Tapetenwechsel

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vollendet am 27.10.2000

Auf Anordnung des Patriziers soll die Wache aufgelöst werden! Hat der Patrizier den Verstand verloren?
Was steckt dahinter und wie können wir es verhindern? Rettet die Wache!!!

Rince

[Auftakt: Die Kamera zeigt einen blauen Himmel, wie er blauer kaum sein kann. Es war Sommer und die Vögel zwitscherten fröhlich...und da kam auch schon von rechts ein besonders hübsches Exemplar ins Bild geflogen. Die Kamera schwenkt nach links, den Vogel verfolgend. Dieser unterbricht plötzlich sein fröhliches Lied, läuft grün an, taumelt kurz und fällt wie ein Stein senkrecht nach unten aus dem Bild. Kameraschwenk nach unten. Der Vogel liegt auf der stinkenden Oberfläche des Ankhs. Die Auswirkungen des Geruchs des "Flusses" hatte er scheinbar nicht überlebt. Kamera schwenkt schnell in eine andere Richtung, da dieses Bild nicht zu dem schönen Sommertag passt. Die Kamera zeigt nun einen weiten Platz, an dessen Ende ein größeres Gebäude stand. Das Gebäude dürfte aufmerksamen Lesern allzu bekannt sein. Langsamer Zoom auf das Gebäude, Einblendung von Stimmen, die aus dem Gebäude kommen. Es sind viele Stimmen und sie schreien wirr durcheinander]
"Welcher Volltrottel hat mir meine rechte Schulterklappe geklaut!?"
"Hat noch jemand Schuhcreme?"
"Sag, mal sitzt mein Helm?"
"Weg da! Lasst mich durch"
[die Türe geht auf, weil ein junger von einer Regenwolke verfolgter Wächter hektisch das Gebäude betritt. Zoom ins Innere des Gebäudes. Der Blick wird auf eine Vielzahl von Wächtern freigegeben, die alle damit beschäftigt waren, ihre Uniform zu richten, die Schuhe zu putzen und sich sont noch auf Vordermann zu bringen.]
"Verdammt. Meine Uniform riecht nach Bier", beschwerte sich Chief-Korporal Lewton bei dem eintretenden Daemon.
Als sein Blick auf denselben fiel, merkte er, daß eine nach Bier riechende Uniform noch besser war, als eine triefend nasse Uniform. Daemon hatte das Pech, daß ihn das Wetter zu seinem persönlichen Todfeind erklärt hatte. Wenigstens war er im Wachhaus vor den Regenwolken sicher.
"Ich zieh mich schnell um", meinte Daemon im gehen "Meinst du, das große Antreten vor dem Patrizier muss wirklich draussen stattfinden?"
Lewton wollte gerade kopfschüttelnd zu einer Antwort ansetzen, als ein markerschütternder Schrei durch die Wache hallte und das geschäftige Treiben für einen kurzen Moment innehalten ließ.
Ein Rekrut war in seiner Hektik gegen Oberfeldwebel Rascaal Ohnedurst gelaufen und hatte die volle Wucht seines Rote-Beete-Atems abbekommen. Er klammerte sich noch an der Uniform des vegetarischen Vampirs fest und sank dann langsam (aber sicher!) zu Boden. Rascaal schüttelte das lästige Anhängsel kurz ab und schaute in die Runde
"Was ist? Habt ihr nichts zu tun? Der Patrizier kann jeden Augenblick da sein. Also los, los, los!"
Das geschäftige Treiben fand sofort wieder seinen Weitergang und Rascaal ging zu Kommandeur Rince, der das Treiben überwachte. Zusammen beobachteten sie die Wächter.
"Die Männer sehen gut aus. Sieht so aus, als hättest du sie für´s Antreten gut vorbereitet.", meinte Rascaal
"Ja. So ist es", Rince atmete tief durch. Als er sich erinnerte, neben wem er stand, unterbrach er das sofort und fuhr fort "Wenn der Patrizier kommt, sollen die Männer einen guten Eindruck machen. Der Patrizier scheint etwas Wichtiges zu haben. Wahrscheinlich wird es noch einige verspätete Beförderungen geben, nachdem wir den Fall mit den einstürzenden Häusern aufgeklärt haben."
"Das vermute ich auch", sagte Rascaal
Rince nickte und schaute den Vampir an. Seine Uniform war noch ganz zerrüttet von dem zu Boden gegangenen Rekruten.
"Deine Uniform...", begann Rince, schob Rascaal vor den Wandspiegel und zeigte mit dem Finger auf... gar nichts, sondern fuhr sich verlegen durch die Haare.
"Sehr witzig", sagte der Vampir und schaute auf sein nicht vorhandenes Spiegelbild.
Der Kommandeur wollte gerade zu einer Entschuldigung ansetzen, als Lance-Korporal Harry in die Wache gerannt kam und vor dem Eingang stehen blieb.
"Er kommt. Er kommt! Der Patrizier!"
Alle Blicke richteten sich auf den kleinen Gnom. Nervöses Schlucken war zu hören.
"Ähh... ihr habt mich gehört, richtig?", fragte Harry verwundert. Er hatte es geschafft, daß ihm die gesammelte Wachmannschaft ihre Aufmerksamkeit widmete. Normalerweise hatte er schon Probleme die Aufmerksamkeit eines einzelnen Wächters auf sich zu ziehen.
"Ihr habt Harry gehört, also raus, zum Antreten!", rief Rince, woraufhin alle zum Ausgang stürmten
"Äh!" sagte Harry und hob den Zeigefinger als sein Blickfeld von rennenden Beinen ausgefüllt wurde. Das alte Problem mit der Aufmerksamkeit machte sich schmerzhaft bemerkbar.

Schließlich war die komplette Mannschaft vor dem Gebäude angetreten. Man konnte schon das Geklapper der Pferdekutsche des Patriziers hören.
"Wen er wohl befördern wird?", hörte man das Tuscheln unter den Wächtern.
Die Kutsche hielt vor den Reihen der Wächter und Lord Vetinari, der Patrizier und Herrscher Ankh-Morporks kam zum Vorschein
"Aaaaachtung!", rief Rince
Die Wächter nahmen Haltung an und Rince salutierte zackig.
"Rühren", sagte Lord Vetinari "ich will mich kurz fassen. Die Wache hat in jüngster Zeit sehr gute Arbeit geleistet."
Vetinari streckte die Hand aus. Sofort kam einer seiner Diener und legte ihm einen Umschlag hinein.
"Kommandeur Rince. Treten Sie vor!"
Rince schreckte zusammen und verschluckte sich vor Überraschung. Konnte man als Kommandeur noch befördert werden? Schnell trat er vor und salutierte zackig.
Vetinari übergab ihm den Umschlag.
"Dies wird von nun an über dem Eingang der Wache hängen. Machen Sie´s auf", verkündete er kurz
Rince öffnete den Umschlag und zog ein metallenes Schild heraus. Mit stolzer Stimme las er laut vor
"Die Wache von Ankh-Morpork...", Rince schluckte "...auf unbestimmte Zeit geschlossen"
Ein Raunen ging durch die Reihen.
"Trotz der guten Leistungen", erhob der Patrizier seine Stimme "bin ich zum Entschluss gekommen, daß die Wache nicht mehr tragbar ist. Sie wird daher aufgelöst. Guten Tag die Herren!", geschwind stieg Vetinari wieder in die Kutsche ein, welche sofort davonstob.
Die Wächter standen da, als hätten sie einen Schlag ins Gesicht bekommen.
"Das kann doch nicht wahr sein!", rief einer. Andere stimmten zu.
In diesem Moment ging die Tür des Wachhauses auf und Daemon kam mit einer neuen Uniform hinausgestürmt. Er blieb stehen und schaute unsicher in die Reihen
"Ähh...hab ich was verpasst?"
In diesem Moment bildete sich über ihm eine Wolke und fing fröhlich an zu regnen.

10.09.2000 19:54

Dingo

Alle Wächter gingen völlig niedergeschlagen in die Wache, aber Daemon wusste immer noch nicht was los war.
"Hey, Kommt schon, was ist los? wurde niemand befördert?" fragte er.
Rince schoss ihm das Schild vor die Füsse und für einige Sekunde hörte es auf zu regnen, nur für einen klitzekleinen Moment, um den Schrecken ein bischen besser wirken zu lasssen, dann folgte Daemon denn Wächtern ins Innere, mit dem Schild in der Hand.

Einige Zeit Später, es hatte schon heftig angefangen zu regnen, trotte ein oranger Wolf in das Wachhaus, zwischen seinen Zähnen ein totes Huhn. Es war extrem ruhig im Wachhaus, und Hauptgefreiter Dingo kam dies eher unheimlich vor, er ging in den Umkleideraum, und dort fand er die Wächter, die eigentlich auf Streife sein sollten.
"Hey Jungs"
Alle schauten ihn traurig an.
"wenn ihr das Huhn meint, es war schon tot bevor ich es gefunden habe"
Das Huhn wollte Gackern, doch Dingo biss ihm nun entgültig die Kehle durch und lächelte einen kurzen Moment
"Die Wache wird geschlossen" ertönte eine Stimme weiter hinten, und gleich darauf flog das Schild vor Dingo's Pfoten.
"Oh" sagte Dingo, und setzte sich genauso niedergeschlagen neben Kmdr. Rince.

10.09.2000 22:42

Lewton

"Habt ihr denn alle nur noch den Kopf zum haareschneiden?" Die Gefreite Ayami Vetinari war als erste aus ihrer Lethargie erwacht.
Der letzte, nicht depressive Teil von Lewtons Bewußtsein fühlte sich angesprochen stieg auf gen Aufmerksamkeit wie eine Wasserleiche im Gennueser See. Er gaffte die Wächterin an wie ein Elf, wenn es donnert.
Ayami kam erst richtig in Fahrt: ,, Kommandeur, Leutnant Ptracy, was glotzt ihr mich so an, als wäret ihr immer noch betrunken vom Fest im Park? Ihr seid doch sonst nicht so schwer von Begriff!"
Mit einem souveränem "Äh?" und einem schlagfertigen "Hrmpf?" bewiesen die Angesprochenen ihre absolute Souverenität.
Nun riß der Gefreiten endgültig der Geduldsfaden:
,,Nun benutzt doch ein einziges mal im Leben euren Verstand!" blaffte sie die vor Schreck immer
kleiner werdenden Wachekollegschaft an - sogar Swires versuchte , gänzlich unter ihrer Mütze zu verschwinden: Ptracy und Rince wirkten, als wollten sie der Wichtelfrau am Liebsten Gesellschaft leisten. Niemand hatte jemals damit gerechnet, das "Pharaoninnenzorn" nur der untersten Wert auf der Wut-Skala der ansonsten so zurückhaltenden Vampirdame ausmachten. Ihre Augen schleuderten kleine Blitze und in einigen Ecken roch es bereits leicht verbrutzelt.
,,Oberfeldwebel Ohnedurst!" donnerte sie (noch nie hatte sie ihn so angesprochen),
,,Was fällt Dir denn auf, Du siehst wenigstens halb so hingerichtet aus wie die Anderen!"
,,Das er zum ersten mal eine schlechte Nachricht -persönlich- überbringt? Vor Augen der gesamten Tagschicht dazu?" fragte Rascaal wie ein schüchternes Schulkind.
,,Exactamente!" freute sich die Urahnin des Patriziers. ,,Der Bengel schickte schon mit 3 Jahren seine Schwestern für seine Entschuldigungen vor, wenn er nur beim Trockenbrotnaschen erwischt wurde!"
Rince Verstand löste sich allmählich aus der Vereisung: ,,Äh, darf ich auch mal?"
,,Gut!" schnaubte die Gefreite, schon halb besänftigt, ,,ich dachte schon, ich müsste euch -eigenhändig- mit Inspirationpartikeln bewerfen.."
Der Kommandant ignorierte den letzten Einwurf und gewann langsam seine alte Form wieder:
,,Wenn ich an Lord Havelock Vetinaris Logik denke, muß die Stadt dieses mal in einer Gefahr schweben, gegen die Chtulhu und seine Kerkerdimensionsverwandschaft sich wie harmlose Kuschelhunde ausnehmen. Wenn er von meinem Vorgänger oder von mir wollte, das wir -ernsthaft- ermitteln, nahm er uns wenigstens nur die Dienstmarke ab - dieses mal macht er gleich den ganzen Laden dicht! Deutlicher kann man nicht um Hilfe flehen und betteln!"


