.
"Kannten.. ka..." Wenn doch bloß Rina hier wäre, flehte Thymian. "Kannten Sie Edwin?", presste er hervor.
"Kennen ist zuviel gesagt", erwiderte sie und lächelte wieder charmant. Leonard war zu ihr getreten. "Er war ja immer auf Reisen."
"A-Also haben Sie ihn nicht begleitet?"
"Oh doch, natürlich." Sie schlug die Beine übereinander, man sah etwas Saum. "Ich war sozusagen.. sein Glücksbringer."
"Auch auf seiner äh letzten Reise?" Thymians Knie begannen zu zittern, verzweifelt versuchte er es zu unterdrücken. Wo blieb bloß seine Abteilungsleiterin?
"Seine letzte Reise war wohl in den Tod. Dorthin hatte ich nicht vor ihn zu begleiten."
"Nein, ich äh meine seine Reise zum Wyrmberg."
Es war das erste Mal, dass Margaretha Sur auflachte. Ein helles silbernes Lachen. Thymian errötete.
"Reise ist sehr gut. Er ist nie von hier aufgebrochen."
Der Obergefreite sah die Frau verwirrt an, die sich in ein geheimnisvolles Lächeln zurückzog.
"Aber er muss doch beim Wyrmberg gewesen sein. Alle Welt spricht davon. Die Menschen reisen in Scharen dort hin, um den Jungbrunnen zu sehen." Thymian deutete matt in den Flur hinein. "Ich hab dieses Bild da draußen gesehen, der umgedrehte Berg. Wer hat denn das dann gezeichnet?"
"Eine simple Bleistiftzeichnung. Jeder hätte die zeichnen können." Sie richtete sich auf, die Kleider rahmten ihren schlanken, schönen Körper ein. Das dunkle Haar ging ihr bis zur Taille. "Waren das alle Fragen?"
"Ich.. ähh... weiß nicht." Fieberhaft überlegte Thymian weiter. Ihm war so, als hätte er etwas wichtiges vergessen. Etwas sehr wichtiges. "Ich äh sehe erst einmal nach meiner Abteilungsleiterin." Vielleicht würden ihr noch Fragen einfallen. "Halten Sie sich äh bereit."
"Natürlich." Die Frau lächelte wieder. Thymian stolperte aus dem Raum und schloß die Türe hinter sich. Bei anderen Persönlichkeiten hätte er nun vielleicht lautes schallendes Lachen hinter sich gehört, aber Leonard Lebensstein lachte nicht viel. Er grinste nur.
Draußen im dunklen Flur ging Thymian in die Richtung wo er Stimmen hörte, als plötzlich die Türe aufging und er mit Rina zusammenstieß.
"Oh." Sie rückte ihre Uniform zurecht. "Hast du Leonard Lebensstein befragt?"
Das hatte er also vergessen. Thymian schüttelte den Kopf. "Ich-"
"Was hast du denn dann gemacht? Ist er hinter dieser Türe da?" Irina Lanfear klopfte nicht. Sie öffnete sofort die Türe. So traf sie einen etwas überraschten Leonard Lebensstein, der von einem Sessel herumfuhr. Thymian war mit in dem Raum eingetreten und sah verwirrt zu dem Sessel.
"Wo ist denn die Dame?", fragte er.
"Welche Dame?", fragten zwei Stimmen zurück. Zwei? Thymian sah zu Leonard, den er eben völlig vergessen hatte. Dieser hatte nun ein betont unschuldiges Gesicht aufgesetzt.
"Frau Sur." Thymian deutete auf den Sessel, drehte sich hin und her. "Ich habe doch mit ihr geredet."
"Ich weiß nicht, wovon er spricht", antwortete Leonard und zuckte mit den Achseln, als Rina ihn kritisch ansah.
"Wovon redest du, Thymian? Welche Dame?", wandte sich Rina wieder an den Anwerber.
"Ich.. hab mit ihr geredet. Sie saß dort in dem Sessel. Sie sah aus wie die Lady. Sie war Edwins Glücksbringer", stammelte er. Bei jedem weiteren Satz sah er Rina, die mehr und mehr die Stirn runzelte.
"Haben Sie irgendwelche Bedienstete oder Gäste, die der Obergefreite gesehen hätte können?", fragte Rina.
"Er hat diesen Raum gerade zum ersten Mal betreten und im Flur.." Leonard legte den Kopf schräg, als dächte er scharf nach. "Nein, jedenfalls sieht hier niemand wie die Lady aus."
"Er lügt!" Thymians Gesicht wurde rot. "Ich war eben schon mal hier."
"Hast du irgendetwas in dem Raum berührt, was deine Aussage unterstützen könnte?", hakte Rina nach.
"Nein.. ich.." Er dachte nach. "Die Türklinke!", fuhr er auf, "Sicher können wir Fingerabdrücke nehmen. Es werden meine sein und dann... nein, warte. Er hat die Türe von innen aufgemacht." Thymians Schultern sackten zusammen.
"Wartest du bitte draußen bis ich Herrn Lebensstein befragt habe?"
"Ja, Mä'äm." Zerknirscht ging der Obergefreite aus den Raum. Sie hatten ihn hereingelegt. Wenn nur Rina ihm glauben würde. Lustlos ging er den Flur auf und ab. Hinter der Bibliothekstür hörte er die leisen Stimmen von seiner Chefin und Leonard.
Plötzlich blieb er stehen, er war bei dem Bild vom Wyrmberg angelegt. Eine billige Bleistiftzeichnung. Wenn sie ihn hereingelegt hatten, dann hatte die Lady ihn auch sicher angelogen. Thymian trat näher an das Bild. Er kniff seine Augen zusammen, spähte in die Dunkelheit des Flures.
Da war etwas unter dem Bild... ein anderes Bild. Er versuchte das Bild an den Ecken zu lösen, aber es ging nicht. Vielleicht brauchte er nur mehr Licht. Im Flur suchte er sich einen Kerzenständer, fummelte in seiner Tasche bis er sein Zunderkästchen gefunden hatte. Mit einem Ratschen entzündete sich das Streichholz und er hielt es an die Kerze. So, mit mehr Licht bewaffnet ging er zurück zu dem Bild. Wieder kniff er die Augen zusammen, wieder-
"Thymian, kommst du?" Rina stand vor der Bibliothekstür und steckte gerade ihren Notizblock beiseite. "Wir sind hier vorerst fertig."
"Ja, Mä'äm." Rasch stellte er den Kerzenständer wieder hin. Das Bild eines Waldes, eines verschlungenen Dschungels, wurde nun schwach von dem Licht beleuchtet, als der Obergefreite und seine Chefin das Haus der Lebensstein verließen.
"Es tut mir leid, Thymian", begann Irina, als sie wieder draußen standen und ins Nachmittagslicht blinzelten. Die Wächter waren aus dem Schatten des Hauses getreten. "Aber ich durfte dort drinnen nicht zu erkennen geben, ob ich dir glaube oder nicht." Sie klopfte gegen ihre Tasche, wo ihr Notizblock steckte. "Ich glaube, ich habe mehr Lügen als Wahrheiten notiert. In dieser Familie stimmt ganz und gar nichts."
"Ich habe wirklich mit einer Frau geredet, ich schwöre es dir", gab Thymian leise zurück.
"Gehen wir zum Wachhaus. Dort kannst du sagen, was du gesehen und gehört hast. Ob es der Wahrheit entspricht, müssen wir dann noch herausfinden."

17.03.2004 13: 02

Daemon

"Ihr? Hier raus?", fragte der Mann mit dem hut, "Hah! Ihr werdet herausfinden, was Archäologen mit Grabräubern machen.", er zog Roy weiter, der ächzte und sein Bein etwas nachzog, "Glaubt mir, wir haben einige Erkenntnisse gesammelt, die das Ganze sehr interessant gestalten werden. Für die Zuschauer.", fügte er hinzu.
"Das könnte euch so passen!", schrie Clement auf und warf sich auf den Archäologen. Ein wildes Handgemenge war die Folge. Clement floh den dunklen Gang herunter, Roy schrie und fiel zu Boden, zerrte den Mann jedoch mit sich und schlug ihn nieder. Er griff nach der Machete, die der Achäologe am Gürtel trug und holte aus, als er auf einmal die Augen verdrehte und zur Seite sackte. Mit aufgerissenen Augen sah der Mann seine Retter an.
"Man sollte eine Gefängnistür auch zuschließen, einfach die Tür zuziehen reicht nicht.", kommentierte Daemon, "Hör auf, den Mann zu schlagen, Gefreiter, er ist schon bewußtlos..", er half dem Archäologen auf, "Ich denke, wir arbeiten ab jetzt besser zusammen.", sagte er.

17.03.2004 19: 09

Robin Picardo

Ein leises Brummen erfüllte den Raum und der Boden begann zu vibrieren.
"Was soll jetzt das?", fragte der ehemals gefangene Abteilungsleiter DOG den Archäologenwächter.
Der immer noch benommene Mann antwortete stockend.
"Irgendwer scheint die Falle ausgelöst zu haben!"
Feiner Staub begann von der Decke zu rieseln und feine Risse begannen sich in den Wänden zu zeigen.

17.03.2004 19: 25

Daemon

"Dieser verdammte Dieb!", fluchte der Mann mit dem Schlapphut, "Er hat die Todesmurmel ausgelöst.", er rannte los. Die drei Wächter folgten ihm dicht auf. Während des Laufens durch den düsteren Gang murmelte der Archäologe pausenlos weitere Flüche. Plötzlich öffnete sich vor ihnen ein Raum. Eine Kugel rollte auf sie zu.
"Mist!", rief der Mann. Die Wächter sahen sich um.
Daemon trat langsam vor und hielt die Hand in den Weg der Kugel. Sie rollte langsam davor und der Hauptmann hob sie auf. Nachdenklich betrachtete er die etwa zwei Zentimeter große Kugel.
"Das war meine absolut maßstabsgetreue Kopie der Todesfallen im Tempel des Krokodilgotts Offler im Urwald von Klatsch.", jammerte der Archäologe, "Es hat Tage gedauert, alles richtig auszubalancieren.", wütend sah er sich um, "Er muß dir Treppe hoch sein. Schnell, bevor er uns entkommt!", er rannte wieder los.

18.03.2004 21: 12

Arthur Messerfein

Pismire, Art und Bregs waren indes in Araghast's Büro eingekehrt und unterhielten sich über die derzeitigen Fakten.
"Die Metallplatte war eingenäht in den Körper von Edmund Lebensstein", schloss der Oberleutnant.
Art überlegte kurz: "Dann wollte er es für die Nachwelt erhalten."
Bregs sah ihn an.
"Ist doch klar, Metall überlebt länger als Lebensformen", meinte Art knapp.
"Dann fragt sich aber, warum uns jemand noch mehr Informationen gibt, indem er mit einem dazu gehörigen Messer wirft", erwiderte Araghast mit Nachdruck.
"Vielleicht ist es nur dieselbe Sprache und gehört gar nicht wirklich zu der Platte", Pismire sah den Korporal warnend an.
"Das ist möglich, aber das stinkt doch nach einer Verschwö...", Bregs wurde durch das Klopfen der Tür unterbrochen und sah auf, "Herein?!"

Rina trat durch die Tür zu Araghast's Büro und blickte in die Runde.
"Und, was war bei den Lebenssteins", fragte Pismire gespannt und lehnte sich etwas zurück.
"Dort ist was faul", erwiderte Rina mit einem genervten Unterton und stzte sich stöhnend auf den nächsten Stuhl. Thymian folgte erst jetzt langsam durch die Tür und blieb stehen.
Art sah sich den jungen RUM-Kollegen genau an. Irgendetwas haftete an ihm wie Ankhschlamm an einem Schuh im Winter. Außerdem konnte dieser Mann nie lange den Blicken anderer stand halten.
Typisches Weichei, dachte Art an seinem Bart zwirbelnd, wie der es wohl so lang überlebt hat.. Wohl ein Glückspilz
"Nun?", stellte Araghast die Frage in den Raum.
"Wie gesagt, ich wurde von hinten bis vorne nur angelogen. Dort mieft es nach Intrigen und Verschwörung". Bregs sah Pismire triumphierend an, dieser erwiderte den Blick etwas gelangweilt.
"Auf jeden Fall", fuhr Rina fort, die dies amüsiert mit angesehen hatte, "ist dort was im Busch. Damit müssen wir uns noch genauer beschäftigen." Der Leutnant führte die Erklärung fort und erzählte was alles im Haus passiert war.
"Thymian hatte übrigens eine interessante Unterhaltung mit einer Dame die nicht da war", Rina lächelte wissend und zeigte auf den Obergefreiten, der sich offensichtlich bemüht hatte, sich nichts anmerken zu lassen.
"Ähm... sie war da!", Thymian trat von einem Fuß zum anderen.
Rina verdrehte die Augen leicht: "Ja, ich glaub dir ja, wie sah sie noch einmal aus?"
"Um, nun, äh, sie hatte dunkles Haar und ein Kleid in Grüntönen an, wie... wie die Lady!", Thymian verstummte und sah zu Boden.
Art und Bregs sahen sich an, dann fragte der Korporal: "Hat sie ihren Namen gesagt? Veronika Vogelsang vielleicht?"
"Nun... nein, sie nannte sich Margarethe Sur... Sie war da, ich habe sie gesehen!"
"Ja, ist okay, wir glauben dir", Araghast sah irgendwie leicht enttäuscht aus.
"Es gibt eine Menge dunkelhaarige Frauen in Ankh Morpork", sagte Pismire geduldig, "Und ein Kleid in Grüntönen kann auch jede tragen."
"Und wenn es dieselbe war, könnte sie einfach irgendeinen Namen genannt haben", meinte Bregs.
Pismire zuckte mit den Schultern: "Damit muss man sowieso immer rechnen, Korporal."

18.03.2004 22: 48

Thymian Pech

"Also, was ich mit Sicherheit sagen kann, ist, dass die Familienmitglieder sich gegenseitig nicht ausstehen können. Tiberius Lebensstein, das Familienoberhaupt, kann seinen Enkel offenbar nicht leiden und die Witwe scheint niemand zu registrieren. Ich vermute, sie wird völlig unterdrückt, aber das könnte auch Fassade sein." Rina rieb sich genervt über die Stirn. "Verflucht, ich weiß einfach nicht, welche Antworten ich von denen für bare Münze nehmen kann. Auf jeden Fall sagt die Familie, dass Edwin vor zwei Monaten aufgebrochen ist, das nächste Lebenszeichen fand der Großvater in der Zeitung, wo er den Namen seines Sohnes als Entdecker des Jungbrunnen las. Er wartete, dass sein Sohn nach Hause kam, aber als ein paar Tage verstrichen waren, gab er schließlich eine Vermisstenanzeige auf. Nur wenige Stunden bevor Ediwn tot vor unserem Wachhaus aufgefunden worden ist."
"Wenn das mal Zufall ist..", murmelte Bregs. "Irgendetwas verwertbares? Kannte die Familie Freunde, Menschen, die Edwin auf seinen Reisen begleitet haben könnten?"
"Nun, sein Sohn hat ihn einmal begleitet. Ich habe ihn danach gefragt, aber er meinte nur, dass er ihn aufgrund von.. Differenzen nicht ein zweites Mal begleitet hätte. Edwin war offenbar ein Einzelgänger. Anderere Begleiter wußte er nicht zu nennen." Rina seufzte und starrte auf ihren Notizblock. "Ich habe natürlich alle gefragt, was sie denken, wer ihn vergiftet haben könnte, aber da kam gar nichts. Das einzige, was der alte Lebensstein vermutete, dass man Edwin mit der Nachricht in der Zeitung schaden wollte. Und die Witwe schien viel zu sehr mit Trauern und Jammern beschäftigt zu sein."
"Vielleicht jemand, der Edwin seinen Erfolg und seine Entdeckung nicht gönnte. Ein Kollege, ein Begleiter", dachte Araghast laut, schüttelte dann aber wieder den Kopf. "Es passt alles nicht zusammen. Da muss eine große Ver-"
"Welchen Erfolg? Welche Entdeckung?", schaltete sich die schneidende Stimme von Art dazwischen. "Ich glaube nicht, dass Edwin irgendetwas entdeckt hat. Zumindest nicht den Jungbrunnen", fügte er mit dem Seitenblick auf die Metallplatte hinzu. "Wir haben auch nur die Nachrichten aus der Zeitung und ich würde davon nichts für bare Münze nehmen", äffte er ein wenig den Tonfall von Rina nach. Dann lehnte sich der Gefreite wieder an die Wand und sah die anderen abwartend an.
"Ich äh, denke das auch", erwiderte Thymian leise. "Die La-- äh grüne Frau sagte mir, Edwin Lebensstein wäre nie von Ankh-Morpork zum Wyrmberg aufgebrochen. Ich weiß nicht, ob ich das glauben soll, aber langsam klingt es pausibel."
"Ihr meint-" Araghast war von seinem Stuhl aufgesprungen. "Ja, so könnte es sein. Ich betone, so könnte es sein. Nur mal angenommen, Lebensstein hat keinen Jungbrunnen entdeckt, vielleicht war er sogar auf Reisen, aber nicht des Jungbrunnen wegen. Dann kommt er zurück nach Ankh-Morpork und muss in der Zeitung lesen, dass er der Entdecker des Jungbrunnen ist. Diese Nachricht hindert ihn daran sich offen zu erkennen zu geben, zum Beispiel zu seiner Familie zu gehen, denn die Bürger und die Zeitung würden es erfahren und er wäre ständigen Fragen ausgesetzt. Vielleicht würde man ihn sogar zwingen Menschen zum Wyrmberg zu begleiten." Die Stimme des Püschologen nahm einen unheilsschwangeren Tonfall an. "Er war gezwungen unterzutauchen. Und das war sein Untergang. Seine Feinde konnten ihn bequem beseitigen."
"Und zulassen, dass er vor unserem Wachhaus stirbt? Nein, ich glaube, deine Theorie hat noch einen Haken", unterbrach ihn Rina.
"Wir sollten jemanden suchen, der uns diese Schriftzeichen entziffern kann. Wenn es um keinen Brunnen, sondern um eine Platte und einen Dolch geht, was auch nur eine Theorie ist, dann sollten wir wissen, was sie für eine Botschaft enthalten. Vorher bringen keine Verschwörungstheorien etwas." Pismire sah in die Runde.

19.03.2004 12: 13

Robin Picardo

***Irgendwo am Wyrmberg***


Wildes Pflanzenwachstum dominierte die Szene. Man konnte mit Fug und Recht von einem Regenwald in ursprünglichen Sinne sprechen. Raubtiergebrüll und heftiges Vogelgezwischer untermalten das Ganze in würdiger Form, nur unterbrochen von einem leisen Wasserplätschern.
Ein kleiner Gumpen gefüllt mit kristallklarem Wasser lag ziemlich idyllisch eingebettet zwischen Bäümen, Sträuchern und anderem Gewächsen.
Ein kleiner Vogel, der Gattung des lautkrächzendem Pavianschreiers angehörenden, landete Geschickt an den Gestaden der Quelle und begann föhlich zwitschernd in dem klaren Nass zu baden.
Nicht lange darauf hätte ein wohl erstaunter Beobachter folgende Entdeckung gemacht:
Je länger der Vogel seinem feuchten Vergnügen nachging, desto rückgängiger wurde seine Entwicklung...über den Jungvogel, zum Küken, bis schließlich nur noch ein Ei langsam wippent auf den Wellen trieb.
Philosophen mögen nun das Beispiel mit dem umstürzenden Baum im Urwald vorbringen, der ein Geräusch (oder auch keines) verursacht wenn jemand (oder auch niemand) zuhört.
Genauso verhielt es sich hier! Geschehen Dinge die niemand beobachtet. Man könnte die Geschichte weiterspinnen und auch gleich fragen:
"Geschehen DInge die niemanden interessieren?"

27.03.2004 12: 36

Araghast Breguyar

Leise Schritte hallten durch den leeren Korridor im Hause der Lebenssteins, als die Dame, die sich Thymian Pech als Margarethe Sur vorgestellt hatte, suchend die Reihe der Bilder entlangschritt. Schließlich hatte sie gefunden, was sie gesucht hatte. Verstohlen blickte sie sich um, ob sie auch wirklich allein war. Dann öffnete sie ihre Handtasche und ließ die kleine Bleistiftzeichnung, auf dem der Wyrmberg mit seiner Umgebung abgebildet war, mitsamt Rahmen hineingleiten.

