Die Potzblitz-Soße

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vollendet am 31.10.1999

Jemand hat Mustrum Ridcullys Potzblitz-Soße gestohlen.
Finde sie, bevor es zu einer schrecklichen Katastrophe kommt.

Tod

Im Wachhaus in der Krösselstrasse herrschte reges Treiben. Ptracy, Rettich und Atera waren zum Dienst in den Schatten abgestellt worden. Da hier aber niemand daran dachte ein Verbrechen zu melden -das würde unangenehme Fragen nach sich ziehen- vertrieben sich die Wächter die Zeit mit einer Party "Leg Herrn Zwiebel rein".
"ICH ERHÖHE UM ... ÄHH ... DREI PASTETEN! IST DAS RICHTIG SO?" Kommandeur Tod, er trug eine grüne Kappe, er hatte so etwas mal auf einem Bild mit Poker spielenden Würstchen gesehen und glaubte, dass das unbedingt zu jedem Kartenspiel dazu gehörte, starrte erwartungsvoll in die Runde.
"Wenn er nicht reden würde, hätte er ein perfektes Onionface." bemerkte Atera, während sie Tod zunickte.
"Ich gehe mit und erhöhe um zwei weitere Pasteten!" erklärte Ptracy, die geistesabwesend Dios streichelte.
"Das ist zuviel für mich! Ich steige aus." enttäuscht legte Rettich die Karten vor sich auf den Tisch.
"ICH ERHÖHE UM NOCH EINE! ODER?" Zwar war sich der Kommandeur seiner Sache nicht ganz sicher, trotzdem war er fest entschlossen dieses Spiel zu lernen.
"Du mußt gute Karten haben. Ich bin ebenfalls draußen." Auch Ateras Karten sanken vor ihr auf den Tisch.
"Dann wären da nur noch wir beide." Ptracy grinste.
"Ich glaube du bluffst! Dann leuchtet dein linkes Auge immer ein bisschen stärker. Zeig was du hast."
Tod legte langsam eine Karte nach der anderen auf den Tisch.
Ass - Bild - Ass - Bild -Ass - Bild
Die anderen hielten die Luft an. Eine "Dreifache Zwiebel". Schwer zu schlagen. Dann begann Ptracy ihre Karten auszubreiten.
Ass - Bild - Ass - Bild -Ass - Bild - Ass
Alles war totenstill als Ptracy eine weitere Karte auf den Tisch legte:
Schwert Neun
"Auch eine "Dreifache Zwiebel"." Die Spannung war durch Rettichs Worte gebrochen.
"Was habt ihr sonst noch?" fragte Atera ungeduldig, sie wollte endlich wissen wer gewonnen hatte.
"ICH HABE NOCH EINEN KNÖTERICH." Berichtete Tod verlegen, während er das niedrigste Blatt des Spiels auf den Tisch legte.
"Ha. Einen "Broken Royal"! Ich habe Tod geschlagen! Alle Pasteten gehören mir!" freudig griff Ptracy nach dem Haufen.
"Wo kommen die eigentlich alle her? Hast du immer so viele im Wachhaus herum liegen.?"
"DIE HAT MIR SCHNAPPER HEUTE MORGEN AUFGESCHWATZT." entgegnete der Kommandeur, während Ptracy langsam ihre Arme sinken ließ.
In dem Moment schwang die Tür auf und zwei äußerst beleibte Zauberer -jedenfalls trugen sie spitze Hüte- versuchten sich gleichzeitig hinein zu drängen. Die Wächter starrten sie erwartungsvoll an.
"Sie wurde gestohlen. Meine Soße! Nach altem Familienrezept. Eine Katastrophe. Ihr müßt sie finden!" Ridcully schien außer sich zu sein.
"DEINE SOSSE?" fragte Tod ungläubig. In den Schatten hatte er mit etwas anderem gerechnet.
"Ja. Ich trug sie hier am Gürtel. Doch nun ist die Flasche weg." Brüllte Ridcully der Braune. Ihm schien der Verlust einiges zu bedeuten.
"Ich bin sicher, der Erzkanzler macht sich nur Sorgen um das Wohl der Stadt. Ihr müßt wissen." begann der Dekan.
"Wir reden hier von "Ridcullys Potzblitz Soße". Gefährlicher als ein explodierender Sumpfdrache. Ätzender als ein Würstchen von Schnapper. Zähflüssiger als der Ankh. Kurz: Absolut tödlich."

03.10.1999 12:03

Ptracy

"Wirklich?, wollte Ptracy erstaunt wissen. Was um alles in der Welt konnte bloß noch gefährlicher als eins von Schnappers berüchtigten Würstchen sein?
"Aus was soll diese mörderische Soße denn bestehen?"
"Das ist ein altes Familienrezept, den Hauptbestandteil bildeten gut gelagerter Knieweich, Schwefel und Salpeter, außerdem noch....", begann der Erzkanzler seine Erläuterungen.
"In Ordnung, ich denke ich verstehe warum man sich besser von ihr fernhalten sollte", unterbrach ihn Ptracy.
"Und die ist für was gedacht? Um Metall wegzuätzen?"
Ridcully schien über dies Vermutung sehr aufgebracht: "Natürlich nicht! Sie dient als eine geschmackliche Abrundung der Speisen!
Meine Güte! Dachte Ptracy, sie hatte ja schon davon gehört, daß Zauberer viel und gern aßen und dementsprechend abgehärtet waren, aber der Erzkanzler mußte einen Magen aus Titan haben.
"UND WANN UND WO GENAU IST EUCH DIE SOSSE ABHANDEN GEKOMMEN?",
wollte Tod wissen.
"Wir durchquerten gerade die Schatten, weil wir zu einer Kneipe ... äh meinte ins Theater wollten.", erklärte der Dekan.
"Als der Erzkanzler plötzlich feststellte, daß die Soße nicht mehr an ihrem angestammten Platz war."
"GIBT ES IRGENDWELCHE VERDÄCHTIGEN?, wollte der Kommandeur wissen.
"Eigentlich haben wir niemanden bemerkt, es ist ja auch eine Schande ehrenwerte Zauberer zu bestehlen.
Früher war das anders, da behandelte man uns mit gebührendem Respekt, jawohl!" schimpfte der Dekan.
"Jedenfalls müßt ihr den Schuldigen finden, ich will die Soße schnellstmöglich wiederbekommen!", warf der Ridcully ein.
"Natürlich nur um ein Unheil von der Bevölkerung abzuwenden, versteht sich", bemerkte der Dekan schnell.
"WIR TUN WAS WIR KÖNNEN", versicherte Tod.
" ABER WIR BRAUCHEN EINEN ANSATZPUNKT DAFÜR."

03.10.1999 17:05

Lavaelous

In diesem Augenblick knallte die Türe auf und ganz außer Atem kam Lavaelous hereingestürzt. Als er sah, das Kommandeur Tod anwesend war begann er eine Entschuldigung wegen seines zu spät kommen zu stottern.
Aber der Kommandeur überhörte das alles und befragte die Zauberer weiter.
"UND WO GENAU SEIT IHR ENTLANG GELAUFEN? UND WIE SO LAUFT IHR DURCH DEN SCHATTEN?"
"Wir wollten eine Abkürzung zur Kneip.. autsch"
"Zum Theater nehmen" unterbrach der Erzkanzler den Dekan "und haben da wohl den falschen Weg genommen. Ich weiß nur das wir in der Nähe des Freudenpflasters waren "
"Sagtet ihr gerade FREUDENPFLASTER" fragte Lavaelous "da bin ich gerade durchgelaufen und habe mich über die vielen Krater in der Strasse gewundert."
Ptracy fragte gleich ganz eifersüchtig "LAVAELOUS ! was machst Du den dort?"
"Äh..." meinte Lavaelous.
"AHA" sagte Tod, der diesen kleinen menschlichen Streit einfach überhörte "DA HABEN WIR DOCH UNSEREN HINWEIS LASST UNS DORTHIN GEHEN UND UNS DAS ÜBERPRÜFEN."
"Könntet ihr uns noch weitere Hinweise geben?" fragte Atera
"Und was habt IHR am Freudenpflaster gewollt? Ich dachte Zauberern sei so was nicht gestattet" wollte Rettich neugierig wissen.

03.10.1999 19:01

Ptracy

"Ähem, wir? Wir waren ja gar nicht dort, sondern nur in der NÄHE!", betonte der Dekan verdächtig hastig.
"Aha, wenn ihr das sagt wird es schon stimmen. Also dann stammen die Löcher in der Straße entweder von einem Vogel mit sehr schweren Verdauungsstörungen oder der Dieb war ziemlich nachlässig und hat seine Beute verkleckert", schlußfolgerte Ptracy.
"NUN, ICH DENKE DAS DÜRFTE FÜRS ERSTE GENÜGEN ", stellte Tod fest.
WIR SOLLTEN UNS DIE SACHE ANSEHEN. WÄCHTER FOLGT MIR!"
"Ihr könnt jetzt in die Kneipe, entschuldigt bitte, das Theater gehen. Wir halten Euch auf dem Laufenden ", sagte Ptracy zu den doch arg ins Schwitzen geratenen Zauberern, die erleichtert zu sein schienen, das Thema zu wechseln.
Es gab da nur eine Sache die Ptracy keine Ruhe ließ und so sprach sie Lavaelous auf dem Weg zum Freudenpflaster daraufhin an.
"Sag mal, Du warst doch heute gar nicht zum Dienst eingeteilt, oder?"
"Ach? Ist denn nicht Montag?", wollte dieser überrascht wissen.
"Nein Oktotag, Du Schlafmütze.", erwiderte Ptracy voller Schadenfreude.
"He, wo willst Du hin? Bleib gefälligst hier, das ist ein Befehl!", stoppte sie seinen Fluchtversuch.
"Wenn Du schon mal da bist...."
So ein Mist aber auch, jetzt mußte Lavaelous Heute und Morgen Dienst schieben, er ärgerte sich maßlos über Ptracy. Ob das die Rache dafür war, daß er beim Freudenpflaster gewesen war? Dabei war er wirklich nur zufällig vorbeigekommen.
Er kannte sich schließlich noch nicht so gut in Ankh-Morpork aus, aber das würde sie ihm wohl kaum abnehmen.
Am Ziel angelangt, bemerkten die Wächter sofort was Lavaelous gemeint hatte.
Etwa im Abstand von 50 Zentimetern waren tiefe Krater in das Pflaster eingebrannt.
"WIR SOLLTEN UNS AUFTEILEN", schlug Tod vor.
"ARTERA,RETTICH UND ICH GEHEN IN DIESE RICHTUNG UND IHR BEIDE IN DIE ANDERE, NOCH FRAGEN?"

04.10.1999 01:02

Ptracy

"Nein Sir!", lautete die einstimmige Antwort der Wächter und so zogen sie von dannen um das Geheimnis der verschwundenen Soße zu lösen.
Nach etwa 10 Minuten endete die Spur die Kommandeur Tod und seine Truppe verfolgt hatten in der Affenstraße an einem besonders tiefen Loch, an dessen Rand Glasscherben lagen.
"Hm, vielleicht hat sich die Soße durchs Glas geätzt", vermutete Atera.
"DAS GLAUBE ICH KAUM, ICH BIN SICHER DAS DER DIEB DAS NICHT ÜBERLEBT HÄTTE GESCHWEIGE DENN UNVERLETZT ÜBERSTANDEN", widerlegte Tod ihre Theorie.
Da war was dran, also was konnte sonst geschehen sein? Hier in der Nähe mußte der Diebstahl stattgefunden haben und das Behältnis der Soße war zerbrochen, soviel war schon mal sicher.
"Und wenn der Dieb das Glas bei der Flucht aus Versehen fallengelassen hat?", wollte Rettich wissen.
"Vielleicht hat er dann den Rest der Soße in ein anderes Gefäß umgefüllt, es wäre eine Erklärung für die vielen Krater. Sicher hält kein normales Gefäß der Wirkung der Soße lange stand."
In genau diesem Moment kam eine wütende Bewohnerin der Straße auf die Wächter zugeeilt.
"Seid ihr hierfür verantwortlich? Das ist mein Haus und direkt vor meiner Tür so was! Es könnte jemand stolpern und sich ernstlich verletzten!", schimpfte die wütende Frau.
"Wißt ihr was heutzutage...."
"Nein, wir sind Wächter und überprüfen die Sache gerade", warf Artera hastig ein.
"...die Reparatur von Straßenschäden kostet? Ich habe zwei kleine...."
"Hören sie doch mal zu!", versuchte Rettich verzweifelt die Frau zu beruhigen.
"...Kinder die ich ganz alleine ernähren...."
"HALT ENDLICH DEN MUND!", donnerte Tod, woraufhin die Frau sofort verwirrt schwieg.
WIR SAGTEN GERADE, DASS WIR DEN SCHULDIGEN FINDEN WOLLEN UND DABEI AUF HINWEISE ANGEWIESEN SIND. HAST DU DIE LETZTEN STUNDEN ETWAS UNGEWÖHNLICHES BEMERKT?"

04.10.1999 02:07

Lavaelous

Es war nicht ganz richtig, was vorhin darüber gesagt wurde, das die Antwort einstimmig war.
Denn eine leise Stimme, welche man als die von Lavaelous erkannte, wand sich an Kommandeur Tod und fragte "Könnte ich vielleicht mit Ihnen mitgehen? Herr Kommandeur"
"NEIN, WARUM AUCH KORPORAL PTRACY IST EINE DER BESTEN WÄCHTER DIE WIR HABEN"
"Ich glaube nur das meine Lebenserwartung höher ist wenn ich heute nicht mit Ptracy zusammenarbeite" murmelte Lavaelous leise.
"GLAUB MIR, DAS HAT KEINEN EINFLUSS AUF DAS ALTER DAS DU ERREICHEN WIRST UND ICH MUSS ES WISSEN."
Lavaelous rannte um Ptracy wieder einzuholen. Es war für die beiden Wächter sehr leicht der Spur zu folgen. Die Krater bogen nun in eine kleine sehr schmale Gasse und Lavaelous sagte "Laß uns lieber sehr vorsichtig durch diese Gasse gehen, ich habe kein gutes Gefühl."
"Ach was! Du bist nur feige." antwortet Ptracy und schritt mit großen Schritten voran und war im nächste Augenblick um die Hälfte geschrumpft.
"Hab ja gesagt Du sollst vorsichtig sein" murmelte Lavaelous als er Ptracy aus dem Loch heraus half.
"Sieh Dir die Sauerei an" schimpfte Ptracy.
Lavaelous war sich aber gar nicht so sicher, ob sie die Strasse oder ihre ruinierte neue Uniform meinte. Deshalb hielt er lieber den Mund. Vorsichtig gingen die beiden weiter und stellten dabei fest, dass die Löcher in der Strasse immer größer wurden.
"Entweder unser Dieb ist sehr viel langsamer geworden oder der Verschluss der Flasche ist kaputt" stellte Lavaelous fest.
"Na hoffentlich verliert er ihn nicht ganz"
Kaum waren diese Worte ausgesprochen stieß Ptracy mit dem Fuß gegen einen kleinen Gegenstand, welcher sofort davon rollte. Sie kniet sich hin und hob den Verschluss einer Flasche auf.
"Was sagtest Du eben? Kannst Du hellsehen? Ich glaube das ist ein Teil des vermissten Gegenstandes." sagte Ptracy, während sie den Korken hochhielt.
"Na wenn das keinen Ärger gibt. Komm, laß uns der Spur schneller folgen" war die erste Reaktion von Lavaelous.
"Das hat wohl keinen Sinn oder kannst du fliegen?" wollte Ptracy wissen und deutet dabei auf die Mauer am Ende der Gasse.
"Oh, das wird Kommandeur Tod aber gar nicht gefallen. Und was machen wir jetzt Korporal?"
"Wir erstatten erst einmal Bericht, hoffentlich hatte wenigstens unser Kommandeur mehr Glück." war die prompte Antwort auf die von Lavaelous gestellte Frage.
Die beiden machten sich also auf den Weg zum Kommandeur, um von ihm neue Befehle zu erhalten.

