Der Mörder ist immer der Onkel

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vollendet am 08.12.2002

In der Krötenbrunnenstraße, also in einem der besseren Vierteln der Stadt, brennt ein heruntergekommenes
Haus nieder. An sich kein großer Verlust. Und zuerst sieht auch alles so aus, als habe jemand mit
dem Brand nur einen attraktiven Baugrund freimachen wollen.
Doch dann finden sich bei den Aufräumarbeiten menschliche Knochen in der Asche.
Nun stellen sich die ersten Fragen: Wieviele Opfer gab es? Und wer wurde überhaupt getötet?
Und: War es ein unglücklicher Zufall oder doch Unlizensierter Mord?
Die Abteilungen SUSI und RUM sind gefragt....

(Bitte nur Mitglieder der Abteilungen S.U.S.I. und R.U.M. bewerben!)

Pismire

"... und: Neue Zeile: Ende des Berichts", diktierte Hauptfeldwebel Pismire den letzten Teil des Untersuchungsberichts in den Stenod?mon.
"Puh", kam aus der kleinen schwarzen Kiste auf seinem Schreibtisch. "Du k?nntest Dir auch mal ein langsameres Tempo beim Sprechen angew?hnen", maulte der kleine D?mon und kam sich die Fingerchen reibend aus einer seitlichen Klappe am Ger?t.

"Nun, wenn dir das zu schnell war, dann kannst du ja gerne mal 'ne Runde in der Rohrpost aushelfen", kam als Antwort.

Das kleine Wesen verzog das Gesicht. "Nein, danke, ich kann wir was besseres vorstellen, als bei den drei Miesepetern..." Als sich der Deckel der Rohrpostanlage ?ffnete und Aaps grinsend einen Zettel auf den Tisch fallen lie?, brach er ab.

"Post vom Dicken", kr?hte Aaps und verzichtete - entgegen seiner sonstigen Angewohnheiten - auf einen weiteren Kommentar.

"Danke." Pismire nahm den Zettel, ?berflog kurz den Inhalt und seufzte: "Ich hatte ja auf einen ruhigen Tag gehofft. Da ist noch ein Ziegenk?sepl?tzchen ?brig - ihr k?nnt es euch ja teilen."

"Ziegenk?sepl?tzchen?" Aaps Gesicht verzog sich, w?hrend er heftige W?rgeger?usche von sich gab. "Die kannst du dir in' Hintern schieben..." Unter Murren und Schimpfen ?ber "kranke Abteilungen und widerliche Sitten" verzog er sich wieder in das R?hrensystem der Wache.

"Naja, um so besser" meinte der kleine Stenod?mon und verzog sich mit seiner Mahlzeit auf seinen Lieblingsplatz im Ablagek?rbchen, wo er auf eine erholsame Pause hoffen konnte.



Pismire machte sich auf den Weg. Auf dem Weg in Rince B?ro steckte er noch kurz den Kopf ins Labor. "Ich bin beim Chef, wenn irgendetwas wichtiges sein sollte, bin ich da zu finden." - "Geht klar", entgegnetet Isis und beugte sich wieder ?ber ihre Apparaturen und Mixturen.



In Rince B?ro wartete au?er dem Kommandeur auch schon Tricia McMillian, die Leiterin von RUM, auf ihn. Pismire salutierte gr??end.

"Ah, gut das du da bist, Pismire, setz dich." Rince deutete auf einen freien Stuhl und schob sich ?chzend in eine etwas aufrechtere Haltung. Sein Stuhl knarrte vernehmlich.

"In der Kr?selmannstra?e haben wir heute Nacht einen Brand gehabt. Eigentlich keine gro?e Sache. Das Feuer wurde ziemlich sp?t entdeckt, aber zumindest konnte ein ?bergreifen des Brandes auf die benachbarten Geb?ude verhindert werden."

"Ist dort auch nicht schwierig", warf F?hnrich McMillian ein. "Es ist ein ziemlich reiches Viertel und die meisten H?user haben einen kleinen Garten rund ums Haus."

Rince zog eine Zigarre hervor, entz?ndete sie mit einem Streichholz und begann zu paffen. Der Geruch verbrennender Kohlfelder zog durch den Raum und legte sich schwer auf die Anwesenden.

"In diesem speziellen Fall war der Garten ein bisschen gr??er. Das Haus, um das es geht, war eine ziemlich windschiefe Kate." Rince rieb sich nachdenklich das Kinn. Das kratzende Ger?usch brachte Pismires Nackenhaare zum Stehen.

Rince fuhr fort: "Ich hab mich schon lange gefragt, warum das kleine, ?rmliche und heruntergekommene Haus da so lange noch gestanden hat. Sah immer ein wenig aus, wie ein fauliger Zahnstumpen in einem ansonsten makellosen Gebiss."

"Vielleicht war es ein 'warmer Abriss'?", spekulierte Pismire.

"Davon sind wir auch ausgegangen", entgegnete Rince. "Aber dann haben wir beim routinem??igen Aufr?umen Knochen gefunden. Menschliche Knochen."

Innerlich seufzte Pismire. Ein Brand, Knochen und das ganze, nachdem eine Schar von W?chtern, die im Sichten von Spuren nicht ge?bt waren, breitf??ig ?ber den Tatort gelatscht war. Genau da, was er zur Zeit gebrauchen konnte.

"Du brauchst gar nicht das Gesicht so zu verziehen", meinte Rince mit einem Grinsen. "SEALS sind keine Barbaren. Sobald sie den ersten Knochen gesichtet hatten, haben sie den Ort abgesperrt und mich benachrichtigt. Und du kannst jetzt mit deinen Leuten nach Herzenslust durch die Asche h?pfen und suchen und sichern."

"A pro pos: Sichern." Pismire runzelte ein wenig die Stirn. "Du kennst die Personallage bei mir, ja? Ich bin mit Tatortsicherern zur Zeit etwas", er h?stelte, "knapp. Lady Steinschlag ist in den Spitzhornbergen. Ein Urlaub, den du", und er deutete in Richtung seines Vorgesetzten, "ihr genehmigt hast. Und Zupfgut ist aus der Wache ausgeschieden. Damit ist die Zahl meiner Tatortsicherer bei Null."
"Nun, die Vermutung liegt nahe, dass hier mehr als nur ein Brand geschehen ist", warf Tricia McMillian ein.

"Eben. Ich will, dass ihr ein Team aus euren beiden Abteilungen zusammenstellen, da d?rften sich doch auch geeignete W?chter zum Sichern bei RUM finden lassen", stimmte Rince ihr zu, w?hrend er sich aus dem nun erleichtert knarrenden Stuhl erhob. "Wen ihr beide mit in die Untersuchungen nehmen wollt, k?nnt ihr euch selbst ?berlegen." Er stapfte zum Fenster. "Regelm??iger Bericht, klar? Und kein Abteilungsgezanke. Ich erwarte ex-zel-lente Ko-ope-ra-tion." Mit einem l?ssigen Gru? war die Besprechung beendet.



"Ich h?tte ganz gerne Larius DeGarde dabei und...", Pimire ?berlegte kurz, w?hrend er mit Tricia McMillian in Richtung seines B?ros ging, "... Dragor Nemod. Ich hab die beiden ja schon mal angefordert und sie haben gute Arbeit geleistet."

"Ja, an die hatte ich auch gedacht, Hauptfeldwebel." F?hnrich McMillian seufzte ein wenig als sie fortfuhr. "Larius ist richtiger SUSI-Fan geworden."

"Oh, er hat gut gearbeitet und es hat ihm auch Spa? gemacht. Er denkt offen ?ber eine Versetzung nach. F?r uns w?re er ein echter Gewinn - tja, des einen Freud, des anderen Leid." Pismire grinste.

Tricia seufzte und verdrehte die Augen. "Ich liebe diese Spr?che in den kleinen Keksen beim achatenen Imbiss, aber nicht auf der Arbeit..."

"Von SUSI w?rde ich gerne Isis und Sillybos mit der Untersuchung betreuen - dann w?ren wir ein ausgewogenes Team aus zwei Abteilungen", meinte Pismire.

"Wir rufen sie am besten erst einmal zusammen und gehen mit ihnen die sp?rlichen Berichte durch. Dann sollten wir dringend zur Kr?selmannstra?e. Ich hol eben meine Leute, dann treffen wir uns in deinem B?ro."



"...soweit die Fakten", schloss Pismire den Bericht f?r die W?chter.

"Und ich m?chte noch hinzuf?gen, dass wir z?gig arbeiten sollten", schloss sich Tricia McMillian an. "Wir sollten sofort zum Brandort gehen. Wir m?ssen ja erst einmal nach zu verwertenden Spuren suchen."

06.07.2002 10:52

Larius de Garde



Nach der kurzen Besprechung in Pismires B?ro machte sich die Gruppe auf, um sich die Brandruine in der Kr?selmannstra?e genauer anzusehen. Wie vermutet, waren schon die ersten Schaulustigen bei der Ruine und waren dabei, die Absperrung zu durchdringen, die die SEALS um die Brandruine gelegt hatten. Mit einem leisen Seufzer reichte Larius Dragor einen Gegenstand, der ?hnlichkeit mit einer B?chse hatte und versuchte, sich durch die Menge durch zu dr?ngen, wurde jedoch von der Menge wieder zur?ckgedr?ngt. Leise murmelnd gab Larius Dragor ein Handzeichen und setzte sich seine Sonnenbrille auf, die er eigentlich immer bei sich hatte. Wie auf Kommando setzte auch Dragor sich seine Sonnenbrille auf und zog den Ring, der aus der Dose* ragte. Dragor sch?ttelte die Dose kurz und warf sie vor die Menschenmasse, die ver?ngstig stehen blieb. Larius tat genau das gleiche und wartete darauf, dass sich das Gemisch in der Dose entz?ndete. Ein Raunen zog durch die Menge und war sofort weg, als pl?tzlich ein Zischen aus den Dosen verlautbar wurde. Selbst den anderen, die dem Schauspiel von Dragor und Larius zusahen, war das Zischen wohl bekannt und sie hoben ihre H?nde, um damit die Augen zu verdeckten. Ein Fluchen kam aus der Menge, als eine der Dosen pl?tzlich mit einem Knall explodierte und ein heller Lichtschein aus ihr herauskam. Larius wartete inzwischen auf die Reaktion des Gemisches aus Dose Nummer zwei, die er geworfen hatte und musste nicht lange warten, denn gleich nach der Explosion aus Dose Eins reagierte das Gemisch aus Dose Zwei und zwar genau so, wie es Larius sich vorgestellt hatte.



"D?rfte ich Sie um ihre Aufmerksamkeit bitten?", begann Larius, nachdem die beiden Dosen sich in Rauch aufgel?st hatten. "Wenn Sie jetzt bitte alle vom Tatort weggehen w?rden?? Immerhin m?ssen wir hier ermitteln! Hier gibt es nichts zu sehen! Und wenn Sie nicht sofort die Beine in die Hand nehmen, sehe ich mich gezwungen, mir den Weg mit TNT frei zu sprengen."



*Das Innenleben der Dose besteht zum Gro?teil aus einem Stoff, der sich Mack-N?hsiuhm nennt und ist in der Alchemie daf?r bekannt, dass er so hell brennt. Durch einen kleine Portion Pulver Nummer Eins wird die Sprengung eingeleitet, damit das Licht, dass entsteht, wenn das Magnesium brennt, auch hinaus kann. Durch ein besonderes Gemisch, dass sich aus Wein und einem anderen Stoff zusammensetzt, der hochgradig brennbar ist, werden die Magnesiumst?cke aufgel?st, wenn man die Dose sch?ttelt. Das Gemisch, das sich dann in der Dose befindet, wird durch die Explosion entz?nden, was den hellen Lichtblitz erkl?rt. Doch selbst f?r einen Waffenfan wie Larius ist es noch immer ein R?tsel, warum man die Dosen sch?tteln muss, um die gew?nschte Wirkung zu erzielen.

06.07.2002 12:57

Dragor Nemod



Langsam wich die Masse murrend zur?ck und Dinge wie "...immer wenns spannend wird..."

oder "...wie war nochmal die Adresse dieser Zeitung..." waren zu h?ren. Larius begann langsam zu grinsen.

"Es klappt jedes Mal...", sagte er.

Dragor hingegen war nicht sehr begeistert. Er m?chte diese Methode nicht und betrieb sie nur wegen ihrer Effektivit?t. Ihm war das ganze zu gewaltt?tig. Seine Einstellung zur Gewalt bekundete er ja mittlerweile dadurch, dass er keine Waffen mehr bei sich trug. Daf?r verlie? er sich auf seinen neuen Langschild, den er in ?berwald gefunden hatte*.

"Sag mal Larius, ist das wirklich immer n?tig?", frug er z?gernd.

Doch der Angesprochene war schon weg und patroullierte um zwei Seiten des Grundst?cks. Dragor seufzte, notierte sich, ihn sp?ter noch einmal darauf anzusprechen, und patroullierte um den Rest des Grundst?cks.



W?hrend dessen staksten Isis und Sillybos durch die kn?cheltiefe Asche, auf der Suche nach weiteren Knochen oder sonstigen Spuren. Bis zu einem bestimmten Punkt waren viele Fussspuren zu sehen, dann sah man eine kleine, ovale asche-freie Zone und ansonsten war alles unber?hrt. Und der unber?hrte Teil war recht gro?...



*nachzulesen in der Multi "Schl?sser Schwerter Schmierfinke"

06.07.2002 22:06

Pismire



Das Grundst?ck selber war - auch nach den Gepflogenheiten dieser sicherlich nicht armen Gegend - nicht gerade klein. W?hrend jedoch um dieses Grundst?ck herum die Ergebnisse teurer Gartenarchitektur zu bewundern waren, waren auf dem Teil des Gel?ndes, der nicht unter dem Feuer gelitten hatte, nur verwildertes Grasland, ungepflegte B?sche und der ein oder andere morsche Baum zu sehen.



"W?hrend ihr von S.U.S.I. hier auf dem Brandplatz besch?ftigt seid, kann ich mir ja mal den Rest des Terrains vornehmen", meinte Tricia.

"Nichts dagegen einzuwenden", entgegnete Pismire, der sich nun auch an die Arbeit machte, w?hrend die beiden Lance-Korporale weiter nach Schaulustigen Ausschau hielten, um auch an ihnen die hohe Kunst des Tatortsicherns erproben zu k?nnen.



Das Haus oder die H?tte oder was immer hier gestanden haben mochte, war bis auf die Grundmauern niedergebrannt.

"Scheint gr??tenteils aus Holz gewesen zu sein", meinte Isis. "Und der Brand muss enorm gewesen sein, sonst st?nden hier wenigstens noch ein paar Balken."

"Ja, und es gab Wasser, echtes Wasser aus einem Brunnen. Stell dir vor, die h?tten hier mit dem Zeugs aus dem Ankh gel?scht, dann st?nde mein Herr knietief in der Sch... im festgebackenem Dung", grinste Hegelkant, der sich ein wenig zu ihr gesellt hatte, w?hrend sein Herr noch mit gewichtigen Schritten und gerunzelter Stirn das geringe Fundament umschritt.

"Seid trotzdem vorsichtig", rief ihnen Pismire zu. "Wir wissen nicht, ob es einen Keller gibt oder gab. Seht zu, dass ihr nur da hintretet, wo fester Boden ist."

"Schon gut, Scheffe", entgegnete Isis. "Ich pass schon auf."



Pismire n?herte sich vorsichtig der ersten Fundstelle von Knochen, die von irgendeinem Scherzkeks bei den SEALS liebevoll mit einer eingesteckten Flagge mit gekreuzten Knochen markiert worden war.

Er stocherte ein wenig in der noch warmen Asche und begann dann, mit dem Ikonografen, erste Aufnahmen zu machen.

"Hoffentlich hab ich genug Grau dabei", maulte der kleine D?mon im Inneren. "Du h?ttest mir vorher sagen sollen, dass wir zu einem Brand gehen. Nachher muss ich wieder Wei? und Schwarz mischen und das h?lt so f?rchterlich auf."



Danach begann Pismire mit einem kleinen Mei?el vorsichtig in den Ascheschichten zu kratzen um zu sehen, was sich darunter verbergen mochte. Einen Teil des Bodens w?rde er dazu mit einem weitmaschigen Netz d?nner Sticke, die er mit kleinen Pfosten vorsichtig im Boden verankerte, ?berziehen.

"Was machst du da?", fragte Larius, der sich ihm neugierig gen?hert hatte.

"Nun, ich ziehe ein Markierungsnetz, danach beginne ich vorsichtig zu graben. Das Netz hilft mit dabei - so kann ich keine Stelle ?bersehen. Was ich an Asche finde sch?tte ich durch das Sieb hier - auf die Weise bekommt man alle Knochen zusammen."

"St?rt es dich, wenn ich dir ein bisschen zusehe?" - "Nein, eigentlich nicht, aber pass auf, dass du mir nicht im Licht stehst", erwiderte der Schamane.



Beide waren so in die Arbeit und das Zusehen vertieft, dass sie auf den lauter werden Streit am Eingang des Gel?ndes nicht achteten.

Pismire b?ckte sich gerade mit einem verkrusteten Metallgegenstand, den er dem Ikonographen vorhielt, als ein Schatten sein Blickfeld verdunkelte.

"Hey, Larius, der Kleine kann so nicht arbeiten", sagte er, als er unmittelbar darauf einen Satz und eine Stimme h?rte, die unsch?ne Erinnerungen in ihm weckten.

"Was macht ihr Penner von der Wache hier auf meiner Baustelle???", br?llte es hinter ihm.

Pismire erhob sich und drehte sich um.

"Slick Mc Dick, was hast du - bittesch?n - hier zu suchen?", fragte er seufzend.

"Lance-Korporal Pismire von der Stadtwache - wenn ich mich recht erinnere. Das gleiche k?nnte ich dich und deine Kaspern hier fragen." Die Stimme wurde zwar nicht leiser, aber um wenige Nuancen freundlicher.



Vor dem hoch gewachsenen Hauptfeldwebel ragte ein wahres Vorgebirge an Bauchmassen auf, dass sich zu den Schultern hin nicht wesentlich verj?ngte und von dort aus in einen speckigen Hals ?berging, der dann in einem st?ndig unrasierten Gesicht, dass nur wenige bei einem Menschen vermutet h?tten, gipfelte. Slick McDick war f?r ihn kein Unbekannter. In einem l?nger zur?ck liegenden Fall* war er schon einmal mit dem ungekr?nten K?nig der Bauarbeiter von Ankh-Morpork in Kontakt gekommen.

"Hauptfeldwebel Pismire, bitte", entgegnete er knapp.

"Au Mann, Lametta auf die Schultern gekriegt." Slick McDick grinste und stupste Pismire an der Schulter, was diesem nicht geringe Gleichgewichtsprobleme verschaffte.

Hinter McDick versuchte Dragor immer noch verzweifelt, den Mann vom Gel?nde zu ziehen, w?hrend Larius sich unauff?llig daran machte, sein Waffenarsenal nach geeigneten Dingen zu durchforsten.

"Ich schlage vor", versuchte Pismire die Situation zu retten, "dass wir ein wenig aus der Asche gehen - wir sind n?mlich dabei, mindestens eine Leiche zu bergen. Vermutlich stehst du gerade mitten in ihr rum. Und im Gegenzug daf?r werden die beiden W?chter dich auch nicht wegen diw?rser Vergehen wie:

a) Durchbrechen einer Absperrung der Wache

b) Behinderung der Arbeit der Wache

c) erhebliches Bel?stigen der Wache

d) Behinderung der Wache bei der Arbeit

m i t auf die Wache nehmen. Und dann erz?hlst du uns, warum du glaubst, dass das hier deine Baustelle ist."

"B?h, eine Leiche... Ich habt schon einen komischen Beruf." Slick McDick kratzte sich am Kinn. Verglichen damit war das Ger?usch, dass Pismire beim Gespr?ch mit Rince zu h?ren bekommen hatte sehr, sehr angenehm gewesen.

Dennoch bewegte Slick sich mit geh?rigem Eifer aus der Asche. Als sie weit genug vom Haus entfernt waren, fragte Pismire erneut: "Nun, warum bist du heute hierher gekommen?"



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*vgl. Multimission 17.

In den Archiven der Wache wurde der Mann danach mit den folgenden Worten gef?hrt:

"McDick, Slick:

Vorarbeiter in dritter Generation. Ist grunds?tzlich unrasiert und l?uft st?ndig mit einer (wahrscheinlich schon seit Jahren nicht angez?ndeten) Zigarettenkippe im Mund herum.

Hat die Statur eines kleinen Trolls... also noch immer ziemlich kr?ftig und hat Rattophobie, was seinen Job auf Baustellen nicht immer einfach macht.

Lebt daf?r, seine Untergebenen anzuschnauzen. Besitzt man diesen Status allerdings nicht, dann ist er recht umg?nglich.

Half der Wache "schlagkr?ftig" bei der L?sung des Odium-Falles (wenn er nicht gerade ohnm?chtig war).

Aufenthaltsort:

Wo auch immer eine Baustelle in AM zu finden ist, da ist Slick nicht weit."

06.07.2002 23:15

Tricia McMillan



Unterdessen stapfte Tricia mit hochgezogenen Knien und geb?cktem Kopf durch die bald undurchdringliche Wildnis, die der Besitzer des abgebrannten Hauses eventuell Garten genannt hatte. Leise vor sich hinfluchend schob sie immer wieder kratzende ?ste und dornenbedeckte Heckentriebe aus ihrem Weg und k?mpfte sich durch das dichte Unterholz. Nach einiger Zeit sp?rte sie, wie mit jedem Schritt der Boden morastiger wurde und sie bald bis zu den Kn?cheln im Schlamm einsank.

"Himmeldonnerwetter, was ist denn das jetzt wieder! Kann denn nicht einmal ein Fall irgendwo stattfinden, wo es warm und gem?tlich ist? Warum muss eigentlich ich hier durch den Schlamm waten, w?hrend die anderen ein bisschen in den Ruinen des Hauses spielen? Asche durchsieben, dass ich nicht lache. Da w?hlt der ein bisserl im Dreck und findet dann ein winziges Kn?chelchen und *schwupps* oh, wir haben eine hei?e Spur. Wenn das Ermittlungen sein sollen, dann bin ich eine exotische T?nzerin. Und was soll ?berhaupt an diesem Fall so schlimm sein? Wahrscheinlich hatte sich irgendein armes Schwein hier eine einigerma?en wettergesch?tzte Unterkunft in dieser Bruchbude gesucht und hat dann abends vergessen, die Kerze auszumachen. Wie oft liest man denn in der Zeitung, dass so was passiert? Naja, da haben wir doch die L?sung. Was unser gesch?tzter Kommandant da wieder f?r einen Einfall gehabt hat. Als ob hier irgendein Verbrechen zu finden w?re. Der sieht doch allm?hlich Gespenster!"

Weiter
vor sich hinbrabbelnd zog Tricia ein Schneise in die zugewucherten Gartenwege. Zwischendurch fluchte sie einmal besonders heftig, als in einem besonders schlammigen Abschnitt einer ihrer Stiefel im Schlamm stecken blieb, was sie aber erst bemerkte, als sie nur im Strumpf im Matsch versank. Aus Gr?nden der Diskretion soll hier der genaue Wortlaut ihrer Ver?rgerung nicht wiedergegeben werden.

Nach etlichen Minuten erreichte Tricia dann ein St?ck des Gartens, das irgendwie heller und luftiger aussah. In der Mitte einer kleinen Lichtung war ein hellgr?ner Kreis aus Gras und als die W?chterin n?her herantrat, um sich umzusehen, fiel ihr auf, dass am Rande der Lichtung sogar Blumen wuchsen. Langsam schlenderte sie quer ?ber die Wiese, bis sie pl?tzlich mit dem Fu? am Boden in irgendeiner Schlinge h?ngen blieb und der L?nge nach in den nassen Grasboden fiel. ?chzend stemmte sie sich wieder in die H?he und nach einer sehr unzureichenden Reinigung ihrer Uniform, ging sie wieder in die Knie, um das zu begutachten, was sie zu Fall gebracht hatte.

07.07.2002 13:06

Isis



Isis und Sillybos unterdessen untersuchten die Asche auf eventuell Unregelm??igkeiten.

"Ich bin mir nicht sicher, aber wir sollten Ausschau halten nach irgendwelchen Brandbeschleunigern, oder so was ?hnliches!", sagte Isis und trat gegen ein St?ck Holz das aus dem verkohlen Boden ragte.

"Ich gehe mal auf die andere Seite und schau mich da um!", meine Sillybos und ging in gegen?berliegende Ecke des Aschebergs.

"Ist Ok!", murmelte Isis geistesabwesend, w?hrend sie an ihrer Binde herumwurstelte die ihr aus dem ?rmel gerutscht war.

L?stig war es schon manchmal, dachte sie, als sie mir einer Hand versuchte die Binde wieder an ihrem Arm unter dem ?rmel zu befestigen.

Das Ende rutschte ihr aus dem Hand beim Versuch, einen Knoten mit den Z?hnen zu machen, und fiel in die Asche.

"Schei?e!", entfuhr es ihr, als sie sah dass das Ende oder der Anfang je nach Blickwinkel, voller Asche war. Vorsichtig hob sie das St?ck an und schaute sich bei der Gelegenheit die Asche mal genauer an.

Winzige wei?e Splitter oder besser gesagt K?rner fanden sich da.

Es sah so aus als sei irgendetwas zerplatzt.

Isis zog mit der freien Hand ein kleines Plastikt?tchen aus der Uniform und wurstelte das Ende ihrer Binde da vorsichtig rein.

Dann vorsichtig das Messer raus und das Ende der Binde abschneiden, dachte sie.

Jetzt das T?tchen vorsichtig in die Tasche und mit den Z?hnen der Knoten gemacht, nicht das ich noch mal meine Binde in die Asche h?nge.

Jetzt kniete sich Isis hin, um die Asche genauer zu betrachten.

Tats?chlich waren in einem Runden Kreis von ca. 2 Metern Durchmesser um sie herum die kleinen wei?en Splitter auszumachen.

Was war das blo?? dachte Isis w?hrend sie ein weiteres T?tchen hervorholte um noch mehr von der Asche zu sichern, um sie nachher im Labor untersuchen zu k?nnen.

Isis lehnte sich an einen verkohlten Pfosten um das T?tchen in Ruhe beschriften zu k?nnen um nachher auch zu wissen wo sie die Asche genau gefunden zu haben.

Dazu schaute sie sich den ehemaligen Grundriss an und zeichnete ihn grob auf das T?tchen und markierte die Stelle des Fundes mit einem X.

"Das wird wohl reichen um die Stelle nachher wiederzufinden", dachte sie bei sich.

Sillybos schaute in dem Moment zu Isis hin?ber als sie sich an den Pfosten lehnte.

Er war wohl der erste, der das kommende sah und es nachher genau beschreiben konnte.

W?hrend Isis noch zufrieden auf das T?tchen blickte, gab es einen Ruck im Pfosten und vor ihr verschwand die Asche.

Alles war pl?tzlich ruhig. Alle auf dem Platz sahen zu Isis hin?ber.

"Oh oh!" Isis schaute in das Loch vor ihr, der komplette Kreis mit den Splittern war verschwunden.

Pismire war zuerst bei Isis und schaute sie tadelnd an.

"Hab ich nicht gesagt, ihr solltet vorsichtig sein?"

Verlegen schaute Isis zuerst ins Loch das anscheinend bodenlos zu sein schien und dann Pismire ins etwas ?rgerliche Gesicht.

"Es tut mir leid! Ich wollte doch nur die Probe genau beschriften und da war der Pfosten... und ich dachte....!"

Pismire setzte zu einer Antwort an, doch ein gewaltiges Rumpeln aus dem Loch unterbrach ihn, bevor er angefangen hatte.

07.07.2002 15:18

Tricia McMillan



Pismire, Syllibos, Isis und Hegelkant standen etwas ratlos und verwirrt um das Loch herum und starrten nachdenklich in die Finsternis. Pl?tzlich h?rten sie aus der Tiefe ein Scharren und Rascheln, dann ein leises Gehen und auf einmal eine Stimme:

"Hey, wer auch immer da oben ist, kann mich hier mal jemand rausholen?"



Tricia drehte aufmerksam einen metallenen Ring in der Hand, der an einer fast vollst?ndig ?berwachsenen Fallt?r im Garten befestigt war. Einen Augenblick lang ?berlegte sie, ob sie sich Verst?rkung von den anderen W?chtern holen sollte, aber dann verwarf sie den Gedanken wieder. Warum andere bel?stigen, vielleicht war das ja nur ein alter Lagerraum oder etwas ?hnliches und hatte keine gro?e Bedeutung. Sie versuchte abzusch?tzen, wie viel Kraft es erfordern w?rde, den scheinbar verrosteten Riegel zu l?sen und die Klappe hochzuheben. Mit aller Kraft spreizte sie sich dann in den Boden und zog energisch an dem Ring. Mit einem satten Ploppen l?ste sich die Klappe aus dem Schlamm und die ?berraschte Tricia landete recht unsanft auf ihrem Hintern. Verbl?fft sah sie sich die Scharniere der T?r genauer an und stellte fest, dass sie blitzblank und nagelneu waren. Wer auch immer diese T?r angelegt hatte, er hatte sie besser gepflegt als den Rest des Gartens. ?ber das Loch gebeugt sp?hte sie in die Dunkelheit

"Mist, warum hab ich denn keine Lampe oder so was dabei. Da unten sieht man ja nicht mal die Hand vor Augen. Geschweige denn, dass man erkennen k?nnte, ob das nur ein Raum ist oder mehr." Die W?chterin murmelte ?berlegend vor sich hin. Vorsichtig beugte sie sich noch weiter vor, um vielleicht doch noch irgendetwas erkennen zu k?nnen. Pl?tzlich sp?rte sie einen harten Sto? im R?cken und mit einem halben ?berschlag landete sie einige Meter tiefer auf dem Boden des Lochs. ?ber ihr konnte sie im Gegenlicht nur die Silhouette einer Gestalt erkennen, die irgendetwas aus einer Tasche zog und ihr hinterher warf. Dann packte der Fremde den Deckel zu dem Loch und warf ihn mit einem h?hnischen Lachen zu. Tricia h?rte das entmutigende Klacken eines stabilen Vorh?ngeschlosses, dann sa? sie in absoluter Dunkelheit.



Nein, nicht in ganzer Dunkelheit. Direkt zwischen ihren F??en glomm ein kleiner Funke. ?berrascht b?ckte sie sich und stie? einen erschrockenen Schrei aus. Der Funke am Boden geh?rte zu einer rasch herunterbrennenden Lunte an einem Stab Sprengstoff. Nach den ersten Experimenten von Larius hatte sie inzwischen eine gute Vorstellung davon, was man damit erreichen konnte und sie war nicht gerade wild darauf, zu erfahren, wie man sich f?hlte, wenn man buchst?blich "zerstreut" war. Wie von einer Tarantel gestochen sprang Tricia auf und tastete sich mit fliegenden Fingern an der Wand entlang. Dabei schickte sie ununterbrochen Gebete an alle ihr bekannten Gottheiten (mit dem Versprechen gro?z?giger Geschenke und Spenden), ihr doch einen Ausgang zu zeigen. Nach einer, wie es ihr schien, endlos langen Zeit ertastete sie eine ?ffnung in der Steinwand. Mit einem Hechtsprung verschwand sie darin, keine Sekunde zu sp?t, denn kurz darauf detonierte der Sprengstoff mit einem lauten Knall und Steinbr?sel rieselten auf die zusammengekr?mmte W?chterin. Sie blieb noch einige Zeit liegen, um sicherzugehen, dass der Gang auch nicht einst?rzen w?rde, dann setzte sie sich langsam auf. Noch immer konnte sie nicht mal die Hand vor Augen sehen, also tastete sie vorsichtig um sich herum. Langsam machte sie sich ein Bild von ihrer Lage. Der Gang hinter ihr, wo es zu dem Eingang ging, durch den sie so unsanft in diese Lage hineinkomplimentiert worden war, war versch?ttet. Ansonsten war nur ein schmaler Gang zu ertasten. Da ihr ja anscheinend nichts anders ?brig blieb, st?tzte sie sich an der Wand auf, bis sie stand und machte sich dann humpelnd auf den Weg den Gang entlang. Nach einigen Metern machte der Gang eine scharfe Biegung und Tricia ertastete mehrere T?ren, die aber alle verschlossen schienen. Leise st?hnend schleppte sie sich weiter. Nach mehreren Minuten hatte sie das Gef?hl, dass es heller wurde. Etwas ermutigt ging sie schneller und stand schon kurz darauf unter einer f?r sie blendend hellen Stelle, durch die das Tageslicht in den Gang fiel. Mit halbgeschlossenen Augen blinzelte sie gegen die ?berraschende Helligkeit und erkannte dann mehrere Umrisse von Personen, die in das Loch herunter sahen. Kurz ?berlegte sie, ob einer dieser Umrisse wohl zu demjenigen geh?ren konnte, der sie hier hinein gesto?en hatte. Doch dann machte sie sich Mut, dass der sicher dachte, sie h?tte den Anschlag nicht ?berlegt und mit rauher Stimmte fragte sie vorsichtig:

"Hey, wer auch immer da oben ist, kann mich hier mal jemand rausholen?"

