Tod eines Werwolfs

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vollendet am 03.08.1999

Frau Kuchen ist geschockt! Der Werwolf Herr Hairy, einer ihrer Untermieter, brach über seiner Mahlzeit in der Taverne "Der Eimer" tot zusammen.
Doch ein offensichtlicher Grund (z.B. ein silberner Dolch) fehlt.
Eure Ermittlungen sind gefragt!

Rince

Es herrschte eine ausgelassene Stimmung in der Taverne "Der Eimer". Um die Aufnahme von zwei neuen Mitgliedern zu feiern, zechte die gesamte Wache um die Wette. Naja, einige Mitglieder waren schon in dem Schleier der alkoholisierten Bewußtlosigkeit gefangen. Nur noch wenige Wächter nahmen am Geschehen Teil. Da wären der gut angeheiterte Kommandeur Rince, die Gefreite Rettich, die für ihre zwergischen Trinkfestigkeit bekannt war, die Gefreite Atera, deren halb verwester Körper den Alkohol nicht richtig zu verarbeiten schien, und der Obergefreite Tod, der sich in der ausgelassenen Stimmung nicht ganz wohl fühlte, dies aber durch gelegentliche Einwürfe, wie "HICKS" oder "RÜLPS" zu vertuschen versuchte... Gerade als es der Gefreiten Atera gelungen war, ihr verlorenes Gebiß aus dem Bierkrug zu fischen, gellte ein Schrei durch die Taverne.
Die Wächter schauten sich im Schankraum um und entdeckten, daß der Schrei aus der Kehle der weiblichen Bedienung kam. Sie stand neben einem Tisch, wo der Werwolf Herr Hairy saß. Vor wenigen Augenblicken war er noch quicklebendig (falls man das bei einem Untoten überhaupt sagen konnte), doch nun rihte sein Kopf in der Suppenschüssel vor ihm.
Sofort versuchte Kommandeur Rince aufzustehen, doch sein massiger Körper kapitulierte vor der Trägheit des Alkohols, so daß sich Rince auf das professionelle delegieren beschränken mußte:
"Schhhhaud mal nach, wasch da losiss", lallte er.
Seine Zunge hatte noch nicht ganz kapituliert, aber es war klar, daß auch sie den Kampf gegen die Trägheit nicht mehr gewinnen konnte.
Nun war es wohl an den drei übrig gebliebenen Wächtern, den Fall zu übernehmen...

24.07.1999 14:03

Atera

Gefreite Atera rückte rasch ihr Gebiß zurecht und hechtete zu dem Tisch, an dem Werwolf Hairy zusammengebrochen war.
"Oh, nein", jammerte sie entsetzt, als sie das leblose Gesicht von der Suppenschüssel trennte und in die starren Augen blickte.
"So früh von uns gegangen", hauchte sie, als Untote nahm sie das besonders mit. "Das war ein verdammter Vitalist", rief sie plötzlich und schaute mißtrauisch in die Runde.
In der Schenke war es inzwischen totenstill geworden, außer den nachgeahmten HICKS- und RÜLPS-Lauten von Tod, der noch nicht recht bemerkt hatte, was geschehen war. Endlich hatte sich auch Kommandeur Rince von seinem Stuhl hochgehieft und wankte dem Schauplatz des Geschehens entgegen, was ihm einige Schwierigkeiten zu bereiten schien.

24.07.1999 15:24

Tod

Auch Obergefreiter Tod wurde nun auf das geschehen Aufmerksam und versuchte ebenfalls herüberzuwanken, mit Wanken kannte er sich noch nicht recht gut aus, aber er war lernfähig. Als er Tod kommen sah, sah Kommandeur Rince auch sofort eine Gelegenheit wieder zu seinem Krug Bier zurückzukehren und wenn möglich zu vielen weiteren.
"Er ist tot, Jim! Kümmere dich um den Fall." Rince hob eine Hand zum Salut, geriet dabei allerdings ins Wanken, Tod schaute interessiert zu und machte sich Notizen, und fiel schließlich neben dem Tisch zu Boden wo er liegen blieb.
"ÄHH..SOLLEN WIR IHM HELFEN?"
"Nein, ich glaube nicht. Wir sollten uns dem Fall zuwenden, Sir." antwortete Gefreite Atera dienstbereit.
"NA GUT. WER IST TOT? SEIT WANN IST ER TOT? WARUM IST ER TOT? UND WORAN IST ER GESTORBEN?"
"Sir, Harry Werwolf, Sir, seit gerade, Sir, das müssen wir herausfinden, Sir, entweder an Altersschwäche oder an Silber, Sir." entgegnete ihm Atera zackig.
"WAR ER ALT?"
"Nein, Sir, hätte noch lange weiterleben sollen."
"OH...SOLLTE ÖFTER MAL ZU HAUSE NACH DEM RECHTEN SEHEN...DANN ALSO SILBER. WO IST ES?"
"Äh, Sir ich konnte noch nicht danach suchen, mache mich aber sofort an die Arbeit."
"GUT, ICH WERDE HELFEN."
Tod nahm den Leichnam und schüttelte ihn ein paar mal. Ein paar Münzen, diverse Pornomagazine (Gefreiter Zaubberer schaffte es trotz seines Zustandes herangekrochen zu kommen und diese Beweisstücke zu sichern) und ein Schlüssel fielen aus den Taschen.
"Muß zu seiner Wohnung gehören." Stellte Arte fest und steckte ihn ein.
"KEINE SILBERNEN DOLCHE, SCHWERTER ODER PFEILE IM TOTEN."
"Ich glaube, dass hätten wir auch bemerkt ohne ihn so zu schütteln."
"ENTSCHULDIGUNG! ICH WERDE ES MIR MERKEN." Tod meinte es ehrlich.
"Bleibt noch das Essen."
"BRINGEN WIR ES ZU KORPORAL KLEINPO INS WACHHAUS."

24.07.1999 16:44

Rettich

Gefreite Rettich war den Umständen entsprechend noch relativ nüchtern. Sie packte den so früh verstorbenen Werwolf, ließ sich nicht von der vom Maul heruntertropfenden Suppe stören und schleifte ihn Richtung Wachhaus. Dort sollte Grinsi, ebenfalls eine Zwergin, die mysteriösen Umstände, die zu dem Tod des armen Harry führten, mit alchemistischen Mitteln untersuchen. Auf dem Weg zur Wache fiel ihr auf, daß Harry einen überaus starken Mundgeruch hatte. Der Werwolf achtete normalerweise sehr auf seine Mundhygiene, dies passte gar nicht zu ihm. Es roch aus dem Maul, wie, Rettich kam der Geruch bekannt vor, wie etwas was manchmal in den heimatlichen Bergwerken von den Wänden tropfte. Flüssiges Silber.