04.10.1999 02:41

Ptracy

Als die Beiden zu den anderen Wächtern stießen, waren diese gerade damit beschäftigt eine recht übelgelaunt wirkende Frau zu befragen.
"Ja, vor etwa zwei Stunden habe ich ein Klirren gehört, hab mir aber nichts dabei gedacht und als ich etwas später aus dem Fenster sah, war dieses Loch hier", sagte sie mürrisch.
"Und wer bezahl jetzt dafür? Ich jedenfalls nicht!"
"Wir werden sehen was wir für sie tun können", erwiderte Atera beruhigend. Es schien ihr nicht der richtige Augenblick dafür zu sein der Frau mitzuteilen, daß Straßenschäden eigentlich nicht in den Zuständigkeitsbereich der Wache fielen.
Diese Aussicht schien die Frau ein wenig zu beruhigen und sie ging wieder ins Haus zurück, die Wächter atmeten erleichtert auf.
"AH DAS SIND JA AUCH PTRACY UND LAVAELOUS. HABT IHR DIE SPUR VERFOLGT?", wollte der Kommandeur wissen.
"Ja haben wir", bestätigte Ptracy.
"Sie endetet aber leider in der Buchtgasse, kurz außerhalb der Schatten, an einer massiven Steinmauer.
Wir glaubten es sei besser Euch Bescheid zu geben, anstatt auf eigne Faust weiterzumachen, dachte ihr hättet vielleicht was entdeckt"
"IST DAS ALLES WAS IHR GEFUNDEN HABT?"
"Ach nein, was hätte ich das Wichtigste vergessen", fiel es Ptracy plötzlich ein.
"Gib mal her Lavaelous, danke. Der angeätzte Korken hier lag kurz bevor die Spur endete am Boden"
"Immerhin etwas", bemerkte Rettich sichtlich enttäuscht. Das würde wohl wieder ein längerer Fall werden.
WIR HABEN BISHER FESTGESTELLT, DASS DER DIEB HÖCHSTWAHRSCHEINLICH DAS SOSSENGLAS HIER ZERBROCHEN HAT, DIE SOSSE DANN IN EIN TROPFENDES GEFÄSS UMFÜLLTE UND AM ENDE SEINER FLUCHT HAT ER DEN KORKEN DES ERSATZGEFÄSSES ENTWEDER VERLOREN ODER IHN DURCH ETWAS ANDERES ERSETZT", faßte Tod die bisherigen Ergebnisse zusammen.
"Das würde zumindest erklären, warum die Spur endet. Vielleicht hat er etwas besseres als einen Korken gefunden", warf Lavaelous ein.
"DA UNS IM MOMENT DIE HINWEISE AUSGEHEN, SOLLTEN WIR ÜBERPRÜFEN WOHER DER KORKEN STAMMT, VIELLEICHT FÜHRT UNS DAS ZUM TÄTER", schlug Tod vor.
"Gute Idee und wo fangen wir an?", wollte Ptracy wissen.

04.10.1999 21:12

Lavaelous

"Wie wäre es mit den Alchimisten?" schlug Rettich vor "Die spielen doch dauernd mit explosiven Sachen rum"
"Und außerdem sind sie die einzigen die immer Glasgefäße mit sich rumschleppen" warf Atera ein.
"ALSO GUT BEGINNEN WIR MIT DER ALCHIMISTENGILDE"
"Hm, aber angenommen es waren wirklich die Alchimisten, dann würde es mich doch sehr interessieren wie ihnen der Diebstahl gelungen ist" murmelte leise Lavaelous und fing sich damit einen Rippenstoß von Ptracy ein.
"Sei bloß still oder willst Du heute den ganzen Tag im Schatten verbringen?" zischte sie dabei.
"He, das hat weh getan!"
"RUHE, ODER IHR DÜRFTE HEUTE AUCH NOCH DIE NACHTWACHE ÜBERNEHMEN"
Die Gruppe machte sich dann gemeinsam auf den Weg dorthin, wo gestern noch das Gildenhaus der Alchimisten gestanden hatte. Der Weg war nicht ganz ungefährlich, denn Tod achtet anfangs nicht so besonders darauf wo er seine Füße hinsetzte. Dies hatte zur Folge, das er öfters stolperte, da auch die Strassen außerhalb der Schatten eine ganze Menge neuer Schlaglöcher bekommen hatten. Bei dem Gildehaus angekommen, fanden die Wächter aber nur einen besonders großen rauchenden Krater.
"Na, wenn das kein deutlicher Hinweis ist, jetzt brauchen wir doch nur noch den Bericht schreiben, oder? Kommt laßt uns ein Bier trinken gehen." sprudelte es aus Lavaelous heraus, in der Hoffnung wenigstens den halben Tag noch frei zu bekommen.
Da er noch nicht lange in Ankh-Morpork war, konnte er ja auch nicht wissen das die Alchimisten sehr häufig mit ihrer Gilde umzogen.
"NICHTS DA! WIR WERDEN JETZT WOHL ERST EINMAL NACH DEM NEUEN GILDEHAUS SUCHEN MÜSSEN."
"Das ist leichter gesagt als getan, Herr Kommandeur, aber die Gilde ist alleine letzten Monat sechsmal umgezogen" wußte Atera zu berichten.

04.10.1999 23:27

Tod

"GUT, DANN TEILEN WIR UNS AUF! ATERA UND RETTICH LAUFT ZUM PSEUDOPOLISPLATZ UND HOLT ALLE WÄCHTER DIE IHR FINDEN KÖNNT! WIR VERNEHMEN DEN BETTLER DORT DRÜBEN!" Tod wußte gar nicht was heute mit ihm los war. Das Anbrüllen der Frau vorhin und eben die Androhung mit der Nachtwache, das sah ihm gar nicht ähnlich. Er kannte Unhöflichkeit überhaupt nicht. Vielleicht lag es am Wetter und vielleicht konnte der stinkende alte Ron dort drüben berichten, wohin die Gilde heute umgezogen war.
"HEY VEREHRTER BÜRGER DIESER STADT! ICH HÄTTE DA EINE FRAGE!"

04.10.1999 23:51

Lavaelous

Lavaelous war wieder mal von seinem Kommandeur beeindruckt. Denn Tod wußte genug vom menschlichen Wesen, um genau zu wissen, wann man Eindruck machen musste. Kein Mensch, geschweige den ein anderes Wesen aus dieser Stadt, hätte den stinkenden alten Ron angesprochen oder ihn gar als verehrter Bürger bezeichnet.
Lavaelous hatte gerade wieder begonnen normal durch die Nase zu atmen, er war gestern mit dem echten Gaspode auf Streife gewesen und das konnte verheerende Folgen für den Geruchssinn haben. Und nun lernten Ptracy und er den Gestank des alten Ron´s kennen, sie beneideten ihren Kommandeur der so etwas nicht mitbekam.
Trotz des "kleinen" Fehlers den Ron hatte, war er nun doch sehr wichtig geworden. Ron war nämlich Mitglied der Bettlergilde und die wußte fast soviel wie der Patrizier.
"Was is´n los?" antwortet der Bettler und war selbst überrascht das er antwortet.
"WIR WÜSSTEN GERNE, OB DU GESEHEN HAST, WANN UND WOHIN DIE ALCHIMISTEN UMGEZOGEN SIND?" fragte Tod
Ron der ein Geschäft widerte wollte auf einmal nix mehr gesehen haben. Das stellte sich aber als kein guter Gedanke heraus.
Tod, der sich ja bereits über seinen Gemütszustand gewundert hatte, fand dies gar nicht lustig und meinte daher "GUTER BÜRGER, WIR SIND VON DER WACHE UND WENN WIR DIR EINE FRAGE STELLEN SOLLTEST DU DIESE BESSER WAHRHEITSGEMÄSS BEANTWORTEN. SONST SIND WIR NÄMLICH GEZWUNGEN ZU ANDEREN MITTELN ZU GREIFFEN!"

05.10.1999 00:36

Ptracy

Meine Güte! Was war heute bloß in den Kommandeur gefahren? Dachte Ptracy bei sich, er war wirklich kaum mehr er selbst. Hatte sie das eben richtig verstanden? Tod hatte wirklich mit Gewaltanwendung gedroht?
Das war doch sonst nicht seine Art, Lavaelous der ja wie gesagt noch neu in der Wache war und denn Kommandeur daher noch nicht besonders gut kannte, versuchte sich unauffällig hinter Ptracy zu verstecken.
"TOD!", rief sie ungewollt scharf und bekam diesen Patzer wohl nur verziehen da sie schon länger mit dem Kommandeur befreundet war. Aber nicht mal Ron hatte es verdient einem zornigen Tod gegenüber zu stehen.
"Bitte laß mich mit Ron reden", bat Ptracy und trat mutig einen Schritt vor.
Aber sie hatte die Intensität von Rons Geruch bei weitem unterschätzt und taumelte leicht grün im Gesicht zurück. Als sie sich wieder gefaßt hatte, sprach sie den Bettler an.
"Ron, wieviel würde es wohl kosten Dein Gedächtnis ein wenig aufzufrischen?"
"Hm, ich fürchte ich bin heute besonders vergeßlich", erwiderte dieser listig.
"Also in Ordnung, wie wäre es mit der großzügigen Summe von 1 Ankh-Morpork Dollar?", machte Ptracy ihm ein Angebot.
"Nein, das ist zu wenig! Ich verlange mindestens 2", begann Ron zu feilschen
"Ich geb Dir 1 1/4 Dollar"
"1 3/4 müssen es schon sein"
Nach einem erbitterten Wortgefecht einigte man sich schließlich bei 1 1/2 Ank-Morpork Dollar.
Ptracy führte eine Sammlung des Kleingeldes bei sich und Lavaelous durch.
Wenn er es nicht freiwillig rausgerückt hätte, hätte er mit Ärger zu rechnen gehabt, soviel verriet ihr Gesichtsausdruck.
Nur der Kommandeur wurde verschont, er schien heut einen wirklich schlechten Tag zu haben, sie ließ ihn lieber in Ruhe.
"Und? Kannst Du uns jetzt sagen, wo genau die Alchimistengilde hin ist?", wollte Ptracy wissen.
"Sie ist im Geldfallenweg, soweit ich weiß", gab Ron endlich preis.
Mehr war nicht aus ihm raus zu bekommen, da er herzhaft zu fluchen und grummeln begann.
Da war nichts mehr zu machen und so setzte sich der Trupp Wächter Richtung Stadtrand in Bewegung, um dem neuen Gildenhaus der Alchimisten einen kleinen Besuch abzustatten. Die anderen würden sie schon finden, schlimmstenfalls würde es sie 1 1/2 weitere Dollar kosten.
Auf dem Weg dorthin nahm Ptracy Tod zur Seite und fragte ihn ganz offen zu seiner Launenhaftigkeit.
"Was ist denn los? In einer Sekunde bist Du die Nettigkeit in Person und in der nächsten, na ja..."
"ES IST NICHTS, KANN MIR AUCH NICHT ERKLÄREN WAS IN MICH GEFAHREN IST"
"Ich aber, ich denke Du arbeitest zu viel in letzter Zeit. Seit Du Kommandeur bist hast Du auch noch den ganzen Schreibkram und dann noch die tägliche Runde. Selbst Du solltest Dich mal entspannen!"
"MEINST DU?", fragte Tod zögerlich.
"Sicher, ich hab da auch schon ein paar Vorschläge. Wir reden darüber wenn wir den Fall geklärt haben, in Ordnung?", erwiderte Ptracy.
"HM, IN ORDNUNG", Tod füllte sich schon wesentlich besser, vielleicht sollte er wirklich mal einige Tage frei nehmen.
Kurze Zeit später standen die Wächter einem gefährlich qualmendem Haus im Geldfallenweg gegenüber, es schien noch ziemlich neu zu sein, bis auf die weg gesprengten Fenster und Türen.
"DAS MUSS ES SEIN, LASST UNS REINGEHN", befahl Tod.

05.10.1999 01:51

Lavaelous

Die 3 Wächter betraten also das frisch sanierte oder besser wäre wohl umgebaute Haus der Alchimistengilde.
Das war vielleicht ein durcheinander dort drin. Haufenweise Umzugskartons und außerdem noch viele nicht mehr identifizierbare Sachen. "Na die Putzfrau kann einem nur leid tun" sagte Lavaelous.
"Wieso Putzfrau? Können die Kerle doch gefälligst selber machen!" kam prompt von Ptracy, die wie immer allergisch auf dieses Thema reagierte.
Tod grinste, das war etwas, wofür er sich immer interessierte, denn dieser sich anbahnende Streit, schien lustig zu werden. Aber da wurde er von Lavaelous leider enttäuscht. Er hatte Ptracy nämlich bereits einige Zeit bevor er Wächter wurde kennen gelernt und daher wußte er genau, diesen Streit würde er haushoch verlieren.
Da der Streit ausfiel wollte sich Tod wieder ganz dem Fall widmen und stand dabei plötzlich vor einem völlig unerwarteten Problem. Es war keiner da, den man hätte befragen können!
"Wo sind die denn alle hin?" wollte Lavaelous wissen, der dies auch gerade bemerkt hatte.
"WIR TEILEN UNS AUF UND JEDER SUCHT IN EINER ANDEREN ETAGE." beschloss der Kommandeur.
So schnell wie Korporal Ptracy ins Obergeschoss stürzte konnte man kaum kucken. "NUN GUT! GEFREITER DU ÜBERNIMMST DEN KELLER UND ICH SEHE AUF DIESER ETAGE NACH."
Nach gut 20 Minuten waren alle 3 suchen beendet. Lavaelous, der voller Spinnweben war, hatte genau wie Tod keinen Hinweis gefunden, dafür hatte Ptracy mehr Glück gehabt. Gegen Ende ihrer Suche war sie in der Buchhaltung gelandet und hatte dort die Liste der beim letzten Umzug verlorengegangenen Gegenstände gefunden. Tod der die Liste genau studierte kam zu den Ergebnis "ES MUSS NICHT UNBEDINGT EIN ALCHIMIST GEWESEN SEIN DER DIE SOSSE DES ERZKANZLERS GESTOHLEN HAT. HIER SEHT, DAS WÄHREND DES UMZUGES AUSSER DEN ZERBROCHENEN REAGENGLÄSSERN AUCH EIN REAGENZGLAS NEUER BAUART VERLORENGEGANGEN IST."
"Was ist damit gemeint Neuer Bauart?" wollte der Gefreite Lavaelous wissen.
"DAS KÖNNEN UNS WAHRSCHEINLICH NUR DIE VERSCHWUNDENEN ALCHIMISTEN ERKLÄREN. WO SIND DIE NUR ALLE HIN?" erwiderte Tod.
Und wie bestellt kam da auch schon ein großer Karton durch die Öffnung, welche wahrscheinlich die Türe war. "Du bist doch Alchimist?" fragte Ptracy den Mann.
"Ja, bin ich. Woran hast Du das erkannt? Waren es die fehlenden Augenbrauen?"
"Nein, es war eher eine rein rhetorische Frage. Aber Du kannst uns sicher weiterhelfen, was hat es mit den Reagenzgläsern neuer Bauart auf sich?" wollte Ptracy nun von dem Mann wissen.
Der darauf bestürzt erwiderte "Woher weißt Du von denen die sind doch noch streng geheim!"
"SAGEN WIR ES SO WIR SIND VON DER WACHE UND MÜSSEN ÜBER SOLCHE DINGE BESCHEID WISSEN." half der Kommandeur Ptracy aus der Klemme.
"UND NUN ERZÄHL!" forderte Tod den Alchimisten auf.
"Nun da ihr eh schon darüber Bescheid wisst. Diese Reagenzgläser sind ein Auftragsprodukt gewesen, wir sollten für einen Herren ein Gefäß entwickeln, in dem man Säuren und andere ätzende Dinge aufbewahren könne. Es ist uns auch gelungen. Wir haben ein sehr widerstandsfähiges Glas entwickelt, selbst wenn man mit dem Hammer darauf haut, geht es nicht kaputt. Und bevor ihr fragt ich weiß nicht wer der Herr war ich weiß nur das er sehr dick war."
"Und das Glas geht wirklich nicht kaputt?" wollte Lavaelous wissen und dachte daran, wie viel Geld er dadurch sparen könne.
"Ja es geht nicht kaputt. Deshalb ist es ja so ärgerlich das uns ein Reagenzglas abhanden gekommen ist."
"Hätte man es mit so einem Korken verschließen können?" fragte Ptracy und hielt ihr Fundstück hoch.
"Ja sieht wie ein Pfropfen der Größe 5 aus und diese Größe hatten auch die Reagenzgläser." sagte der Alchimist.
"LAGEBESPRECHUNG!" befahl Tod
"ES SIEHT GANZ SO AUS ALS WÄREN DIE ALCHIMISTEN UNSCHULDIG WIR SOLLTEN UNSERE SUCHE JETZT AUCH AUF DIE DIEBE AUSWEITEN. LASST UNS ZUM BREITEN WEG GEHEN DORT WERDEN WIR VIELLEICHT MEHR ERFAHREN."
"Und was wird aus den anderen Wächtern?" fragte Lavaelous
"DIE KOMMEN NACH. DAFÜR SORGST DU DOCH ODER HERR ALCHIMIST?"
"Das tu ich doch gerne Herr Kommandeur" erwiderte der Mann.