* * *


"Aber wenn es nicht der Jungbrunnen war, was könnte er dann entdeckt haben, oder vielleicht auch nicht entdeckt haben?" Mit einem leisen Knall klappte Araghast sein Notizbuch zu, dessen Inhalt er wieder einmal aktualisiert hatte.
"Wer weiß, vielleicht liegt des Rätsels Lösung ja in der Archäologengilde." seufzte Rina. "Da denke ich mir, wird man, was auch immer auf dem Dolch und der Platte steht, wohl am ehesten erkennen können."
"Und unsere beiden DOGs und Weufolt sind langsam wirklich überfällig." brummte Araghast und warf einen Blick auf die Uhr, die er sich für die Zeit der Ermittlungen aus dem Arsenal ausgeliehen hatte. "Schon über zwanzig Minuten."
"Wer weiß was ihnen da zugestoßen ist." bemerkte Pismire trocken. "Über die Archäologengilde wird so einiges erzählt." Er zog ein Ziegenkäseplätzchen aus den Tiefen seiner Kleidung und begann, daran herumzuknabbern.
"Na dann." Araghast sah in die Runde und steckte den Dolch und die Platte ein. "Hat jemand was gegen einen kleinen Abstecher um nachzuschauen was die drei da gerade treiben?"

* * *


Währenddessen hatten Daemon, Robin und Weufolt völlig die Orientierung verloren. Mehr oder weniger keuchend und im Falle der ersteren beiden mittlerweile von heftigen Seitenstichen geplagt rannten sie hinter dem Mann mit dem Schlapphut her, immer sorgsam darauf bedacht, ihn nicht aus den Augen zu verlieren, da sie befürchteten, aus dem Schatzraumsystem unter der Gilde nie wieder lebend herauszufinden.
"Eins... weiß... ich ganz... bestimmt..." japste Robin. "Grabräuber ist... garantiert... kein beruf... für... mich."
Plötzlich ertönte vor ihnen ein Krachen, als ob ein Stapel mit zerbrechlichen Gegenständen gefüllter Kisten beschlossen hätte, den Gesetzen der Schwerkraft nachzugeben, gefolgt von einigen schmerzerfüllten Aufschreien und dem dumpfen Geräusch einer Faust, welche mit einem menschlichen Schädel kollidierte. Die Schreie brachen abrupt ab.
Nach Luft ringend lehnten sich die drei Wächter an die nächsten zur Verfügung stehenden Gegenstände und warteten eine Weile, bis sich die tanzenden Sternchen vor ihren Augen wieder ein wenig beruhigt hatten.
"He!" rief Daemon plötzlich und wies auf das Schild, welches an der Kiste klebte, die er sich zur Ruhestätte auserkoren hatte. "Seht euch das mal an!"
Vorsichtig in die Richtung spähend, in die der Mann mit dem Schlapphut verschwunden war und sich vermutlich gerade darum kümmerte seinen bewußtlosen Gegner zu fesseln, näherten sie sich dem Hauptmann.
"Das gibts doch nicht." flüsterte Robin, als auch er das Schild gelesen hatte.

E. Lebensstein, Exponat Nr. 5971B Sch.-Raum 39

stand in fein säuberlichen Lettern geschrieben.

31.03.2004 0: 14

Daemon

Über die Archäologengilde wird einiges erzählt. Das ist wahr. Die Erzählungen reichen von langweiligen, verwirrten Männern, über Beschreibungen zentimeterdicker Staubschichten bis hin zu kleinen Pinseln und Besen. Keine der Erzählungen behandelt Reliefe, die in Eis aufbewahrt werden, Abhandlungen über heidnische Rituale, die nur die älteren Mitglieder der Gilde lesen dürfen oder die Lebensweisen gewisser Ureinwohner Klatsch'. Eigentlich sind die Erzählungen ziemlich langweilig, wenn man drüber nachdenkt. Die Wächter sahen sich kurz an. Etwas später rieb sich Daemon die Finger.
"Wer hat das blöde Ding so fest zugenagelt?", fragte er.
"Muß doch irgendwie aufgehen.", brummte Robin und hielt inne. Er kniff die Augen zusammen und bückte sich, "He, wartet mal.", er pustete an das Holz der Kiste, Staub umhülte kurz seinen Kopf, "Das ist kein E.", verkündetete er, "Hier steht L. Lebenstein!"
In diesem Moment tauchte der Mann mit dem Hut hinter ihnen auf.
"Dann wollen wir mal rauskriegen, was diese beiden Grabräuber hier wollten.", sagte er und schleifte (schliff?) den bewußtlosen Clement hinter sich her.

03.04.2004 16: 09

Robin Picardo

EIn eiskalter Schwall Wasser weckte den ohnmächtigen Clement, der zwischenzeitlich auf einem Stuhl gefesselt saß.
Die Wächter hielten sich dezent im Hintergrung und beobachteten das 'Schauspiel'.
Der Mann mit dem Hut, der sich dem Wächtertrupp zwischenzeitlich als Professor Harald Fort vorgestellt hatte, begann geschickt das Verhör, in dem er den Tisch ein wenig näher schob, sich lässig daran anlehnte und mit einer alten Öllampe für schummriges Licht sorgte.
"Sieh an , sieh an!", Daemon stubste seinen Stellvertreter mit dem Ellbogen in die Flanke. "Ein Profi! Schau zu únd lerne!"
Professor Fort zündete sich eine selbstgedrehte Zigarette an und blies Clement langsam und mit voller Absicht den blauen DUnst ins Gesicht.
"Was wolltet ihr hier unten!", gegann Fort scharf.
"Aus mir bekommst du nichts heraus!!", zischte der Grabräuber feindseelig.
"Sososo! Du willst also die harte Tour!", Haralds Augen verengten sich zu messerscharfen Schlitzen. "Du weißt was wir normalerweise mit Leuten wie dir machen?"
"Und wenn schon! Mir machst du keine Angst!", Clement spuckte in Richtung des Professors.
Unbeeindruckt stand Fort aus und hob eine kleine Schiefertafen, die bis jetzt achtlos am Boden lag, auf und pustete theatralisch den Staub von ihr.
"Jetzt kommts!", sagte Robin aufgeregt.
Mit einer eleganten Bewegung zückte der Professor ein bis dato nicht sichtbares Messer.
"Er wird ihn doch nicht in Scheibchen schneiden?!?!", fragte Weufolt angstvoll.
"Glaube ich nicht!", begann der Hauptmann "In Scheibchen geschnitten kann man so schlecht reden!"
Ein Geräusch, gleich dem das man sich vorstellt, wenn man sich in der Kerkerdimension befindet, erfüllte den Raum, als der Professor begann, mit seinem Dolch auf der Tafel zu kratzen.
"Das ist ja noch schlimmer!!!", die Augen des jungen Gefreiten weiteten sich und seine Hände bewegten sich reflexartig zu seinen Ohren, was Clement, auf Grund der Fesslung leider icht vergönnt war.
"AAAAAA ich rede! Ichsage alles!!!", wimmerte der Gefangene.

08.04.2004 11: 44

Araghast Breguyar

Währenddessen marschierte ein Trupp von fünf entschlossenen Wächtern in Richtung Archäologengilde. Nach eingehender Diskussion waren sie schließlich zu dem Schluß gekommen, daß ihren Kollegen etwas zugestoßen sein mußte und sie besser daran taten herauszufinden, wo die drei abgeblieben waren.
Mit grimmiger Miene schritt Araghast voraus. Er mochte gar nicht daran denken, was die Mitglieder der Archäologengilde, die teilweise für ihre Skrupellosigkeit geradezu berüchtigt waren, mit zufällig herumschnüffelnden Wächtern anstellen konnten. Und wenn Daemon, Robin und Weufolt etwas zugestoßen war... Er würde auf jeden Fall den dazugehörigen Ärger bekommen. Zum mittlerweile hundertsten Mal verfluchte er die Tatsache, daß ausgerechnet er das Kommando für die Ermittlungsgruppe 'Jungbrunnen' erhalten hatte. In der Tasche seines Mantels steckten der Dolch und das Plättchen. Hoffentlich war jemand in diesem verdammten Laden in der Lage, die Zeichen darauf zu entziffern.

* * *


Während Daemon und Robin dem Verhör zusahen, hatte sich Weufolt heimlich zurückgeschlichen, und war nun dabei, den Deckel der Kiste zu lösen. Mit einem in einer Vitrine gefundenen tsortanischen Opfermesser hebelte er die Nägel aus dem Holz, bis sich der Deckel schließlich beinahe geräuschlos zur Seite schieben ließ. Aus dem angrenzenden Schatzraum drang immer noch das Wimmern Clements. Doch als er den Inhalt der Kiste erblickte, war der Gefreite beinahe ein wenig enttäuscht. Lediglich der Kopf einer tönernen Amphore ragte aus einem Gewirr von Holzwolle. Da Weufolt nicht wußte, was er mit seinem Fund sonst anfangen sollte, hob er das mit einem Korken verschlossene Gefäß aus seiner schützenden Verpackung und klemmte es sich unter den Arm. Im Inneren der Amphore gluckerte es leise.

* * *


"Da bist du ja wieder, Gefreiter." wisperte Robin, als er Weufolt zurückkehren sah.
"Eine Frau?" herrschte Professor Fort derweil den leise vor sich hinjammernden Clement an. "Was für eine Frau?"
"Sie... sie..." stammelte der Einbrecher und zitterte dabei wie Espenlaub. "Sie war..."
Der Professor schnaubte unwillig und sah die drei Wächter wütend an. Er trat auf sie zu und riß Weufolt die Amphore weg.
"He..." protestierte der Gefreite, doch der aufgebrachte Archäologe beachtete ihn nicht. Er riß den Korken aus dem Flaschenhals und schnupperte an dem Inhalt.
"Na, du kleiner Mistkerl," wandte er sich wieder an seinen Gefangenen. "Noch ne kleine Dusche gefällig?"
"Die Frau, die...die..." brachte Clement hervor. "Sie..."
"Rede endlich, du Feigling!" brüllte Professor Fort und kippte einen Schwall Wasser über den Einbrecher. "Oder muß ich dich erst ertränken?"

* * *


Stufe um Stufe stieg Araghast die Treppe zum Haupteingang der Archäologengilde hinauf und überlegte fieberhaft. Auf seine Frage, wer denn nun versuchen sollte am Pförtner vorbeizukommen, hatten seine Kollegen ihn nur unmißverständlich angesehen. Du bist hier der Püschologe war die Botschaft ihrer Blicke gewesen. Jetzt durfte er nur nichts falsches sagen...
Energisch hämmerte er gegen das dunkle Holz der Tür.
"Was ist?" krächzte eine mißmutige Stimme und eine kleine Klappe wurde in Augenhöhe des Korporals aufgeschoben.
Araghast schlug den Kragen seines Mantels hoch, um sein Uniformhemd zu verbergen und setzte seine ausdrucksloseste Miene auf.
"Seiner Exzellenz dem Patrizier sind in letzter Zeit einige Beschwerden über unlizenzierte Grabräumerei zu Ohren gekommen." erklärte er in kaltem Tonfall. "Er hat eine Kommission zusammengestellt, die die Sache einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen soll."
"Hm." antwortete der Pförtner. "Und das soll ich tatsächlich glauben?"
Als Antwort hielt Araghast kurz ein mit einem Siegel versehenes Dokument hoch.
"Seine Exzellenz wäre sehr ungehalten, wenn jemand die Untersuchungen seiner Gruppe behindert. Und unter uns gesagt: Diese Zusammenarbeit wird auch Ihnen nur zum Guten gereichen. Ich kann mir zum Beispiel denken, daß unlizenzierte Grabräumerei dem Ansehen Ihrer Gilde ziemlich schadet."
Der Pförtner schien eine Weile zu überlegen.
Schließlich räusperte er sich.
"Na schön, ich gebe unserem Gildenoberhaupt Bescheid." brummte er. "Wenn Sie und Ihre komische Untersuchungsdingsbums bitte im Vorzimmer warten würden..."
Mit knirschenden Angeln öffnete sich die Tür. Hinter seinem Rücken zeigte Araghast seinen Kollegen den hochgestreckten Daumen. Erstaunlich, was man alles erreichen konnte, wenn man nur irgendein mit einem Siegel versehenes Dokument hochhielt. Es reichte, wenn es die vom Anwalt Tagscheu ausgestellte Urkunde für den Verkauf des Anwesens Onkel Idians war.


13.04.2004 22: 08

Daemon

Robin richtete sich wieder auf und wischte sich über den Mund.
"Oh, ihr Götter, was war in der Amphore?", ächzte er. Weufolt versuchte, Daemon zu Besinnung zu bringen, der bei dem Anblick des Vorgangs in Ohnmacht gefallen war. Professor Fort stand regungslos mit der Amphore in der Hand neben dem Stuhl und starrte entsetzt auf das, was von Clement übrig geblieben war.
"Es sah aus...", stöhnte der Chief-Korporal, "... als wäre er in Sekunden um tausend Jahre gealtert."

15.04.2004 11: 05

Araghast Breguyar

Mit schlurfenden Schritten entfernte sich der Pförtner mit dem Tempo einer fußkranken Schnecke.
"Also." flüsterte Araghast, nachdem der Mann nicht mehr zu sehen war. "Wir haben etwa zehn Minuten Zeit, bis er wieder hier erscheint und uns höchstwahrscheinlich rauswirft. Wir bilden zwei Gruppen: Pismire, Thymian und Irina sehen sich nach unseren Vermißten um, während der Gefreite Messerfein und ich versuchen werden jemanden zu finden, der uns sagen kann was die Kritzeleien auf dem Dolch und der Metallplatte bedeuten."
Insgeheim war Araghast froh, Arthur bei sich zu haben. Etwas zusätzliche Rückendeckung konnte nie schaden, vor allem wenn man sicherheitshalber um nicht allzusehr aufzufallen sein Schwert im Büro gelassen hatte.
Leise über den wahrscheinlichsten Aufenthaltsort der Vermißten diskutierend machte sich der Suchtrupp 1 auf den Weg in Richtung Treppenhaus.
"So eine Gilde beschäftigt doch bestimmt einen Schriftgelehrten oder einen Experten für Runen und geheimnisvolle-Kritzeleien-auf-Artefakten." wisperte Araghast seinem Kollegen zu. "Und wenn wir schon mal hier sind und zufällig ein Mitgliedsregister der Gilde finden können wir auch gleich mal schauen, ob eine Margarethe Sur, eine Veronika Vogelsang oder irgendein weiteres Mitglied der Familie Lebensstein außer dem verstorbenen Edmund drinsteht."
Arthur Messerfein nickte nur und bewegte möglichst unauffällig die Hände in Richtung seines Gürtels, wo er seine Wurfmesser und -dolche verwahrte.
"Wir gehen hoch." erklärte Araghast. "Die anderen sind nach unten verschwunden."
Und der Zombie und der Halbvampir machten sich auf den Weg durch die langen Reihen verschiedenster Statuen, welche die Eingangshalle zierten.

Und so kam es, daß die drei vom Gildenpräsidenten geschickten Rausschmeißer, die wenige Minuten später an der Eingangstür eintrafen, niemanden mehr vorfanden, den sie in den frühen Abend hinauswerfen konnten.

* * *


Professor Fort ließ die Amphore fallen, welche mit einem lauten Klirren auf dem steinernen Fußboden zerbrach. Immer noch starrte er jenes runzlig-vertrocknete, knochige Etwas an, welches vor einer halben Minute noch ein mutmaßlicher Einbrecher namens Clement gewesen war.
Hauptmann Daemon stöhnte leise und schlug die Augen auf.
"Was ist passiert?" fragte er mit schwacher Stimme. "Ich habe geträumt daß ich gesehen habe, wie..." Allein die Erinnerung an die Geschehnisse ließ ihn erschaudern.
"Du hast es nicht geträumt, Hauptmann." antwortete ihm Robin. Auch er klang ziemlich mitgenommen. "Es ist wirklich passiert."


16.04.2004 20: 08

Robin Picardo

"Woher hattest du die Amphore?!?!?!", herrschte der Archäologieprofessor den jungen Wächter Weufolt an.
"A..Aus der Kiste dahinten..", verunsichert deutete der Gefreite in eine unbestimmte Richtung.
Mit schnellen Schritten näherte sich Fort dem Wächter und packte ihm am Kragen.
"Du Kretin! Du weißt ja garnicht was du gemacht hast!!!"
Daemon und Robin reagierten schnell und schoben sich zwischen das potentielle Opfer und dem rasenden Professor.
"Nun mal langsam, Herr Professor!, begann der Hauptmann.
"Sie wollen sich doch nicht eines tätlichen Angriffs auf einen Wächter schuldig machen?", beendete Robin den Satz seines Chefs.
"Dieser Narr!! Wißt ihr was in der Amphore war?!?!?", die schrille Stimme des Archäologen schmerzte in den Ohren der Wächter.
"Nein, aber ich denke sie werden es uns gleich mitteilen.", sagte Daemon geschäftsmäßig.
"Man nennt die Flüssigkeit die Tränen IO's! Der Name soll eigentlich nur auf die absolute Seltenheit dieser Flüssigkeit hinweisen."
"Und was bewirken die Träünen?!", fragte Weufolt nach und erntete einen erneuten bösen Blick von Fort.
"Was bei einem verderbten Charakter passiert saht ihr ja! Aber was bei einer guten Seele geschieht ist absolut einmalig!!!", die Augen des Professors glänzten bei dier Aussage und ergänzte ein bißchen kleinlauter. "Leider findet man eine gute Seele nicht an jeder Strassenecke! Schon garnicht in Ankh-Morpork.


17.04.2004 11: 16

Arthur Messerfein

Die Schritte hallten durch die Aula des Gebäudes und alsbald kamen sie zu einer Tür. Leise öffnete Bregs sie und sah sich dahinter um. Er vergewisserte sich kurz, dass keiner am Korridor war, dann winkte er Art weiter. Sie standen auf einen Gang, der sich nach rechts und links mit ungefähr selber Länge erstreckte. Die Wächter einigten sich darauf, zuerst gemeinsam nach links zu gehen und sich nicht weiter zu trennen. Langsam gingen sie den Korridor entlang und sahen sich um. Sowohl links als auch rechts von ihnen befanden sich Türen, an denen Schilder angebracht waren.
Araghast sah sich eines der Schilder genauer an: "Hm, Komische Zeichen an der Tür."
"An der nächsten ebenfalls, aber sie scheinen anders zu sein", erwiderte Art und zeigte auf die Öffnung gegenüber.
Araghast ging eine weiter und blickte auf das Schild: "Nein, wie nett, ein Schild in unserer Sprache: 'Prof. Harald Fort'"
"Hm, erinnert mich an einen Laienschauspieler unserer Gruppe. Ist immer mit einer äußerst bärtigen Lady herumgerannt. Überall behaart und konnte nur einen Ton herausbringen.", Art blinzelte die Erinnerung wieder fort, "Hat immer gesagt, dass diese Laute verschieden sind. Hat ihm aber keiner geglaubt." Der Gefreite wanderte weiter und blickte die Schilder weiter an, als er etwas entdeckte. "Korporal?"
Araghast riss sich von einem Schild mit einer besonders schnörkeligen Schrift los und ging zu Art. Er blickte lautlos auf das Schild, dann noch einmal den Gefreiten an, kramte in seinen Taschen und hob die Metallplatte an die Tür.
"Sieht sich ähnlich", sagte Bregs nur, plötzlich stöhnte das Holz leise und die Pforte ging leicht auf. Araghast sah zur Klinke und bemerkte, dass Art sie mit einem seiner Messer aufgehebelt hatte.
"Schlechte Tür", Art sah Bregs kurz an, drückte den Eingang auf und ging hinein.


18.04.2004 18: 25

Thymian Pech

Etwas furchtsam schlich Thymian hinter seinen Kollegen her. Wenn er nicht wüßte, dass er die Archäologengilde eben erst vor ein paar Minuten von einer Straße in Ankh-Morpork betreten hätte, könnte man fast meinen, man würde sich in einem unterirdischen Tempel befinden.
Alte verstaubte Fackelhalter hingen an den Wänden, die sich aus großen Steinquadern zusammensetzten.
"Äh, sollen wir uns aufteilen oder so?", fragte der Obergefreite seine beiden weit höherrangigen Kollegen. Plötzlich blieb Pismire so abrupt stehen, dass Thymian beinahe gegen ihn gestolpert wäre.
"Da rein, schnell", zischte der Gerichtsmediziner und zog sie beide hinter eine Holzverschlagtür. Kurz nachdem sie diese hinter sich zugezogen hatten und von innen festhielten, kamen auch schon die Schritte und Stimmen näher.
Der Umstand, dass die Wächter festgekeilt in einem engen dunklen Raum standen und sich nicht vom Fleck bewegen konnten, war doch ein deutlicher Hinweis, dass sie sich in einem Schrank befanden.
Oder so etwas in der Art.
"Da ist die Kiste", hörten sie eine dunkle weibliche Stimme sagen.


19.04.2004 15: 46

Daemon

Lautes Knirrschen war zu hören, Ächzen und schließlich entfernten sich die Schritte - wesentlich langsamer als zuvor.
"Leonard wird gut dafür bezahlen, wenn ihr ihm seine Entdeckung wiederbringen.", hörte Pismire noch.
"Okay.", flüsterte der Oberleutnant, "Ich denke, sie sind weg.", langsam öffnete die die Tür und verließ den Schrank, "Thymian! Verfolge diese Leute und finde heraus, wo sie diese ominöse Kiste hinbringen. Ich suche weiter hier nach dem Hauptmann und den anderen Beiden." Der Obergefreite nickte und lief los, den Gang hinunter. Pismire lief eine Zeitlang weiter durch das Lager, bis er einen Flur erreichte. Verblüfft blieb er an einer Tür stehen.
"Was soll das denn werden?", fragte sie laut und schob den Riegel zur Seite, "Jetzt nehmen diese Grabengräber schon eigenmächtig Gefangene.", er stieß den am Boden Liegenden an, "He, wachen sie auf.", rief er, "Sie sind frei."
Roy stöhnte unterdrückt.