07.07.2002 22:55

Pismire



"Kannst Du mir bitte erkl?ren, F?hnrich, was bei allen G?ttern du erstens: da unten zu suchen hast,

zweitens: wie du da ?berhaupt reingekommen bist,

drittens: was bei allen ?beln dieser Welt die Explosion

sollten,

und vierten:...", Pismire stockte und brach dann ab.

"Larius, du hast doch sicherlich ein Seil dabei. Los, hol Tricia da raus. Und dann m?chte ich, dass ihr alle aus der Asche verschwindet. Ich will hier Spuren sichern - wenn ich Fussspuren der Wache m?chte, dann kann ich auch auf dem Kantinenboden eine Probe nehmen. Raus aus meinen Beweismitteln!!"

"Hey, leichtes Au-tori-dings-proppl?m, h??", lie? sich hinter den W?chtern Slick McDick vernehmen.


Der Hauptfeldwebel fuhr herum und baute sich vor dem massigen Mann auf. Im Rhythmus seiner Worte rammte er ihm immer wieder seinen spitzen Zeigefinger in den Bauch: "Das gilt auch f?r dich: raus aus meiner Asche, runter vom Gel?nde und um pack endlich aus, was du hier zu suchen hast!!"

"Zwei Ausrufezeichen sind nie ein gutes Zeichen", murmelte Sillybos leise, der mit Larius und Dragor mittlerweile damit besch?ftigt war, Tricia McMillian aus ihrer misslichen Lage zu befreien.

"Das hab ich geh?rt, Hauptgefreiter", bemerkte Pismire knapp. "Viele Labore bei SUSI harren einer dringenden Reinigung - sollte ich da einen Freiwilligen gefunden haben? - Puh, ich glaube, ich hab mich wieder abgeregt."



Ein wenig abseits der Ruine fanden sich alle zusammen.

"Sir", meinte Tricia, "ich hab im hinteren Teil des, ?h, Gartens eine Bodenklappe gefunden - mit nagelneuen Scharnieren und so. Und da wollte ich nat?rlich sofort nachsehen, was sich dahinter, beziehungsweise darunter, verbirgt. Und als ich die Klappe ge?ffnet hatte, hat mich jemand rein gesto?en und irgendeine Art Sprengstoff hinterhergeworfen. Ich hab ziemliches Gl?ck gehabt, dass mir nichts passiert ist. Und ?brigens - danke f?r die Nachfrage... Und unter der Klappe war dann ein Gang, der unter die Ruine f?hrt, ich konnte auch mehrere T?ren ertasten. Was dahinter liegt und ob da noch mehr G?nge sind, kann ich nicht sagen. Ich hab dann Stimmen geh?rt und gerufen - naja, und das wars."

"Den sollten wir uns schnappen, den Dreckskerl", rief Larius. "Los Dragor, hinterher..."

"Halt, stopp mal, nicht so schnell", entgegnete Pismire. "Ich denke, es ist am besten, wenn ihr - also du, Dragor und Tricia euch mal genauer da unten umseht - aber seid um Himmels Willen vorsichtig. Sillybos und Hegelkant versuchen, am anderen Ende der Klappe Spuren zu finden - die Person kann sich ja nicht in Luft aufgel?st haben - aber auch mit Vorsicht. Jemand der auf diese Art und Weise vorgeht, hat keine Skrupel. Isis und ich haben damit die n?tige Ruhe, die Ruine zu untersuchen - mit hibbeligen W?chtern kann man da wenig anfangen.

Und du", er deutete auf Slick, "erz?hlst nun endlich, was du hier zu suchen hast."

"Och", meinte McDick und rieb sich das feiste Kinn, "da gibt's nich viel zu sagen. Mein Scheff hat mir gestern den Auftrag gegeben, das Haus anzusehen. Er hat einen Auftrag, das Haus abzurei?en - was sich ja hier erledigt hat - und einen schicken Kommvor-Neubau hochzuziehen."

Mit einem Seufzen und einem Blick auf die W?chter f?gte er noch hinzu: "Und nein, ich wei? nicht, von wem er den Auftrag hat. Und mein Scheff hei?t Petro Leum und die Firma ist in der Stein?lgasse 17. Und ja, das ist die Wahrheit und so weiter. Und wenn ihr nicht dagegen habt - ich hab auch noch was anderes zu tun. Obwohl", er grinste breit, "ihr enorm unterhaltsam seid." Damit drehte er sich um und stapfte von dannen.

"Nun gut", meinte Pismire, "ein St?rfaktor weniger. Und wenn nichts dagegen spricht: ab an die Arbeit."

08.07.2002 9:58

Dragor Nemod



"Sagt mal, hat jemand von euch eine Laterne?", frug Larius als er in die Dunkelheit des Lochs hinabblickte.

"Nein... aber hast du noch eine von deinen Blendgranaten Larius?", antwortete Dragor mit einer Gegenfrage.


"Ja, wieso?"

"wei?t du wie die Dinger funktionieren?"

"Ja, ungef?hr... da ist etwas drin das unter extremer Helligkeit verbrennt. Es verbrennt sehr schnell, deshalb der Lichtblitz."

"K?nnen wir die Granaten ?ffnen ohne das sie explodieren?"

"Wir k?nnen es mal versuchen...", murmelte Larius und kramte den Beh?lter hervor. W?hrend Tricia zur Vorsicht die Augen schloss setzten die beiden Lance-Korporale ihre verdunkelten Augengl?ser auf, und Larius begann mit einem Messer an der Granate zu arbeiten, w?hrend Dragor sie festhielt. Schwei? perlte auf Larius Stirn. Wenn die Waffe explodierte w?rde sie Dragor und ihm die H?nde zerfetzen.

Nach schier endlosen Sekunden hatte Larius ein kleines Loch in den Kanister geschnitten. Darin konnte man eine Fl?ssigkeit sehen, in der seltsame Brocken schwammen.

"Also, was von dem Zeug ist das was so hell wird?", murmelte Larius

"Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung...", antwortete Dragor ungefragt, "jedenfalls m?ssen wir daf?r Sorge tragen, das es langsam verbrennt... dann k?nnen wir es als Lichtquelle benutzen."

"Was haltet ihr davon wenn wir die Fl?ssigkeit ?ber den Boden verteilen und anz?nden?", meldete sich Tricia.

Die drei sahen sich an und Larius und Dragor fragten sich, warum sie nicht darauf gekommen waren. Also kletterten sie hinab und versch?tteten ein wenig von der Fl?ssigkeit und z?ndeten sie an. Als sich der Gang erhellte erkannten sie das zahlreiche Regale darin standen, jedoch alle leer. Als Dragor sie sich n?her ansah bemerkte er mehrere, staubfreie Kreise.

"Hier muss vor kurzem noch etwas gestanden haben...", sagte er und notierte, w?hrend Larius und Tricia die anderen Regale untersuchten.

08.07.2002 15:02

Pismire



Oberirdisch waren die Mitglieder von S.U.S.I. dabei, das Terrain auf verwertbare Spuren zu untersuchen.

"Sir?", fragte Isis, "das, was ich bisher gefunden habe - ich meine, bevor alles nach unten gefallen ist, nun, das sah sehr eigenartig aus. Ich konnte zum Gl?ck Proben nehmen", f?gte sie hastig hinzu.

Pismire machte eine beruhigende Geste. "Ist schon gut, Isis, das kann jedem passieren - genau das ist ja das Gef?hrliche beim Untersuchen von Brandorten. Und?"

"Es sieh so aus, als sei da was explodiert - kleine wei?e K?gelchen lagen in einem ziemlich exakten Radius herum. Ich kann aber noch nicht sagen, was da genau f?r Substanzen im Spiel waren."

"Naja, schau dich weiter um, vielleicht findest du noch was. ?brigens hab ich vorhin einen total verkrusteten Gegenstand gefunden - aus Metall. Auch von dem h?tte ich gerne eine genaue 'Anna-l?se'.

"Geht klar, ich nehm's einfach mit ins Labor." Isis steckte das St?ck, das Pismire ihr reichte, sorgf?ltig in eines ihrer T?tchen.



Pismire begann nun, systematisch die Asche zu sieben. Nach einiger Zeit hatte er die gesamte Stelle rund um die von den SEALS gesteckte Fahne durchsucht. Gr?ndlich hatte er sich bis auf den Boden vorgearbeitet - und genau so sah er auch aus.

Auf einer Fl?che vor dem Haus hatte er begonnen, die Knochen systematisch zu ordnen. Nun, wo er alle Knochen vor sich sah, wurde ihm fast ?bel.

"Isis, kannst du mal kommen, das musst du sehen", rief er kurz. Isis seufzte ein wenig, steckte sie doch gerade selbst mitten in einer komplizierten Sicherung von Materialien.

"?h, ja, sofort. Dauert nur eine Minute."

Kurz darauf standen die beiden W?chter vor den gesammelten Knochen.

Isis ?berflog die Sammlung, dann begriff sie schlagartig, was sie hier vor sich hatte.

"Ach du meine G?te", hauchte sie entsetzt. "Das sind die Knochen von Kindern. Und, wenn ich das richtig sehe, von mehreren." Entsetzt deutete sie auf die ?berreste: "Mindestens drei oder vier."

Sie schaute ihren Vorgesetzten an.

"Lagen die Knochen verstreut?"

"Nein", entgegnete der Schamane grimmig. "Sie lagen wie ein Kn?uel. Und ich m?chte nicht wissen, wo der Rest ist."



Sillybos und Hegelkant waren an der von Tricia bezeichneten Bodenklappe angekommen.

"Herr", bemerkte Hegelkant, als er die weggeschleuderte Bodenklappe sah, "F?hnrich McMillian hat wirklich gro?es Gl?ck gehabt, dass ihr nichts passiert ist."

"Stimmt!", Sillybos nickte. "Das war verdammt knapp. Ich frage mich, wer so viel Sprengstoff - und warum - mit sich tr?gt."

10.07.2002 22:09

Sillybos



"Lance-Korporal de Garde verf?gt ?ber solche Mengen", meinte Hegelkant. "Mindestens."

"Ja, aber das ist doch was anderes." Sillybos betrachtete sich die ?ffnung genauer. "Ist es nicht merkw?rdig, dass nicht der ganze Raum unten eingest?rzt ist. Normalerweise h?tte der Druck ausgereicht. Wenn ich mir die Fallt?r so anschaue... da steckte eine ganz sch?ne Wucht dahinter."

"Tja, Herr, ?h, ich bin kein Statiker..."

"Macht nichts, Hegelkant, ein Philosoph kann das genauso gut", sagte Sillybos und legte sich auf den Boden. Dann langte er mit seinem rechten Arm durch die ?ffnung und ertastete die Decke des darunter liegenden Raumes. Eine dicke Staubschicht, darunter eine harte, unbesch?digte Decke aus einem dem Philosophen unbekannten Material.

"Hegelkant, schreib mal mit."

Hegelkant z?ckte seinen Notizblock und seinen Bleistift aus seiner Jackentasche. Er pr?fte dessen Spitze und pustete einmal kurz dar?ber. Dann blickte er auf seinen Notizblock, oberste Seite unbeschrieben. Noch ein kurzer Blick zur Umgebung, dann blickte er erwartungsvoll zu seinem Herrn.

"Dieser

Raum ist offenbar ziemlich stabil. Es bedarf sicherlich einer hohen Baukunst, so etwas zu bauen." Sillybos rappelte sich hoch und ging zur Bodenklappe. "Die Bodenklappe ist aus bestem Kiefernholz..." - "Wie unser Fass, Herr" - "und die Scharniere sind sehr gepflegt und gut ge?lt. Im Moment etwas verstaubt, aber..." Er roch kurz daran. Pulver Nummer Eins. "aber das kommt eindeutig durch die Explosion."

Hegelkant notierte sich das alles in Stichworten. "Was sagt uns das, Herr?"

"Nun, der Raum da unten ist wesentlich stabiler als die alte Kate hier oben jemals war. Die Kate selbst scheint lange nicht mehr benutzt gewesen zu sein."

"Aber der Raum hier unten schon, Herr. Wegen den Scharnieren."

"So ist es, Hegelkant. Aber was mag da unten sein? Entweder nichts, was dem T?ter, der den F?hnrich hinunterstie?, sehr wichtig ist, denn ansonsten h?tte er nicht die Sprengladung hinuntergeworfen. Oder etwas sehr Stabiles, von dem er wusste, dass es sowieso nicht kaputt gehen w?rde."

"Wie gehen wir weiter vor, Herr?"

Sillybos untersuchte die Umgebung. Auf dem ungepflegten Sandboden waren verschiedene Fu?spuren zu sehen. Zum einen zwei verschiedene W?chterstiefelpaare, offensichtlich von Tricia und ihm selbst. Dann Hegelkants Schuhe und ein paar unbekannte, schwere Stiefel, mittelgro?. Die Abdr?cke waren recht tief, tiefer als die anderen. Sie f?hrten zur R?ckseite des Grundst?ckes, wo ein sch?biger Zaun die Grenze zum benachbarten Grundst?ck markierte.

"Hm...", machte Sillybos. "Verfolgen bringt wohl nichts... der ist inzwischen wohl ?ber alle Berge. Wir sollten Larius und Dragor mal sagen, dass man das hier hinten auch sichern k?nnte. Hegelkant, mach mal eine genaue Zeichnung von dem Abdruck."

Hegelkant betrachtete sich den Abdruck genauer und fertigte eine Zeichnung davon an. Sillybos ging zu dem Zaun und schaute dar?ber. Dahinter lag eine kleine Stra?e. Eine Gasse, um genauer zu sein. Mit Kopfsteinpflaster, ohne Fu?spuren.

Sillybos sah sich den Zaun genauer an. Ein alter Lattenzaun, der jeden Moment auseinander zu brechen drohte. Aber dann fiel sein Blick auf etwas gl?nzendes, das vor ihm im hohen Gras lag. Er hob es auf, es war ein kleines Taschenmesser. Sillybos nahm seinen eigenen Notizblock heraus und notierte seinen Fund und den genauen Fundort darauf. Dann steckte er das Messer ein.

11.07.2002 22:00

Isis



Immer noch entsetzt starrten sie auf die Asche bzw. die Knochen.

Das Knochenkn?uel, wenn man es so nennen konnte lag nahe der fr?heren K?che.

Dort konnte man n?mlich noch den Rest des verkohlen Kamins erkennen.

"Kinder! Das ist ja wohl..... das waren wohl....!", Isis wandte sich entsetzt ab.

Der Anblick dieser Knochenh?ufen war wirklich nichts, was man in der Wache t?glich zu sehen bekam.

"Es fehlen ?berall die K?pfe!", murmelte Pismire vor sich hin.

"Was fehlen?", Isis dreht sich wieder herum und schaute sich den Haufen dieses mal mit beruflicher Professionalit?t an.

"?berall liegen die Knochen in diesem Wust, aber ich sehe keine Sch?del!", antwortete Pismire dieses mal an Isis gewandt.

Isis schaute den Haufen an und tats?chlich: Es waren viele Knochen zu sehen, viele kleine Knochen.... aber nirgendwo lag ein Sch?del herum.

Es waren nur Fu?,- Arm und sonstige Knochen die man an einem Mensch vermutet aber das "wichtigste" fehlte.

Isis ?berlegte. Irgendwo hatte sie das schon einmal gesehen, nicht in dieser Form aber so ?hnlich.

Es war ein Ritual das fr?her die Priester auf Pl?tzen ausgef?hrt hatten, um die G?tter milde zu stimmen. So konnten die Priester nachher sagen, ob der Grund sich eignete, um darauf einen neuen Tempel zu bauen der Ihnen viele Einnahmen erbrachte oder nicht.

Allerdings wusste das Volk nichts von den Einnahmen.

Dazu nahmen die Priester Knochen von verstorbenen Kindern, zertr?mmerten aber die Sch?del um sie auf dem "Bauplatz" verteilen zu k?nnen.

Isis schauderte. Fr?her als sie noch ein richtiger Mensch war nahm sie dies gleichg?ltig zu Kenntnis. Ja sie wohnte mit ihrem Vater dem Pharao sogar jedem Ritual begeistert bei. Danach gab es nat?rlich immer ein feierliches Ritual mit dem der Pharao das Unternehmen der Priester guthie?, was nat?rlich dem Willen der G?tter gleichkam.

Ob hier wohl ein Priester aus Ihrer Heimat am Werk war?

"Sir?", wandte sich Isis an Pismire "Ich glaube ich muss da was erz?hlen!"

Isis fing an Pismire die Geschichte von den Priestern und Ihrem grausamen Ritualen zu erz?hlen die in Ihrer Heimat sich so gro?er Beliebtheit erfreuten.

"Es waren nat?rlich Knochen von schon verstorbenen Kindern die man aus dem Ausland herbrachte!", endete Isis schlie?lich.

Pismire, der Isis genau zugeh?rt hatte, nickte.

"Und das Ritual diente also um einen g?nstigen Bauplatz zu finden und ihn sozusagen zu "segnen"?", vergewisserte er sich.

Isis nickte.

"Dann m?sste man in der Asche also die Knochensplitter von den Sch?deln finden! Worauf wartest du dann noch, los auf sammle Proben von den wei?en K?gelchen bzw. Splittern ein und analysiere diese!"

"Wird gemacht Sir!"

Isis ging wieder zu dem Aschebergen, um von den Kreisen mit den wei?en Splittern Proben zu entnehmen.

Pismire schaute Isis nach. Das w?re zumindest mal eine Spur der man nachgehen sollte.

12.07.2002 14:13

Tricia McMillan



"Wir sollten uns mal die anderen T?ren ansehen, die von diesem Korridor abzweigen", schlug Tricia vor, nachdem Sillybos seine Aufzeichnung vom Fundort des Messers abgeschlossen hatte. "Aber jemand sollte sich auch um diese Stra?e k?mmern. Ich w?rde vorschlagen, dass Dragor mit Hegelkant nachsieht, wo die Stra?e hinf?hrt, w?hrend Sillybos, Larius und ich wieder in den Gang hinunter steigen."

Zustimmend nickten die anderen und sie kletterten nacheinander wieder in die Finsternis hinunter bzw. ?ber den morschen Zaun hinaus auf die Gasse.

"Haben wir noch irgendwas Helles dabei? Man sieht ja hier die Hand vor Augen nicht!", fragte Sillybos in die Stille.

Larius z?ckte freudestrahlend (was nat?rlich keiner sehen konnte, weil es so finster war) eine d?nne Stange mit einer Z?ndschnur.

"Ich hab in einer meiner Taschen noch eine Mack-N?siuhm-Stange gefunden, die brennt recht hell und auch mindestens eine halbe Stunde. Das sollte doch reichen, um die paar T?ren ein wenig unter die Lupe zu nehmen, oder?", fragte er grinsend.

"Gut gemacht, dann z?nd's mal an, damit wir hier auch irgendwann wieder rauskommen", sagte Tricia.



Mit einem Ratsch entz?ndete Larius ein Z?ndholz und hielt es an die Lunte des Leuchtstabes. Einige Sekunden sp?ter standen die W?chter in einem seltsam gr?nlichen Licht, das immer ein wenig zu flackern schien.

"Na dann wollen wir mal", freute sich Sillybos und marschierte auf die erste T?r zu. Entt?uscht dr?ckte er den Hebel und drehte sich zu Larius und Tricia um. "Abgeschlossen"

"Was ja zu erwarten war", grinste Tricia s?ffisant.

"Das haben wir gleich", murmelte Larius. Zwischen den Z?hnen hatte er die Stange eingeklemmt und mit seiner freien Hand pappte er einige Kubikzentimeter einer klebrigen Masse an das T?rschloss. Dann steckte er ein St?ck Lunte hinein und z?ndete das Ganze mit dem Licht der Fackel an.

"Ich denke, wir sollten kurz zur?cktreten", schlug er vorsichtig vor und hechtete mit einem Sprung aus der Gefahrenzone. Tricia und Sillybos folgten ihm.

Als sich der Staub der Explosion verzogen hatten, standen die drei W?chter vor der T?r und staunten nicht schlecht ?ber das, was sie sahen.

12.07.2002 17:00

Larius de Garde



Ein leises Ger?usch schreckte die W?chter hoch, als Larius seine Armbrust unter seinem Mantel hervorzog und durchlud. Leise murmelnd schob sich Larius an seinen Kollegen vorbei und leuchtete alles genauestens aus, was ein paar Ratten nicht besonders gefiel, da sie sich von der Lichtquelle gest?rt f?hlten und quiekend das Weite suchten. Gr?belnd trat Larius gegen eine der Kisten, die in dem Kellerabteil standen, steckte seine Armbrust weg und ?ffnete mit einem kleinen Dolch, den er immer in seinem Stiefel bei sich trug, die Kiste. Fast Panisch kramte er sofort nach einem Taschentuch, da ein Geruch, der unbeschreibbar grauslich roch, versuchte, durch seine Nase zu dringen versuchte, mit Hilfe des Taschentuches den Geruch an diesem Vorhaben zu hindern. Murmelnd sah er sich genauer im Raum um, w?hrend Tricia und Sillybos sich langsam in den Raum vorwagten und die Kiste genauer unter die Lupe nahmen. Nachdem auch Tricia und Sillybos die anfallende ?belkeit ?berwunden haben, verschlossen sie sorgsam die Kiste und brachten sie hinauf zu Pismire, um ihm gleich den brisanten Fund zeigen zu k?nnen.



"S?r, S?r, wir haben etwas unten gefunden, was sie interessieren d?rfte."

"Und zwar was, Lance-Korporal de Garde?"

"Schaun Sie selbst, S?r."



Nachdem Larius die Worte ausgesprochen hatte, stellte er die Kiste auf den Boden, zog sein Taschentuch hervor, kniete sich hin und ?ffnete die Kiste, damit er Pismire deren Inhalt zeigen konnte. Im Inneren der Kiste befanden sich ein paar Totenk?pfe. Einige von ihnen waren erst ein paar Tage alt, andere schon ?lter, was den Verwesungsgeruch erkl?rte, der aus der Kiste entwich,
sobald man sie ?ffnete.

Pismire murmelte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart, das sich sehr verd?chtig nach: "Und was hat das zu bedeuten?", anh?rte. Nach einem klitzekleinen Br?ller von Pismire lief (sofern man es aus Laufen bezeichnen konnte) Isis zu ihrem Vorgesetzten, salutierte kurz und starrte in die Kiste hinein. Nach ein paar kurzen Untersuchungen konnte Isis genau sagen, dass es sich um die K?pfe von Kinder handelte. Allerdings kam nach einer klitzekleinen Rechenaufgabe heraus, dass ein paar K?pfe fehlten, was die wei?en Splitter erkl?ren w?rde. Allerdings war Pismire sich nicht sicher, ob es sich wirklich um Knochensplitter handelte. Deshalb verschloss er die Kiste, nahm sein Klebeband und klebte ?ber die Ritzen dr?ber.

12.07.2002 20:15

Pismire



In diesem Augenblick landete ein Wachetaube gurrend auf Pismires Schulter und entleerte ihren Darm vorschriftsm??ig auf seinem Umhang.

"Mist", fluchte Pismire. "Verdammte Viecher..." Angewidert blickte er auf die Taube und pfl?ckte den Kassiber von ihrem Bein. Er ?berflog den Zettel kurz.

"Mh", brummelte er. "Ich soll sofort ins Wachhaus kommen. Befehl von ganz oben. Am besten macht ihr hier weiter, ich bringe schon mal die Kiste hier ins Labor und komme so schnell wie m?glich zur?ck. Keine Ahnung was das soll."



Mit langen Schritten strebte er dem Wachhaus zu, w?hrend er ?berlegte, was der Kommandeur wohl so Dringendes von ihm wollte.



In Rince B?ro warteten Rince und Hauptmann Rascaal auf ihn. Offensichtlich schien es was wichtiges zu sein. Pismire salutierte.

"Die Herren?" Er blickte seine Vorgesetzten fragend an.

"Setz dich, Hauptfeldwebel." Rascaal deutete auf einen Stuhl.

"Was gibt es denn so eiliges? Wir stecken bis zum Hals in Arbeit. Und f?r einen Bericht..."

"Schon gut", schnitt ihm Rince das Wort ab. "Es dauert auch nicht lange. Du wei?t von den IA-Ermittlungen gegen Lupos Drachenflug. Und wir m?chten dich von dem Urteil in Kenntnis setzen."

Rascaal r?usperte sich, w?hrend er eine Akte vom Tisch nahm und vorlas: "Der Obergefreite Lupos Drachenflug wird EINSTIMMIG f?r schuldig befunden, fahrl?ssig den Tod mehrerer kleiner Kinder durch den Einsatz von TNT-Stangen herbeigef?hrt zu haben. Er wird mit sofortiger Wirkung und f?r die Mindestdauer von 4 Monaten in die Abteilung S.U.S.I. versetzt und hat dort eine Ausbildung als Spurensicherer zu absolvieren."

Pismire schaute seine Chefs an. "Oh, nein", meinte er, "das k?nnt ihr doch unm?glich ernst meinen." Er blickte vom einen zum anderen.

"Und warum nicht?", fragte Rascaal scharf zur?ck.

"S?r, wir stecken bis hier", Pismire zeigte mit der Handkante an seine Stirn, "in einem schwierigen Fall. Und das mit voller Konzentration. Und dabei k?nnen wir nicht noch jemanden gebrauchen, dem man die Grundlagen beibringen muss, n?mlich", er z?hlte an den Fingern auf,

"nicht ?berall draufzulatschen,

keine wichtigen Beweismittel in die Luft zu sprengen,

die Finger von Sache zu lassen, die irgendwo rumliegen,

erst denken, dann handeln und

nichtnach dem Motto zu verfahren: 'bring sie um, die G?tter k?nnen sie sortieren'..." Er brach ab, als er Rince Gesicht sah.

"?h, Hauptfeldwebel, wir fragen dich hier nicht um deine Meinung, wir setzen dich von einem Urteil in Kenntnis", sagte Rince und f?gte noch hinzu: "Rascaal und ich sind der Ansicht, dass du dem jungen Hei?sporn unter deine Fittiche nehmen sollst und ihm beibringen, was es hei?t, ein W?chter zu sein. Ich meine das ernst. Wir wollen dir nicht die Arbeit schwer machen, aber wir finden, dass er bei euch die richtigen Dinge lernen kann."

"Au?erdem hast du mir in 'zig Memos in den Ohren gelegen, dass ihr unbedingt noch einen Werwolf bei SUSI braucht. Ich erinnere mich da an S?tze wie "olfaktorischen Rundumerhebung von Beweismaterial" oder etwas ?hnliches. Und - voila - SUSI hat einen Werwolf."

Pismire seufzte. "Sch?n, dann f?hl ich mich also geehrt und greif mir meinen neuen Mitarbeiter mal. Gibt es sonst noch was?"

"Rascaal grinste: "Bravo, das ist der rechte Geist. Wenn du noch einen Mitarbeiter..."

"?h, nein, danke, die Herren", unterbrach ihn Pismire "f?r heute erst mal nicht." Er erhob sich.

"Na fein", schloss Rince die Besprechung. "Dann will ich dich nicht weiter aufhalten. Wir schicken ihn dir dann."

"Sch?nen Tag noch, die Herren." Und damit machte Pismire sich auf den Weg.



"Lupos Drachenflug?", fragte Pismire, als ein W?chter sein B?ro betrat und m?glichst zackig salutierte.

"Jawoll, S?r, melde mich zur Stelle, S?r."

"Danke, aber ich h?re noch ganz gut", meinte Pismire und nahm die Finger aus den Ohren.

"Setz dich da hin." Er deutete auf einen Stuhl.

"Du kennst das Urteil gegen dich?"

Der junge Mann nickte beklommen.

"Ich will dazu jetzt einfach nicht viel sagen. Nur soviel:

kein Sprengstoff auf meinen Tatorten,

ich m?chte Zeugen, die nach der Festnahme noch reden k?nnen und du tust das, was ich dir sage.

Und nun werde ich dich mit deinem ersten Auftrag vertraut machen. Wir haben dort dr?ben ein Labor. Dort arbeiten Lady Rattenklein und Isis. Hervorragende Fachkr?fte, die viel zu tun haben. Entsprechend sieht das Labor auch aus. Du meldest dich bei Lady Rattenklein und gibst ihr diesen Zettel. Und egal, was sie dich putzen l??t - ich m?chte kein Murren h?ren."

Lupos seufzte. Dann salutierte er und nahm den Zettel entgegen.

Dort konnte er lesen: "Hallo Lady Rattenklein, das ist Lupos Drachenflug, der bei uns zum Spurensicherer ausgebildet werden soll. Da s?mtliche R?ume bei uns mal wieder gereinigt werden sollten, zeig ihm wo sie sind und wo Besen, Eimer und Scheuerlappen liegen. Viel Spa? dabei, Pismire."

Dann schaute er Lupos noch einmal an. "Noch Fragen, Obergefreiter?"

"Nein, Sir."

"Dann husch, husch, ich hab zu tun."

Lupos salutierte und ging bedr?ckt aus dem Raum

13.07.2002 15:40

Larius de Garde



W?hrend Lupos zum Schrubbkommando unterwegs war um sich dort zu melden, kletterten Tricia, Larius und Sillybos ein weiteres mal hinunter in die Kellerebene, um die restlichen T?ren zu untersuchen. Leise murmelnd sch?ttete Larius etwas Fl?ssigkeit auf den Holzstab mit der Bandage, die er sich von Isis geholt hatte, und z?ndete den durchtr?nkten Stoffstreifen an. Leise murmelnd zog er sicherheitshalber seinen Mantel aus und legte ihn oben am Treppenbeginn ab, damit nicht er selber zur lebendigen Fackel werde, wenn ein Funke den Saum seines Mantels in Brand setzte. Allerdings gab es bis auf einen Steintisch, der sich mitten in einem der R?ume befand, nichts au?ergew?hnliches in den anderen* R?umen. Larius hatte bei der Gelegenheit, bei der er Isis nach einem Stofffetzen gefragt hatte, sie auch gleich um einen kleinen Plastikbeutel erleichterte, in den er nun ein paar wei?e Splitter schaufelte, die auf und um den Steintisch sich befanden.



Zehn Minuten sp?ter war Lupos schon mit einer gewissen Art von Eifer an seiner neuen Arbeit gegangen und hatte begonnen, die eingebrannten Substanzen aus den Gl?sern neben dem Bunsenbrenner zu kratzen, was ihm nicht sofort auf Anhieb gelang, da es eine langwieriges Verfahren ist, eingebrannte Sachen aus einem klitzekleinen Glaskolben raus zu kratzen. Er konnte dort mit seinen Werwolfpfoten auch nichts ausrichten, sondern musste das Eingebrannte mit einer komischen Fl?ssigkeit namens: Reinigungsalkohol einweichen und danach mit einer klitzekleinen Metallb?rste die Reste von der Glaswand runterkratzten, auf dass der Kolben von Reinheit (was etwas besonderes im Labor ist, wenn etwas rein ist) nur so strotzte.





*Au?er ein paar Ratten, die wieder einmal laut quiekten, als Larius die Ecken mit der Fackel ableuchtete. Er h?tte schw?ren k?nnen, dass eine weitere Gestalt in Rattengr??e hinter den Ratten herlief, eine Gestalt mit einer schwarzen Kutte und einer kleinen Sense... Die Rede ist nat?rlich vom Rattentod, aber kann eigentlich ein Mensch den Rattentod sehen, ohne ihm begegnen zu m?ssen??

13.07.2002 17:04

Dragor Nemod



W?hrenddessen befanden sich Dragor und Hegelkant am Zaun, wo Sillybos das Messer gefunden hatte, und suchten nach weiteren Spuren. Doch wie das so ist mit den Spuren: sie zeigen sich nicht einfach so. Und so kamen die beiden nach einiger Zeit der erfolglosen Suche zu dem Schluss, dass hier wohl nichts mehr zu finden sei. Also gingen sie beide in die Gasse, um dort nach irgendwelchen Hinweisen zu forschen. Doch das blanke Kopfsteinpflaster schien nicht mehr Erkenntnisse als das Gebiet am Zaun bereitzuhalten. Pl?tzlich meinte Hegelkant etwas geh?rt zu haben und stubste Dragor an, um diesem zu verstehen zu geben, dass er sich leise verhalten solle. Nach kurzer Zeit h?rte Dragor es auch. Es klang irgendwie, als w?rde jemand versuchen, ein Streichholz anzurei?en. Nach ein paar Wiederholungen folgte das Ger?usch, welches naturgem?? folgen musste: das Entflammen des Z?ndholzes. Ein h?misches Kichern ert?nte ?ber den beiden, und als sie hochschauten, fiel ihnen eine Stange entgegen. Eine Lunte brannte daran. Als die beiden dies erkannten, sprangen sie mit einem Satz davon und brachten sich in Sicherheit.
Es gab einen gewaltigen Knall, und ein St?ck von der Wand st?rzte ein. Ein kleiner Zettel flatterte zu den Ermittlern herunter.