05.10.1999 04:23

Tod

Uns so machte sich die kleine Truppe auf den Weg zu den Dieben. Zum Glück standen die einzelnen Gilden nicht sehr weit auseinander. Doch auch ohne eine Karte hätte man leicht den Weg zur Gilde gefunden, man ging einfach in die Richtung, in der die Rufe:
"Hey! Meine Brieftasche ist weg!"
immer lauter wurden. Die Brieftaschen waren natürlich nicht weg, aber in der Nähe von so vielen Dieben war es ein gewisser Vorteil schon mal vor einem Überfall darauf hinzuweisen, dass man bestohlen worden ist. Schließlich riefen die Leute ja nicht:
"Hey! Meine Brieftasche ist jetzt gerade weg!"
Ein kleiner Unterschied, auf den Diebe aber nicht immer achteten.
"Hey! Meine Brieftasche ist weg!" rief ein feinerer Herr direkt vor dem Gildenhaus der Diebe.
"WIR SIND VON DER WACHE! KÖNNEN WIR IHNEN HELFEN?" Tod hatte sich vorgenommen es heute etwas ruhiger angehen zu lassen, nicht mehr in Rage zu geraten und später auf die Entspannungsmethoden von Korporal Ptracy zurück zu greifen. Eine Pharaonin musste sich mit so was ja auskennen. In dem Job war man ja auch ständig überarbeitet. Und ein Thron in Djelibeby bestand traditionsgemäss aus Marmor. Was auch nicht gerade gut für den Rücken war.
"Ähm ..." der reiche Bürger begann verlegen zu lächeln.
"Huch! Da ist sie ja gerade! Ist plötzlich in meiner Tasche aufgetaucht. Davon muss ich sofort meiner Frau erzählen. Entschuldigt mich." und schon war er verschwunden.
Kommandeur Tod sah ihm verwirrt nach.

05.10.1999 14:33

Ptracy

Kurz nachdem der Mann hinter der nächsten Ecke verschwunden war schrie er erneut.
"Hey, meine Brieftasche ist wirklich weg!
Ptracy konnte sich ein leises kichern nicht verkneifen.
"Was treibt er sich auch bei der Diebesgilde rum, kann ja jeder Dieb in Ausbildung schon erkennen, daß sich einiges bei dem holen läßt"
"ICH BITTE DICH.", ermahnte sie Tod.
"Tschuldigung"
SOLLTEN WIR NICHT SEHEN, OB WIR HELFEN KÖNNEN?"
"Wozu? Sicher hatte der Dieb eine Lizenz, anderenfalls wäre er sicher schon nicht mehr am Leben"
"JA STIMMT EIGENTLICH, WIR HABEN IM MOMENT WICHTIGERES ZU TUN", erwiderte Tod.
"WO BLEIBEN EIGENTLICH DIE ANDEREN WÄCHTER?"
"Keine Ahnung", sagte Ptracy und zuckte mit den Schultern.
"Aber wir sollten nicht länger auf sie warten, denke ich. Sicher kommen wir auch allein klar, wie immer."
Da hatte Ptracy gar nicht so Unrecht und da man bei der Diebesgilde normalerweise nicht Gefahr lief sein Leben, sondern höchstens sein Geld zu verlieren, klopfte Tod höflich ans Tor.
Kurz darauf wurde ihnen geöffnet und ein verschlagen dreinschauender Mann wollte wissen was los sei.
"WIR SIND VON DER STADTWACHE UND WÜRDEN EUREM OBERHAUBT GERNE EINIGE FRAGE STELLEN", erklärte der Kommandeur.
" Das ist zur Zeit leider nicht möglich, er unterrichtet gerade einige Neue", erwiderte der Dieb.
"Er macht das selbst?", wollte Lavaelous wissen.
"Ja manchmal, von wem könnten sie es besser lernen?", antwortete der Mann.
"KÖNNTEST DU UNS VIELLEICHT WEITERHELFEN?", fragte Tod.
"Worum geht es?"
"DER ALCHIMISTENGILDE WURDE ETWAS GESTOHLEN UND WIR DACHTEN, DU KÖNNTEST UND SAGEN, OB ES EINER EURER MÄNNER WAR", Tod bemühte sie möglichst freundlich zu wirken.
"Was? Von mir bekommt ihr keine Auskunft über unsre Mitglieder vergeßt es!", sagte der Dieb und schlug das Tor zu ehe jemand reagieren konnte.
"Das war ja klar, typisch Gilden. Immer das gleiche Problem", beschwerte sich Ptracy.
"He, meine Brieftasche ist weg!", kreischte Lavaelous.
"Laß den Blödsinn!", Ptracy war nicht nach Scherzen im Moment.
"Ich meine es Ernst! Mein ganzer Wochenlohn war da drin", klagte er niedergeschlagen.
Jetzt tat Lavaelous Ptracy doch allmählich leid.
"Ich leih Dir was, wenn Du magst.", bot sie ihm hilfsbereit an.
"Aber Du hättest besser aufpassen sollen, ich hab mein Geld in einem Beutel um Dios Hals gehängt, das klaut so schnell keiner."
"Das hättest Du mir ja vorher sagen können", maulte Lavaelous.
Im selben Moment drehte sich der Kommandeur blitzschnell herum und packte einen Mann am Arm der gerade versucht hatte an seine Geldbörse zu gelangen.
"DARF MAN FRAGEN WAS DU DA MACHST?", wollte er sofort wissen.
"Ähem, nichts....gar nichts....wirklich", begann der Dieb zu stottern.
"DU HAST GERADE VERSUCHT UNS ZU BESTEHLEN, DIE GELDBÖRSE DIESES WÄCHTERS HIER BEFINDET SICH NICHT ZUFÄLLIG IN DEINEM BESITZ?"
"Nein, ganz sicher nicht", wand er sich hin und her und versuchte sich zu befreien.
Tod blieb erstaunlich gelassen, Lavaelous jedoch wurde ziemlich wütend.
"Du Mistkerl! Rück sofort mein Geld raus!"
"Ich würde tun was er sagt", bemerkte Ptracy nebenbei.
Der Dieb gab sich geschlagen und gab das Geld widerwillig zurück.
SO UND DA DAS GEKLÄRT IST HÄTTEN WIR DA EINIGE FRAGEN AN DICH", fing der Kommandeur an.
"ES GEHT UM EINEN DEINER KOLLEGEN."
"Ich verrate nix!", quickte der Dieb verzweifelt.
"Weißt Du, Du bist nicht gerade in der Position um Forderungen zu stellen",
sagte Ptracy zuckersüß.

05.10.1999 17:28

Lavaelous

Nach dem Lavaelous sein Geld wieder hatte verbesserte sich seine Stimmung deutlich. Da konnte er morgen Abend vielleicht doch ins essen gehen. Ehe der Dieb antworten konnte hörten die drei die Stimme der Gefreiten Esme Wetterwachs "Hey! Meine Brieftasche ist weg!"
"Rück sie raus und dann erzähl" forderte Ptracy den Dieb auf.
Wider willig gab er der Gefreiten auch ihre Geldbörse zurück und erzählte dann " Es war ein Auftragsdiebstahl aber ihr werdet sicher verstehen, dass wir nicht nach den Namen des Auftraggebers gefragt haben. Das könnte unsere Kundschaft verärgern."
"ALS NÄCHSTES TEILST DU UNS SICHER MIT WIE ER AUSSAH? DARF ICH RATEN? DU WEISST NUR DAS ER SEHR DICK WAR, HAB ICH RECHT?" wollte der Kommandeur wissen.
"Wo-wo-woher weißt du das?" stotterte der Dieb.
"DAS IST MEIN KLEINES GEHEIMNIS" meinte Tod und versuchte zu zwinkern, ein eindeutiges Zeichen dafür das sich die Stimmung des Kommandeurs wieder gebessert hatte.
"GUT DU KANNST GEHEN,ABER LASS BITTE DEN SCHMUCK VON KORPORAL PTRACY HIER."
"Melde mich wie befohlen Herr Kommandeur" sagte nun Esme Wetterwachs
"AH UND WO SIND DIE ANDEREN?" fragte dieser
"Welche anderen?" fragte die Gefreiten. "Rettich und Atera untersuchen noch einmal die Strasse mit dem großen Loch. Sie meinten da stimme irgend etwas nicht. Kommandeur Rince erteilte mir den Befehl zu Dir zu gehen und Dir Bericht zu erstatten."
"Jetzt stehen wir aber wieder in einer Sackgasse" meinte Lavaelous
"Ha! Das ist es." rief Ptracy
"WAS MEINST DU?" wollte Tod neugierig wissen.
"Die Gasse in der wir den Korken gefunden haben." erklärte Ptracy
"GUT LASST UNS NOCH EINMAL DAHIN GEHEN,VIELLEICHT FINDEN WIR DOCH NOCH ETWAS." wurde vom Kommandeur beschlossen
Also setzte sich die Gruppe wieder in Bewegung und marschierte in Richtung Schatten.

05.10.1999 20:22

Ptracy

In der Buchtgasse angekommen fanden sie Atera und Rettich vor dem großen Krater kniend wieder.
"UND WAS INTERRESSANTES ENTDECKT?", wollte der Kommandeur wissen.
"Wir haben uns gefragt warum die Spur so abrupt endete", erklärte Rettich.
"Und sind zu dem Schluß gekommen, daß der Dieb über die Dächer geflohen sein muß."
"WIE DAS?", wollte Tod wissen.
"ICH DACHTE DAS ER DAS GEFÄSS NUR BESSER VERSCHLOSSEN HAT UND ES DESWEGEN AUFHÖRTE ZU TROPFEN."
"Das haben wir zunächst auch geglaubt, aber da wir uns den Fundort des Korkens noch mal mit eigenen Augen ansehen wollte, kamen wir hierher", erklärte Atera.
"Ich hatte da so eine seltsames Gefühl im Bauch und wie sich herausstellte hab ich mich nicht getäuscht."
"Na als dann rück doch endlich raus damit!", drängte Lavaelous.
Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu und er war immer noch im Dienst, anstatt in der nächsten Kneipe.
Auch war ihm immer noch nicht ganz klar wie er in die Sache rein geschlittert war, wie konnte er nur am falschen Tag hier auftauchen?
"Nun zuerst haben wir nichts gefunden, aber dann hat Rettich zufällig nach oben gesehen", erklärte Atera weiter.
Wie auf Kommando starrten die vier neu hinzugekommenen Wächter nach oben und hielten Ausschau.
"Also ich seh nix", meinte Ptracy.
"Weiter links, da am Giebel", deutete Atera.
"AH jetzt seh ich's auch!", rief Esme aufgeregt.
Sie war sogar noch nach Lavaelous der Wache beigetreten und dementsprechend voller Tatendrang.
Nach und nach bemerkten es auch die übrigen Wächter.
"Tatsächlich der Giebel ist durchlöchert, ähnelt sehr auffällig den Kratern in der Straße", kleidete Ptracy das Gesehene in Worte.
"Ja genau das haben wir auch gedacht, konnten das aber nicht überprüfen", bemerkte Rettich.
"Hier gibt es weit und breit keine Leiter und selbst wenn ich mich auf Ateras Schultern stelle komme ich nicht rann"
"Ganz zu schweigen davon, daß mir davon der Arm abgefallen ist", murmelte Atera bedrückt.
"Also gut, ich werde gehen!", meldete Ptracy sich freiwillig.
Sie hatte zwar schreckliche Höhenangst, aber schließlich sollte man sich seinen Ängsten stellen, außerdem war es ihr peinlich, daß sie diesen Hinweis vorhin übersehen hatte.
Da keiner Einwände erhob, übergab sie Dios an Esme und ließ sich von dem Kommandeur und Lavaelous auf dessen Schultern nach oben hieven. Sie kam gerade so an die Dachkante und zog sich daran hoch.
Puh, das Schwierigste war also geschafft oder auch nicht wie Ptracy feststellen mußte. Die Tröpfelspur zog sich nämlich quer über das ganze Dach, ihr blieb nichts übrig als ihr zu folgen.
Sie endete am anderen Dachrand und vor Ptracy tat sich ein hoher Abgrund auf, wo war der Dieb geblieben?
"Argh, ist das hoch hier!", stöhnte Ptracy kaum hörbar.
"As ast u esagt?", fragte eine unsichtbare Stimme.
Ptracy erschreckte sich so sehr, daß sie fast vom Dach gefallen wäre.
Doch dann entdeckte sie einen Wasserspeier der am Dachrand saß.
"Himmel, ich hätte mich fast zu Tode gestürzt! Mußt Du mich so erschrecken?", keuchte Ptracy leise.
"Ntschuldige, ekomme icht iel Esuch hier", bedauerte der Wasserspeier undeutlich.
Ptracy mußte sehr angestrengt hinhören, um seine Worte zu verstehen, da er ein Rohr im Mund hatte.
"Schon gut, kannst Du mir vielleicht helfen?", keimte ein Hoffnungsschimmer in ihr.
"War heute noch jemand außer mir hier?"
"A, oher eißt u avon?", fragte der Speier verwundert.
"Eute orgen ar in Ampir iergewesen"
"Ampir? Meinst Du etwa Vampir?", wollte Ptracy wissen.
"Agte ich och erade!"
"Vielen Dank. Ich schulde Dir was!", rief Ptracy erfreut, das war der gesuchte nächste Hinweis.
"Inige Auben ären icht ufällig rin?", fragte der Wasserspeier hoffnungsvoll.
"Tut mir sehr leid, bin eine ausgesprochene Tierfreundin, das ist leider nicht drin", verneinte Ptracy im weglaufen.
"Chade, irklich chade"
Aufgeregt wie sie war, rutschte Ptracy aus und stürzte von der Kannte des Daches.
Zu ihrem Glück landete sie sanft auf Lavaelous.
"Autsch, was sollte das denn", stöhnte dieser schmerzerfüllt.
Ptracy nahm sich vor sich später dafür zu bedanken bzw.zu entschuldigen und berichtete den Anderen von ihrer Entdeckung.
"INTERRESSANT", kommentierte Tod.
"DAMIT DÜRFTE UNSER NÄCHSTES ZIEL KLAR SEIN, WEISS JEMAND VOR DER CLUB DER UNTOTEN LIEGT?"
Da Atera die einzige war die es wußte, kein Wunder, übernahm sie die Führung und der Trupp setzte sich wiedermal in Bewegung.
Wenn dieser Fall endlich gelöst war, hatten sie sich wirklich ein, vielleicht auch zwei oder mehr Bier verdient.
"Lavaelous? Ich wollte mich noch mal bedanken für vorhin und so...", begann Ptracy etwas verlegen.
"Und heute morgen das hab ich auch nicht so gemeint. Sind wir wieder Freunde?"