24.07.1999 18:12

Tod

"Sir, ich habe etwas entdeckt." Sie waren auf dem Weg zum Wachhaus, als Gefreite Rettich sich zu Wort meldete.
"JA?" "Das ist flüssiges Silber in seinem Mund."
"ER WURDE ALSO VERGIFTET."
"Flüssiges Silber? Ist das nicht recht selten?" wollte Atera wissen.
"So weit ich weiß, gibt es das nur in einigen wenigen Bergwerken. Es ist für uns Zwerge sozusagen heilig. Außerdem ist es verboten es an Außenstehende zu verkaufen." erklärte Rettich. "Aber wieso sollte ein Zwerg einen Werwolf töten?" "VIELLEICHT HAT SEIN RUDEL DEN CLAN DES ZWERGES VERSPEIßT? DAS IST SCHON ÖFTER VORGEKOMMEN. WAR IMMER EINE MENGE ARBEIT" "Nein, Hairy gehörte keinem Rudel an. Er lebte schon sein ganzes Leben hier in Ankh-Morpork." Atera kannte Hairy von Frau Kuchen her. "Auch keine schöne Vorstellung. In Ankh-Morpork geboren und gestorben ohne jemals die Stadt verlassen zu haben." "ACH DAS IST SCHON EINIGE MILLIONEN MALE PASSIERT. BRINGEN WIR DEN LEICHNAHM ZUM WACHHAUS UND SEHEN OB KORPORAL KLEINPO NOCH MEHR FESTSTELLEN KANN!" [] Am Wachhaus angekommen schleifte Gefreite Rettich den Werwolf in das Büro von Grinsi Kleinpo und hievte ihn dort auf den Tisch. Obergefreiter Tod und die anderen Wachmitglieder stolperten herein, die einen nicht ebensowenig schweren Körper mit sich zogen: Kommandeur Rince.
"Und? Schon etwas herausgefunden ?", fragte Gefreite Atera.
Kleinpo verbiß sich eine giftige Antwort und sagte statt dessen nur:
"Nein, ich habe gerade erst begonnen. Aber eins steht außer Frage. Er ist tot."
"DAS HATTEN WIR AUCH SCHON FESTGESTELLT.", warf Tod ein.
"Äh..ja, genau, ich wollte nur nochmal alle Zweifel beiseite schaffen. Gefreite Rettich notiere bitte: männlicher verstorbener Werwolf sehr wahrscheinlich durch flüssiges Silber vergiftet."
Gefreite Atera staunte. "Woher hast du das so schnell herausgefunden?"
"Gefreite Rettich hat es mir gesagt, bevor ihr hereingekommen seit", antwortete Kleinpo.
"Oh."
Inzwischen hatte Zaubberer die Beweisstücke auf den Tisch gelegt: ein Teller Suppe, und ein diverses Heftchen.
"HATTE ER NICHT ZWEI DABEI?", bemerkte Tod.
Doch ehe Gefreiter Zaubberer antworten konnte, fragte ihn Gefreite Atera: "Wo ist der Löffel ?"
"Äh, Löffel ?"

24.07.1999 19:39

Atera

"Mit dem er gegessen hat.", antwortete Atera.
"DEN HABE ICH HIER", sagte Obergefreiter Tod und legte den Löffel sowie einen Schlüssel auf den Tisch.
"Woher ist der Schlüssel?", fragte Korporal Kleinpo.
"ER WAR OFFENTSICHTLICH EIGENTUM DES WERWOLFS"
"Wahrscheinlich ist es der Schlüssel zu seinem Zimmer. Ihr solltet mal Frau Kuchen einen Besuch abstatten", bemerkte Kommandeur Rince halbwegs nüchtern und sank danach erneut zu Boden.

24.07.1999 22:50

Rettich

Kurzerhand machten sich die Wächter auf den Weg zu Frau Kuchen. Hairy war dort bis zu seinem jähen Tod wohnhaft gewesen und man erhoffte sich weiterführende Hinweise so in der Art von einem unterschrieben Schuldbekenntnis. Atera verlor auf den Weg in die Schatten zweimal ihre linke Hand, doch das war ein geringer Zeitverlust.
Endlich kamen sie an. Tod klopfte an die Tür, wobei er sich konzentrierte nicht durch die Tür zu greifen.

24.07.1999 23:14

Tod

"SOLLEN WIR IHM DIESMAL HELFEN?" Tod sah die anderen erwartungsvoll an. "NEIN? TRAGT IHN WENIGSTENS IN SEIN BETT!"
"Die ganzen Treppen hinauf?"
"JA DIE GANZEN TREPPEN HINAUF ODER KENNT IHR EINEN ANDEREN WEG?" Diese Frage war ernst gemeint, was jedoch niemand bemerkte, sie wunderten sich nur, das ihr Obergefreiter neuerdings Sarkasmus verstand.
"NA LOS. ALLE PACKEN MIT AN."
Nach anstrengenden fünf Minuten harter Arbeit und nach weiteren fünf Minuten Pause trabten die noch immer nicht ganz nüchternen Wächter zu Frau Kuchens Wohnung los. Zaubberer rieb sich noch immer wehleidig den Rücken. "Davon hat mir bei der Vereidigung niemand etwas gesagt. Meine Bandscheiben." [] Eine kleine, etwas rundliche Frau, die unter einem Berg von Hut die Wachmitglieder freundlich anlächelte. Offensichtlich Frau Kuchen.
"Ja, der hat hier gewohnt", sagte sie prompt.
"ÄH..HAT HIER WERWOLF HAIRY ZUR UNTERMIETE GEWOHNT?", fragte Obergefreiter Tod, der nicht recht wußte, wie ihm geschah.
"Ja, ich weiß. Aber natürlich. Kommen sie rein.", sagte sie.
Die Mannschaft zögerte ein wenig, bevor Gefreite Atera endlich die Frage stellte.
"Er ist leider kürzlich verstorben. Dürften wir sein Zimmer nach Hinweisen untersuchen und einige Fragen stellen ?..äh.. warum..äh."
Plötzlich packte sich Frau Kuchen ans Ohr und drehte daran.
"Oh Mist, immer vergesse ich es, so jetzt könnt ihr fragen."
Und damit lud sie die ganze Truppe in ihr Haus ein.

24.07.1999 23:33

Tod

"Wollt ihr eine Tasse Tee? Setzt euch doch."
Tod setzte sich zögernd auf einen mit Plüsch überzogenen Sessel.
"ZAUBBERER, RETTICH IHR DURCHSUCHT SEIN ZIMMER. ATERA UND ICH WERDEN MIT FRAU KUCHEN REDEN."
Frau Kuchen kam mit dem Tee aus der Küche zurück.
"Er wurde vergiftet nicht war?"
"Äh ja, woher.."
"Ach das gehört in meinem Beruf dazu. Zucker?"
"NEIN DANKE. HATTE ER IRGENDWELCHE FEINDE?"
"Hairy? Nein. Milch?"
"NEIN DANKE. SPRACH ER IN LETZTER ZEIT VON PROBLEMEN?"
"Nein. Kekse? Nähgarn?" Diese Frage richtete sie diesmal an Atera, deren Probleme sie gut kannte.
"Danke. Hat er sich denn irgendwie merkwürdig verhalten? Sehr Lecker."
"Auch da kann ich euch leider nicht helfen. Tut mir wirklich leid."
"Sir, wir haben etwas gefunden." Zaubberer kam hereingestürmt.

25.07.1999 14:31

Rettich

Zaubberer hatte ein schwarzes, eigenartiges und definitiv nicht aus Ankh-Morpork stammendes Kästchen gefunden. Tod schaute es sich genauer an. Auf dem Kästchen waren mehrere fremdartige Zeichen eingeritzt, die allen unbekannt waren.

25.07.1999 16:43

Rettich

"Aus Djelibely stammt die Schachtel nicht" erklärte Rettich fachkundig, da sie alle Klicker mit Indiana Johunus gesehen hatte. Atera nickte ihr zu.
"Vielleicht ist es eine magische Schachtel. Ich öffne das Teil jedenfalls nicht." sagte Zaubberer.
"Möglicherweise ist das ein Hinweis auf den Mörder von Hairy", warf Atera ein.
Tod nickte und hob den Deckel vorsichtig an.

25.07.1999 16:46

Tod

"EIN ANHÄNGER." Stellte Tod fachkundig fest. "DEN BEKOMMEN NUR DIE MITGLIEDER DER DJELIBEBISCHEN KÖNIGSFAMILIE. BIN VIELEN VON IHNEN BEGEGNET. SIE HABEN SO KOMMISCHE SPITZE GRÄBER."
"Königsfamilie? Hairy war ein Mitglied der Königsfamilie? Das glaube ich nicht." entgegnete Atera.
"Vielleicht hat er ihn gestohlen!" warf Zaubberer ein, worauf hin ihn eisig kalte Blick von Atera und Frau Kuchen trafen.
"ähh...oder für jemanden anderes aufbewahrt."

25.07.1999 17:18

Atera

Alle Blicke waren gespannt auf Tod gerichtet, der in das Kästchen schaute.
"ÄHM, HIER IST EINE RECHNUNG DRIN. HIER STEHT: SCHNEIDER BOGGI, BIETET ERSTKLASSIGE MODE."
"Boggi, der ist doch viel zu teuer für einen Werwolf wie Hairy.", warf Atera ein.
"Fragen wir mal Frau Kuchen, wo er gearbeitet hat", schlug Gefreite Rettich vor und wollte gerade zu Frau Kuchen gehen, die schon mit ein paar neuen Keksen wedelte.
"EINEN MOMENT.HIER IST NOCH ETWAS DRIN.", sagte Obergefreiter Tod.