11.09.2000 10:12

Venezia Knurblich

Die Werwolf- Gnomen- Vampire- in- Fledermausgestalt- Wichtel- und- was- sonst- noch- alles- nicht- in- der- Lage- ist- eine- Türklinke- zu- bedienen- Klappe in der Tür des Wachegebäudes öffnete sich und eine Venezia, die das Bilderbuchbeispiel für einen lustlosen Wächter nach einer durchzechten Nacht darstellte, schlurfte in den Raum. Ihre Uniform hätte der von Nobby was Schlampigkeit angeht alle Ehre gemacht, ihre Haare standen in schier unmöglichen Winkeln vom Kopf ab, und den grünen Teint konnte man mit vielen Worten beschreiben, aber gesund gehörte definitiv nicht dazu.
Den Brieföffner, Entschuldigung, das wertvolle Erbstück zerrte sie lustlos hinter sich her, während sie mit schweren Schritten durch den Raum schlurfte.
"Mir ist schleeeeecht!" war alles, was sie sich vernehmen lies, dann hatte sie einen Blumenkübel erreicht und hielt es für eine gute Idee, sich ihr Frühstück noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen.
Mit blutunterlaufenen und müden Augen wandte sie sich den anderen zu. "Ich kann keine Bananen mehr sehen, und wer noch länger ein schönes und erfülltes Leben führen möchte, sollte dieses B-Wort in meiner Gegenwart in der nächsten Zeit nicht erwähnen, ich kann für nichts garantieren, was dann passiert!" Einen Moment zögerte sie und ließ ihren Blick über die versammelte Mannschaft gleiten. "Was ist denn hier los? Hab ich was verpaßt???"
Rascaal nahm seine Partnerin hoch, setzte sie auf seine Schulter und erzählte ihr kurz und knapp, was am Vormittag passiert war.
"Oh vielen Dank, das hab ich gebraucht! Nun bin ich wieder nüchtern!" ließ diese sich vernehmen. Dann blickte sie in die Runde. "Und was tun wir nun?"

11.09.2000 15:33

Rascaal Ohnedurst


"Warum versuchen wir nicht einfach mal mit ein bißchen Logik an die Sache heranzugehen?" fragte Rascaal unschuldig in die Runde der anwesenden Wächter.

Stille.

Dann brach ein Gelächtergewitter los, daß seinesgleichen suchte. Rince und Ptracy stützten sich gegenseitig, um nicht vor Lachen von der Bank zu fallen. Dingo verschluckte sich bei dem Versuch, gleichzeitig schrill zu kichern und an seinem Huhn zu knabbern. Venezia mußte sich krampfhaft am Umhang ihres Partners festhalten, um nicht vor Lachen von seiner Schulter zu fallen. Lewton, der sich gerade einen Kaffee von dem Kaffeedämon im Aufenthaltsraum geholt hatte lag röchelnd am Boden, da er sich prompt an dem heißen Gebräu verschluckt hatte.
Nur Ayami schaute Rascaal mit einem seltsamen Glitzern in den Augen an.
"Verwandtschaft zahlt sich also doch aus!" sagte sie gerade so laut, daß ihr Bruder sie verstand.
Rince erholte sich als erster wieder (deswegen wurde er ja auch manchmal so gut bezahlt) und schaute den Vampir eher mitleidig an.
"Ich glaube, daß dir die Beförderung neulich und der andauernde Genuß dieser, sich fortbewegenden Rote-Bete deine Schädelfüllung ein wenig durcheinander gebracht haben!", sagte er freundlich "Seit wann gehört Logik denn zur Vorgehensweise der Stadtwache?"
"Seit der Gesang exotischer Volkslieder uns beim letzten Mal nur viel Ärger und einen Haufen Ba.... !" knurrte Rascaal seinen Chef an, hörte aber schlagartig auf zu reden, als er das kalte Metall von Venezias Brieföffner an seiner bleichen Kehle spürte. Nicht, daß sie ihm hätte weh tun können, aber wer wollte schon, nachdem er gerade seinen Job losgeworden war, den Tag mit einer durchschnittene Kehle weiterführen.? Könnte unangenehme Fragen auf der Straße nach sich ziehen.
"...und eine Haufen gelber, krummer Dinger Brei gebracht hat!" führte er seinen angefangene Satz zu Ende.
Das saß.
Schlagartig verstummte das Gelächter und von einigen der Anwesenden waren würgende Geräusche zu hören.
Nachdem er sich nun der Aufmerksamkeit seiner Kollegen sicher sein konnte, fuhr der Oberfeldwebel fort.
"Wer sagt uns denn zum Beispiel, daß das der echte Patrizier war? Sicher, er sah so aus, aber daß besagt garnichts, oder?!" fragte der Vampir.

11.09.2000 20:13

Venezia Knurblich

"Hm, von der Idee schon nicht schlecht, aber ich muß dich leider enttäuschen, Rascaal" schaltete Ayami sich ein. "Ich erkenne einen Vetinari, wenn ich einen vor mir sehe und das war definitiv einer. Er sah nicht nur so aus, er hat sich auch so benommen, und der Geruch meiner Verwandtschaft ist auch unverkennbar... nicht, daß ich damit sagen möchte, daß er irgendwie unangenehm oder merkwürdig wäre..." fuhr sie mit einem Seitenblick zu den Wächtern fort, von denen sie am ehesten eine dumme Bemerkung zu ihrer Ausführung erwartete. (Ich werde sie namentlich hier nicht nennen, diejenigen wissen mit Sicherheit Bescheid, wer gemeint ist...)
"Also, gefälscht ist er also nicht, wenn wir da auf Ayamis Familiengespür vertrauen dürfen, und ich denke das sollten wir." Ließ sich eine inzwischen wieder vollkommen nüchterne und klare Venezia vernehmen. "Was bleibt denn sonst noch?"
Stille erfüllte den Raum, als ein Haufen Wächter zur Abwechslung mal ihre grauen Zellen bemühten.
"Könnte er erpreßt worden sein?" Lewton hatte inzwischen seinen Kaffee ausgetrunken und blickte fragend in die Runde.
Venezia schnappte nach Luft. "Du meinst doch nicht... ich meine, das kann doch nicht... das wäre doch nicht möglich, oder? Das würde bedeuten...ja, das würde heißen... das wäre... es handelt sich um..." geduldig und auch ein wenig genervt wartete sie, bis sie die ungeteilte Aufmerksamkeit der anderen Wächter genoß und zögerte auch dann den Rest ihres Satzes noch ein wenig in die Länge, um das Spannungsmoment zu erhöhen. "...POLITIK!!!"
Für einen kurzen Moment hielten alle Wächter den Atem an.

11.09.2000 21:29

Rascaal Ohnedurst


"Sagt jemand, der sich zum Ruhen an einen Eichenbalken hängt!" murmelte Dingo halblaut.
"Das habe ich gehört, Hauptgefreiter!!!" donnerte Rascaal und Dingo jaulte kurz auf.
"Um auf deine Frage zurückzukommen, Ras," sagte Lewton augenrollend "Ich glaube nicht, daß es noch andere Möglichkeiten gibt. Aber du hast recht, es muß schon etwas unglaubliches sein, daß er dafür gleich die ganze Wache feuert!"
"Oder könnte das vielleicht die Bedingung des Erpressers gewesen sein, aber warum?" fragte Daemon zwischen zwei Regenschauern "Und was noch viel wichtiger ist: Womit wird er erpreßt?"
"Wer könnte denn etwas davon haben, daß die Wache geschlossen wird?" fragte Rascaal und holte schon mal Stift und Papier heraus, um eine Liste anzufertigen.

11.09.2000 22:24

Harry

"Moment, Moment", warf Harry ein. "Nicht so schnell! Ich meine, so ziemlich ganz Ankh-Morpork hätte etwas davon, wenn die Wache geschlossen wird... aber so gerissen, wie Vetinari ist: Ich glaube, er möchte nur, daß wir -glaueben-, daß er erpreßt wird. In Wirklichkeit steckt bestimmt etwas viel größeres dahinter."
"Hm... ich glaube, du blickst nicht weit genug", meinte Kommandeur Rince, der den Drang verspürte, auch etwas Schlaues zu sagen. "Er geht sicher davon aus, daß wir glauben, daß es etwas viel schrecklicheres ist. Deine Reaktion hat er genau eingeplant. Und dadurch, daß wir also davon ausgehen, daß..."
"Meinst du nicht, daß deine Reaktion genau das ist, was Vetinari gewollt hat?" versuchte sich Lewton. "Indem er uns glauben macht, daß es in Wirklichkeit -nicht- etwas schlimmeres als Erpressung ist, ist er in der Lage..."
"Hört mal auf, ja? Das führt doch zu nichts" ließ Venezia sich vernehmen. "Sicher steckt irgendein Plan von Vetinari dahinter, das war ja bisher immer so. Aber es ist sicher unmöglich, herauszufinden, wie sein Plan genau lautet. Dafür ist er zu raffiniert. Vielleicht gehört es sogar zu seinem Plan, daß wir hier sitzen, und darüber nachdenken, wie sein Plan lautet!"
"Ja", antwortete Harry eifrig, um zu zeigen, daß er mitgedacht hatte. "Und sicher hat er auch eingeplant, daß du diesen Plan durchschaust, weil das zu seinem übergeordneten Plan gehört, der..."
"JETZT IST ABER MAL GUT!" In Venezias Augen trat das allseits gefürchtete "Ich-habe-einen-Brieföffner-und-weiß-ihn-zu-benutzen"-Funkeln. "Wir werden nicht weiter darüber nachdenken, welchen Plan Vetinari verfolgt, klar? Wir werden einfach so handeln, wie es uns logisch erscheint, ohne uns den Kopf darüber zu zerbrechen, ob der Patrizier das vorausgesehen hat. Ich meine, er ist auch nur ein Mensch! Er ist kein allwissender Dämon!"
In den Augen mancher der Wächter war zu lesen, daß sie anders dachten.
"Also wirklich..." Venezia seufzte und tauschte mit Ptracy einen "Pah... Männer!" - Blick aus. "Okay. Wenn wir Vetinari und all seine Pläne jetzt einfach mal außen vor lassen: Wie müßte unsere logische Reaktion sein, wenn wir erfahren, daß die Wache geschlossen wird?"
"Herauszufinden, wer am meisten davon profitiert, natürlich", meinte Rascaal ungeduldig, der immer noch darauf wartete, seine Liste zu füllen.
"Genau. Das ist die einzige sinnvolle Methode: So vorzugehen, als wüßten wir nichts von irgendwelchen geheimnisvollen Plänen.
Also: Wenn man davon absieht, daß, wie Harry richtig gesagt hat, praktisch die ganze Stadt davon profitieren würde - wer profitiert am meisten?"