06.10.1999 02:32

Lavaelous

"Wie meinst Du das? Sind wir etwa keine Freunde mehr gewesen?" antwortete Lavaelous, der wieder mal besonders schwer von Begriff war. "Ach so, du weißt doch das ich dir nie lange böse sein kann." sagte er dann, als bei ihm endlich der Cent fiel und er merkte, dass sich Ptracy eben bei ihm entschuldigt hatte.
Auf dem Weg zur Pension von Frau Kuchen , dort hatte der Club seinen Sitz, erfuhren sie von Atera. Konnte die Wächter feststellen, dass die Leute ihnen deutlich aus den Weg gingen. Esme wunderte sich darüber und fragte "Wieso weichen die Leute uns aus? Wir sind doch ihre Wächter und stehen auf ihrer Seite."
Es war den anderen Wächtern zwar aufgefallen, aber sie hatten sich dabei nie etwas gedacht und gaben dies auch offen zu. Einzig der Gefreite Lavaelous gab, ohne darüber nachzudenken, eine erklärende Antwort. "Die Leute fürchten sich. Größere Gruppen von bewaffnete Männer in Uniform rufen im Menschen tief verwurzelte Erinnerungen wach und diese Erinnerungen bringen uns immer mit Gewalt, Schmerzen und Tod in Verbindung."
Bei Frau Kuchen angekommen, wartete die erste angenehme Überraschung dieses Tages auf sie. Es gab etwas zu essen. "Ich dachte mir das ihr eine kleine Stärkung vertragen könntet, nach dem ihr den ganzen Tag durch die Stadt gelaufen seid." erklärte Frau Kuchen
"Ich habe auch extra Austern und Kaviar dazu gestellt." sagte Frau Kuchen und zwinkerte Ptracy zu.
Während Lavaelous diese Spezialitäten bereits in sich hinein stopfte. Dies schien auch für den Rest der Truppe das Startsignal gewesen zu sein. Denn sie machten sich über das Essen her, als hätten sie seit Stunden nichts mehr gegessen, was ja auch der Fall war.
"Ich hatte das Gefühl mich bei euch entschuldigen zu müssen." stellte Frau Kuchen klar.
"Äh, warum hast Du uns zum Essen eingeladen?" fragte Atera, die Frau Kuchen schon eine ganze Weile kannte.
"Das kann nur Graf Notfaroutoe sein, aber der ist im Moment nicht da." erklärte Frau Kuchen
"Welcher Vampir, denn Du kennst ist in so großer Geldnot, das er jemanden für Geld einen kleinen, nicht ganz legalen, Gefallen tut?" wollte Atera jetzt wissen.
"Ich weiß es nicht. Er ist schon seit Stunden weg. Laß das sein. Ich bekomme davon Kopfschmerzen."
"Wann kommt er den wieder?" fragte Atera.
Lavaelous schluckte, er wollte nämlich gerade ausprobieren was passiert, wenn man statt der richtigen eine falsche Frage an Frau Kuchen stellte.
"Äh, entschuldigt mich bitte kurz." sagte Frau Kuchen und drehte ihren Finger in ihrem Ohr.
"So schaltet sie ihre Vorahnung aus" wurde den anderen Wächtern von Atera erklärt.
"Wir können weitermachen." kam von Frau Kuchen, die dabei böse zu Lavaelous herüber sah.
"WEISST DU WO SICH DER GARF DERZEIT BEFINDET?" schaltet sich Tod ein
"Nein, und selbst die Gräfin wollte von mir bereits wissen wo er sich rumtreibt. Aber er war in der letzten Zeit sehr häufig an der Unsichtbaren Universität."
"Kann man als Untoter dort eine Ausbildung bekommen?" wollte Esme Wetterwachs wissen.
"Nein, die nehmen nur lebende ,männliche Menschen auf." bedauerte Atera "Ich hatte mich dort um einen Studienplatz beworben, bevor ich zur Wache kam."
"WIR SOLLTEN UNS ZUR UNSICHTBAREN UNIVERSITÄT BEGEBEN. ICH DENKE DORT KÖNNTEN WIR DER LÖSUNG EIN GANZES STÜCK NÄHER KOMMEN." sagte Tod und wollte sich bereits auf den Weg machen als ihm etwas einfiel "WER BLEIBT FREIWILLIG HIER, UM DEN GRAFEN ZU BEFRAGEN FALLS ER WIEDER HIERHER ZURÜCKKOMMT?"
Lavaelous wollte sich gerade melden, als er merkte, wie seine Hand sanft von Ptracy festgehalten wurde. "Willst du das beste verpassen?" flüsterte sie ihm zu
Atera meldete sich "Ich habe sowie so noch etwas mit Frau Kuchen zu besprechen."
Der Weg zur Universität erschien den Wächtern sehr kurz, aber das hing sicher damit zusammen, dass sie frisch gestärkt waren.
"Seht mal! Da sind ja auch unsere Krater wieder!" rief Rettich als sie auf dem Hiergibt´sAlles-Platz ankamen.
"Und sie scheinen direkt in die Universität zu führen." stellte Esme fest.
Sie betraten die Universität.
"Igh" erschrak der Bibliothekar als er um die Ecke bog und plötzlich vor den Mitgliedern der Wache stand
"Ugh uugh ugh" sagte er und salutierte, was bei einem Orang Utan sehr eindrucksvoll aussieht.
"MELDE MICH ZUM DIENST, HERR KOMMANDEUR! WOMIT KANN ICH IHNEN BEHILFLICH SEIN?" übersetzte Tod. Er wußte, dass nicht alle seiner Untergebenen ein so gutes Sprachtalent, wie er, besaßen. "WIR SIND AUF DER SUCHE NACH EINEM VAMPIR, ER WI.."
"IGH" unterbrach der Bibliothekar Tod "NEIN, ER WILL DIR NICHTS TUN, ABER ER WIRD VERDÄCHTIGT DIE POTZBLITZSOSSE DES ERZKANZLERS GESTOHLEN ZU HABEN."
"Ugh? Uuugh? Ugh?" "WIE BITTE? DAS GLAUBST DU DOCH SELBER NICHT? NICHT EINMAL DER QUÄSTOR WÜRDE DIE SOSSE ANRÜHREN." übersetzte Tod.
"Wie macht er das? Er ist doch nur ein Ti...hmpf" Ptracy reagierte sehr schnell und hielt der flüsternden Esme den Mund zu
"Sag es auf keinen Fall" zischte sie leise. "Was soll ich nichts sagen?" wollte Esme leicht gekränkt wissen
"Sag auf keinen Fall das T-Wort! Dann regt er sich immer fürchterlich auf" "Aber er ist doch ein Tier" beharrte Esme.
Alle, auch Tod, wichen einige Meter von ihr zurück. Doch nichts geschah, der Bibliothekar wunderte sich viel zu sehr über den Idioten, der die Potzblitzsoße gestohlen hatte.
"Ugh!" sagte der Bibliothekar "KOMMT MIT!"
Sie folgten dem Bibliothekar, da bog ein Zauberer um die Ecke. "Frauen sind hier...., ach ihr seid es! Habt ihr meine Soße schon wiedergefunden?" wollte der Zauberer wissen, der sich als Ridcully herausstellte.
"NEIN! ABER WIR HABEN SCHON EINE GANZE MENGE VERDÄCHTIGER WENIGER ICH GLAUBE DAS WIR DEN FALL NOCH HEUTE ABSCHLIESSEN WERDEN." antwortet Tod diplomatisch.
"Wie meinst du das?" wollte der Erzkanzler wissen. Tod gab Ridcully eine erste kurze Zusammenfassung der Ermittlungen. "Das sieht gar nicht gut aus. Ich werde die nächste Mahlzeit also auch noch ohne meine geliebte Soße zu mir nehmen müssen." traurig schüttelte der Erzkanzler seinen Kopf.
"Vielen Dank das ihr extra vorbei gekommen seid um mir das zu berichten. Entschuldigt mich jetzt bitte, aber es gibt gleich essen und ich will nicht der letzte sein. Die anderen lassen einem sonst nämlich nichts übrig." waren die Worte des Erzkanzlers, der sie dann einfach stehen ließ, als gingen sie ihn überhaupt nichts an.

06.10.1999 10:50

Tod

Noch einige Augenblicke lang blickten die Wächter ihm nach, bevor sie wieder dem Bibliothekar folgten. Dieser Führte sie, wie konnte es auch anders sein, in die Bibliothek der Unsichtbaren Universität. An diesem Tag war es erstaunlich voll, an jeder Ecke saßen, hockten, standen oder hingen junge Zauberer und lasen Bücher. Zwar wußte die Truppe noch nicht, wo sie der Weg hinführen würde, doch hatten sie vollstes Vertrauen in das Gespür des Orang-Utans. Er war höchstwahrscheinlich das einzige lebende Wesen, das sich hier zurecht fand ohne danach ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen. Lange Zeit führte er sie durch Reihen von Regalen, die nie zu enden schienen, bis man plötzlich und ohne es zu merken vor einer anderen Bücherreihe stand. Die Zeit verging oder auch nicht. Bis der Bibliothekar schließlich einen seiner langen dünnen Finger vor den Mund legte.
"Ugh!" flüsterte er.
"SEIT STILL! ... UPS! MIST!" übersetzte der Kommandeur und schallt sich selbst für seine Unachtsamkeit.
Vorsichtig beugten die Wächter sich um das nächste Regal und sahen
einen leeren Gang!
Dann wand sich ihr Blick nach oben und ihnen blieb der Atem stocken, bis auf Tod, der war erfreut.
"IM NAMEN DER WACHE DU BIST VERHAFTET!" Die Wächter traten hinter dem Regal hervor. Tod sah sich kurz um. Nur ER trat hinter dem Regal hervor. Der Vampir, der bis dahin noch mit den Füßen an der Decke gestanden und gelesen hatte, sah nun überrascht zu ihnen herunter. Nun trauten sich auch die anderen Wächter vorsichtig in den Gang. Nur der Bibliothekar war wieder verschwunden. Hier hätte es aber auch keinen Sinn gemacht nach ihm zu suchen. Diese Bibliothek war besser als jeder Urwald.

06.10.1999 13:24

Ptracy

Der Vampir schien für einige Sekunden etwas verdutzt zu sein, wer rechnete auch damit in der Unsichtbaren Universität einem Trupp Wächter zu begegnen die einen in Gewahrsam nehmen wollten.
Als er sich von seinem Schock erholt hatte, verwandelte er sich in eine Fledermaus und flatterte davon.
"Mist! Wäre ja sonst auch zu einfach gewesen!", fluchte Ptracy.
"LOS HINTERHER!", befahl Tod.
Daraufhin rannten die Wächter los, bogen links ab, dann rechts, noch mal rechts und wieder links.....
"Verflixt, ich fürchte wir haben uns verirrt", stellte Lavaelous etwa eine halbe Stunde später fest.
"Da muß ich Dir leider recht geben", bestätigte Esme ihm seine Befürchtungen.
"Und wir haben die anderen verloren", fügte sie niedergeschlagen hinzu.
Doch zu ihrem Glück kamen diese gerade einige Meter weiter vorne zum Vorschein.
"AH, DA SEID IHR JA ENDLICH. WO WART IHR DENN?", wollte Tod wissen.
"NUN EIGENTLICH IST ES JA AUCH EGAL. VIEL WICHTIGER IST DIE FRAGE WIE WIR JETZT HIER RAUSKOMMEN"
"Ich hab da glaube ich schon eine Idee, hoffe Dios erinnert sich noch an unsre Übungsstunden", überlegte Ptracy.
Offler sei Dank tat er das und führte die Wächter sicher aus dem Labyrinth aus Regalen.
Trotzdem war inzwischen viel Zeit vergangen.
"Und jetzt? Inzwischen könnte der Vampir überall sein", stellte Lavaelous fest.
"Nicht mal die Zauberer kennen jeden Winkel der Uni"
Alle außer dem Kommandeur seufzten laut hörbar auf, das war wirklich eine verzwickte Lage.

07.10.1999 17:40

Rettich

Man kann nicht sagen, wer erstaunter war: die Wächter oder der Vampir.
"Verhaftet?" fragte der Untote und gleitete nach unten um den Wächtern ins Gesicht bzw. die Kehle zu sehen.
Der Vampir trug standesgemäß einen schwarzen Umhang. In einer Hand hielt er ein altes Buch, aber weder Tod nach ein anderer Wächter konnten den Titel lesen.
"Warum bitte, wenn ich fragen darf?"
fuhr der Vampir fort. "Ich bin ein unbescholtener Bürger, der sich nichts zu schulde kommen läßt."
Rettich keuchte. Natürlich sind Vampire unbescholten, dachte sie, sie saugen ja nur die Lebenden bis auf den letzten Tropfen aus. Daraus kann man ihnen doch keinen Vorwurf machen. Rettich schüttelte den Kopf.
"WIR HABEN EERNSTHAFTEN VERDACHT, DASS SIE IN EIN VERBRECHEN VERWICKELT SIND. ES GEHT UM DEN DIEBSTAHL EINER GEFAEHRLICHEN FLUESSIGKEIT UND WIR HABEN MEHRERE ZEUGEN, DIE BERICHTEN, DASS SIE DAFUER VERANTWORTLICH SIND."
"Soso, Zeugen..." sagte der Vampir und leckte theatralisch seine Eckzähne.
" Und wer sind, wenn ich fragen darf, die Zeugen, hmm?"
"Das wüßtest du wohl gerne!"
antwortete Ptracy wütend. Sie hatte etwas dagegen blutleere Leichen aufzusammeln und momentan befürchtete sie, dass sie selbst bald eine blutleere Leiche sein konnte. Nebenbei fragte sie sich, was wohl geschehen würde, wenn ein Vampir Tod in den Hals bzw. in die Wirbelsäule beißt. Wahrscheinlich würde er sich die Zähne abbrechen.
"Und was gedenkt ihr nun zu tun? Mich verhaften? Macht euch bitte nicht lächerlich, ich würde mit euch spielend fertig werden."
Atera fluchte leise. Warum müssen Vampire auch immer so verdammt überlegen und arrogant tun. Obwohl- er hatte recht- er war überlegen. Rettich hatte einmal gesagt, dass ein Vampir immer stärker wird, je mehr .. äh .. Nahrung er zu sich nimmt. Ptracy wagte nicht zu schätzen, wieviel Nahrung er in seinem unsterblichen Leben zu sich genommen hatte.
Tod schien von dieser Drohung unbeeindruckt.
"SIE HABEN EBEN NOCH GESAGT, DASS SIE UNSCHULDIG SIND. WARUM DROHEN SIE UNS DANN?"
"Aus Prinzip." erwiderte der Vampir und lächelte kalt.
Er legte das Buch zu Seite und trat einen Schritt auf die Wächter zu. Automatisch wichen einige Wächter aus. Nur Tod blieb wieder mal unbeeindruckt. Es war eine Art Form von "Wer zwinkert zuerst" oder wie Gefreite Wetterwachs zu sagen pflegte Pschicholokie(oder so ähnlich).
Tod ging in die nächste Runde. Er trat vor und hob das Buch auf.
Nachdenklich blätterte er darin. Es ging um Necromancer. Warum sollte ein Vampir, der bekanntlich schon tot ist, sich für Totenbeschwörung interessieren? Außer, fiel es Tod auf, wenn er jemanden der wirklich tot ist- das heißt jemanden, etwas, wirklich unlebendiges, unbewegliches- beschwören will.
Aber warum und vor allem wen? Tod kratzte sich den Schädel.
Er gab das Buch Atera.
"Nun, ist es jetzt verboten zu lesen, oder was soll das Theater?" fragte der Vampir.