25.07.1999 17:24

Atera

"Fassen wir zusammen: In dem Kästchen befand sich ein Anhänger sowie eine Rechnung von einer Summe, die ein normaler Werwolf nicht bezahlen könnte. Außerdem soll er noch Mitglied der Königsfamilie sein. Das hört sich unglaublich an.", sagte Atera.
"Wo hat er denn jetzt gearbeitet?", fragte Gefreiter Zaubberer.

25.07.1999 17:29

Tod

"Er hat für einen Zwergenschmied gearbeitet, der sein Geschäft an der Ecke Marktstraße und Straße der Geringen Götter hatte."
"Ein Zwerg!" Das war ein Hinweis mit dem die Truppe etwas anfangen konnte. Sie bedankten sich bei Frau Kuchen, Zaubberer nahm noch ein paar Plätzchen mit und machten sich dann auf die Suche nach dem Schmied. Sie fanden seinen Laden gegenüber dem Vorwerk. Durch das Schaufenster erkannten sie einen Zwerg hinter dem Tresen und eine Menge Waffen. Beim Eintretten mußte vor allem Tod sich bücken.

25.07.1999 17:46

Rettich

Rettich fiel dem Schmied in die Arme. Freudestrahlend umarmten sie sich, und Tod konnte gerade noch verhindern, daß die Gefreite ein Freudentänzchen aufführte.
"Wie lange ist es her, daß wir uns zuletzt getroffen haben?" fragte Rettich noch immer grinsend.
Atera dachte sich ihren Teil dazu. Meistens entstanden Zwergenfreundschaften, wenn sich die Zwerge mit den Trollen kämpften, um sich danach gegenseitig ihre Heldengeschichten zu erzählen und wie viele Gliedmaßen sie mit welcher Axt abgetrennt hatten. Sie seufzte, wobei sie fast ihre Zunge verschluckte.
"Vor einer Woche in der Trommel! Das waren noch Zeiten. Ach Rettich, es gibt soviel zu erzählen." sagte der Schmied.
Tod hüstelte diskret. Rettich verstand den Hinweis und schwieg.
"WIR SIND AUS EINEN TRIFFTIGEN ANLASS HIER. ERLAUBEN SIE MIR EINIGE FRAGEN ZU STELLEN." sagte der krampfhaft gebückte Tod, da er noch immer um seinen Schädel fürchtete.
"Was wollen se' denn wissen." antwortete der Schmied mit einem bösen Funkeln in den Augen.
Atera spürte, er hatte etwas zu verbergen.

25.07.1999 18:13

Tod

"HAT EIN WERWOLF NAMENS HAIRY FÜR DICH GEARBEITET?"
"Ja, er hat für mich die Waren transportiert. Aber heute kam er nicht zur Arbeit. Wieso?"
"ER IST TOT."
"Und jetzt denkt ihr natürlich wieder der Zwerg war es. Das ist Diskrimi..krimi...auf jeden Fall ist es gemein."
"Äh, ich bin auch in der Wache!" bemerkte Gefreite Rettich.
"Wir müssen dir einfach diese Standardfragen stellen."
"STANDARD. ICH HABE LANGE DARÜBER NACHGEDACHT."
"Hah. Mit euch dis..ach..mit euch rede ich kein Wort mehr. Raus aus meinem Laden."
"DANKE FÜR IHRE KOOPERATION."
"Äh, Sir. Er hat nicht kooperiert."
"GUTER HINWEIS, ZAUBBERER. ICH WERDE ES NOTIEREN."

25.07.1999 18:45

Rince

Die Wächter wurden durch den aufgebrachten Zwerg unsanft vor die Tür verfrachtet, wo sie sich gegenseitig vielsagend anblickten.
Atera sprach die Worte als erste aus: "Der hat was zu verbergen"
"Ich hoffe, daß er nichts mit dem Wort zu tun hat", entgegnete die Gefreite Rettich sofort. Sie war wohl ein wirklich guter Freund des Schmiedes.
"ER WAR NICHT KOOPERATIV" wiederholte Tod, in sein Notizbuch schauend.
"Da kommt Kommandeur Rince" rief Atera und rückte ihre Körperteile zurecht, um eine anständige Figur machen zu können.
Der Kommandeur war in offensichtlich besserer Form als zuvor. Von seinem gesteigerten Alkoholpegel war nichts sichtbar. Was 2 Liter Kaffee doch bewirken konnten...
Die Wächter nahmen Haltung an.
"Gefreite Atera" sagte er offiziell.
"Ja, Sir" Atera salutierte zackig.
Rince entrollte ein Stück Papier, hielt es förmlich vor sich und begann zu lesen:
"Im Namen der Stadt Ankh-Morpork ernenne ich die Gefreite Atera in Anerkennung ihrer Leistungen zur Obergefreiten. Gezeichnet, Lord Vetinari, Patrizier." Rince schüttelte Atera die Hand, gab sie ihr anschließend wieder zurück und sagte:
"Meinen Glückwunsch Atera. Du hast es dir verdient"
"Danke Sir", entgegnete Atera glücklich.
"Ich muß wieder weiter...irgendwo geschieht gerade ein Verbrechen!"
Schnell war der Kommandeur wieder verschwunden...
Der Obergefreite Tod blickte ihm nach und wünschte, er könnte auch nur einmal spüren, wie es sein muß, Unmengen von Koffein im Körper zu haben.

25.07.1999 20:11

Atera

Atera stand immer noch etwas verdattert da und konnte nicht glauben, was gerade geschehen war.
"Obergefreite..oh..bei Offler..Obergefreite welch Ehre..",stammelte sie.
"Äh..ich hätte einen Vorschlag zu machen.", sagte Gefreiter Zaubberer zögernd.
"JA?"
"Sollten wir nicht schauen wer noch mit dem Zwerg kontaktiert oder welchen dubiosen Geschäften nachgeht."
"Er geht keinen dubiosen Geschäften nach!", beharrte Gefreite Rettich.

25.07.1999 20:23

Rettich

"Natürlich nicht, Rettich. Aber er könnte ein wichtiges Verbindungsglied zum tatsächlichen Täter sein." sagte Atera beschwichtigend.
Rettich schmollte trotzdem.
"DER ZWERG WAR NICHT SEHR KOOPERATIV. ICH SCHLAGE VOR WIR GEHEN ERSTEINMAL DEN ANDEREN HINWEISEN NACH: DEM ANHÄNGER UND DER RECHNUNG." fuhr Tod fort.
" Über den Anhänger könnten wir vielleicht mehr in der UU erfahren. Wenn die Zauberer gutgelaunt sind, daß heißt gegessen haben, müßte das eigentlich kein Problem sein. Außerdem schuldet mir der Bibliothekar noch etwas." schlug Rettich vor.
"Was? Eine Banane? fragte Zaubberer grinsend.
"DIE RECHNUNG ÜBERPRÜFEN WIR AM BESTEN BEI HERRN BOGIS SELBST: ALSO? UNIVERSITÄT ODER BOGIS? ODER HAT JEMAND EINEN BESSEREN VORSCHLAG?"
"Übrigens, meinen Glückwunsch, Atera."