"Haut ab!"

13.07.2002 21:22

Sillybos



Nach einigen Sekunden stillen Verharrens regten sich Dragor und Hegelkant wieder. Dragor hob den Zettel auf und steckte ihn ein. Dann betrachteten sie die zum Teil eingest?rzte Wand. Das untere Stockwerk war zum Teil freigelegt, aber die Wohnung dahinter stand leer.

"Na gro?artig", sagte Dragor sarkastisch. "Ein Attentat auf die Wache. Die Sache gef?llt mir irgendwie immer besser."

"Glauben Sie wirklich, dass es ein Anschlag war, Lance-Korporal, Sir?", fragte Hegelkant. "Es k?nnte auch lediglich als Warnung gemeint sein."

"Das TNT h?tte uns t?ten k?nnen." Dragor sah zu der zerst?rten Fassade. "Wie w?rdest du so was nennen?"

"Aber der Zettel, Lance-Korporal, Sir. Er war gewiss schon vorher geschrieben, da er nahezu zeitgleich mit hinunter flog. Warum sollte uns jemand eine Warnung schreiben, wenn er davon ausgeht, dass wir tot sind?"

"Ach, lass nur, Hegelkant. Das verstehst du nicht. Ich bin schlie?lich Lance-Korporal und du nur Sklave eines Hauptgefreiten."

"Ja, Sir."

In diesem Moment st?rmte eine ?ltere Frau w?tend heran. "Sind Sie f?r diesen L?rm verantwortlich? Und das Haus! Das darf doch wohl nicht wahr sein! Typisch Stadtwache! Das machen Sie mir aber alles wieder sauber!"



Lupos schrubbte. Auf dem Labortisch neben ihm sa? Lady Rattenklein und betrachtete den neuen Mitarbeiter mit einer gewissen Genugtuung. So hatten sie schlie?lich alle mal angefangen.



"Ich soll Dich von Lance-Korporal de Garde fragen, ob Du Fackeln mitgebracht hast, Sir." Isis schaute kurz von den Knochen auf, die sie inzwischen zusammengeschart hatte. "Die k?nnten sie da unten n?mlich gut brauchen."

"Fackeln?" fragte Pismire ungl?ubig. Er hatte nicht gerade die beste Laune. "Ich kann mich doch nicht um jeden Kleinkram k?mmern."

Er sah sich um. Isis hatte inzwischen den Tatort recht gut aufger?umt. Doch bei einem Blick zur Stra?e sah er einzelne Personen, die sich n?herten. Anscheinend hatte jemand bemerkt, dass hier Menschenknochen gefunden wurden, was nat?rlich die Neugier weckt. Mit inzwischen richtig b?ser Miene schritt er auf die Zuschauer hinzu. "Ich sagte gerade, ich kann mich nicht um jeden Kleinkram k?mmern. Also verschwindet!", br?llte der Hauptfeldwebel. Seine laute Stimme und sein b?ser Blick erzielten die gew?nschte Wirkung.



Mehr oder weniger zufrieden kehrte das Kellerkommando zur?ck an die Oberfl?che und erstatteten Bericht.

"Da unten ist ein recht gro?es Kellergew?lbe, das allerdings zu gro?en Teilen leer steht", erz?hlte Tricia. "Einzig ein Steintisch erscheint mir noch erw?hnenswert, auf dem wir ein paar wei?e Splitter fanden. Larius hat welche davon mitgebracht."

Larius gab den Plastikbeutel an Pismire weiter, der ihn genauer betrachtete.

"Gut, gut. Aber da ihr beleuchtungstechnisch ja nicht so gut ausgestattet ward", meinte Pismire mit einem scharfen Blick zu Larius, "wird Sillybos sich jetzt vern?nftige Fackeln besorgen und den Komplex da unten richtig nach Spuren durchsuchen. Seinen Sklaven kann er mitnehmen, wenn er will."

Der Spurensicherer salutierte.

"Isis", meinte der Hauptfeldwebel weiter, "du hilfst mir jetzt mal, das ganze Beweismaterial hier zum Wachhaus zu schaffen, damit diese Gaffer hier verschwinden. Und dann kannst du dich an die Untersuchungen machen. Lupos d?rfte das Labor inzwischen fertig geschrubbt haben."



Lupos war in der Tat mit dem Labor fertig. Stolz richtete er sich auf und betrachtete sein Werk. Dann wies ihm Lady Rattenklein den Weg zu Pismires B?ro, und seufzend trottete Lupos wieder geb?ckt von dannen.



"Ihr zwei", fuhr Pismire mit einem Blick zu Tricia und Larius fort, "geht am besten mal zu dieser Abrissfirma in der Stein?lstra?e. Ich will wissen, wem das Haus geh?rte und warum es abgerissen werden sollte." Pismire sah sich um. "Und wo stecken Dragor und Hegelkant nun schon wieder?"



Dragor und Hegelkant steckten in anderen Schwierigkeiten. Die ?ltere Frau h?tte bei Frau Willichnicht in die Lehre gehen k?nnen.



Sillybos ging (aus guten Gr?nden) vor Pismire und Isis zur?ck zum Wachhaus. Dort besorgte er sich ein paar Fackeln und ging wieder zur?ck zu der Ruine. Dieses Mal w?rde er seine Arbeit in Ruhe zu Ende f?hren k?nnen, dachte er bei sich. Spuren sichern kostet nun mal Zeit. Vorher ging er aber noch mal in den Garten, um zu schauen, wo Dragor und Hegelkant wohl blieben.

13.07.2002 23:24

Dragor Nemod



"Das ist ja wohl mal wieder die H?he! Es ist immer das selbe mit diesen W?chtern! Sie machen nur Dreck, ?rger und Verwirrung! Wof?r werdet ihr eigen..." Die Frau wetterte so richtig los. Es schien so als habe sie den ganzen Tag lang auf eine solche Gelegenheit gewartet.

"Meine Dame", begann Dragor. Doch die Alte schien gar nicht daran zu denken, die beiden zu Wort kommen zu lassen. Sie schien in einer Art 'Blutrausch' verfallen zu sein, doch Dragor wusste nicht, ob ihm die Version mit dem Schwert auf dem Schlachtfeld nicht besser gefiel.

Trotzdem startete Hegelkant einen zweiten Versuch.

"Entschuldigen Sie bitte, M?'?m..."

Auch diesmal, wie erwartet, keine Reaktion.



W?hrend dessen stapfte Sillybos durch das was der Besitzer einen Garten genannt hatte. Schon von weitem h?rte er die Schimpftiraden die die Frau loslie?.

14.07.2002 13:04

Isis



Isis starrte ihren recht eingeschrumpften Mullbindenvorrat in der Tasche an. Sie musste ihn unbedingt erweitern. Sie h?tte nie gedacht, dass man Mullbinden so vielf?ltig verwenden k?nnte.

Vor allem zu Fackeln... brrr sie schauderte bei diesem Wort Feuer: der Feind aller trockenen, vom Sand und der W?ste konservierten Mumien.

Der Befehl von Pismire die ganzen Beweismittel mit ihm und Sillybos ins Wachhaus zu schaffen riss sie aus den Gedanken.

Ok, die Kiste war zum Gl?ck schon auf der Wache, fehlten nur die vielen T?tchen und s?mtliche Knochen.

"Ich geh schnell und besorg und einen Handkarren!", sagte Isis in die Stille.

Erleichtert atmeten Sillybos und Pismire auf, denn keiner wollte die ganzen mit Asche bestreuten Knochen in der Hand tragend.

"Gute Idee, sonst m?ssten wir ja bestimmt zweimal laufen, weil es so viel ist!", nickte Pismire Isis zu.

Da vorne um die Ecke hatte Isis einen Obsth?ndler gesehen, der einen kleinen Handwagen im Hinterhof stehen hatte. Schnell lief sie zu dem Laden. Er schien geschlossen zu sein. Aber im Hinterhof h?rte sie eine kr?chzende Stimme etwas sagen. Schwups - um die Ecke war auch schon ein ?lterer Mann zu sehen, der keuchend und schimpfend eine recht kleine Kiste mit Orangen hoch hievte und in den Laden tragen wollte.

Isis trat n?her und h?stelte.

"Was zum...?", fing dieser an.

Schnell, bevor der Mann weiter reden konnte, sagte Isis: "Entschuldigen Sie bitte, ich bin von der Stadtwache Ankh-Morpork!", und zeigte dem Mann ihren Dienstausweis.

"Was wollen Sie? Ich habe nichts getan!" Aufgeregt fuchtelte der Mann herum: die typische Antwort eine B?rgers dieser Stadt.

"Nat?rlich haben Sie nichts getan, ich br?uchte nur ihren Handwagen zum Transport von ?h..." Leichenteile war wohl nicht das, was der Mann wirklich h?ren wollte, was auf seinem Wagen transportiert werden sollte. "Von, ?h, Beweismitteln, die dringend ins Labor gebracht werden m?ssten. Bitte, es ist wirklich wichtig - ich schicke auch jemanden, der ihn in sp?testens in einer Stunde wieder zur?ckbringt!"

Isis l?chelte den Ladenbesitzer so nett wie m?glich an. 'Wenn nicht,' dachte sie, 'konfisziere' ich das Teil einfach; ich hab das ja schon oft von anderen W?chtern geh?rt, wie das geht.'

Aber der Mann antwortete: "Sie fragen wirklich so nett... Wenn Sie mir noch die Kiste tragen helfen, k?nnen sie ihn gleich haben, aber schreiben Sie mir bitte ihren Namen und ihre Dienstnummer auf einen Zettel, Sie wissen schon: wegen dem Wagen!" Er z?gerte.

Derweil schnappte sich Isis die Kiste, trug sie zum Eingang des Ladens und dr?ckte dem Mann einen Zettel in die Hand den sie schnell aus der Uniform zog.

"Vielen Dank!", rief Isis, als sie den Wagen flugs aus dem Hinterhof zog.

Der Mann faltete den Zettel auseinander w?hrend, er Isis hinterher starrte. Darauf stand: "Vielen Dank das sie der Wache geholfen haben, sie werden es nicht bereuen!"

14.07.2002 15:07

Pismire (nachtr?glich)




Als sie zur?ck zum Grundst?ck kam, war dort nur noch Pismire zu sehen. "Ich habe Sillybos voraus geschickt, auf das er die Fackeln besorgt, damit die Untersuchung hier z?gig weitergehen kann. Er ist ?brigens schon wieder da. Das hat ja endlos gedauert. Dann mal los zur Wache - ich denke, das hier schaffen wir auch zu zweit."

15.07.2002 21:31

Isis




Jetzt da der Handkarren endlich da war, wurden die
Beweismittel schnell darauf geladen.

Im Quartier der Wache angekommen wurde Lupus Drachenflug 'gebeten' die Beweismittel ins Labor zu tragen.

Im Labor sondierte Isis erstmal die Lage. Pismire kam ins Labor gehuscht und schaute sich um. "Wegen Lupus - Lady Rattenklein wei? Bescheid, frag am besten sie und danach machst du dich auf, die Asche zu untersuchen." Dann war er wieder weg.

Isis ging zu Lady Rattenklein, und diese erkl?rte ihr, wie es um Lupus stand und weshalb und ?berhaupt...

"So, ok dann wei? ich schon, wer den Wagen zur?ckbringen darf", dachte Isis bei sich und war froh, nicht noch mal raus zu m?ssen sondern sich endlich der Arbeit widmen zu k?nnen.

14.07.2002 15:07

Sillybos



W?hrend sich Isis und Pismire auf den Weg zum Wachhaus machten, ging Sillybos durch den Garten, um Dragor und Hegelkant zu suchen. Ihre Fu?spuren waren deutlich in dem schweren Boden zu erkennen. Sie f?hrten hinter das Haus zum Zaun, dorthin, wo er das Messer fand. An der Stelle schienen die beiden ?ber den Zaun geklettert zu sein, zumindest h?rten ihre Spuren hier auf.

Sillybos kletterte ebenfalls ?ber den Zaun und blickte die Gasse entlang. Etwas entfernt standen drei Gestalten neben einer teilweise eingest?rzten Hauswand. Eine davon, die kleinste, fuchtelte wild mit ihren Armen herum und schien sehr aufgebracht zu sein. Die anderen beiden machten eher beschwichtigende Gesten. Als Sillybos ein paar Schritte in die entsprechende Richtung ging, konnte er die kleine, armfuchtelnde Gestalt aufgebracht reden h?ren: "... und wenn man euch mal braucht, ja, dann ist keiner zur Stelle! Meine Untermieterin ist neulich in den Schatten ?berfallen worden, und kein W?chter weit und breit! Unm?glich so was..."

Sillybos hielt es f?r unklug, einfach hinzugehen, zu sagen, es g?be noch was zu tun und die beiden mitzunehmen. Bei solchen Frauen wei? man nie! Er richtete seine Uniform, strich seinen Bart gerade, r?ckte seinen Helm zurecht und lief los.



Dragor und Hegelkant kamen nicht zu Wort. Nicht einmal, als sie ? den Tatsachen widersprechend ? die Schuld am Einsturz der Hauswand auf sich nehmen wollten, nur um sich aus dieser Situation zu befreien. Bei einem weiteren Versuch, den Redeschwall der Frau ("... in euren B?ros rumsitzen, das k?nnt ihr! Aber wenn es mal darum geht, den einfachen Leuten von der Stra?e zu helfen...") zu unterbrechen, h?rte Dragor sich schnell n?hernde Schritte. Sillybos kam angelaufen, und ihm war anzusehen, dass er das Laufen nicht gew?hnt war.

"Dragor, Hegelkant!", rief er noch im Laufen. Keuchend bleib er stehen und erkl?rte dann mit bestimmter Stimme, um die Frau zu ?bertrumpfen: "Ihr m?sst sofort mitkommen! In den Schatten ist eine alte Frau ?berfallen worden! Ja, stellt euch vor! Wir haben die ganze Wache mobilisiert und werden nicht ruhen, ehe wir den ?belt?ter gefunden haben, und wenn es Wochen dauern sollte!" Und dann, direkt zu der Frau: "Es tut mir Leid, M?'?m, aber um die Sicherheit unserer B?rger zu gew?hrleisten, brauchen wir jeden Mann." Und Dragor erg?nzte: "So Leid es mir tut, M?'?m, aber die Pflicht ruft. Das verstehen Sie sicher."

Die alte Frau wollte offensichtlich darauf irgend etwas antworten, aber ihr fiel wohl nichts Passendes ein. Zugeben, dass ihre Vorurteile gegen?ber der Wache zu hart seien, wollte sie nicht. Die W?chter und der Sklave liefen die Gasse runter, zur?ck zur Brandruine. Nach ein paar Metern sah Sillybos sich um und meinte, dass die Frau wieder im Haus verschwunden und somit au?er Sichtweite sei. Daraufhin stellten verlangsamten die drei das Laufen zu einem gem?tlichen Schlendern.



"Kannst du Notizen machen, w?hrend du eine Fackel h?ltst, Hegelkant?" fragte Sillybos, als sie an dem Eingang zu den unteren R?umen standen.

"Ziemlich schwierig, Herr. Daf?r w?re jemand mit drei H?nden wesentlich besser geeignet. Vier H?nde w?ren wahrscheinlich das Optimum, dar?ber hinaus wird's un?bersichtlich."

"Na, macht nichts. Dann schreibe ich eben das Wichtigste auf. Du nimmst die Fackeln und leuchtest mir den Weg."

"?hm, nur so nebenbei", ?u?erte Dragor, der zur Zeit unbeteiligt daneben stand. "Pis hat nicht zuf?llig gesagt, was ich machen soll?"

"Nein, soweit ich wei?, nicht", meinte Sillybos und kramte in seinem Ged?chtnis. "Hegelkant und ich ? Spuren sichern. Tricia und Larius ? zur Abrissfirma. Isis ? Knochen untersuchen. Nein, Drag, ?ber dich war nichts."

"Hm", machte Dragor.

"Aber Feierabend hast du bestimmt nicht, glaub' mir", sagte Sillybos. "Geh' doch einfach zu Pis und frag' was du jetzt tun kannst."

Dragor blickte sich um, so als suche er vor Ort noch irgend eine Besch?ftigung. "Aber ihr braucht da unten keinen dritten Mann, nein? Ich k?nnte doch f?r euch die Sachen aufschreiben."

"Also, bisher sind wir zu zweit immer ganz gut zurecht gekommen."

"Tja.... und ein Tatort muss hier wohl auch nicht bewacht werden."

"Alle Beweismittel sind weg. Und die Zuschauer ?brigens auch. Tut mir Leid, Dragor."

Dragor seufzte. Er wusste: wer zu Pismire kam und sagte, er habe nichts zu tun, f?r den gab es eigentlich nur eine Aufgabe. Er trottete langsam zum Wachhaus zur?ck.



Lupos meldete, dass das Reinigungsmittel alle sei. Das n?tzte ihm aber leider nichts. Und Dragor w?rde es auch nichts n?tzen. Ein Besen braucht kein Putzmittel.



Sillybos und Hegelkant gingen durch das Gew?lbe. Der Philosoph hatte inzwischen sich eine kleine Grundrissskizze angefertigt und widmete nun jedem Raum eine eigene Seite seines Notizblocks.

"Wonach suchen wir eigentlich, Herr?" fragte Hegelkant, der mit der Fackel voranging und nicht so recht wusste, wohin er leuchten sollte.

"Ich wei? nicht, Hegelkant. Normalerweise findet man an Tatorten immer so was wie ein Streichholzheftchen von irgendeinem Club oder Hotel oder was in der Art. Etwas, dass einem hilft, die Ermittlungen fortzuf?hren."

"Und wenn wir nichts finden?"

"Wenn Tricia und Larius keinen Erfolg haben und wenn Isis auch nichts rausfindet, Hegelkant, dann werden wir etwas finden. Man findet immer eine Spur. Eine Spur geh?rt zum Verbrechen wie die Tat selbst."

"Ihr meint, wenn ein Verbrechen keine Spur hinterl?sst, hat es ?berhaupt nicht stattgefunden?"

"Ja, Hegelkant. Das ist unsere Motivation, morgens aufzustehen."

"Mein Vater sagte mir immer, es ist alles erlaubt, man darf sich nur nicht erwischen lassen."

"Siehst du, Hegelkant? Dein Vater hat's begriffen."

Sie gelangten in den Raum mit dem Steintisch, auf dem sich die wei?en Splitter befanden. Sillybos hielt die Fackel nahe an die Oberfl?che des Tisches, um sie genauer zu untersuchen. Die Fackel war wesentlich heller als die improvisierte von Larius zuvor.

"Wozu m?gen diese R?ume mal gedient haben, Hegelkant?" fragte Sillybos.

"Ich wei? nicht, Herr. Als Lagerr?ume vielleicht f?r das abgebrannte Haus?"

"Das glaube ich kaum, Hegelkant. Die R?ume hier sind gut in Schuss. Gr??tenteils leer, aber doch gepflegter als die alte Kate oben. Die Fallt?r war fast nagelneu. Mir scheint, die Kate war eher eine Art Tarnung f?r die R?ume hier unten."

"Es k?nnten geheime Versammlungsr?ume sein, Herr. Daf?r braucht man kein M?bilar."

"Durchaus m?glich. Und dieser Steintisch k?nnte eine Art Opfertisch gewesen sein."

"Ist das schon eine Spur, Herr?"

"Nein, Hegelkant, das ist nur eine Vermutung. Spuren sind Fakten. Aber was mich besch?ftigt, ist, ob der Brand mit Absicht gelegt wurde. Ich meine, welchen Zweck h?tte es f?r eine sich hier unten versammelnde Gemeinschaft, sich die Tarnung wegzubrennen."

"Der Brand k?nnte also ein Zufall sein?"

"M?glich w?r's. Ich bin gespannt, was Isis herausfindet."

"Und wenn es kein Zufall war, Herr? Vielleicht hat jemand Fremdes das Feuer gelegt, um die Aufmerksamkeit der Wache auf diese Gemeinschaft hier unten zu lenken. Jemand, der dieser Gemeinschaft schaden will."

"Auch das ist m?glich. Warten wir ab, was Tricia und Larius ermitteln. Das alles erkl?rt aber nicht, warum die Knochen oben in der Kate waren und nicht hier unten bei der Kiste mit den Sch?deln."

"Ein weiteres R?tsel, Herr."

Schweigend untersuchten sie den Raum mit dem Steintisch weiter.

"Um Spuren zu finden", erkl?rte Sillybos seinem Sklaven, "muss man eine ungef?hre Ahnung haben, was f?r Spuren man sucht, Hegelkant. Das ist das A und O beim Spurensuchen."

"Und was f?r Spuren suchen wir, Herr?"

"Nun, da das hier nach einem Versammlungsort aussieht, suchen wir entweder Symbole oder so etwas, die auf einen bestimmten Kult oder eine Religion hinweisen, oder vielleicht einen pers?nlichen Gegenstand, den ein Versammlungsg?nger hier verloren hat. Nat?rlich alles unter Vorbehalt, wir k?nnten auch total auf dem Holzweg sein."

Und schlie?lich, ziemlich in der Ecke, fanden sie eine Spur. Eine kleine, recht dunkle Spur, die sie beim ersten Mal ?bersehen hatten.



Dragor stopfte seine H?nde in die Taschen und marschierte los. Pl?tzlich erhellte sich seine Miene. Er hatte aus dem Vorfall mit der Frau gelernt: das wichtigste bei einem Gespr?ch war die Initiative. Er zog seine rechte Hand aus der Tasche und hielt den Zettel mit der Aufschrift "Haut ab!" in der Hand. Er grinste. Er w?rde Pismire viel zu erz?hlen haben, notfalls w?rde er Pismire auch noch den ganzen Monolog der ?lteren Frau erz?hlen.



Tricia und Larius sind inzwischen an der besagten Adresse in der Stein?lstra?e angekommen. Nachdem Tricia Larius gegen?ber behauptet hatte, dass man T?ren auch anders ?ffnen k?nne

als auf die ihm in erster Linie gel?ufige Art, klopfte sie an die T?r der Abrissfirma.

17.07.2002 17:01

Pismire



Pismire hatte sich mittlerweile an die Untersuchung der Knochen gemacht. Als erstes versuchte er, die Knochen sinnvoll zu ordnen. Allein das konnte bei der Menge eine ganze Weile dauern. Als Problem erwies sich hierbei, dass die Wache nur ?ber zwei Seziertische verf?gte, es sich aber eindeutig um mehr Opfer handelte. In der Kiste waren sieben Sch?del. Er ?berlegte sich, ob er den Kommandeur zu einer kurzfristigen Sperrung der Kantine ?berreden konnte - immerhin waren da gen?gend Tische vorhanden. Allerdings war er sich auch fast ?ber die Reaktion der anderen W?chter sicher und verwarf diese Idee wieder.

Seufzend schob Pismire die Tische auf den Flur und begann, in abgezeichneten Quadraten auf dem Boden die Knochen zu sortieren.

Er war so in die Arbeit vertieft, das er das Klopfen an der T?r ?berh?rte. Auch entging es ihm, dass jemand den Raum betrat.

Erst der Satz: "Oh nein, da hab ich doch vor einer knappen Stunde noch auf den auf den Knien gelegen und alles geschrubbt und du machst alles wieder dreckig...", der Lupos unwillk?rlich entfuhr, als er den Boden sah, lie? ihn aufsehen.

K?hl musterte er den Obergefreiten, der vor ihm stand.

Lupos schaltete schnell und salutierte: "?h, S?r, die R?ume sind sauber, S?r." "Naja, gewesen..." dachte er bei sich.

"Gut, Obergefreiter. Aber du kannst die Hand wieder runter nehmen. Und, bitte, du kannst deine Meldungen auch leise machen. Ich bin zwar nicht mehr der j?ngste, aber meine Ohren funktionieren noch ausgezeichnet."

Er erhob sich vom Boden. "Also, was willst du?" fragte er.

"Nun, S?r, ich wollte fragen, ob es noch was zu tun gibt, S?r."

"Obergefreiter - auch mein Geschlecht ist mir wohl bekannt. Du brauchst also nicht in jedem Halbsatz ein zackiges "S?r" zu bl?ken. Schon gut", meinte er als er Lupos Verlegenheit bemerkte. "Setz dich erst einmal."

"Ich will dich nicht bei der Arbeit st?ren. Ich meine, wenn du keine Zeit hast..."

"Die haben Zeit", er deutete auf die Knochen, "und ich kann sie mir auch nehmen."

"Ich wollte eigentlich nur fragen, was ich jetzt tun kann, ob ich bei dem Fall etwas machen kann", meinte Lupos.

Pismire ?berlegte kurz.

"Doch, ja. Du k?nntest mir helfen. Wie du sieht, versuche ich gerade die Knochen einzelnen Opfern zuzuordnen. Nur - es ist eine ziemlich m?hselige Puzzlearbeit, wie du dir sicher denken kannst. Soweit ich wei?, kannst du als Werwolf mit deiner Nase sehr exakt Personen unterscheiden..."

Lupos nickte mit gro?en Augen.

"Du k?nntest dir die Knochen in deiner anderen Gestalt vornehmen. Ich kann auch den Raum verlassen, w?hrend du metamorphorisierst, aber danach komme ich wieder... Ich will hier eine Untersuchung und keinen kleinen Imbiss." Der Schamane grinste.

"Naja, ich kann dir nicht sagen, ob da viel zu machen ist. Isis erz?hlte, dass die Sch?del in einer Kiste zusammen lagen. Dabei kann es vorkommen, dass eine einzelne Geruchsspur nicht mehr ganz eindeutig zu bestimmen ist. Und die Knochen aus der Asche - nun, Feuer ver?ndert die Ger?che ziemlich. Aber ich versuche mal, was ich herausfinden kann."

"Tja, mehr kann ich wohl erst einmal nicht verlangen", meinte Pismire. "Dann lass ich dich mal kurz allein."


18.07.2002 15:29

Tricia McMillan



Mit dem rechten Fu? holte Tricia nochmal kr?ftig aus und lie? ihn dann mit einer gewissen inneren Befriedigung auf die morsche, aber doch noch recht haltbare T?r krachen. Der Staub verzog sich langsam und Larius grinste die Vorgesetzte an: "Wie war das mit der anderen Methode um Einlass zu bitten?"

Tricia schaute ihn strafend an. "Bis jetzt ist die T?r noch ganz und in einem Handwerksbetrieb ist es innen meist sehr laut, so dass vermutlich niemand das Klopfen geh?rt hat, was der Grund sein d?rfte, warum bis jetzt auch noch niemand ge?ffnet hat."

Zweifelnd nickte ihr Larius zu: "Naja, du wirst schon wissen, was du machst!"

Abwartend standen die beiden weiter vor der T?r und lauschten aufmerksam auf Ger?usche, die jemand ank?ndigen k?nnten, der ihnen die T?r ?ffnen w?rde. Nach einigen Minuten r?usperte sich Larius vorsichtig und fragte leise: "Ob wir vielleicht nochmal klopfen sollten?"

Gerade als Tricia sich dazu durchringen wollte, Larius den Befehl zu geben, die T?r einzurennen, ?ffnete sich eine kleine Klappe in Augenh?he und ein paar stahlblaue Augen starrten heraus.

"Was wollt ihr hier? Wir kaufen nichts. Auftr?ge nur schriftlich!", mit diesen Worten wollte der Unbekannte die kleine Klappe wieder zuschlagen. Doch er hatte nicht mit einer W?chterin gerechnet, die eh schon auf 180 war. Mit einer raschen Bewegung rammte sie den Knauf ihres Kurzschwerts in die kleine Klappe, so dass sie sich nicht mehr schlie?en lie?. Der Mann dahinter h?pfte erschrocken einige Schritte nach hinten und kam dann langsam wieder n?her.

"Du hast wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank? Das ist Hausfriedensbruch, raus mit diesem Ding aus der Klappe, sonst hol ich die Wache"

"Wir sind die Wache", knurrte Tricia in einem Unheil verk?ndenden Ton.

"Das kann jeder behaupten. Beweis es mir", forderte der Mann sie nerv?s auf.

"Bist du blind oder bl?d? Du siehst doch unsere Uniformen, denkst du wir sind unterwegs zu einem Maskenball?", fuhr ihn Larius unbeherrscht an.

Der Mann seufzte leicht und streckte die Hand aus der Klappe. "K?nntest du mir freundlicherweise eine Dienstmarke in die Hand legen? Und zu deiner Information: Ja, ich bin blind"

Tricia und Larius sahen sich kurz schuldbewusst an, dann nahm Tricia ihre Dienstmarke ab, die sie an einem Lederband um den Hals trug und legte sie dem Mann in die ge?ffnete Hand.

Vorsichtig betastete er die Marke und gab sie dann zur?ck. Mit einem Ruck ?ffnete er die Haust?r und bat die W?chter mit einer Handbewegung herein.



"Vielleicht sollte ich mich erstmal vorstellen. Mein Name ist Petro Leum und seit ich blind bin, bin ich etwas ?bervorsichtig geworden, f?rchte ich. Es ist heutzutage gef?hrlich geworden auf den Stra?en, man muss aufpassen", sagte er, als er erstaunlich zielstrebig vor den beiden W?chtern her durch einen d?steren Flur ging. "Daher nehme ich eigentlich auch nur schriftliche Auftr?ge an, weil ich da nicht in Kontakt mit den Leuten komme. Meine Mitarbeiter kassieren dann das Geld und k?mmern sich um die Ausf?hrung der Arbeit. Ich erledige nur noch die Buchhaltung."

"Wie schaffen Sie das alles ohne Hilfe? Und nochmals Entschuldigung, dass wir ihnen einen solchen ?berfall zugemutet haben", versuchte Tricia das Eindringen von vorhin wieder gut zu machen.

"Nun, wie gesagt, die Buchhaltung kann ich mit Hilfe meines Blindenschriftd?monen erledigen und den Rest machen meine Angestellten. Aber warum sind sie denn hier? Hat einer von ihnen was angestellt?"

"Tja, wenn sie so direkt fragen. Wir h?tten einige Fragen bez?glich eines Abrisshauses in der Kr?selmannstra?e, das gerade abgebrannt ist. Wir m?sste wissen, wer ihnen den Auftrag gegeben hat und wann das genau war", erkl?rte Larius den Grund ihres Kommens.

"Hm, Kr?selmannstra?e, daran erinnere ich mich gar nicht mehr, aber ich werde mal in meinen Unterlagen nachsehen, wenn Sie inzwischen vielleicht hier warten wollen?", er wies auf eine kleine Sitzgruppe in einen staubigen B?ro.

Mit flinken Fingern tastete er ?ber Dutzende von Ordner, die alle auf dem R?cken seltsame Knubbel und Erhebungen hatten. Nach einiger Zeit zog er einen mit einem Ruck aus dem Regal und ?ffnete ihn.

"Ja, hier, Kr?selmannstra?e, ich habe hier den Auftrag an meinen Arbeiter Slick McDick weitergegeben, er h?tte sich eigentlich vorgestern schon darum k?mmern sollen, aber dann erinnere ich mich, dass nochmal ein Brief gekommen war, dass das verschoben werden sollte. Der m?sste doch auch hier eingeheftet sein?", ?berrascht bl?tterte er in dem Ordner weiter. "Sehr merkw?rdig, auch der urspr?ngliche Auftrag ist nicht mehr da!"

Er drehte sich um und durchsuchte mit fliegenden Fingern die Ablagen, die auf seinem Schreibtisch standen.

"Ich f?rchte, die Unterlagen sind irgendwie verschwunden", sagte er nerv?s. "Aber eigentlich ist das ganz und gar unm?glich, ich habe erst letzte Woche eine Generalinspektion durchgef?hrt und da waren die Zettel alle noch da", er zuckte hilflos mit den Schultern.

"K?nnte einer ihrer Angestellten sie genommen haben?" fragte Tricia.

"Nein, das ist eigentlich unm?glich, denn wie sie selbst sehen, ist alles mit der Hilfe meines Blindenschriftd?monen beschriftet und sortiert. Das kann au?er mir hier gar niemand lesen. F?r alle anderen sind das hier nur unsinnige Punkte und Knubbel auf den Bl?ttern. Die w?ssten ja gar nicht, was sie jetzt in der Hand halten", zur Bekr?ftigung reichte er den beiden W?chtern ein Blatt.

Neugierig fuhren die beiden mit den Fingern dar?ber.

"Tats?chlich, man kann nur etwas sp?ren, aber nichts lesen", Tricia hielt den Zettel nachdenklich gegen das Licht, aber auch so wurden aus den Knubbeln keine lesbaren Buchstaben.