07.10.1999 17:54

Esme Wetterwachs

Esme Wetterwachs scharrte mürrisch mit ihrem linken Fuß, der in einem eisenbeschlagenen Stiefel steckte, auf dem Boden herum. Das war ja wohl das allerletzte. Sie wußte gar nicht, worüber sie sich zuerst aufregen sollte. Da kam man an, in dieser nach allen möglichen unangenehmen Dingen riechenden Stadt, um jemanden zur Vernunft zu bringen, und plötzlich geriet alles aus den Fugen. Natürlich fragte man (als normal denkende Hexe) zunächst einmal auf der Wache nach. Bumm, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben, wie einem geschah, steckten die einen dort in eine schlecht sitzende Uniform, in die sie mit Mühe und Not all ihre Röcke und so hineinstopfen konnte, und DANN mußte man sich auch noch irgendwelche Befehle von einem sogenannten Kommandeur erteilen lassen. Als sei das nicht schon genug, durfte man dann noch durch die halbe Stadt rennen, um irgendwelche neuen Kollegen und einen weiteren Kommandeur zu treffen, und ihnen irgendwelche Nachrichten zu überbringen. Und dann auch noch die Krönung - der neue Kommandeur stellte sich als kein Geringerer als der ihr wohl bekannte Gevatter TOD heraus, dem sie seit Jahren mit ziemlichem Erfolg aus dem Weg ging, um zu vermeiden, dass er sie nach dem Verbleib ihrer Großmutter befragen könnte. Dann klaute man ihr sogleich ihren Geldbeutel (den sie sowieso nur pro forma mit sich rumtrug), dann wieder Rennerei in diese unmögliche Unsichtbare Universität. Und DA rannte dann dieser hirnrissige Erzkanzler sie auch noch beinahe über den Haufen, weil er sich irgendwelche Dinge ins Gesicht stopfen mußte, ohne sie auch nur im geringsten zu beachten! Was sollte das überhaupt mit dieser dämlichen Potzblitz-Soße? Sollte der Typ doch froh sein, dass er sie los war. Irgendwann wäre ihm damit ohnehin der Magen explodiert. So wirr wie der in seinem Alter geworden war, hatte er sie wahrscheinlich nur verschlampt und wußte jetzt nicht mehr, wo er sie hingestellt hatte! Nun, und als sei das dann immer noch nicht genug, stand sie jetzt in dieser Bibliothek (in der normalerweise dieses seltsame Tier, das man nicht so nennen durfte, Regiment führte) und da klebte dann dieser Vampir an der Decke, der plötzlich als Fledermaus davon flatterte. Und wieder Rennerei, ein schreckliches Getue. Außerdem führte sie dann ein anderes seltsames Tier aus dem Labyrinth heraus. Dabei verirrte sich Esme Wetterwachs niemals, sie wußte stets wo sie war, auch wenn sie sich nicht immer sicher war, wo sich alles andere zu dem Zeitpunkt befand. "Grummel, grummel, grummel", entfuhr es ihr.
"WIE BITTE? HATTEST DU ETWAS GESAGT, FRAU WET.... ÄH, O..... ÄH, GEFREITE ÄH, GEFREITE OMA?"
Oh Mist, er hat mich gehört, dachte Esme. "Nein, wie würde ich denn? Was sollte ich schon sagen, würde ich doch nie wagen, mich einzumischen, IHR kommt doch aus SEHR gut ohne meinen Kommentar zurecht."
"ABER, LIEBE......, DAS IST NICHT GANZ RICHTIG, DIE WACHE BRAUCHT HEUTZUTAGE JEDEN
MANN, ÄH, FRAU, ÄH, OMA." Esme blickte ihn trotzig an.
Plötzlich ertönte ein leises Räuspern. Alle sahen auf Ptracy, die vorwurfsvoll zu Boden deutete: "Ist vielleicht irgendjemandem aufgefallen, daß Rettich ohnmächtig geworden ist?"
Alle Blicke wandten sich der ziemlich blaß wirkenden Rettich zu. "Na so was", meinte Lavaelous, der gerade überlegt hatte, wie lange es wohl noch dauern würde, bis er sich ein kühles Bierchen zu Gemüte führen konnte. "Das haben wir gleich, Moment.", jetzt war Esme wieder in ihrem Element. Sie hielt Rettich ein kleines Fläschchen unter die Nase, woraufhin diese ganz fürchterlich zu niesen begann und mit verschleiertem Blick in die Runde äugte. "Ach, wie fürchterlich, ich hatte einen ganz schrecklichen Traum, er hatte mit einem Vampir zu tun, und...., na ja, der wollte uns alle aussaugen, mir ist irgendwie schlecht."
Sie rappelte sich mühsam auf. "Wo sind wir hier?" "Keine Sorge, du hast nur die Hälfte geträumt.", meinte Ptracy beschwichtigend. "Da war wirklich ein Vampir, aber der ist einfach fort geflattert, als er uns
sah. Und was jetzt?" Sie blickte fragend auf den Kommandeur.

07.10.1999 21:03

Rince

Zur selben Zeit an einem anderen Ort:

Fladimir, seines Zeichens Vampir, schaute sich noch einmal um. Wie erwartet hatte er diese dämlichen Wächter abgeschüttelt. Durch seine Fledermausgestalt war er ein Meister der Tarnung.
Ein Lächeln blitzte in seinem Gesicht auf und legte seine rasiermesserscharfen Eckzähne frei, woraufhin sofort das klickertypische Funkeln erschien, welches er monatelang geübt hatte.
Sein fieses Grinsen verblasste sofort, als er an seine bevorstehende Aufgabe denken musste. Vorsichtig streckte er die Hand nach der vor ihm liegenden Klinke aus und öffnete vorsichtig die sich daran befindende Tür irgendwo in den Schatten. Langsam schritt er ins Haus.
Der Raum dahinter war nicht beleuchtet, was ihm Unbehagen bereitete. Ein kleiner Aufschrei entfuhr seiner Kehle, als sich direkt vor ihm plötzlich ein Augenpaar öffnete. Mehr war von der Person nicht zu sehen. Gerade, als sich Fladimirs Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen begannen, und er glaubte, einen ziemlich dicken Mann vor sich erkennen zu können, fuhr die Gestalt plötzlich mit eisiger Stimme zu sprechen begann:
"Hast du die Flasche?"
"Jja, nnatürlich", stotterte Fladimir.
Von der Diebesgilde war er aufgrund seiner Tarnfähigkeiten für den Auftrag bestimmt worden. Die Soße hatte er relativ schnell in seinen Besitz gebracht, doch dann hatte ihn seine Neugier übermannt und er wollte in der Bibliothek herausfinden, was man mit dieser Soße anstellen konnte.
"Du hast bist nicht auf direktem Wege zu uns gekommen."
Erschrocken blickte Fladimir nach links, wo er in der Dunkelheit ein weiteres Augenpaare ausmachen konnte
"Nein, das stimmt nicht, ich bin sofort..."
"SCHWEIG!", fuhr ihn eine Stimme zu seiner rechten an.
Der Vampir ahnte schon, daß er in ein weiteres Augenpaar blicken würde, wenn er seinen Kopf nach rechts drehen würde. Was er nicht ahnte, war, daß sich in diesem Augenblick ein weiteres Augenpaar hinter ihm befand, einen hölzernen Pflock hob und gnadenlos zustieß

09.10.1999 18:34

Harry

Gefreiter Harry lief, so schnell er konnte, in Richtung Universität.
Eben noch hatte er im Wachhaus gesessen, den letzten Fingerhut Kaffee getrunken und wollte sich gleich auf den Heimweg machen (hinter ihm lag ein anstrengender Arbeitstag, bestehend aus Kaffee kochen, Kaffee trinken, durch diverse Tavernen patrouillieren und wieder Kaffee trinken - die meisten seiner bisherigen Arbeitstage sahen so aus), als Kommandeur Rince rein kam und ihn fragte, warum er nicht mit den anderen zusammen das Verschwinden der Potzblitz-Soße untersuchte.
"Potzblitz-Soße? Was soll das sein?" hatte Harry gefragt.
"Kam das Wächter-Memo bei dir nicht an, als die neue Mission gestartet ist?" lautete Rince's Gegenfrage. "Da muß Kommandeur Tod dich wohl übersehen haben..."
Nun, übersehen werden war für Harry nichts Neues, also zuckte er nur mit den Schultern.
"Ich glaube, die Truppe ist gerade bei der Unsichtbaren Universität", meinte Rince. "Vielleicht kannst Du sie ja noch abfangen."
So kam es, daß Harry jetzt den Breiten Weg hinab trottete, und sich dabei fragte, wer um alles in der Welt so einen Aufwand betreiben würde, nur um Gewürze zu stehlen.
Was ihn aus seinen Gedanken riß, war eine Fledermaus, die plötzlich an ihm vorbei flatterte und um eine Ecke flog.
Fledermaus... hatte Kommandeur Rince nicht etwas von einem Vampir gesagt? Harry zögerte nicht lange, und rannte der Fledermaus hinterher. Nun ist es eine allgemein bekannte Tatsache, daß Fledermäuse doch etwas schneller sind als Gnome, deswegen sah Harry, als er um die Ecke bog, gerade noch, wie die Fledermaus in einem Hauseingang verschwand.
Er zögerte - die typische Vorgehensweise eines Wächters wäre jetzt gewesen, Verstärkung zu holen, und erst dann wiederzukommen, wenn man sicher sein konnte, daß der Verbrecher verschwunden war.
Aber er konnte sich ja andererseits wirklich nicht sicher sein, was die Fledermaus betraf - es wäre ja schon ein außergewöhnlicher Zufall (irgendwo im Größenbereich von 1 zu einer Million) gewesen, wenn die Fledermaus wirklich der Vampir war, nach dem sie suchten.
So schlich er sich langsam näher, und war gerade am Eingang angekommen, als drei Gestalten aus dem Eingang liefen und davoneilten.
Harry bemerkte einen weiteren Nachteil, den es mit sich brachte, ein Gnom zu sein: Man hatte keine Chance, das Gesicht von Leuten zu erkennen, die direkt an einem vorbeiliefen.
Die Gestalten bemerkten ihn nicht und verschwanden in der Dunkelheit.
Vorsichtig betrat Harry den Raum...

Die Wächter verließen gerade ziemlich ratlos die Universität, als sie eine Stimme hörten:
"Kommandeur! Kommandeur! Ich habe ihn gefunden!"
Kommandeur Tod blickte sich suchend um, sah aber zuerst niemanden - bis er nach unten guckte.
"WER BIST DENN DU?" fragte er. "HABE ICH DICH SCHON EINMAL GESEHEN?"
"Gefreiter Harry meldet sich zur Stelle, Herr Kommandeur", erwiderte der Gnom. "Du hast mich vor einiger Zeit eingestellt, aber dann hast du mich wohl übersehen... bisher habe ich nur einen kleinen Auftrag erfüllt."
"Kleinen Auftrag... das ist gut!" flüsterte eine Stimme kichernd, doch als Harry sich umdrehte und sich bereit machte, ein paar Fausthiebe zu verteilen, blickten alle unschuldig."
"ÄH... NUN GUT", meinte Kommandeur Tod. "UND WEN HAST DU GEFUNDEN?"
"Den Vampir, Herr Kommandeur. Beziehungsweise das, was von ihm übrig ist."
"GUT, FÜHR UNS HIN."
Harry ging los, aber nach einiger Zeit räusperte sich Tod: "ÄH... GEFREITER, VIELLEICHT WÄRE ES EINE BESSERE IDEE, WENN EINER VON UNS DICH TRÄGT. ICH DENKE, DANN WÄREN WIR VIELLEICHT ETWAS SCHNELLER."
Nach ein paar peinlichen Sekunden erbarmte sich Ptracy und hob den Gnom auf ihre Schultern. So kamen sie recht schnell bei dem Haus an, in dem Harry die Fledermaus hatte verschwinden sehen, und standen bald vor einem Häufchen Asche.
"MEHR IST VON IHM NICHT ÜBRIG? DAS BRINGT UNS WOHL KAUM WEITER", meinte Tod und hob nachdenklich einen Holzpflock auf, der auf dem Haufen lag.
Nun, vielleicht doch", meinte Atera. "Wißt ihr, man kann einen Vampir nicht wirklich töten. Sie lassen sich mit etwas Blut immer wieder zum Leben erwecken."
"IN ORDNUNG, ATERA. ICH GLAUBE, DU HAST DICH GERADE FREIWILLIG GEMELDET."
"Wieso?"
"NUN, IRGENDJEMAND MUSS JA WOHL ETWAS BLUT HERGEBEN - UND ICH SCHEIDE AUS VERSTÄNDLICHEN GRÜNDEN AUS."
"Ich aber auch", meinte Atera. "Es muß das Blut von jemand Lebendigem sein."
"Was seht ihr mich alle so an?" fragte Lavaelous nach kurzer Zeit. "Ich kann kein Blut sehen - erst recht nicht, wenn es mein eigenes ist."
"Feigling", murmelte Ptracy. Lavaelous errötete und flüsterte zurück: "Du machst es ja auch nicht!"
"Das wollen wir doch erst einmal sehen!" Ptracy zog ihren Dolch und stellte sich über den Aschehaufen. "Ihr, die ihr meinen Tod beschlossen habt - ich werde euch zeigen, wie eine Königin zu sterben weiß!"
Als sie die verdutzten Blicke der anderen Wächter auf sich ruhen sah, meinte sie verlegen "Das hat mal eine Vorfahrin von mir so gesagt... egal, wo waren wir stehengeblieben? Ach ja..."
Vorsichtig ritzte sie sich mit ihrem Dolch in den Daumen, und ein Tropfen Blut fiel auf die Asche...