Harald Fort fuhr auf.
"Was ist da im Nebenbüro los?", sagte er. Daemon, Robin und Weufolt zuckten mit den Schultern.

04.05.2004 18: 46

Thymian Pech

"Na toll", dachte Thymian, als er Rina und Pismire in die andere Richtung davon stapfen sah. Warum soll ausgerechnet ich diese Kiste verfolgen? Wenn sie mich nun dabei entdecken würden?
Vorsichtig schlich er den Gang entlang, seine Schritte wurden etwas schneller, in der Ferne, vielleicht ein, zwei Gänge weiter hörte er die Stimmen, eine Frau, mindestens zwei Männer, aber sie waren zu weit weg, als dass Thymian die Stimmen hätte identifizieren können. Vielleicht war es die ominöse Frau in dem grünen Kleid.
Der Anwerber bog in die nächsten Gänge ein, passierte Türen und gestapelte Kisten, stets sah er einen Stofffetzen oder die letzte Hälfte einer der Personen um die nächste Ecke biegen. Dann plötzlich stoppte die kleine Gruppe vor einer Türe. Thymian lugte vorsichtig um die Ecke, man hörte das Klicken eines rostigen Schlosses. Leider verdeckte die große Kiste jeden genaureren Blick auf die Männer und die Frau.
Nur einer der Männer blickte kurz nach hinten, Thymian zog erschrocken den Kopf zurück und presste sich leise keuchend an das Mauergestein. Einige bange Sekunden verstrichen, aber der Mann hatte ihn wohl nicht entdeckt.
Erst als noch weitere Sekunden vorüber gezogen waren, wagte es Thymian wieder in den Gang zu sehen. Die Gruppe mitsamt Kiste waren verschwunden und so beschleunigte der RUM-Wächter seinen Schritt bis er ebenfalls an der Türe angelangt war. Vorsichtig rüttelte er daran und seine Befürchtung die Türe wäre wieder abgeschlossen worden, erwiesen sich bedauerlicherweise als richtig.
"Mist." Thymian sah sich hektisch um, aber es gab keine andere Möglichkeit, wohin die Personen gegangen waren. Er mußte durch diese Türe. Seine Taschen nach einem Dietrich oder etwas in der Art abklopfend, überlegte er rasch, bis ihm glücklicherweise die Klappe mitten in der Türe auffiel.
Auf Zehenspitzen reckte er sich hoch bis seine Hände die Klappe erreichten und beiseite schieben konnte. Es war offensichtlich ein Guckloch für besonders große Menschen. Vielleicht hatte hier auch mal in besseren Zeiten ein Trolltürsteher aufgepasst.
Thymian sah durch einen feinen Nieselregen auf einen grauen, im Zwielicht liegenden Hinterhof, eingerahmt von den Gebäuden der Archäologengilde. Viel interessanter als die dunklen Mauern an denen der Regen herablief, war eine große Kutsche, die im Hof stand und gerade von den zwei Männern beladen wurde. Thymian sah durch die Klappe nur Ausschnitte, aber die Kiste wurde eindeutig in die Kutsche verfrachtet. Von der Frau war keine Spur zu sehen, vielleicht saß sie schon in der Kutsche.
Knallend wurde die Türe zugeschlagen, einer der Männer nahm auf dem Kutschbock platz, der andere in der Kutsche selbst. Thymian hörte das Schnauben und Antraben von Pferden, sah sie aber nicht. Dann rolllte die Kutsche davon und präsentierte Thymian an ihrer Breitseite noch einmal einen großen Schriftzug, den er aber nicht lesen konnte.
Mit hängenden Schultern trottete Thymian den Gang zurück, um seiner Schäffin von der mageren Ausbeute zu berichten.

"Was machen Sie denn da?" Harald Fort stand vor dem Nebenraum und sah Irina und Pismire wütend an. "Was fällt ihnen ein? Wo ist-"
"Der Gefangene?", fiel ihm Pismire scharf ins Wort. "Ihnen ist wohl hoffentlich klar, dass Sie überhaupt gar kein Recht haben hier jemanden festzuhalten."
Hinter dem Gerichtsmediziner gab Roy Fersengeld, hetzte durch den Gang und war bald schon um die nächste Ecke gebogen.
"Was ist denn hier los?" Daemon, Robin und Weufolt traten auf den Flur. "Oh, ihr seids", sagte Daemon, als er die anderen zwei Wächter sah.
Rina hob eine Augenbraue. "Ihr seids? Wir machen uns große Sorgen, wo ihr nur steckt, ob euch was zugestoßen ist und alles, was euch dazu einfällt, ist, 'ihr seids'?!" Die RUM-Schäffin verschränkte die Arme.

07.05.2004 15: 22

Robin Picardo

Robin war genervt!
"Wir dachten wir Vergnügen uns in den katakombenartigen Kellern der Gilde!", die Aussage des Dobermannes troff vor Ironie.
"Ganz ruhig Robin!", Dae erkannte das er seinen jungen Stellvertreter bremsen musste, wenn er nicht Zeuge einer sehr unschönen Szene werden wollte. "Viel hat die Ermittlung hier nicht ergeben, außer das haufenweise komisches Zeug von unserem unserem Freund hier rumliegt. Unser Zeuge der etwas über eine mysteriöse Frau hätte sagen können, hat die Spezialbehandlung nicht überlebt.", begann Daemon zu referieren.
"Aber trotzdem hättet ihr Euch melden können!", schimpfte Rina.
"Ja klar!", motzte Robin zurück. " Die hiesigen Verliese und Kerker sind ja voller Kom-Dämonen und achja da drüben ist ja der Taubenschlag! Die Gildentypen waren ja auch hocherfreut, dass wir bei ihnen rumschnüffeln...", dies war sozusagen der einleitende Gong zur Schimpftriade des Gildenexperten.

08.05.2004 9: 35

Pismire

Doch bevor überhaupt die erste Runde auch nur eröffnet werden konnte, hob Pismire sie Hand: "Schön und gut, aber das bringt uns hier wenig weiter. Euch scheint nichts passiert zu sein und wir wüssten zu gerne, was das hier zu bedeuten hat. Wer..."
"Ob uns das weiter bringt oder nicht, Pismire; dennoch brauche ich mir keine schnippischen Antworten von einem Chief-Korporal gefallen zu lassen", unterbrach Rina den Schmanen mit eisiger Stimme. "Und schon gar nicht vor dem da." Ihr Daumen zeigte in Richtung Harald Fort.
"Das war nicht schnuppisch, Leutnant Lanfear", gab Robin wütend zurück, "sondern die einzg mögliche höfliche Art auf eine selten dämliche Frage zu antworten. Und zwar ohne schnippisch zu werden."
"Dämlich?", schnauzte Rina, "du wagst es, meine Frage dämlich zu finden? Dann frag mich doch mal, wie ich euer "Oh-wir-hatten-es-ja-so schwer-in-den-Kellern-der-Gilde-Gewinsel" finde!"
"Vergreifst du dich da nicht ein wenig im Ton?", stellte sich Daemon nunmehr schützend vor seinen Stellvertreter.
"Ob ich mich im Ton vergreife oder nicht, Daemon, liegt einzig und allein an dem Ton, mit dem mir hier begegnet wird". brüllte Rina lautstark.
Und Pismires versuch, erneut beschwichtigend die Hände zu heben, erntete lediglich den Satz: "Lass gefälligst dein blödes Herumgefuchtel!"
Dies wiederum erinnerte den alten Mann reflexartig an Dinge wie Rang, Status, Körpergröße und Alter und er schnauzte: "Ein wenig Ruhe könnte der Angelegenheit nicht schaden, junge Dame!"
"In diesem Fall heißt es nicht junge Dame, du alter, alter ZAUSEL!" Die Leiterin von RUM lief zu voller Lautstärke auf und stemmte wütend die Arme in die Seite.
Professor Fort musterte die Szene mit Erstaunen, während Weufolt versuchte, eins mit der Wand zu werden, um nicht in diese offensichtlich viel mit Rang und Status zu tun habende Auseinandersetzung gezogen zu werden und das Gewitter auf sich zu ziehen.


Der Raum, in den Araghast und Arthur eingedrungen waren, schein ein typischen Arbeitszimmer eines Archä#ologen oder Grabräumers zu sein. Jede freie Wand war mit zimmerhohen Regalen bestückt, auf denen sich ein wildes Durcheinander an Scherben, Kisten mit (vermutlich) noch mehr Scherben, Papyri, Pergamentrollen, seltsamen Werkzeugen und vielem mehr befand.
Der Püschologe räusperte sich anstandshalber - falls sich doch jemand im Raum befand, dann begann er zusammen mit Art, sich gründlich umzusehen. Ohne weiter darauf zu achten hörte er hastiges Rennen auf dem Flur und nach einer kleinen Weile hörte der immer lauter werdende Stimmen aus einem der nahe gelegenen Räume. Es schien ein heftiger Streit im Gange zu sein.
"Worüber wohl die Gildenmitglieder sich so streiten?", fragte er sich laut.
"Keine Ahnung", entgegnete der Gefreite lakonisch, "aber eben hat Leutnant Lanfear Oberleutnant Pismire einen alten Zausel genannt."
Araghast fuhr herum. "Wie bitte!?"
"Nun, in einem der benachbarten Büros streiten gerade einige Mitglieder deiner Einsatzgruppe heftig über die Fragen des guten Benehmens, wie mir scheint." Aus Arthur Gesichtsausdruck war nicht zu entnehmen, was er davon hielt.
Der Püschologe fuhr herum. "Oh Mist", fluchte er und machte sich dorthin auf, während Arthur ihm voller Neugier folgte - einen Püschologen bei der Arbeit hatte er noch nicht gesehen.

Als er den Raum betrat, erntete gerade Daemon die Früchte seines Satzanfanges: "Das bringt doch wirklich zu nichts, sich so zu...", in Form von "Halt dich da raus" (Rina) und "Pass blos auf, was du da sagst" (Pismire).
"Aber bitte, was ist denn hier los?", versuchte Araghast sich in ruhigem Ton Gehör zu verschaffen. Hinter ihm glitt Thymian ein wenig erschreckt ob der Geschehnisse ins Zimmer und drückte sich neben Weufolt unauffällig an die Wand. Allerdings hatte Chief-Korporal Breyugar mit seinem Einwand wenig Erfolg, denn da Robin sich mittlerweile schützend vor seinen Chef stellen wolte, begann eine neue Runde des Streits, der in Form lockerer Bündnisse reihum jeden mit jedem in Konflikt gebracht hatte.
"RRRRRRRRUUUUUUUUUUUUUHHHHHHHHHHHHEEEEEEEEE, verdammt noch mal!", brüllte Araghast, als ihm nach einer Weile die Geduld schwand, "ich will sofort wissen, was hier los ist! Immerhin bin ich Leiter die..."
Weiter kam er nicht, denn das Stichwort "Leiter" schweißte die vier Kontrahenten schlagartig gegen ihn zusammen.
"Ein schöner Leiter ist das, der sich mit irgendwelchen Broschüren in sein Büro zurück zieht und den Rest die Drecksarbeit machen läßt!" Zumindest in diesem Punkt waren Rina und Robin sich einig.
In der darauf einsetztenden Stille war nur das Lachen von Professor Fort zu hören, der schon seit einer Weile lachend in einen Stuhl gesunken war.
"Ihr seid besser als jede Gildensitzung", gluckste er und rang nach Atem.
Diese Reaktion brachte diejenigen Anwesenden, die es nötig hatten, wieder zur Vernunft.

"Wir hätten einige Fragen an dich", meinte Pismire, der als erster die Gelegenheit ergriff an Professor Fort.
"Wer, wir?", kam die Gegenfrage.
"Wir sind - wie unschwer zu erkennen - von der Stadtwache und ermitteln zusammen im Fall Edmund Lebensstein", erläuterte der Schamane. "Es geht dabei um seltsame Schriftzeichen, seltsame Gifte, seltsame Dolche und weitere seltsame Vorkommnisse. Ich nehme an, kanntest Edmund Lebensstein?"
"Kannte?"
"Vielleicht sollten wir das besser auf der Wache besprechen", versuchte der Ermittlungsgruppenleiter die Initiative wieder an sich zu bringen. "Und zwar jetzt gleich, wenn es geht."
Fort nickte, erhob sich und zusammen machten sie sich auf den Weg.

Im Araghasts Büro angekommen, das die Menge Leute kaum fassen konnte, setzten sie den Archäologen über einen Teil der Ermittlungsergebnisse in Kenntnis.
"Wir wüssten nun gerne, was Sie uns über Lebensstein sagen können. Und möchte Sie bitten, sich diese Platte und den Dolch anzusehen. Wir müssen wissen, was die Zeichen bedeuten", schloss Bregs seine Ausführungen.
"Tja, Edmund Lebensstein, wo fang ich da am besten an." Der Archäologe lehnte sich zurück, verschränkte die Hände im Nacken und dachte nach.
"Ich kenne Eddi seit über zwanzig Jahren. Die erste Expedition in die Gegend von Tsort, bei der ich mitgemacht habe, wurde von ihm geleitet. Er hatte schon einen guten Namen in unseren Kreisen. Er hatte einen Tempel des vergessenen Gottes im Wie-Wunder-Land entdeckt."
"Welches Gottes?", fragte Arthur, dem die Rolle des Stenographen zugefallen war.
"V-e-r-g-e-s-s-e-n-e-n, sagte ich doch", entgenete Fort mit gerunzelter Stirn. "Niemand weiß mehr, welcher Gott das war. Nun, aber zurück nach Tsort. Wir gruben fast ein halbes Jahr unter unglaublichen Bedingungen aber auch mit einer unglaublichen Beu.. , äh, mit unglaublichem Erfolg. Das war übrigens das letzte Mal, dass Veronika ihn begleitet hat."
"Veronika?", fuhr Araghast auf.
"Wieso das letzte Mal?", fragte Pismire neugierig.
"Veronika Lebensstein, geborene Vogelsang", erläuterte der Archäologe. "Es gab einen Unfall bei der Grabung. Sie war einen halben Tag verschüttet. Als wir sie wieder freigruben, war sie so, wie sie heute ist. Nur noch ein Gespenst ihrer selbst. Aber ich habe nie heraus bekommen, was damals passiert ist. Wenn überhaupt, dann hat sie es nur Eddi erzählt. Und der hat das Wissen ja nun mit ins Grab genommen. Bei Grab fällt mir ein: haben sie die Metallplatte in seinem Oberarm gefunden?"

08.05.2004 19: 10

Robin Picardo

Während des ganzen Vortrages von Fort ließ Robin Leutnant Lanfear nicht aus den Augen. Ein geübter Beobachter hätte metaphorische Blitze erkennen können, die sich zwischen den beiden entluden.
Es war nicht so, dass Robin nachtragend war, aber was zuviel war, war zuviel.
Die Finger noch krumm vom Koffer tragen, aber ein freches Mundwerk gegenüber Offizieren haben!, war im selben Moment der Gedanke Rinas, während sie Robin mit ihrem bösesten Blick bedachte, den der weibliche Offizier auf Lager hatte.
Viel bekam Robin von den ganzen Ausführungen des Professor deshalb auch nicht mit, und wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann hatte er auch irgendwie (augenscheinlich durch das Intermezzo in der Gilde) den Überblick über die gesamte Sachlage verloren.
Zusammengefasst war der junge Gildenexperte (dem zu allem Übel mindestens acht Stunden erholsamer Schlaf fehlten) froh wieder in den heimischen Gefilden der Stadtwache zu weilen. Sollten sich die "Großkopfeten" sich Gedanken über die weiteren Ermittlungen machen und ihm kleine Chief-Korporal-gerechte Häppchen an Ermittlungsarbeit zuteilen.
Währenddessen überlegte sich Robin weiter, wie er der hochnäsig cholerischen Abteilungsleiterin eins auswischen konnte.

11.05.2004 13: 53

Pismire

Pismire nutzte hingegen die Möglichkeit, die Ermittlungen an sich zu reißen.
"Ja, wir haben im Oberarm von Lebensstein eine Metallplakette gefunden - aber: Was weißt DU davon?"
Nun, ich SOLLTE es wissen, denn ICH trage ein Gegenstück dazu im Oberarm." Der Professor der Archäologie grinste leicht.
"Und wer noch?", fragte Araghast.
"Seine Frau hat eines, das andere hat sein Bruder."
"Sein Bruder? Er hat keine Bruder. Da gibt es nuir den Sohn, die Frau und den Vater."
Prof. Fort grinste: "AH, ihr haltet Tiberuis für den VATER? Wie niedlich." Er unterbrach sich und meinte dann: "Ihr habt nicht wirklich gründlich über die Familie rechercheirt, oder?"
Rina starrte ihn hasserfüllt an, die anderen Wächter schüttelten den Kopf.
"Nun", fuhr Harald fort, und er war sicher, ein aufmerksames Publikum zu haben, "Tiberius ist der jüngere Bruder von Eddi. Und nach dem Unfall bei Tsort (den erwähnte ich schon bereits - oder) war er (genau wie seine Schwägerin) eigenartig. Obwohl er nicht verschüttete wurde. Ich sag es mal so: Margareth wurde verschüttet, tauchte als halbes Gespenst wieder auf, in dem Augenblick fällt ihr Schwager in ein Koma und als er erwacht, hält er sich für den Doyenne der Familie. Schon eigenartig - nicht wahr?"
Die Wächter nickten.
Pismire hakte nach: "Tiberius Lebensstein ist also NICHT der Vater von Edmund Lebensstein?"
"Genau das sagte ich schon", erwiderte de Professor für Archäologie. "Er ist der jüngere Bruder. VOR dem Unfall hieß er Emuald. Danach nannte er sich Tiberius - natürlich nach dem Vater der beiden."



12.05.2004 22: 52

Robin Picardo

Der Vater ist also in Wirklichkeit der Sohn, der sich aber den Namen seines Vaters gab, nachden er 'sich verändert hatte, wobei die Tochter (nach dem Unfall) nurmehr ein Schatten ihrer Selbst war. Zusätzlich trägt jeder von ihnen Metallplaketten im Arm...Nett...wirklich nett und kaum verworren., Robins Gedanken vollführten Kapriolen und Saltis.
Der Gildenexperte versuchte noch weiter dem ganzen zu folgen, gab es aber dann auf und widmete sich wieder seinem Plan, Rina Lanfear eins auszuwischen.
Die Geräusche um Robin wurden dumpf und die Farben um ihn herum wurden zu einem grauen Brei. Langsam sank der Kopf des Dobermannes auf seine Brust und er schlief ein.

14.05.2004 8: 19

Thymian Pech

Thymian unterdrückte ein Gähnen. Er fand das ganze ebenfalls verworren, hatte aber keine Ahnung davon, dass er damit nicht alleine war und bemühte sich deswegen besonders gut aufzupassen.
"Haben Sie Dokumente, Aufzeichnungen, irgendetwas was Ihre Theorie bestätigt?", fragte Rina gerade Harald Ford.
"Theorie? Sie halten das nur für Theorie? Und was ist das?" Er klopfte gegen seinen Oberarm und in der Tat klang es metallisch.
"Was ist denn nun mit dem Wyrmberg?", fragte Thymian, um nun auch mal etwas beizutragen. Harald sah ihn völlig verdutzt an.
"Wie? Was soll mit dem Wyrmberg sein?"

14.05.2004 13: 32

Robin Picardo

"Na! Wieder bei mir?!?!?", die süßlich schneidende Stimme ließ Robin aufschrecken. Zu seinem Erstaunen befand er sich nicht mehr in Bregs Büro, sondern in Rascaal Ohnedursts Büro.
Wie ein gehetztes Tier nahm Robin eine Fluchthaltung ein und schaute sich ängstlich um, denn er wußte was sich anbahnte.
Ganz nah an seinem Ohr hauchte ihm die schreckliche Stimme ins Ohr..
"Wir sehen uns immer wieder...jede Nacht!!", der Dobermann drehte seinen Kopf in die Richtung der Stimme und schaute in das Antlitz des Weihnachtsras.

"AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA.....", schlagartig war der Gildenexperte wach und blickte in die fragenden Gesichter seiner Mitwächter.