11.09.2000 23:06

Lewton

,,Also ich weiß es nicht," sprach Steingesicht der sich bislang im Hintergrund gehalten hatte, ,,doch ich werde das Gefühl nicht los, das der Kommandeur mit seiner ersten Vermutung richtig lag - der Patrizier weiß nicht weiter und will, das wir uns voll ins Zeug legen!"
Rince nahm dessen Ball sofort an: ,,Na dann - was sitzen wir hier noch herum: da uns das Wachehaus eh vor der Nase geschlossen wurde, können wir auch alle auf einmal los und den Laden hier versiegeln. Auf, denn bevor uns die ersten Zeichen einer Katastrophe von selbst in die Füße beißen, sollten wir sie finden! Eine Nachricht an der Haupttür für die Nachtschicht sollte reichen. Außerdem sollten wir herausfinden, ob Vetinari die gleiche Komödie in der Kröselstraße spielte wie mit uns!"

12.09.2000 02:28

Rascaal Ohnedurst

Schnell hatten die Wächter der Tagesschicht ein paar persönlich Sachen aus ihren Büros zusammengesucht und machten sich auf den Weg zur Kröselstrasse. Jedoch nicht, ohne vorher noch dieses vermaledeite Schild an der Tür des Wachgebäudes anzubringen.
Rince, Ptracy, Rascaal mit Venezia auf der Schulter und Lewton blieben noch vor der Wache stehen, während die anderen schon weitergingen.
"Irgendwas fehlt noch...!" murmelte Rince " DIE WACHE VON ANKH-MORPORK IST AUF UNBESTIMMTE ZEIT GESCHLOSSEN! DER PATRIZIER! Hmmmm!"
"Da fehlt nichts...das sagt genug!" stellte die eher praktisch veranlagte Ptracy fest.
"Nun, vielleicht noch...!" sagte Rascaal, zog den Block wieder hervor und fing in halbwegs leserlicher Schrift, eine Nachricht zu schreiben.
Stumm schaute Venezia von der Schulter des Vampirs auf das voller werdende Blatt Papier und fing dann plötzlich an zu kichern.
Mit einem gehässigen Lächeln auf den Lippen hängte Rascaal den Zettel unter das Schild, während sich die anderen neugierig um ihn scharrten.

LIEBE FRAU WILLICHNICHT,
WIR KÖNNEN DIR BIS AUF WEITERES NICHT HELFEN.
FALLS DU ABER ZUFÄLLIG DOCH IRGENDWELCHE BESCHWERDEN HABEN SOLLTEST. DANN WENDE DICH BITTE OHNE ZU ZÖGERN AN DEN PATRIZIER!!!
ER KANN DIR BESTIMMT HELFEN.
LIEBE GRÜSSE,
DEINE FRÜHSCHICHT

Lewton klopfte seinem Kumpel auf die Schulter.
"Meinst du nicht, daß er nachtragend sein könnte, wenn jeden morgen um kurz nach sieben Frau Willichnicht am Bett stehen wird?" meinte er lächelnd.
"Wer hat denn die Wache geschlossen? Er oder wir?" sagte Venezia und grinste dabei diabolisch.
Etwas besser gelaunt wandten sich die fünf Wächter ab und liefen los, um die anderen einzuholen.

In der Kröselstrasse angekommen, bot sich ihnen ein tristes Bild.
Die Fensterläden des Wachhauses dort waren geschlossen und die Tür fest verrammelt. Ein simples, schmuckloses "Hier ist geschlossen, der Patrizier!" Schild aus Pappe hing an der Türklinke.
"Seltsam!" dachte Harry laut, der sich auf Lewton Schulter niedergelassen hatte "Wieso haben die nicht auch ein auffällig gestanztes Schild bekommen wie wir?"

12.09.2000 12:22

Venezia Knurblich

"Mensch Harry!" schnaubte Venezia. "Stell dich nicht dümmer als du bist. Wie lange lebst du schon in dieser wunderschönen Stadt? Ich mein, wir sind in den Schatten! Wenn die hier auch so ein schönes Messingschild bekommen hätten wie wir, was glaubst du, wie lange würde das hier wohl hängen?"
"Öhm, ja... irgendwie... eigentlich sogar ein Wunder, daß das Pappschild noch hängt." Mußte Henry zerknirscht eingestehen.
"So, Leute, nun würde ich sagen, gehen wir alle erst mal zum Eimer und gucken, wer aus der Kröselstraße da noch anzufinden ist. Und bei einem schönen Bierchen, welches wir ja trinken dürfen, weil wir keine Wächter sondern bloß Zivilisten sind, überlegen wir, was weiter zu tun ist." Meldete sich Rince zu Wort. "Und das ist natürlich nur ein guter Ratschlag, kein Befehl, wir sind ja Zivilisten, nicht wahr?" fröhlich lächelte er in die Runde, und jeder Wächter, der Wert auf seinen Lohn legte erkannte das subtile "Ich hab zwar im Moment nichts zu sagen, aber wehe dem, der nicht auf mich hört, er wird nie wieder glücklich, wenn ich wieder Kommandeur bin" -Lächeln.

In der Trommel fand sich niemand aus der zweiten Wache, aber Tod hatte eine Nachricht hinterlassen:

MACHE URLAUB AUF MEINEM LANDSITZ. HABE EIN PAAR VON DEN ANDEREN MITGENOMMEN, DAMIT SIE MIR BEI DEN BIENEN HELFEN.
MFG, TOD.

Das kühle Bier ließ sich trotzdem keiner der Wächter entgehen. Stumm saßen sie an einem großen runden Tisch und hingen eigenen Gedanken nach, als Venezia die Stille unterbrach:
"Ich habe nachgedacht." Wie von unsichtbaren Fäden gezogen wandten sich alle Wächterköpfe der Gnomin zu, aber etwas in ihrem Gesichtsausdruck ließ erkennen, daß es der eigenen Gesundheit nicht unbedingt zuträglich war, zu lachen, also blieb es still.

12.09.2000 14:23

Venezia Knurblich

"Nein, wirklich! Also, ich denke mal, für so was Großes wie die Wache zu schließen braucht es einen großen Gegner, da kommen in Ankh-Morpork nur die Gilden in Frage. Als erstes kam mir die Diebesgilde in den Sinn, das scheint am Offensichtlichsten. Aber wenn man genauer drüber nachdenkt, ist es Schwachsinn. Ich mein, die Diebe haben Lizenzen und somit vor uns nichts zu befürchten. Außerdem fangen wir ihnen die nicht lizensierten Diebe von der Straße weg, arbeiten also quasi mit ihnen zusammen. Genauso ist es bei den Assassinen und den Bettlern. Irgendwie arbeiten wir ja nun zusammen, so doof das auch klingt. Dann gibt es noch eine Menge Gilden, die wir von vornherein ausklammern können." Venezia hielt inne, um einen großen Schluck Bier zu nehmen und stellte bei der Gelegenheit überrascht fest, daß die anderen wirklich gebannt ihren Ausführungen folgten.
"Als da wären so Dinge wie Klemptner und auch Alchimisten, die sind eh immer nur mit sich selbst beschäftigt. Aber dann kam mir DER Gedanke. Es klingt abwegig, aber liegt irgendwie auf der Hand." Wieder machte sie eine Pause, um einen Schluck Bier zu nehmen und um nebenbei die Spannung ins Unermeßliche zu steigern.
"Na, ist doch ganz klar: Die Anwaltsgilde!"
Schweigen
Noch mehr Schweigen.
"Hä? Wie jetzt?!?" ließ Rince sich vernehmen.
"Na ist doch ganz klar: Wir verhaften Leute, und wenn die Beweise stimmen, werden sie verurteilt, die Anwälte haben da nicht viel zu zu sagen. Ich mein, wie war es früher, als wir noch nicht nach beweisen gesucht haben? Irgendwer hat irgendwen angeklagt, und gewonnen hat der, der mehr Geld für einen Anwalt bezahlt hat. Wir machen denen doch das Geschäft kaputt!" triumphierend beobachtete die Gnomin, wie die anderen über ihre Worte nachdachten und sie verdauten.
Plötzlich stand Rince schwungvoll auf: "Na dann: Auf zur Anwaltsgilde!!"

08.10.2000 11:38

Rascaal Ohnedurst


Nur sehr widerwillig trennten sich die Wächter von ihren jeweiligen Getränken. Schliesslich kam es nicht oft vor, dass man morgens zum Dienst ging und dann noch während der Dienstzeit irgendwelche Stimmungsmacher zu sich nehmen darf. Einer nach dem anderen stand seufzend auf und trottete Rince hinterher.

Die Anwaltsgilde: Brutkasten für Halbwahrheiten, Winkelzüge, Spitzfindigkeiten und faule Ausreden. Jeder, der nicht hundertprozentig eines Verbrechens überführt worden ist, aber trotzdem etwas zu verbergen hat, findet seinen Weg hierher. Also jeder, der sich nicht stechender- oder schlagenderweise erwischen lässt oder den Begriff "Feuertaufe"vollkommen falsch verstanden und seinen Lehrling verbrannt hat. Mit anderen Worten: 80 % der Bevölkerung Ankh-Morporks. Der Rest sind Anwälte und Wächter, wobei man die beiden vor einem Wächter besser nicht in einem Atemzug nennt.
Herr Schräg war der unumstrittene Herrscher dieses Hauses. Schliesslich übte er diesen Beruf ja auch schon seit gut 300 Jahren aus, denn Herr Schräg war ein Zombie und hiess früher anders, doch nach einem sehr skurrilen Unfall, bei dem es um einen unzufriedenen Klienten und einen sehr schweren Hammer ging, musste ihm der Kopf ein wenig "geneigt" angenäht werden. Was nun als Spitzname begann, wurde irgendwann seine richtiger Name.
Im Moment sass Herr Schräg gerade stirnrunzelnd in seinem mit Wächtern überfülltem Büro und beobachtet Rince, der gerade einen Schuldschein ausstellte und ab und zu einen Trollwächter mit einem bösen Seitenblick bedachte.
Malachit war mal wieder übermotiviert durch das Vorzimmer gestürmt, hatte an Herrn Schrägs Tür geklopft und sie damit in Späne in der Grösse von Zahnstochern verwandelt.
"Das ist schon die 12. Tür in diesem Jahr, Obergefreiter Malachit!"zischte Rince ungehalten und reichte dem Anwalt den Schuldschein.
"Ich nichts können dafür, dass Türen so zerbrechlich in Stadt dieser!"jammerte der Troll.
"Was kann ich denn nun eigentlich für die Herren"begann Herr Schräg
"Ähem" hörte man Venezias warnende Stimme von Rascaals Schulter.
"und Damen"
"Ähem- "kam von Dingo
"und Werwölfe"
Malachit sah ihn flehend an.
"Ja, ja -und Trolle-was kann ich also für euch tun?" beendete Herr Schräg die Frage und schaute ungeduldig auf den Uhrdämon auf seinem Schreibtisch.
"Wie laufen die Geschäfte, Herr Schräg?" konterte Rascaal und versuchte, harmlos auszusehen.