"Aber irgendwie m?ssen die Unterlagen weg gekommen sein", warf Larius ein.

"Wir brauchen ein Spurensicherungsthiem. Hier muss eingebrochen worden sein oder es muss zumindest jemand von den Angestellten hier unbefugt eingedrungen sein", sagte Tricia zu Larius und Petro Leum. "Larius, mach dich bitte auf den Weg zum Wachhaus und organisiere uns
jemand, der den Tatort untersucht, ich bleibe inzwischen hier und sehe, ob ich aus einem der Angestellten etwas herausholen kann."

"Alles klar, Scheff", Larius salutierte zackig und machte sich auf den Weg ins Wachhaus.

19.07.2002 11:44

Isis



Die vielen Beutel vor ihr auf dem Tisch machten Isis nerv?s. Irgendwie wusste sie nicht, wo am besten sie anfangen sollte. "Am besten mal logisch ?berlegen", dachte sie, "was ist am wichtigsten jetzt zu wissen... Hmmmmm." Unbewusst summte Isis ein altes Lied vor sich hin und fuhr mit den Fingern langsam ?ber die T?tchen.

"Knochensplitter und Staub bzw. Asche!" murmelte sie leise.

Dazu braucht man viel Kraft, um aus Knochen so kleine Splitter zu machen, oder einen besonders guten Hammer oder am besten beides.

Isis nahm eines der T?tchen mit der Asche, die sie nahe des Hebels gefunden hatte, bevor dort alles in die Tiefe st?rzte.

"Ok. Los geht?s!" murmelte sie, als sie sich an die Arbeit machte, die Proben zu untersuchen.

Schneller als Isis eigentlich gedacht hatte reagierte das ausgesiebte wei?e Zeug mit den alchemistischen Zutaten, und das Ergebnis stand eigentlich schon fast fest.

"Nur noch die Gegenprobe, dann ist es sicher, dass es sich um Knochenreste handelt", dachte Isis bei sich.

Bei einigen anderen routinem??igen Tests fiel ihr auf, dass sich auch noch etwas anderes bei der abgekratzten Asche der Balken befand.

Etwas, das Pismire bestimmt interessieren w?rde.

Aufgeregt stie? Isis die T?r auf und machte sich auf die Suche nach Pismire.

Nach einigem Suchen sagte man ihr, dass er sich beim Sezieren befinden w?rde.

Dort fand sie ihn auch vor der T?re stehend wieder.

"Und, hast du etwas herausgefunden?" fragte Pismire, als er die etwas verwundert aussehende Isis sah "Und um gleich deine Frage zu beantworten: Lupos ist gerade drin und metamorphorisiert sich!"

"Oh, ja klar, ?h!" Etwas durcheinander gebracht versuchte Isis, ihre Gedanken wieder zu sortieren.

"Also", fing sie an, "die Untersuchung hat ergeben, dass es sich dabei wirklich um Knochensplitter handelt! Aber ich habe auch noch Restspuren von irgendeinem chemischen Brandbeschleuniger gefunden. Der war an den ehemaligen Tragbalken des Hauses angebracht. Ich habe Reste an den unteren, nicht so verbrannten Balken gefunden, die aus der Asche etwas herausragten!"

Pismire rieb sich nachdenklich das Kinn.

"Dann war es also Brandstiftung und wir haben die Beweise! "

"Kann ein Werwolf auch schnell herausfinden wann die Opfer get?tet wurden?" fragte Isis nach.
"Ich meine, eine schnellere Methode als die, wenn wir die Knochen untersuchen w?rden und lange mit den verschiedenen Tabellen vergleichen m?sste?"

Ein Jaulen drang durch die geschlossene T?r nach drau?en.

"Ich glaube wir k?nnen jetzt rein und ihn fragen!" antwortete Pismire und ?ffnete die T?r zum Sezierraum.

Ein gro?er Wolf stand mitten im Raum und starrte auf die Tische.

Trotz seiner gewaltigen Gr??e reichte der Wolf nicht auf den Tisch, um an den Knochen seine Riechleistung zeigen zu k?nnen.

Isis war verwundert als sie den Ausdruck auf dem Gesicht des Wolfes sah, er schielte verlegen nach oben schien sich aber nicht schl?ssig zu sein, ob er jetzt auf den Tisch springen durfte.

Pismire nickte diskret und der gewaltige Wolf sprang mit einem Satz auf den Tisch und begann eifrig daran herumzuschn?ffeln.

Irgendetwas schien ihn zu erregen denn sein Schwanz wedelte wie verr?ckt und die Ohren zuckten unabl?ssig hin und her.

21.07.2002 14:38

Sillybos



"Ein Schn?rsenkel?" Verwundert sah Hegelkant zu seinem Herrn, der die kleine schwarze Spur aufhob und kritisch begutachtete.

"Sieht so aus, Hegelkant", antwortete Sillybos und hantierte mit dem Senkel rum. Nur ca. 20 cm lang, schwarz, ziemlich rei?fest. Ein Ende war abgeschnitten.

"Was haltet Ihr davon, Herr?"

"Ich wei? noch nicht recht, Hegelkant. Wozu sollte es gut sein, ein solches St?ck Schnur durchzuschneiden?"

"Vielleicht hat man es f?r etwas anderes gebraucht, Herr?"

"Das w?re m?glich. Zum Beispiel als Lunte oder so. Isis soll das untersuchen", sagte der Spurensicherer und steckte den Schn?rsenkel ein. "Das bedeutet, dass man improvisieren musste. In welchen F?llen improvisiert man? Wenn man keine Zeit hat, sich etwas richtiges zu besorgen."

"Oder, Herr, wenn das, was man mit dem Senkel macht, nicht so wichtig ist. Wenn ein Senkel daf?r ausreicht."

"Zerbrechen wir uns dar?ber nicht den Kopf", sagte Sillybos. "Aber das bedeutet, dass man an dieser Stelle hier gewerkelt hat. Wir sollten uns genau hier noch mal genauer umsehen."

Hegelkant hatte inzwischen eine zweite Fackel angez?ndet und gab sie seinem Herrn. Sillybos steckte seinen Notizblock ein, bei Bedarf w?rde er ihn wieder hervorholen. Gemeinsam suchten die beiden im Schein der Fackel den Boden ab. Es war eigentlich nur eine dunkle, unscheinbare Ecke des Raumes, ohne besondere Merkmale.

"Herr! Kommt schnell, hier ist etwas!" rief Hegelkant pl?tzlich. Auf dem steinigen Boden kniend betrachtete er einen dunklen Fleck. Sillybos trat hinzu und kniete sich daneben.

"Blut", sagte er, als er den Fleck ber?hrte. "Nicht frisch, aber auch noch nicht ganz trocken. Hmm."

"Was machen wir jetzt, Herr?"

Sillybos klopfte auf seine Taschen. Er hatte nichts Passendes dabei. "Es d?rfte schwierig sein, es zu transportieren. Das Messer aus dem Garten ist eine Spur f?r sich, das sollten wir nicht nehmen. Hast du irgendwas?"

"Leider nein, Herr."

"Na dann... m?ssen halt auch wir improvisieren." Sillybos griff in seine Tasche und holte seine Dienstmarke hervor. Leicht nach au?en gew?lbt bildete sie auf der Innenseite eine Mulde, in der er das Blut transportieren konnte. "Ist zwar etwas zweckentfremdet, aber es funktioniert hervorragend."

"Ist denn das erlaubt, Herr? Es ist immerhin die Dienstmarke."

"Mach dir nicht immer um solche Nebens?chlichkeiten Gedanken, Hegelkant. Hier gibt es eine Spur, die gesichert werden muss, und das geht vor. Und nun lass uns zum Wachhaus zur?ckgehen und Isis das Messer, den Schn?rsenkel und das Blut bringen."



Dragor war inzwischen auch im Wachhaus angekommen. Als er auf der Suche nach Pismire am Labor vorbeiging, sah er verschiedene T?tchen auf dem Tisch liegen, dazu jede Menge Asche und wei?e Splitter. Au?erdem einige benutzte Reagenzgl?ser und andere Hinterlassenschaften von Isis? Arbeit. Dragor seufzte. Pismire ist wahrscheinlich im Sezierzimmer, um die Knochen zu untersuchen. Dragor machte sich auf den Weg dorthin.



Am Wachhaus angekommen, betraten Sillybos und Hegelkant das Labor. Isis war nicht da, aber sie schien mit ihren Untersuchungen auch noch nicht ganz fertig zu sein. Sillybos legte seine Dienstmarke mit dem Blut vorsichtig auf den Tisch, dann den Schn?rsenkel und das Messer daneben. Er legte noch einen Zettel dazu, auf dem er den genauen Fundort notierte.

Hegelkant machte ihn auf verschiedene Stimmen und ein Gejaule aufmerksam, die aus dem Sezierzimmer kamen. Sillybos warf einen letzten pr?fenden Blick auf den Labortisch und betrat dann mit Hegelkant das Sezierzimmer.

22.07.2002 17:46

Pismire



Ein gro?er Wolf stand unsicher auf dem glatten Metall eines der Seziertische ?ber einem Haufen Knochen gebeugt.

"Herr", fl?sterte Hegelkant mit leichter Panik in der Stimme, "das ist ein Werwolf, haben wir einen silbernen Gegenstand dabei?"

Der Werwolf schaute mit einem Knurren hoch.

"Sei nicht albern, Hegelkant. Es besteht keine Gefahr, das ist der Obergefreite Lupos Drachenflug in seiner anderen Gestalt. Und schlie? die T?r."

"Stimmt", meinte Isis. "Es soll beim Untersuchen der Knochen helfen. Wir hoffen, dass er uns mehr dar?ber sagen kann, wie viele Kinder es waren und wie lange sie schon tot sind."

Der Wolf starrte immer noch auf Hegelkant und Sillybos, dann beugte er sich erneut zu den Knochen herunter und begann, die Knochen wieder ausgiebig zu beschn?ffeln. Bei einigen Knochen schien er etwas anderes wahrzunehmen. Er deutete mit der Schnauze auf einen Knochen und begann zu fiepen.

Pismire sah ihn fragend an. "Meinst du, dass der Knochen da nicht zu den anderen geh?rt?"

Der Wolf deutete ein Nicken an.

Pismire entfernte den Knochen vorsichtig. Das ging bei einigen anderen Knochen auch so.

"Woher kann er das wissen?" fragte Isis. "Ich meine, sie sehen so, nun ja, passend aus."

Pismire zuckte die Achseln. "Es hat jetzt wenig Zweck, ihn das zu fragen", bemerkte er nur. "Was f?hrt euch eigentlich hierher, Sillybos?" fragte er ?ber die Schulter.

"Nun, wir haben mehrere Spuren gesichert und wollten sie zur Analyse ins B?ro bringen", entgegnete Sillybos.

"In diesem Augenblick klopfte es an der T?r und Lance-Korporal Nemod betrat den Raum.

Mit einem Blick auf die - zugegeben bizarre - Szenerie fragte er: "Was ist dass denn hier? F?tterung der Raubtiere?"

Lupos sah ihn an und knurrte laut.

"Nein, wir versuchen nur, die Knochen mit Hilfe von Lupos Nase besser zu ordnen, Lance-Korporal", informierte Hegelkant den zuletzt Eingetretenen und schloss die T?r erneut.

F?nf W?chter - oder vielmehr vier W?chter und ein Sklave - standen herum und sahen Lupos weiter bei der Arbeit zu. Nachdem
der eine oder andere Knochen noch vom Tisch entfernt worden war, sprang Lupos auf den Boden und n?herte sich dem zweiten Tisch.

Auch auf diesen sprang er sehr vorsichtig und erst dann, als Pismire ihm mit einem Nicken dazu aufgefordert hatte.

"Wir brauchen dringen..." Larius DeGarde riss die T?r auf und st?rmte in den Raum. "Bei allen G?ttern, was soll das denn werden?"

"Das ist Lupos..." begann Dragor.

"Du meine G?te, dass sehe ich auch", unterbrach ihn Larius. "Aber was macht er da?"

"Er soll die Knochen untersuchen", erkl?rte Dragor, "und feststellen, von wem die Knochen stammen..."

"Ja, und am besten rufen wir noch mehr W?chter", bemerkte Pismire. "Dann k?nnen wir auch gleich Eintrittskarten verteilen. Ich schlage vor, dass Isis, Sillybos, Dragor, Larius und Hegelkant ins Labor gehen. Oder irgendwo anders hin. Meinetwegen an die Arbeit. Es wird langsam ein wenig voll hier."

"Ich glaube, der Hauptfeldwebel hat keine gute Laune", meinte Hegelkant leise.

"Da hast du verdammt recht. Ich m?chte hier einigerma?en schnell zu einem Ergebnis kommen. Und ich vermute, dass auch ein Werwolf mit einer sehr gut geschulten Nase hier langsam Probleme bekommt, die verschiedenen Ger?che auseinander zu halten."

"Aber es ist wichtig", widersetzte sich ihm Larius. "In der Stein?lgasse wurde eingebrochen. Dort muss sofort ein Spurensicherungsteam erscheinen."

"Na prima. Ich schlage vor, dass ihr euch drau?en einigt, wer von euch was herausgefunden hat und nun zu welchen Aufgaben unterwegs ist. Wenn wir hier fertig sind, dann sehe ich mir das mal an. Und bis dahin m?chte ich nicht weiter gest?rt werden. Ist das klar? Ich wiederhole mich ja nur ungern, aber: Raus aus meinen Beweismitteln."

Die W?chter zogen ab.



"Du meine G?te, was ist denn mit dem?" fragte Dragor. "Hat er was?"

"Keine Ahnung", entgegnete Larius. "Vielleicht geht ihm der Fall irgendwie an die Nieren. Ist ja auch kein Wunder - bei den vielen Kinderleichen."

"Und was sollen wir jetzt machen?" wollte Dragor wissen.

"Also, eigentlich ist das doch ganz klar", meinte Sillybos. "Isis sieht sich mal die ganzen Sachen an, die wir bisher gefunden haben. Ich sehe mir die Stein?lgasse an." Als er Dragors hoffnungsfrohen Blick bemerkte, meinte er nur: "Hegelkant wird mich begleiten, wir sind ein eingespieltes Team."

"Aber was soll ich dann machen?" jammerte Dragor. "Ich m?chte nicht nochmal da rein gehen und dann noch verk?nden, dass ich nichts zu tun habe."

Mitleidvoll sah Larius ihn an. Auch er wusste, was ein W?chter bei SUSI zu erwarten hatte, der Pismire sagen musste, dass er nichts zu tun hatte.

Hegelkant fl?sterte Sillybos was ins Ohr. Dieser nickte.

"Ich w?sste da was. Du kannst die Aufzeichnungen von SEALS noch einmal durchgehen und dann die Nachbarn in der Kr?selmannstra?e befragen. Die m?ssen doch irgendetwas bemerkt haben. Diese massive Bodenplatte und der Raum darunter sind doch nicht ?ber Nacht entstanden. Da muss es Leute geben, die irgendetwas gesehen haben. Vielleicht hilft uns das weiter."

"Das ist eine gute Idee", meinte Dragor aufatmend.

"Na dann, worauf warten wir noch", schloss Isis die Besprechung ab. "Und wenn ihr was findet, dann bring es mir, ja?"

"Geht klar."



Im Sezierraum arbeiteten Pismire und Lupos sich von Tisch zu Tisch. Nach dem vierten Tisch sprang Lupos auf den Boden, schnappte Pismires Umhang vorsichtig mit den Z?hnen und zog ihn winselnd zur T?r.

"Was ist denn?" fragte der Schamane kurz. Dann begriff er.

"Geht in Ordnung. Ich warte drau?en."

Als er den Raum wieder betrat, hatte Lupos sich zur?ck verwandelt.

"Puh", meinte er. "Tut mir leid, aber ich brauche eine Pause. Das war sehr anstrengend. Au?erdem ist mein Ged?chtnis als Werwolf, naja, es funktioniert anders. Ich kann dir erst einmal sagen, was ich bisher herausgefunden habe. Dann k?nnen wir weiter machen."

"M?chtest du in mein B?ro gehen?" fragte Pismire. "Da wirst du nicht so abgelenkt."

"Ja, das w?re mir lieber."



Pismire br?hte sich einen Kr?utertee auf, w?hrend Lupos sich entspannte. "Willst du auch einen?"

"?h..." Lupos verzog das Gesicht. "Nein, danke."

"Und, was wissen wir nun?" wollte Pismire wissen und r?hrte in seiner Tasse.

"Also eines vorweg: die Leichen, die ich bisher gerochen habe, sind fast alle nicht frisch. Sie d?rften einige Jahre alt sein. An einem der Sch?del konnte ich noch ganz deutlich den Geruch von Friedhofserde wahrnehmen."

"Friedhofserde?" Pismire wirkte skeptisch.

"Ja, Friedhofserde hat einen eigenen Geruch", entgegnete Lupos kurz. "Und es handelt sich um mehr Personen, als du Sch?del hast. Ich bin mir dar?ber hinaus sicher, auch die Knochen von Zwergen wahrgenommen zu haben. Die vom ersten Tisch, die nicht dazu passten, waren die Knochen eines Zwerges."

"Das m?sste sich bei der Untersuchung best?tigen lassen", meinte Pismire nachdenklich. "Die Struktur ist anders, als bei menschlichen Knochen. Viel stabiler."

"Stimmt", bemerkte Lupos mit einem Grinsen. "Da hat man l?nger was zu bei?en."

Als er den Gesichtsausdruck von Pismire sah, wurde er wieder ernst. "Jeder Werwolf wei? das."

Pismire sah ihn unger?hrt an. "Was kannst du mir noch sagen?"

"Es sind M?dchen und Jungen darunter. Und wie schon gesagt - sie sind seit einiger Zeit tot."

"Also hat sich jemand auf einem Friedhof zu schaffen gemacht?"

"Vermutlich ja. Aber nicht nur."

Pismire horchte auf, als Lupos weiter sprach: "Die Knochen auf dem zweiten Tisch sind frisch."

"Woher willst du das wissen", fragte der Schamane skeptisch. "Die Knochen sehen ebenfalls alt aus."

"Nein, das sind sie aber nicht. Ich konnte den bei?enden Geruch einer S?ure wahrnehmen. Da hat sich jemand viel M?he gemacht, ein frisches Skelett unter alten Skeletten verschwinden zu lassen. Wahrscheinlich

wurde das Fleisch mit einer S?ure von den Knochen gel?st und dann hat man die Knochen mit Erde und Dreck k?nstlich auf alt gemacht", widersprach Lupos.

"Das klingt interessant. Konntest du den Geruch eines Lebenden wahrnehmen?" fragte Pismire aufgeregt.

"Bei f?nf Lebenden und einer Mumie im Raum? Ich bin doch kein Super-Wolf!"

"Na gut. Ich schlage vor, dass du deine Befunde aufschreibst. Dabei kannst du deine Nase sich erholen lassen. Ich geh erst mal zu Isis und frage sie, was es bei ihr neues gibt und wohin die anderen sind. Wenn du hier fertig bist, dann komm mit dem Bericht in den Sezierraum."

Lupos seufzte. Erst schrubben, dann schnuppern, dann noch der Papierkram. Er hoffte inbr?nstig, dass es irgendwann einmal auch wieder etwas aufregendes f?r ihn zu tun geben w?rde.

05.08.2002 10:14

Isis



W?hrend sich Sillybos und Hegelkant sich auf den Weg zum Einbruch in der Stein?lgasse machten und der Rest versuchte, irgendwelche Unterlagen noch mal durch zu schauen bzw. die Nase zu erholen, ging Isis zur?ck zum Labor.

"Zuerst mal tief Luft holen", dachte sie, "nach so vielen Leichen..." Isis sch?ttelte sich.

Sie sah, dass auf den Tisch ein Zettel dort lag. Eine besudelte Dienstmarke, ein Messer und ein Schn?rsenkel lagen daneben.

Isis faltete den Zettel auseinander, Sillybos Handschrift lachte ihr entgegen.

Genau war auf dem Zettel aufgef?hrt wo man die Beweismittel gefunden hatte, selbst eine kleine Skizze war gezeichnet worden. 3 X markierten die Fundorte.

"Blut, das war eindeutig Blut auf der Dienstmarke", dachte Isis als sie sie vorsichtig in das Licht hob und sie genauer anschauen zu k?nnen.

Das Blut sah irgendwie eigenartig aus. Es war noch fl?ssig, aber teilweise doch schon geronnen! So sah kein Blut eines Menschen aus! Schnell holen sie den Vergr??erungsd?monen aus dem Schrank.

"Zum Teufel noch mal", schimpfte dieser, "schon seit Wochen sitze ich hier im Schrank." Auf einmal wurde seine Stimme weinerlich: "Und ich habe doch solchen Hunger! Warum vergesst ihr mich immer?"

Verbl?fft starrte Isis auf den kleinen D?monen, dessen winzige F??e und Arme verschiedene Sorten von geschliffenen Glasteilchen hielten.

"Ich wusste nicht, dass man euch f?ttern muss", stie? Isis hervor.

"Das ist ja das Problem! "fing der D?mon wieder an, "niemand k?mmert sich um mich."

"Warte einen Moment, dann besorg ich dir was zu essen." Schnell, bevor der depressive D?mon noch was erwiedern konnte, verschwand Isis aus der T?r. W?hrend sie die Treppen zur Kantine hinab eilte stie? sie mit Lupos zusammen, der einen gro?en Stapel Bl?tter in den Armen hielt. Besser gesagt gehalten hatte.

"Oh Schei?e", seufze Lupos und sah den Papieren nach, die er zuvor geordnet hatte und die nun auf dem Weg ins Erdgeschoss waren.

"Oh nein, das wollte ich nicht, es tut mir so leid." Mitleidig sah Isis Lupos an. "Ich helfe dir schnell dabei, sie wieder einzusammeln", bot Isis Lupos an.

"Dankesch?n, aber die waren alle sortiert; das sind sie nun nicht mehr!" stammelte Lupos.

Ohne weiter Worte gingen die zwei ins Erdgeschoss und sammelten die losen Bl?tter, die ?berall verteilt waren, m?hsam ein.

Da fiel Isis der D?mon wieder ein und das sie ja was wichtigem auf der Spur war. Sie dr?ckte Lupos die Bl?tter in die Hand, murmelte nochmals eine Entschuldigung und lief schnell in die Kantine. Dort konnte sie dem Koch noch ein paar Reste vom Mittag abschwatzen.

Im Labor wartete der D?mon schon ungeduldig auf seine Mahlzeit.

Nachdem er in aller Ruhe die Kr?mel gegessen hatte, klopfte er sich auf den Bauch und war sofort bereit, seine
Arbeit aufzunehmen.

Isis nahm eine Pipette voll des Blutes, platzierte es auf einen Glastr?ger und schaute sich das Blut nun in einer 100-fachen Vergr??erung an.

"So was"!

Um keine weiter Zeit zu verlieren, pr?parierte Isis auch noch den abgeschnittenen Schn?rsenkel um ihn in der Vergr??erung anzusehen.

"Das wird ja immer besser!" murmelte sie.

"Jetzt noch das Messer!" Aber auf dem Messer bzw. auf der Klinge lie? sich nichts feststellen. Keine Fingerabdr?cke und keine Spuren von Blut.

Pismire ?ffnete die T?re zu Isis Labor. Er sah sie ?ber dem Vergr?sserungsd?monen h?ngen und fasziniert hinein starren. Sie schien ihn nicht zu bemerken, h?flich klopfte er von innen an die T?re, um auf sich aufmerksam zu machen.

"?hem, hast du was interessantes gefunden?" Pismire r?usperte sich.

Isis sah erschrocken von ihrem D?monen auf.

" Oh Sir, ich hab Sie gar nicht geh?rt, ich hab Tolles entdeckt. Die Proben bzw. die Beweismittel die Sillybos mitgebracht hat, sind wirklich toll! Er hat Blut gefunden!" Isis zeigte auf die besudelte Dienstmarke.

Pismire sch?ttelte ver?rgert den Kopf: so gingen die Leute also mit ihren Dienstmarken um.

"Das Blut stammt von einem Vampir! Und der Schn?rsenkel wei?t genau wie der Balken am Tatort winzige Spuren von Sprengstoff auf."

Aufgeregt zeigte Isis auf die Beweismittel.

"Wo sind die anderen hin?" fragte Pismire. "Ich denke, sie m?ssen ?ber diese Sache Bescheid wissen!"

"Sillybos und Hegelkant sind zu dem Einbruch gegangen, Dragor geht die Aufzeichnungen von den SEALS noch einmal durch und geht dann die Nachbarn in der Kr?selmannstra?e befragen und was Larius macht, hmmmm, Aufzeichnungen von SEALS noch einmal durchgehen oder ist er mit zum Einbruch? ?h, das hab ich nicht so genau mitbekommen."

05.08.2002 21:26

Larius de Garde



Sillybos, Hegelkant und Larius waren inzwischen auf dem Weg zu der Stein?lstra?e, um sich in der Abrissfirma genauer umzusehen. Larius, der in Gedanken versunken war, murmelte Worte vor sich hin, die weder Sillybos noch sein Sklave richtig verstanden. Er bremste abrupt ab, als sich ein Inspirationspartikel gerade in seinem Gehirn einnistete und einen gem?tlichen Platz fand und murmelte Worte wie Kr?selmannstra?e, Sprengstoff und Warum bin ich nicht fr?her auf die Idee gekommen... Fluchend drehte er sich um und rannte in die entgegengesetzte Richtung.



"Was ist denn mit dem Lance-Korporal los, Herr?"

"Frag mich bitte etwas leichteres, ich wei? es nicht. Wenn Pis fragt: Er musste etwas dringendes erledigen."

"Geht in Ordnung, Herr. Ich schweige wie ein Grab."

"Das ist gut so, wir wollen ja keinen ?rger machen."

"Ich sch?tze, hier ist es, Herr."

"Dann wollen wir mal sehen, ob es nicht ein paar Spuren gibt, die noch nicht gesichert wurden."



Larius war inzwischen auch nicht unt?tig, sondern stand mitten im Kellerraum der Kr?selmannstra?e, wo der Sprengsatz detoniert war. Ausger?stet mit ein paar Fackeln begann er, sich die Stelle um die Explosion genauer anzusehen. Irgend etwas verwirrte ihn, er wusste nicht genau, was. Murmelnd begann er sich nach St?cken von dem Beh?lter, wo der Sprengstoff sich im Inneren befunden hatte, umzusehen, aber fand nichts Au?ergew?hnliches, au?er einer verru?ten Stelle am Boden, die auf die Detonation hinwies. Er kniete sich nieder, um sich die Stelle genauer anzusehen, als er pl?tzlich durch ein Ger?usch am Eingang des Raumes gest?rt wurde. Vor Schreck lie? er die Fackel fallen, die auf dem etwas feuchten Boden mit einem Zischen ausging. Murmelnd stellte sich Larius in eine der Ecken und versuchte, kein lautes Ger?usch, das auf ihn hinweisen konnte, zu verursachen und blickte angestrengt in die Dunkelheit hinein, an die sich seine Augen langsam gew?hnten. Ein kleines, gr?nes Wesen mit Spitzhut und Mantel trappelte ?ber die Stufen hinunter und verschwand durch eine der T?ren ohne den W?chter zu beachten. Larius zog sicherheitshalber sein Schwert und folgte dem kleinen gr?nen Kerl, der jedoch nicht mehr in dem Korridor war, in den er gegangen war. Murmelnd lehnte sich Larius an die Wand an, als er pl?tzlich einen Lichtschein bemerkte, der direkt auf ihn zukam. Bei n?herem Hinblick bemerkte man, dass die Laterne von einer kleinen gr?nen Hand gef?hrt wurde. Leise fluchend ging Larius ein paar Schritte zur?ck in den gro?en Raum und ?bersah die Fackel am Boden, die ihm vor Schreck heruntergefallen war. Er stieg auf sie drauf und es kam, wie es kommen musste. Die Fackel rollte unter seinem Fu? weg und durch die Bewegung verlor Larius das Gleichgewicht und flog auf den Boden. Die kleine gr?ne Hand mit der Laterne wurde etwas h?her gehoben, damit das Licht besser den Raum ausleuchten konnte. Das Wesen sah Larius am Boden und marschierte auf ihn zu.



"Freund?"

"Was ist?"

"Bist du ein Freund?"

"Eher nicht, Kleiner. Ich bin W?chter der Stadtwache von Ankh- Morpork, warum fragst du?"

"Kein Freund. Niemand, der auf meine Geburtstagsparty kommt." Das kleine Wesen begann herzzerrei?end zu schluchzen, was beinahe Larius die Tr?nen in die Augen trieb.

"Hmm.. Eigentlich habe ich heute nichts Besonderes vor. Wo findet denn deine Geburtstagsparty statt?"

"Du kommst mit?"

"Ja, das wird zwar einen Besuch bei IA geben, aber ich komme mit. Was hast du eigentlich hier im Keller gesucht?"

"Ich habe Zutaten f?r leckere Sumpfsuppe geholt."

"Sumpfsuppe? Zutaten? Wo hast du denn die Zutaten gelagert, ich habe alles durchsucht, mir sind keine Kochzutaten aufgefallen."

"Folge mir, Freund. Sumpfsuppe seien k?stliche Speise."



Das Wesen lie? die Laterne wieder sinken und marschierte in den Raum hinein, in dem Larius nichts besonderes gefunden hatte. Murmelnd folgte Larius dem gr?nen Wesen, das direkt auf eine Mauer zusteuerte. Man konnte genau sehen, wie bei dieser Aktion Larius Unterkiefer nach unten klappte, als das gr?ne Wesen durch die Wand marschierte, als best?nde die Mauer nur aus Luft.



"Ist etwas, Freund? Du siehst so verwundert aus?"

"Was zum Geier ist das. Das sollte eigentlich festes Mauergestein sein, oder?"

"Das magische Wand ist, die nur Sumpflinge durchl?sst."

"Sumpflinge?? Was ist das f?r eine Rasse?? Ich habe von denen noch nicht geh?rt."

"Sumpflinge kommen aus Sumpfgebieten, weit drau?en vor Ankh-Morpork."

"Aha. Sag einmal, kannst du mir sagen, hast du vor ein paar Stunden einen Kerl gesehen, der etwas hier herunter warf und die Klappe verriegelte?"

"Habe gesehen! Habe gesehen!"

"Hast du auch ein paar Typen mit einem wei?en Pulver gesehen, die das Zeug auf einen Bauplatz gestreut haben??"

"Habe gesehen! Habe sogar die Leute gesehen, wie sie eingegraben das haben."

"Eingegraben?? Das Zeug??"

"Waren so komische St?cke, die die eingegraben haben. So in Form von Brocken."

"K?nntest du bitte mit mir auf die Wache mitkommen?? Wir k?nnen dann gleich eine Streife an den Ort hinschicken, an dem die Leute gearbeitet haben."

"Und was wird dann aus meiner Sumpfsuppe? Sumpfsuppe nicht aufw?rmbar, wenn Sumpfsuppe aufw?rmt, dann bekommt Sumpfsuppe Eigenleben!"

"Ist es weit zu dir nach Hause??"

"Nur ein paar Minuten Fu?marsch, dann wir bei mir Zuhause."

"Na gut, dann nehmen wir einfach den Kessel voller Sumpfsuppe mit zur Wache. Wenigstens vollbringst du ein gutes Werk, da du die W?chter durchf?tterst."



Eine halbe Stunde sp?ter flog krachend die Eingangst?re der Wache auf und zwei Gestalten kamen hinein. Eine von ihnen war voller gr?ner Flecken und murmelte etwas von wegen: "Sumpfsuppe hat Eigenleben... Was neues f?r den Verbraucherschutz", und marschierte voran mit einem Kessel aus Zink Richtung Pathologie. Die etwas kleinere Gestalt trappelte hinter ihm her und bewunderte die einzelnen Leute, die hier ihr t?gliches Werk vollbringen.

11.08.2002 22:10

Sillybos



Sillybos klopfte an die T?r der Abrissfirma.

Sie warteten.

"Ob dieser Einbruch etwas mit unserem anderen Fall zu tun hat, Herr?"

"Bisher wissen wir nur, dass es sich um einen Einbruch handelt, Hegelkant, mehr hat man uns nicht gesagt. Wir k?nnten h?chstens spekulieren."

"Ist spekulieren sinnvoll, Herr?"

"Ab und zu schon. Und es vertreibt auf jeden Fall die Langeweile." Sillybos klopfte erneut.

Sie warteten.

"Was w?re dir denn lieber, Hegelkant? Ein sehr gro?er Fall oder ein gro?er und ein kleiner?"

"Ich w?rde die zweite Option sch?tzen, Herr. Denn wenn man an dem einen Fall nicht weiterkommt, kann man sich dem anderen zuwenden. Man hat also stets an einem Fall zu arbeiten. So vermeidet man die Leerlaufzeiten."