25.07.1999 21:14

Tod

"VON MIR AUCH HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH. KEINE WEITEREN VORSCHLÄGE? DANN BEGINNEN WIR MIT DER UNIVERSITÄT."
So machte sich die bunt durcheinander gewürfelte Truppe auf den Weg zur Unsichtbaren Universität. Atera klopfte an das Haupttor.
"Wer da?" Das Tor öffnete sich einen Spalt und ein pickliger Student lugte hindurch.
"Wir kommen von der Wache." Antwortete Atera, die nach dem Klopfen ihre Hand suchte.
"Wir müssen ein dem Bibliothekar und den hochrangigen Zauberern ein paar Fragen stellen."
"Hi, Ponder!" Winkte Zaubberer.
"Es ist schon in Ordnung."
"Wenn du es sagst." Ponder öffnete das Tor ganz und konnte nun die ganze Truppe bestaunen.
"Ahhhhhhhhhhhh, der Tod."
"WO IST ER DENN HIN?" Vor ihnen war nur noch eine Staubwolke zu erkennen.
"Oh, ich glaube er verkricht sich bis zum Abendessen unter dem Bett." meinte Zaubberer.
"MERKWÜRDIG. SOLL ICH DAS NOTIEREN?"
"Nein nicht nötig, Tod." half Rettich.
"So sind Zaubberer nun mal. Nichts gegen dich." fügte sie mit einem Seitenblick auf Zaubberer hinzu. Sie machten sich als erstes auf den Weg zur Bibliothek.
"Hey, Bibliothekar." Auf Rettichs Worte hin, fiel ein gewaltiger Orang Utan von der Decke.
"Ugh?"
"Du weißt, du schuldest mir noch einen Gefallen."
"Ugh?"
"Wegen der Bananen."
"Ugh."
"Ja mir tut es auch leid."
Bei den anderen Wächtern wuchs die Verwirrung hinsichtlich dieses Dialogs. Nur Zaubberer schien ihn interessiert zu verfolgen.
"Uuugh?"
"Warum ich hier aufgehört habe? Naja ich dachte als Wächter bin ich immer in der Nähe von anderen Wächtern und das ist doch praktisch eine ähh Lebens-fähr-sich-ährung, oder?"
"Ugh."
"Wenn du meinst."
"Zurück zum Fall, was kannst du uns über diesen Anhänger sagen?"
"Ugh?"
"Ja, diesen, siehst du sonst noch einen?"
"Ugh uugh uuuugh ugh ugh uugh."
"Tatsächlich."
"Ugh ugh uuugh."
"Hoch interessant."
"Ugh."
Eine längere Pause wies die anderen darauf hin, dass das Gespräch zu Ende war.
"Was hat er gesagt?" platzte es aus Atera heraus.

26.07.1999 20:26

Atera

"Er ist sich nicht ganz sicher, aber er glaubt, daß der Anhänger aus Djelibeby stammt und aus alter Überlieferung den Träger zum Herrscher macht. Nur die Königsfamilie soll solch einen Anhänger haben. Aber wie gesagt, er ist sich nicht sicher."
"Dieser Anhänger verleiht Macht über ein ganzes Königreich?", fragte Gefreiter Zaubberer mit gierigen Blicken auf den Anhänger, der genauer betrachtet jetzt viel schöner wirkte.
"Uugh ugh uuugh."
"Was hat er gesagt?", fragte Obergefreite Atera.
"Wir sollen mal das Buch Tausend Geschichten aus Djelibeby herholen Dort soll eine Zeichnung des richtigen Anhängers sein.", erklärte Gefreite Rettich.
"VIELLEICHT WISSEN WIR DANN ENDLICH DEN GRUND FÜR DEN MORD.", sagte Tod.

26.07.1999 22:23

Tod

"ZAUBBERER, DU HAST DOCH MAL HIER GEARBEITET. WO FINDEN WIR DAS BUCH?"
"Es müßte unter im Verzeichnis ungefährlich/anderswo/Djelibeby/Märchen zu finden sein." Zaubberer war stolz auf sein Wissen und grinste von einem Ohr zum anderen.
"VERZEICHNIS?"
"Ugh."
"Er hat gesagt, es wäre ein neues Archivierungssystem. Hat was mit Fenstern zu tun." antwortete Gefreite Rettich.
"Na schön suchen wir das Buch." Befahl Atera.
"Geh voraus Zaubberer!" Nach ein paar Stunden, sie kamen nicht so schnell voran, da sich jeder an seinem Vordermann festhielt, kleine Schritte machte und sich nervös umsah. Irgendwie schienen die Wände, Regale, Böden und sogar die Decken öfters mal nicht an der richtigen Stelle zu sein. Als sie endlich das richtige Regal erreichten, war an der gesuchten Stelle, nur ein leeres Regal.
"Gestohlen." Rettich sah sofort das Verbrechen.
"Verlegt. Ausgeliehen. Es kann alles mögliche sein." Zaubberer glaubte nicht an ein Verbrechen unter den wachsamen Augen des Bibliothekars und unter seinen noch wachsameren Pranken.
"Obwohl ausgeliehen ist noch unwahrscheinlicher. In den ganzen Jahren, in denen ich hier gearbeitet habe, ist nur zwei mal ein Buch ausgeliehen worden, davon war es einmal ein Missverständnis. Vielleicht können wir es über den L-Raum heraus finden." schlug Zaubberer vor.
"Der L-Raum?" fragte Atera.
"Was ist das?"

27.07.1999 14:50

Rince

"Nun", begann Zaubberer seufzend, "Ich könnte stundenlang über die aktuellen Theorien über den L-Raum mit dir reden, aber faktisch gesehen läuft es auf folgendes heraus: Durch die enorme magische Kraft wird die Zeit in der Bibliothek einer Banane gleich verkrümmt, so daß in gewisser Weise kurze Reisen durch die Zeit möglich sind."
Zaubberer versuchte ein wichtiges Gesicht zu machen. In Wahrheit hatte er nämlich bei der Vorlesung über den L-Raum gefehlt, wodurch sein Wissen von eher gerüchtebasierender Natur waren.
Gefreite Rettich legte ihre Stirn in Falten, und fragte verwirrt:
"Das heißt, wir können durch den L-Raum in die Vergangenheit reisen, um den Dieb des Buches auf frischer Tat zu ertappen?"
"Ja, genau so ist es", sagte Zaubberer und fügte eher zu sich selbst hinzu "...hoffe ich zumindest".
"PACKEN WIR`S AN", ließ sich der Obergefreite Tod vernehmen.

30.07.1999 20:54

Atera

"Ähm..wie kommen wir in den L-Raum, also wie können wir denn nun durch die Vergangenheit reisen, um den Dieb zu schnappen?", fragte Obergefreite Atera.
"Oh, der Bibliothekar müßte es wissen. In der Regel genügt schon eine Banane, um sein Gedächtnis anzukurbeln.", sagte fachkundig Gefreiter Zaubberer.
"Warum hat der Dieb eigentlich das Buch geklaut?", fragte Gefreite Rettich. Darauf herrschte Stille bis Tod endlich antwortete:
"DAS IST EINE GUTE FRAGE, WIR SOLLTEN DEN DIEB FRAGEN.MÖGLICHERWEISE STEHT ER MIT DEM MORD IN VERBINDUNG."
"Vielleicht sollten wir auch den Schneider Boggi befragen, der vielleicht mehr über die Kreise weiß in denen Werwolf Hairy verkehrte.", schlug Atera vor.
"Der könnte auch wissen, warum Hairy offensichtlich ziemlich viel Geld hatte. Von der Arbeit beim Zwerg kann es nicht sein. Es sei denn er würde dem Zwerg bei einigen Aktivitäten zur Hand gehen.", spekulierte Gefreiter Zaubberer.
"Er geht keinen Aktivitäten nach.", beharrte Rettich auf ihrer Meinung. Die Wache-Mitglieder steigerten sich in wilde Vermutungen und Behauptungen. Tod räusperte sich laut. Es klang wie Kreide auf Sandpapier.
"MOMENT.LAßT UNS ZUERST EINMAL DEN DIEB FASSEN, DANACH KÖNNEN WIR IMMER NOCH BOGGI BEFRAGEN.", sagte Obergefreiter Tod und nach zustimmendem Gemurmel, setzte sich die Truppe in Bewegung.

30.07.1999 21:34

Tod

Die Wache suchte wieder nach dem Bibliothekar. Denn sie auch promt fanden. Besser: Er fand sie!
"Wir müssen in den L-Raum." sagte Zaubberer.
"Ugh."
"Nur ich?"
"Ugh."
"Die anderen sind wirklich keine Bibliothekare. Ihr könnt leider nicht in den L-Raum." teilte Zaubberer den anderen Wächtern mit. "Da dürfen nur Bibliothekare rein. Tut mir leid."
"KANNST DU DAS ALLEINE?" Tod war nicht davon überzeugt.
"Natürlich."
"Also gut. Viel Glück." wünschte Atera.