14.05.2004 16: 38

Pismire

Alle schreckten hoch als Robin seinen Panikschrei ausstieß. In dieser Aufregung ging Messerfeins Frage, ob Fort sicher sei, dass es sich bei Tiberius um den jüngeren Bruder und nicht um den Vater handele, unter.
"Verdammt, Chief-Korporal, kannst du dich nicht zusammenreißen? Musst du hier so rumbrüllen?", fauchte Rina und fügte somit der Liste all dessen, was Robin an ihr auf die Nerven ging, einen weiteren Punkt zu.
Auch die anderen Wächter waren hoch geschreckt. Robin murmelte etwas gleichermaßen entschuldigendes wie unverständlich und zog sich über Rache brütend ein wenig zurück.
"Nicht alles auf einmal", meinte der Archäologe, rückte noch einmal seinen Schlapphut zurecht und lehnte sich zurück.
"Was die Frage nach der Identität von Tiberius Lebensstein angeht – ja, da bin ich absolut sicher. Immerhin war ich bei der Expedition dabei. Wie gesagt", erinnerte er sich, "kenne ich Eddi seit vielen Jahren. Er war allerdings schon ein erfahrener Gräber, als ich – noch ein ganz junger Dachs, wie man es so nennt – der Gilde beitrat. Ich hatte schon von ihm gehört und er hatte nichts gegen einen guten Zuhörer einzuwenden. Als dann die Mac-Willis-Expedition aus der Nähe von Tsort zurück kam, waren wir natürlich bei auf die Berichte gespannt. Und unter den Mitgliedern der Expedition hielt sich auch hartnäckig das Gerücht, dass dort bei Tsort immer noch die Überreste des Tempels der Göttin Nummerata zu finden seien. Und auch die legendäre, überlebensgroße Statue der Göttin aus reinem Opal. Nicht, dass es in der Gilde um schnöden Mammon geht – Wissen und Erkenntnis sind das einzige, was einem echten Grabr.. äh Archäologen den Spaten führt."
Er rückte ein wenig im Stuhl sich zurecht, dann erzählte er weiter: "Eddi war sofort besessen von der Idee und als er damit zu mir kam – wer wäre ich gewesen, nein zu sagen? Allerdings wollte er, dass seine geliebte Veronika ihn wieder begleiten sollte. Und auch sein Bruder Tiberius sollte mitgehen. Die Gelegenheit ergab sich, weil sein Vater, der alte Schliemann Lebensstein, der sich einer gemeinsamen Expedition seiner beiden Söhne immer widersetzt hatte, ein halbes Jahr zuvor friedlich im Bett – wenn auch nicht in seinem eigenen – gestorben war." Er seufzte.
Dann fuhr er fort: "Ich versuchte halbherzig, ihn von der Idee, sein Frau mitzunehmen abzubringen."
"Warum?", warf Rina streng fragend ein.
"Nun, es kommt selten vor, dass die Anwesenheit der Ehefrau des Leiters einer Grabung nicht zu Ärger führt. Meistens sind die Damen hauptsächlich damit beschäftigt, sich nörgelnd zu beklagen. Das Wetter zu warm, das Zelt zu schmutzig, die Träger zu ausländisch, das Essen zu unregelmäßig, die Gegend zu langweilig, und, und, und. Manchmal gibt es dann noch Streit unter den Männern und das Chaos ist perfekt. Eddi aber meinte, Veronika sei ja nicht zum ersten mal dabei und er werde keine Probleme geben. Er hatte Recht, denn sein Bruder erwies sich als Hemmschuh des Unternehmens. Glaubt mir, keine Ehefrau hätte sich inbrünstiger beklagen können als er. Aber, Schwamm drüber." Er seufzte.
"Wie dem auch sein – die Expedition war ein voller Erfolg – zumindest was den Tempel angeht. Wir fanden ihn am ersten Tag nach dem siebten. Allerdings hatte uns niemand gesagt, dass die Göttin knapp eine Handbreit hoch ist und überlebensgroß in diesem Fall eine lediglich zwanzig Zentimeter hohe Statue meint. Hinter der Statue fanden wir dann noch einen viel versprechenden Stollen. Eddi wollte ihn unbedingt Veronika zeigen, da passierte das Unglück: Kaum war sie in den Stollen gekrabbelt, stürzte RRRUMMMS der ganze Gang ein und sie war verschüttet. Wir buddelten wie die Blöden, aber immer wieder rutschte der verdammte Sand nach. Nach einem halben Tag konnten wir sie in einer Nebenhöhle finden. Allerdings war sie ganz weiß, steif, kalt und ohne Bewusstsein. Wir schleppten sie raus, aber so sehr wir alle gängigen Mittel anwandten: Riechsalz verabreichen, einen Brandy oder zwei trinken, die Ohnmächtige leicht ins Gesicht schlagen – nichts davon hatte Erfolg." Wieder stockte er ein wenig.
"Tiberius bemühte sich rührend um sie – er und Eddie wichen nicht von ihrer Seite. Nach vierundzwanzig Stunden erwachte sie. Tiberius hielt gerade ihre Hand, und kaum war sie erwacht, da fiel er ins Koma. Allerdings war er nicht still dabei. Er rief die ganze Zeit seltsame Sätze in einer unbekannten Sprache. Das sollte noch teuer für uns werden, denn die einheimischen Helfer begannen, den Preis – wegen der bösen Omen, wie sie es nannten – zu erhöhen. Auch Tiberius erwachte nach genau vierundzwanzig Stunden. Allerdings wähnte er sich in Ankh-Morpork und war nicht von der Idee abzubringen, er sei in Wirklichkeit Schliemann Lebensstein. Und was soll ich euch sagen?"
An dieser Floskel merkte auch der letzte der Wächter, dass Professor Fort diese Geschichte nicht zum ersten mal erzählte und artig nickten sie ihm zu, damit er fortfahren konnte.
"Innerhalb von zwei Wochen begann er zu altern und sieht seitdem so aus, wie heute."
"Alles schön und gut, Herr Fort", merkte Pismire ein wenig skeptisch an, "aber was hat das nun mit den Dolchen und der Platte auf sich?"
"Im Sockel der Statue der Göttin fanden wir vier Messingplatten und vier Dolche mit eigenartigen Gravuren, konnten uns allerdings keinen Reim darauf machen. Eddie hatte die Idee, dass jeder von uns eine der Platten und einen der Dolch an sich nehmen sollten. Aber Veronika kam auf die Idee, dass jeder sich eine Platte in den Oberarm einnähen lassen sollte. Und Tiberius unterstützte sie auch noch darin. Als Eddie ihr das abschlagen wollte, wurde sie hysterisch und er gab nach. Ein guter Ehemann hat." Er schnaubte ein wenig.
"Waren die Dolche alle gleich oder hatten sie unterschiedliche Muster?", fragte Araghast gespannt.
"Nein, die Dolche unterschieden sich alle voneinander", war die Antwort.
Stumm reichte der Püschologe ihm den Dolch, den sie in der Halsschlagader der Redakteurs gefunden hatten. Fort musterte ihn gründlich, dann gab er ihn mit der Bemerkung: "Das ist eindeutig Eddies Dolch", zurück.
Pismire nickte fast unmerklich.
"Aber was hat es mit den Platten auf sich?", fragte Weufolt, der das alles ziemlich abenteuerlich fand.
"Das ist eine Frage, mit der ich mich seit zwanzig Jahren beschäftigt habe", meinte der Archäologe. "Und seit fünf Tagen bin ich fast sicher, dass ich die Antwort habe – es handelt sich um eine Art Karte des Bereichs des Tempels, den wir noch nicht erforscht haben. Müßig zu erwähnen, dass wir die Expedition nach diesen unerfreulichen Vorkommnissen aufgaben, oder?"
Als keiner antwortete fuhr er fort: "Ich wollte Eddie natürlich sofort davon berichten, aber man sagte mir, dass er nicht in der Stadt sei."
"Wer sagte das?", fragte Pismire und beugte sich vor.
"Sein Bruder sagte es mir. Allerdings konnte ich es kaum glauben, denn er meinte, Eddie sei zum Wyrmberg unterwegs."
"Was ist daran so unglaubwürdig?", fragte Rina. "Immerhin war in der Zeitung zu lesen, dass er eine Expedition dorthin unternommen habe und dass dort der Jungbrunnen gefunden worden sei."
Abwehrend schüttelte der Professor Fort die Hand. "Völliger Blödsinn. Kein ernst zu nehmendes Mitglied glaubt doch an diese Ammenmärchen. Das einzige was man im Wyrmberg finden kann sind primitive Artefakte aus Drachendreck. Und Eddie war in seinem ganzen Leben nicht am Wyrmberg interessiert.
"Und warum war dann eine Zeichnung in seinem Haus?", platzte Thymian heraus.
"Eine Zeichnung vom Wyrmberg?"
Thymian nickte und schilderte die verschwundenen Zeichnung so gut er konnte.
Fort schüttelte den Kopf. "Nie gesehen", meinte er und fuhr schnell fort, "Aber die Zeit schreitet voran. Ich habe da noch einen wichtigen Termin und muss los. Wenn sonst nichts mehr ist?" Diese Frage hatte er schon im Aufstehen gesprochen. Hastig ("Verdächtig hastig", dachte Messerfein) schritt er zur Tür.

17.05.2004 23: 03

Araghast Breguyar

Kaum hatte sich die Tür hinter Fort geschlossen, als das allgemeine leise Gemurmel sich sofort zu einem lautstarken Gespräch steigerte.
Nur Araghast saß seelenruhig hinter seinem Schreibtisch und kritzelte in seinem Notizheft herum. Nach einer Weile legte er den Bleistift beiseite und musterte die Mitglieder seiner Ermittlungsgruppe einer nach dem anderen, welche ihn jedoch nicht im geringsten beachteten sondern sich weiterhin lautstark über die Kompetenzverteilung innerhalb der Gruppe und eventuelle Gefahrenzulagen bei Ermittlungen innerhalb von Gildengebäuden stritten.
"RUHE!!!" brüllte er schließlich.
Sieben Gesichter wandten sich ihm abrupt zu.
Erfreut über den durchschlagenden Erfolg kletterte der Püschologe auf seinen Schreibtischstuhl und wedelte theatralisch mit dem Notizheft herum, um sicherzugehen, daß er auch wirklich die volle Aufmerksamkeit der Ermittlungsgruppe für sich beanspruchen konnte.
"Also reißt euch verdammt noch mal zusammen!" schimpfte er. "Wir haben hier einen Fall zu lösen und sind nicht hier, um uns über Kompetenzen zu streiten. Ich weiß, zur Zeit ist wirklich alles komplett verdreht und verknotet, aber vielleicht hilft ja, eine kleine Zusammenfassung."
Mit diesen Worten stieg er von seinem Stuhl auf die Schreibtischplatte. In einem der zahlreichen püschologischen Ratgeber die er im Laufe seiner Arbeitskarriere gelesen hatte, hatte es geheißen, daß es dem autoritäre Auftreten sehr förderlich sei, von einem erhöhten Standpunkt aus auf die anderen herunterzublicken. Außerdem behagte die Idee ihm schon allein deshalb, weil zumindest einige der Mitglieder der Gruppe sowohl größer als auch muskulöser waren als er selbst.
"Alles begann damit, daß vor wenigen Tagen ein Artikel im 'Kurier' erschien, welcher von der Entdeckung des Jungbrunnens berichtete. Dann wurde Herr Edmund Lebensstein, der angebliche Entdecker und Mitglied der Archäologengilde, tot vor dem Wachhaus aufgefunden, vergiftet mit dem Gift der drehrückigen Grünkopfkröte."
"Grünrückige Drehkopfkröte." verbesserte Pismire sofort.
"Was auch immer, irgend so ein ausländisches Krötenviech jedenfalls, das innerhalb weniger Minuten tötet." Araghast begann, auf der Schreibtischplatte hin- und herzumarschieren und stieß dabei mit dem Absatz seines Stiefels einen Aktenstapel um, welcher sich großzügig über den Fußboden verteilte. Doch der Püschologe schien es gar nicht zu bemerken.
"Daraufhin teilen wir uns auf: Pismire und Arthur nehmen den Toten noch einmal unter die Lupe, Irina und Thymian begeben sich zum Haus der Lebenssteins und die beiden DOGs und Weufolt statten der Archäologengilde einen Besuch ab.
Die beiden von RUM stellen fest, daß der Vater Edmund Lebenssteins bereits am nachmittag vor dem Mord eine Vermißtenanzeige bezüglich seines Sohnes herausgegeben hat. Im Haus der Lebenssteins treffen sie erstens auf einen Butler, zweitens auf Leonard Lebensstein, den Sohn des Verstorbenen, drittens auf die wie ein Geist wirkende Gattin des Toten und viertens auf Tiberius Lebensstein, den uralten Vater des Verstorbenen. Die Familie scheint nicht besonders gut aufeinander zu sprechen zu sein. Sie sagen aus, daß sie Edmund zum letzten Mal vor ein paar Monaten, kurz vor seinem Aufbruch zum Wyrmberg, gesehen haben. Währenddessen tappt Thymian im Haus herum und findet eine Bleistiftzeichnung des Wyrmberges sowie Leonard Lebensstein zusammen mit einer dunkelhaarigen Frau in einem grünen Kleid namens Margaretha Sur. Später als Leutnant Lanfear noch einmal dort nachsieht ist die Dame verschwunden und Lebensstein Junior bestreitet ihre Existenz.
Da Leutnant Lanfear so liebenswürdig war, mich darauf hinzuweisen, daß ein Besuch bei der Zeitung nicht schaden könnte, machte ich mich auf den Weg zum Kurier, wo ich an einen gewissen Murdoch Gießkannenhalter gerate, welcher mir zuerst gar nichts erzählen will, doch dank Arthurs überraschendem Besuch entschließt er sich, doch zu reden. Er erzählt von einem anonymen Brief und einer Dame namens Veronika Vogelsang, die ihn anschließend besuchte. Doch dann kommt ein Dolch durch das Fenster geflogen und tötet ihn auf der Stelle. In dem Dolch werden seltsame Muster gefunden, ähnlich denen, welche sich auf einer Metallplatte befinden, welche von SUSI eingenäht in die Leiche Edmund Lebenssteins gefunden wurde. Der Täter entkommt.
Währenddessen begeben sich die beiden DOGs zur Archäologengilde und landen dort erst einmal im Kerker. Dort finden sie einen Gang, durch den sie in die Schatzräume des Gildengebäudes geraten, begegnen dort zwei Dieben und landen ein weiteres Mal im Kerker, wo sie nach einigem Hin und her von Professor Fort befreit werden. Während der Verfolgung eines der flüchtigen Diebe finden sie eine Kiste, die offenbar Leonard Lebensstein gehört. Sie enthielt eine Amphore, deren Inhalt wie sich beim verhör des gefangenen Diebes herausstellte, den armen innerhalb von Sekunden dermaßen altern ließ, daß nur noch ein zu Staub zerfallendes Skelett übrig blieb. Die Flüssigkeit nannte sich die Tränen Ios und der Effekt soll angeblich bösen Seelen Schaden zufügen, was mit reinen Seelen passiert ist nicht bekannt. Vermutlich weil es einfach keine reinen Seelen in Ankh-Morpork gibt.
Schließlich treffen wir im Gildenhaus alle wieder zusammen, Thymian, Oberleutnant Pismire hört, wie eine Frau für das Fortschaffen einer Kiste sorgt, und daß Leonard Lebensstein offenbar für den Inhalt bezahlen soll, welcher seine Entdeckung, was auch immer sie ist, darstellt. Außerdem beobachtet Thymian, wie die Kiste verladen wird. Herr Fort beschließt nachdem wir uns alle wiedergefunden haben, uns zu begleiten und uns einiges zu erklären.
Er berichtet uns folgendes:
Erstens: Edmund Lebensstein und er sind alte freunde gewesen, die schon lange Expeditionen nach Tsort unternehmen
Zweitens: Veronika Vogelsang war der Mädchenname von Lebenssteins Ehefrau, welche bei einer Grabung verschüttet worden wurde und seitdem nicht mehr die gleiche war
Drittens: Tiberius Lebensstein ist nicht der Vater sondern der jüngere Bruder Edmunds. Sein ursprünglicher Name lautete Emuald. Nach dem Wiederausgraben Veronikas fiel er in ein Koma und alterte innerhalb von zwei Wochen rapide. Dabei redete er Dinge in einer fremden Sprache.
Viertens: Edmund, Tiberius alias Emuald, Veronika und Professor Fort tragen beziehungsweise trugen jeder eine der Metallplatten im Körper.
Fünftens: Der Vater der beiden hieß Schliemann Lebensstein und war zeit seines Lebens strikt dagegen, daß beide Söhne zusammen auf eine Expedition fahren
Sechstens: Das Unglück geschah im Tempel der Göttin Nummerata.
Siebtens: Ich zitiere wörtlich: Im Sockel der Statue der Göttin fanden wir vier Messingplatten und vier Dolche mit eigenartigen Gravuren, konnten uns allerdings keinen Reim darauf machen. Eddie hatte die Idee, daß jeder von uns eine der Platten und einen der Dolch an sich nehmen sollten.
Sieben-plus-einstens: Fort vermutet, daß es sich bei den Platten um eine Karte des Tempelbereiches handelt.
Neuntens: Angeblich hat sich Edmund Lebensstein nie für den Wyrmberg interessiert."
Araghast atmete tief durch.
"Bleibt die Frage, was wir jetzt tun." fuhr er fort. "Uns einen Durchsuchungsbefehl für das Haus der Lebenssteins holen und versuchen die restlichen Dolche zu finden? An die Platten kommen wir ja nur sehr schwer heran... Oder sollten wir das Unterfangen starten, den Kommandeur zu überreden, uns eine Dienstreise nach Tsort zu gestatten um diesen Tempel mal umzugraben, was Rince uns sowieso nicht genehmigen wird? Oder hat jemand noch andere Vorschläge?"
Elegant sprang Araghast von der Schreibtischplatte, rutschte bei der Landung auf einer der heruntergefallenen Akten aus und landete bäuchlings auf dem Fußboden.
Eine Menge nicht druckfähige Flüche knurrend und sich das angeschlagene Knie reibend rappelte er sich wieder auf, während sich der Rest der Sonderermittlungsgruppe 'Jungbrunnen' vor Lachen bog.
Draußen in der Stadt schlug der Alte Tom ausdrücklich nicht Mitternacht.


25.05.2004 20: 09

Thymian Pech

Thymian knabberte nachdenklich an seinen Fingernägeln. Eine Idee, schnell, eine Idee.
"Wir sollten Herrn Fort verfolgen!", rief er plötzlich laut aus und deutete zitternd zur Türe. Die ersten sprangen bereits auf, doch Araghast kämpfte sich energisch aus seinem Aktenberg hoch und schloss schnell die Türe.
"Nein", erwiderte er bestimmt, "wir verlassen diesen Raum nicht eher bis wir eine vernünftige Theorie aufgestellt haben." Der Püschologe war bemüht seinen Ausrutscher von eben durch selbstsicheres Auftreten wieder auszubügeln. Leider zeigte es überhaupt keine Wirkung.
"Der Kleine hat recht", steuerte Daemon bei, "Fort benahm sich nach Erwähnung des Wyrmberges sehr merkwürdig. Ich finde wir sollten ihn verfolgen und..." Er suchte nach Worten. "und alles aus ihm rausquetschen was er weiß." Dann dachte er weiter nach. "Vermutlich ist er gerade jetzt schon auf dem Weg zum Wyrmberg, um dort... irgendetwas zu tun und wir sitzen hier rum." Er sah wehmütig zu seinen vielen Taschen und Koffern in der Ecke.
"Hey, was haltet ihr alle von der Idee", mischte sich Robin ein, "wir gehen alle schlafen und überlegen morgen weiter." Er verschränkte die Arme und sah in die Runde. Er hatte von Anfang an gewußt, dass diese Ermittlungsgruppe nichts taugen würde. Hätte er sich doch nur nicht vom Hauptmann "überreden" lassen.
"Und ich finde, wir sollten jetzt und zwar genau jetzt das Anwesen der Lebenssteins aufsuchen, da ich sicher bin, dass Herr Fort dort anzutreffen ist, da er die Metallplatten und Dolche der anderen braucht, um die Karte zu vervollständigen, jetzt wo er endlich weiß, dass die Karte nicht für den Tsort-Tempel, sondern für den Wyrmberg bestimmt ist", ertönte die Stimme von Arthur Messerfein, seine Mundwinkel waren zu einem hauchdünnen Lächeln gezogen, als amüsiere ihn dies alles sehr.
"Ach ja?", fuhr Araghast herum. Allmählich passte ihm das Verhalten aller Teilnehmer immer weniger. "Aber ihm fehlt unsere Platte und unser Dol- So ein verdammter Mist!", fuhr der Püschologe auf, als er die leere Stelle sah auf die Arthur gerade hindeutete. Die Stelle an der eben noch Dolch und Platte gelegen hatten. "Wir Idioten! Wir waren so sehr mit unseren eigenen Streitigkeiten beschäftigt, dass der Kerl uns die Teile unter der Nase weg klauen konnte!"
Pismire wandte sich seelenruhig an Arthur Messerfein.
"Gefreiter, das ist das letzte Mal, dass du uns erst jetzt auf eine wichtige Entdeckung hinweist", sagte er leise und im scharfen Tonfall. Arthur zuckte ungerührt mit den Schultern.
"Ich habe es eben erst bemerkt, Sir." Der überhebliche Ton verschwand jedoch nicht in seiner Stimme. "Ist irgendjemand der Meinung, dass meine Theorie nicht zumindest ein bißchen der Wahrheit entsprechen könnte? Nein? Gut, dann ist wohl Eile geboten oder nicht?"