08.10.2000 11:39

Venezia Knurblich

Herr Schräg ließ sich zu einem Lächeln hinreißen, welches unhumoristischer nicht sein konnte. "Herr Ohnedurst, hören Sie mir mal zu!" sprach er in betont langsamen und geduldigem Tonfall. "Ich weiß ja nicht, wie das bei euch Wacheleuten ist, aber bei uns wirklich arbeitendem und aufstrebendem gemeinen Pöbel ist es im Allgemeinen so, daß Zeit ein wertvolles Gut ist. Zeit ist Geld, und wenn Sie mich nicht dafür bezahlen, daß ich meine Zeit mit unnützem Geplänkel verschwende, dann muß ich sie auffordern zu gehen."
Harry hatte sich inzwischen unbemerkt Lewtons Schulter verlassen und inspizierte neugierig den Inhalt des Papierkorbs.
"...und wenn Sie diesem... Individuum nicht sagen, daß es seine Nase aus meinen Angelegenheiten raushalten soll..." er deutete mit seinem langen dünnen und grünen Finger auf Harry, "dann vergesse ich mich! Kann ich sonst noch was für die Herrschaften tun?"
Grummelnd kletterte Harry zurück auf seinen Stammplatz.
"Ähm... öh...!" Ras guckte hilfesuchend in die Runde.
"Nein, Herr Schräg. Wir haben keine weiteren Fragen." Sprang Rince ein. "Schönen Tag noch."
"Ihnen ebenfalls, meine Herren... und Damen und Werwölfe und Trolle und wem auch sonst noch alles. Die Tür finden Sie ja wohl alleine." Alles an Herrn Schräg ließ darauf schließen, daß das Gespräch beendet war. Die Wächter beeilten sich, wieder auf die Straße zu kommen.

"Na wunderbar. Das war ja nicht sonderlich erfolgreich." knurrte Lewton. "...um nicht zu sagen, es war reine Zeitverschwendung!"
"Nicht ganz." erklang es von Rascaals Schulter. Wieder mal stand Venezia im Zentrum der Aufmerksamkeit. Sie genoß es sichtlich.
"Mir ist etwas aufgefallen, was vielleicht wichtig für uns sein könnte. Als Herr Schräg sich darüber aufgeregt hat, daß Harry rumschnüffelt, hat er gleichzeitig schnell und heimlich einen Brief von seinem Schreibtisch verschwinden lassen. Und als wenn das nicht schon auffällig genug wäre, konnte ich zum Glück noch kurz entziffern, was auf dem Umschlag stand: >Privat und persönlich!! Nur von Herrn Schräg zu öffnen!!! WICHTIG!!!" erstaunlicherweise schaffte Venezia es, den Satz so zu sprechen, daß man jedes einzelne Ausrufezeichen hören konnte. "Wenn das nicht nach Verschwörung riecht..." beendete sie mit Grabesstimme den Satz...


14.09.2000 14:22

Shneeble

Shneeble zog sich seine Uniform an. Es war ein schöner Sommertag gewesen. Sein Salamander war auch gut gelaunt, und hüpfte erwartungsvoll in seine Hutkrempe.

Shneeble war für die Nachtschicht eingeteilt.
Eigentlich ein Scheißjob.
Aber Shneeble war froh.
Er hatte ein leben in Tavernen, Schlägereien und krummen Geschäften hinter sich.
Die Wache gab ihm wieder eine Aufgabe.

Um so schlimmer, als er das Messingschild an der Tür zur Wache las. Die Wache geschlossen ?
Shneeble war fassungslos.
Was sollte werden?
Wo sollte er hin?
Nun die naheliegenste Lösung: Die Trommel.
shneeble setzte sich an die Bar und trank sich bis zum Nahtod.

14.09.2000 15:48

Harry

"Das ist ja schön und gut, aber es beweist noch nichts, oder?" wandte Lewton ein. "Ich meine - Anwälte kriegen sicher häufig vertrauliche Briefe, oder?"
"Ja, das schon", gestand Venezia ein. "Aber die Art und Weise, wie er den Brief versteckt hat - die war verdächtig!"
"Na gut - aber wir brauchen mehr!"
"Können wir uns nicht einen Durchsuchungsbefehl besorgen?" schlug Harry vor.
"Das könnten wir selbst dann nicht, wenn wir noch Wächter wären - immerhin ist es die Anwaltsgilde, die diese Durchsuchungsbefehle ausstellt."
"Und wenn wir uns hineinschleichen und nach Beweisen suchen?"
"Oh ja, das gefiele den Anwälten bestimmt." Rince schüttelte den Kopf. "Die Kerle würden sich wie die Geier auf uns stürzen und uns den letzten Cent aus der Tasche klagen. Nein, als euer Kommandeur - beziehungsweise, als der, der euer Kommandeur sein würde, wenn wir alle Wächter wären - sage ich euch, daß wir gegen die Anwälte nichts unternehmen können, ohne hieb- und stichfeste Beweise zu haben. Die Jungs sind einfach zu gerissen.
"Aber wir finden keine hieb- und stichfesten Beweise, ohne daß wir etwas gegen sie unternehmen, richtig?" warf Rascaal ein.
"Genau. Und das ist das Problem."
"Was machen wir also?" fragte Harry zaghaft.
Rince dachte angestrengt nach. "Wir... wir gehen in die Trommel und trinken einen. Vielleicht fällt uns dort etwas ein."
Dieser Vorschlag fand rege Zustimmung und wurde alsbald in die Tat umgesetzt.


14.09.2000 17:26

Valeriaa

Als die Wächter die Trommel betraten bemerkten Sie, daß Valeriaa in eine dunklen Ecke saß und an ihren Gin nippte.
"Was machst du denn hier?" Fragte Rince
"Ich trinke gerade Gin, Sir!" Salutierte Valeriaa.
"Gute Idee." Warf Harry ein. "Ich werde mir auch ein Gin genehmigen." Shneble hob sein Zeigefinger
"Für mich ein Whiskey bitte."
Harry sah Shneble verwirrt an. "Ja wenn du schon zu die Tehke gehst kannst du auch was mit bringen." Lächlte Shneble, wenn aber auch etwas schief mäulig. "Also Harry, für jeden ein Whiskey!" Sagte der Kommander und setzte sein Helm ab. "Oh, für mich auch noch mal Harry." Rief Valeriaa hinter her.

14.09.2000 22:56

Harry

"Äh... Leute, fällt euch etwas auf?" fragte Harry leicht pikiert.
"Wieso, was denn?"
Ich bin ein Gnom! Wie soll ich euch allen etwas zu trinken holen, bitte? Mir fällt es ja schon schwer genug, meinen *eigenen* Fingerhut zu halten!"
"Okay, ich gehe" murmelte Valeriaa.

Nachdem alle versorgt waren, wandte der Kommandeur sich an seine Truppe: "Gut. Wie gehen wir jetzt vor?"
"Wir trinken!" meinte einer der Ex-Wächter, dessen Name besser ungenannt bleibt.
"Sehr gut. Ausgezeichnet. Und danach? Was unternehmen wir in Bezug auf die Wache?"

14.09.2000 23:13

Valeriaa

Harry brachte die Getränke an den vollen Tisch.
Valeriaa blickte veträumt auf ihr Glas.
"Wie soll es denn jetzt weiter gehen?" Fragte Venezia. "Ich bin dafür das wir ein Brief an Patrizier schreiben, daß wir unseren Beruf behalten möchten." Schlug Shneeble vor.
" Und was genau soll in diesen Brief stehen?" Harkte Harry nach. "Hm" Fing Shneeble an. " Gute Gründe um das Wachhaus nicht auf zu lösen."
"Dann nenne mir ein guten Grund!"
Obwohl Rince in ruhe alles mit an hörte, platze ihn fast der Kragen.
" Na Hört mal! Ich kann euch viele gute Gründe nennen." Knurrte Rince " Ich habe das Wachhaus zu denn gemacht was es heute ist, nähmlich ein Wachhaus mit guten-hilf reichenden-und nicht bestechenden Wächter!"
"Ja da haben Sie voll kommen Recht Sir!" Nickte Venezia zu stimmend.

14.09.2000 23:22

Shneeble

Shneeble nahm seinen whiskey und leerte das Glas in einem Zug bis auf den Letzten schluck. Der Feuersalamander züngelte den rest heraus und hickste.
Ein Brandfleck auf dem Tisch war das ergebniss.
Mit schwerer Zunge ( normal, Shneebles Zunge ist aus Stein ) lallte er:
"Dem patrizier ist es Scheißegal was die wach ist und was mit uns wird", anstelle einer Bestätigung fiel Salamander von Shneebles Schulter und krabbelte wieder herauf. Oder er versuchte es zumindest. ein besoffener Salamander gab schon ein erbärmliches Bild ab.
"Wir sollten der Assinen Gilde beitreten und den Patrizier umbringen" *hicks* "Oder wir betrinken uns einfach weiter..."
Mit diesen Worten knüppelte Shneebles Kopf auf den Tisch. Der Tisch gab nach und splitterte.

15.09.2000 09:36

Venezia Knurblich

Über Venezias Stirn zogen dunkle Gewitterwolken auf (natürlich nur metaphorisch, es kann nicht jeder ein Daemon sein, den Göttern sei Dank!).
"Öhm Ras? Ich muß noch mal ganz dringend... öhm... bei Schnapper Würstchen holen, ja genau! Begleitest du mich?" Der Vampir nickte, erhob sich und setzte die Gnomin auf seine Schulter.
"Wir sind bald wieder da, nicht weglaufen!" erklang es noch von Ras' Schulter, als er die Trommel verließ.

"So, jetzt bitte links, Ras." Venezia zeigte die Straße herunter.
"Aber Veni, der "Hier gibt's alles Platz" ist aber da hinten!" Ras war verwirrt.
"Ras, stell dich nicht so dumm an, ich hab nicht vor, was zu essen, ich will diesen verdammten Brief sehen! Und wenn die anderen der Meinung sind, sich sinnlos besaufen zu müssen, von mir aus, aber ich bin Wächter, ich mache sowas nicht, nicht im Dienst." Stolz schwellte Venezia die Brust.
"Öhm, Veni? Tut mir leid, dich drauf hinweisen zu müssen, aber du bist kein Wächter, die Wache existiert nicht mehr..." Ras drehte den Kopf, um seine Partnerin anzusehen.
"Och Ras! Das ist die vollkommen falsche Einstellung! Das Dasein als Wächter ist kein Beruf, es ist eine Berufung! Ich will jetzt diesen Brief, und wenn nicht mit dem Einverständnis von Rince, dann eben so."
Langsam senkte sich Dunkelheit gnädig über das Elend, welches die Straßen von Ankh-Morpork zu bieten hatten.
"Also sind wir uns einig? Wir holen uns den Wisch?" Die Gnomin blickte ihren Kollegen fragend an.
"Klar, Veni. Recht hast du. Los Wächter, laß uns wachen!"
Mit neuem Elan machten sich die Beiden auf den Weg.