Als Harry sich wieder traute, die Augen zu öffnen, lag der Vampir so, wie er früher aussah (komplett mit Abendanzug, wie der Gnom verdutzt feststellte), auf dem Boden, und der Kommandeur hielt den Pflock dicht über seinem Herz.
"DU BIST VERHAFTET WEGEN DIEBSTAHLS. DU HAST DAS RECHT, DIE AUSSAGE ZU VERWEIGERN, WIEDER GETÖTET ZU WERDEN UND IN FORM VON ASCHE ÜBER DIE GANZE BREITE DES ANKH VERSTREUT ZU WERDEN."
"Ich kann nichts sagen! Sie werden mich umbringen!" sagte der Vampir ängstlich.
"SIE HABEN DICH BEREITS UMGEBRACHT. ICH SCHLAGE VOR, DU VERRÄTST UNS JETZT, WER DIESE 'SIE' SIND, SONST VERBRINGT DU DIE NÄCHSTEN HUNDERT JAHRE AUF DEM GRUND DES ANKH. UND ICH VERSICHERE DIR, ES GIBT BESSERE PLÄTZE, UM DORT HUNDERT JAHRE ZU VERBRINGEN."
"Kommandeur", meinte Ptracy, "was ist denn bloß los? Das ist jetzt schon das zweite Mal, daß du solche Drohungen von dir gibst. So kenne ich dich gar nicht."
"ENTSCHULDIGUNG. ES IST NUR SO, DAS ICH... NUN JA, UNTOTE SIND... ÄHEM. WAS SCHLÄGST DU VOR?"
Ptracy wandte sich an den Vampir. "Nun, Herr..."
"Fladimir", sagte der Vampir.
"...Fladimir. Ich schlage vor, du verrätst uns, was du über 'sie' weißt, und wir nehmen dich so lange in Schutzhaft, bis wir 'sie' verhaftet haben. Einverstanden?"
Der Vampir verglich diese Aussicht mit der, in Form von Asche in den Ankh geworfen zu werden, und nickte.
"Also gut", sagte er.

10.10.1999 20:00

Rettich

"Alles hatte damit angefangen, als ich friedlich, wie immer, in der Bahre saß und mir eine Bloody Mary genehmigte..." fing der Vampir an, stand auf und klopfte sich den Staub von Anzug.
Einige Wächter zogen eine Grimasse, sie bemitleideten im Gedanken die arme Mary. Rettich hatte sich inzwischen wieder auch einigermaßen von ihren Alptraum erholt, aber ihr war noch immer ein wenig schwindelig. Sie massierte sich leicht ihre Stirn mit den Fingerkuppen. Heute würde sie nicht mehr einen Trinken gehen.,
"Während ich also da so unschuldig saß," Fladimir legte in seine Stimme ein weiteres "wie immer", "spürte ich plötzlich einen kühlen Lufthauch. Ich bin für so etwas sehr empfindlich, nur ein kleiner Zug, und ich liege für drei Wochen mit tropfender Nase im Bett."
"Ich wußte gar nicht, dass Vampire sich erkälten können." platzte es aus Ptracy raus.
Sie hatte bis eben an ihren blutenden Finger gesaugt, aber sie hatte damit aufgehoert, als sie den gierigen Blick Fladimirs spürte.
"KOMM ZUR SACHE!" donnerte Tod.
Er war heute wirklich in schlechter Laune. Ob Untot oder nicht, Tod sollte keinen so behandeln.
"Ich schaute mich also nichtsahnend (wie immer) um, und plötzlich sah ich das schönste Geschöpf auf der ganzen Scheibenwelt."
Fladimir legte eine theatralische Pause ein.
"Goldenes Haar, vollmundige Lippen, eine wahnsinnige Augenpartie, ich schwebte im Dachgebälk."
Die Wächter hielten den Atem an.
"Es war die schönste Werwölfin, die ich je gesehen hatte. Als ich wieder von Dachegebälk runter geflattert war, versuchte ich ein Gespräch mit ihr anzufangen. Es war beinahe Vollmond und so konnte ich ihre sowohl ihre animalische Gestalt als auch ihre normale Gestalt bewundern. Bei Offler, ich war geblendet." Fladimirs Augen waren geweitet.
"SCHOEN UND GUT, ABER KOMM ENDLICH ZUM PUNKT!" rief Tod ungeduldig.
Fladimir warf ihn einen kalten Blick zu, in der Art "Mit dir rede ich noch".
"Ihr Name war Ksandra. Ich spendierte ihr ein paar Drinks, doch ich merkte, dass sie nichts mit mir zu tun haben wollte. Ihre kühle und überlegene Art machte mir schnell klar, dass es etwas mehr bedurfte als ein paar Drinks und Hundekuchen, um sie zu beeindrucken. Im Gespräch habe ich dann erfahren, dass sie noch nicht lange in Ankh-Morpork ist - ich machte mir Hoffnung- und nach einen gewissen Mustrum Ridcully suchte. Ich habe dann in meiner unendlichen Naivität erzählt, wer er ist und wo er sich aufhält. Das war der Nagel zu meinem Sarg, äh, der Zahnstocher zu meinem Pflock."
"Was wollte sie vom Erzkanzler? Die Potzblitzsoße?" fragte Rettich.
Langsam wurde es verzwickt.
"Ja und Nein. Ich führte sie zur Universität, aber es war, logischerweise, mitten in der Nacht, und die Tore waren geschlossen. Ich machte sie freundlich wie ich bin auf diesen Umstand aufmerksam und wollte ihr gerade vorschlagen, mit mir vielleicht einen romantischen Spaziergang im Mondlicht zu machen, als sie mich niederschlug. Vampire sind nicht leicht niederzuschlagen, aber der Schlag, der mich getroffen hatte, hätte genügt Blei zu plätten."
" Sie hat dich also niedergestreckt?" sagte Ptracy mit leichter Schadenfreude in ihrer Stimme.
"Ja. Als ich aufwachte befand ich mich in einer kleinen staubigen Kammer, und durch die Ritzen der Fensterläden konnte ich die Sonnenstrahlen des neuen Tags spüren. Es roch nach Fisch, ich vermute, der Ort zudem sie mich hingebracht hatte, liegt nahe dem Hafen. Ich verkroch mich in der dunkelsten Ecke, ich will nicht sagen, dass ich mich fürchtete, aber die dunkelste Ecke hatte einen unwiderstehlichen Reiz auf meine Instinkte. Es vergingen nur wenige Minuten. Ksandra betrat den Raum mit zwei anderen Personen im Schlepptau. Ich kann nicht genau sagen, wer die beiden anderen sind, ich weiß nur, dass einer von ihnen ein lebendiger Mensch war. Der andere nicht. Sie trugen alle tiefe Kapuzenmäntel, so wie euer Kommandeur, und ich konnte nur das warme, sprudelnde Blut des einen riechen."
Fladimir kratzte sich kurz an der Stirn.
" Was nun folgte, war unbeschreiblich..."
Obwohl es unbeschreiblich war, fuhr der verstörte Vampir fort, aber mit gedämpfter Stimme, so als ob er fürchtete, dass einer der Personen mithörte.
"Ich erfuhr, dass sie planten, die Potzblitsoße des Erzkanzlers zu stehlen, und sie hatten mich, aufgrund meiner Fähigkeit mich in eine Fledermaus zu verwandeln, ausgewählt der Dieb zu sein."
Wenn Fladimir der einzige Vampir war, dachte Atera, wer -was- war dann der andere Untote: Zombie wie sie? Ein zweiter Werwolf? Oder vielleicht ein Ghoul?
"WARUM HAST DU DICH NICHT GEWEIGERT?" fragte Tod.
"Weil ich Ksandra nicht enttäuschen wollte."
"Das ist jawohl Schwachsinn," platzte es aus Ptracy heraus, die wieder einmal ihr djelibelisches Temperament nicht unterdrücken konnte," du hast gesagt, dass sie nichts mit dir zu tuen haben wollte, aber trotzdem laesst du dich auf diese Geschichte ein, die nach Ärger hoch drei stinkt. Was hast du erwartet? Du bist ein Vampir, Werwölfe, besonders weibliche, lassen sich nicht auf Versager wie dich ein!"
"Ich weiß..."
Tod behielt den Blick für die Fakten.
"WAS HAT SIE ALS MOTIV FUER DNE DIEBSTAHL ANGEGEBEN?"
"Motiv?" fragte Fladimir.
"GRUND."
"Sie hat mir nicht erzählt, warum sie die Soße wollte. Vielleicht als geschmackliche Abrundung für ihr nächstes Opf...äh Abendessen. Stichwort Abendessen, kann mir die eine Wächterin vielleicht noch mal eine helfende, blutende Hand geben?"
"Nein!" machte Ptracy klar, ihre Hand an die Brust gedrückt.
"DU HATTEST ALSO KEINE AHNUNG, WOFUER KSANDRA DIE SOSSE WOLLTE?"
"Nicht direkt, aber nach einer Weile bekam ich den Eindruck, dass sie die Soße nicht als Gewürz haben wollten."
"WOFUER DANN, VERDAMMTNOCHEINS!" fuhr Tod hoch. Der Vampir wich erschrocken zurück.
"Ich ...ich weiß es nicht," stammelte er," irgendetwas mit einer uralter Legende hatte es zu tun. Bitte, ich bin wirklich nur ein Opfer der Umstände."
"Natürlich." Sagte Atera sarkastisch," Und warum hast du dich dann in der Bibliothek noch kurz umgesehen und schlau gemacht, was die Soße betraf."
"Äh ... Neugierde?" schlug Fladimir vor.
"SO, GENUG MIT DER LUEGNEREI, ICH RIECHE, DASS DU DARIN TIEFER STECKST ALS DU ZUGIBST. WAHRSCHEINLICH IST DIE GANZE GESCHICHTE UM KSANDRA ERSTUNKEN UND ERLOGEN. ICH VERLIERE DIE GEDULD MIT DIR, FANG ENDLICH AN KLARTEXT ZU REDEN! WER WAR DER AUFTRAGGEBER?"
"Ich habe nicht gelogen, es war Ksandra. Aber sie war nicht der Auftraggeber, das war..."
In diesem Moment klopfte es. Der Vampir schaute sich panisch um.
"Was.. was war das?' fragte Atera.
Plötzlich kühlte der Raum ab. Es war bitterkalt. Fladimir liefen Angstperlen von der Stirn.
"Oh, mein Gott," stammelte er, "er ist hier."

11.10.1999 03:29

Tod

"WARUM ZITTERST DU DENN SO?" wollte Kommandeur Tod von dem Vampir wissen.
"ES IST DOCH GAR NICHT KÄLTER GEWORDEN ODER?
Er blickte in die Runde der anderen Wächter. Alle nickten zustimmend.
"Nein, kälter ist es wirklich nicht. Ich kenne auch kein Wesen auf der Scheibenwelt, dass die Temperatur senken kann." fiel Rettich auf.
"Dann habe ich mir das wohl bloß in meiner Angst eingebildet." Brachte der eingeschüchterte Gefangene hervor. In dem Moment flog die zu der kleinen Kammer auf. Die Wächter sahen sich, der alten Tradition folgend, sofort nach einem Fluchtweg um.

12.10.1999 11:29

Lavaelous

Es war aber leider kein Fluchtweg zu erkennen.
" Ah daher kam also die Kühle, die Rettich für eisige Kälte gehalten hatte." stellte Esme Wetterwachs fest und grinste Rettich schadenfroh an "Es war als nichts weiter als Zugluft"
Lavaelous fing an sich zu langweilen, wer sich erfolgreich um die Eroberung von Städten kümmern wollte, sollte besser schnell lernen wie man einen Lügner erkannte und wie man bluffte. Er konnte nur hoffen das sein Kommandeur mit machte.
Da er aber Ptracy versprochen hatte, heute Abend mit ihr in die Premierenvorstellung in der Scheibe zu gehen, wollte er das ganze langsam beenden und versuchte einen Bluff.
"Es gibt da eine Möglichkeit Vampire endgültig zu töten." sagte er und alle sahen ihn erstaunt und erschrocken zu gleich an.
Erschrocken deshalb weil niemand mit Gewaltanwendung oder der Androhung von Gewalt durch Lavaelous gerechnet hätte. Lavaelous lehnte es ja sogar ab seine Dienstwaffe zu tragen und das hatte ihn schon so manche Rüge vom Kommandeur eingebracht.
Nur Tod blieb ungerührt und sagte "GEFREITER LAVAELOUS DAS HAST DU DOCH NICHT ERNSTHAFT VOR, ODER ETWA DOCH?"
Der Vampir ahnte böses und fing an zu schlottern "N-n-nein e-e-es g-g-gibt w-w-wirklich n-n-nichts" stotterte er.
"Kommandeur Tod könnte ich bitte den Pflock haben und könnte mir bitte jemand Feuer besorgen?" fragte Lavaelous in einem Tonfall der allen, außer Tod und Esme Wetterwachs, die sich wieder voll unter Kontrolle hatte, eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
"SO UND NUN ERZÄHLST DU UNS SICHER DIE WAHRHEIT UND NICHTS ALS DIE WAHRHEIT.ODER DER GEFREITE DARF SEINE KENNTNISSE AUF DEN WAHRHEITSGEHALT ÜBERPRÜFEN." stellte der Kommandeur fest.

12.10.1999 12:54

Rettich

Der Vampir räusperte sich.
"Ja, äh, gut, also."
"UND?"
"Äh, wie ich schon sagte, Her Kommandeur, können sie bitte einen ihrer Wächter sagen, nicht so schadenfroh zu gucken?"
"SCHAU NICHT SO SCHADENFROH, GEFREITER."
"Danke. Nun, wie ich schon eben erwähnte, saß ich in der Bahre."
"JA."
Der Vampir kratzte sich an der Nase und nieste.
"..ich hab's ja geahnt ...," murmelte er.
"Aber, äh, wie soll ich es ausdrücken, sagen wir es so, Ksandra war leider nicht dort."
seufzte er.
"ICH VERMUTE DER REST DER STORY IST EBENSO NICHT WAHR."
"...dabei hatte ich mir soviel Mühe gegeben.... Wie auch immer, manchmal erledige ich Gelegenheitsjobs, für die normale Sterbliche nicht in Frage kommen. Und vor einigen Tagen hat mich eine Gruppe von vier Leuten angesprochen, ob ich nicht Zeit und Lust hätte, Mustrum Ridcully um ein harmloses Artefakt zu erleichtern."
"Die Potzblitsoße, harmlos." Murmelte Ptracy.
"Als Gegenleistung bekam ich einige tausend Ankh-Morpork Dollar, fragt mich bitte nicht was an dieser bescheuerten Soße so wertvoll war."
"Was war an dieser Soße so wertvoll?" fragte Rettich.
"DANKE. Ich weiß es nicht, ich stelle keine Fragen an meine Auftraggeber."
'Wer waren die Auftraggeber? Du musst, doch etwas wissen, schließlich haben sie dich getötet, als du ihnen zu lästig wurdest."
"Keine Ahnung, die Anweisungen waren klar: nimm die Soße, komm zu uns, erhalte den Rest deines Geldes." Antwortete Fladimir.
"Warum warst du dann in der Bibliothek?' fragte Lavaoelus.
"Äh, nun, das Etikett der Flasche hatte mich ein wenig neugierig gemacht."
"WAS STAND DRAUF?"

12.10.1999 18:16

Tod

"Potzblitzsosse!" Der Vampir hörte mehrere Hände gegen mehrere Stirnpartien klatschen.
"Nun, der Name kam mir komisch vor." bemerkte er verlegen.
"NA SCHÖN. WAS HAST DU ALSO HERAUS GEFUNDEN?" Tods Nerven schienen schon wieder strapaziert.
"Nun, bevor ihr mich so unfreundlich unterbrochen habt." dabei versuchte er grimmig zu schauen, kam aber bei weitem nicht an den Kommandeur herran.
"Ridcullys gibt es schon seit einigen Jahrhunderten an der Unsichtbaren Universität. Meist brachte einen Onkel einen seiner Enkel mit. Ihr wisst ja sicher, dass Zauberer selber keine Kinder haben dürfen. Um zur Sache zu kommen, alle kannten sie das Rezept für diese Sosse. Es geht zurück zu den Zeiten kreativer Magie. Sie besitzt ein unglaubliches Potenzial." schloß die Fledermaus in Menschengestalt.
"So könnte man es nennen." murmelte Ptracy vor sich hin.