02.06.2004 16: 30

Araghast Breguyar

Wenn Araghast nicht gewußt hätte, daß es sich nicht gerade als püschologisch sinnvoll erweise würde, hätte er die gesamte Ermittlungstruppe nur allzugern einmal richtig angebrüllt.
"Also." erklärte er stattdessen und starrte eisig in die Runde. "Wir werden uns jetzt zu den Lebenssteins begeben und hoffen, daß Fort noch nicht damit begonnen hat, die gesamte Familie aufzuschlitzen. Und..." Seine Stimme nahm einen drohenden Unterton an, "Wenn hier jetzt noch einer irgendeinen völlig unmotivierten Streit vom Zaun bricht, darf er wenn dieser Fall gelöst ist Hauptmann Daemons Gepäck zurück zum Boucherie Rouge schleppen! Dann los!"
Mit diesen Worten griff er sein Schwert und marschierte aus seinem Büro, gefolgt von den sich leise unterhaltenden restlichen Wächtern.
"Na dann kann man Schlaf wohl heute Nacht vergessen." maulte Robin leise.
"So scheint es." bemerkte Arthur.
"Und wo du schon mal da bist, Gefreiter Messerfein." Pismire packte ihn an der Schulter. "Wenn so etwas wie eben noch einmal vorkommt, sehe ich mich wohl gezwungen, IA einzuschalten."
Während sie durch die leeren, dunklen Straßen marschierten, sank Araghasts Laune weiter unter den Gefrierpunkt. Vermutlich gaben die anderen auch noch ihm die Schuld, daß Fort ohne daß es bemerkt worden war, mit dem Dolch und der Platte entkommen konnte. Aber irgendwer mußte ja mitschreiben wenn der Rest der Ermittlungsgruppe hauptsächlich damit beschäftigt war, sich zu streiten oder im Stehen einzuschlafen. War er denn wirklich so ein Versager im Führen eines Wächtertrupps? Als ob der Himmel auf seinen Gemütszustand reagierte fing es an zu regnen.
Unwillkürlich mußte Araghast an die Strohpuppe denken, die er Sidney vor einem guten Jahr zum Aggressionsabbau verordnet hatte. Im Moment konnte er selbst gut eine solche gebrauchen und insgeheim hoffte er, daß es irgendwann in absehbarer Zeit zu einem zünftigen Kampf kommen würde. Jemanden richtig zu verprügeln, das war genau das, was er jetzt brauchte.
"Und was hast du vor wenn wir angekommen sind?" sprach ihn Irina Lanfear an.
Araghast zuckte mit den Schultern und wischte sich den Regen aus dem Gesicht. "Das ist eine gute Frage. Wenn ich einen FROG-Trupp hätte, wüßte ich, was zu tun ist."
"Die leichten Armbrustschützen reinschicken und sie Fort erledigen lassen vermutlich." bemerkte Hauptmann Daemon leicht sarkastisch. "Aber wir haben nun mal keinen."
"Eben. Und drum müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen." antwortete Araghast ruhig und schlug den Kragen seines Mantels hoch, was allerdings auch nicht viel gegen den regen half. "Leutnant, wie sieht das Haus der Lebenssteins ungefähr aus?"
"Freistehend, zwei Stockwerke, umgeben von einem Garten." antwortete Rina. Wenn man durch die Tür hereinkommt, gelangt man zuerst ein einen Flur, von dem aus die Treppe nach oben geht und an dessen Ende sich das Wohnzimmer befindet. Der weiteren gibt es einige Türen auf dem Flur hinter einer Thymian die Begegnung mit der Margarethe Sur-Frau hatte."
Araghast nickte. Sämtliche unerfreulichen Alternativen des Ausgangs dieses Einsatzes fuhren in seinem Kopf Karussell. Die Lebenssteins mit aufgeschlitzten Körpern im Wohnzimmer liegend. das Unerfreuliche nächtliche Wecken der Familie weil Fort überhaupt nicht dort gewesen war. Fort der ein Messer an die Kehle eines Familienmitgliedes hielt und den Wächtern drohte.
"Wenn wir überhaupt eine Chance haben wollen, daß den Lebenssteins nichts passiert, dann müssen wir Fort möglichst überwältigen bevor er überhaupt bemerkt, daß wir da sind." erklärte er laut.
Und das alles wegen dieses angeblichen Jungbrunnens, ging dem Püschologen plötzlich durch den Kopf. Wenn es nach ihm ginge konnte Fort soviel von dem verjüngenden Wasser trinken bis er wieder ein Säugling war. War das wirklich Grund genug, Edmund Lebensstein umzubringen? Warum war der Zeitungsreporter mit einem Messer getötet worden, das laut Fort Edmund Lebensstein gehört hatte? Und wieso hatte Fort dann überhaupt der Wache so genau erklärt, was damals vorgefallen war?


14.06.2004 23: 28

Robin Picardo

...Und warum starrten die anderen Wächter ihn plötzlich abwartend an.
Ja, einmal in Gedankengängen versunken vergaß der Püschologe leicht das Hier und Jetzt und war offensichtlich stehengeblieben. Der Chief-Korporal räusperte sich kurz.
"...Ähem..., ja...weiter gehts!"
Mit murrenden Hintergrundgeräuschen schritt der Leiter der Ermittlungsgruppe voran auf den feuchten Straßen Ankh-Morporks.

15.06.2004 16: 21

Thymian Pech

Es dauerte eine Weile bis sie beim Anwesen der Lebensstein angekommen waren. Schweigend, teilweise mürrisch, teilweise nur müde hatten die Wächter den Weg zurückgelegt. Die Nacht hatte für sich den Himmel erobert, nicht mehr als ein dunkles Grau. Wolken zogen wie Schatten vorüber.
"Okay... bleibt mal kurz stehen." Araghast blickte zu dem Haus in einiger Entfernung. Die Nacht verstärkte nur den Eindruck eines gespenstischen Schlosses. Ein hoher spitzer Eisenzaun, bestehend aus Speeren, rahmte das Anwesen samt Garten und altem Schuppen ein. Die Fenster, eingelassen in verwinkelte Mauerstücke, waren allesamt vergittert, nirgendwo brannte Licht. "Wir müssen strategisch vorgehen", begann der Ermittlungsleiter flüsternd weiterzusprechen.
"Wir klettern über den Zaun?", fragte Weufolt aufgeregt. Daemon warf nur einen Blick zu den in den Boden gerammten Speeren.
"Nein.. ich denke nicht." Der Hauptmann ging plötzlich weiter ohne auf das Zupfen an seinem Ärmel zu achten. "Ich denke... wir sollten einfach dieses Tor hier öffnen... und den Klopfer hier betätigen."

16.06.2004 1: 00

Robin Picardo

Ein dumpfes Pochen zerstörte die relative Stille der Nacht. Zur Verwunderung aller öffnete sich die schwere Holztüre des Gebäudes mit einem ächzenden Quietschen.
"Nicht verschlossen!", stellte Daemon scharfsinnig fest. "Um so besser!"
Schwungvoll betrat der Leithund der Abteilung D.O.G. das düstere Gebäude, während die anderen Wächter ihm zaghaft folgten.
Thymian Pech setzte sich ans Ende der Kollone und trottete schüchtern, aber aufmerksam hinterher. Oberleutnant Pismire funkelte den Zombie Messerfein immer noch böse an, während Robin vor Müdigkeit mehr schlurfte als zu gehen. Weufolt Garnichtgut hüpfte aufgeregt wie ein Gummiball zwischen den Wächtern umher.
"Was passiert jetzt?!?!? Was passiert jetzt!!?!", fragte der Gefreite immer wieder.
"Ganz ruhig!", besänftigte der erfahrene Hauptmann den Jungen Wächter. "Lass uns erstmal einen kleinen Spaziergang durch dieses nette Haus machen. Irgendwas wird schon passieren.
Das Ticken einer großen Wanduhr erfüllte die Eingangshalle des Lebensstein'schen Hauses.


16.06.2004 13: 20

Thymian Pech

"Oh Mann, ist das unheimlich", flüsterte Thymian, als die Wächter geschlossen den langen Flur entlang schritten. Noch war von nirgendwo etwas zu hören, sah man von der Wanduhr und ihren leisen Schritten ab.
"Leise jetzt", zischte Pismire.
"He, da hinten ist Licht!" Weufolt deutete zum Ende des Flures, wo in der Tat ein schmaler Lichtschein schwach unter der Türritze zu erkennen war.
"Wir müssen strategisch vorgehen, ein Späher geht außenrum, pirscht sich durch den Garten und-" Araghast hielt inne in seinem Flüstern. "Wir haben keinen Späher oder?"
"Du kannst gerne im Garten herumpreschen, während wir hier wie vernünftige Wächter", setzte Pismire an.
In diesem Moment hörte man von oben lautes Glasklirren.

17.06.2004 0: 03

Daemon

Ungewöhnlich still standen die Wächter in de großen Flur zusammen und lauschten in die auf einmal sehr laute Stille. Die Geräuschlosigkeit zischte in ihren Ohren. Düsternis umgab die kleine Gruppe. Schließlich entspannte sich Araghast weit genug, um eine Reihe von Handzeichen zu geben. Sicher waren sie Ausdruck einer subtilen Taktik, nach der von nun an vorgegangen werden sollte, die FROGs hatten solche Vorgehensweisen sicher vollkommen erschlossen und konntne allein mit der Stellung des linken Ringfingers ganze Trupps schwenken und neu ausrichten. Leider war außer dem Chief-Korporal kein FROG in der Truppe, so dass die Anderen die Zeichen so gut es ging interpretieren mußten.
Daemon und Robin nickten sich zu und waren zufrieden, endlich eine ordentliche Anweisung vom Führer der Gruppe zu erhalten. Ganz eindeutig waren ihre Einwürfe endlich verstanden worden. Ganz klar mußte wer auch immer sich im Haus befand irgendwann in diesem zentralen Flur landen. Die beiden DOGs hielten die Stellung.
Gefreiter Messerfein brummte kurz und nahm dann mit einem Sculterzucken den Befehl zur Kenntnis, sich in den Keller zu begeben, um dort nach der gestohlenen Kiste Ausschau zu halten. Scheinbar hatte dieser inkompetente Chief-Korporal noch immer nicht seinen wahren Wert erkannt.
Beinahe hätte Weufolt vor Freude aufgelacht, als er erkannte, dass er alleine auf den Lichtschein am Ende des Flures zustürmen sollte, wo sich das Wohnzimmer der Familie befinden mußte, wie Rina und Thymian berichtet hatten. Schnell zog er diverse Waffen.
Den letzten Flur in Richtung des Salons nahmen sich Irina und Pismire vor, die zwar nicht zufrieden mit ihrem jeweils zugewiesenen Partner für diese Untersuchung waren, aber doch einsahen, dass solche delikaten Einsätze eher den Abteilungsleitern angemessen waren, schließlich war von dort bisher nichts zu hören gewesen und wie Rina sich erinnerte, gab es dort weiche Sitzgelegenheiten und eine Bar.
Etwas ängstlich folgte ihnen Thymian Pech. Der Obergefreite verstand nciht, warum er das Bild vom Wyrmberg noch einmal untersuchen sollte, aber der Leiter der Einsatzgruppe hatte sich sicher etwas dabei gedacht und ihm als kleinen Mannschaftsdienstgrad stand es nicht zu, solche Entscheidungen in Frage zu stellen.
Währenddessen lief Araghast Breguyar - in vollstem Vertrauen auf die Rückendeckung durch den Rest der Gruppe, der ihm dichtauf folgen würde - die Treppe hinauf und freute sich auf die dummen Gesichter der Leute, die sie dort oben überraschen würden.

Kurz darauf wußten die DOGs im Flur nicht, in welche Richtung sie zuerst laufen sollten, da plötzlich überall im Anwesen Schreie und Radau ertönte.

22.06.2004 13: 18

Araghast Breguyar

Am oberen Ende der Treppe sah Araghast sich um und mußte feststellen, daß sich der Rest der Truppe offenbar darauf verlegt hatte, sich in den übrigen Teil des Hauses zu verstreuen. Er machte sich eine geistige Notiz, mit Humph MeckDwarf zu reden, damit dieser die Handzeichenkommunikation, welche die FROGs auf ihren Einsätzen oft verwendeten, in den offiziellen Lehrplan der Rekruten aufnahm.
Der Korridor, welcher sich vor dem Püschologen erstreckte, war dunkel. Araghast zog lautlos sein Schwert.
Da, das Knacken einer Bodendiele im ersten Zimmer links!
Araghast atmete tief durch. Auf gar keinen Fall würde er jetzt den Fehler machen, blindlings ins Zimmer zu stürmen, wo vermutlich schon jemand mit einem schweren Gegenstand in der Hand direkt neben der Tür auf ihn wartete.
Und dann brach im Erdgeschoß das Geschrei aus.


22.06.2004 21: 24

Daemon









Thymian betrachtete den Teil der Wand, an dem das Bild gehangne hatte und der jetzt im Halbdunkel lag. Neugierig trat er näher. Etwas war dort an der Wand. Es sah aus wie eine kreisförmige Vertiefung. Irgendetwas schien sich darin...

Rina und Pismire öffneten die weiten Türen und traten in die Finsternis dahinter.
"Ein wenig Kaminfeuer und das Ganze wird doch noch ein gemütlicher Abend.", sagte Pismire. Rina LanFear nickte, als aus der Dunkelheit eine Stimme zu ihnen sprach.
"Helft mir.", röchelte sie irgendwo im Stockdunklen vor ihnen, "Er ist noch hier. Er hat..."

Langsam öffnete Gefreiter Messerfein die Kellertür. Jetzt würde er in die Dunkelheit abtauchen und warten, bis die Ermittlung endlich zuende wäre. Er zog die Tür auf. Er war ein wenig überrascht, als der riesige Butler blutüberströmt und tot auf ihn fiel.

Weufolt hatte die Tür aufgerissen und war mit dem Schwert voraus in das Zimmer gestürmt.
"HABE ICH EU...!", rief er, als er abrupt stehen blieb. Seine Schwertspitze befand sich nur Millimeter vor einem sehr unschönen Ende seiner Wächterkarriere.
"Oh.", stotterte der Gefreite, "Entschuldigen sie, ich wollte sie nciht stören.. dabei.. ähm..."
Die Frau bedeckte sich hastig und schrie...

Araghast Breguyar wandte sich unschlüßig vor und zurück. Aus dem Erdgeschoß waren immer mehr Schreie zu hören, aber hier oben war es ebenfalls zu Lärm gekommen. Er mußte schnell eine Entscheidung treffen...

22.06.2004 21: 50

Thymian Pech

Vorsichtig griff Thymian in die Vertiefung und seine Fingerspitzen ertasteten eine Pergamentrolle. Eine große Pergamentrolle. Er begann daran zu ziehen, als er plötzlich die Schreie aus den verschiedenen Richtungen hörte.
Unsicher was er nun tun sollte, wippte er eine Weile ratlos auf seinen Füßen bis er beschloß lieber hier in dem Flur zu bleiben. Im Moment schien es hier noch sicher. Wohin war bloß das Bild verschwunden? Er war sich ganz sicher gewesen, dass hier das Bild des Wyrmberges gehangen hatte. Es war ihm so sehr aufgefallen, da es eine simple Bleistiftskizze gewesen war. Und nun?
Thymian zog nachdenklich weiter an der Rolle. Langsam verstand er bei diesem ganzen Fall gar nichts mehr. Wer hatte nun Edward vergiftet? Wo war dieser doofe Jungbrunnen? Gab es ihn überhaupt und warum war hier so viel Lärm in dem Haus?
Dann hatte er plötzlich die ganze Rolle in seinen Händen, überrascht über das große Gewicht tänzelte der Obergefreite ein wenig hin und her bis sie ihm schließlich aus den Händen fiel und sich auf dem Boden in ihrer ganzen Länge ausbreitete.

Im diffusen Halbdunkel sah Thymian zu seinen Füßen und dann zu dem Pergament, das ausgerollt mehr wie ein Teppich aussah. Weit hinten am anderen Ende des Flures sah er große goldene Lettern schwach aufleuchten, doch der Großteil der Pergamentlaken waren mit Fußspuren versehen. Schwarze Fußspuren, als wäre jemand achtlos auf dem kostbaren Schriftstück herumgelaufen. Pfeile waren auch zu sehen und kleine Markierungen am Rande der Fußspuren.
Thymian legte den Kopf schief. Es sah beinahe aus wie... Tanzschritte...
Thymian erinnerte sich an ein paar lustige Tänze aus seiner Narrengildenzeit.. ach ja, die Narrengilde. Wieder ertönte irgendwo ein Aufruf des Entsetzens, er sollte seiner Vorgesetzten zur Hilfe eilen, doch die Verlockung war einfach zu groß.

Thymian hüpfte auf die Anfangsstellung.
Währenddessen war Weufolt am anderen Ende des Flures in dem Zimmer immer noch mit der Frau am lamentieren. Die Türe stand weit offen und hätte einmal den Kopf gewendet, hätte er folgendes gesehen:
Thymian tanzte. Er hüpfte von einem Fußabdruck zum nächsten, schlenkerte dabei mit den Armen, drehte sich, tanzte, hüpfte, ging leicht in die Hocke, sprang wieder hoch, ging seitwärts, machte wieder einen Schritt zurück, tänzelte mit Freude über die letzten Abdrücke bis seine Füße mit leichtem Schliddern auf der finalen Endposition zum Stehen kamen.

Im gleichen Moment hörte Weufolt hinter sich ein lautes Knallen und ein leises "Buff", was ihn veranlasste sich kurz umzudrehen.

23.06.2004 14: 44

Arthur Messerfein

Der Gefreite hielt den Schwung des toten Körpers gerade noch auf und sah sich mit den leeren Augen des Butlers konfrontiert, die Augen etwas verdreht, den Mund eigenartig verzerrt. Er legte ihn sanft auf den Boden. Akribisch begann er sich den Körper anzusehen. Dem Mann war die Kehle aufgeschnitten worden und dann auch noch ein Dolch in den Rücken gestoßen worden. Oder umgekehrt? Stich und Schnitt schienen auf jeden Fall direkt nacheinander gewesen zu sein, die Reihenfolge war also kaum zu bestimmen, zumindest nicht auf den ersten Blick (oder Art hatte einfach zu wenig Ahnung davon).
Behände suchte er weiter und fand ein silbernes Zigarettenetui. Er öffnete es, ließ den Inhalt in einer Tasche des Butlers verschwinden und sah sich das Etui genauer an. Auf der einen Innenseite war peinlich genau eine Frau eingraviert. Ihr Kleid war mit einem grünen Material eingefärbt, ihr Haar ging bis zur Taille. Arthur ließ einen Finger über das Material gleiten. Es fühlte sich ein wenig wie Glas an, war aber irgendwie... weicher.
Der bereits dritte Schrei ertönte, aber ein anderes Geräusch riss Art aus den Gedanken. Aus dem Keller war ein kurzer Fluch zu hören. Arthur überlegte. Oberleutnant Pismire hatte gesagt, wenn ihm etwas auffiele, solle er doch bitte SOFORT Meldung erstatten. Nun, mit einem alten Mann stritt man nicht. Arthur klappte das Etui zu, stecke es sich ein und sah sich kurz um, nahm den nächsten Kerzenständer - der Gang war mit mehreren dieser Dinger gesäumt -, schloss die Tür und verhakte irgendwie die Klinke mit dem Ständer. Dann wandte er sich um und ging los. Wenn der Oberleutnant lieber vorher einen Stoß in die richtige Richtung haben wollte, bitte, Art hatte kein Problem damit.

23.06.2004 19: 39

Daemon

Araghast Breguyar öffnete vorsichtig die Tür im ersten Stock. Ein dunkler, großer Raum lag vor ihm, schwacher Lichtschein drang durch die durchsichtigen Vorhänge.
"Hallo?", fragte der Chief-Korporal, "Ist Jemand hier?", er trat vorsichtig einen Schritt in die Dunkelheit.
"Ouch.", sagte er, als er fast ausrutschte und über etwas stolperte, das sich auf dem Boden befand. Er schüttelte sich und drehte den Kopf, um zu sehen, was neben ihm lag. Die Augen des Halbvampiers gewöhnten sich schnell an das Dunkel und er erkannte das schmerzverzerrte, blutbespritzte Gesicht von Tiberius. Eine große Wunde klaffte an seinem Oberarm.
"Vier und Vier.", flüsterte es in der finstersten Ecke des Raums, "Geburt und Tod.", weißer, dünner Stoff flatterte.
"Frau Lebensstein?", der Wächter rappelte sich auf.
"Vier und Vier.", die Frau flüsterte hinter ihren Schleiern, "Tod und Wiederkehr."
"Ist alle sin Ordnung mit ihnen?", Araghast ging langsam auf sie zu.
"Vier und Vier.", rief die Frau, "Tod für immer!", mit blutrotem Kleid stürzte sie auf den Chief-Korporal zu, schire wild und stürmte an ihm vorbei aus dem Raum heraus.