15.09.2000 15:21

Pismire


Während Racaal und Venezia in einem stillen Winkel hinter dem Gildengebäuder der Anwälte noch die besten Einbruchsmöglichkeiten diskutierten, stand Pismire, wie schon der eine oder andere Wächter vor ihm, vor der verschlossenen Wache. Während er noch damit bemüht war, einen klaren Kopf zu bekommen (Ziegenmilch + Bananen= AuaSchädel; mehr konnte er zeitweilig nicht denken) und gleichzeitig die ihm recht unverständliche Mitteilung des Patriziers zu verdauen, hörte er hinter sich trippelnde Schritte und ein leises, asthmatisches Schnaufen.
"Junger Mann", ertönte eine schrille Stimme hinter ihm, die allein schon durch ihren Klang jeden noch so erfahrenen Wächter zusammenzucken lassen konnte, "würdest du bitte die Freundlichkeit haben, einer älteren Damen Platz zu machen, ich will nämlich da durch!!!"
"Aber sicher, Gnäfrau, gerne", sagte er munter und wartete nun auf den Moment, den schon jeder Wächter einmal herbeigesehnt hatte: den Moment, an dem Frau Willichnicht die Sprache ausgeht.
Eifrig schluffte Frau Willichnicht die letzten Stufen hoch und riß schwungvoll an der Tür. Während sie energisch rüttelte, fiel ihr Blick auf die Anordnung des Patriziers und die darunter von Kommandeur Rince angebrachte Nachricht.
"Unverschämtheit", keifte sie los, "das laß ich mir von diesen Bürschchen nicht gefallen. Die glauben wohl, sich mit mir einen Scherz erlauben zu können. Na wartet, ihr Faulpelze, wenn das der Patrizier erfährt, der wird euch Beine machen", zeterte sie und drechte sich spornstreichs auf dem Absatz um, um sich quer über den Platz zu arbeiten, während sie wild ihren Stock schüttelte.
Pismire konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und bedauerte zugleich, daß er bei der sich im Palast bietenden Szene nicht dabei sein konnte. Als ihm dann der Grund seiner Belustigung wieder einfiel wurde er ernst. Nicht, daß er sich um seine Mitwächter große Gedanken machte, er vermutete zu Recht, daß er sie früher oder später alle im "Eimer" oder in der "Trommel" finden werde. Nein, ihn beunruhigte vielmehr die Frage, was der Patrizier sich wohl dabei gedacht haben mocht. Noch einmal wandte er sich der verschlossenen Tür zu, um in Ruhe über die Bekanntmachnung und was er nun tun sollte nachzudenken. So versunken hörte er nicht, daß sich ihm erneut Schrite vonhinten näherten.
"Meine Güte, Gefr.. Obergefreiter Pismere, was machst du denn da und was ist das für ein Schreiben an der Tür" hörte er hinter sich eine weibliche Stimme, die mindestends für eben so viel Erschrecken bei einem Teil der Wächter sorgen konnte, wie die von Frau Willichnicht. Er fuhr herum und versuchte sich an die Regeln für das Salutieren zu erinnern.
"Äh, Mäm, ich schätze der Kommandeur ist nicht da, Frau Kommandeur, äh, schätze ich", grüßte er die vor ihm stehende Lady Käsedick verwirrt.
"Ach, Pismire, laß doch diese alberne Strammsteherei", meite Lady Käsedick und kraulte einen ziemlich ramponiert aussehenden kleinen Sumpfdrachen, der auf ihrer Schulter kauerte. "Du meine Güte", sagte sie dann erstaunt, "der Patrizier hat die Wache geschlossen?"

08.10.2000 11:49

Pismire


"Ja, ich habe es auch erst gerade gelesen, äh, ich war heute wohl, äh, etwas spät...", versuchte Pismire sich aus der Affäre zu winden. "Naja, wie dem auch sei, ich muß dann mal, die, äh, na irgendwas ruft halt..."
"Das kann Havelock doch nicht machen", entfuhr es Lady Käsedick wütend. "Was denkt er sich nur dabei. Ich hätte nicht übel Lust, ihm die Meinung zu sagen." Sie stutzte einen Augenblick. "Obergefreiter Pismire, du wirst mich sofort zum Palast begleiten."
'Nun', dachte Pismire, 'dafür daß sie nur seine Frau ist, hat sie den Tonfall aber ganz gut raus.' Und fieberhaft begann er zu überlegen, wie er sich aus dieser Situation wohl wieder herausmanövrieren könnte.
In ziemlich eiligen und energischen Schritten marschierte Lady Käsedick den gleichen Weg, den vor ihr schon Frau Willichnicht zurückgelegt hatte, während Pismire gleichzeitig versuchte, mit ihr Schritt zu halten. 'Ich muß sie irgendwie davon abhalten, denn wenn Komandeur Rince davon erfährt, daß ich sie nicht davon abgehalten habe, dann kann ich was erleben. Mistundverflucht, warum bin ich nicht einmal pünktlich gewesen.', fluchte er in sich hinein.
"Äh, Frau Kommandeur Lady, äh" begann er und versuchte, alles auf eine Karte zu setzen, während er sich vor sie stellte, "findest du es wirklich so gut, dich direkt in die Angelegenheiten, ich meine, was soll den der Kommandeur davon halten, na, du weißt schon...', brachte er den Gedankenstrang ziemlich konfus auf irgend einen Punkt. Lady Käsedick stoppte.
"Nun, ich denke, du hast Recht. Ich habe heute in vier Stunden sowieso einen Termin bei Havelock, äh, dem Patrizier. Es geht um eine neu Spendenaktion für das Sonnenscheinheim. Ich denke, da kann ich die Angelgenheit diplomatisch ('Mist und Verflucht', heulte Pismire innerlich auf) zur Sprache bringen. Danke für den Hinweis, Obergefreiter", fügte sie noch hinzu. "Ich denke, du kannst dich jetzt deinen vielfältigen Pflichten widmen."
"Ja, danke, Mlady" sagte Pismire und dachte bei sich nur noch 'MistMistMist und mir bleiben nur noch vier Stunden, diesen Schlamassel einigemaßen wieder auszubügeln, sonst faltet Kommandeur Rince mich zu Teppichfransen', und brachte ikmerhin noch so etwas zustande wie ein freunliches Salutieren. Dann machte er sich schleunigst auf den Weg zur Trommel, um nach seinen Mitwächtern zu suchen.

08.10.2000 11:50

Rascaal Ohnedurst

Sie standen im Parallelweg zur Alchimistenstrasse, der zwischen den Rückseiten der Gilde und dem Ankh, der heute Morgen besonders viel seines stinkenden Dampfes absonderte, verlief. Dieses war einer der Momente, in denen Rascaal froh war, dass er nicht mehr atmen musste, wenn er nicht mehr wollte. Allerdings verhalf ihnen der dampf auch zu einer gewissen tarnung.
Oberfeldwebel Ohnedurst sorgte sich ein wenig. Nicht wegen seines momentan nicht amtierenden Kommandeurs oder weil er ohne richtigen Job war. Nein, er machte sich Sorgen für den Fall, dass sie erwischt werden würden. Die Anwälte würden sie "nur"in den Kerker des Palastes stecken lassen. Aber was, wenn sie von der Diebesgilde erwischt werden würden. Rascaal hatte schon oft die Überreste der Bestrafung eines unlizensierten Diebes im Ankh stecken sehen.
Nun lag die Anwaltsgilde direkt vor ihnen und mit ihr ein Problem.
Der untere Teil des Gebäudes war schmal und ausserdem mit einer Reihe von Alarmdämonen gesichert. Der obere teil schien zwar nicht mit Dämonen gesichert zu sein, doch war er breiter als unten und so entstand ein unüberwindbar erscheineneder Überhang.
"Und jetzt?" fragte der Vampir und spürte im selben Moment Venezias starren Blick auf sich ruhen. Er drehte den Kopf, schaute ihr tief in die Augen und fing langsam an, den Kopf zu schütteln.
"Vergiss es, Veni! Keine Chance!" sagte er.
"Ras, es ist die einzige Möglichkeit und das weisst du!"konterte die Gnomin.
Seufzend schaute er an der Fassade empor. Nun, aufgrund seines Dienstranges hätte er Venezia einen anderen Weg befehlen können, doch waren Dienstränge im Moment sowieso nicht von Gültigkeit und ausserdem drängte die Zeit. Es war schon kurz nach sieben (Frau Willichnicht tauchte warscheinlich gerade vor der Wache auf und las Rascaals Schild. Ein Gedanke, der dem Vampir ein Lächeln entlockte) und um acht würden die ersten Angestellten kommen.
"Also gut, meinetwegen, ich hoffe, du hast nicht zuviele Würstchen gegessen. Du weisst, wie schwer die sind!" sagte der Vampir und setzte die Gnomin auf eine nahegelegene Mauer "Wir hätten das irgenwann vorher schon mal üben sollen-!"
Venezia lächelte nur furchtlos und hochmotiviert.
Ein leises 'PLÖPP'- und schon flatterte eine grosse Fledermaus vor Venzias Nase. Sie wusste zwar, dass Rascaal seine Fledermausgestalt nicht besonders mocht, aber auch, dass er ein hervorragender und kräftiger Flattermann war.
Sie sprang auf den Rücken der Fledermaus. Diese sackte sofort dem Boden entgegnen und musste ziemlich hektisch mit den Flügeln schlagen, um wieder an Höhe zu gewinnen. Schwer atmend stiegen sie höher und ab und zu drehte Rasccal seinen Fledermauskopf und brachte mit seinen stummen Augen die Nachricht 'War die letzte Wurst wirklich nötig?' zum Ausdruck.
Doch sie schafften es. Venezia wurde auf der Fensterbank abgesetzt, die Fledermaus schwebte noch eine Sekunde drüber und nach einem wiederholtem 'PLÖPP'- sass ein nach Luft ringender Rascaal Ohnedurst auf der Fensterbank.
"Dass- hasse- ich- an- der- Fledermaus. Man- ist- in- dieser- Gestalt- auf- Luft- angewiesen.",hechelte er "Veni- mach- du- schon- mal- das- Fenster- auf. Ich muss- hier- erst- noch- ein- wenig- sterben!"
"Mein Freund, du bist schon tot!" grinste Venezia und zückte ihren Brieföffner.