30.07.1999 23:23

Rettich

"Oh bei Offler, ich hätte mich das an deiner Stelle nicht getraut." sagte Rettich.
"Es gibt Dinge die ein Mann bzw. ein Wächter tun muß. Für das Land, die Familie und für die leckeren Speisen seiner Mutter." antwortete Zaubberer der sich in Heldenpositur warf.
Die Truppe schaute ihn verwundert an.
"WOHER HAST DU DAS DENN?" fragte Tod der zu gerne jetzt nicht vorhandene Augenbrauen dramatisch hochgezogen hätte.
"Ähm, Korporal Nobbs oder Feldwebel Colon. Sie waren schon immer ein Beispiel an Heldenmut für mich." sagte Zaubberer, der kleinlaut wieder seinen Brustumfang auf Normalgröße brachte.
"NOBBS UND COLON SAGST DU WAREN DIR ALSO EIN VORBILD. BEANTWORTE MIR EINE FRAGE, ZAUBBERER. WIEVIEL HAST DU INTUS?" fragte Tod ernst.
Zaubberer antwortete nicht sondern schritt todesmutig in die Richtung eines Bücherregals.
"Hat jemand ein Taschentuch?" fragte Atera.
"Warum? Willst du etwa eine rührende Abschiedsszene mit dem Helden machen wie in den Klickern?" kam Rettichs Kommentar.
"Nein, mir ist mein Finger abgefallen und ich will in solange sicher einwickeln bis ich ihn wieder annähen kann." erwiderte Atera kühl.
Indessen redete Zaubberer mit dem Bibliothekar, der schließlich einen geheimen Mechanismus bediente, der das Regal nach oben fuhren ließ.
"JETZT LIEGT ES AN DIR ZAUBBERER."

31.07.1999 02:33

Tod

Zaubberer betrat den L-Raum. Für die anderen sah es so aus, als würde er ständig verzerrt und verwischt bis er schließlich verschwand. Nur er und ein paar Bücher wußten, dass der schwammige Effekt nur von Zaubberers Zittern stammte.
Die übrigen Wächter beschlossen zu warten, setzten sich mit den Rücken an ein Regal, aus dem nicht versucht wurden sie zu beißen und unterhielten sich mit dem Bibliothekar. Langsam lernten auch Tod und Atera ihn zu verstehen.
"So wie war das noch gleich?" Zaubberer irrte durch die Windungen des L-Raums. "Vergangenheit war dritte Zeitschleife von links oder?" Nach einer Weile und vielen Versuchen fand Zaubberer endlich eine Realität in der er in einem Badezimmer einer netten Dame stand. Doch dann erinnerte er sich an seinen Auftrag und suchte die Vergangenheit auf.
"Halt! Im Namen der Wache." Die Worte waren vollkommen überflüssig, der Dieb konnte sich überhaupt nicht mehr bewegen, da Zaubberer direkt auf ihm gelandet war.
"Ich verhafte dich wegen des Verbrechens, das du gerade begehen wolltest." Zaubberer war für diese brillante Schlußfolgerung. Interessiert stellte Zaubberer fest, dass es sich bei dem Dieb um ein weibliches Wesen handelte.

31.07.1999 21:45

Rettich

"Wer...wer bist du?" fragte die unbekannte Diebin.
"Ich bin ein Wächter." antwortete Zaubberer und klopfte sich dabei imaginären Staub von der Brust.
Er sah, daß das Buch über Djelibely der Diebin aus den Händen geglitten war, als er heldenmutig auf sie fiel. Die Bibliothek war nicht sehr hell erleuchtet, woraus Zaubberer schloß, daß das Buch des Nachts gestohlen wurde, äh, gestohlen werden sollte oder gestohlen worden werden sollte (bei solchen Dingen begibt man sich an den Abgrund der Grammatik)oder wie auch immer. Auf jeden Fall konnte er nicht genau das Äußerere der Frau erkennen.
Die Frau ließ sich gegen ein Bücherregal der Bibliothek fallen, was mit einigen Risiken verbunden war, und fing an jämmerlich zu heulen.
Erst jetzt fiel Zaubberer auf, daß irgend etwas fremdländisches in ihrer Stimme lag.
"Ich..ich bin keine Stehlerin." winselte sie.
"Diebin." korrigierte Zaubberer automatisch.
"Man hat mich dazu gezwungen, ansonsten würde mir und Hairy etwas Schreckliches widerfahren."
"Wer hat dich dazu gezwungen dieses überaus kostbare Buch in diesen äußerst riskanten Einsatz zu stehlen? Und warum?" fragte Zaubberer und beugte sich zu dem zusammengekrümmten Schemen hinunter.
Das nächste was er sah, waren Sternchen mit anfolgender Schwärze.

01.08.1999 00:05

Rince

Einige Zeit später erwachte Zaubberer stöhnend. Er griff sich an den Kopf und fühlte eine ziemlich große Beule. Die djelibebische Frau schien doch nicht so ganz hilflos gewesen zu sein...um genau zu sein, hatte sie Zaubberer eiskalt ausgetrickst.
"Au, verdammt", stöhnte er. "Ich kehre wohl besser zu den anderen zurück"
Einige Zeit später stand er vor den anderen Wächtern und hatte das Geschehene berichtet (nicht ohne das peinliche Ereignis etwas zu beschönigen).
"Aber warum wollte diese djelibebische Frau das Buch stehlen. Wenn sie aus Djelibebi kommt, müsste sie doch genau wissen, worum es sich bei dem Anhänger handelte", überlegte Atera
"Vielleicht wollte sie verhindern, daß jemand anderes mehr über den Anhänger erfährt", erwiderte Rettich.
"ZUM BEISPIEL HAIRY", warf Tod ein
"Hairy?", fragten die anderen verwundert.
"VIELLEICHT KAM ER OHNE BEDIENUNGSANLEITUNG AN DEN ANHÄNGER"
Zaubberer grübelte. "Aber wie passt dann Schneider Boggi in die ganze Sache?"
"Keine Ahnung", sagte Atera bestimmt, "aber vielleicht wird es endlich Zeit, den guten Mann einen Besuch abzustatten"

01.08.1999 10:56

Rince

Ein Bote des Patriziers traf soeben in der Wache ein. Kommandeur Rince erwartete ihn bereits
"Die Beförderungen Herr!", sagte er ganz außer Atem.
"Danke", Rince riß sofort das Couvert auf und überflog es:
Blabla...Tod zum Korporal ...blabla Rettich zur Obergefreiten.
Zufrieden stellte er fest, daß Vetinari alle Beförderungen genehmigt hatte. Sie waren ab sofort gültig.

01.08.1999 10:57

Rettich

Tod nickte. Es war Zeit die restlichen verworrenen Fäden des Falles zusammenzusuchen, um endlich ein Muster zu erkennen. Und der letzte Faden fügte unweigerlich zum Schneider Boggi. Doch zuerst gratulierten sich die Mitglieder der Wache sich gegenseitig zu ihren Beförderungen.
Angekommen am Laden des Schneiders stellten die Wächter fest, daß er geschloßen war. Genauergesagt waren alle Fensterläden verriegelt und die Tür mit einem schweren Balken verbarrikadiert. Es sah so aus, als ob alles in größter Eile gemacht worden war.
"HM."sagte Tod."ES SIEHT SO AUS ALS OB HERR BOGGI NICHT ZU HAUSE IST ODER KEINE KUNDSCHAFT ERWARTET BZW. WILL."
"Ich würde eher letzteres tippen." sagte Rettich, während sie nach losen Brettern an den Fensterläden suchte. Endlich konnte sie ein loses Brett finden. Obwohl die Mitglieder der Wache mit aller Kraft zogen , gelang es ihnen nicht das scheinbar leichte Brett zu entfernen. Sie konnten nur einen kleinen Spalt öffnen. Tod blickte als ranghöchster Offizier als erster hinein. Er stand dort einige Minuten in tiefsten Schweigen, drehte sich anschließend noch immer wortlos um und zeigte Atera mit einer knappen Geste, daß nun sie an der Reihe sei.
Atera nickte und blickte durch den Spalt.
"Bei Offler." stöhnte sie.