"Was in Namen des siebenäugigen Maulrättchengottes Schnatternatter ist hier los?", rief Pismire und sah sich um.
"Er hat uns... alle... verraten.", keuchte es im Finsteren vor ihnen.
"Rina! Hol die Anderen!", der alte Mann. Der Leutnant nickte und rannte zurück. Pismire spürte die Klinge an seiner Kehle, kaum dass die Wächterin den Raum verlassen hatte.
"Überraschung.", flüsterte Professor Fort.

23.06.2004 22: 51

Thymian Pech

Wie ein blutbespritzter Geist rannte Veronika Vogelsang die Treppe hinunter, wehende Gewänder nach sich ziehend. Sie lief mit hoher Stimme heulend den Flur entlang, rannte an Irina Lanfear vorbei, die gerade aus dem abzweigenden Gang kam und der Frau verblüfft nachsah.
"Was zum Geier..", setzte die RUM-Leiterin an.
"Was zum Geier", widerholte auch Weufolt, da er nur mit den Augen geblinzelt hatte und Thymian daraufhin verschwunden, quasi verpufft war.
Ungeachtet von allen Wächtern riss Frau Lebensstein die Türe des Anwesens auf, rannte über das kurzgeschnittene Gras des Wyrmberges, rannte und rannte... und fiel schreiend über den Rand.
...

Thymian sah der flatternden Gestalt in den rotweißen Gewändern nach, die langsam kleiner wurde. Verzweifelt klammerte er sich an den Rand des Berges und versuchte wieder hinaufzuklettern. Er wußte nicht wie er hierher gekommen war, aber vermutlich gab es für alles eine ganz logische Erklärung.
Ach verdammt...

23.06.2004 23: 40

Daemon

"Rekrut Picardo?"
"Ja, Hauptmann?"
"Bist du da?"
"Ja, Hauptmann."
"Was ist passiert?"
"Ich weiß es nicht."
"Eine äußerst merkwürdige Situation, in der wir uns plötzlich befinden."
"Schau lieber nicht nach unten, Hauptmann."
Die beiden Wächter hingen an der Decke eines sehr großen und sehr hohen Raumes. Robin hielt sich krampfhaft an einen der vielen Tausend Metallringe fest, die an der Decke befestigt waren. Daemon hielt sich verbissen an einem der beiden Stiefel fest, die Robin trug.
"Und schau besser auch nicht nach links oder rechts, Hauptmann.", fügte der Feldwebel hinzu. Zwei Drachen hingen neben ihnen sahen die Beiden forschend an.

23.06.2004 23: 45

Araghast Breguyar

Das Universum rang nach Atem.
Die Füße des Obergefreiten Thymian Pech, als er auf den Spuren herumtanzte, waren das metaphorische Staubkorn in einer imaginären Lunge gewesen. Der darauf folgende Hustenanfall hatte dafür gesorgt, daß sich einige Milliarden Atome urplötzlich an einem anderen Ort wiederfanden. Dummerweise verlangte die Streuung, daß die einzelnen Atomverbände sich nicht unbedingt an demselben Ort relativ gesehen zu den anderen wiederfanden, von dem aus sie gestartet waren.
Die Zauberer des Forschungstraktes für hochenergetische Magie hätten in diesem Fall vermutlich eine Menge über Quanten und makroskopische Tunneleffekte geredet. Doch bekamen sie von dem Ereignis leider nichts mit.

Araghast nieste.
Vorsichtig öffnete er die Augen und erblickte einige leicht angesengte Grashalme nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Mühsam rappelte er sich hoch und hob sein Schwert auf, welches einen guten Meter neben ihm im Gras steckte.
Moment...
Der Püschologe schüttelte den Kopf. Wie kam er überhaupt hier auf diese Wiese, wo er eben noch neben dem schwer verletzten Tiberius Lebensstein im einen Zimmer gestanden hatte? Was war hier eigentlich los?
Hektisch blickte Araghast sich um. Ein Stückchen weit hinter ihm stand die Villa der Familie Lebensstein auf dem teilweise versengten Grasboden und wirkte etwas fehl am Platz. Von den anderen Wächtern war keine Spur zu sehen.
Was zum Pandämonium war hier passiert?
"Hallo?" rief er aufs Gratewohl. "Ist hier irgendwer?"
An den Rändern der angebrannten Wiese schien es seltsamerweise mehr Horizont zu geben als eigentlich erlaubt sein durfte.
Dafür konnte es nur einen Grund geben.
Araghast zerrte die Reisen des Ponce da Quirm aus seiner Manteltasche und blätterte hektisch darin herum, bis er auf einen Holzschnitt stieß.
Nein, es gab keinen Zweifel. Die Villa der Lebenssteins, er selbst und auch hoffentlich seine Kollegen befanden sich auf dem Wyrmberg.
Ein Ort von dem es hieß, daß dort ein ziemlich kriegerisches Volk und eine menge imaginärer Drachen lebten...
Unbewußt umklammerte der Püschologe den Griff seines Schwertes fester, was die Waffe mit einem durch den Knebel beinahe erstickten Grunzen kommentierte.


24.06.2004 0: 30

Daemon

"Und jetzt langsaaaaam... nach... oben. Und rum! Und einhaken. Haken! Hakenhaken! Genau!"
Die beiden DOGs schnauften heftig, als sie endlich an der Decke des Inneren des Wyrmbergs hingen, die Köpfe nach unten, die Stiefel in die Mechanismen der Ringe gehakt.
"Das ist also deine Heimat, was, Hauptmann. Nett.", kommentierte der Feldwebel.
"Nur die Nachbarschaft.", brummte Daemon und betrachtete die interessanten Effekte, die die derzeitige Lage auf Robins Physiologie hatte. Die Drachen neben ihnen flackerten unruhig.
"Da vorne.", deutete der Hauptmann in eine Richtung, "Das muß eine Art Falltür nach draußen sein."
"Falltür ist gut. Ha ha.", erwiderte Robin und stakste auf die Öffnung über ihn zu.

"Da hat mir ja Jemand noch ein wenig Arbeit abgenommen.", grinste der Professor, "Ich habe alle Platten und brauche nur noch den Dolch, dann bin ich am Zi..", er klappte zusammen und ließ die Klinge von Pismire's Hals sinken.
"Laberkopf.", brummte der Oberleutnant und ließ die Flasche fallen, die er dem Drohenden gerade in den Magen - zumindest glaubte er, es war der Magen - gestoßen hatte. Er trat gegen die Hand Forts und hob den daraufhin fallen gelassenen Dolch auf.
"Jetzt fehlen dir schon wieder zwei, eh?"

24.06.2004 0: 40

Thymian Pech

Thymian strampelte und versuchte sich hochzuziehen. Rettend klammerte er sich an ein paar Stiefel, die am Rand standen.
Unglücklicherweise waren sie gerade in Gebrauch.
"Wir dulden keine Eindringlinge", sagte eine weibliche Stimme. Der RUM-Wächter sah nach oben. Er erkannte das Gesicht trotzdem noch nicht, was an gewissen anatomischen Eigeneiten der Frau liegen konnte.
Abgesehen davon war sie wirklich wirklich nur mit Lederriemchen bekleidet, die sich um ihren Körper spannten. Nur ihre Beine waren bis über die Knie in große Reitstiefel eingekleidet. Diese benutzte sie gerade, um damit Thymian heftig auf die Finger zu treten.

"Also mal sehen." Araghast spähte in den Nachthimmel. "Da hinten ist ein großer Wald." Er sah zu den schwarzen baumähnlichen Umrissen, die sich vom Horizont abhoben. "Dort ist das Anwesen der Lebenssteins." Der Püschologe atmete tief durch. "Hier bin ich", diagnostizierte er. Soweit war alles klar. Was auch passiert war, es galt die Ermittlungsgruppe wieder zu ordnen und sich dem eigentlichen Fall zu widmen.
"Bregs, wir haben den--- AAAAHHH!" Rina blieb abrupt stehen. "Jemand hat die Stadt geklaut, als wir nicht hingesehen haben!" Sie machte entsetzt einen Schritt ins Haus zurück.
"Ich habe alles gründlich untersucht", begann Araghast ruhig, "und nach meinen Vermutungen sind wir beim Wyrmberg." Er räusperte sich kurz. "Beziehungsweise auf ihm."

"Eieiei", sagte Daemon. Robin, der etwas weiter vor ihm unbeholfen durch die Ringe stakste, hielt inne, drehte sich aber nicht um. "Tritt zur Seite, Rekrut, wenn ein Hauptmann vorbeit möchte." Daemon hantierte mit den Ringen und eilte auf die Falltüre zu.
Endlich drehte sich Robin um. Ein paar Meter weiter waren Gestalten im Dämmerlicht zu sehen. Sie hangen ebenfalls kopfüber, doch dies schien ihnen nichts das geringste auszumachen, denn sie kamen rasch näher.


25.06.2004 0: 59

Daemon

"Gnn.", Thymian Pech stiegen die Tränen in die Augen, unter ihm befand sich eine Menge gesunder Luft, die vom Randwärtigen Ozean herkam. Leider befand sich auch eine nicht unerhebliche Menge Scheibenwelt unter ihm. Seine Fingerkuppen rutschten langsam vom Rand des Berg... bodens.
"Aaaaah", er glitt ab und fiel. 'Das war's dann also.', ging ihm durch den Kopf, als er auf einer ausreichendne Menge Drache landete.

"So, jetzt erzähl mal.", sagte Pismire, nachdem er Professor Fort mit einer Vorhangkordel gefesselt hatte, "Einfahc ganz langsam von Anfang an."
"Oberleutnant.", war eine Stimme hinter ihm zu hören, "Ich habe eine Meldung zu machen." Der Offizier verderehte die Augen.
"Was gibt es denn, Gefreiter MEsserfein?"

Von allen Seiten näherten sich leicht bekleidete, schwer bewaffnete Frauen an der decke des hochen, hohen Raums.
"Ähm...", sagte Daemon, "Hast du eine Idee, Korporal? Ansonsten..."

25.06.2004 21: 19

Thymian Pech

"AAAHHH!!" Thymian schrie noch, als er sich bereits längst auf dem Rücken des Drachens befand. Es wurde alles immer verworrener, weswegen Thymian beschloß sich einfach irgendwo, vorzugsweise an diesem Sattel hier, festzuhalten.
Leise rezitierte er die Liste der goldenen Narrenwitze und war gerade erst bei Nummer 56 angelangt, als er die fest zusammengekniffenen Augen wieder öffnete und entdeckte, dass der Drache in den Berg geflogen war. In den Berg....
Thymian beschloß rasch wieder die Augen zu schließen.

26.06.2004 1: 08

Daemon

"Dw i Daemon ap Tabyn ap Myrlin. Sefwch yn llonydd!", rief der Hauptmann den Frauen zu. Die Vorderste blieb stehen und legte den Kopf schief.
"Cair dan glaw? Pannaeth mawr?", fragte sie, "Byth!"
"Dw i ddim dweud celwydd.", Daemon sah ihr in die Augen, sie erwiderte den Blick.
"Was geht hier vor?", fragte Robin und sah sich nervös um. Die Drachen hatten die Augen geöffnet und hatten wesentlich mehr Substanz gewonnen in den letzten Minuten. Der Hauptmann nahm die Augen nicht von der offenkundlichen Anführerin.
"Robin.", sagte er langsam, "Geh zur Falltür."
"Was ist los?", fragte der ehemalige Arzt.
"Myn uffern!", zischte Daemon, "Raus hier, Feldwebel, hel dy draed!", er tastete nach seinem Schwert, fand es jedoch nicht, da es mehrere hundert Meter tiefer in einem engen Trichter voller Drachenkot lag. Der Mann aus Quirm riß die Augen auf und stakste umständlich auf die nahe Tür zu seinen Füßen zu. Die Frauen machen unruhige Bewegungen, kamen jedoch nicht näher. Der Wächter öffnete die Luke und fand eine kurze Strickleiter vor, die er herunterziehen konnte, um daran hochzusteigen. Er konnte die kühle Nachtluft spüren.
"Hauptmann?", fragte er.
"Ich komme.", antwortete dieser und machte eine unsichere Bewegung nach hinten, suchte mit der Stiefelspitze den Haken hinter sich, ohne die Augen von der Frau zu lassen. Robin war kurz davor, aufzuschreien, als Daemon den Haken fand.
"Sut rydych chi... ?", runzelte die Anführerin die Stirn.
"Dw i ddim yn gwybod.", der Llamedosianer zuckte mit den Schultern - irgendwie -, wandte sich um und kletterte hinter Robin her auf die Oberfläche des Wyrmbergs.
"Schließ die Luke!", sagte er, kaum war er oben, "Wir sollten zusehen, dass wir hier wegkommen, die Situation könnte hier bald sehr heiß werden."

26.06.2004 1: 09

Arthur Messerfein

Man konnte über Arthur Messerfein viele Behauptungen anführen: Arroganz, sehr von sich selbst eingenommen, man habe ein unangenehmes Gefühl in seiner Nähe, beängstigend still, möglicherweise gefährlich. All diese Behauptungen waren Wahrheiten. Nur eines würde nicht stimmen: dumm war Arthur nicht. Zeitgleich mit der Ankündigung eine Meldung machen zu müssen hatte er Professor Fort gesehen, eine Sekunde später hatte er sofort eine andere Meldung parat. Wenn man ein paar... Vergeltungen hinter sich hatte und ungeschoren geblieben war - und wenn man Wächter war, ja auch kurzzeitig Rechtsexperte, der mit Zeugen- und vor allem Täteraussagen früherer Fälle beschäftigt gewesen war - begann man zu begreifen, dass man sich Ausreden oft in sehr kurzer Zeit auszudenken hatte beziehungsweise eine bereits bekannte Geschichte glaubwürdig weiterführen musste.
Oberleutnant Pismire bemerkte die Sekunde, die Art stockte, sofort und notierte es sich geistig.
"Ich habe den Butler gefunden, tot.", Art schob widerwillig seine Hand in die Tasche und förderte das Zigarettenetui zu Tage, "Das hatte er bei sich. Außerdem hatte ich im Keller verdächtige Geräusche gehört und die Tür verriegelt." Sein Blick ging zu Professor Fort. "Aber ich sehe, dass die Hauptperson ja bereits hier ist, doch Sie wollten ja einen Bericht, wenn man etwas Verdächtiges bemerkt, Oberleutnant."
Pismire sah den Gefreiten an, die Augen zu Schlitzen verzogen und nahm das Etui. Arthur konnte diesen Blick auch ohne Worte deuten: "Wir sprechen uns noch"
Manchmal verstand er die Leute nicht. Einmal wollten sie es so, manchmal wieder anders. Wie man es machte, war es falsch.

Der Oberleutnant wandte sich wieder dem Professor zu: "Also, wo waren wir? Ach ja... Ich wollte deine Stimme hören. Eine Geschichte davon, was das hier alles eigentlich bedeuten soll."
Doch Fort grinste nur, sein Blick hinter Pismire gerichtet.


27.06.2004 12: 45

Robin Picardo

Mit einem dumpfen Pochen fiel die Falltüre zu und die beiden Wächter rangen auf der sicherern Seite nach Atem.
"Äußerst...surreal....", keuchte der Chief-Korporal und schaute vorwurfsvoll zu seinem Vorgesetzten.
"Rekrut Picardo!", begann der Hauptmann. "Du musst auch in solchen Situationen immer wissen was das Richtige ist und dem Pfad stoisch weiterfolgen!"
Daemon sprach für den Dobermann in letzter Zeit immer wieder in Rätseln, aber eines war sicher, durch das Kauderwelsch, dass der Gildenexperte nicht verstand, hatte sie der Offizier zweifellos gerettet.
"So, Rekrut! Weiter gehts!", befahl Daemon und beide Wächter lösten sich von der Türe und setzten ihren Weg fort.


28.06.2004 8: 16

Irina Lanfear

Rina stand in der Türe des Anwesens und blickte sich entsetzt um. Ihre Gedanken überschlugen sich und der letzte Satz des Püschologen drang nicht mehr an ihr Bewusstsein. Soviel war klar, das war der größte unlizenzierte Diebstahl, der ihr je untergekommen war. Oder war er am Ende lizenziert?
"Araghast?"
"Was ist denn?", der Leiter des Ermittlungstrupps war noch mit der Untersuchung der näheren Umgebung beschäftigt.
"Liegt hier irgendwo eine Quittung herum?"
"WAS?" Der Püschologe blickte sich fassungslos um. Begannen seine Mitarbeiter jetzt vollends durchzudrehen?
"Nicht so wichtig."

Rina nickte. Also unlizenziert. In so einem Fall war das Protokoll ziemlich klar. Man nahm den Diebstahl auf, befragte die Augenzeugen, versuchte vorsichtig in der Diebesgilde herauszubekommen, ob so etwas schon mal vorgekommen war und schrieb einen Bericht. Nur was machte man, wenn weder die Wache noch die Diebesgilde existierten?

Andererseits, derzeit war Araghast der Verantwortliche. Insofern konnte man die Verantwortung sicherlich auf ihn abwälzen. keiner würde ihr einen Vorwurf machen, wenn sie dem unlizenzierten Diebstahl einer ganzen Stadt nicht sofort nachging..

War nicht eben eine blutbespritzte Gestalt an ihr vorbeigerannt? Das konnte man sicher als versuchten Mord werten. Und versuchter Mord war sicher wichtiger als Diebstahl. Rina nickte erneut. DAS war ihr Metier. Mit Mord kannte sie sich aus! Um den Diebstahl sollten sich die anderen kümmern.

"Araghast? Wo ist eigentlich die blutbespritzte Frau hin, die eben noch an mir vorbeigelaufen ist?"
"Frau Lebensstein? Woher soll denn ich das wissen?"
Rina stöhnte. Verdammt, es hätte alles so einfach sein können.


30.06.2004 20: 37

Daemon

Thymian Pech sah sich staunend um, während der Drache durch das Innere des Berges flog. Staunend schauten ihm auch die Frauen nach, die unter der Decke hingen. Gerade waren ihnen noch zwei Eindringlinge entkommen, doch zum Glück tauchte gerade ein neuer, potentieller Gefangener auf.
"Cychwynwch y dreigiau!", rief die Anführerin. Mehrere Frauen liefen los und bestiegen ihre drachen. Kurz darauf rasten die riesigen Tiere durch die Luft.

Hauptmann und Feldwebel rannten die große Ebene des Wyrmbergs auf das Anwesen der Lebensteins zu.
"Hel dy draed, Rekrut!", rief Daemon. Robin erinnerte sich, diese Worte schon einmal gehört zu haben.
"Heel Dö Dreid?", fragte er, "Was soll das heißen?" Der Offizier sah über seine Schulter zum Rand des Berges und sah Feuer.
"Jag deine Füße, Robin! Lauf!", er beschleunigte weiter.


30.06.2004 21: 56

Robin Picardo

Irgendwie schien die Sache ziemlich aus dem Ruder zu laufen...und laufen, eher rennen...Nein, es war eher als heillose Flucht zu bezeichnen, taten der Offizier und sein Stellvertreter im Moment.
Die Abstraktivität der vor einigen Minuten stattfindenden Szene ging dem jungen Dobermann nicht mehr aus dem Kopf, wobei sein Hauptaugenmerk sich so langsam auf das ziehende Stechen zu konzentrieren begann, dass sich in seiner linken Seite zu formieren begann und sich ziemlich sicher in wenigen Sekunden zu einen richtigen Seitenstechen entwickeln würde.
"Wo...hin....rennen....wir.....?!?!", keuchte Robin in Richtung seines Offiziers, der sich einige Schritte vor ihm befand.
"Nur...weg..von....hier...!", keuchte Daemon, nicht minder angestrengt zurück. "Ziel ...ist...es....soviel...wie ....möglich ...DIstanz...zwischen uns...und ....den...Drachen...zu ....bekommen!"
DIese Erklärung des Llamedianers war weder notwendig, noch sehr hilfreich, zeigte aber, dass der Offizier noch über mehr Luft und auch wohl mehr Kondition als sein junger Kamerad verfügte.
Die wilde Hatz ging weiter!