15.09.2000 23:38

Shneeble

Shneeble wachte auf.
Sein Kopf brummte.
Shneeble lag in einem haufen Splitter in der Trommel.
Die Wächter waren weg.
Langsam dämmerte es ihm wieder.
Die Wache war geschlossen.
Und er hatte gesoffen.
VIEL gesoffen.
Der salamander kam auch wieder zu sich und schleppte sich in Shneebles Hut.
Es war zeit zu gehen.
Shneeble bezahlte die Rechnung.
Es war teuer.
Tische sind nicht billig, aber als Wasserspeier kennt man das Problem.
In Zukunft sollte man sich nur noch in Tavernen besaufen, die Steintische haben. Shneeble nahm sich fest vor, dies beim nächsten Treffen anzusprechen. Doch nun wollter er nach hause.
Es war dunkel draußen.
Shneeble durchquerte die Schatten und kam in die innenstadt.
Zwei Mitglieder der Anwaltsgilde liefen die Straße hinunter.
"Das war das Ei des Kolumbus" Meinte der eine in verschwörerischem Ton.
"Endlich haben wir was gegen den Patrizier in der hand" erwiederte der andere.
"So, jetzt da die Wache geschlossen ist..."
mehr konte Shneeble nicht verstehen.
Vorher kippte er um und verbrachte den Rest der Nacht im Rinnstein.

16.09.2000 14:00

Pismire


"Äh, bist du sicher, da´wir hier am hellichten Tag einbrechen sollten", wagte Rascaal einen letzten Einwand. "Ich meine, wenn uns jemand erwischt?"
"Ach, komm schon, Rascaal, die Diebesgilde schläft noch und überhaupt, am hellichten Tag um die Mittagszeit ist die beste Zeit, du weißt doch, daß Anwälte oppulente Mittagsmähler auf die Rechnung ihrer Klienten setzen. Sie sind zu dieser Uhrzeit sicher alle in der "schielenden Ente" oder einem entsprechenden Freßtempel. Wenn, wann nicht jetzt...", flüsterte Venezia einen der leistesten Schlachtrufe in der Geschichte Ankh-Morkorks.
Mit einem entschlossenen Stoß zwängte sie den Gnomensäbel zwischen Rahmen und Fenster und hebelte entschlossen das Hindernis beiseite. "Du wartest hier", zischte sie und sprang entschloosen in Herrn Schrägs Büro.
Draußen auf dem Fenster brett schwitzte ihr Vorgesetzter Rote-Beese-Saft und Wasser und fragte sich - zum wievielten mal eigentlich – warum er seiner Vorgesetztenrolle nicht energischer nachkam. Vielleicht deswegen, weil Venezias Instinkt sich so selten irrte. Dennoch war er ungeheuer erleichter, als Venezia nach kurzer Wele mit einem Umschlag wieder auftauchte.
"Jetzt schnell, nichts wie weg", flüsterte sie aufgeregt, "vor Herrn Schrägs Büro waren Stimmen. Ich habe den alten Drecksack erkannt. Nun mach schon: wie sollen wir denn sonst runterkommen?"
Wieder das Vertraute "Plopp" und mit einem entschlossenen Griff schnappte sich Venezia Rascaals Beinchen und stieß sich mit ihm von der Fensterbank ab. Das bizarrste Paragliding-Gespann der Scheibenwelt trudelte in langsamen Kreisen nach unten und Rascaal fragte sich erneut, warum er das eigentlich alles mitmachte.
Unten angekommen verwandelte er sich im Schatten einer Toreinfahrt wieder zurück und schnappte sich schnell den Brief, zu dessen Öffnung Venezia bereits den Gnomensäbel gezückt hatte.
"Wir müssen so schnell wie möglich zurück zu den anderen", erklärte er und als er das mißvergnügte Gesicht der Gnomin sah fügte er hinzu "illegale Beweismittel sind eine Sache, aber wenn das Schreiben auch nur erinen Hauch von Beweiskraft behalten soll, muß es so schnell wie möglich in die Hände von Rince gelangen." Er setzte Venezia, die immer noch ein wenig brummelte auf seine Schulter und machte sich so schnelle wie möglich auf den Weg zur "Trommel".

Auf dem Dach der Alchemistegilde reckte sich ein Schatten in den Himmel und man hörte ein zufriedenes Kichern, als sich ein Schemen auf den Weg über die Dächer in Richtung Palast begab.

16.09.2000 21:05

Venezia Knurblich

Rascaal bewegte sich schnellen Schrittes die Straße hinab in Richtung Trommel, aber um mit Venezias Neugierde mitzuhalten, wäre er selbst mit Schallgeschwindigkeit nicht schnell genug gewesen, schon als er um die nächste Straßenecke bog, hatte die Gnomin den Brief geöffnet und fing konzentriert an zu lesen...

...Ras merkte erst 2 Straßenecken weiter, daß das vertraute Gewicht auf seiner Schulter fehlte. Schnell drehte er um, um zu sehen, was seine Partnerin von seiner Schulter gefegt hatte. Venezia lag ohnmächtig im Rinnstein, über ihr der Brief an Herrn Schräg. Vorsichtig hob Ras die Gnomin auf und schnallte sie erst einmal im Gnomensitz fest. Wenn sie wieder bei Bewußtsein war, mußte er dran denken, ihr einmal ein paar Takte über Sicherheit zu erzählen, sie wäre nicht gefallen, wenn sie sich von Anfang an angeschnallt hätte!
Dann nahm der Vampir den Brief auf und las:

Verehrter Herr Schräg!
Wie auch die anderen Würdenträger und Gildenoberhäupter der wichtigsten Gilden Ankh-Morporks bekommen auch Sie dieses Schreiben.
Ich möchte Sie hiermit auffordern, sich nicht in meine politischen Angelegenheiten einzumischen, was ansonsten passiert, kündigte ich bereits in meinem ersten Schreiben an Sie an.
Die Verträge werden bereits ausgehandelt, und Sie und auch alle anderen würden besser daran tun, die Füße still zu halten, wenn es soweit ist, daß ich diese wunderschöne Stadt an den Prinzen von Klatsch verkaufe.
Ich würde Ihnen gerne sagen, daß es mir leid tut, und daß ich aus irgendwelchen hehren Zielen keine andere Möglichkeit sehe, aber das würde nicht der Wahrheit entsprechen: eigentlich geht es mir nur um das Geld!
Mit frdl. Grüßen
V.

Ras schluckte...

17.09.2000 16:14

Shneeble

Shneeble wachte ein weiteres Mal auf.
Die Sonnenstrahlen kitzelten sein steinernes Gesicht. nicht ohne seine Kopfschmerzen ins unerträgliche zu steigern.
Dem Salamander ging es ähnlich dreckig.
Auf dem Hier gibts alles Platz kaufte sich Shneeble eine rolle Aspirin und war bereit für den Tag.
Langsam dämmerte ihm die Begegnung mit den Beiden Anwälten der letzten Nacht.
Jetzt war es Zeit für ein Treffen mit den anderen Wächtern.
Doch wo sollte er suchen ?
Sein Weg führte ihn in die Trommel, wo er sich erst mal ein gutes Frühstück genehmigte. Es sollte nur eine Frage der Zeit sein, bis die anderen hier aufkreuzten.

18.09.2000 16:24

Rascaal Ohnedurst

Der Vampir las den Brief noch weitere zweimal, bevor er die ganze Tragweite des Inhaltes verstand.
*Ankh-Morpork verkaufen? An den Prinzen von Klatsch? Was will der denn damit. Ist ja ganz schön und gut, eine Stadt zu verkaufen, aber was würde passieren, wenn die Morporkianer erführen, daß sie nun zu dann zu Klatsch gehörten? Dann könnte man auch gleich Schnappers Würstchen zum offiziellen Zahlungsmittel machen. Das wäre genauso verheerend und tödlich für die Stadt* rasten Rascaals Gedanken. *Ein Volksaufstand mit Massenversenkungen im Ankh wäre noch das harmlosere Szenario Und wer war dieser V.? Vetinari?* Eine innere Stimme sagte dem Vampir, daß diese Möglichkeit viel zu einfach wäre.
Tief in Gedanken versunken faltete der Vampir den Brief, steckte ihn zurück in den Umschlag und lies ihn in den Tiefen seines Umhangs verschwinden.
Er wollte schon weitergehen, als ihm die bewußtlose Venezia einfiel. Mit einem geübtem Griff nahm er sie aus dem Tragegestell und versuchte sie wachzurütteln. Nichts. Sorgfältig untersuchte der Vampir den Kopf seiner Partnerin und Freundin nach irgendwelchen Verletzungen, hörte nach ein paar Sekunden aber schulterzuckend wieder auf. Der Strassenbelag der Venezias berühmten Dickkopf Schaden zufügen könnte, der mußte erst noch erfunden werden.
Trotzdem mußte er die Gnomin dringend wach bekommen, um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen (Und auch, wie sie Rince am schonendsten beibringen konnten, daß sie gerade einen unlizensierten Einbruch begangen hatten). Es gab eine Möglichkeit, mit der man Venezia unter allen Umständen aufwecken konnte!
Rascaal beschleunigte seine Schritte und erreichte bald den Hier-gibt's-alles-Platz. Seine scharfen Augen wanderten über den Platz (natürlich nur im Mättafoorischem Sinne) und fanden kurz darauf, was sie suchten.
"Tag Schnapper, kann ich bitte ein ...Würstchen ...haben?" fragte Rascaal sein ungläubig staunendes Gegenüber.
"DU willst ein Würstchen von mir kaufen, Herr Ohnedurst?" japste er und gab dem Vampir ein (mit viel gutem Willen so zu bezeichnendes) Würstchen "Daß ich das noch erleben darf!!"
Rascaal hielt der bewußtlosen Venezia das... Würstchen... unter die Nase und wedelte damit ein wenig hin und her. Schlagartig riß die Gnomin die Augen auf und fing gierig an zu sabbern.
"Ich habe nie gesagt, daß ich eines KAUFEN möchte, Schnapper!" sagte Rascaal und grinste ihn diabolisch an, daß seine Vampirzähne aufblitzten. "Ich sagte daß ich eine HABEN möchte!"