01.08.1999 12:00

Tod

Im Inneren konnten sie Boggis mit einer djelibebischen Frau sehen, vermutlich die, die Zaubberer überwältigt hatte. Das gestohlene Buch lag auf der Theke. Die beiden schien zu Streiten.
"Du Hairy doch getöten. Du gesagt nicht machen, wenn holen Buch." konnte Atera am Fenster hören.
"Da hatte ich ja auch noch den Anhänger deines Vaters. Aber dieser Werwolf hat ihn gestohlen." Eindeutig Boggis Stimme.
"Wir haben ihm viel Geld gezahlt. Mein Freund, der Schmied, war davon nicht erfreut, du weißt ja wie schnell Zwerge wütend werden. Und da er den Anhänger nicht freiwillig zurückgeben wollte, mußten wir drastischere Maßnahmen ergreifen."
erzählte der Schneider weiter.
"Wir wollten die Herrschaft über Djelibeby, aber es sollte dabei niemand zu Schaden kommen."
stellte die Prinzessin klar.
"Wir sollten eingreifen." Atera trat vom Fenster zurück und zog danach ihr Ohr wieder vom Brett ab, das an einem Splitter hängen geblieben war.
"Treten wir die Tür ein?" Fragte Rettich hoffnungsvoll.
"JA"

01.08.1999 18:17

Atera

"Zurück, ich trete die Türe ein.", sagte Atera und trat ein Schritt vor.
"Ähm...hältst du das wirklich für eine gute Idee? Soll es nicht lieber ein anderer erledigen?", fragte zweifelnd Obergefreite Rettich.
"Zweifelst du etwa an meinen Fähigkeiten?", fragte barsch Obergefreite Atera.
"Nein, nur..", fing Rettich an, aber da trat Atera schon mit aller Kraft gegen die Türe.
Wäre man im Rauminneren gewesen, hätte man ein lautes Pock und danach ein ebenso lautes Plumps gehört und dann einige Worte, die man besser nicht gehört hätte.
"ABER OBERGEFREITE, DIESE AUSDRÜCKE.."
"Ich wollte dich ja warnen.", bemerkte Rettich.
"Ts,Ts,Ts.", war Zaubberers Kommentar.
Während Atera kummervoll ihr Bein betrachtete, daß natürlich beim Stoß abgefallen war.
"Und ich habe noch nicht einmal genug Nähgarn dabei.", jammerte Atera, die nun ihr Bein aufhob.
"Zurück, ich probiere meine Methode.", forderte Rettich und jeder wußte wie ihre Methoden aussahen. Ihre doppelseitige Axt wirbelte so schnell, daß man ihr nicht folgen konnte, aber das Ergebnis war beträchtlich. Die einstige Tür hang in Fetzen herab und nun konnte die Wache das Gebäude ordnungsgemäß stürmen. Boggi und die Prinzessin wollten gerade zur Hintertür hinaus, doch die Wache war schneller.

01.08.1999 20:05

Rettich

Gerade wollten die Wächter die beiden zur Rede stellen, als die djelibebische Prinzessin mit einer Akrobatischen Einlage die Wächter überrumpelte, so dass die Verdächtigen zur (nicht mehr vorhandenen) Tür hinaus fliehen konnten.

"HALT, IM NAMEN DES GESETZES VON ANKH-MORPORK. BLEIBEN SIE AUF DER STELLE STEHEN.", rief Korporal Tod laut.
Doch eigenartiger Weise reagierte niemand der Fliehenden auf Tods autoritäre Stimme. Es folgte eine wilde Verfolgungsjagd durch Ankh-Morpork. Sie liefen über den Hier-gibt`s-alles-Platz, überrumpelten mehrere Priester auf dem Weg zum Tempel der geringen Götter und die Schar ließ es sich auch nicht nehmen, ein paar unvorsichtig geparkte Eselskarren auf der Verfolgungsjagd zu zertrümmern.
"Hechel, ich kann nicht mehr." schnaufte Rettich, die unter dem beachtlichen Gewicht ihrer treuen Axt litt.
Doch in diesen Moment blieben wie von Geisterhand die beiden Verdächtigten stehen, gerade als sie wieder am Tempel der geringen Götter vorbeiliefen.
"Wir ergeben uns." stöhnte der stark schwitzende Schneider Boggi. Die Prinzessin blinzelte böse.

01.08.1999 23:03

Tod

"Aber diesmal keine faulen Tricks! Der letzte hat mich ein Ohr gekostet.", warnte Atera.
"Nein. Wir ergeben uns.", brachte die Prinzessin Zähne knirschend hervor.
"BRINGEN WIR SIE INS WACHHAUS. FÜR EINE RICHTIGE VERNEHMUNG. MIT LAMPEN UND SO."
Alle starrten Tod groß an, auch die Gefangenen.
"ÄH DAS HABE ICH MAL IN EINEM KLICKER GESEHEN."
Ein kollektives "Achso, dann muß es richtig sein." erklang.
Klicker hatten großen Einfluß auf das Weltbild der Bürger von Ankh-Morpork. Niemand zweifelte daran, dass in einem Klicker nicht das wahre Leben gezeigt wurde. Und da alle an die Klicker glaubten, war es Realität.
Die Truppe führte die beiden zurück ins Wachhaus. In einem der Büros schlossen sie alle Fenster, löschten alle Lichter und setzten die Verdächtigen dann vor einen starken Scheinwerfer.
"Und was jetzt?", fragte Zaubberer zögernd.
"WIR MÜSSEN SIE ANSCHREIEN UND FRAGEN STELLEN, DIE SIE NICHT BEANTWORTEN.", antwortete Tod.
"Ähh aber wenn sie sie sowie so nicht beantworten, warum stellen wir die Fragen dann?" ,wollte Rettich daraufhin wissen.
"ÄHM FÜR DEN FALL, DASS SIE DOCH ANTWORTEN."
Das klang lokistisch.
Atera begann damit die erste Frage zu brüllen.
"Habt ihr Hairy umgebracht?"
Alle waren überrascht als Boggis sogar antwortete.
"Ja, ich war es. Der Zwerg hat mich dazu gezwungen. Er gab mir auch das flüssige Silber. Ich habe es dann unter sein Essen gemischt."
Für einen Moment waren alle verdutzt. Niemand hätte erwartet, dass Tods Idee zu etwas führen würde.
Dann aber brüllte Rettich die nächste Frage.
"Und der Anhänger, was ist mit ihm?"
Lautstark schwang die Tür auf.
"Was ist hier los?", wollte Kommandeur Rince wissen. "Wer schreit hier so rum?"
"SIR, WIR FÜHREN EINE VERNEHMUNG DURCH. UND HABEN GERADE HERAUSGEFUNDEN, DASS DIESER SCHNEIDER DEN WERWOLF HARY GETÖTET HAT."
"Gut. Macht nur weiter so."
Kommandeur Rince verließ den Raum wieder.
Tod erinnerte sich an eine weitere Szene aus einem der Klicker.
"WO WAREN WIR STEHEN GEBLIEBEN. AHJA DER ANHÄNGER."