"Und das Laborschrubben. Ich stimme dir zu, Hegelkant, das w?re besser." Sillybos klopfte erneut.

Sie warteten.

"Hat eigentlich schon jemand rausgefunden, wem das abgebrannte Haus geh?rt, Herr?"

Sillybos dachte kurz nach. "Hegelkant, wir sind Spurensicherer. Um solche Dinge k?mmert sich der Chef. Pismire wei? schon, was er tut."

Eine Klappe an der T?r ?ffnete sich. Ein Augenpaar kam zum Vorschein.

"Was gibt's denn? Wir kaufen nichts!"

"Guten Tag, Stadtwache", gr??te Sillybos. "Wir sind die Spurensicherer."

"Das kann jeder behaupten, beweis es mir."

"Das kann ich leider nicht beweisen, da meine Dienstmarke sich im Labor befindet."

"Im Labor?"

"Ja, aber das ist eine andere Geschichte. Sehen Sie
denn nicht meine Uniform?"

"Leider nicht, guter Mann. Ich bin blind."

"Wie soll ich es Ihnen dann beweisen? Soll ich etwa meine Uniform ausziehen?"

"Das ist mir v?llig gleich."

"H?ren Sie, wenn ich richtig informiert bin, ist noch eine W?chterin bei Ihnen. Die wird uns identifizieren k?nnen. Unsere Namen sind Sillybos und Hegelkant."

Das Augenpaar wandte sich kurz ab und redete nach hinten. Kurze Zeit sp?ter ?ffnete sich die T?r.

"Sagen Sie, wenn Sie blind sind, warum tun Sie dann so, als schauten Sie durch den T?rschlitz...?"



Drinnen erkl?rte Tricia kurz, worum es ging. Sie mit Hilfe von Petro Leum zeigte die verschiedenen Ordner und erkl?rte, was verschwunden war.

"?brigens w?rde ich aufpassen, dass Rince dich nicht ohne Dienstmarke erwischt. Das sieht er ganz und gar nicht gerne", meinte Tricia beil?ufig.

"Ich komme mir schon richtig nackt vor. Es w?re mir lieb, wenn du nicht auch noch darauf rumreiten w?rdest."

Tricia grinste. "Schon gut. Ich werde dich nicht verraten."

"?hem, gut. Bevor wir anfangen, k?nntest du uns noch kurz erz?hlen, was du aus den Angestellten rausgekriegt hast?"

15.08.2002 11:19

Pismire



Larius klopfe an Pismires T?r und auf ein m?rrisches: "Und was ist denn nun schon wieder?" bedeutete er seinem kleinen, gr?nen Compañero, sich m?glichst still zu verhalten.

"?h, Pismire? Ich glaube, ich habe da etwas wichtiges f?r dich...."

"Ja, wiiiichtige Sumpfsuppe f?r alten Mann!" gab der Sumpfling qu?kend Laut.

Pismire fuhr herum und starrte auf das kleine Wesen.

"Was zur H?lle ist das denn?" fragte er Larius.

"?h, das, S?r, ist unser Augenzeuge. Glaub mir, er hat alles gesehen."

"Er hat was?" Pismire rang sichtlich mit der Fassung. Wenn dieser Fall vorbei war, dann w?rde er ganz, ganz dringend Urlaub brauchen. Und diesmal w?rde Rince ihn nicht mit irgendeiner Sache breitreden, das schwor er sich in diesem Augenblick.

"Lance-Korporal, m?chtest du damit andeuten, dass wir unter dem Haus - denn ich vermute mal stark, dass es sich hierbei", mit anklagender Geste wies er auf den Kleinen, der den Eindruck machte, soviel Aufmerksamkeit gleich mit Schwanzwedeln quittieren zu wollen - "?h, hierbei um einen Kellerbewohner handelt..." Pismire versuchte vergeblich, dem Satzbau noch ein Chance einzur?umen und brach dann ab. "Du meinst, Larius, dass er gesehen hat, was da alles passiert ist?"

Misstrauisch musterte der Schamane das Gesch?pf.

"Alles gesehn habe!!", strahlte der kleine Kerl entz?ckt. Wieder machte er Bewegungen, die im entferntesten ans Wedeln erinnerten.

"Was hast du gesehen?"

"Ich gesehen M?nner und die graben und Brocken machen sie in Erde, aber ich erst erz?hlen, wenn du gegessen haben gute Sumpfsuppe." Mit einer schwungvollen Bewegung entriss er Larius den Zinkkessel und hielt ihn Pismire unter die Nase.

"Tja, das ist der Deal", fl?sterte Larius Pismire zu. "Wei?t du, S?r, der kleine hat heute Geburtstag und offensichtlich ist keiner seiner Freunde zu dem Essen gekommen. Und er war schon ganz verzweifelt, bis er mich gesehen hat. Und dann hat er mich eingeladen. Und - naja, das Zeug schmeckt ab-so-lut widerlich."

Der Sumpfling sah auffordernd zwischen Larius und Pismire hin und her.

"Hier, Freund", er zupfte Pismire am ?rmel. "Du essen beste Sumpfsuppe, die Sumpfling jeeee gekocht. Dann wir feiern Geburtstag. Mit F?hnchen und Polon????se. Und dann wir finden in dem sch?nen Haus viele neue Freunde..."

Pismires eisiger Blick lie? Larius ein wenig zusammenschrumpfen.

"Lance-Korporal, gehe ich richtig in der Annahme, dass du dieses, ?h, Wesen deswegen mit auf die Wache genommen hast, damit er hier eine Zeugenaussage macht, dein Augenzeuge hingegen vermutlich lediglich deswegen hier ist, weil er sich in irgendeinem Kellerloch um den Verstand gelangweilt hat und vermutlich jedem alles erz?hlen w?rde, nur damit ihn jemand von diesem Ekelfra? erl?st?" Die letzten Worte waren fast gebr?llt.

Die Wirkung auf den Sumpfling trat schlagartig ein.

"Wu?????, niiiiiiemaaaand liiiiiebt Sumpfling, Su-hu-hu-humpfling ganz allein auf der Welt. Keiiiiiiiiiiiner wollen essen Sumpfsu-hu-huppe..." Schluchzend brach er zusammen.

"Das hast du jetzt davon, S?r. Er ist vielleicht einsam. Und er ist seltsam. Aber er muss irgendetwas gesehen gesehen haben. Oder glaubst du, dass er jeden Abend durch die Stadt bummelt - so wie er aussieht? Er war da unten. Und du, du hast nichts besseres zu tun, als meinen Zeugen zu kr?nken."

Verwundert starrte Pismire seinen Stellvertreter an. Offensichtlich musste er noch viel dar?ber lernen, wie man glaubw?rdigen Zeugen ermittelte, aber Mitgef?hl konnte er ihm wohl kaum absprechen.

"?h", er beugte sich zu dem kleinen, schluchzenden Wesen herunter, "entschuldige, Freund, ich bin heute, ?h, nicht so gut drauf. Und - hmmmm - nein, das riecht aber lecker." Mit versteinertem Gesicht roch Pismire an dem Topf.

"Dann erst mal: herzlich Gl?ckwunsch zum Geburtstag, ?h, kleiner, ?h, Sumpfling. Und die beste W?nsche f?r das neue Lebensjahr. ?h, bekomme ich nun etwas von dem leckeren Essen?"

Auch hier wechselte die Stimmung des Sumpflings schlagartig.

"Ohhh, Freund, du feiern mit mir Geburtstag, du m?ssen essen Sumpfsuppe. Das beste Sumpfsuppe, die Sumpfling je gekocht."

"?h, na fein", murmelte Pismire. "Dann mal rein damit ... ?h, vielen Dank f?r das leckere Essen." Und mit einem Blick zu Larius, der diesem viele zu reinigende B?ros versprach, l?ffelte Pismire das stinkende Gebr?u in sich hinein.

"Ich ess' lieber nicht alles", meinte er nach dem zweiten L?ffel. "Vielleicht haben die anderen W?chter auch noch Hunger."

"Ah, Freund, und nun machen wir Polon?se durch sch?nes Haus und dann ich erz?hlen euch aaaaalles, was ihr wissen wollt."

"Davon bin ich fest ?berzeugt", murmelte Pismire in seinen nicht vorhandenen Bart.

In diesem Augenblick riss Isis die T?r auf. "S?r, ich habe da..."

Als sie den Sumpfling sah, brach sie ab.

"Och, was bist du denn f?r ein niedlicher Kleiner?", Sie ging in die Hocke und der Sumpfling stahlte sie an.

"Das, Gefreite, ist unser Augenzeuge", bemerkte Larius stolz.

"Ja, und was f?r einer", konnte Pismire sich nicht verkneifen.

19.08.2002 20:19

Tricia McMillan



"Tja, also im Gro?en und Ganzen k?nnte man sagen, dass aus den Angestellten ?berhaupt nichts rauszukriegen war", erkl?rte Tricia inzwischen Sillybos. "Keiner hat was gesehen, keiner was geh?rt. Vermutlich wurde nachts eingebrochen, da schlafen die Arbeiter in den H?tten im Hinterhof und im Haus h?lt sich nur Petro Leum auf."

"Dann k?nnen wir aber doch sicher davon ausgehen, dass es f?r einen Einbrecher schwer gewesen w?re, ?ber den Hinterhof zu gelangen, wenn da die Angestellten schlafen?" gab Sillybos zu bedenken.

"Hm, gute Frage. Ich denke, der Einbrecher m?sste dann schon ein Profi gewesen sein. Die W?nde der H?tten sind sehr d?nn, habe ich bei den Gespr?chen festgestellt. Aber ganz ausschlie?en k?nnen wir es vermutlich nicht. Allerdings lohnt es sich nicht, dort hinten nach Spuren zu suchen. Die M?nner laufen dort den ganzen Tag herum, da findest du mit Sicherheit keine brauchbaren Hinweise mehr. Fangen wir doch man im B?ro an", schlug Tricia vor.



Gemeinsam machten sich die beiden daran, feinen grauen Staub auf allen Fl?chen im B?ro zu verteilen, um irgendwelche Fingerabdr?cke zu finden.

"Findet ihr denn irgendetwas?" fragte Petro Leum und lehnte sich vorsichtig an den T?rstock.

"Bis jetzt noch nicht. Au?erdem w?re ich dir dankbar, wenn du die T?r zumachen k?nntest, damit kein Luftzug irgendetwas durcheinander bringt", antwortete Tricia kurz angebunden.

"Gut, gut, ich bin schon weg, falls ihr mich sucht, im ?berpr?fe das Lager", damit verschwand Petro und machte die T?r mit einem winzigen beleidigten Knallen zu.

Die beiden W?chter durchsuchten aufmerksam das Zimmer, aber au?er dass der wichtige Ordner weg war, konnten sie nichts feststellen. Pl?tzlich klopfte es am Fenster. Erschrocken drehten sich die zwei zum Fenster und sahen Hegelkant aufgeregt gestikulieren.

"Sillybos, sei doch so gut und mach deinem Sklaven das Fenster auf. Er scheint irgendwas Wichtiges sagen zu wollen"



"Schnell, Herr, Miss McMillan, sie m?ssen sich das schnell ansehen, hier am Fenster, sehen sie doch!", Hegelkant deutete aufgeregt an eine Stelle unterhalb des Fensterrahmens.

Die beiden W?chter beugten sich aus dem Fenster.

"Unglaublich, hier sind auch solche Knubbel. Aber wer sollte an der Au?enseite eines Fensters etwas mit Blindenschrift schreiben?", fragte sich Tricia verbl?fft.

Die anderen sahen sich nachdenklich an.

20.08.2002 13:06

Pismire



"Meinst du wirklich, dass die Befragung von dem Kleinen viel Sinn macht?", fragte Isis bei Larius nach, w?hrend der Sumpfling in einer Ecke des B?ros eifrig in seinem kleinen Kessel r?hrte und summende Ger?usche von sich gab.

"Nun, ich bin wirklich der Ansicht, dass er irgend etwas gesehen haben muss..."

Er brach ab und beide blickten zu Pismire, der sich heftig keuchend in seinem Stuhl wiegte und w?rgende Ger?usche von sich gab. "Ist was, Pis? Ist dir nicht gut?"

M?hsam stemmte der alte Mann sich aus seinem Stuhl hoch und blickte verzweifelt
auf der Suche nach einem Gef?? im Raum herum. Mit einer hastigen Bewegung entriss er dem Sumpfling den Kessel und st?rzte aus dem Raum. noch durch die T?r h?rte man heftiges Erbrechen.

"Heeeee, Freund, was er machen?", begehrte der Sumpfling auf.

"Ich glaube", sagte Isis und begann zu kichern, "ich glaube..." Ihr Kichern war nicht mehr zu kontrollieren, "er macht neue Sumpfsuppe..."

Der Rest des Satzes war vor lauter Lachen kaum noch zu verstehen.



Einige Zeit sp?ter kam Pismire zur?ck. Er war immer noch bleich, aber es ging ihm sichtlich besser. Der Kessel war leer und seine Kleidung wies an einer ganzen Reihe die Spuren einer gr?ndlichen Reinigung auf.

"Ich denke mal, wir sollten jetzt wieder mit der Arbeit anfangen. Du da", er winkte den Sumpfling zu sich heran, "bevor wir deinen vermeintlichen Geburtstag feiern, will ich alles ganz genau wissen. Und lass das Geheule, sonst setzt es was", f?gte er mit einem strengen Blick hinzu als der Sumpfling ein Gesicht zog als werde er gleich wieder in Tr?nen ausbrechen. "Was hast du eigentlich unter dem Haus zu suchen, wie lange bist du da schon und was genau hast du gesehen."

Der kleine gr?ne Kerl schaute mit gro?en Augen zu dem alten Schamanen hoch. Dann schnaufte er tief und begann zu erz?hlen.



Nach einiger Zeit wussten die W?chter erheblich mehr ?ber das Treiben unter der H?tte in der Kr?selmannstra?e. Der Sumpfling, der sich noch keine Gedanken ?ber einen Namen gemacht hatte, schien, seit er sich erinnern konnte, immer schon dort "im Dunkeln" gelebt zu haben. Dann war es vor einiger Zeit immer h?ufiger vorgekommen, dass eigenartige M?nner in seinen Kellern erschienen waren. Er war sicher, mindestens drei verschiedene wahrgenommen zu haben.

"Sie kommen zu unterschiedlichen Zeiten in der Nacht, aber sie nie mehr werden als zwei. Aber ich dennoch sicher, dass nicht immer zwei selbe M?nner da sein."

Sie hatten sogar unter Tage gegraben, neue Stollen angelegt, andere in mehrere R?ume unterteilt.

"Sumpfling nicht wissen wollen, warum sie das tun."

Der Kleine hatte es mit der Angst zu tun bekommen, und eines Tages hatte er - allerdings mit primitiven Mitteln - begonnen, seinen Teil der G?nge mit einer einfachen magischen Wand abzuschirmen.

"Die M?nner immer n?her gekommen. Und ich schon dachte, sie Sumpfling finden und machen schlimme Dinge. Daher ich machen Wand. Danach alles besser."

"Und erinnerst du dich an die Nacht mit der Explosion?", fragte Isis gespannt.

"Ohhhhhhh, Nacht mit BUUUUUUUUUUUMM. Ja, Sumpfling sich erinnern. Es haben gerochen wie schlechte Sumpfsuppe. Und dann zwei M?nner wieder da. Sie graben und machen und dann es werden still und niemand sagen Sumpfling, dass gleich kommen gro?er L?rm und alles werden hell und hei?." Noch in der Erinnerung daran zitterte der kleine Kerl und versuchte verzweifelt, sich unter einem Stuhl zu verkriechen. Auch beruhigende Worte brachten ihn nicht dazu, sich aus seinem Versteck zu bewegen.

"Hm", brummte Larius. "Wenigsten wissen wir, dass wir nach mehreren M?nnern suchen. Und wenn wir ihn noch genauer befragen, dann erfahren wir vielleicht noch mehr. Aber was wolltest du vorhin eigentlich sagen, Isis?", fragte er die Gefreite.

"Och, ich habe eine Reihe von Untersuchungen abgeschlossen. Und dabei einige interessante Dinge heraus bekommen: die Schn?rsenkel sind nicht aus Ankh-Morpork. Sie enthalten eindeutig Baumwolle aus Djellibeby. Und die Art, wie sie gearbeitet ist, ist auch typisch f?r meine Heimat. Und dann das mit dem Ritual... Es war eigentlich nicht ganz richtig. Aber da wir auch das Blut von einem Vampir haben, vermute ich, dass jemand nur m?chte, dass wir an Djellibeby denken sollen. Oder...", sie brach ab.

"Irgendwie alles sehr kompliziert", meinte Pismire. "Ich frage mich, ob da nicht jemand falsche F?hrten ausgestreut hat."

27.08.2002 21:22

Tricia McMillan



Ratlos musterten die W?chter den Holzrahmen um das Fenster. Immer wieder strich Tricia nachdenklich mit den Fingern ?ber die kleinen Knubbel, doch irgendeinen Sinn konnte sie noch nicht erkennen.

"Vielleicht hat Herr Leum sich am Fenster Notizen gemacht, wann es wieder gestrichen werden muss?", ?berlegte Hegelkant.

Die anderen sahen ihn zweifelnd an.

"Er hat doch gesagt, dass er selbst nicht in Blindenschrift schreiben kann, sondern es nur lesen kann", gab Tricia zu bedenken. "Was nat?rlich nicht hei?t, dass er uns nicht angelogen haben k?nnte", f?gte sie hinzu.

Wieder ?berlegten die W?chter.

Sillybos suchte nochmal aufmerksam die Gegend um das Fenster ab. Mit dem Fu? stocherte er in den kleineren B?schen, die hier wuchsen und versuchte jeden noch so kleinen Hinweis zu finden.

"Warum sollte au?erdem jemand was auf ein Fenster schreiben, das ergibt doch ?berhaupt keinen Sinn", murmelte Tricia vor sich hin. "Schon allein, weil man sich so weit runter b?cken muss, damit man das lesen kann."

W?hrend sie vor sich hin sinierte, runzelte Sillybos pl?tzlich die Stirn und h?rte auf, Gras niederzutreten. Er b?ckte sich und hielt triumphierend einen kleinen Gegenstand in die H?he.

"Hah, eine Spur, ein T?ter hinterl?sst immer eine Spur und hier haben wir sie."

"lass mal sehen", die anderen umringten ihn und sahen sich das Fundst?ck an.

"Das ist eine Zigarettenkippe", sagte Tricia entt?uscht. "Die kann hier doch wirklich jeder verloren haben. Hier arbeiten so viele Bauleute, und beinahe alle rauchen, das ist nun wirklich keine brauchbare Spur."

"Nein, da bin ich anderer Meinung, mit Verlaub", mischte sich Hegelkant ein. "Sehen Sie sich doch einmal die Kippe genau an, die Marke, es ist die gleich, die auch die Rohrpostd?monen in der Wache verwenden!"

?berrascht inspizierten die W?chter die Zigarettenreste genauer.

"Tats?chlich. 'D?mons Beste' kein Mensch w?rde das freiwillig rauchen", staunte Sillybos. "Hegelkant, das war sehr aufmerksam beobachtet. Gratulation"

"Aber was hat ein D?mon mit dieser Inschrift hier zu tun?", fragte Tricia langsam. Noch bevor sie ganz zu Ende gesprochen hatte, h?rte man im Inneren des Hauses ein T?r knallen. Schwere Schritte entfernten sich in Richtung Haust?r, die bald darauf ebenfalls recht unsanft ins Schloss geworfen wurde. Die W?chter st?rmten schnell zur Vorderseite des Hauses, konnten aber gerade noch sehen, wie die Kutsche von Petro Leum mit sozusagen quietschenden Reifen um die Ecke bog. Die W?chter ?ffneten mit vereinten Kr?ften die T?r und durchsuchten nochmal das Arbeitszimmer.

"Wie ich es mir dachte, alle Aufzeichnungen sind weg und der Blindenschriftd?mon ebenfalls. Hier ist eindeutig was faul!", Tricia klappte wie best?tigend einen leeren Ordner zu.

"Aber wer ist jetzt wer? Hat Petro Leum das Geschreibsel dort drau?en hinschreiben lassen oder hat jemand anders ihm dort das hingeschrieben? Und was steht da ?berhaupt?", mit einem ungl?cklichen Gesichtsausdruck lie? sich die Abteilungsleiterin in den Sessel hinter dem Schreibtisch fallen.

28.08.2002 15:34

Sillybos



Tricia, Sillybos und Hegelkant standen im B?ro der Abrissfirma und beratschlagten.

"Und nun?" fragte Sillybos.

"F?r mich steht fest, dass dieser Petro Leum Dreck am Stecken hat", meinte Tricia. "Wir d?rfen ihn nicht entkommen lassen."

"Ja, aber wie machen wir das?"

"Zum einen sollten wir den Torw?chtern Bescheid fragen, ob die Kutsche die Stadt verlassen hat, beschreiben k?nnen wir sie ja. Und hier in Ankh-Morpork sollte vielleicht Lupos seine feine Nase benutzen. Hier im B?ro sind gewiss noch gen?gend frische Spuren von diesem Typ."

"Das w?re eine M?glichkeit, ja."

"Ich werde zum Wachhaus zur?ckgehen und das n?tigste veranlassen. Ihr beide k?nnt inzwischen versuchen, ob ihr mit der Nachricht am Fenster vielleicht noch irgendwas anfangen k?nnt." Mit diesen Worten verschwand Tricia aus der Vordert?r.



Dragor trottete langsam zur?ck zu der Brandruine.

"Die Nachbarn befragen", murmelte er, "eine wahrhaft w?rdige Aufgabe f?r einen Lance-Korporal."

Recht unmotiviert ging er zu einem Haus der Brandruine gegen?ber und klopfte an die Haust?r. Die Frau, die ?ffnete war allerdings noch schlimmer als die Olle von vorhin, sie quasselte und quasselte, sie meckerte und meckerte. Dragor hielt sich mit beiden H?nden die Ohren zu, machte zackig kehrt, marschierte wieder zur Stra?e und lie? eine ?ber sein Verhalten wild schimpfende alte Frau zur?ck.

Vielleicht hat er ja bei den anderen Nachbarn mehr Gl?ck. Hmm. Er k?nnte nat?rlich auch auf das Dach des Hauses klettern, von dem die TNT-Stange und der Zettel geworfen wurde und dort nach Spuren suchen. Ein bisschen Anstrengung w?rde ihm im Moment sicherlich gut tun.



Sillybos und Hegelkant standen vor dem Fenster mit der Nachricht.

"Und nun, Herr?"

"Tja, um rauszufinden, was es mit der Nachricht auf sich hat, m?ssen wir sie entziffern k?nnen."

"Ja, aber wie machen wir das?"

"Hmm. Ich w?rde sagen, wir brauchen einen Blindenschriftd?mon dazu. Aber da unser Freund Petro Leum seinen mitgenommen hat, brauchen wir wohl einen eigenen."

"Hat die Wache einen solchen, Herr?"

"Nicht dass ich w?sste. Aber dies ist eine gute Gelegenheit, einen anzuschaffen. Hier, Hegelkant, schau mal, ob du einen auftreiben kannst." Sillybos gab seinem Sklaven ein paar Ankh-Morpork-Dollar. "Und lass dir eine Quittung geben, dann bekommen wir das Geld von der Wache wieder."

"Ja, Herr. Aber wo sollte ich denn einen finden?"

"Keine
Ahnung. Vielleicht
in einem Schreibwarengesch?ft?"

"Ja, Herr, bin schon unterwegs." Mit gro?en Schritten ging Hegelkant von dannen.

Sillybos ging indes wieder ins Arbeitszimmer und setzte die Spurensuche fort.

04.09.2002 17:45

Pismire



"Und da bist du ganz sicher?", Pismire schaute Lupos zweifelnd an.

"Ja, S?r, daran besteht kein Zweifel."

Pismire ?berflog noch einmal Lupos Bericht ?ber die Knochenfunde aus der Kr?selmannstra?e.

"Hm", ?berlegte er laut, "wir haben also die Leichen von neun Personen, von denen es sich in einem Fall um einen Zwerg handelt. Alle anderen Leichen stammen von Kindern, die - bis auf eines - schon l?nger tot sind. In zwei F?llen fehlen die Sch?del. Isis vermutet, dass die rund um den Brandherd gefundenen Splitter von diesen Sch?deln stammen."

"Ich habe dir die Knochen - soweit meine Nase es zul?sst - sortiert", erg?nzte Lupos seinen Bericht.

"Oh, danke." Pismire bl?tterte durch den Bericht.

"Was kannst du zu der frischen Leiche sagen?", fragte er den Obergefreiten.

"Nicht viel. Der S?uregeruch ist so stark, dass ich nicht mehr herausbekommen haben - au?er, dass die Knochen relativ frisch sind. Und das keiner der Sch?del zu dieser Leiche geh?rt. Alles andere m?sst ihr hier im Labor versuchen heraus zu bekommen. A pro pos Labore...", Lupos seufzte. "Ich nehme an, dass ich nun wieder den Besen schwingen darf?"

Pismire schaute hoch. "Nun, der Fall erfordert recht umfangreiche Ermittlungen, da kann die Reinigung der Labore etwas warten." Er grinste. "Ich h?tte da eine Aufgabe f?r dich. Ich will wissen, wem das Grundst?ck geh?rt - eventuelle Grundst?cksverk?ufe in der letzten Zeit, Verkaufsabsichten, Angebote, etc. Irgendetwas in der Art. Und wenn du am Labor vorbei kommst, schick Isis zu mir." Er salutierte und ?berflog noch einmal den Bericht, w?hrend Lupos sich auf den Weg machte.



Kurze Zeit sp?ter klopfte Isis an seine T?r.

"Ah gut, komm rein und setz sich. Lupos hat seinen Bericht fertig. Die meisten Knochen stammen aus Friedhofserde. Lediglich eine Leiche ist frisch und die werde ich mir genauer anschauen. Ich will wissen, von welchen Friedhof - oder welchen Friedh?fen - die Leichen stammen. Du f?llst als Mumie vielleicht weniger auf, wenn du versuchst, dich unauff?llig mal umzuh?ren. Au?erdem scheint auch ein Vampir in die Sache verwickelt zu sein. H?r' dich auch in diese Richtung um."

Isis zuckte mit den Schultern. "Ich werde versuchen, was heraus zu bekommen. Ich kann mich aber nicht zweiteilen. Ich h?tte im Labor noch genug zu tun."

"Das kann warten, zur Not leg was f?r Lady Rattenklein zurecht, wenn sie ihren Dienst antritt, dann kann sie sich darum k?mmern. Was anderes, Isis", wechselte Pismire das Thema, "ist Larius eigentlich immer noch mit diesem komischen kleinen, gr?nen Kerl besch?ftigt?"

"Ich glaube schon. Das letzte mal, als ich den Lance-Korporal sah, war er gerade dabei, einen Protokolld?mon zu organisieren, weil er ?ber Schmerzen im Handgelenk vom Schreiben klagte."

"Oh ihr G?tter", seufzte Pismire. "Hoffentlich schreibt er einen kurzen Bericht - ich will nicht die Lebensgeschichte von dem Ding h?ren, wir brauchen verwertbares Material."

Isis grinste: "Der Sumpfling scheint es zu genie?en, dass sich jemand um ihn k?mmert. Er ist wohl recht einsam gewesen in der letzten Zeit."

"Na prima", meinte der alte Mann sarkastisch. "Wir haben Arbeit bis ?ber beide Ohren und mein Stellvertreter mimt das Kinderm?dchen f?r ein zwielichtiges Wesen, dass vermutlich alles und jedes beeiden w?rde, vorausgesetzt, es k?mmert sich jemand um ihn."

"Haben die anderen eigentlich schon was herausbekommen?", fragte Isis gespannt.

"Keine Ahnung, ich warte eigentlich jede Minute auf einen Bericht aus der Stein?lgasse und von der Kr?selmannstra?e. Wenn wir etwas mehr Material haben, dann sollten wir uns dringend zu einer Dienstbesprechung zusammen setzten. Schick doch am besten eine Meldung an alle Beteiligten: Wir sollten uns," er schaute auf eine Stundenkerze, "um sp?testens 10 Uhr am Abend noch einmal besprechen. Am besten im "Eimer", dann kann ich bei der Gelegenheit noch was essen. Bis ich hier fertig bin, ist in der Kantine vermutlich alles weg."

"Ist schon so gut wie erledigt." Isis salutierte und verlie? den Raum.



Als sie weg war, machte Pismire sich an eine gr?ndliche Untersuchung der frischen Knochen. Es handelte sich um die Knochen eines 9 bis 12 Jahre alten Jungen. Ganz offensichtlich war das Fleisch mit einem sehr scharfen Messer von den Knochen geschabt worden. Im Bereich der Halswirbel lie?en sich Spuren eines Beiles feststellen, offensichtlich war damit der Sch?del abgetrennt worden. Danach hatte man die Knochen mit Hilfe von Chemikalien k?nstlich altern lassen, damit sie - so vermutete der Schamane - in Mitten der anderen Knochen nicht weiter auffielen. ?ber die Todesursache konnte er nur spekulieren, aber instinktiv schloss er einen nat?rlichen Tod aus. Denn dann, so dachte er, g?be es kaum einen Grund, die Leiche so sorgf?ltig verschwinden zu lassen. Nein, mit dem Tod dieses Kindes war eindeutig was faul.

Einer der Armknochen wies die Spuren eines zwei oder drei Jahre alten Bruches auf, weitere Anomalien konnte Pismire nicht feststellen. Eine Nachfrage am Wachetresen ergab, dass bisher keine Vermisstenanzeige f?r einen kleinen Jungen vorlag.

Pismire trug die bisherigen Ergebnisse f?r ein Memo an den Kommandeur zusammen, dann schaute er auf die Kerzenuhr und stellte fest, dass bis zum Treffen im Eimer noch ein wenig Zeit war. Da er schon seit ann?hernd zwanzig Stunden im Dienst war, legte er sich auf seine Liege, wickelte sich in seinen Mantel und hoffte auf ein ungest?rtes Nickerchen.

07.09.2002 16:09

Dragor Nemod



?chzend hievte sich Dragor auf das Dach. Mit seiner Kondition war es nicht mehr so gut bestellt wie fr?her. Er sollte mal ein wenig trainieren, nicht so viel im B?ro sitzen und mit Semmy streiten. Keuchend stemmte er seine H?nde auf die Knie und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Wieso hatte er auch an der Regenrinne hochklettern m?ssen? Wenn er so dar?ber nachdachte wusste er es wirklich nicht genau... es kam ihm wie ein galaktisches Gesetz vor, das man als Polizist so auf eine Dach kommt. In diesem Moment, wie er so japsend da stand, w?nschte er sich jedoch ein galaktischer Gesetzesbrecher zu sein.

Als sich der Puls des W?chters langsam wieder beruhigte begann er sich auf dem Dach umzuschauen. Dies musste das Dach sein von dem der Attent?ter den Zettel und den Sprengstoff geworfen hatte. Leider war auf diesem Dach nichts besonderes zu sehen... viele Schornsteine, ein paar Spuren von Assasinnen?bungen, ein Wasserspeier, eine Z?ndholzschachtel... Z?ndholzschachtel?

Die eventuelle Spur wurde aufgelesen und bestaunt. Leider arg verdreckt, so das man das Etikett nicht mehr lesen konnte. Trotzdem verschwand der kleine Pappquader in einer der unz?hligen Jackentaschen. Vielleicht konnte SUSI damit noch etwas anfangen. Dann fiel Dragor noch etwas auf. Eventuell hatte er etwas beobachtet.

"Entschuldigen sie," rief Dragor, als er auf den Wasserspeier zuging "Mein Name Nemod, Dragor Nemod. Ich komme von der Stadtwache."

"Von der Stadtwache?" erwiderte der urbane Troll "Vielleicht aufgrund der Explosion?"

"Ja, das ist richtig. Haben sie etwas, oder noch besser jemanden, gesehen?"

"Oh Ja, das habe ich. Da war so ein Mann, er stand ein paar Schritte neben mir, schien mich aber nicht zu bemerken. Er trug eine Kutte mit Kapuze. Die Kapuze bedeckte sein Gesicht, doch seine Nase war so lang und spitz das sie etwas hinaus lugte. Au?erdem quollen goldig-blonde Haare aus der Kapuze."

"Aha... sagen sie Herr..."

"Vogel. Sing Vogel."

"Herr Vogel, k?nnten sie eventuell mit auf die Wache kommen?"



Ein ziemlicher genervter Larius sa? dem Sumpfling gegen?ber und h?rte seiner Geschichte zu. Au?erdem hoffte er auf ein baldiges Ende derselben, da sein Block langsam voll war. Da klopfte es an der T?re und der Sumpfling unterbrach kurz seine Erz?hlung, um zur T?r zu schauen, genau wie es Larius tat. Die T?r ?ffnete sich und herein kam Dragor, gefolgt von einem Wasserspeier, der gerade so durch die T?re passte.