01.07.2004 11: 03

Thymian Pech

Ein wimmernder Thymian wurde von dem Drachen gezogen, wo die Reiterin ihn dann an der Decke herumtrug, als wäre er Luft und ihn schließlich in einem Seitengang, der in den Fels gehauen war, ablegte.
"Wo sind deine Freunde?", bellte sie harsch. Der Obergefreite kauerte sich an einen Stein. Was war nur passiert? Eben hatte er noch getanzt und nun stand die Welt Kopf.
"Freunde?", hauchte er, "Meine Kollegen... Ford... Lebensstein...", stammelte er zusammenhanglos weiter. Aber es war nicht zusammenhanglos genug, als dass die Frau nicht einige entscheidende Worte herausgehört hätte.
In einer fremden Sprache rief sie durch die riesige Halle, worauf sofort einige weitere Frauen und Männer herankamen. Sie eilten über die Haken, die in der Decke eingelassen waren, hinweg, als wären es nur Grashalme.
Unter ihnen kam auch eine Frau herbei, die besonders durch ihre.... Vorzüge auffiel. Und durch einen riesigen Helm mit Flügeln an beiden Seiten. Sie wechselte ein paar Worte mit der anderen in der fremden Sprache und trat dann auf Thymian zu.
"Wo ist Lebensstein?", fragte sie scharf, "Wie ist es möglich, dass er hierher zurückkam?" Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte sie sich an die andere Reiterin. "Habe ich nicht Anweisungen gegeben?"
"Ich tanzte...", murmelte Thymian vor sich hin, benommen von den Flug mit dem Drachen. Doch sofort fuhren alle herum. Die offensichtliche Anführerin packte Thymian heftig am Kragen.
"Wer hat dir den Tanzen-auf-elf-Schritt-Ritualzauber beigebracht?", zischte sie.

01.07.2004 13: 07

Daemon

"Äh.", machte der ehemalige Narr.
"Das ist egal jetzt, wir müssen zu Lebenstein!", die Frauen wandten sich schnell ab und liefen los.

Der erste Flammenstoß brannte eine breite Schneise in das Gras auf dem Plateau. Das Feuer traf Hauptmann und Feldwebel nicht, sie wurden jedoch von der Hitze (und anderen physikalischen Dingen, auf die wir hier nicht eingehen wollen, da es wahrscheinlich nicht einmal angehende Physiker freuen würde, davon hier zu lesen) zu Boden geworfen.
"Autsch!", knirrschte Daemon, als er sein Gesicht vom regennassen Gras hob, Robin spuckte aus.
"Drachen!", hörten sie einen Schrei aus Richtung des Hauses, als ein gewaltiger Schatten über sie hinweg sauste. Die beiden sahen vorsichtig hinterher, als ein ganzes... Rudel weiterer Drachen auf der anderen Seite des Wyrmberges auftauchten und um die Villa Lebenstein einen Kreis bildeten.
"Äh.", machte der ehemalige Arzt, "Vielleicht solltest du es nochmal mit diesem Doppel-L-Viele-W-Zeugs versuchen, Hauptmann!?"
"Ich fürchte, die hier gehören nicht zur kommunikativen Sorte, Rekrut.", murmelte Daemon und sah dem Schauspiel mit aufgerissenen Augen zu.

05.07.2004 9: 39

Irina Lanfear

Rina, die noch immer in der Tür stand und gerade damit beschäftigt gewesen war, sich umzusehen, ob sie nicht doch irgendwo eine Leiche oder ähnliches entdeckte, starrte mit schreckgeweiteten Augen auf die Ungeheuer, die plötzlich am Himmel auftauchten und sich dem Haus verdammt schnell näherten. Das mentale Selbst der Wächterin nahm eine kurze Auszeit, als sie "Drachen!" schrie und ins Innere des Hauses stürmte. Egal, was die anderen von ihr dachten, sie war nicht der Wache beigetreten, um gegen Wesen zu kämpfen, die eigentlich gar nicht existieren durften.

Araghast starrte der Kollegin, die sich immer seltsamer verhielt, verwundert nach und blickte dann nach oben, als ein dunkler Schatten auf ihn fiel.

05.07.2004 9: 53

Daemon

"Ach Mist.", murmelte Rina, als sie die Treppe hinunter auf die Leiche sah. Na gut, sie war zwar bei RUM und konnte so keine Quittung entdecken, aber andererseits flogen gerade mehrere wirklich große Drachen über das Haus, in dem sie sich befand, und letztendlich war diese Leiche doch wohl eher was für SUSI. Eigentlich war sie sogar verpflichtet, zuerst SUSI machen zu lassen, bevor sich mit der Arbeit begann. Nur eines störte sie an dieser Erkenntnis: Die Leiche des großen Mannes lag direkt vor der Kellertür. Und der Keller war derzeit ein äußerst verlockender Ort. Rina Lanfear zuckte mit den Schultern. Sicher würde Pismire verstehen, wenn sie den Tatort EIN BISSCHEN veränderte. Sie entfernte den Kerzenhalter von der Klinke der Kellertür, während Arthur Messerfein seinem Vorgesetzten das Geräusch, dass er gehört hatte, näher beschrieb.

05.07.2004 10: 12

Araghast Breguyar

Ein riesiger Drache segelte knapp über das Dach der Villa hinweg.
Araghast starrte ihm mit offenem Mund nach. So etwas hatte er noch nie gesehen. Ponce da Quirm hatte in seinem Buch geschrieben, daß diese Drachen lediglich durch die Vorstellungskraft ihrer Reiter existierten, doch daheim in seinem gemütlichen Bürostuhl mit einer Leselampe und einer Tasse Kaffee hatte das Ganze doch weitaus unspektakulärer und vor allem weitaus harmloser geklungen.
Einen Augenblick lang überlegte Araghast, ob er dem Drachen und seinem Reiter heldenmütig entgegentreten und ihn nach seinem Begehr fragen sollte, doch als wenige Sekunden nach dem ersten ein zweiter Drache erschien, welcher eine gewaltige Flammensäule in den Himmel spie, entschied er sich spontan gegen diese Möglichkeit und rannte auf Rinas Spuren zurück ins Haus. Es gab einen extrem wichtigen Unterschied zwischen Mut und akuter Existenzmüdigkeit.

Keine Sekunde zu früh - kaum daß die Tür hinter ihm ins Schloß gefallen war, wehte ein heißer Lufthauch durch das Schlüsselloch und der Geruch von angekohltem Holz erfüllte die Eingangshalle.
"Laß dir das eine Warnung sein, Lebensstein!" rief eine weibliche Stimme in schlechtem Morporkianisch. "Wir warten genau bis diese Sanduhr hier abgelaufen ist, bis du dich ergibst. Dann wirst du brennen!"
Seufzend ließ sich Araghast gegen die Wand fallen. Konnte es noch schlimmer werden? Der alte Lebensstein befand sich vermutlich noch verletzt im oberen Geschoß, falls er durch die plötzliche Ortsversetzung nicht sonstwo im Umkreis der nächsten Meilen gelandet war. Wo sich der Rest der Familie und Fort befanden konnte er ebenfalls nicht sagen. Und wenn nicht bald einer von ihnen hier aufkreuzte würden er und alle Wächter die sich noch in diesem Haus befanden bei lebendigem Leib gebraten werden. Und ihm würde selbst noch posthum die Schuld gegeben werden. Schließlich war es seine Ermittlungsgruppe.
Es gab nur eine Möglichkeit, diese verfahrene Situation etwas zu entspannen...
Eine Minute später wurde eine an einer Kamingabel befestigte weiße Tischdecke vorsichtig durch die einen Spalt breit geöffnete Tür geschoben. Araghast hoffte inständig, daß die Bewohner des Wyrmbergs diese international eigentlich anerkannte Geste des Aufgebens verstanden. Vielleicht ließ sich ja auf diesem Wege mit ihnen reden.
Zumindest mußte er sie irgendwie davon abhalten das Haus in einen Haufen Asche zu verwandeln bis der Rest des Ermittlungstrupps wieder beisammen war.


06.07.2004 23: 52

Daemon

Die Scheibenwelt kennt das Sprichwort 'zwischen zwei Stühlen stehen' nicht, jedenfalls kennen die Bewohner Ankh-Morporks es nicht. Die Bürger der Stadt stellen sich keine theoretischen Fragen, sie sehen eine Sitzgelegenheit und setzen sich. Sollte sich ein weiterer stuhl in der Nähe befinden, wird jeder Ankömmling mit der Aussage fortgeschickt, dass DIESER Stuhl bereits besetzt ist und nicht benutzbar ist. Oder man nahm beide Stühle und verkaufte sie. Im Winter nutzte man zudem jede Möglichkeit, das Feuer am brennen zu halten. Robin Picardo und Daemon Llanddcairfyn beobachteten das Schauspiel, dass sich über der Villa mitten auf der großen Ebene abspielte. Sie befanden sich zwischen einer Horde Drachen und einem Abgrund. Das war etwas, wovon sie etwas verstanden. Sitzgelegenheiten waren zu astrakt, aber Drachen und Abgründe, damit kannten sie sich aus. Sie gehörten eindeutig zu den Dingen, mit denen man nichts zu tun haben wollte.
"Toller Salto gerade, was?", kommentierte Robin.
"Mhm.", machte Daemon.
"Sollten wir nicht hin und sehen, was wir tun können?"
"Mhm."
Wenn man eine Entscheidung treffen muß, die Einen das Leben kosten kann, ist es gut, wenn man Jemand hat, der vorgeht. Der Hauptmann wartete einen Moment und folgte dem rennenden Feldwebel dann etwas langsamer.

07.07.2004 16: 31

Thymian Pech

Thymian wurde, begleitet von fremdländischen Worten, in ein finstres Loch geworfen. Und dies war ganz gewiss kein metaphorischer Ausdruck. In einem langen Gang befanden sich mehrere Löcher im Boden, die in kleine finstre runde Höhlen führten mit glatten Wänden und keiner Möglichkeit aus ihnen herauszukommen.
So kauerte sich der Obergefreite auf dem Boden zusammen und wartete auf Hilfe. Während er dies tat, gingen ihm mehrere Gedanken durch den Kopf.
Sie drehten sich größtenteils um Drachen. Um große gefährliche Drachen, die Feuer spuckten und durch die Luft flogen. Er hatte immer gedacht, Drachen gäbe es nur in Märchen, aber das hier... das ängstigte ihn.
Thymian begann ein wenig zu wimmern und um sich zu beruhigen, begann er verschiedene Sorten von Sahnetorten aufzuzählen. Er war auch gerade schon bei dem Teil angelangt, der die Flugfähigkeit von Sahnetorten betraf, als er von irgendwo her in der Höhle leises Trippeln vernahm. Schlagartig verstummte er und starrte in die Dunkelheit.
"Hallo?"

***


Araghast war beschäftigt damit möglichst friedliebend mit der Fahne zu wedeln und durch den kleinen Spalt in der Türe zu starren. Er kam sich mittlerweile ein wenig dämlich vor. Vor allem auch, weil er, abgesehen von Rina, keine Ahnung hatte, wo sich der Rest seiner Ermittlungstruppe aufhielt. Und er besaß auch kein Wissen darüber wie sie wieder nach Hause kamen und der ganze Fall doch noch erfolgreich abzuschließen war. Der Fall... er mußte sich auf den Fall konzentrieren.
Allerdings waren die Drachen in unmittelbarer Nähe und forderten die gesamte Aufmerksamkeit für sich allein.
Mal abgesehen von... war das Robin? Der Püschologe verharrte kurz in seinem Fähnenwedeln.
"Tu die scheiß Fahne weg!!", hörte Bregs schwach die Rufe des DOG-Wächters. Noch ehe er reagieren konnte, hatte Robin mit Kraft der Verzweiflung die Türe aufgestoßen, war rücksichtlos über weiße Fahne und Ermittlungsleiter gehechtet und hatte sich in den Flur geworfen, kurz bevor ein weiterer Feuerstrahl über ihre Köpfe hinweg brandete.
"Rekrut, es schickt sich nicht untätig auf einem fremden Flur herumzuliegen." Daemon schloß rasch die Türe und begann eine Kommode davor zu schieben.

***


"Hallo?" Thymian rutschte weiter von den seltsamen Lauten davon. Hauste hier etwa ein Drache? War dies eine Bruthöhle und sie hatten ihn als Essen hier hinein geworfen? Es gab Geschichten über Insekten, die so vorgingen. Vielleicht waren Drachen ähnlich.
Der ehemalige Narr kniff die Augen zusammen. Aber wenn es eine Bruthöhle war, dann mußten die Drachen noch klein sein. Praktisch winzig. Und jedes Jungtier war niedlich oder nicht? Er hatte mal kleine Katzenkinder gesehen und die hatten große Augen und waren rund und tapsig und weich.
Ein wenig beruhigter entpsannte sich Thymian.
Allerdings.. Drachen hatten Schuppen. Und spuckten Feuer. Und ihre Zähne waren scharf und spitz.
Andererseits.. sicher wußten kleine Drachen noch nicht so genau wie man Feuer richtig spuckte und vielleicht hatten sie noch keine Zähne und winzige Flügelchen.
Thymians Gedanken wurden abrupt unterbrochen, als er ein kleines Husten in der Dunkelheit hörte.

07.07.2004 20: 13

Robin Picardo

Leises Donnern war auf der anderen Seite wegen den anbrandenden Flammen zu hören.
Halb wie ein zu Knäuel verstrickt lagen Püschologe und Dobermann grotesk verrenkt aufeinander. Der Stab der Fahene war mittig zerbrochen und von der Fahne lugte nur ein Zipfel und den liegenden Wächtern hervor.
Ein störisches Grummeln entwich dem junge Gildenexperten.
"Sagtest du etwas, Rekrut?!??!?, fragte Daemon mit hochgezogenen Augenbrauen nach.
"Nicht, Sör!", Robin wandte seinen Blick zu der verschlossenen Türe und sah eine schwrze, brandfleckähnliche Verfärbung immer stärker hervortreten. "Außer das wir machen sollten, dass wir verschwinden!!"
Dramatisch deutete Picardo zu der immer mürber werdenden Türe.

14.07.2004 19: 18

Thymian Pech

Der Leiter der Ermittlungstruppe rappelte sich hektisch wieder auf. "In den Keller!", rief er und stürmte eilig vorwärts, um gleich darauf wieder stehen zu bleiben und die Pergamentrolle aufzuwickeln und mitzunehmen. Araghast ging die ersten Stufen hinunter. Da der Keller unterirdisch lag, bestand zumindest hier eine gewisse Chance, von den Flammen nicht erwischt zu werden und sie hatten noch eine gewisse Zeit sich zu beratschlagen und einen... Schlachtplan auszuarbeiten.
"Robin, Daemon, im ersten Stock liegt der verletzte Lebensstein, bringt ihn schnell in den Keller!" Der Püschloge fuhr herum und sah Weufolt immer noch völlig perplex am anderen Ende des Ganges stehen. Im Hintergrund sah er eine leicht bekleidete Frau.
"Äh.. wer immer das auch ist, ab mit ihr in den Keller." Wieder wirbelte Araghast herum, suchte nach Rina, entdeckte aber keinerlei Spur von ihr. "Hat jemand Rina gesehen?" Panik stieg in ihm auf. Die Truppe mußte zusammen bleiben, aber die Türe sah nicht so aus, als würde sie noch lange halten und er roch schwachen Brandgeruch.
In diesem Moment kamen Arthur und Pismire mit dem gefesselten Harald Ford im Schlepptau um die Ecke.
"Seht mal, wen wir hier haben!", setzte der Gerichtsmediziner triumphierend an. Allerdings erntete er nicht die erhoffte Begeisterung.
"Jaja, sehr schön. Ab in den Keller mit ihm! Das Haus hält den Drachen nicht mehr lange stand."
"Drachen?" Aber Pismire wurde bereits von Araghast Richtung Kellertreppe geführt. "Was sollen wir denn im Keller.., ich weiß gar nicht, was das- oh, hier liegt also der tote Butler. Und wo hast du die seltsamen Geräusche gehört, Gefreiter, ein Fluchen war es oder?"
Der Ermittlungsleiter schlich hinter der Gruppe hinterher, als Arthur Messerfein plötzlich stehen blieb.
"Jemand hat den Kerzenständer entfernt. Ich hatte damit die Tür verriegelt", berichtete er und stieß vorsichtig die Türe auf. Im Hintergrund zog Weufolt mehrere Waffen. Jetzt hieß es vorsichtig sein.

26.07.2004 13: 17

Araghast Breguyar

"Hallo?" versuchte Thymian es zaghaft erneut und erschrak fürchterlich, als er eine leise Stimme in seinem Kopf hörte.
"Hallo." sprach die Stimme. "Kann ich dir irgendwie helfen, Meister?"
Ein kleines Flämmchen brachte ein wenig Licht in das finstere Loch und Thymian sah, wer ihm in seiner Gefangenschaft Gesellschaft leistete.
Auf dem Boden in der gegenüberliegenden Ecke der Kammer hockte ein Drache.
Doch die Bezeichnung 'Drache' traf auf diesen Vertreter seiner Spezies in etwa soweit zu wie der Begriff 'Streitroß' für ein kleines zerzaustes Pony. Er maß in der Länge höchstens anderthalb Meter und seine Schuppen glänzten in einem hellen orange. Ein paar treuer Augen blickte den ehemaligen Narren und jetztigen Obergefreiten neugierig an.


30.07.2004 22: 57

Thymian Pech

"Äh", sagte Thymian und dann noch einmal: "Äh."
Er starrte den kleinen Drachen an und er sah tatsächlich so aus, wie er sich ihn vorgestellt hatte.
Also hatten ihn diese Frauen tatsächlich in eine Bruthöhle als Futter geworfen. Der Anwerber rutschte auf seinem Hosenboden noch weiter zurück und tastete wieder nach seinem Messer.
"Zurück, du äh Drache!", rief er mit Zittern in der Stimme.
Der Drache schaute traurig, kroch aber mit seinem etwas dicklichen Bäuchlein weiter zurück. Dann nieste er leise und ein kleines Rußwölkchen stieg auf.
"Wie du befiehlst, Meister."
Thymian sprang auf. "Wo ist dein Meister?", fragte er und wähnte eine der gemeinen Frauen im Dunkel. "Zeig dich!"
"Du bist mein Meister, Meister." Der Drache sah ihn teuherzig an.
Thymian sah das kleine Tier wieder an. Anscheinend war der Drache nicht sehr helle und hielt ihn für so eine Art Mama. Vermutlich war Thymian der erste, den der Drache zu Gesicht bekommen hatte.
"Na äh schön. Und was machen wir jetzt?"
Der Drache bewegte unbeholfen seine kleinen Flügel.
"Nein, nein, wir können hier nicht einfach so wegfliegen..." Thymian stockte. Er wollte nicht wieder auf einem Drachen sitzen, die Angst plötzlich herunter zu fallen war viel zu groß, aber es schien keine andere Möglichkeit zu geben aus diesem Loch zu kommen. "Können wir doch?"
"Steig auf meinen Rücken, Meister." Der Obergefreite kam langsam auf den Drachen zu, seine Hand zitterte, als er unendlich zaghaft den runden Kopf des Drachen tätschelte.
"Wie heißt du?", fragte er und in seinem Kopf erschien die prompte Antwort. "Struppi." Thymian fand, das wäre ein angemessener Name für ein kleines Drachenjunges. Zögernd zog er sich auf den glatten Rücken und versuchte sich irgendwo festzuhalten, schließlich klammerte er seine Arme um den Hals des Tieres.
"Und jetzt äh... los."
Und dann ging es los.

01.08.2004 13: 12

Araghast Breguyar

"Ich will mich ja nicht beschweren..." rief Hauptmann Daemon in diesem Augenblick aus dem oberen Stockwerk, "Aber es scheint, wir haben ein dickes Problem."
"Warum?" fragte Araghast alarmiert. "Ist Lebensstein verblutet?"
"Nein. Aber das Dach steht in Flammen."
"Mist." knurrte der Püschologe. Sich im Keller zu verschanzen erschien ihm plötzlich gar nicht mehr so klug. Dort saßen sie in der Falle wenn das Haus herunterbrannte.
"Gibt es hier irgendwo einen Hinterausgang?" fragte er.
In diesem Moment kam ein Armbrustbolzen aus dem Dunkel hinter der Kellertür geflogen und bohrte sich in Araghasts Oberschenkel. Mit einem erstickten Schrei ging der Püschologe zu Boden und verhinderte gerade noch daß er den Rest der Kellertreppe herunterfiel indem er sich am Geländer festklammerte.
"In Deckung!" brüllte Pismire und zerrte den an den Händen gefesselten Fort mit sich. Unglücklicherweise stolperte er über den Fuß des Ermittlungsgruppenleiters und fiel gegen die gegenüberliegende Wand. Fort, immer noch fest im Griff des Gerichtsmediziners, geriet ins Straucheln und stürzte die Treppe hinunter, wobei er Pismire mit sich riß. In einem wirren Knäuel aus Gliedmaßen kamen die beiden unten an und rissen dabei Weufolt ebenfalls von den Beinen.
Kopfschüttelnd betrachtete Arthur Messerfein das plötzlich herrschende Chaos. Mit einem gefährlichen Lächeln auf den Lippen zog er zwei Wurfmesser.
"Keinen Schritt weiter!" brüllte der Unbekannte in der Dunkelheit des Kellers. "Es sei denn ihr wollt, daß ich eurer hübschen Kollegin die Kehle durchschneide."
"Auch das noch." knurrte Araghast mit zusammengebissenen Zähnen und zog sich wieder in eine stehende Position. Blut sickerte zwischen seinen Fingern hervor, die er fest um den dunklen, in seinem Oberschenkel steckenden Bolzen geschlossen hatte.
"Also wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich mir ganz andere Sorgen machen. Ihre Geiselnahme hilft Ihnen auch nichts mehr. Das Haus ist von Drachen umzingelt und das Dach brennt. Wenn Sie nicht endlich Vernunft annehmen gehen wir verdammt noch mal alle drauf, Sie eingeschlossen!"