18.09.2000 19:36

Atera

Aus der "Trommel" hörte man laute Stimmen, die scheinbar alle wie wild durcheinander redeten, dann war es wieder einen Moment still und man hörte nur noch die Stimme eines Mannes.
Kommandeur Rince.
Er klang nicht gerade erfreut.
"Wie konntet ihr nur? Kaum ist die Wache geschlossen, da brecht ihr auch schon irgendwo ein."
"Nicht irgendwo, nur in der Anwaltsgilde.", gab Rascaal etwas leiser zurück.
"Und wir haben das mitgebracht!", rief Venezia triumphierend und schwenkte den Brief.
"Das rechtfertigt noch lange-ach zeig mir einfach den Brief, wir reden später weiter."
Hastig überreichte Venezia den Brief, es konnte ja sein, daß er es sich anders überlegte.
Rince las schweigend und erst nach einer Weile gab er ihn zurück.
"Wenn das stimmt, was hier drinsteht, dann.."
"Dann?"
"Dann haben wir ziemlich Probleme.", beendete Rince den Satz.
"Äh,Kommandeur?", eine Hand zupfte ihm am Ärmel.
"Nicht jetzt, Pismire. Wir müssen beratschlagen."
"V. könnte für den Pratizier stehen, aber es muß nicht.", gab Steingesicht zu bedenken.
"Ja, aber für was denn dann, also für mich ist der Fall sonnenklar. Das war Vetinari.", widersprach ein anderer Wächter.
"Äh, Rince?"
"Nicht jetzt, Pismire."
"Und was ist, wenn der Brief absichtlich dort hingelegt wurde, um uns in die Irre zu führen?"
"Ja, wir dürfen keine Möglichkeit-was ist denn Pismire?"
Die Aufmerksamkeit der ganzen Wache richtete sich nun auf Pismire, der sich plötzlich wünschte ganz woanders zu sein.
"Äh..naja..ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, daß..äh..Lady Käsedick..ähm unter Umständen oder vielleicht auch sehr wahrscheinlich, vorhatte mit dem Pratrizier zu reden und ihn..äh darauf anzusprechen. Ja,das wollte sie, glaube ich."
Rince suchte offentsichtlich noch nach den richtigen Worten, als hinter ihnen jemand sprach.
"Wißt ihr eigentlich, daß die Anwälte ein Ei haben."
Der Kopf des Betreffenden ruhte noch auf einem Tisch und man konnte die Worte nur schwer verstehen, aber selbst dann ergaben sie keinen Sinn. Ein kleiner Salamander krabbelte aus dem Hut von Shneeble.

Während die Wächter noch nach Worten suchten, zerbrach die Tür der "Trommel" plötzlich und verwandelte sich in undurchdringlichen Staub. Ein Troll trat daraus hervor.
"Das durch die Luft geflogen kam."
Malachit schwenkte einen Pfeil mit einem Zettel dran

19.09.2000 09:14

Rince

"Zeig mal her", meinte Rince, seine Hand ausstreckend.
Gerade als er den Zettel laut vorlesen wollte, spürte er die Blicke zahlloser Wächter auf sich ruhen. Alle hatten sich in der Trommel versammelt, obwohl keiner dafür gezwungen worden war, oder auch auch nur einen Dollar dafür erwartete. Rince war auf einmal schrecklich gerührt. Er ließ den Zettel wieder sinken, ohne ihn gelesen zu haben.
"Bevor ich die nächste unheilvolle Nachricht verkünde", fing Rince an "möchte ich allen hier anwesenden Wächtern danken. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Wächter sich so für diese Sache einsetzt. Nein, das zeugt von einer Ehrenhaftigkeit, wie sie einem richtigen Wächter gebührt. Und deshalb bin ich mir sicher, wenn wir alle zusammenhalten, werden wir erreichen, dass die Wache wieder eingestellt wird, und sei es unter klatschianischer Herrschaft. Gemeinsam werden wir unser Ziel erreichen.", beendete Rince seine Rede.
Auf einmal schienen mehrere Wächter etwas ins Auge bekommen zu haben, packten ihre Taschentücher aus und schneuzten lautstark.
"Das ist unser Independence Day!", rief Harry, von der Rede eher beschwingt war, doch wieder einmal hörte ihn niemand, da sein Schrei im Schneuzen der anderen unterging.
"So, nun zu diesem Schreiben. Egal was darin stehen mag, wir können es verkraften.", Rince hob wieder den Zettel und las laut vor "Zwei Würstchen zum Preis von einem. Die Super-Sparwochen bei Schnapper". Die Lautstärke von Rince´ Stimme stieg mit dem Grad seiner Erregtheit an. "Der Schnapper ist einfach gut?" Rince zerknüllte den Zettel und tobte "Das ist doch wohl die Höhe, was sich dieser Schnapper mit seiner Werbung erlaubt! Wenn ich den in die Finger kriege!..."

Die Person auf dem Dach der Trommel kicherte, als sie unter sich die tobende Stimme des (Ex-)Kommandeurs hörte.
"Der gute alte Schnapper! Naja, auf jeden Fall haben sie den Köder geschluckt. Wenn sie dem hinterhergehen, könnte uns das die Zeit verschaffen, die wir benötigen.", die Person rieb sich die Hände "Nur Lady Käsedick macht mir sorgen. Sie könnte alles gefährden. Es wird Zeit, dass ich zum Palast gehe und Bericht erstatte."
Lautlos schlich die Gestalt, vorbei an dem Wasserspeier, auf das nächste Dach und dann in Richtung Palast.

19.09.2000 10:27

Rascaal Ohnedurst

Mit einem leisen, knirschenden Geräusch öffeneten sich die Augen des Wasserspeiers und schaute der Person hinterher.
Es war Alx, einer der noch neuen Wächter, die gerade erst ihre Grundausbildung bestanden hatten. Er war hoch motiviert und immer, na ja-meistens auf dem Posten, um seine Vorgesetzten zu beeindrucken. Dsewegen sass er auch nicht unten in der Trommel, sondern hatte sich abgesetzt, um das Dach zu sichern. Hören konnte er auch hier oben jedes Wort, da Rince bei seinen Ansprachen sowieso meistens sehr laut redete bis schrie.
Kurze Zeit später war dann der Verdächtige aufgetaucht, hatte sich aber leider so postiert, dass es Alx unmöglich war, an ihn ranzukommen, ohne sich zu verraten. Als die Person das nächste Dach erreicht hatte, setzte sich auch Alx in Bewegung. Zum Glück standen die Dächer hier so dicht beieinander, dass selbst der Wasserspeier die Distanz überwinden konnte.
Bei einem kleinen Platz hinter dem Palast stieg der Verdächtige dann wieder von den Dächern.
Alx trat vorsichtig an den Rand, um die Situation überblicken zu können- und staunte nicht schlecht.
Auf dem kleinen Platz standen der Patrizier und Lady Käsedick, anscheinend in ein sehr angeregtes Gespräch vertieft, während der Verdächtige sich den beiden nur sehr zögerlich näherte. Der Patrizier bemerkte ihn, winkte ihn heran und stellte Lady Käsedick vor.
Leider konnte Alx kein Wort des Gespräches verstehen und so versuchte er gerade sich für seinen baldigen Bericht alle Details der Szene einzuprägen, als zwei Dinge gleichzeitig geschahen:
Ein kleiner Taubenschwarm setzte sich ca. 3 Meter von ihm entfernt auf den Rand des Daches-
-und es fing an zu schneien!!!

19.09.2000 17:22

Atera

"Es fängt er auch noch an Pfeile zu benutzen. Wenn die keinen verletzten...", murrte Rince und starrte trübselig in sein leeres Glas. Er fand, es könnte ein wenig gefüllter sein.
Überhaupt schien die ganze Wache etwas ratlos. Die Schließung der Wache verkraftete man nicht problemlos. Besonders die voller Tatendrang steckende Venezia verfluchte den Pratizier oder seine Erpresser oder auch FrauWillnicht und jede andere Person auf der Scheibenwelt.
"Aber wir müssen doch etwas unternehmen.", begann Rascaal.
"Genau!", Rince hämmerte plötzlich so fest auf den Tisch, daß er beinahe zu Bruch gegangen wäre und einige Wächter erschrocken aus ihrem Halbschlaf hoch fuhren.
"Und wir werden auch etwas tun."
"Du solltest Lady Käsedick aufsuchen.", bemerkte Pismire kleinlaut.
Rince schlug sich gegen die Stirn.
"Ja, stimmt ja, das hätte ich fast vergessen. Einige Wächter bleiben in der "Trommel", dies wird unsere vorläufiger Treffpunkt sein. Ein paar beobachten bitte Herrn Schräg. Ich bin sicher, er weiß etwas von der Sache. Ich will wissen, wohin er geht ,mit wem er redet und was er macht. Ich glaube, das wäre es dann.", schloß Rince.
"Wie wäre es, wenn einige Wächter mit jemanden reden würden, der sich in Klatsch auskennt. Immer hin wird in dem Brief gesagt, daß der Prinz von Klatsch Ankh-Morpork regieren soll.", schlug Atera vor.
"Und wer soll das sein?", fragte Harry, der auf dem runden Tisch hin und her schritt.
"Vielleicht kennt Schnapper jemanden, er hat doch viele Kontakte.", bemerkte Lewton.
"Nun gut, klärt das bitte."
Einige Wächter hoben sich umständlich von den Schemeln und gingen bzw. schwankten leicht Richtung Tür.
"Und wegen der Sache mit Herrn Schräg. Geht bitte äußerst diskret und unauffällig vor.", schärfte Rince ein. Er sah sich in der "Trommel" um, der Wirt war sehr bemüht den Schmutz auf der Theke gleichmäßig zu verteilen, bis auf ein paar Wächter war die Kneipe leer. Eine peinliche Stille breitete sich aus, als die blicke des Kommandeurs und des Wirtes sich trafen.
"Ihr habt doch nichts dagegen, daß dies unser vorläufiger Treffpunkt ist, oder?"
Der Wirt schüttelte rasch den Kopf.
"Dachte ich es mir doch."

22.09.2000 18:53

Shneeble

Shneeble fand seinen Tatendrang wieder.
Der Absturz von letzter Nacht war vergessen.
"Alx"
rief er dem neuen Wächter zu.
"Du und ich haben einen entscheidenden Vorteil"
sagte er.
"Wir sind Wasserspeier. Wenn wir uns auf eine Mauer/Dach/Erker o.Ä. setzen fallen wir nicht auf. Mein kleiner Freund hier" Der salamander schob den Kopf aus Shneebles Hut. "kann sich überall einschleichen und sein übriges tun.
Ich schlage vor wir drei übernehmen die Observierung von Herrn Schräg. Bist Du dabei?"
Der Feuersalamander züngelte unternehmungslustig.

23.09.2000 13:58

Venezia Knurblich

"Ich möchte bitte zu Schnapper und das mit den Klatschianern klären, meine Würstchen sind sowieso schon arg dezimiert, und ich denke, Schnapper wird mir am Ehesten Auskunft geben, ohne das wir ein kleines Vermögen dafür bezahlen müssen." erklang es von Ras' Schulter.
"Ich komme natürlich mit, Veni!" ließ dieser von sich hören.
"Schön, prima! Hab ich aber auch nicht anders erwartet, immerhin kann ja keiner von mir verlangen, daß ich armes kleines Wesen zu Fuß gehe, oder?" Venezia grinste breit.
"Ich schließe mich euch an." Erklang es aus der Ecke, in der Lewton sich niedergelassen hatte.
"Na ja, dann wird ich wohl auch mitkommen, immerhin ist mein Stammplatz ja nun Lewtons Schulter." Erklang es von Harry von... Lewtons Schulter eben.
Die vier verließen die Trommel und stapften die Straße hinunter in Richtung "Hier gibt's alles Platz" (nun ja, die Trommel verlassen taten schon vier Personen, die Straße herunterstapfen allerdings nur zwei, die beiden Gnome ließen stapfen, sozusagen).