"Dragor! Wen bringst du denn du mit?" frug Larius

"Das hier ist Herr Vogel. Er hat denjenigen gesehen der mich und Hegelkant attackiert hat. Mir wurde gesagt das du schon die Aussage von einem anderen Zeugen aufnimmst, deshalb dachte ich du k?nntest auch Herrn Vogels Aussage protokollieren."

08.09.2002 20:22

Sillybos



Tricia McMillan erreichte das Wachb?ro und meldete die Flucht von Petro Leum. Aber niemand schien ihr zuzuh?ren. Aus Pismire B?ro drangen leise Schnarchger?usche nach drau?en, und Tricia wusste, dass es besser war, Pismire bei seinen Nickerchen nicht zu st?ren. Sie schrieb kurz auf einen Zettel, dass Petro Leum fl?chtig sei und sie alles Notwendige veranlassen wolle. Dann schob sie den Zettel unter der T?r durch.
Sie marschierte durch die SEALS-Abteilung, um jemanden zu den Stadttoren zu schicken. Doch nach einigen Minuten erfolgloser Suche machte sich sich selbst auf den Weg. Auf sich konnte sie sich schlie?lich am besten verlassen.

Hegelkant erreichte Federfeins Schreibwarenladen. Mit einem selbstbewussten Grinsen ?ffnete er die T?r und betrat mutig den Laden. Die freundliche Stimme eines ?lteren Mannes
begr??te ihn.
"Ah,
der flei?ige Sklave. Hegelkant, richtig?"
Hegelkant grinste. Er war schon oft hier gewesen, um f?r Sillybos und auch f?r sich neue Notizbl?cke und Bleistifte zu kaufen. Und seit Federfein auch Kreide im Angebot hatte, brauchte er eigentlich gar kein anderes Gesch?ft mehr aufsuchen.
"Wieder ein Standard-Auftrag?" fragte Federfein. "Zwei Bleistifte, Marke Minenstolz, H?rte zwei, und zwei Bl?cke, wei?, Gr??e Sechs?"
Hegelkant grinste weiterhin. Herr Federfein war ein so gutm?tiger Mensch, dass man ihm immer eine Freude machen wollte. Und Hegelkant sp?rte, dass es dem Schreibwarenh?ndler eine gro?e Freude sein w?rde, wenn er jetzt einfach nicken w?rde. Es ist manchmal so einfach, Menschen eine Freude zu bereiten.
"Ja, das nehme ich", sagte Hegelkant.
Federfein ging kurz nach hinten ins Lager. "Dabei ist es gar nicht so lange her, dass du das letzte Mal hier warst", sagte er dabei. "Liegt wahrscheinlich am Wetter. Mir geht es genauso, bei gutem Wetter habe ich immer die besten Ideen. Spielt das Wetter bei euch Philosophen ?berhaupt eine Rolle?"
"Gewiss, Herr Federfein", antwortete Hegelkant. "Und die meteorologische Philosophie ist ja auch wahrlich kein kleines Feld."
"Da hast du sicherlich recht", sagte Federfein, als er aus dem Lager wiederkam. "So, zwei Bleistifte, Marke Minenstolz, H?rte zwei, und zwei Bl?cke, wei?, Gr??e Sechs. Ich schreib?s auf eure Rechnung, in Ordnung?"
Hegelkant nickte, Federfein notierte.
"Darf es sonst noch etwas sein?" Federfein l?chelte den Sklaven freundlich an.
"?h, ja, in der Tat", antwortete Hegelkant. "Und zwar wollte ich Sie fragen, ob sie einen Blindenschriftd?mon da haben?"
"Einen Blindenschriftd?mon, hmm..." Federfein rieb sich das Kinn. "M?sste ich nachsehen. Wieso fragst du danach? Es wird doch hoffentlich nichts passiert sein?"
"Nein, nein. Alles in Ordnung", versicherte Hegelkant. "Es ist nur f?r die Ermittlungen bei der Wache."
"Ach so, na dann ... ich schau mal, ob ich einen da habe." Er verschwand wieder im Lager und kramte in irgendwelchen Kartons. "Mit diesen Blindenschriftd?monen ist das immer so eine Sache, f?r mich w?re das nichts, glaube ich. Aber ich bedaure solche Leute, die darauf angewiesen sind." Er durchsuchte nun die Regale. "Ich meine, das ist doch keine richtige Schrift. Das sind einfach nur ein paar komische Knubbel. Buchstaben sehen anders aus, finde ich. Mit einer klaren Linie, im deutlichen Kontrast zum Hintergrund. Das sind f?r mich Buchstaben."
"Ja, da haben Sie nicht ganz unrecht", sagte Hegelkant und sah sich um. Das direkte Angebot im Laden war relativ klein, aber man konnte nur erahnen, wie gro? das Lager hinter der Theke war.
Federfein wurde f?ndig. "Ein Blindenschriftd?mon", sagte er feierlich und kehrte aus dem Lager zur?ck. "So, hier haben wir einen, ist sogar ein recht guter. Ziemlich schnell mit eineinhalb Buchstaben pro Sekunde, und sogar mit Rechtschreibkontrolle."
"Mit Rechtschreibkontrolle? Ich dachte, denen wird der zu schreibende Text nur diktiert."
"Ja, aber sie schreiben sogar die W?rter richtig, die du falsch geschrieben h?ttest. Au?erdem fragt er von selbst nach, wenn er was nicht versteht und verbessert dich, wenn du W?rter falsch aussprichst."
"Erstaunlich."
"Und sie k?nnen sogar geschriebenen Text in Blindenschrift umwandeln. Ja, sind schon recht vielseitig, diese Knaben."
"Und r?ck?bersetzen geht auch?" fragte Hegelkant.
"Selbstverst?ndlich."
"Gut, dann nehme ich den."
Federfein reichte Hegelkant eine kleine Schachtel. Der Sklave hob den Deckel ein klein wenig an, um reinzuschauen. Der D?mon schien gerade zu schlafen. Neben ihm lagen winzige Miniaturwerkzeuge, die er vermutlich zur Herstellung der Knubbel brauchte. Und auch ein kleiner Stift f?r die R?ck?bersetzung.
"Da ihr den f?r die Wache, braucht", sagte Federfein, "nehme ich an, dass ich den hier nicht auf eure Rechnung schreiben soll."
"Ja, das stimmt", meinte Hegelkant. "Ich zahle bar. Und es w?re nett, wenn Sie mir eine Quittung ausstellen k?nnten, f?r die Wache."
"Kein Problem", antwortete Federfein und z?ckte seinen Quittungsblock. "Das macht dann 9,50 Dollar."
Hegelkant kramte in seinen Taschen. Sillybos hatte ihm genau zehn Dollar mitgegeben. "Hier bitte."
"Und hier die Quittung." Federfein nahm das Geld entgegen und gab die Quittung und das Wechselgeld heraus. "Und viel Erfolg bei euren Ermittlungen!"
"Danke, Herr Federfein, auf Wiedersehen!" Hegelkant verabschiedete sich und machte sich dann auf den Weg zum Wachhaus.

Im Wachhaus herrschte der allt?gliche Betrieb. Die einzelnen Abteilungen gingen ihren Aufgaben nach, und der stete Brief- und Berichtverkehr hielt die W?chter und Rohrpostd?monen auf Trab.
Im Eingangsbereich sa? Gefreite Alice am Schreibtisch und hatte Bereitschaftsdienst. "Hallo Hegelkant", gr??te sie, "Sillybos ist leider nicht im Haus, der ist wohl noch ein paar Spuren sichern."
"Ich wei?", antwortete Hegelkant, "ich bin eigentlich auch auf dem Weg zu ihm, aber vorher wollte ich nochmal den Kassenwart sprechen."
"Den Kassenwart?" Alice schaute Hegelkant unsicher an.
Hegelkant grinste verlegen. "Ja, also denjenigen, der sich hier um das Finanzielle k?mmert."
Alice kratzte sich am Kopf. "Ja, ?h, schon klar... hmm... Oh, da kommt Rince, frag am besten ihn mal. Der wird dir sagen, an wen du dich wenden musst."

Kommandeur Rince kam gerade zur T?r herein und ging in Richtung B?ro des Kommandeurs. Er hatte eine Menge Akten unter dem Arm und eine recht grimmige Miene, was mit Sicherheit bedeutete, dass er viel zu tun hatte.
Was ihm jetzt gerade noch gefehlt hatte, war ein naiver Sklave, der mit irgendeiner Lappalie zu ihm kam und ihn seiner kostbaren Zeit beraubte.
"?h, entschuldigen Sie bitte, Herr Kommandeur, Sir..."
"Ja, was ist denn, Hegelkant?" Freundlich grinste er den Sklaven an.
"Tja, wissen Sie, ich habe hier einen Blindenschriftd?mon gekauft, f?r die Spurensicherung, und da wollte ich Sie fragen..."
"Wenn es sich um Spurensicherung handelt, bin ich die falsche Adresse. Frag am besten Pismire dazu. Aber das wei?t du doch auch."
"Ja, Sir, aber ich meinte ja auch nur, ob mir jemand das ausgelegte Geld wiedergeben k?nnte..."
"Ach, es geht um Geld?" vergewisserte sich Rince. "In dem Fall solltest du dich an die Zahlstelle wenden. Zaddam Boschnigg hat dort gerade aushilfsweise Dienst."
"Ja, Sir, wo finde ich denn die?"
Rince deutete in eine Richtung. "Einfach nur den Gang runter und dann rechts", sagte er und setzte den Weg zu seinem B?ro fort.

"Du willst Geld?" fragte Zaddam Boschnigg erstaunt. "Sag? blo?, jetzt werden sogar Sklaven bezahlt. Ich glaube, ich habe mir den falschen Beruf ausgesucht."
"Nein, Sir, leider nicht", antwortete Hegelkant und grinste verlegen. "Es ist nur so, dass ich einen Blindenschriftd?mon gekauft habe, den wir f?r die Spurensicherung brauchen. Und da wollte ich fragen, ob sie mir das Geld daf?r wieder geben k?nnen."
"Hmm. Eine dienstliche Aufwendung also?" Der Vampir wirkte nicht gerade erfreut dar?ber.
"Ja, Sir. Sozusagen."
"Hmm. Mal sehen." Zaddam kramte in einem Stapel Papier. "Hast du dir daf?r eine Quittung geben lassen?"
"Selbstverst?ndlich, Sir", sagte Hegelkant und holte die Quittung hervor. "Hier ist sie."
"Sehr sch?n", grummelte Zaddam und zog ein zerknittertes Blatt Papier aus dem Stapel hervor und reichte es dem Sklaven. "F?ll dieses Formular aus. Wenn du Fragen hast... ich bin hier."
Hegelkant nahm das Papier entgegen und setzte sich an einen Tisch. Sillybos hatte sich immer recht gl?cklich dar?ber ge?u?ert, dass laut Vorschrift in der Zahlstelle nur Vampire arbeiten d?rfen und er selbst daf?r nie in Frage kam. Auch Hegelkant musste gestehen, dass er sich recht unwohl f?hlte. Er hatte das Gef?hl, als k?nnte jeder Fehler, den er machte, mit seinem Leben bestraft werden. Die Stimmung in der Zahlstelle war k?hl und stets voller Misstrauen.
Hegelkant musste mehrmals nachfragen, weil er die Fachsprache des Formulars nicht verstand.
Als er schlie?lich das Formblatt so gut es ging ausgef?llt hatte, reichte er es dem Vampir.
"Gut, gut", grummelte Zaddam. "Jetzt musst du nur noch zu Pismire gehen und dir die Ausgabe genehmigen lassen."
"Ich verstehe nicht ganz, Sir..."
Zaddam seufzte. War das denn wirklich so schwer zu verstehen? "Es handelt sich um eine dienstliche Investition von der Abteilung SUSI. Eine solche muss nat?rlich vom Abteilungsleiter genehmigt werden. Also muss er das Formular hier stempeln und dort unterschreiben." Er deutete auf entsprechende Stellen des Formulars. "Dann kommst du mit dem Formular wieder zu mir, und wenn dann alles seine Richtigkeit hat, erstatte ich dir das Geld f?r den Blindenschriftd?mon."
"Ja, Sir", sagte Hegelkant leise und begab sich zu Pismires B?ro.

Im Gegensatz zu Tricia wusste Hegelkant nicht, dass man Pismire lieber nicht st?ren sollte.

11.09.2002 14:09

Pismire



Pismire tr?umte von den endlosen Weiten des Teppichs, wo sich gr?ne Ebenen mit roten W?ldern, goldfarbenen Dschungeln und und blauen Weiden mischten. Alle diese Bereiche hatte er zwar nie gesehen, aber in Wehr schon den ein oder anderen Bericht dar?ber gelesen. Vielleicht besch?ftigten ihn genau diese Dinge im Schlaf, weil er sie nie im Leben wirklich zu sehen bekommen hatte. Er tr?umte, dass er ?ber die unermesslichen Weiten des Teppichs flog, als auf einmal ein Pochen den Himmel erbeben lie? und er eine Stimme seinen Namen rufen h?rte. Schon dachte er, dass der schreckliche Scheuerer doch - entgegen seiner Theorien - etwas anderes als ein nat?rliches Ph?nomen sein k?nnte, als zum zweiten mal das Pochen die Welt ersch?tterte, w?hrend er gerade ?ber Wehr, seine
Heimat, flog und sein Name "Leutnant Pismire" gerufen wurde. Nur warum sollte ihn jemand Leutnant nennen? Er war der Armee immer wohlweislich aus dem Weg gegangen.

Hegelkant h?rte das Schnarchen und klopfte erneut energisch an die T?r und rief ein zweites Mal: "Leutnant Pismire!"

Pismire schreckt hoch. Er brauchte einen Moment, bis er sich wieder im Klaren war, wo er war. Er war auf einer anderen Welt. Nicht auf dem Teppich, sondern auf einer Welt, die die Scheibenwelt hie?.
Unwillig erhob er sich von der Liege und rief: "Herein!"

Hegelkant h?rte die Stimme und wusste bereits schon, dass es vielleicht ein Fehler gewesen war, so hartn?ckig an die T?r zu klopfen. Mit einem der freundlichsten L?cheln, die er je auf sein Gesicht gebracht hatten, betrat er z?gernd das B?ro.

Pismire, der nach kurzem Schlaf sich immer noch nicht frisch und erholt f?hlte, erblickte das Gesicht Hegelkants, dass so breit grinste, dass der Schamane sich wunderte, wie Hegelkant ?berhaupt den Kopf durch die T?r gebracht hatte.

"Kannst du nicht lesen?", fuhr er Sillybos Sklaven an. "Drau?en ist ein Schild. Auf dem deutlich steht: "Bitte nicht st?ren." Und was machst du? Du st?rst mich."
"?h, Leutnant Pismire, erstens habe ich das Schild nicht gesehen, zweitens bin ich mir nicht sicher, ob ich Ihre Handschrift lesen kann und drittens...."
"Raus!!", schnauzte Pismire ungehalten. "Ich hab jetzt ?-ber-haupt keine Lust auf dieses ephebianische Gefasel!"
Er schritt auf die T?r zu, um sie energisch zu schlie?en.
"Nun, du meinst wahrscheinlich "Philosophie" und nicht "Gefasel", Herr. Nur einige Buchstabe stimmen ?berein..." Weiter kam Hegelkant nicht, weil Pismire jetzt direkt vor ihm stand und den jungen Mann sich auf Augenh?heh nach oben hob.
"Ich hab einen verdammt langen Tag hinter mir. Und ich habe allen Bescheid gegeben, dass wir uns zu einer Dienstbesprechung am Abend treffen. UND BIS DAHIN WILL ICH NICHT GEST?RT WERDEN. Und welches von den verdammten 7a W?rten verstehst du nicht???"
Um Pismires Beherrschung war es in diesem Moment eindeutig geschehen.
Wild fingernd brachte Hegelkant das Formular von Zaddam hervor.
"S?r, f?r die Zahlstelle, nur eine Bescheinigung", r?chelte er.
Schlagartig kam Pismire zur Vernunft. "Entschuldige, Hegelkant. Es tut mir leid, aber..."
"Schon gut." Hegelkant nickte beruhigend. "Wenn du mich jetzt wieder auf die Erde...?"
Pismire lie? ihn sinken. "Was ist das mit der Zahlstelle?", fragte er den jungen Mann misstrauische.
Erleichtert sprudelte Hegelkant die ganze Geschichte mit dem Blindeschriftd?mon und den Formularen und der ganzen Sache hervor.
"Wegen "hier unterschreiben und da stempeln" weckst du einen alten Mann aus dem Schlaf?"
Dann besah Pismire sich das Formular genauer. Im Kleingedruckten erfuhr er, dass - nach dem Stempel und der Unterschrift des Abteilungsleiters dieser nur noch die Formulare 22-HU-89/fbv und 3-GV-swa in sechsfacher Ausfertigung und vier weitere Formulare (14-VK-wwa, 13-AVK-2a, 27-NI-wf und 99-AO-ggf/w) von ihm auszuf?llen und von Kommandeur Rince gegenzuzeichnen waren. Offensichtlich war die "Verordnung von Ludwig dem Baum bez?glich der Wache und ihrer sonstigen Ausgaben" nie wirklich modernisiert worden. Im Geiste beschloss er, sich eine Notiz ?ber eventuelle Verbesserungen des Rechnungswesens zu machen.
"Wie viel hat der denn gekostet?", fragte er seufzend.
"Oh, S?r, er war sehr preiswert. Nur 9,50$ und er ist neu." Hegelkant strahlte. Pismire be?ugte noch einmal misstrauisch das Formular. Dann kramte er in seinem Umhang.
"F?r uns beide wir es einfacher, wenn ich dir das Geld schon mal ersetze, damit du wieder an die Arbeit gehen kannst, und ich regel das dann mit der Zahlstelle." Er dr?ckte Hegelkant das Geld passend in die Hand. "Ich nehme an, dass Sillybos dich braucht, nicht?"
"?h, ja, S?r, ich sollte so schnell wie m?glich zu meinem Herrn zur?ck kehren. Und nochmals, entschuldige die St?rung, Herr."
Pismire winkte ab: "Nein,ich habe mich zu entschuldigen. Wir sehen uns dann im "Eimer". Zur Dienstbesprechung. Wenn nichts dazwischen kommt."

Als Hegelkant den Raum verlassen hatte, seufzte Pismire kurz. Er war zwar bef?rdert worden, aber diese Aufgabe w?rde ein gro?es Loch in sein Budget rei?en. Andererseits - wenn er an die Formulare dachte - erschien ihm dieser Preis nicht zu hoch.
Er kn?llte das Formular zusammen, warf es ?ber seine Schulter in den Papierkorb und setzte sein Nickerchen fort.
Kurze Zeit sp?ter war er wieder auf dem Teppich...

15.09.2002 21:06

Larius de Garde



Larius schaute bitterb?se der T?re nach, durch die Dragor verschwunden war. Missmutig sah er dann auf den zweiten Zeugen, Herrn Vogel, und seufzte auf. Heute war absolut nicht sein Tag. Murmelnd zog er einen Bleistift aus seiner Tasche, nahm einen Notizzettel zur Hand und begann, ihn in kleinster Schrift voll zuschreiben. Er reichte ihn Herrn Vogel und schubste den Wasserspeier aus der T?re. Verdutzt begann Herr Vogel den Zettel zu lesen:

Bitte den Zeugen, Herrn Vogel, anh?ren, da er vielleicht wichtige Hinweise f?r die L?sung des Falles haben kann.. Leider habe ich zur Zeit nicht genug Zeit, um 2 Zeugen anzuh?ren, ich k?mpfe schon mit der "lebenden" Sumpfsuppe. An Herrn Vogel: Bitte in das B?ro von Leutnant Pismire gehen und sich dort als Zeuge vorstellen. Bitte evt. fliegenden Kaffeetassen ausweichen, da Leutnant Pismire ?fters vom Kaffee schlecht gelaunt ist.

Mit "freundlichen" Gr??en an Pismire
Larius

Herr Vogel schluckte und schaute noch einmal auf den Zettel. "Und da hin soll ich gehen?", dachte sich Vogel und seufzte. "Immer muss ich mein Leben f?r das Allgemeinwohl der Bev?lkerung opfern" und ging Richtung des B?ros des Abteilungsleiters, der sich noch immer in seinen Tr?umen befand und unsanft von dem Geklopfe an der T?re aus seinen Tr?umen bef?rdert wurde...

(Dieser Beitrag wird fortgesetzt, nur Pismire ging mir am Nerv, das ich ihn reinstellen sollte ;-))

01.10.2002 19:46

Pismire



Missmutig fuhr Pismire hoch, als der Wasserspeier sein B?ro betrat.
"'i' 'u 'i'i'e?", fragte das Wesen. Pismire sah ihn verst?ndnislos an.
Dann sah er den Zettel in der Hand des Wasserspeiers und griff danach und las die Notiz seines Stellvertreters.
"Macht es dir etwas aus, das Bleirohr aus deinem Mund zu nehmen, Herr", er blickte auf den Zettel, "Vogel? Ich glaube, das k?nnte beim Sprechen behilflich sein." W?hrend er zu seinem Schreibtisch ging und Herrn Vogel mit einer Geste zum Platz nehmen aufforderte, fummelte dieser sein Bleirohr aus dem Mund. Dann stakste er mit eckigen Bewegungen zum Schreibtisch und lie? sich auf einer Ecke vorsichtig nieder. Pismire beobachtete das Man?ver gespannt und hoffte im Stillen, dass sein Schreibtisch das nicht unerhebliche Gewicht des Trolls aushalten w?rde.
"Du bist also Herr Vogel?", fragte Pismire sein Gegen?ber.
"Das stimmt." Ohne Bleirohr war der Troll gut zu verstehen. "Ein W?chter war auf meinem Dach und hat gesagt, dass ich etwas wichtiges gesehen habe und mit auf die Wache kommen soll. Und dann hat ein zweiter W?chter mich zu dir geschickt. Du bist doch Leutnant Pismire?"
"Der bin ich. Wo ist dein Dach?"
"Am Bohnenstangenweg. Neben dem Garten, wo das Haus explodiert und abgebrannt ist."
"Du hast also die Explosion und den Brand gesehen?"
"Da war nicht viel zu sehen. Leider." Entschuldigend zuckte der Troll mit den Schultern. "Ich bin n?mlich kurzsichtig und ein wenig nachtblind", seufzte er. "Tja, man wird nicht j?nger."
Pismire verdrehte die Augen. Jetzt hatten sie einen Augenzeugen, dessen Aussagen den Stellenwert der Grimmigen M?rchen hatten und einen nachtblinden und kurzsichtigen Wasserspeier, der vielleicht etwas erkannt haben mochte.
"Nun, erz?hl einfach, was du gesehen hast."
"Nun, in der Nacht nicht viel. Da waren Schemen im Garten und dann waren sie verschwunden und dann hat es ganz laut gerumst und dann wurde es hell auf dem Grundst?ck, weil das Haus gebrannt hat und dann ist ein Mann ?ber mein Dach gefl?chtet. Und dann kamen andere Menschen und es wurde langsam hell und dann kamen noch mehr Menschen und die gingen wieder weg und einige blieben und dann war der Mann, der in der Nacht auf dem Dach war, auf einmal wieder da und hat irgend etwas geworfen und dann hat es wieder "rums" gemacht und dann ist der Mann wieder verschwunden. Und dann kam der W?chter und wir haben ein wenig geredet und dann bin ich zur Wache gekommen und das war's eigentlich." Erwartungsvoll sah der Troll Pismire an.
"?h, danke, Herr Vogel, dass war ein wenig schnell. Was dagegen, wenn wir das ganze ein wenig langsamer angehen?"
Der Troll nickte langsam.
"Also, du hast die Explosion in der Nacht gesehen. Wei?t du, wann das war?"
"Vier Stunden nach Mitternacht."
"Wie kannst du da so sicher sein?"
Der Troll seufzte. Offensichtlich ein begriffsstutziger und langsamer W?chter, dachte er. "Nun, der Horizont wurde langsam hell. Und ich habe ein Menge Erfahrung mit dem Hellwerden des Horizonts. Ich beobachte das schon einige Jahrhunderte.
"Gut. Aber das, was auf dem Grundst?ck geschehen ist, das konntest du nicht so genau sehen."
Der Troll nickte.
"Nun zu dem Mann, der zweimal auf deinem Dach war. Wie sah er aus?"
"Er hatte eine Kapuze ?ber das Gesicht gezogen. Und einen schwarzen Umhang an. Sein Gesicht konnte ich nat?rlich nicht sehen."
"Woher willst du dann wissen, dass es beide Male der selbe Mann war?", fragte Pismire erstaunt.
"Er hat gerochen. Und zwar beide Male nach Platte. Beim
ersten Mal hat er st?rker gerochen, beim zweiten Mal etwas weniger."
"Platte? Bist du da sicher?", wollte Pismire aufgeregt wissen.
"Hm, ja, war Platte. Mein Cousin dritten Grades hat das Zeug immer genommen. Und ist dann ?ber die D?cher geturnt. Und hat mich immer besucht und wollte, dass ich das auch nehme. Aber ich wollte das nicht. Und eines Tages hat er zu viel genommen und ist vom Dach auf den Hier-gibt's-alles-Platz geknallt. Hat m?chtig gerumst." Herr Vogel nickte noch einmal mit Nachdruck.
"Der Mann hatte also eine Kapuze ?ber den Kopf gezogen, einen schwarzen Umhang an und roch nach Platte", ?berlegte Pismire laut. "K?nnten es nicht zwei verschiedene M?nner gewesen sein?"
"Nein." Herr Vogel sch?ttelte den Kopf. "Gr??e stimmte, spitze Nase ragte aus der Kapuze und bei Tag konnte ich sehen, dass er blonde, lockige Haare hatte. Die quollen unter der Kapuze vor."
"Wie gro? war der Mann?"
Der Troll deutete eine H?he an, die auf einen Mann von etwas ?ber 1,7m deutete. "So hoch. Und rundlich. Klein und fett, w?rde ich sagen." Wieder nickte Herr Vogel und schaute Pismire an, der eifrig Notizen machte. "Das langsam genug?", fragte er.
"?h, ja, danke." Pismire schmunzelte.
Viel mehr war aus Herrn Vogel aber nicht heraus zu bekommen. Dennoch hatte Pismire den Eindruck, dass sie langsam bei diesem Fall weiter kamen.
Da vor der Dienstbesprechung im 'Eimer' noch ein wenig Zeit war, diese allerdings f?r ein ordentliches Nickerchen nicht mehr reichen w?rde, machte Pismire sich ins Labor auf, wo Isis und Lady Rattenklein mittlerweile einen gro?en Teil der Untersuchungen abgeschlossen hatte. Die Aussage von Herrn Vogel konnte dort best?tigt werden - an der v?llig aufgeweichten Streichholzschachtel, die Dragor ins Labor gebracht hatte, lie?en sich Spuren von Platte nachweisen. Auch unterhalb der Ruine in den G?ngen konnte das Labor Spuren von Platte finden.
"Nun, dann wissen wir vermutlich, was in dem Keller in den F?ssern gelagert worden ist", meinte Isis.
Pismire nickte. "ich frage mich, ob der Brand gelegt wurde, um die Spuren f?r den Plattehandel zu beseitigen oder ob es dazu diente, die Leiche des Jungen verschwinden zu lassen."
"Vielleicht beides, S?r", meinte Lady Rattenklein. "Ich meine, vielleicht hat da jemand zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollen."
"Gut m?glich", spekulierte Isis. "Doch wie passt dann der Auftrag an die Baufirma da rein - ich meine, warum wurde der Abriss noch mal um zwei Tage verschoben?"
Pismire zuckte mit den Schultern. "Vielleicht hat sich jemand mit seinem Zeitplan versch?tzt und brauchte noch einmal zwei Tage l?nger. Oder es gibt zwei unterschiedliche Auftraggeber. Ich hoffe, dass wir Petro Leum finden. Letztendlich kann nur er darauf die Antwort wissen."
"Wenn die Auftr?ge nicht schriftlich kamen", meinte Lady Rattenklein. "Einige Blindenschriftd?monen k?nnen sowohl geschriebene als auch gesprochene Sprache in Blindenschrift umwandeln."
Bei der Erw?hnung des Blindenschriftd?monen seufzte Pismire und dachte an die Anschaffungskosten, die er noch zu berappen hatte.
"Wo ist eigentlich der Zettel, der nach Dragor und Hegelkant geworfen wurde?", fragte er die Laborantinnen.
"Oh, den hat Larius noch in seinem B?ro. Er wollte ihn sich anschauen, scheint aber noch nicht dazu gekommen zu sein", meinte Isis.
"Er hat immer noch den Sumpfling da drinnen?", fragte Pismire.
Lady Rattenklein nickte. "Scheint ein schwieriger Kunde zu sein." Sie grinste. "Hoffentlich musste Larius nicht schon wieder Sumpfsuppe essen, sonst f?llt der uns noch aus."
"Auf jeden Fall werde ich keinen Fuss da rein setzen, solange der Sumpfling noch da drin ist. Das halte ich nicht aus", entgegnete Pismire. "Ich werd mal versuchen, den Besitzer des Grundst?cks ausfindig zu machen, wenn jemand nach mir fragt, ich bin erst bei Rince und dann im Archiv."

14.10.2002 14:06

Sillybos



Sillybos ging im B?ro der Abrissfirma auf und ab und ?berlegte.
Was hatte er hier eigentlich noch zu tun? Alle wichtigen Unterlagen und verd?chtigen Leute waren verschwunden, es war nach Feierabend und die Belegschaft war auch schon gegangen. W?hrend Hegelkant den Blindenschriftd?mon gekauft hatte, hatte Sillybos das B?ro noch mal von oben bis unten durchsucht, ohne Erfolg. Das einzig interessante an diesem Ort war lediglich noch die Blindenschrift an der Au?enseite des Fensters.
Hegelkant kam angelaufen, unter seinem Arm hielt er eine kleine Pappschachtel.
"Hier, Herr. Ich bringe euch den Blindenschriftd?mon", rief er schon von weitem.
Geduldig wartete Sillybos an der T?r und sah Hegelkant beim Herbeilaufen, Abbremsen und Verschnaufen zu. Dann nahm er von ihm die Pappschachtel entgegen.
"Der d?rfte f?r unsere Zwecke ausreichend sein, Herr", meinte der Sklave, als sein Herr die Schachtel behutsam auf dem Schreibtisch abstellte und den Blindenschriftd?mon herausholte. "Und Leutnant Pismire war so freundlich, mir das Geld gleich wiederzugeben." Strahlend holte Hegelkant die 9,50$ von Pismire und die 50 Cent Wechselgeld von Federfein hervor und gab sie Sillybos.
Abwesend steckte der Philosoph das Geld ein und betrachtete den Blindenschriftd?mon kritisch. Dieser schien nicht ganz gl?cklich dar?ber zu sein, dass er aus seinem Schlaf geweckt wurde.
"Hoffentlisch isses wischtisch", meinte der D?mon launisch.

* * *


Der Schreibwarenh?ndler Federfein hielt in seinem Lager Ordnung. Alle Blindenschriftd?monen lagen in ihren Pappschachteln, die wiederum fein s?uberlich auf einem Regal an der hinteren Wand lagen. Vor jeder Schachtel stand ein separates Schild, auf dem geschrieben stand, um was f?r einen Blindenschriftd?mon es sich handelte.
Nur ?u?erst selten kam es vor, dass Schild und Inhalt der Schachtel nicht ?bereinstimmten.

* * *


Sillybos ging mit dem Blindenschriftd?mon nach drau?en zu dem beschrifteten Fenster. Dort hielt er mit der einen Hand den D?mon an die entsprechende Stelle, in der anderen Hand hielt er eine kleine ?llampe, mit der er die Stelle ausleuchtete. Hegelkant stand auf der Innenseite des Fensters und hielt Block und Bleistift parat. Er sollte die Nachricht mitschreiben, die der D?mon ihm ?bersetzte.
"Isch erkenn' hier gor nischts."
"Wie, du erkennst nichts?" Sillybos' Stimme klang schon ziemlich genervt.
"Ohne meine Brille wird das nischts, Kumpel", sagte der D?mon.
Sillybos atmete tief durch. "Hegelkant, sieh mal nach, ob in der Schachtel eine kleine Brille liegt."
Hegelkant ging zum Schreibtisch und kehrte kurze Zeit sp?ter wieder zur?ck zum Fenster. Sein Grinsen wurde von Sillybos' Gesichtsausdruck j?h gestoppt.
"Ja, Herr, in der Tat. Eine recht niedliche kleine Brille", sagte Hegelkant und reichte die Miniaturbrille durch das Fenster nach au?en.
Der D?mon setzte sich die Brille auf und begann, die Nachricht unter dem Fenster zu lesen.
"Und deswegen habt ihr misch geweckt?" fragte er.
"Nun sag schon, was da steht", forderte Sillybos.
Der Blindenschriftd?mon sah nochmals zu der Nachricht und dann zu Sillybos. "'Bitte nischt ?ffnen!'" sagte er.