02.08.1999 13:46

Rettich

Die Prinzessin strich sich eine Strähne aus dem Haar, und fing an zu erzählen.
"Der Anhänger ist ein Erbstück unserer Familie. Er verleiht seinem Träger große Macht, und das nicht nur im metaphorischen Sinne. Um den Träger herum bildet sich ein ungeheures charismatisches Feld, so daß es dem Volk nicht gelingen wird und kann, den Träger des Amuletts als Herrscher abzuweisen."
"Hm, sehr handlich, so ein Amulett, wenn man König oder Tyrann ist." warf Atera ein.
"Ja", fuhr die Prinzessin fort, "Mein Vater war der bisherige Besitzers des Amuletts, doch er ist leider gestorben wegen einem...äh...Unfall."
"Was ist geschehen?" wollte Rettich wissen.
"Er wollte dem Volk zeigen, daß er unsterblich ist und ließ sich in eine Schlangengrube werfen. Er hat die Wette verloren."
"UND WIE GING ES WEITER? WAS HAT DER ANHÄNGER IN ANKH-MORPORK ZU SUCHEN?"
"Ich bin daran schuld." sagte die Prinzessin und fing jämmerlich an zu weinen.
Atera reichte ihr ein Taschentuch in das sie sofort hingebungsvoll hineinschneuzte.
"Das ist doch etwa keins, in denen du deine Finger einzuwickeln pflegst." flüsterte Rettich prüfend.
"Nein, das ist frisch. Ich habe es bei Schnapper gekauft."
Rettich stöhnte und bemitleidete im Gedanken die Prinzessin, die wieder ins Taschentuch hineintrötete. Tod führte das Verhör fort. Ihm war es auch gelungen eine Lampe zu besorgen, die vom letzten Schneevaterfest übrig geblieben war.
Nun erleuchteten kleine Eber den Raum. Tod versprach sich einiges davon.
"WARUM DENKEN SIE DIE SCHULD LIEGT BEI IHNEN. SCHLIEßLICH HAT BOGGI SCHON EIN GESTÄNDNIS ABGELEGT."
Nach dieser Frage ergossen sich wahre Sturzbäche von Tränen über die armen Wächter. Mit tränenerstickter Stimme fuhr die Prinzessin fort, nachdem ihr Atera ein weiteres, diesmal wirklich von ihr verwendetes Taschentuch reichte.

02.08.1999 18:03

Atera

"Ich hatte das Prinzessinleben so satt in meiner Heimat, daß ich nach Ankh-Morpork gereist bin, um dort viele Abenteuer zu erleben.", fuhr die Prinzessin unter einigen Schluchzern fort.
"Den Anhänger habe ich mitgenommen, damit kein anderer vom Thron Besitz nehmen konnte."
Einige Wächter starrten verblüfft auf die Prinzessin, es lag zum Teil an der Kleidung, aber auch daran, daß sich keiner vorstellen konnte die zahlreichen Schätze und Dienerschaften zu verlassen nur um nach Ankh-Morpork zu kommen.
"Was haben jetzt der Zwerg und der Werwolf damit zu tun?", fragte Obergefreite Rettich.

02.08.1999 20:41

Tod

"In Ankh-Morpork suchte ich einen Freund und fand ihn schließlich in Hairy.", antwortete die Prinzessin.
"Doch Hairy arbeitete für diesen Zwergenschmied und der bekam über den Werwolf das Geheimnis des Anhängers heraus. Der Schmied und der Schneider stahlen ihn mir, während Hairy mir die Stadt zeigte. Danach mußte ich für sie das Buch stehlen, da sie sonst Hairy etwas antun wollten. Als Hairy jedoch den Anhänger zurückstahl und sie ihn nicht mehr finden konnten, dachten sie ich hätte ihn und brachten Hairy um."
Jetzt brach das Mädchen in Tränen aus. Tod reichte ihr sein schwarzes Taschentuch, dass er nur bei sich Trug weil, ihm mal jemand gesagt hat, dass jeder eins mit sich tragen sollte, zumindest die Leute jener Schichten, die nicht ihre Ärmel zum Nase putzen benutzen, auch wenn das nur wenige waren.
"ALSO MÜSSEN WIR NUR NOCH DEN SCHMIED VERHAFTEN!", schloß Tod nachdem er ein Taschentuch zurückbekommen hatte, mit dem man in der Wüste eine Woche lang hätte überleben können, soviel Feuchtigkeit enthielt es nun.
"Dann laßt uns den Zwerg suchen gehen." Atera wandte sich zur Tür.

02.08.1999 21:18

Rettich

Als die Wächter ankamen, standen sie vor verschlossenen Türen. Atera hatte dazu gelernt und weigerte sich diesmal die Tür gewaltsam zu öffnen. Es war wieder Zeit für Rettichs Streitaxt.
Als die Tür schließlich offen war, stellte Rettich fest, daß die Kohle noch glühte. Der Schmidt mußte überhastet losgestürmt sein, wahrscheinlich hat er von der Verhaftung Boggis erfahren und fürchtete als Mittäter ebenfalls verhaftet zu werden.
Tod sah sich interessiert in der Werkstatt des Zwerges um, jedenfalls soweit es seine gebückte Sichtweite zu ließ. Dabei registrierte er einen halb gegessenen Rattenburger, den sich Rettich später heimlich unter die Nägel riß, mehrere Zwergenbrötchen, die in der Asche lagen und eine lederne Schürze, die der Zwerg zweiffellos in der Eile abgeworfen hatte. Als er die Schürze näher betrachtete, fiel ihm auf, daß sie nicht in Ankh-Morpork hergestellt worden war, sondern aus einem Zwergendorf stammte. Einem seiner Erinnerung stark befestigten Zwergendorf. Er war nicht oft dort, aber wenn, dann ging es tüchtig zur Sache.
"WENN IHR AUF DER FLUCHT VOR MEHREREN GUT AUSGERÜSTETEN WÄCHTER WÄRT, WOHIN WÜRDET IHR ALS ZWERG EUCH VERSTECKEN UND SCHUTZSUCHEN?" fragte Tod.
"Sir, wir sind nicht gut ausgerüstet." erwiderte Rettich.
"MEINE SENSE HAT MIR BIS JETZT IMMER GUTE DIENSTE GELEISTET."
"Ja, aber sie müssen auch keinen Brustpanzer von Nobby Nobbs auftragen."
Sogar Tod wollte bei diesen Worten die nicht vorhandene Nase rümpfen.
"ZURÜCK ZU MEINER FRAGE."

02.08.1999 22:50

Tod

"Ich würde zu meinem Clan zurückkehren.", antwortete Rettich.
"Genau! Außerhalb der Stadt hat die Wache keine Befugnisse.", stellte Atera fest.
"Dann muß er auf dem Weg zu einem der Stadttore sein.", schloß Zaubberer.
"ABER WELCHEM? UND WIE WILL ER BIS IN DIE BERGE KOMMEN. ER BRAUCHT EIN PFERD."
"Nein", widersprach Rettich. "Ein Pferd ist viel zu groß für einen Zwerg. Entweder nimmt er die Kutsche oder einen Karren."
"Was ist mit dem Karren, den Hairy für die Lieferungen an ihn benutzte?", fragte Zaubberer.
"Der müßte hinten im Hof stehen. Los."
Atera schritt zur hinteren Tür, Zaubberer folgte ihr, Rettich lief an ihnen vorbei und Tod kam hinterher gekrochen.
"ER IST WEG."
Die Wächter standen im Hinterhof der Schmiede in der nur noch ein paar verbogene Eisenstücke, ein wenig Erz und einige Säcke mit Kohlen für die Esse lagen.
"Wir müssen ihn aufhalten, bevor er eines der Tore erreicht!", meinte Rettich.
"Es führen neun Tore aus Ankh-Morpork heraus. Um das richtige zu erwischen, müssen wir schon eine Menge Glück haben.", sagte Zaubberer wichtigtuerisch.
"ABER DAS NÄCHSTE IST DAS MITTWÄRTIGE TOR, SO ÜBERSTÜRZT WIE ER AUFGEBROCHEN IST, WIRD ER WAHRSCHEINLICH AUCH DAS NÄCHSTE TOR AUS DER STADT NEHMEN."
"Dann müssen wir den oberen breiten Weg hinauf.", ergänzte Atera.
"Der obere breite Weg? Tun da gerade nicht Nobby und Colon Dienst zur Vehrkehrsregelung?", fiel Rettich wieder ein.
"JA. LAUT IHREN DIENSTPLAN SOLLTEN SIE. ABER DIE CHANCE, DASS SIE GERADE KEINE KNEIPE INSPIZIEREN LIEGT BEI GENAU AINS ZU EINER MILLION."
"In dem Fall haben wir eine Chance von neun zu eins, dass sich auf dem oberen breiten Weg nun ein Verkehrschaos gebildet hat.", rechnete Zaubberer vor.
"Besser geht es wohl kaum. Dann nichts wie los."
Atera stürmte auf die Straße zu. Jedenfalls stürmte sie, bis sie ihr linkes Bein verlor, an dem sich eine Naht gelöst hatte. Von da an hüpfte sie nur noch.
"Hey, bringt mir doch bitte mein Bein mit.", schrie sie über ihre Schulter.
"Danke."