12.10.1999 20:47

Harry

"Auf dem Etikett stand: 'WARNUNG: DARF AUF KEINEN FALL MIT KOHLE IN VERBINDUNG KOMMEN!' Und darunter war gekritzelt: 'Dies ist wichtig - auf keinen Fall ignorieren, nicht einmal, um zu sehen, was dann passiert! gez. Mustrum R.'

Nun ja, ich habe mich gefragt, warum da diese Warnung stand, und dachte, ich könnte etwas darüber herausfinden."
Fladimir sah die versammelten Wächter an. "Wirklich, das ist alles. Ich war bloß neugierig."
"NA GUT", meinte Kommandeur Tod. "DIESMAL GLAUBE ICH DIR. WENN DU UNS JETZT BITTE BEGLEITEST..."

Nach kurzer Zeit war der Vampir in eine absolut fledermaussichere Zelle eingesperrt und die Wächter machten sich - wieder einmal - auf den Weg zur UU, um herauszufinden, was es mit dieser mysteriösen Warnung auf sich hatte.

"Kohle? Oh ja, die Warnung habe ich dazugeschrieben", meinte der Erzkanzler auf Tods Frage hin. "Wenn man die Potzblitz-Soße mit Kohle mischt, dann ergibt sich eine Kombination, die um einiges gefährlicher ist als das Pulver Nr. 1 - ihr wißt schon, das verwenden die Alchimisten, um Feuerwerk herzustellen."
"INTERESSANT", meinte Tod. "WOHER WEISST DU DAS? MISCHT DU HÄUFIG NAHRUNGSMITTEL MIT ORGANISCHEN ZERSETZUNGSPRODUKTEN, UM HERAUSZUFINDEN, WAS PASSIERT?"
"Wie? Oh, nein. Es war ein Unfall, sozusagen. Mein Onkel, von dem ich das Rezept habe, hat einmal nach dem Essen eine Kohletablette für die Verdauung geschluckt - das einzige, was wir von ihm jemals wiederfanden, waren seine Stiefel."
"ICH VERSTEHE. DU MEINST ALSO, WENN JEMAND DIE SOSSE ENTSPRECHEND BEHANDELN WÜRDE, DANN WÜRDE DARAUS EINE GEFÄHRLICHE WAFFE ENTSTEHEN?"
"Eine Waffe? Darüber habe ich noch nie nachgedacht, aber ich vermute, das wäre durchaus möglich..."
"NA BITTE", wandte sich der Hauptmann an die Wächter. "JETZT HABEN WIR WENIGSTENS EIN MOTIV. BESTEN DANK FÜR DEINE HILFE, ERZKANZLER!"
Doch Ridcully war in Gedanken schon damit beschäftigt, sich neue Jagdmethoden mit Hilfe der Potzblitz-Soße auszudenken - vorzugsweise eine, bei der das Tier sich sozusagen selbst zerteilen und würzen würde.

12.10.1999 21:04

Rettich

Die Wächter standen im Kreis. Tod schritt langsam in die Mitte und kratzte sich kurz nachdenklich den Schädel.
"LASST UNS ZUSAMMENFASSEN: DER VAMPIR FLADIMIR HAT DIE SOSSE GESTOHLEN, ABER ER WAR NUR EIN HANDLANGER. DIE HINTERMAENNER SIND SKRUPELLOS UND WOLLTEN DIE SOSSE ALS WAFFE.
FRAGE: WOHER WUSSTEN SIE VON DER GEFAERHLICHKEIT DER SOSSE, UND DASS MAN SIE ALS WAFFE VERWENDEN KANN, UND ZWEITENS WO HALTEN SICH DIESE PERSONEN AUF?"
"Gute Frage, nächste Frage." sagte Rettich.
Heute war nicht ihr Tag. Erst der Alptraum, dann die Kopfschmerzen: ihr war wirklich nach logischem Denken zumute.
"Ich vermute," sagte Ptracy und rieb sich ihr königliches Kinn," dass die Täter in Kontakt mit der UU standen. Ridcully muss ihnen von Soße erzählt haben, ansonsten macht es keinen Sinn."
"Die Zauberer sind recht arrogant und eingebildet. Wenn Ridcully jemanden von der Soße erzählt hat, dann war es um zu imponieren."
"EXAKT."
" Aber um wirklich den Wert der Soße zu schätzen..." fing Atera an.
"..muss man sehen, wie sie wirkt." beendete Harry.
"KOMBINIERE: DIE MAENNER MUESSEN BEI EINEM FESTBANKETT DER ZAUBERER ZUGEGEN GEWESEN SEIN, UM DIE ZERSTOERERISCHE KARFT DER POTZBLITZSOSSE GESEHEN ZU HABEN."
"Sehr gut, Sherlock."
"HMM?"
"Laßt uns weiterdenken. Wer könnte für eine solche Waffe Verwendung haben?"
"Jemand er im Hintergrund bleiben will, ansonsten hätten sie nicht den Vampir geschickt."
"Ja, und jemand, der Macht ausüben will. Es übt sich um einiges leichter wenn man etwas explosives in der Hand hält."
"WER IST NORMALERWEISE BEI DEN FESTBANKETTEN?"
"Wer isst oder wer ist?"
"ICH MEINE, WER IST ANWESEND."
"Nun ja, da sind natürlich die Zauberer und diverse Ehrengäste die zu diesen exquisiten Essen kommen."
"Ich dachte immer, es wäre eine einzige Fresserei." schob Rettich ein.
"Hast du jemals von Ironie gehört?" fragte Ptracy bissig.
"Ah," sagte Rettich und klopfte sich an die Stirn," ein Gericht aus deiner Heimat, nicht wahr."
"Vergiss es!"
Tod blickte nachdenklich auf den Boden. Er überlegte angestrengt.
Zauberer sind zwar machthungrig und skrupellos, aber sie ziehen andere Mittel vor, um an die Spitze zu kommen. Bleiben die Ehrengäste. Wann war das letzte Festbankett? Es ist sicherlich nicht so schwierig, die Gästeliste zu bekommen. Es muss jemand gewesen sein, der imstande war, die wirkliche Kraft der Potzblitzsoße, besonders in Verbindung mit Kohle, abzuschätzen. Alchimisten?
Soviel Tod wußte, konnten sich Zauberer und Alchimisten nicht ausstehen.
"Ich schlage vor, wir reden noch mal mit Herrn Ridcully oder einem anderen Zauberer." sagte Lavaeolus.
"MEIN GEDANKE."

13.10.1999 05:22

Tod

"ALSO WIEDER ZUR UNIVERSITÄT!" Der Kommandeur wollte schon los schreiten, als er eine Stimme von hinten vernahm.
"Äh Sir? Bekommen wir eigentlich Kilometergeld?" wollte die neue Gefreite Wetterwachs wissen.
"NEIN. ABER ALLE DREI JAHRE EIN NEUES PAAR STIEFEL. UND VIELLEICHT SCHMEISSE ICH NACHHER EINE RUNDE BIER. AUF WEN AUCH IMMER." fügte er leise hinzu, da er diese Ausdrucksweise noch nicht ganz verstanden hatte. Der Trupp rückte also ab Richtung Unsichtbarer Universität. Und erlebte eine Überraschung. Obwohl noch hellichter Tag war, war das Tor fest verschlossen. Auch auf mehrmaliges Klopfen gab es keine Reaktion.
Was Kommandeur Tod zu einer sensenscharfen Schlußfolgerung führte:
"DA MUSS ETWAS PASSIERT SEIN!"

14.10.1999 13:25

Ptracy

Soviel war also klar, doch das war im Moment nicht das einzige Rätsel.
Ptracy grübelte schon eine ganze Weile lang darüber nach und faßte sich nun
endlich ein Herz.
"Lavaelous? Sag mal wo zum Teufel kommt Atera auf einmal her?", flüsterte sie ihm zu.
"Hatten wir die nicht bei Frau Kuchen gelassen?"
"Keine Ahnung! Habe auch nicht mitbekommen wo sie auf einmal hergekommen ist", antwortete Lavaelous wahrheitsgemäß.
"Und Du Esme?", wollte Ptracy wissen.
"Nö, weiß auch net", erwiderte diese und zuckte mit den Schultern.
"Harry? Du eventuell?", bohrte Ptracy weiter.
"Ich hab nicht gesehen wie sie gekommen ist. Auf einmal stand sie neben mir", meinte er verdutzt.
Ihre Verwirrung wuchs mit jeder Sekunde an und da auch Rettich sich absolut nicht erklären konnte wann und wo Atera zu ihnen gestoßen war, wendeten sie sich schließlich hinter deren Rücken an Tod.
"WAS? DENKT IHR NICHT, DAß WIR UNS LIEBER ERST UM DAS PROBLEM MIT DEM TOR KÜMMERN SOLLTEN?", entgegnete der Kommandeur ein wenig tadelnd.
"ABER JETZT WO IHR ES ERWÄHNT..."
Von einer Sekunde auf die andere richteten sich alle Blicke fragend auf Atera.

14.10.1999 19:24

Rettich

"Äh, ihr habt es gar nicht bemerkt, und so habe ich euch nicht weiter darauf aufmerksam gemacht. Ich war bis eben bei Frau Kuchen, aber sie wollte ein dringendes Gespräch mit Ein-Mann Kübel führen, und da ich ein gut erzogener Zombie bin, habe ich mich diskret zurückgezogen und mich euch wieder angeschlossen. Tut mir leid, dass ich euch damit erschrocken habe, ehrlich, ich dachte halt, dass ich nicht soviel Aufruhr machen sollte, und so habe ich mich einfach wieder euch angeschlossen, als ich euch auf der Strasse sah. Sehr interessant der Fall bis jetzt, hmmm."
antwortete Atera verunsichert. "Heute ist wirklich ein mysteriöser Tag."
kommentierte Rettich.
"GUT. NACHDEM DAS JETZT GEKLAERT IST, LASST UNS ENDLICH HERAUSFINDEN, WARUM DIE TORE DER UU VERSCHLOSSEN SIND. ETWAS MUSS VORGEFALLEN SEIN..."
Die Tore der UU waren magischer Art. Man konnte sie nicht mit Schlüsseln herkömmlicher Art öffnen, man bedarf Schlüssel magischer Art. Ein bestimmter Zauberspruch zum Beispiel. Aber das die Tore ganz verschlossen waren, war wirklich ungewöhnlich.
Hmm...
"Wenn ich mich recht erinnere, hat Zaubberer mal erwähnt, dass an der Nordseite der Mauer der UU ein geheimer Ein- und Ausgang für die Studenten ist. Natürlich wollen die Studenten die Uni nur aus pädagogischen Gründen verlassen."
"Ja," sagte Ptracy," es ist sehr wichtig in jungen Jahren die Gefahren des Alkohols kennenzulernen, am besten in nächtelangen Praxisunterricht."
"UNS BLEIBT WOHL KEINE ANDERE WAHL. ICH BIN MIR ZIEMLICH SICHER, DASS SICH DES RAETSELS HINTER DIESEN TUEREN BEFINDET."
"Es ist still." sagte Rettich und schaute geheimnisvoll in die Runde. "Zu still."
"Ich hör noch immer die Geräusche der Stadt!" sagte Atera verwirrt.
"Ja ja, aber ich wollte das schon immer mal sagen."
"GENUG DER WORTE. LASST UNS GEHEN."
Die Wächter nickten und gingen langsam die Mauer

14.10.1999 20:07

Rince

Zur selben Zeit an einem anderen Ort:

Nur etwa hundert Meter von dem neuen Wachhaus in der Kröselstrasse schlich sich eine verdächtige Gestalt die Tabakstraße hinunter. Nun ja, in den Schatten sind fast alle Personen verdächtig, aber diese war verdächtiger als verdächtig. Auf dem Arm seiner Kutte befand sich ein kaum erkennbares kleines aufgenähtes Reagenzglas. Plötzlich stoppte die Person, als sie vor einer kleinen mit einem Reagenzglas versehenen unscheinbaren Tür stand, die zu einem noch unscheinbareren Haus gehörte.
Die Person klopfte woraufhin sofort die Türe geöffnet wurde. Nachdem sich die Person noch einmal verstohlen umgeschaut hatte, trat sie ein und salutierte zackig.
"Spion Salpeter melde mich zurück, Sir"
In der Zentrale des Geheimdienstes der Alchimistengilde herrschte eine rege Betriebsamkeit. Überall huschten in Kutten gekleidete Spione durch die Gegend. In einer Ecke befand sich sogar ein großer Käfig mit Tauben.
Die Zentrale war immer schon in den Schatten gewesen, da das ständige Umziehen der Alchimistengilde für einen Geheimdienst nicht akzeptabel war. Der Geheimdienst der Alchimisten war so geheim, daß niemand von seiner Existenz wußte. Sogar die Spione selber kannten sich nicht untereinander, da sie komplett von ihren Kutten eingehüllt waren. Einzig und allein die Anzahl der Reagenzgläser auf der Kutte unterschied die Spione untereinander. Der ganze Geheimdienst war ein einziges Geheimnis... bis heute.
"Bericht", schnaubte ein Oberspion mit drei Reagenzgläsern auf der Kutte.
"Unser geheimes Observationszimmer im Speisesaal der Unsichtbaren Universität ist aufgeflogen", die Stimme des Spions zitterte. Er konnte sich gut vorstellen, was jetzt passieren würde. Er duckte sich und schloß die Augen.
"WAS!!!", schrie der Oberspion, zog ein langes Messer und erstach den nächstbesten vorbei huschenden Spion, welcher sofort von zwei anderen Spionen weg geschleift wurde um an einem geheimen Ort entsorgt zu werden.
"Wie konnte das passieren?", fuhr der nun abreagierte Oberspion fort.
Der Spion öffnete verwundert die Augen, um festzustellen, daß er noch lebte.
"Äh... es geschah während des Abendessens. Der Dekan wurde wütend und warf einen Teller mit Kartoffelbrei nach dem Quästor. Jedoch verfehlte der Teller sein Ziel und flog gegen die Wand, woraufhin der durchgedrehte Quästor doch tatsächlich den Kartoffelbrei von der Wand ißt."
"Verdammte Zauberer! Die schrecken vor nichts zurück. Erzähl weiter."
"Nun ja, der Quästor mußte ja jemandem auffallen, als er den Kartoffelbrei aus unseren Observationslöchern pulte. Erzkanzler Ridcully hat nach der Entdeckung des dahinter befindlichen Raumes gleich die Universität verschließen lassen, um alles auf den Kopf zu stellen. Nur durch Glück konnte ich unbemerkt entkommen. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis unsere anderen Spione entdeckt werden."
"Verdammt! Dann bleibt uns nur eins übrig..."
"Sie wollen doch nicht jetzt schon..."
"Doch. Wir werden die Potzblitz-Soße jetzt schon einsetzen und die gesamte Universität vernichten, haha! haha!"
Für zwei Sekunden stoppte die Betriebsamkeit in der Zentrale, um dem gellenden Lachen des Oberspions mehr Ausdruck zu verleihen. Dann war wieder alles wie vorher.
Der Oberspion betrachtete sein noch blutiges Messer und lächelte: "Schickt die rote Signaltaube los. Jetzt!"