* * *


Wenige Minuten sp?ter befanden sich Sillybos und Hegelkant bereits auf dem Weg zum "Eimer". Hegelkant trug die Pappschachtel mit dem Blindenschriftd?mon unter dem Arm.
"Das war wohl ein Reinfall, Herr", sagte Hegelkant.
"Ach, Hegelkant, solche Sachen passieren. Das ist nicht weiter tragisch."
"Ich finde es jedes Mal deprimierend, wenn Hoffnungen oder Erwartungen nicht erf?llt werden, Herr."
"Das verstehe ich gut, Hegelkant. Aber auch negative Erfahrungen sind notwendig, denn eine Hoffnung beinhaltet auch immer die M?glichkeit, sich nicht zu erf?llen."
"Aber ihr h?ttet es doch auch besser gefunden, wenn es eine hei?e Spur gewesen w?re, Herr?"
"Ich bin Hauptgefreiter, Hegelkant. Ich finde mich mit dieser Situation ab, das Bedauern ?berlassen wir lieber anderen."
An einer Kreuzung blieben sie stehen.
"Warum sollen wir eigentlich zum 'Eimer', Hegelkant?"
"Ich wei? nicht, Herr. Leutnant Pismire hat dort eine Dienstbesprechung angeordnet, soweit ich mitbekommen habe. Um 10 Uhr abends."
"Dann lohnt es sich wirklich nicht, noch zum Wachhaus zur?ckzukehren. Wir m?ssten dann ja sofort schon wieder aufbrechen, wenn wir dort ank?men. Lass uns also gleich zum 'Eimer' gehen, wir k?nnten ja vor der Besprechung dort noch eine Kleinigkeit essen."
"Ja, Herr. Allerdings habt ihr noch immer nicht eure Dienstmarke wieder."
"Ich wei?, Hegelkant. Aber ich hoffe, dass meine Kollegen ein bisschen mitdenken und sie mit zur Dienstbesprechung bringen. Es w?re mir mehr als unangenehm, wenn z.B. Kommandeur Rince jetzt oder nachher zur Dienstbesprechung auftauchen w?rde, und ich h?tte meine Dienstmarke nicht dabei."
"Ich verstehe, Herr."

19.10.2002 20:50

Tricia McMillan



In einem leichten Laufschritt war Tricia unterwegs zum Mittw?rtigen Tor Ankh-Morporks. Wo w?rde ein fl?chtiger Blinder versuchen, die Stadt zu verlassen? Angestrengt dachte sie nach. Er w?rde auf jeden Fall Hilfe brauchen, da war sie sich sicher. Die Frage nur, welche Helfer Petro Leum aufbieten konnte? Pl?tzlich blieb sie mit einem heftigen Aufschnaufen stehen. Mit der flachen Hand schlug sie sich vor die Stirn und murmelte aufgeregt vor sich hin:
"Klar, er verl?sst die Stadt gar nicht. Damit muss er ja rechnen, dass wir die Torw?chter informieren. Eine so unauff?llige Gestalt ist er ja dann doch nicht, dass er sich da durchmogeln k?nnte. Er bleibt also in der Stadt. Aber wo?"
Gr?belnd ging Tricia wieder in Richtung
Stadtmitte. Als sie einen kleinen Schatten ?ber sich sah, pfiff sie schrill und die Brieftaube kam in einem eleganten Bogen vom Himmel geschossen und setzte sich auf ihre Schulter. Mit einem leisen "Gurr?" setzte sie dazu an, ihren Darm auf Tricias Uniform zu entleeren. Die W?chterin packte die Taube mit grimmigem Gesicht und hielt sie sich vor die Nase, so dass sie ihr in die Augen schauen konnte.
"Du ... kackst ... mir ... nie ... wieder ... auf ... die ... Uniform ... oder ... ich ... mach ... Gulasch ... aus ... dir! Klar?", br?llte sie die verdutzte Taube an.
?ngstlich zitternd stie? die Taube eine verlegenes "Gurr" aus.
"Ich sehe, wir verstehen uns. H?r zu, zur Sicherheit gebe ich dir diesen kleinen Zettel mit, flieg alle Tore ab und nimm den Zettel immer wieder mit."
Mit einer schnellen Handbewegung beschleunigte Tricia die nerv?se Taube und warf sie hoch in die Luft. Der Vogel flatterte schnell mit den Fl?geln und machte, dass er davon kam.
"Besser auf Nummer sicher gegangen", dachte Tricia und war doch froh, dass gerade eine Taube vorbeigekommen war, der sie die Beschreibung des fl?chtigen Petro Leum mitgeben hatte k?nnen.
"So, aber damit bin ich ja auch noch nicht recht viel weiter, wenn wir ehrlich sind", ?berlegte sie. "Wenn wir nur endlich w?ssten, wer den Auftrag gegeben hat." Nach einer Weile Nachdenkens, kam ihr ein Gedanke. Zwar ein unangenehmer, aber immerhin, es schien eine L?sung zu sein. Langsam und sehr nachdenklich machte sie sich auf den Weg zum Patrizierpalast. Vor dem Lieferanteneingang des Palastes blieb sie stehen. Wer auch immer den Befehl zum Abbruch des Hauses gegeben hatte, konnte nur der Eigent?mer gewesen sein, hatte sie vorhin schlussgefolgert. Und der Eigent?mer musste dann ja auch zumindest auch beim Kauf des Grundst?cks Steuern zahlen. Und wer einmal Steuern gezahlt hatte, wollte ja wohl im Archiv des Patriziers aufzufinden sein. Die Frage war nur, wie kooperativ die Angestellten sein w?rden.
Tricia atmete nochmal tief ein, stellte sich aufrechter hin und stie? die T?r zum Patrizierpalast auf. Die Lieferantent?r f?hrte direkt in die Palastk?che, in der es gerade hei? herging. Etliche K?che rannten aufgeregt umher, K?chenjungen und -m?dchen wuselten dazwischen herum und auf Tricia achtete niemand. Vorsichtig, damit niemand etwas auf sie sch?ttete, durchquerte sie den hei?en Raum und bog dann nach rechts ab, auf den Weg zum Archiv im Keller. Nach einer schier endlosen Wanderung durch graue kalte G?nge, erreichte sie endlich eine fast 3 Meter hohe Holzt?r, die den Eingang zum Archiv bildete.

Tricia klopfte an die T?r. Nach einiger Zeit h?rte sie von drinnen ein leises Schlurfen, dann wurde die T?r ge?ffnet.
"Ja, was ist denn schon wieder? Bin ich hier ein Auskunftsb?ro, oder was?" ein kleines verhutzeltes M?nnlein schaute grimmig durch eine dicke Brille auf den Gang hinaus und fixierte Tricia halb w?tend, halb neugierig.
"?hm, S?r, ich komme von der Stadtwache und in der Tat, wir ben?tigen ihre Hilfe bei der Aufkl?rung eines Verbrechens"
Der Mann schaute sie ungl?ubig an.
"Ein Verbrechen? Und dazu brauchst du meine Hilfe, M?dchen?" Pl?tzlich schien er um Jahre j?nger zu werden.
"Ja, komm ruhig rein. Wei?t du, als ich ein junger Bursche war, da hab ich immer davon getr?umt, ein ber?hmter Ritter zu werden, mit Pferd und Schwert und allem. Aber naja, der Gr??te war ich ja noch nie und mit der Kraft war's auch nicht so weit her. Geschweige denn, dass ich genug Geld gehabt h?tte, mir ein Pferd oder Schwert zu kaufen. Meine Gro?eltern gaben mir dann etwas Geld, um nach Ankh-Morpork zu kommen und hier habe ich etliche Jahre als Briefeschreiber gearbeitet. Da habe ich eine Menge Helden kennen gelernt. Nette Leute, allesamt. Wirklich! Aber schreiben konnten nur die wenigsten. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, ich wollte Gutes tun, Jungfrauen retten, wei?t schon", er zwinkerte Tricia listig zu und h?pfte beinahe um sie herum. "Aber das hab ich schon erw?hnt, dass ich dazu nicht so gut geeignet war, nicht wahr?", er machte eine kurze Pause, um Luft zu holen, die Tricia benutzte, ihn zu unterbrechen.
"S?r, bitte, es ist dringend, k?nnten sie nicht einfach in den Akten ?ber Grundst?cksk?ufe nachsehen? Ich brauche den Eigent?mer eines Grundst?cks in der Kr?selmannstra?e"
"Hm, ja, sicher, hier entlang", mit kleinen trippelnden Schritten huschte der Mann vor Tricia in die Tiefen des Archivs. In einem der zahlreichen G?nge blieb er stehen und zog zielsicher ein Buch aus dem Regal.
"Hier, hier, hier haben wir's", grinste er gl?cklich. "Oh, ich bin so aufgeregt, ein Verbrechen und ich kann helfen es aufzukl?ren, ja?" mit gro?en Augen schaute er Tricia an.
Bei dem ?berschwang des alten Bibliothekars musste Tricia unwillk?rlich ein klein wenig schmunzeln.
"Sicher doch, ich denke, sie k?nnen eine gro?e Hilfe sein"
Vorsichtig beugte sie sich dem Mann ?ber die Schulter und zeigte ihm auf dem Plan der Kr?selstra?e das Grundst?ck, auf dem das abgebrannte Haus gestanden hatte.
"Hm, soso, ja", der Mann bl?tterte in dem Buch weiter zu den Steuereintr?gen. Dann runzelte er die Stirn, bl?tterte wieder zur?ck, dann wieder vor.
"Merkw?rdig? Da stimmt doch was ... oh nein", fast schon entsetzt schaute der Mann zu Tricia auf.
"Die Seite ist herausgerissen worden! Hier, die Reste kann man noch sehen", er deutete auf das Buch.
"Aber? Wer kann das denn gewesen sein? Hier kommt doch eigentlich keiner rein?" ihre Stimme schwankte zwischen Entsetzen und Entt?uschung. Kaum hatte man hier mal eine brauchbare Spur gefunden, schien alles schon wieder verloren.
"Ach, M?dchen, hier kommt doch fast jeder rein, der will. Es gibt ja kaum Sicherheitsvorkehrungen, wer sollte denn schon alte Steuerb?cher stehlen", sagte der Mann traurig.
"Aber ich habe eine gute Nachricht, die der Dieb vielleicht nicht wusste. Nach der Seitenzahl zu urteilen muss das Grundst?ck schon vor mehr als 25 Jahren verkauft worden sein. Damals gab es noch eine zweite Steuer, die bezahlt werden musste. N?mlich f?r die Stra?e selbst, die damals noch die B?rger selbst bezahlten. Wir k?nnen als einfach in dem anderen Buch nachsehen", er grinste verschmitzt.
"Hoffentlich wusste der Dieb das nicht", meinte Tricia pessimistisch.

Nach einigem Wandern durch die G?nge und B?cher suchen, stellte es sich tats?chlich heraus, dass der Archivar recht gehabt hatte. Aus dem aufgeschlagenen Buch schrieb er einen Namen heraus und gab ihn Tricia.
"Danke, ohne sie h?tten wir das nie geschafft" ?berschw?nglich umarmte Tricia den kleinen Mann.
Der wurde daraufhin ganz rot und verlegen.
"So dachte ich mir das immer, wenn ich mal eine Jungfrau rette", stammelte er.
Tricia winkte ihm noch zu und verschwand dann schnell aus dem Palast. Drau?en fand sie erst die Zeit, den Zettel durchzulesen. Sie schaute einmal drauf, zweimal, dann seufzte sie.
"Auch das noch"

Im Eimer sa?en Hegelkant und Sillybos schon an einem Tisch und hatten die Eingangst?r im Auge. Als Tricia beim Hineingehen die beiden sah, st?rmte sie sofort auf die zwei zu und knallte den Zettel auf den Tisch.
"Ich hab herausgefunden, wem das Grundst?ck geh?rt und ich bin sicher, der steckt mit Petro Leum unter einer Decke. Wir m?ssen sofort dahin, ich vermute, dass Leum dort untergetaucht ist"
?berrascht starrten Sillybos und sein Sklave auf den Zettel und versuchten, die krakelige Schrift des Bibliothekars zu entziffern.

23.10.2002 14:38

Larius de Garde



** Inzwischen in Larius seinem B?ro **

"So, zum allerletzten Mal. Das ist ein Diktierd?mon und D?monen m?gen bekanntlich keine festen Nahrungsmittel, sondern nur Zigaretten. Also unterlass es bitte, dass du dem D?mon deine Sumpfsuppe anbietest."
"Okay, Freund. Ich werde kleinem, witzig aussehenden Freund keine weitere Sumpfsuppe mehr anbieten."
"Okay, das ist sehr gut. Also, wenn du bereit bist, w?rde ich gerne."
"Was ist eigentlich in der Sumpfsuppe drinnen, Gr?ner? Mich w?rde das zu sehr interessieren. Ist immerhin besser als dem W?chter da stundenlang zuzuh?ren und sich ?ber seine Rechtschreibfehler lustig zu machen."
"Ich warne dich nur ein Mal, D?mon. Mach dich nicht ?ber mich lustig. Das k?nnte f?r dich.."
"In Sumpfsuppe sind viele Geheimsachen drinnen wie zum Beispiel s?dsumpfischen Wildgras, das nur in Heimat von Sumpfling w?chst. Au?erdem sind noch taufrische Tentakel drinnen, die es in jeder guten Apotheke zu kaufen gibt, Freund."
"Sag mal, seh ich so aus wie Alfred Biolek?? Sind wir hier jetzt beim Kochduell von Sumpfsuppe angelangt oder wie oder was??"
"Jetzt lass doch den kleinen weitererz?hlen. Besser als dir.."
"...dabei zuh?ren, dass ich furchtbare Rechtschreibfehler mache und du dich dar?ber lustig machst. Aber k?nnt ihr das vielleicht auch nach der Befragung des Zeugen Sumpfling machen? Ich hab auch anderes zu tun, als mich ?ber Essen zu unterhalten.."
"Freund, nicht aufregen, Freund. Hier, nimmt Kostprobe von Anti-Aggressions-Sumpfsuppe"
"Wehe, das Tentakel versucht mich in die Suppe mit Liebe hineinzuziehen und dort mit dem Zeug zu f?ttern. Wenn das passiert, dann lauschet meinen Worten: Ich komme wieder.. als Sumpfsuppe."
"Jaja, leere Versprechungen. Also, Kleiner, was sind die ganzen Zutaten??"

Larius, der genervt seinen Blick ?ber den Schreibtisch wandern lies, bemerkte, dass er noch nicht die Knubbel unter dem Zettel mit der Aufschrift: HAU AB! mit dem Blindenschrift-D?mon untersucht hatte.
Missmutig zog er einen Zettel hervor, kritzelte: "Brauche Blindenschriftd?mon, schick ihn bitte zu Wache!" darauf, stand auf und ging zum Fenster. Eine dicke, fette Taube, die gerade gen?sslich ihren Darm auf dem Fensterbrett entleert hatte,
konnte nicht rechtzeitig genug entkommen und wurde von Larius eingefangen. Murmelnd befestigte dieser die Nachricht an der Taube und murmelte vor sich hin: "Wenn du sie nicht zu Sillybos bringst, gibts heute Taubenfrikasse." und lies die Taube fliegen.

30 Minuten sp?ter

"Ich habe Ihnen heute etwas vorbereitet. Heute empfehlen wir: Sumpfsuppe, die den W?chter verschlingt."

Larius, dem die Worte des D?monen absolut nicht gefielen, zog sicherheitshalber sein Schwert und schaute dem D?mon finster zu, wie dieser sich am Boden w?lzte und vor sich hin kicherte. Finster blickend steckte er sein Schwert wieder weg und ging einen Schritt weiter, passte jedoch nicht auf und konnte es deshalb auch nicht verhindern, dass der lachende D?mon unter seinen Stiefel kam und zerquetscht wurde. Seufzend dass heute absolut nicht sein Tag sei, nahm Larius ein Taschentuch hervor und kratzte den Rest des D?monen zusammen, der etwas "gepl?ttet und profiliert" am Boden lag. Murmelnd sah er sich um und suchte einen Ort, wo er den D?monen vor Pismire verstecken k?nnte. Suchend lies er den Blick durch den Raum schweifen. Sein Blick blieb an dem Kessel mit der Sumpfsuppe h?ngen, als w?rde die Sumpfsuppe ihn magisch anziehen.

"Hmm.. Sumpfsuppe ist zwar gut, aber es fehlt noch die d?monische Fleischeinlage."
"Stimmt, Freund! Fleischeinlage fehlt!" Der Sumpfling riss Larius das Taschentuch mit den ?berresten des D?monen aus der Hand und warf es in die Sumpfsuppe. Schmatzend zog das Tentakel den D?mon in die tiefsten Tiefen der Sumpfsuppe.
"Du hast nichts gesehen.. Falls jemand ihn bemerkt, es war ein Versehen.."
"Ja, Freund. Ich haben nichts gesehen.. Ich habe gesehen, dass gesehenes Versehen war."
"Na dann k?nnten wir uns doch wohl an deine Zeugenaussage setzen, oder??"

Eine halbe Stunde sp?ter war es endlich soweit. Mit einem vollgeschriebenen Aktenorder, der zirka ein Kilogramm wog, marschierte Larius in Richtung Pismires B?ro und klopfte an. Als sich jedoch niemand meldete, ?ffnete Larius die T?re und steckte vorsichtig den Kopf hinein, um sicher zu gehen, dass er nicht den Chef bei seinem Schl?fchen st?ren w?rde. Murmelnd machte er die T?re komplett auf und ging in Richtung Schreibtisch, wo er sogleich seine Akte auf den Aktenberg, der sich auf dem Schreibtisch t?rmte, hinlegte. Leider begann die Akte zu rutschen und fiel in Richtung B?rostuhl vom Aktenberg, wo gerade der neu erworbene Blidenschriftd?mon sa?, der endlich angekommen war und sich gerade ein Schl?fchen genehmigen wollte. Durch das Gewicht, das von oben auf den D?mon fiel, war es nur eine ziemlich kurze Begegnung mit der Wache, denn das Gewicht ?bte so einen Druck auf den D?monen aus, dass dieser seinen letzen Atemzug machte, bevor er richtig zum Dienst hatte eingesetzt werden k?nnen.

"Verdammt, was machen wir jetzt blo??"
"Was hast du denn getan, Freund?? Ich habe nichts gesehen."
"Der Einzige, der nichts gesehen hat.. Was glaubst du, wenn der Leutnant die Sauerei da sieht und draufkommt: Hey, das war der Larius! Ich darf dann nicht nur f?r eine Woche die Toiletten schrubben. Hast du irgendwelche Ideen??"
"Ja, Freund! Spurenbeseitigung, Freund!"
"Oh nein, dem Tentakel wird dann schlecht vor lauter D?monen.." Er seufzte innerlich auf "Ich glaub, ich sollte es sofort Pismire sagen, bevor er draufkommt. Das wird noch immer am besten sein."
"Glaubst du, Freund?"
"Immerhin besser als ein Tentakel mit D?monen zu vergiften."

01.11.2002 18:43

Pismire



"Wie bitte, weiter seid ihr noch nicht?" Pismire schaute seinem aufgebrachten Chef freundlich l?chelnd ins Gesicht, wohl wissend, dass weder verlegenes F??escharren noch der Satz "Immerhin haben wir eine ganze Menge herausbekommen" ihm hier und jetzt noch helfen w?rde.
"Nun, ich bin mir ziemlich sicher, dass wir den Fall in sp?testens zwei Tagen abschlie?en k?nnen."
"Das hoff' ich f?r euch", knurrte Rince und stie? eine den Raum vernebelnde Wolke von Zigarrenqualm aus. "Aber du bist doch sicher nicht nur gekommen, um mich auf dem Laufenden zu halten, oder?"
"Nein, S?r, ich m?chte gerne wissen, wie die Eigentumsverh?ltnisse bei dem Grundst?ck eigentlich sind. Und da dachte ich mir, dass ich auch dich fragen kann und mir so den Gang zum Archiv einfach spare",
entgegnete Pismire, der wusste, dass kaum jemand die Stadt so gut kannte wir der Kommandeur der Wache.
"Tja, wenn ich mich richtig erinnere, dann geh?rte das Grundst?ck fr?her dem alten Trefalis Strone. Nach seinem Tod eines seiner Kinder das Grundst?ck geerbt haben, entweder Mine, Albert oder Allka. Aber Albert ist vor - Moment - zwei oder drei Jahren zusammen mit seiner Frau bei einem seltsamen Unfall zu Tode gekommen. Bleiben entweder dessen Sohn Brokol, oder sein Onkel Mine oder die Tante Alllka."
Pismire machte sich eifrig Notizen. "Als m?gliche Besitzer kommen also Brokol Strone, Mine Strone oder Allka Strone in Frage?", versuchte er das Erz?hlte zu rekapitulieren.
"Ne", sch?ttelte Rince den Kopf. "Pone, die Dame hei?t jetzt Allka Pone, geborene Strone, verwittwete Selzer."
"Was war an dem Unfall seltsam?", hakte Pismire nach, den das Wissen seines Vorgesetzten was die Einwohner von Ankh-Morpork betraf immer wieder ?berraschte.
"Die beiden sind zusammen mit dem Abort des Hauses in die Luft geflogen, aber die Gilde der Klempner, Rohrleger und Blechschmiede und die Gilde der Abortreiniger konnten sich das beide nicht erkl?ren. Auch die Palastwache, die auf Wunsch der Familie ermittelte, konnte nichts finden - was ja nun auch niemanden erstaunt. Aber auch wir haben nichts konkretes herausgefunden. Der Sohn lebt weiterhin mit seinen beiden Onkeln und der Tante in dem Haus. Wenn ich mich richtig erinnere, dann sind die beiden leiblichen Verwandten als Vormund f?r den Jungen eingesetzt."
"Wie alt ist das Kind?", fragte Pismire gespannt.
"Er m?sste jetzt", Rince kniff ein Auge zu und schaute ?berlegend in die Luft, "acht oder neue Jahre alt sein. Ich erinnere mich an ein schmales, blasses B?rschchen mir neugierigen Augen."
Pismire seufzte, weil er an die Leichen in seinem Labor dachte.
"Tja, dann sollten wir doch mal bei den Familien Strone und Pone vorbei schauen."
"Gute Idee."

Als Pismire das B?ro von Rince verlassen hatte, traf er auf seinen Stellvertreter, der mit einem leicht verlegenen Grinsen und mit dem Sumpfling im Schlepptau bereits im Gang auf ihn wartete.
"?h, Leutnant Pismire", salutierte er zackig, "melde, dass die Sache mit den Protokollen mit den Augenzeugen abgeschlossen ist."
"Wenn du mir das so meldest, dann kommt doch mit Sicherheit noch irgend etwas Unangenehmes hinterher oder?", fragte der alte Schamane mit einem leicht resignierenden Seufzer.
"Nein, Freund, alles gut und Sumpfsuppe nun auch volleeeeeeeeendet mit leckerer d?monischer Fle...hmmmpfmpf"
Im letzten Moment versuchte Larius zu retten, was nicht mehr zu retten war, indem er dem Sumpfling den Mund zuhielt.
Mit einem schwer zu deutenden Gesichtsausdruck fragte Pismire scheinbar freundlich nach: "Ach, die Sumpfsuppe erhielt einen D?mon als Fleischeinlage?"
Eifrig nickte der Sumpfling, w?hrend Larius das Gesicht verzog.
"Oh, lass den kleinen Kerl ruhig los. Ich glaube, er wollte mir etwas sehr interessantes mitteilen."
"?h, Leutnant, es ist so." Larius holte tief Luft. "Der Protokolld?mon, den wir hatten..."
"Hatten? Ich dachte, wir haben zwei Protokolld?monen. Und seit neuestem auch noch einen Blindenschriftd?mon, der eine Menge meines Soldes gekostet hat."
"Oh, Freund, das nicht schlimm, weil Sumpfling auch lesen k?nnen Blindenschrift."
Irritiert schaute Pismire das kleine gr?ne Wesen an.
"Was, bitte, hat das jetzt mit dem Protokolld?mon zu tun?"
Strahlend blickte der Sumpfling zu ihm auf, w?hrend Larius versuchte, mit dem Hintergrund der Wand zu verschmelzen.
"LARIUS?"
"?hm, S?r, nun", stammelte Larius, "der Blindenschriftd?mon..."
"... der eigentlich sicher und gut aufgehoben in den H?nden von Lance-Korporal Sillybos oder vielmehr Hegelkant sich befinden sollte...", schob Pismire fragend ein.
"?h, auf dem Zettel, der auf Dragor und Hegelkant geschmissen wurde, war noch etwas in Blindenschrift. Also hab ich eine Transporttaube geschickt, weil der Blindenschriftd?mon in die Wache kommen sollte. Aber er ist dann irgendwie in deinem B?ro gelandet. Du warst aber nicht da. Und da hab ich dann versehentlich den Aktenstapel ins Rutschen gebracht. Und da war dann der D?mon drunter. Und die Dinger scheinen echt nicht viel auszuhalten", beendete Larius seinen Bericht.
"Ich muss das jetzt nicht wirklich verstehn, oder?", fragte Pismire resignierend.
"Ist aber nicht so schlimm, weil der kleine hier", Larius deutete eifrig auf den Sumpfling, "das auch lesen kann."
"Und den s?ndteuren Blindenschriftd?monen habt ihr dann in die Sumpfsuppe getan?", fragte Pismire fassungslos.
"Nein, Freund, den anderen platten D?monen wir tun in Sumpfsuppe, aber zwei D?monen sind zu viel f?r eine Suppe", machte sich der Sumpfling bemerkbar.
"?h, S?r, der Protokolld?mon, da bin ich aus Versehen drauf getreten und dann war er platt." Larius Versuch, die Sache ruhig zu berichten, brachte nicht den gew?nschten Erfolg.
"Ihr habt sie doch nicht mehr alle!!", br?llte Pismire. "Ich will sofort wissen, was ihr beide da getrieben habt und das sofort und ich will eine verdammt logische Begr?ndung f?r euer Tun und Treiben."
Rince T?r ?ffnete sich und der Kommandeur erschien in der ?ffnung.
"Kannst du mir bitte erkl?ren, was du hier so rumbr?llst?"
"Ich kann hier gar nichts erkl?ren, S?r. Und wenn die beiden versuchen, irgend jemandem irgend etwas zu erkl?ren, dann kommt sowieso nur Unsinn raus."
Auch jetzt gelang es Pismire nicht, das Br?llen einzustellen.
"Wenn
hier jemand br?llt, dann bin ich das, verstanden, Leutnant? Und jetzt erkl?r mir gef?lligst, was dieser Aufstand hier soll!!!" Der Kommandeur war daf?r bekannt, dass er sehr, sehr laut werden konnte. Auf dem Flur ?ffneten sich mehrere T?ren, aber die meisten W?chter waren klug genug, den Kopf nicht zu weit heraus zu strecken.
"Diese beiden", und Pismire deutete auf Larius und den Sumpfling, "zuk?nftigen Reiniger s?mtlicher Labore, B?ros und Flure, Aborte, Kantinentische und Archive, Kocht?pfe, Kapputschinoautomaten und Taubenst?lle der Wache haben irgendwie die Zahl der Protokolld?monen meiner Abteilung mal so eben locker halbiert, den frisch angeschafften Blindenschriftd?monen zernichtet und irgendwelche ?berreste dieses D?monenmassakers in einem Gericht namens Sumpfsuppe versucht zu beseitigen. Ich glaube, das gibt mir durchaus das Recht, laut zu werden. Und wenn du mich jetzt bitte entschuldigen w?rdest, S?r, ich habe gleich eine Dienstbesprechung mit den ermittelnden W?chtern dieses Falles und diese beiden frisch zum Reinigungspersonal der Wache bef?rderten Existenzen werden mich jetzt dorthin begleiten. Und nach der Dienstbesprechung werden sie den langen und schmutzigen Weg des Reinigungspersonals gehen. Und ja, S?r, du erh?ltst einen Bericht." Pismire salutierte, drehte sich um und rauschte w?tend den Gang entlang, w?hrend Larius und der Sumpfling hinter ihm her zockelten. Leise schlossen sich die T?ren.
"Leutnant nicht fr?hlich heute, Freund?", fl?sterte der Sumpfling leise. "Vielleicht er haben Hunger? Ich..."
"Wenn du nicht augenblicklich den Mund h?ltst, dann erh?lt Lance-Korporal Larius de Garde den Auftrag, mit deinen Eingeweiden die Treppe der Wache zu schrubben. Hab ich mich klar ausgedr?ckt?"
Der Sumpfling machte sich noch kleiner und auch Larius versuchte, seinen Vorgesetzten nicht weiter zu reizen.

Als die drei im Eimer sa?en, trafen sie dort bereits auf Tricia McMillian, Sillybos und Hegelkant, die zusammen mit Isis eifrig in einer Ecke ?ber den Fall spekulierten und auf die anderen warteten.
"Lance-Korporal Nemod m?sste jeden Moment erscheinen", vermeldete Hegelkant fr?hlich. "Und Obergefreiter Lupos ist gleich wieder da. Und? Konnte der Blindenschriftd?mon euch helfen?"
"Oh, der Blindenschriftd?mon. Gut, dass du mich daran erinnerst, Hegelkant. Tja, da fragst du am besten Lance-Korporal deGarde", entgegnete Pismire mit einem Grinsen, w?hrend Larius feuerrot wurde. "Das ist ein ganz interessanter Bericht, nicht wahr?"

02.11.2002 11:18

Sillybos



"Nur so nebenbei", fragte Sillybos, "hat jemand meine Dienstmarke mitgebracht?"

13.11.2002 21:13

Pismire



"Oh, oh", meinte Isis ein wenig verlegen, "die hab ich leider in der Aufregung richtig vergessen."
"Macht nichts, hier ist sie", meinte Dragor und trat an den Tisch. "Ich hab mich ein wenig mit der Zeit versch?tzt und dachte, ich h?tte noch Zeit, die Berichte von der Vernehmung der Nachbarn noch zu schreiben. Also bin ich zur?ck zur Wache und hab da Lady Rattenklein getroffen, die mir das da", und er reichte die Marke zu Sillybos "mitgegeben hat. Ratet mal, wem das Gel?nde geh?rt?"
"Einem Mitglied der Familie Strone", entgegnete Pismire.
"Woher wei?t du das denn?", fragte F?hnrich McMillian erstaunt.
"Ich hab Rince gefragt" - "Ich hab mit den Nachbarn geredet", antworteten Pismire und Dragor gleichzeitig.
"Aber wi?t ihr auch, welchem?", fragte Tricia triumphierend.
Pismire zuckte mit den Schulter.
"Dem Enkel vom alten Strone, Brokol Strone," berichtete sie. "Hier", sie zeigte auf den Zettel, "der Archivar im Palast hat's mir mitgeteilt."
"Das hatte ich bef?rchtet", erwiderte Pismire resigniert. "Die frische Leiche auf meinem Tisch hat das selbe Alter, wie der Junge."
"Dann sollten wir uns dringend mal diese Familie ansehen", meinte Larius.

15.11.2002 17:22

Larius de Garde



"Zuerst sollten wir einmal die Ermittlungsergebnisse zusammentragen, bevor wir blindlings losst?rmen, Larius. Au?erdem, ich glaube, DU hast da eine ganz interessante Ermittlung ?ber das Ableben von SUSI-D?monen gemacht, oder?"
"Nun ja, dass ist aber eine verdammt lange geschichte.. ?hm.."
"Spuck es ruhig aus, Larius, du brauchst jetzt nicht herumstottern."
"?hm.. WIRT, BRING UNS EIN PAAR GETR?NKE!.. Ich gebe lieber einen aus."