Währenddessen sahen sich Robin Picardo und Daemon unschlüssig auf dem Flur um. Den leise wimmernden Tiberius Lebensstein trugen sie zwischen sich.
"Es scheint, als würden die da unten im Keller ernste Probleme haben." bemerkte der Hauptmann.
Mißtrauisch beäugte Robin die Haustür, die mittlerweile nur noch aus spröder Holzkohle zu bestehen schien.
"Ich glaube, hier zu bleiben ist allerdings auch nicht besonders klug."

05.08.2004 20: 58

Robin Picardo

Notgedrungen entschlossen sich die beiden Wächter sich von der Türe und damit der unmittelbaren Gefahr zu entfernen. Ihre Gesichter verfärbten sich rot, ob des Gewichtes des stöhnenden Lebenssteins in ihrer Mitte. Langsam arbeiteten sich die beiden Gildenexperten in das Erdgeschoss des Hauses vor, während aus dem Keller augenscheinlich immer noch ein heilloses durcheinander herrschte. Rauchschwaden drangen von dem Dach nun auch langsam in die unteren Stockwerke, was ein untrügliches Zeichen war, dass es oben jetzt 'richtig' brannte. Beängstigendes Knacken des Dachgebälkes war zur hören, danach ein 'Aufstöhnen' der hölzernen Konstruktion. Mit einem lauten Krachen löste sich ein Balken und schlug splitternd neben dem Offizier und dem Chief-Korporal ein.
"Waaa...", war das einzigste was Robin hervorbrachte, während Daemon wohl in einer dem jungen Gildenexperten fremden Sprache ein Stoßgebet gen Himmel schickte (es könnte natürlich auch ein llamdianischer Fluch sein, aber Robin hoffte, dass der Hauptmann in dieser ausweglosen Situation nicht die Götter auch noch erzürnte).

17.08.2004 15: 11

Daemon

Funken stieben hoch, erfüllten die Luft, verwandelten jeden potentiellen Atemzug zu einem Feuerwerk in der eigenen Lunge, kein sehr erfreulicher Gedanke, trotz des hübschen Anblicks. Anblicks! Hastig schloß der Hauptmann die Augen, ließ Lebenstein los, griff nach Robins Schulter und riß ihn mit zu Boden. Myriaden brennender Partikel landeten auf ihren Rücken, schnell robbten die beiden Wächter in den Flur.
"Nicht gut.", kommentierte der Feldwebel.
"Du sagst es.", keuchte der Hauptmann.
"Ich meine, es ist nicht gut, dass Lebenstein noch dort liegt.", erklärte Robin.
"Cach.", brummte Daemon, als er den Körper des alten Mannes direkt neben dem heruntergefallenen, brennenden Balken liegen sah.
Über ihnen knackte es laut.

"Ihr legt mich nicht rein!", rief der Mann und drückte Rina weiter das Messer an die Kehle, "Der Fund gehört mir!" Araghast seufzte und humpelte zwei Stufen herunter.
"Na gut.", sagte er, "Dann erzähl uns halt deinen Plan."

Die beiden Wächter hatten den alten Lebenstein gerade erreicht, als ein großes Stück der Decke auf die große Treppe herunterkrachte und sie zerschmetterte. Staub hüllte sie ein, schnell packten sie den Mann und zogen ihn durch den Flur in den Salon, der an dessen Ende lag.

"Was war das?", der Mann zuckte zusammen und sah zur Kellerdecke, als der Lärm ertönte. Arthur nahm sich nichteinmal die Zeit, dünn zu lächeln, bevor er die Messer warf.

25.08.2004 14: 12

Thymian Pech

Er verzichtete darauf laut "Whuhuhuhuhu!!" zu schreien, als er auf dem kleinen Drachen durch den Innenbau des Wyrmberges schoß. Die Bewohner, denen er begegnete, waren viel zu verdutzt, um zu reagieren und so flog Thyiman beinahe ungehindert aus einem der vielen Fluglöcher hinaus.
Beinahe.
Als Thymian die Augen irgendwann wieder öffnete, befanden sie sich im Sturzflug entlang dem Wyrmberg hinunter. Der Wind trieb ihm Tränen in die Augen, so schnell flogen sie.
Der Wächter wähnte schon seinen baldigen Tod, als er merkte, dass sie gar nicht dem Boden entgegen steuerten, sondern dem Himmel. Bald schon hatten sie die "Spitze" des Wyrmberges erreicht und schossen über den Rand hinweg.

Er träumte nicht wahr? Gewiss träumte er. Er konnte unmöglich auf einem Drachen fliegen, der eher die Auswüchse eines Kinderschaukelpferdes hatte.
Den Augenblick, wo er nach unten sah, vergaß er nie.

Er sah durch den Drachen hinunter auf die Ebene des Wyrmberges. Das Haus stand in Flammen. Das Dach war halb eingesunken, überall stieg Rauch auf und in einiger Entferung spien weit größere und gefährlich aussehende Drachen Feuer auf das Haus.
Jedoch war dies nicht bei weitem das, was ihn so entsetzte. Mehr Entsetzen rief die Gestalt hervor, die sich an einem der Krallen seines Drachens festhielt, einen Dolch zwischen den Zähnen, was vermutlich der Grund war, weswegen Thymian noch nichts von ihm gehört hatte.
Er schwang sich in Harald Ford Manier von einer Klaue zur nächsten und begann dann wild entschlossen die Flanke hochzuklettern.

"Schüttel ihn ab!", kreischte Thymian entsetzt und klammerte sich weiterhin an dem Drachen fest. Wieviele Meter sie wohl über dem Boden waren?
Dann registrierte er, dass der Drache einen Schlenker machte und auf die Rauchwolke des Hauses zusteuerte.
"Bei den Göttern, wir rasen auf das Haus zu! Wir rasen auf das Haus zu!", quiekte der Obergefreite panisch.
"Wie du wünschst, Herr." Der Drache ging noch tiefer.

25.08.2004 16: 17

Araghast Breguyar

Pismire schüttelte leicht den Kopf, um wieder völlig zu sich zu kommen. Glücklicherweise hatte der Körper Harald Forts seinen Aufprall am unteren Ende der Treppe gut gedämpft, doch der Gerichtsmediziner fühlte sich immer noch leicht benommen. Schnell blickte er um sich, um die aktuelle Lage zu erfassen.
Ein unüberriechbarer Brandgeruch stieg ihm scharf und stechend in die Nase und seine Ohren nahmen das charakteristische Prasseln eines fröhlich brennenden Feuers wahr. Die Temperatur unten im Keller hatte mittlerweile eine Höhe erreicht die normalerweise nur auf den Inseln an der Nähe des Randes vorzufinden war.
Im Inneren des Kellers ging jemand mit einem erstickten Schrei zu Boden. Gleichzeitig ertönte ein erschrecktes Quieken, das Pismire Irina Lanfear zuordnete. Vor dem Kellereingang stand Arthur Messerfein in einer Pose die darauf schließen ließ, daß er soeben mindestens eines seiner Messer in den dunklen Raum dahinter geschleudert hatte. Laute Rufe ertönten aus der Eingangshalle und Pismire wandte den Kopf.
Einige Stufen über ihm lehnte Korporal Araghast Breguyar an der Wand, das Gesicht eine Maske der Selbstbeherrschung. Ein Bolzen ragte aus seinem Oberschenkel und das Hosenbein war bis zum Rand seines Stiefels blutgetränkt. Hinter dem Püschologen kauerte Weufolt Garnichtgut und sah sich verzweifelt nach etwas um auf das er schießen konnte.
"Raus hier!" rief Araghast in diesem Moment und wies nach oben. "Und Leutnant Lanfear, bring den Kerl aus dem Keller mit falls Art ihn nicht inzwischen umgebracht hat!"
"Oben werden wir nur gebraten." warf Art ein, dem angesichts des oben tobenden Feuers nicht wohl war.
"Ob wir nun hier unten oder weiter oben gebraten werden, spielt das noch eine Rolle?" schnappte der Püschologe und machte sich daran, die Treppe hinaufzuhinken. "Vielleicht finden wir ja sogar noch den Rest unserer Leute und braten mit ihnen zusammen!"

* * *


Die Gerüche brennender Hausmaterialien stiegen Thymian in die Nase, als der Drache immer näher an den Brand heranflog. Doch dies war nicht das einzige was ihm Sorgen bereitete. Mittlerweile hatte sein blinder Passagier es geschafft, sich mit den Beinen am Vorderbein des Drachen zu verankern und zog sich gerade mit den Händen am Körper des Tieres hoch.
Nein, ging dem ehemaligen Narren nur noch durch den Kopf, als er die um das Haus versammelten Drachen sah, die fleißig am feuern waren. Ich will noch nicht sterben...
Doch plötzlich geschahen einige seltsame Dinge.
Ein Inspirationspartikel stürzte aus dem All auf die Scheibenwelt zu, kollidierte frontal mit dem Obergefreiten Thymian Pech und wuchs innerhalb von Millisekunden zu einer ausgewachsenen Idee heran.
"Halt direkt über dem Feuer an." befahl er mit zitternder Stimme seinem Reittier.
"Zu Befehl, Meister." antwortete der Drache und kam ruckartig mitten in der Luft zum Stehen. Durch die plötzliche negative Beschleunigung rutschte der gerade zu einem Dolchstoß gegen Thymians Bein ausholende Mitreisende ab und hing nun nur noch mit einer Hand am Vorderbein des Drachen.
Thymian holte tief Luft und unterdrückte nur mit Mühe einen Hustenanfall. Dann nahm er all seinen Mut zusammen.
"He, ihr Drachenleute!" quiekte er mehr als er rief. "Hört sofort auf mit dem Feuer oder mein Drache läßt euren Freund hier los!"

* * *


Zum Erstaunen der beiden Wächter, die den bewußtlosen Lebensstein senior hinter sich herschleiften, war der Salon noch erstaunlich intakt. Sicher, die Gardinen schwelten vor sich hin und das Fenster befand sich in Form vieler kleiner Glassplitter auf dem Teppich verstreut, doch die völlige Verwüstung war an diesem Raum bisher vorübergegangen.
Die beinahe unbekleidete, unbekannte Frau hatte sich in einen großen Ohrensessel gekauert und starrte die drei Neuankömmlinge mit einer Mischung aus Zorn und Entsetzen an.
"Keine Angst, gute Frau." log Robin und ging einige Schritte auf sie zu. "Alles wird gut. Wir sind hier um Ihnen zu helfen."
Währenddessen hievte Daemon den alten Lebensstein auf ein Sofa und bekam so nicht mit, was sich hinter seinem Rücken abspielte.
Urplötzlich schnellte die Frau aus ihrem Sessel hoch und stürzte sich auf Robin, ein Messer in der Hand. Der Dobermann ging völlig überrumpelt zu Boden und schaffte es nur knapp dem Messer auszuweichen, welches in Richtung seiner Kehle herabschnellte.
"Hilfe!" stöhnte er, während ihm das Gewicht der Frau die Luft aus den Lungen drückte. "Daemon, hilf mir!"

* * *


Hustend, in einem Fall hinkend und in zwei Fällen kaum noch zurechnungsfähige Gefangene hinter sich herschleifend stolperte der Kellertrupp in den Flur.
"Und wohin jetzt?" fragte Pismire Araghast in unüberhörbar spitzem Tonfall. Am anderen Ende des Flurs ging ein brennender Balken mit lautem Getöse zu Boden.
Araghast sah sich kurz um
"Da rein." sagte er kurz und wies in Richtung Salon, in der Hoffnung, dort nicht ebenfalls eine Flammenwand vorzufinden wie in Richtung der Haustür.
"Dann nichts wie hin!" brüllte Weufolt, hob seine Armbrust und stürmte vor. Die anderen folgten ihm.
Doch bevor sie den Raum betreten hatten hörten sie schon das charakteristische Twänng einer soeben abgeschossenen Armbrust und gleich darauf den Aufschrei einer Frau.
"Verdammt." knurrte Araghast zwischen zusammengebissenen Zähnen. "Was hat er nun schon wieder angestellt?"
Doch im Salon bot sich ihnen ein geradezu absonderliches Bild.
Robin Picardo lag wie eine Schildkröte auf dem Rücken, auf ihm der schlaffe Körper einer fast nackten Frau. In der rechten hand hielt sie ein scharfes Messer und ein Armbrustbolzen steckte in ihrer Seite. Daneben stand Weufolt Garnichtgut, sichtlich zufrieden mit sich selbst.
"Danke!" keuchte Robin gerade. "Sie wollte mich erstechen."
Völlig ungerührt wandte sich Hauptmann Daemon um.
"Schön, daß ihr auch endlich kommt." bemerkte er nur.
In diesem Moment hörte das kollektive Drachenfeuer von allen Seiten plötzlich auf.

* * *


Innerlich zitterte Thymian vor Angst, als er seinen Drachen langsam tiefer gehen ließ. Die Drachenreiter des Wyrmbergs starrten ihn an als wäre er ein Wesen von einer anderen Scheibe.
"Wenn ihr euren Freund lebend wiedersehen wollt dann verschwindet!" rief er beinahe panisch. Es behagte ihm ganz und gar nicht, den Helden zu spielen.
Der Obergefreite hielt die Luft an, als sich der Drache durch die kokelnden Überreste des Daches senkte.
"Halt den anderen fest!" befahl Thymian schließlich, kurz bevor sein Reittier auf den Überresten der Treppe zur Landung ansetzte.
"Ja Meister." antwortete der Drache und packte mit seinen Klauen den zappelnden Wyrmberger, während Thymian auf den beruhigend fest aussehenden Boden sprang. Doch einige durchgekokelte Holzbohlen gaben unter seinen Füßen nach und der Obergefreite purzelte anderthalb Meter abwärts, um schließlich in einem Haufen Schutt in der Eingangshalle zu landen.

* * *


"He, da war ein Geräusch!" rief Pismire plötzlich und eilte hinaus in den Flur.
Ein von Kopf bis Fuß völlig schwarzer Thymian Pech rappelte sich aus einem Haufen von Bruchstücken auf und salutierte unsicher.
Pismire zögerte nicht.
"Was auch immer du gemacht hast um uns hier herzubringen, mach es sofort wieder rückgängig!" befahl er.

Thymian Pech nickte.
Suchend glitt sein Blick über den mit Staub und Asche bedeckten Boden. Wo steckte das Pergament bloß... Da, ein hellbrauner Zipfel! Einig schaufelte der Obergefreite mit dem Fuß Dreck beiseite. Schließlich lag es vor ihm. An manchen Stellen ein wenig angesengt, doch die Fußspuren waren immer noch deutlich zu erkennen.
Thymian überlegte kurz. Zurück nach Ankh-Morpork... Das hieß... Was hatte der Oberleutnant gesagt? Rückgängig... das bedeutete, er mußte die Schritte rückwärts ausführen.
Und Thymian Pech begann zu tanzen.

* * *


Rk!art reichte es. Einige Zeit nachdem dieser verrückte junge Mann, der Drache und sein Stammesbruder durch das verbrannte Dach in der Ruine verschwunden waren war immer noch nichts passiert. Weder war Wi?dri wieder erscheinen wie versprochen noch hatte sich dieser Mistkerl von Lebensstein endlich ergeben.
"Männer und Frauen!" verkündete er in jener Sprache die nur Hauptmann Daemon verstand, "Somit ist beschlossen, daß die Rache an Fort wichtiger ist als das Leben eines einzelnen! Auf mein Kommando lasst eure Drachen feuern!"
Langsam zählte Rk!art bis drei.
"Jetzt!" brüllte er.
Doch statt wie erwartet das Haus völlig einzuäschern trafen sich die Flammen der Drachen im Nichts.
"Aufhören!" brüllte Rk!art, doch es war zu spät. Die Feuerwalze die der ihm gegenüberstehende Drachenreiter sein Tier hatte speien lassen kam direkt auf ihn zu.
Es ist wohl überflüssig zu sagen, daß Brandsalben und Mullbinden auf dem Wyrmberg und in der näheren Umgebung für die nächsten Wochen sehr knapp waren.

* * *


Ein Ruck ging durch die Villa und die Wächter purzelten zu Boden. Araghast konnte sich gerade noch beherrschen nicht laut aufzuschreien, als er auf seinem verwundeten Bein landete. Als er sich halb benommen vor Schmerzen wieder aufrichtete strömte kühle Frühmorgenluft durch das zerbrochene Fenster in den Salon. Sie trug einen gewissen Duft, beziehungsweise Gestank mit sich der nur eines bedeuten konnte.
Sie waren wieder zu Hause.

* * *


Am darauffolgenden Nachmittag

Araghast Breguyar saß hinter seinem Schreibtisch und war mit sich selbst und der Scheibenwelt zufrieden. Sein verletztes Bein hatte er auf einen Hocker gelegt. Rogi hatte den Bolzen herausgezogen und der Püschologe war recht zuversichtlich, daß er schon in wenigen tagen nicht mehr mit Lea um die Wette hinken müssen würde. Dank seines vampirischen Erbes heilten Verletzungen bei ihm ziemlich schnell.
Und letztendlich waren sie dank Thymian und dem ihm immer noch ziemlich suspekten Zauber namens Tanz-auf-elf-Schritt-Ritualzauber immer noch alle am Leben und alle sonstigen Beteiligten saßen bis auf den jungen Wyrmberg-Krieger, den Hauptmann Daemon nach einem unverständlichen Gespräch laufen gelassen hatte, unten im Zellentrakt des Wachhauses.
Nachdem sie sich von Rogis Verarztungskünsten wieder erholt hatten waren die Gefangenen erstaunlich geständig gewesen. Fort, Lebensstein Junior und die Frau, welche von Thymian Pech als eben jene mysteriöse Margaretha Sur identifiziert worden war, hatten ein volles Geständnis abgelegt. Sie hatten Edmund Lebensstein, welcher gerade eben hinter das Geheimnis der Platten und der Dolche und den Weg zum Jungbrunnen den sie wiesen gekommen war, und den Rest der Familie um ihre Teile der damals in der Nähe von Tsort erworbenen Karte erleichtern wollen, um die Entdeckung für sich zu beanspruchen. Die ganze Geschichte mit der Zeitung war lediglich ein Ablenkungsmanöver gewesen, um die tat konkurrierenden Forschern in die Schuhe zu schieben. Doch dummerweise hatte sich Margaretha Sur, die den Mord an Murdoch Gießkannenhalter urplötzlich durchführen mußte als die Wache bei der Redaktion des Kuriers auftauchte, in der Eile den falschen Dolch gegriffen. Und wie es der Zufall so wollte waren Daemon, Robin und Weufolt bald darauf im Keller der Archäologengilde Fort über den Weg gelaufen und die Geschichte hatte ihren Lauf genommen.
Archäologen, dachte Araghast bei sich. Ich hätte nie gedacht, daß sie in der Realität noch verrückter sind als in den Romanen von Eddie Wollas...
Wo sich der sagenumwobene Jungbrunnen nun wirklich befand wußte weiterhin keiner. Der entscheidende Teil der Karte war mit Veronika Vogelsang auf dem Wyrmberg spurlos verschwunden. Und das war vielleicht auch gut so...
"Damit ist der Fall nun offiziell beendet." erklärte der Püschologe den versammelten Mitgliedern der Sonderermittlungsgruppe. "Und das sogar recht erfolgreich. Immerhin sind wir dank Thymian nun doch nicht bei lebendigem Leibe gebraten worden."
Der Obergefreite errötete, als sich alle Blicke auf ihn richteten.
"Aber eine Kleinigkeit noch..." Ein schelmisches Lächeln stahl sich auf die Lippen des Püschologen. "Nehmt es als eine kleine püschologische Sitzung in Hinsicht auf Verständigung und besseres Vertragen untereinander in einer Ermittlungsgruppe..."
Araghast war sich bewußt, daß ihn die anderen dafür vermutlich auf ewig hassen würden. Doch die Gelegenheit war einfach zu verlockend...
"Unten in der Kantine steht immer noch Hauptmann Daemons gesamtes Gepäck. das werdet ihr jetzt alle gemeinsam, und ich betone, gemeinsam, zurück zum Boucherie Rouge schaffen."

ENDE



25.08.2004 23: 48

Wörter:

Weufolt Garnichgut   1098
Irina Lanfear   1548
Arthur Messerfein   2428
Robin Picardo   3927
Pismire   4646
Daemon   5961
Thymian Pech   10056
Araghast Breguyar   11235
 



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