17.10.1999 13:38

Tod

"Wie schaffen das diese fetten Säcke überhaupt?" keuchte Ptracy, während ihr Kommandeur Tod von der Mauer half. Der Kommandeur sah sich um. Alle Wächter waren mehr oder weniger unbeschadet auf dem Universitätsgelände angelangt. Niemand anderes war zu sehen.
"ICH SCHLAGE VOR, WIR SEHEN UNS DRINNEN UM!" meinte er nach einem abschließenden Rundumblick. Da ihnen auch nichts anderes übrig blieb, folgten die Wächter Tod und betraten das Universitätsgebäude durch die große Vordertür.
"Was machen die denn da?" Gefreite Wetterwachs fing an zu kichern, während sie auf die Zauberer in der Eingangshalle zeigte, woraufhin die fetten Säcke empört umdrehten. Sofort kam Erzkanzler Ridcully auf die Wächter zu.
"Was tut ihr denn schon wieder hier? Die Universität ist für heute geschlossen!" begann er.
"ES GEHT UM DIE SOSSE!" unterbrach ihn der Kommandeur.
"Ach ... ja meine Soße. Habt ihr sie gefunden?" Der Erzkanzler wirkte ein wenig abgelenkt.
"Was tun deine Leute da eigentlich? Haben sie ihre zärtliche Seite gegenüber Wänden entdeckt?" wollte Rettich wissen, die den anderen Zauberern noch immer interessiert bei ihrer Arbeit zusah.
"Ich möchte doch bitten!" Auch ein Ridcully ließ sich nicht alles gefallen.
"Wir führen eine streng wissenschaftliche Untersuchung durch. Kommt näher!" er winkte die Wächter zu sich heran und flüsterte dann.
"Wir haben Spione hier! Sie sind überall. Außerdem haben wir schon über ein Dutzend Wanzen gefunden. Ekelhafte Viehcher! So unhygienisch. Hier sollte wirklich mal jemand sauber machen."

17.10.1999 19:07

Rettich

"Spione?" flüsterte Rettich ungläubig.
"Ja, wir haben sie durch Zufall entdeckt. Man stelle sich vor, welche Geheimnisse diese Mauern verlassen haben. Unverschämtheit! Ich war immer für eine freie Universitätspolitik. Sie hätten mich fragen sollen, wenn sie etwas wissen wollten."
"WER IST "SIE"?" fragte der Kommandeur.
"Wer wohl? Diese verdammten Alchimisten. Als ob es nicht genug wäre, dass sie die ganze Stadt und mich regelmäßig aus dem Bett werfen, wenn ihre Gilde mal wieder explodiert, nein, jetzt spionieren sie hier auch noch rum. Ich frage mich, wer die Agenten hier rein gelassen hatte, möglich wäre ein Maulwurf in unseren eigenen Reihen." Antwortete der Erzkanzler. Es wurde plötzlich still. Ridcully blickte sich misstrauisch im Saal um. Einige Zauberer sprangen erschrocken hinter das nächste Möbelstück.
"Woher wissen sie, dass die Alchimisten dahinterstecken?"
fragte Ptracy weiter.
Ridcully runzelte die Stirn.
"Der Quaestor war uns beim Finden...äh...sehr hilfreich. Wir fanden in der Wand ein hohles Kabel. Neugierig geworden folgten wir dem Kabellauf und fanden schließlich einen Hohlraum, groß genug für eine Person. Ein "freiwilliger" Student wurde in den Raum gesetzt. Wie es den Anschein hat, haben es die Alchimisten geschafft, einen Zauberspruch zu entwickeln, der Gesagtes durch ein Rohr über Meter entfernt überträgt. Der junge und unerfahrene Ponder Stibbons sagt zwar, dass wäre kein Zauber sondern irgendetwas mit Wellen, aber ich habe weder Wasser noch Sand in den Röhren oder dem Raum selbst gefunden. Außerdem roch es nach Salpeter."
"AH." war Tod's einziges Kommentar.
Es war offensichtlich, dass die Zauberer wirklich nicht gut befreundet mit den Alchimisten sind. Mustrum Ridcully sprach das Wort 'Alchimisten' mit der selben Betonung wie 'Ungeziefer' aus. Tod fragte sich, was dazu beigetragen hatte, eine so gespannte Beziehung zueinander aufzubauen.
"Wurden sie nur abgehört oder ging die Spionage weiter?" fragte Atera, deren Erscheinen offlerseidank geklärt war.
"Gut, dass du es erwähnst."

19.10.1999 02:59

Tod

"Wir vermuten nämlich, dass sie auch meine Soße gestohlen haben." endete der Erzkanzler.
"DESHALB KAMEN WIR HER. WIR WOLLTEN WISSEN, WER ALLES DIESE WAFFE IM EINSATZ GESEHEN HAT." erklärte der Kommandeur.
"Waffe?" horchte Ridcully verwundert auf.
"ÄHM ... WER DEINE SOSSE ZU GESICHT BEKAM!" Korrigierte Tod seine Worte.
"ABER DAS SCHEINT JA JETZT GEKLÄRT ZU SEIN."
"Was ist das für ein Geräusch?" rief Atera plötzlich und warf ein Auge auf das nächst Fenster. Es dauerte eine Weile bis sie es wieder fand, dann verständigte sie die anderen.
"Hey! Seht euch das mal an! Das ist wahrscheinlich von den Alchimisten!" Sofort stürzten sowohl Wächter als auch Zauberer an die hohen Universitätsfenster.

20.10.1999 23:02

Tod

"Eine rote Taube!" stellte der Erzkanzler verwundert fest.
"Wie die wohl schmecken?"
"Wo? Wo denn? Ich sehe nichts?" rief Rettich, die unfreiwillig in der letzten Reihe stand.
"Na da! Bei dem Wasserspeier! Und jetzt ... ups ... na ja. Soviel zu den roten Tauben." Ptracy wandte ihr Gesicht vom Fenster ab und sprach zu Ridcully.
"Vielleicht verrät er dir, wie sie geschmeckt hat."
"Ähm ... nun ..." Der Erzkanzler starrte immer noch nervös aus dem Fenster, an dem gerade langsam rot bemalte Feder zu Boden glitten.

"Da ist die rote Signaltaube! Wir sollen zuschlagen." Rief eine vermummte Gestalt. Dadurch, dass auch die Gesichter der Spione für andere unkenntlich seien sollten, hatte man sich für Bandagen entschieden, die nur einen Schlitz für die Augen frei ließen. Das war auch der Grund, warum der Spion mit den ein/ein/halb Reagenzgläsern so schwer zu verstehen war.
"Die Schraube?" nuschelte der andere der beiden, der sich gerade eine Tasse Tee aufbrühte. Sie saßen schon seit Stunden in ihrem Spähplatz und warteten sehnsüchtig auf die Ablösung.
"Nein, die Taube! Da drüben!" erklärte der erste ungeduldig.
Der andere durchquerte den Raum, lugte durch das Loch in der Wand und sah seinen Kollegen fragend an.
"Was soll der Quatsch? Hältst du das vielleicht für witzig?" selbst durch die Bandagen klang seine Stimme recht barsch. Der andere ließ sich dadurch jedoch nicht beirren und zeigte nach draußen.
"Der Wasserspeier! Los jetzt! Jagen wir die Unsichtbare Universität in die Luft und damit auch die gesamte Konkurrenz! Alchemie über Magie!" bei dieser Parole hob er seine linke auf das Emblem mit den Reagenzgläsern.
"Alchemie über Magie!" schloß sich der andere an.

25.10.1999 12:11

Atera

"Alchemie über Magie!", donnerte der Spion laut. Leider hatte er vergessen, dass die Akustik in der UU hervorragend ist.
"Alchemie über Magie! Magie Magie gie gie ie ie", hallte es von den Wänden.
Ridcully drehte sich ruckartig um und suchte die Ursprungsquelle.
"Diese verdammten Alchimisten! Los wir sprengen die Wand!", befahl er den Zauberern, die sich vorsichtig hinter den Möbelstücken hervorwagten.
"Beschwört die Feuerbälle!", rief er. Sofort zischten ein paar Feuerkugeln Richtung Wand. Während langsam die Wand in Pudding zerfloß, gesellte sich Ridcully zu Tod.
"DU HAST DEINE LEUTE GUT IM GRIFF.", bemerkte der Kommandeur anerkennend.
"Oh, man tut, was man kann.", sagte der Erzkanzler.

"Was führen die beiden für ein Gespräch?", fragte Rettich und beobachtete die beiden, wie sie auf verschiedene Personen zeigten.
"Warum lacht er jetzt?"

Vermischt die Soße! Jetzt!

Die Wand zerfloß ganz und gab den Weg frei zu einem dunklen Kellergewölbe.
"ERGREIFT DIE SPIONE."
"Warum habe ich nur das Gefühl, dass uns die Zeit davon läuft?!", fragte sich Atera.
"TUT SIE DAS?"
"Häh?"

Zündet es!

28.10.1999 20:52

Rince

Kommandeur erkannte die Brisanz der Lage. Niemand konnte schnell genug laufen, um die Spione noch rechtzeitig zu erreichen. An dieser Stelle dachte er, wäre es ganz geeignet eine Redewendung anzubringen, die er erst kürzlich vom Gefreiten Harry gelernt hatte.
"JETZT IST DIE KACKE AM KOCHEN...ODER WAR ES DAMPFEN? NEIN, ICH GLAUBE BEI DEN SPIONEN IST SIE AM KOCHEN"
"Halt, Dios!", rief Ptracy ihrem Windhund hinterher, der sich losgerissen hatte "Er sagte kochen, nicht Knochen! Ach, zu spät."
Dios hörte schon nicht mehr auf seine Herrin, da ihn der Gedanken an einen großen saftigen Knochen bei den Spionen sein bißchen Hundeintelligenz vergessen ließ.

29.10.1999 11:07

Tod

"Diiiooooooooooooooooooooosssssss!" schrie Ptracy panisch vor Angst um ihren treuen Windhund. Dieser war auf die beiden Spione zugesprungen, hatte ihnen mit dem Maul das Glas mit der Soße entrissen und war mit der festen Überzeugung, ein leckeres Abendessen zu haben, aus dem nächsten Fenster entkommen.
Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubender Knall von draußen, so dass in der ganzen Stadt der Dreck von den Wänden viel, in Ankh-Morpork ist dafür schon ein Erdbeben der Stärke 7+1 nötig und auch nur, wenn dabei alle dreckigen Wände umstürzen. Noch während die Wächter und Zauberer sich gegenseitig aufhalfen, stand Ptracy bereits schluchzend am Fenster und versuchte die Tränen zu unterdrücken.
"Dios." murmelte sie immer wieder vor sich hin.
"IHM IST NICHTS GESCHEHEN." Versuchte sie Kommandeur Tod zu beruhigen. Bei jedem anderen hätte sie geglaubt, dass diese Worte nur ein Lüge waren, um sie kurzzeitig zu trösten, dies konnte Dios gar nicht überlebt haben, doch Tod sagte diese Worte mit einer solchen Gewissheit und er kannte sich schließlich auf diesen Gebiet aus, dass sie sich mit dem Ärmel ihrer Uniform über die feuchten Augen wischte und ihn erwartungsvoll ansah.
"NEMMT DIE BEIDEN FEST!" befahl Tod den anderen Wächtern und zeigte dabei auf die beiden Alchimisten, die sich bereits zur Flucht erhoben.
"ODER FÄLLT DAS UNTER UNIVERSITÄTSPOLITIK UND WIR MÜSSEN SIE EUCH ZAUBERERN ÜBERLASSEN?" Der Kommandeur sah kurz hinüber zum Erzkanzler und für einen Moment sah es so aus, als würde eine der blauen Flammen in Tods Augenhöhlen flackern. Ridcully hob daraufhin seinen Stab und richtete ihn auf die beiden. An seiner Spitze wuchs eine kleine Feuerkugel heran.
"Nein! Bitte, nehmt uns fest. Wir gestehen alles! Nur bitte sperrt uns ein!" die Spione vielen vor den Wächtern auf die Knie.
"NACHDEM DAS ERLEDIGT WÄRE, KOMM MIT!" Tod schob Ptracy an der Schulter zur Tür hinaus. Draußen kam ihnen ein dreckiger Dios entgegen. Ptracy fiel ihm sofort um den Hals, streichelte ihn und redete auf ihn ein.
"Was machst du bloß für Sachen? Ich habe mir ja solche Sorgen um dich gemacht. Ich dachte du seist tot. Oh Dios ..." Nach einiger Weile wandte sich die Wächterin an ihren Kommandeur.
"Wie hat er überlebt? Und wieso stinkt er so?"
"ALS ER AUS DEM FENSTER SPRANG, BLIEB ER MIT DEN HINTEREN PFOTEN AN DER BRÜSTUNG HÄNGEN, DADURCH ENTGLITT DIOS DIE FLASCHE AUS DEM MAUL UND ER FIEL IN DEN MISTHAUFEN DORT DRÜBEN." Tod zeigte auf einen großen bedrohlich riechenden Haufen aus diversen Überresten der Unsichtbaren Universität.
Überrascht schaute Ptracy auf und entfernte ihre Nase ein wenig weiter von ihrem geliebten Windhund.
"Und das hast du alles gewusst?" fragte sie erstaunt. Als der Kommandeur nickte verstand sie.
"Dann hast du das mit dem Kochen absichtlich gesagt?" Tod drehte sich um, als die anderen Wächter mit den beiden Gefangenen die Universität verließen.
"Sollen wir sie ins Wachhaus bringen, Kommandeur?" fragte Rettich diensteifrig. Anscheinend fand sie besonderen gefallen in der alten Tradition des "angemessene Gewalt Anwendens".
"LOCHT DIE AASGEIER EIN UND SCHMEISST DEN SCHLÜSSEL WEG! ... DAS MEINE ICH NATÜRLICH NICHT WÖRTLICH. STECKT SIE EINFACH IN EINE ZELLE UND SCHLIESST DIESE AB WIE SONST AUCH." Eine weitere Redewendung aus den Klickern, doch da wirkte dieser Satz etwas, er wußte auch nicht genau was es war, irgendwie "kälter". Er dachte noch darüber nach, während er beobachtete, wie Rettich und Harry die beiden abführten.
"Kommandeur?" Dieser Ruf von Esme riß den Schnitter aus seinen Gedanken.
"Hattest du uns nicht noch eine Runde Bier versprochen?"
"Ja genau, als wir auf dem Weg zur Universität waren." erinnerte sich auch Ptracy.
"Ich könnte schon den ein oder anderen Fingerhut vertragen." Harry rieb sich in freudiger Erwartung den Bauch.
"NUN. DAS HABE ICH TATSÄCHLICH GESAGT. LETZTER BEFEHL FÜR DIESEN TAG: FOLGT MIR ZUR GEFLICKTEN TROMMEL! ACH PTRACY? ICH ERINNERE MICH GERADE AUCH AN ETWAS. DU WOLLTEST MIR NOCH EIN PAAR ENTSPANNUNGSMETHODEN ZEIGEN."
"Da hat er recht!" pflichtete Lavaelous bei.
"Dafür bin ich diesmal Zeuge."
"Ach ja. Wegen deiner schlechten Laune." fiel Ptracy wieder ein.
"Aber die ist ja zum Glück schon wieder verflogen. Ich muss los Dios waschen." Rief sie und rannte mit ihrem tierischen Begleiter davon.
"Tja. Ich schätze, man hat dich reingelegt. Komm schon, du schuldest mir noch ein Bier." Diesmal war es Gefreite Wetterwachs die den Kommandeur an der Schulter die Straße hinunter schob. Heldenhaft, denn diesmal wurde nur der Rasen der Universität zerstört, schritten die Wächter in den Sonnenuntergang, um kühn und ohne Verzögerung gegen ein neues Saufgelage anzutreten.

*ENDE*




29.10.1999 14:10

Wörter:

Ptracy   3357
Lavaelous   3280
Tod   2778
Rettich   2738
Harry   1340
Rince   888
Esme Wetterwachs   644
Atera   169
 
 
 
 



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