24.11.2002 12:45

Pismire



Nachdem die W?chter ihre Getr?nke erhalten hatten, lehnte Pismire sich mit einem Kr?utertee in der Hand vor: "Wir sind schon ganz gut voran gekommen, finde ich."
Er z?hlte die Fakten und Indizien an der Hand ab: "Erstens: Wir haben eine Leiche, die auf dem abgebrannten Grundst?ck beseitigt werden sollte und bei der es sich vermutlich um den minderj?hrigen Besitzer des Grundst?ckes, Brokol Strone, handelt und der seit mindestens drei Tagen tot ist.
"Zweitens: Unter dem Grundst?ck bestand ein Keller, der zum Lagern von Platte verwendet wurde. Und dabei war ein blonder Mann, ca. 1,7 Meter gro?, mit vorspringender Nase und bloden, lockigen Haaren beteiligt, sowie ein Vampir - wie die Blutprobe gezeigt hat. Au?erdem noch weitere Personen, vermutlich Handlanger.
"Drittens: Wir wissen auch, dass Brokol Strone unter der Vormundschaft seiner zwei leiblichen Verwandten stand: Seiner Tante Allka Pone und seines Onkels Mine Strone.
"Viertens wissen wir, dass Petro Leum in die Sache verwickelt ist. Entweder war er von Anfang an beteiligt, dann hat er allerdings die Sache entweder schlecht vertuscht und die Wache unn?tiger Weise aufmerksam gemacht oder er hat erst nach dem Brand verstanden, was da abgelaufen ist und versucht nun, sich irgendwie aus der Affaire zu ziehen. Auf jeden Fall wissen wir, dass es zwei Auftr?ge zum Abriss gegeben hat. Wenn Leum nicht bl?d ist, dann wei? er, dass da was faul war. Und die Tatsache, dass er abgehauen ist spricht daf?r, dass er versuchen wird, die Auftraggeber zu erpressen. Au?erdem w?re es f?r ihn zu heikel zu versuchen durch die Stadttore zu entkommen, da er wei?, dass wir nach ihm dort suchen werden."
Tricia nickte: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass der mit Hilfe seiner Auftraggeber versuchen wird, sich aus dem Staub zu machen. Und deswegen vermute ich ja, dass wir ihn dort auch finden werden - wo sonst kann er sich verstecken?"
Zustimmendes Gemurmel kam aus dem Kreis der W?chter.
"Angesichts dessen k?nnen wir den Bericht von Lance-Korporal de Garde zum Thema "D?monenmassaker" gerne vertagen", meinte Pismire mit einem Grinsen, w?hrend er seinen Tee austrank. "Du hast die Adresse, F?hnrich?"
"Ja, der Archivar konnte mir auch damit helfen. Die Familie wohnt in der Glockenblumengasse."
"Ich wei?, wo das ist", meinte Larius, froh, dem Bericht noch einmal enkommen zu sein."

Die W?chter machten sich auf den Weg. Als sie die Glockenblumengasse erreichte, lie? Pismire sie halten.
"Ich werde mit F?hnrich McMillian erst einmal alleine mit der Familie sprechen. Ihr anderen seht zu, dass niemand das Haus verl??t oder betritt."
"Das gro?e Haus da vorne ist es", meinte Larius und deutete auf ein finster aussehendes Geb?ude.
"Also gut. Ihr verteilt euch, erst dann gehen McMillian und ich da rein."

Die W?chter schw?rmten aus und veteilten sich so, dass die das ganze Geb?ude im Blick hatten. Isis postierte sich am Kellereingang, Larius erklomm das Dach, Dargor, Sillybos und Hegelkant sicherten die Seiten des Hauses, w?hrend Lupos im Garten Stellung bezog.

Nachdem das geschehen war, l?utete Pismire am Vordereingang. Ein Diener ?ffnete nach einer Weile.
"Leutnand Pismire von der Standwache und das ist F?hnrich McMillian. Wir h?tten gerne die Familie gesprochenund um dir einen Weg zu ersparen kommen wir gerne mit, w?hrend du nachschaust, ob jemand zu sprechen ist." Mit diesen Worten schoben die beiden W?che den Diener bei Seite und dr?ngelten sich in das Haus.
Durch die gro?e Eingangshalle kam ihnen ein Mann entgegen. Er mochte vierzig Jahre alt sein, war rundlich und hatte blonde, lockige Haare.
"Ich bin Herr Strone", stellte er sich vor.
"Bingo", dachte Tricia.

Isis war zwar froh, dem Alttag im Labor ein wenig entronnen zu sein, aber andererseits w?re sie aus Neugier gerne mit im Haus gewesen.
"So einen bl?den Kellereingang bewachen ist doch langweilig", dachte sie, als sie auf einmal im Keller leise Schritte und ein hektisches Fl?stern h?rte.
"Die verdammte Wache ist schon im Haus", h?rte sie die Stimme einer Frau. "Ich bring dich ?ber den Garten in eine billige Pension am Ankh. Morgen versuche ich, dich mit dem Schiff aus der Stadt zu schmuggeln, dann bekommst du auch dein Geld."
"Keine Tricks, Lady", kam die Antwort. "Denk daran, ich habe die Unterlagen an einem sicheren Ort verwahrt und die Wache w?rde sich sehr daf?r interessieren."
Isis duckte sich tiefer in den Schatten. Unmittelbar danach ?ffnete sich die Kellert?r einen Spalt breit. Eine vermummte Gestalt lugte hindurch. Isis versuchte, sich unsichtbar zu machen.
"Die Luft ist rein", fl?sterte die Frau, w?hrend sie einen Mann mit sich aus der T?r f?hrte. "Komm schon, Petro, beeil dich."
Noch eine dritte Gestalt verlie? den Keller.
"Mist", dachte Isis, "hoffentlich ist Lupos im Ernstfall in der N?he."
Sie trat aus dem Schatten. "Guten Abend, Herr Leum. Wir suchen schon den ganzen Tag nach
dir. Ich bin Gefreite Isis von der Wache. Wir h?tten da einige interessante Fragen an euch alle."
Die dritte Gestalt wirbelte blitzschnell herum und verpasste Isis einen Schlag ins Gesicht, der sie taumeln lie?. Z?hne blitzten in der Dunkelheit.
"Verschwinde W?chter, wenn dir dein Leben lieb ist", zuschte der Vampir.
"Ich bin eine Mumie", meinte Isis gelassen, w?hrend sie ihr Kurzschwert zog. "Womit willst du mich erschrecken?"
Der Vampir fauchte.
"Lupos, hierher", br?llte Isis, so laut sie konnte.

24.11.2002 15:40

Tricia McMillan



Lupos schlenderte gerade einige Meter entfernt auf und ab, als er pl?tzlich seinen Namen h?rte. Isis schrie nach ihm und es h?rte sich nicht wirklich so an, als ob ihr nur langweilig w?re. Schnell rannte er in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war.
"Was willst du mir eigentlich aussaugen?", versuchte Isis den Vampir zu provozieren. Insgeheim hoffte sie darauf, dass er vielleicht irgendeinen Fehler machte, wenn er w?tend wurde.
"Daff wirft du fon fehen", zischte der Vampir, der durch seine gebleckten Z?hne nicht mehr deutlich sprechen konnte.
Nerv?s sah sich Isis nach Lupos um. Auch wenn ihr der Vamir nicht wirklich schaden konnte, war hier die Gelegenheit, den Hauptverd?chtigen festzunehmen. Allein gegen drei w?rden ihre Chancen allerdings schlecht stehen. Zu allem ?berflu? sah sie inzwischen aus den Augenwinkeln, dass die Frau, die Petro aus dem Gang gef?hrt hatte, sich derweil mit einem alten Brett bewaffnet hatte und versuchte, sich vorsichtig an Isis anzuschleichen.
Lupos war gerade am Schauplatz des Geschehens angekommen, als sich pl?tzlich zwei H?nde um seinen Hals legten und ihm allm?hlich die Luftzufuhr abschn?rten. Mit verzweifelter Kraft holt er aus und rammte seinen Ellbogen nach hinten in die Rippen des unbekannten Angreifers. Der st?hnte laut auf, lockerte seinen Griff aber nur leicht. Nochmal holte Lupos aus, bem?ht alle verbleibende Kraft in den Schlag zu legen, weil er das Gef?hl hatte, dass ein dritter Schlag kaum mehr m?glich sein w?rde. Dieses Mal hatte er mehr Gl?ck. Sein Angreifer war anscheinend nicht auf so viel Widerstand gefa?t gewesen und sein Griff wurde lockerer. Lupos scho? buchst?blich herum, packte den Mann an den H?nden und ri? sie von seinem Hals los. Mit einem energischen Schlag schickte er den Mann ins Reich der Tr?ume. Dann keuchte er erst ein wenig, bis sein Blick wieder auf den Mann fiel. Mit einem erstaunten Ausruf erkannte er Petro Leum.
"Wie gibts das denn, ich denke er ist blind?" rief er ?berrascht.

"Lupos", Isis wirbelte schnell herum und versuchte, der Frau die Latte aus der Hand zu schlagen. Die war aber augenscheinlich auf den Angriff gefa?t gewesen und flink zur Seite gesprungen. Lupos eilte Isis zur Seite und die beiden W?chter standen der Frau und dem Vampir gegen?ber und starrten sich wachsam an.

24.11.2002 18:02

Sillybos



Jetzt kam es auf Schnelligkeit an. Isis b?ckte sich nach dem Brett, das Petro fallen gelassen hatte. Dadurch war sie einen Moment unaufmerksam, was die Frau nutzte, ihr einen kr?ftigen Tritt in die Rippen zu verpassen, der sie taumeln und zu Boden st?rzen lie?. Lupos sprang ?ber Isis hinweg gegen das verbleibende Standbein der Frau, welches einknickte und auch die Frau zu Boden gehen lie?. Der Vampir holte aus und schlug Lupos ins Gesicht. Lupos wankte, griff instinktiv nach dem Mantel des Vampirs und lie? sich zu Boden fallen. Als der Vampir mit zu Boden gerissen wurde, bekam er ein Knie in die Magengrube gerammt.
Alle vier lieferten sich einen harten Kampf auf dem Boden des Kellereingangs, es war zwar stockfinster, aber jeder schlug tapfer drauf los, denn die Wahrscheinlichkeit, einen Gegner zu treffen, betrug immerhin zwei drittel.

Auch Dragor hatte Isis' Schrei nach Lupos geh?rt, allerdings musste er erst um das Haus herumrennen. Als er ankam, sah er Isis und Lupos mit einem Vampir und einer Frau in einem Kampf verwickelt, wobei Isis merkw?rdigerweise Lupos mit einer Hand gegen das Knie schlug.
Lupos bemerkte Dragor und rief: "Dragor, hilf uns! Auf den Vampir!" Das lie? Dragor sich nicht zweimal sagen und st?rzte sich ins Geschehen. Er fixierte sich v?llig auf den Vampir, wobei er nat?rlich immer darauf achten musste, nicht gebissen zu werden. Nachdem Lupos der Frau einen Tritt gegen die Kinnlade gegeben hat, war die endg?ltig k.o. Zu dritt gelang es den W?chtern schlie?lich, auch den Vampir zu ?berw?ltigen.
"Danke, Dragor", sagte Isis, als sie verschnauften, "alleine h?tten wir es vielleicht nicht geschafft."
"Keine Ursache. Lass uns lieber aufpassen, dass hier nicht noch mehr auftauchen."
"Ja, aber ? Moment, wo ist denn Petro Leum?"

Petro Leum erholte sich mitten in der hei?en Kampfphase, und da er etwas abseits lag, konnte er sich unbemerkt aus dem Staub machen. M?glichst unauff?llig, aber auch m?glichst schnell versuchte er, das Grundst?ck zu verlassen und zu verschwinden. Wenige Meter vor dem Zaun h?rte er ein ?berraschendes "Entschuldigung" und wurde danach erneut durch einen harten Schlag ins Genick ins Reich der Tr?ume geschickt.
Als er auf dem Rasen aufwachte, war sein Angreifer gerade dabei, ihn zu fesseln und sah ihn verlegen an. Petro Leum versuchte noch, sich zu wehren, aber da seine Beine bereits gefesselt waren, war es ein hoffnungsloses Unterfangen, zumal sein Angreifer offensichtlich st?rker war als er. "Nehmen Sie es nicht pers?nlich, aber mein Herr meinte, ich solle niemanden entkommen lassen", sagte sein Angreifer. "Normalerweise schlage ich keine Blinden, aber im Dunkeln konnte ich Sie beim besten Willen nicht erkennen."
Als Hegelkant das Gef?hl hatte, dass Petro Leum sich nicht mehr von selbst befreien konnte, entschuldigte er sich abermals und lief dann zum Haus zur?ck.

Auch Sillybos hatte nat?rlich den Ruf von Isis geh?rt, doch er hielt es nicht f?r angebracht, auch dorthin zu laufen, denn wenn Isis' viel Hilfe gebraucht h?tte, h?tte sie nicht nur nach Lupos gerufen, zumal er selbst im Kampf nur ein Hindernis f?r seine Verb?ndeten w?re. Und so gab er Larius, der auf dem Dach nat?rlich ebenfalls sofort zum Kellereingang laufen wollte, ein Zeichen, lieber vom Dach runterzukommen und zum Eingang zu kommen.
Als Larius gerade hinunterkletterte, erblickte Sillybos den fl?chtenden Petro Leum, doch in realistischer Selbsteinsch?tzung seiner k?rperlichen F?higkeiten rief er nur: "Hegelkant, lass ihn nicht entkommen!" Nachdem Hegelkant sofort loslief, musste Sillybos erst einmal verschnaufen, es wurde ihm viel zu hektisch.
"Larius", meinte er, als dieser auf dem Boden ankam, "Dragor ist auch schon zu Isis gelaufen, und Lupos ja wohl auch. Aber wenn die da hinten schon in einen Kampf verwickelt werden, dann f?rchte ich, dass es f?r Tricia und Pis da drinnen auch gef?hrlich werden k?nnte."
Larius ?berlegte kurz. "Ja, da hast du recht." Dann z?gerte er keine Sekunde, sah zur Eingangst?r und gab dem Philosophen ein Zeichen. "Mach den Weg frei, Sillybos, da ist eine T?r, die ge?ffnet werden muss."

01.12.2002 14:07

Sillybos



Dragor Nemod, der rangh?chste W?chter der "Kellereingangstruppe", ?berlegte, was zu tun sei.
"Tja, ?hm, also... zum einen m?ssen wir aufpassen, dass diese beiden uns nicht weglaufen. " Er deutete auf die beiden niedergeschlagenen Personen im Kellereingang. "Es muss also jemand von uns hier bleiben und daf?r sorgen, dass sie nichts Unvorhergesehenes machen. Lupos, ich schlage dich daf?r vor. Nimm das Brett da, und sobald sich jemand von denen r?hrt, gibst du ihm beziehungsweise ihr eins auf die R?be. Sind alle damit einverstanden? Denkst du, dass du das hinkriegst?"
"Das d?rfte nicht allzu schwer sein, denke ich", sagte Lupos.
"Gut", fuhr Dragor fort und sah Isis an. "Und was machen wir?"
Isis schwieg und begann zu ?berlegen.
"Es scheint gef?hrlich in dem Haus zu sein, und wir sollten Tricia und Pismire unterst?tzen, denke ich. Wir k?nnten durch den Keller hier ins Haus einsteigen."
"Ja", sagte Isis, allerdings lie? sie die Stimme oben, so dass sicher ein "aber woher sollen wir wissen, was uns darin erwartet? Vielleicht sind noch 20 weitere Vampire im Haus?" folgte.
"Hmm." Dragor rieb sich das Kinn und schaute zu Boden. Dabei fiel sein Blick auf die beiden Opfer. "Wir k?nnten die beiden hier befragen."
Gerade bewegte sich der Vampir ein bisschen, und Lupos schlug ihm mit dem Brett ordentlich auf den Kopf, so dass sich der Vampir nicht mehr r?hrte.
"Lass mal kurz, Lupos", meinte Dragor, "Ich will die Frau mal kurz wecken."
Vorsichtig kniete er sich ?ber die Frau und t?tschelte ihr gegen die Wange. "Hallo Sie... Aufwachen..." Sein T?tscheln wurde st?rker und er verpasste inzwischen leichte Ohrfeigen. "Nun wachen Sie gef?lligst auf, verdammt noch mal!" rief der Lance-Korporal und r?ttelte die Frau am ganzen K?rper.
Langsam kam die Frau wieder zur Besinnung, sie war aber dennoch ziemlich benommen und zun?chst etwas orientierungslos.
"Sagen Sie und, wie viele andere Personen noch im Haus sind und was f?r welche!" forderte Dragor.
"Von mir erf?hrst du einen feuchten Dreck, W?chter!" entgegnete die Frau fauchend, nachdem sie wieder einen klaren Kopf hatte.
"Es k?nnte sich durchaus strafmildernd f?r sie auswirken, wenn sie kooperieren", meinte Dragor entgegenkommend.
"Ha!"
Da Dragor f?r die freundliche Version von Zuckerbrot und Peitsche gerade nicht die Geduld und schon gar nicht den Nerv hatte, ging er gleich zur Peitsche ?ber. "Verdammt, wenn Sie mir nicht sofort sagen, wer noch alles im Haus ist, kann ich verdammt ungem?tlich werden!" rief Dragor und hielt der Frau sein Messer, das er gez?ckt hatte, an die Kehle. Die Frau begann nerv?s zu werden, Schwei?perlen bildeten sich auf ihrer Stirn.
"Okay, okay, lass uns vern?nftig bleiben", stammelte die Frau und starrte auf Draogr's Hand, in der sie ein scharfes Messer wusste und dessen Klinge auch f?hlte.
"Das ist eine sehr gute Idee. Ich h?re."
"Also, da sind nur noch Mine, mein Bruder. Ihm geh?rt das Haus. Dann ist da noch Paskal, ein Vampir und Freund der Familie, der m?sste auch noch im Haus sein. Poldor, den anderen Vampir, habt ihr ja bereits mit mir erwischt. Und nat?rlich Jasbert, unser Diener. Aber Petro scheint ja entkommen zu sein."
"Ja, aber den kriegen wir schon noch", meinte Dragor, von Hegelkants schlagkr?ftigen Eingreifen noch nichts wissend. "Dann m?ssen Sie Allka Pone sein."
"Ja", keuchte die Frau und bem?hte sich, nicht zu schlucken. "K?nntest du endlich das verdammte Messer wegnehmen?"
Pl?tzlich h?rten beide einen dumpfen, aber doch recht lauten Schlag neben sich.
"Ich wollte nicht st?ren", sagte Lupos, "aber er hatte sich bewegt."
Dragor steckte das Messer ein und stand auf.
"Mine Strone, Paskal und der Diener. Bei einem ?berraschungsangriff k?nnten Tricia und Pismire Probleme bekommen. Ich werde auch hineingehen, und zwar durch den Keller. Isis, schau dich mal um, ob du was findest, womit ihr die beiden hier fesseln k?nnt."
Danach ?ffnete Dragor die Kellert?r und ging hinein.

Pismire und Tricia wurden unterdessen in den Salon gef?hrt. H?chst misstrauisch und aufmerksam verfolgten sie jeder Bewegung von Mine Strone und des Dieners. Von dem Trubel, der drau?en stattfand, bekamen sie zun?chst wenig mit.
"Wir sind hier, um ihnen ein paar Fragen zu stellen", begann Pismire.
"Ich kann mit schon denken, worum es geht", antwortete Mine Strone. Und schaute zu seinem Diener. "M?chten Sie was trinken?" Die W?chter verneinten. "Es geht bestimmt um mein Grundst?ck in der Kr?selmannstra?e."
"Ihr Grundst?ck?" fragte Pismire. "Unseres Wissens nach ist der rechtm??ige Eigent?mer Ihr Neffe Brokol." Pismire und auch Tricia war die Brisanz der Lage bewusst, denn sobald sie zu offensiv werden w?rden, k?nnte etwas Unvorhergesehenes passieren. Tricia hatte den Raum bereits genauestens unter die Lupe genommen, Fluchtm?glichkeiten abgewogen und auf jedes Ger?usch geachtet. Ihre vorgebeugte Sitzposition war nicht unbedingt bequem, aber so konnte sie am schnellsten reagieren und hatte zudem immer ihre rechte Hand in der N?he ihres rechten Stiefels, in dem sich ein Messer befand.
"Ja, aber er ist leider verstorben, und da ich sein Vormund war, wurde das Grundst?ck nun rechtm??ig mir ?bertragen."
"Woran ist Brokol gestorben?"
Zu einer Antwort kam Mine Strone nicht mehr, denn es gab einen lauten Knall aus der Eingangshalle, einen kurzen Ruf, der "Komm, Sillybos" lautete und schwere stampfende Schritte von Stiefeln. "Hier sind sie lang, da sind Spuren. Folge mir!" ert?nte ein zweiter Ruf.
Nach kurzer Irritation sprangen Mine Strone, Pismire und Tricia McMillan gleichzeitig auf, Tricia hatte ein Messer in der Hand. Starr standen sie sich gegen?ber, jeder war gespannt, was als n?chstes passieren w?rde.
Als n?chstes geschah, dass ein beherzter Lance-Korporal de Garde und ein keuchender Lance-Korporal Sillybos in den Salon gest?rmt kamen.

Der Sklave Hegelkant war jedes Mal auf 's Neue erstaunt, wie gro? doch das Repertoire an M?glichkeiten von Lance-Korporal de Garde war, wenn es darum geht, eine T?r zu ?ffnen. Vorsichtig trat er durch die Reste der Eingangst?r ins Haus und folgte den Spuren in Richtung Salon.

03.12.2002 22:52

Tricia McMillan


"Ok, keiner r?hrt sich von der Stelle", br?llte Larius, der mitten im Zimmer stand und heftig schnaufte. Ein eiskalter Blick von Tricia lie? ihn schnell hinzuf?gen: "Das gilt nat?rlich nicht f?r W?chter". Er r?usperte sich unbehaglich.
Pismire richtete sich zu voller Gr??e auf und schaute Mine Strone in die Augen.
"Ich m?chte sie jetzt h?flichst bitten alle Waffen abzulegen, dann setzten sie sich auf den Boden und legen sie die H?nde so neben sich, dass wir sie alle gut sehen k?nnen. Larius, k?mmere dich bitte um den Diener dort und pa? auf, dass er keine Dummheiten macht. Sillybos, vielleicht k?nntest du mit Hegelkant das Haus durchsuchen und nachsehen, wen du noch findest."
"S?r, wir haben am Ende des Ganges noch Frau Strone, einen Vampir und Petro Leum festnehmen k?nnen", meldete sich Sillybos zu Wort.
"Das h?rt sich doch gut an", grinste Tricia.
"Gut, dann erz?hlt uns der gute Herr Strone bestimmt inzwischen, was hier eigentlich los war?", wandte sich Pismire an den bedr?ckt am Boden sitzenden Gauner.
"Warum sollte ich euch was sagen?", murmelte er leise.
"Vielleicht l??t sich ein Richter von einem freiwilligen Gest?ndnis beeindrucken", Pismire holte einen Diktierd?mon aus der Tasche und stellte ihn vor Strone auf den Boden. "Wir k?nnen uns inzwischen zusammenreimen, was passiert ist, sie brauchen unseren Bedacht nur zu best?tigen."
"Na gut, dieser verdammte Leum wird sowieso auspacken", mit einem angewiderten Gesichtsausdruck begann Strone zu sprechen.

08.12.2002 10:43

Pismire



W?hrend Isis nach etwas zum Fesseln Ausschau hielt und Dragor sich langsam durch den Keller tastete, verhinderte Lupos, dass die beiden Festgenommenen der Wache ?rger machen konnten.
Der Vampir war ruhig gestellt, aber Alka Pone beobachtete den W?chter die ganze Zeit.
"Sag mal", begann sie ein Gespr?ch, "wie viel verdient ein W?chter eigentlich." Und mit einem leisen Fl?stern f?gte sie hinzu: "Wenn du mich laufen l??t, dann kannst du reich werden, und damit meine ich: Richtig reich."
Lupos gekam gro?e Augen. "Lass das, M?m", meinte er. "Ich bin nicht bestechlich."
Aus einem weiter entfernten Teil des Garten h?rte er ein leises Platschen.
"Ich glaube, dass Petro Leum sich in eurem Garten verlaufen hat", meinte er mit einem Grinsen. "Glaub mir, gute Frau, das, was du der Wache nicht erz?hlst, das wir er uns sagen. Allein schon deswegen", er schn?ffelte leicht in der Luft, "weil er dankbar sein wird, dass ihn jemand aus dieser Sickergrube ziehen wird."
Alka schnaubte ver?chtlich: "Petro Leum interessiert mich nicht. Was wollt ihr letztendlich mit einem Blinden als Zeugen? Eine Gegen?berstellung machen? Das glaubt euch doch kein Mensch." Und nach einer Pause meinte sie: "Aber einem starken, jungen, gutaussehenden Mann, der mir hilft, k?nnte ich eine ganz spezielle Art von Dankbarkeit gegen?ber an den Tag legen."
Lupos schluckte vernehmlich
"Tja, gute Frau", meinte Isis, die gerade aus dem Keller mit einigen massiven Stricken wieder auftauchte, "entschuldige bitte, dass ich deine kleine Plauderei mit meinem Kollegen unterbrechen muss, aber f?r Bestechungsversuche wird sich das Gericht auch interessieren. Lupos, steh nicht rum wie angenagelt, hilf mir lieber, die beiden zu fesseln. Und dann lass uns schauen, ob wir Leum irgendwo finden."
"Das ist kein Problem", meinte Lupos. "Meiner Einsch?tzung nach d?rfte er vor kurzem in eine Sickergrube gefallen sein."
"Na prima", meinte Isis. "Du bist hier der Spurensicherer in Ausbildung. Dann sicher mal seine Spur und bring ihn mit. Auf Sickergrube habe ich heute Abend keine Lust mehr."

W?hrend die beiden die Verbrecher fesselten, arbeitete Dragor sich durch den weit verzweigten und un?bersichtlichen Keller. Er wollte kein Licht verwenden, um niemanden auf sich aufmerksam zu machen und somit das ?berraschungsmoment auf seiner Seite zu haben.
Endlich fand er die Treppe zum oberen Teil des Geb?udes. Als er sich vorsichtig um die Ecke tastete, ber?hrte er einen menschlichen K?rper. Blitzschnell reagierte er und schnappte die Gestalt am Kragen.
"Guten Abend, hier ist die Stadwache. Und sie sind sicher gerade bei einem Fluchtversuch, oder?", fl?sterte er. Sein Gefangener gab einen erschreckten Laut von sich. "Ich, ich, ?h", begann er stotternd, "bin, ?h, der Diener, ?h und mein Herr hatte mich, ?h in den Keller geschickt, um eine Flasche Wein zu, ?h, holen", stammelte er.
"Nun, das d?rfte nicht n?tig sein", meinte Dragor mit einem Grinsen. "F?hnrich McMillian und Leutnant Pismire trinken nicht im Dienst und dein Herr sollte n?chtern beim Verh?r sein." Er griff nach den H?nden des Mannes und lie? die Handschellen zuschnappen. "Reine Vorsichtsma?nahme", meinte er noch. "Und dann: einmal Erdgeschoss, bitte.".

08. 12. 2002 nachtr?glich


Tricia McMillan


Oben im Salon ging das Verh?r weiter.

"Ihr habt sicher die Plattelager unter dem Grundst?ck gefunden. Das war ein sehr netter Nebenverdienst", er Mine kurz. "Dann wurde dieser bl?de Bengel auf einmal immer interessierter an seinem Grundst?ck. Diese Nervens?ge wollte immer dort spielen und Freunde einladen. Immer hat er gejammert, dass es doch seins w?re und er da tun k?nne, was er wolle. Irgendwann hat es mir einfach gereicht. Meine Schwester kam dann auf die Idee, ihn umzubringen. Es sollte wie ein Unfall aussehen. Ein Kind, das mit Feuerwerksk?rpern spielt und dann durch einen tragischen Unfall ums Leben kommt. Es w?re so einfach gewesen. Leum h?tte dann durch die Abri?arbeiten alles vertuschen k?nnen, keiner w?re draufgekommen. Als Belohnung h?tte er auf seinen Baustellen die Platte verkaufen k?nnen. Dabei h?tte er eine Beteiligung bekommen. Aber dann hat er nach dem Verh?r von euch die Nerven verloren und ist geflohen. Und dann auch noch zu uns, dieser Idiot. Alka und dieser Vampir, der sonst immer die Drecksarbeit macht, sollten ihn dort unter dem Grundst?ck um die Ecke bringen. Ein Toter mehr oder weniger ist jetzt auch egal. Der h?tte uns um ein Haar auffliegen lassen", schimpfte er. Dann sank er ein wenig zusammen und schaute auf die W?chter: "Naja, hat er ja jetzt tats?chlich. So, jetzt wi?t ihr alles. Also, bringen wir's hinter uns", schicksalsergeben kreuzte er die Handgelenke ?bereinander und stand langsam auf und n?herte sich Pismire. "Los, verhaften sie mich"
Gerade als Strone die Muskeln anspannte, um einen Angriff auf Pismire zu versuchen, schnappten die Handschellen um seine Handgelenke zu.
"Zu fr?h gefreut", grinste ihn Tricia an.
"Das werdet ihr bereuen", Strone zerrte an den Fesseln, aber so sehr er sich auch bem?hte, das Eisen hielt.

08.12.2002 10:43

Pismire




Dragor kam gerade auf dem Weg nach oben, als er aus dem Raum ?ber ihm ein erschreckten Laut und ein weiteres, f?r ihn nicht zuzuordnendes Ger?usch h?rt. Es klang ein wenig wie "poff", hatte aber auch einen zischenden Beiklang.
In der Eingangshalle des Hauses fand er Hegelkant, der auf einen kleinen Haufen Staub schaute.
"Was machst du denn da?", fragte der Lance-Korporal erstaunt.
"Nun, ich wollte die Herren W?chter nicht weiter st?ren, so blieb ich in der Eingangshalle und wartete. Aus einmal merkte ich, wie jemand versuchte, sich durch die Schatten aus dem Haus zu schleichen. Ich sprach ihn an und merkte, dass es ein Vampir war. Geistesgegenw?rtig zog ich einen Faden aus meinem Gewand und sprach: "Weiche zur?ck vor diesem heiligen Faden von ?rps." ?h, tja, und offenbar hat es geklappt. Ich wusste gar nicht, dass es einen heiligen Faden von ?rps gibt, Lance-Korporal."
Dragor schaute auf den Staubhaufen, dann auf Hegelkant. "Tja, ich bin da wohl der letzte, der dir das sagen kann, Hegelkant. HoL einfach, ?h, naja, Eimer und Besen und so und nimm den, ?h, Verd?chtigen mit zur Wache. Wir k?nnen ihn da wiederbeleben.

08. 12. 2002 nachtr?glich


Tricia McMillian

Zufrieden packte derweil Pismire Mine Strone am Arm und die W?chter machten mit einem Eimer Staub, drei Gefesselten und einem wirklich ?belriechenden Petro Leum sich auf den Weg zum Wachhaus. Dort trafen sie auf den Rest der Truppe, die inzwischen Alka Pone, den Vampir und Petro Leum verhaftet und auf die Wache gebracht hatten.

"Eigentlich ist es schon ungeheuerlich, dass dieses Kind sterben mu?te, nur damit sein Onkel krumme Gesch?fte machen konnte!", sagte Sillybos auf der Abschlu?sitzung im Eimer nachdenklich.
"Immerhin sitzen die jetzt einige Jahre im Gef?ngnis, so schnell bringen die niemand mehr um", gab Tricia zu bedenken.
"Und der Plattehandel wird auch einige Zeit nur auf Sparflamme stattfinden", grinste Pismire zufrieden.
Die W?chter sahen sich an, nickten sich ersch?pft zu und stie?en auf den gel?sten Fall an.

08.12.2002 10:43

Pismire

Epilog



W?hrend seine Kollegen schon auf dem Weg in den Eimer waren, betrachtete Lupos seufzend das B?ro von Larius (in dem noch die Sumpfsuppe stand), dann ging er in das B?ro von Pismire. Hier waren noch die ?berreste des D?monenmassakers auf dem Fu?boden zu entfernen. Und das Verh?r von Petro Leum im Seziersaal hatte auch dort seine Spuren hinterlassen.
"Wenn du hier fertig bist", hatte Pismire gesagt, "dann kannst du ja noch nachkommen. Wahrscheinlich sind wir etwas l?nger im Eimer."

Seufzend machte Lupos sich auf den Weg zur Besenkammer.
"Ah, Freund noch hier", h?rte er hinter sich die Stimme des Sumpflings, der sich mittlerweile in Larius B?ro einquartiert hatte.
"?h, ja, Freund noch hier." Lupos griff entschlossen nach Reiniger, Eimer und Schrubber.
"Oh, du wollen machen Sumpfsuppe in Eimer?", fragte der kleine gr?ne Kerl neugierig.
"?h, nicht ganz", seufzte der Obergefreite.
"Was du dann machen?", qu?kte es hinter ihm.
"Schrubben", knurrte Lupos.
Larius Spruch: "Es gibt zwei Kategorien von W?chtern. Die einen gehen in den 'Eimer' - und die anderen Schrubben." klang ihm noch in den Ohren.
"Oh, macht Spa??", fragte es hinter ihm.
"Nein." Lupos schulterte entschlossen sein Reinigungswerkzeug.
"Ich dir helfen, Freund?"
Resignierend seufzte Lupos. "O.K., aber red nicht soviel dabei, ja? Du kannst schon mal Wasser holen."
"Fein, ich helfen Freund, und dann Freund feiern mit mir. Guuut?"
"Ja, ja", knurrte der Obergefreite. "Wir schrubben zusammen, wir feiern zusammen und dann ist alles gut."
****Ende****


08.12.2002 15:08

Wörter:

Dragor Nemod   1285
Isis   2856
Larius de Garde   3280
Tricia McMillan   5638
Sillybos   7941
Pismire   13734



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