03.08.1999 17:28

Tod

Ateras Beispiel folgend liefen auch die anderen Wächter los. Sofort als sie in den oberen breiten Weg einbogen, sahen sie überrascht, dass Fred und Nobby heute wirklich Dienst taten. Die gesamte Straße war total verstopft.
"WIR MÜSSEN IN DIESEM DURCHEINANDER DEN KARREN DES SCHMIEDES FINDEN."
Die Wächter breiteten sich auf der Straße aus und kletterten über die Karren, Wagen, Kutschen und manchmal auch über diverse Tiere. Dabei versuchten sie auf gleicher Höhe zu bleiben, um dem Zwerg keine Chance zur Flucht zu lassen.
"Hey du!", schrie Zaubberer plötzlich.
Er sprang zu einem Zwerg auf den Wagen, der daraufhin erschreckt in die Ausscheidungen eines Esels fiel, dessen Besitzer neben ihm versuchte von der Straße zu entkommen.
"Das ist er nicht!", stellte Rettich mit einem scharfen Seitenblick auf Zaubberer fest.
"Sei vorsichtiger. Der arme ist beinahe gestorben."
"IST ER NICHT."
Die Wächter suchten weiter, versuchten aber vorsichtiger zu sein und nicht soviel aufsehen zu erregen.
Doch der Lärm den sie bereits gemacht hatten zog die Aufmerksamkeit der Masse auf sich.
"Heiße ähm fast heiße Würstchen. Teilweise sauber. Nur einen Ankh-Morpork Dollar und damit treibe ich mich selbst in den Ruin.", erklang eine Stimme zwischen den Wagen.
"Schnapper!", rief Rettich.
"Hast du den Zwergenschmied von der Ecke zur Straße der geringen Götter gesehen?"
"Hmm. Kann sein. Vorhin hat mir ein Zwerg eine fast noch nicht verrottete Ratte abgekauft. Danach wurde ihm plötzlich übel. Verstehe gar nicht wieso. Wenn mir schlecht ist esse ich doch nicht noch eine Ratte."
"HAST DU IN BETRACHT GEZOGEN, DASS IHM VON DEINER RATTE SCHLECHT WURDE?"
"Von meiner Ratte?", schrie T.M.S.I.D.R Schnapper beleidigt. "Das ist beste Qualität."
"Würdest du eine von deinen Ratten essen?", fragte Rettich ihn.
"Ähh natürlich. Nur im Moment habe ich keinen Hunger. Außerdem würde ich mich damit selbst in den Ruin treiben. Ich muß jetzt weiter. Meine Kunden warten."
Schnapper wollte gehen, doch Zaubberer hielt ihm am Arm fest.
"Seit wann hast du Kunden?"
"Das ist jetzt unwichtig, Zaubberer. Wo hast du dem Zwerg die Ratte verkauft?", wollte Atera wissen.
"Etwa hundert Meter weiter vorne. Warum?"
Doch Schnapper bekam keine Antwort, die Wächter waren bereits wieder unterwegs.

03.08.1999 18:34

Rettich

Die Wächter spurteten über die Karren und rissen die Kutschentüren auf, falls der Zwerg das Gefährt gewechselt hätte. Schließlich erkannte Rettich den Hinterkopf des Zwerges in der Menge.
Auch der Schmied bemerkte die Wächter und sprang aus seinem Karren, um zu Fuß die Grenze von Ankh-Morpork zu erreichen. Trotz seiner kurzen Beine legte er ein beachtliches Tempo vor, und die Wächter hatten Mühe ihm überhaupt zu folgen.
Die tägliche Arbeit an der Esse hat ihn stark gemacht, dachte Atera und seufzte, da sie es verpasst hatte, ihr untotes Muskelgewebe auf Vordermann zu bringen.
Es waren nur noch wenige Meter bis sie das Hoheitsgebiet von Ankh-Morpork verlassen würden. Der Schmied rannte unbeirrt weiter und selbst Tod sah ein, ihn so nicht mehr einzuholen.
"Halt, Schmied, bleib stehen. Wir verstehen, daß du Angst hast, daß wir dich verhaften. Aber wir müssen die Ehre von Ankh-Morpork verteidigen. All die Menschen, Zwerge, Trolle und andre Subjekte verlassen sich auf uns und wenn du dieses Tor durchquerst, wirst du sie alle enttäuschen. Du enttäuschst all deine Freunde. Ist es das wert?" appellierte Atera an sein Gewissen und Ehrgefühl.
Rettich setzte die traurigste Miene auf die ihr Bart erlaubte.
"Obergefreite Rettich hält dich für einen ehrbaren Zwerg, sie denkt, du bist Opfer einer Konsiparation, oder so ähnlich geworden. Jedenfalls, bist du in ihren Augen unschuldig und im Grunde deines Herzens kein machthungriger und irrer Schmied. Möchtest du dieses liebe Bartgesicht enttäusche?"
Zu Tods Überraschung hielt der Schmied tatsächlich inne.
Auch Rettich hätte nie vermutet, daß er sich von so einen ausgemachten Unsinn von seiner Flucht abhalten ließe. Tod machte eine geheimnisvolle Geste zu Atera und sie verstand. Mit flinken Fingern löste sie heimlich die Naht ihres Fußes. Sie mußte ihn nur noch einige Sekunden hinhalten, wegen einen besonders festen Knoten.
Tod reagierte vorbildlich.
"ES IST ZWECKLOS WEITERZULAUFEN. DENN MIR ENTKOMMST DU NICHT."
"Ihr könnt euch eure Dienstmarke dorthin stecken, wo die Sonne nie scheint!" schrie der Schmied und wollte wieder starten.
Auf diesen Moment hatte Atera gewartet. Mit einer ungeheuren Präzision, entwickelt in jahrelangen Training, schleuderte sie ihren rechten Fuß direkt gegen die Stirn des Schmiedes.
Er lag bewußtlos auf dem Straßenpflaster, als die Wächter ihn schließlich erreichten.
"SAUBERER WURF, ATERA.", gratulierte Tod.

03.08.1999 19:13

Tod

"TRAGEN WIR IHN INS WACHHAUS."
Zaubberer wurde bestimmt, den bewußtlosen Zwerg zu schleppen und beschwerte sich den ganzen Weg über.
"Der Fall wäre also gelöst.", stellte Obergefreite Atera fest, die dabei war ihr Bein wieder anzunähen.
"Wir verhaften Boggis und den Schmied wegen Diebstahl und Mordes an einem Untoten Mitbürger unserer Stadt und lassen die Prinzessin wieder laufen."
"Unter der Bedingung, dass sie die Stadt mit samt dem Anhänger verläßt.", fügte Obergefreite Rettich hinzu.
"Gute Idee.", stöhnte Zaubberer, der immer noch unter dem Gewicht des Zwerges litt.
"ÄHH DANN GEHEN WIR EINEN TRINKEN?"
Tod bekam langsam Routine in den Gebräuchen der Wächter.
"Ja.", riefen alle.
Alle bis auf Zaubberer.
"Nein, der Bericht bleibt nicht wieder an mir hängen. Das lasse ich nicht mit mir machen."
"Er hat recht.", meinte Atera, was ein zufriedenes Grinsen auf Zaubberers Gesicht zauberte.
"DURCHAUS."
"Aber ich finde, er soll ihn trotzdem schreiben.", kicherte Atera.
"Was?"
"DAS WAR EIN BEFEHL, GEFREITER."
Zaubberer kochte vor Wut, jedoch waren ihm die Hände gebunden.
So schritten die Wächter in den Sonnenuntergang, würden sie jedenfalls, wenn sie in die andere Richtung gehen würden.
Doch ein Wächter erhielt dieses Klischee aufrecht.
Er hieß Zaubberer und schleppte vor sich hin fluchend den bewußtlosen Zwerg zum Pseudopolisplatz.

*ENDE*

*ENDE*



03.08.1999 20:24

Wörter:

Rince   824
Atera   1159
Rettich   2149
Tod   3517



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