23.09.2000 14:52

Harry

Kurze Zeit später war die Truppe am Platz angekommen. Wie immer stand Schnapper an seinem Stammplatz neben der Statue von Karl dem Pickligen - ein Platz, den er nicht einmal verließ, wenn Feuer, Drachen oder Dinge aus den Kerkerdimensionen die Stadt bedrohten.
Als Schnapper die Wächter sah, setzte er sofort seine "Mit-Wächtern-rede-ich-nicht-das-ist-schlecht-fürs-Geschäft"-Mine auf - die er jedoch, als er Venezia auf Rascaals Schulter entdeckte, schnell gegen seine "Leuten-die-tatsächlich-meine-Würstchen-mögen-helfe-ich-auf-jede-erdenkliche-Weise-kein-Problem"-Mine austauschte.
"Venezia! Wie schön! Ich habe gerade eine neue Ladung von Extra-Sonder-Feinschmecker-Würstchen bekommen! Für dich nur zwanzig Cent, und damit treibe ich mich..."
"Wir sind nicht wegen deiner Würstchen hier, Schnapper" unterbrach Rascaal.
"Autsch! Aua! Hör auf!" fügte er kurz darauf hinzu, als sich die Spitze eines Brieföffners mahnend in seine Schulter bohrte. "Wir sind nicht *nur* wegen deiner Würstchen hier, wollte ich sagen."
"So? Wieso dann?" Schnapper wechselte wieder seine Gesichtsausdrücke - eine Kunst, die er so gut beherrschte, daß er sogar gleichzeitig freundlich (gegenüber Venezia) und mißtrauisch (gegenüber dem Rest) wirken konnte.
"Hast du in letzter Zeit Gerüchte gehört, die etwas mit den Klatschianern zu tun haben, Herr Schnapper?" fragte Lewton.
"Mit den Klatschianern? Was für Gerüchte sollen das sein?"
"Das fragen wir dich!"
"Nein, tut mir leid. Ich fürchte, ich kann euch nicht helfen", meinte Schnapper, während er für Venezia ein Würstchen aus seinem Vorrat fischte.
"Wirklich nicht?" Harry entschied sich, sich am Gespräch zu beteiligen. "Du kriegst doch sonst immer alles mit! Denk noch einmal gründlich nach! Wenn dir etwas einfällt, können wir auch die Anklage wegen unlauterer Werbung vergessen."
"Unlautere Werbung?" Schnapper, der gerade das Würstchen in handliche Gnomen-Häppchen zerschnitt, sah verblüfft auf. "Wovon redest du?"
"Von einer nicht genehmigten Werbeaktion mittels einer Schußwaffe (Bogen), welche zur Beschädigung einer öffentlichen Einrichtung (Tür des Wirtshauses "Geflickte Trommel") führte und nach Paragraph 128 Abs. 5 AMWG genehmigungspflichtig ist." Der Gnom holte tief Luft. Langsam lernte er dieses Wächtergeschwafel auch.
Schnapper füllte die Wurststückchen in eine Tüte. "Schußwaffe? Meine Werbeaktion war vollkommen legal! Ich habe Flugblätter verteilt und nicht Pfeile verschossen! Und schon gar nicht bei der Trommel!"

23.09.2000 22:10

Harry

Die Wächter sahen sich verdutzt an. Schnapper log zwar gerne, wenn es ihm gerade in den Kram paßte, aber die Überraschung, die jetzt in seinen Augen stand, schien echt zu sein.
"Stand auf den Zetteln etwas von 'Zwei Würstchen zum Preis von einem'?" fragte Lewton.
"Apropos - mach mir doch bitte noch ein zweites, ja?" ertönte eine Stimme von Rascaals Schulter.
("Zwei Würstchen? Da brauchst du doch Wochen, bis du sie aufhast!" zischte Harry seiner Kollegin zu.
"Na und? Das ist ein Sonderangebot, da muß man zugreifen! Außerdem halten diese Würstchen Monate!")
"Ja, das stand drauf", bestätigte Schnapper und zerwürfelte ein zweites Würstchen. "Aber ich habe nie eine Werbeaktion mit Schußwaffen durchgeführt!"
"Dann muß jemand sich mit einem deiner Zettel einen Spaß erlaubt haben", grübelte Lewton. "Und über die Klatschianer kannst du uns wirklich nichts erzählen?"
"Es tut mir wirklich leid." Schnapper schüttelte den Kopf, während er eine das zweite Tütchen füllte. "So, bitte - deine Würstchen." Er drückte Venezia die beiden Tütchen in die Hand, die eine davon an Rascaal weitergab, der sie in seiner Tasche verstaute.
"Sieht so aus, als müßten wir woanders nach einer Spur suchen", meinte Lewton enttäuscht, als die Wächter den Platz verließen. "Vielleicht haben ja die Wasserspeier mit Herrn Schräg mehr Glück - oder Rince mit Frau Käsedick."
Kaum waren die Wächter außer Sichtweite, als eine Gestalt hinter der Statue von Karl dem Pickligen auftauchte.
"Sehr gut, Herr Schnapper. Du weißt nichts, und so bleibt es auch, nicht wahr?"
"Ja, natürlich!" stammelte der Würstchenverkäufer.
"Sehr schön." Die Gestalt lächelte. "Und dafür kannst du dir sicher sein, daß keine der zahllosen Klagen wegen verdorbener Lebensmittel und unlauterem Wettbewerb, die gegen dich vorliegen, jemals erfolgreich sein wird. Aber wenn du es dir anders überlegen solltest..."
"Nein! Nein, das werde ich nicht!"
"Wunderbar." Die Gestalt huschte davon.

08.10.2000 12:01

Pismire


Pismire hatte es sich gerade mit einerm Getränk in der Runde der verbliebenen Wächter gemütlich gemacht, froh, dass der eine, metafforische Kelch an ihm vorbeigegangen war und der andere, reale ihn dafür erreicht hatte, als Rince, der schon auf dem Weg zur Tür seinen Blick noch einmal über die Schar seiner Männer, Frauen und Wesen schweifen ließ, den Schamanen ins Visier bekam.
"Nun, Obergefreiter Pismire, schon Feierabend?", fragte er zuckersüß. "Ich denke, dass du mich begleiten darfst, immerhin verdanke ich den nun folgenden Gang zu einem nicht geringen Teil deiner Person, nicht wahr?"
Widerstrebend erhob sich Pismire, seufzte und ließ alle Hoffnung und sein Bierchen hinter sich. "Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, Sir, ich meine, Lady Käsedick ist eine vernünftige Frau, und....", ein Blick in das Gesicht des Kommandeurs ließ ihn verstummen, "äh, ich komme, Sir." Er folgte seinem Vorgesetzten nach draußen und verfluchte wiederholt und hingebungsvoll den heutigen Tag.
Rince stappfte vorne weg und Pismire folgte ihm so unauffällig wie möglich; er wollte sich nicht noch weiter um Kopf und Kragen reden. Kommandeur Rince schien in tiefes Nachdenken versunken zu sein und Pismire, beschloss, auch weiterhin den Mund zu halten. Als sie am Platz vor der Wache ankamen, zögerte Rince. Nach links führte der Weg zu Lady Käsedick, nach rechts kam man zum Palast.
"Ich denke, daß ich mich 'normal' verhalten sollte. Obergefreiter Pismire: was wäre die erste Aufgabe eines Kommandeurs einer aufzulösenden Stadtwache?" Pismire sah ihn überrascht an. "Äh, den Patrizier davon informieren, daß die Wache wirklich aufgelöst ist?", fragte er.
"Genau. Und das gibt uns darüber hinaus die Möglichkeit, ein bisschen zu schnüffeln. Außerdem weiß Ventinari, daß ich weiß, wann der Termin ist. Und er weiß vermutlich auch schon von deinem Gespräch mit Lady Käsedick. Und er wird erwarten, dass ich ihn aufsuche. Also sollten wir ihn nicht warten lassen."
Pismire, der schon in der Trommel einige der eine Menge Finger erfordernden Aufzählungen nach dem Motto: "Der Patrizier weiß, dass ich weiß, dass der Patrizier weiß, dass die Wache weiß,dass er weiß...", gab nach dem zweiten Finger auf und nickte zustimmend. Die beiden Wächter machten sch auf den Weg.

Als sie den Palast erreichten, bot sich ihnen ein Anblick, um den sie sämtliche anderen Wächter beneidet hätten: Frau Willichnicht im erregten Dialog, mittlerweise in der Phase "Schwingt erregt den Regenschirm und schreit", mit den Palastwächtern, die seit einer Stunde versuchten, sie an ihrer dritten Beschwerde des Tages zu hindern,

08.10.2000 12:02

Pismire


Pismire und Rince schlenderten unauffällig näher, um möglichst nichts zu verpassen. Der eine der Wächter machte einen sichtlich derangierten Eindruck, die Federn auf seinem Helm waren größtenteils über seine Uniform verteilt, aber er hielt seine Stellung tapfer, während der andere sich hinter ihm geduckt hielt und sich die schmerzenden Finger rieb.
"Gute Frau", versuchte er es in beruhigendem Tonfall, " meine gute Frau..." Ein schmerzhafter Hieb traf seine Schulter und er zuckte zusammen.
"Ich hab dir schon mal gesagt, ich bin nicht deine gute Frau, und wenn du aufgeblasener Lümmel nicht sofort den Weg frei machst, dann kannst du was erleben, Heribert Leberbeutel. Deine Großmutter wird erfahren, wie rähs..., reschpe..., äh, unverschämt du dich gegenüber einer harmlosen älteren Dame aufführst!" Heribert Leberbeutel schluckte. "Ich habe meine Anweisungen;" wimmerte er mitleiderregend. "Der Patrizier wird sich um die Angelegenheit kümmern, und um die andere auch und auch dein drittes..." Ein erneuter Hieb mit dem Regenschirm traf ihn. "Ich verlange sofort vorgelassen zu werden", schrie sie in einer Lautstärke, die man in ihrem alter und bei ihrer Statur nicht vermutet hätte, und hieb erbarmungslos auf die Palastwächter ein.
Rince und Pismire grüßten lässig und mit breiten Grinsen und ließen die beschäftigten Wächter hinter sich. "Nun, vielleicht sollte man Frau Willichnicht häufiger zum Palast schicken", meinte Pismire schadenfroh, der wie alle seine Kollegen schon Zunge und Schirm von Frau Willichnicht zu spüren bekommen hatte. "Meine Güte, heute ist sie aber auch in Höchstform." Rince grinste ebenfalls und bemerkte: "Ich hätte da noch den ganzen Tag stehen können, es gibt Momente, da habe ich die alte Schachtel richtig lieb."
Sie schlenderten möglichst unauffällig durch den Palast. Die Tür eines der Sekretariate öffnete sich, ein Mann in einer Botenuniform trat auf den Flur und die beiden Wächter hörten die Worte: "Und beeil dich, Herr Schräg hat um sofortige Antwort gebeten." Rince stutzte. Die Stimme war ihn neu, obwohl er sicher war, alle offiziellen Sekretäre - und auch einen Teil der inoffiziellen - des Patriziers zu kennen. 'Mist', dachte er, 'wir hätten einen der Wehrwölfe mitnehmen sollen, dann könnte man erfahren, was hinter den Türen so gesprochen wird.' Er zog Pismire in eine dunkle Ecke. "Ich geh zum Patrizier," flüsterte er, "und du wirst hier unauffällig herumlungern nachdem du die Wasserspeier per Taube benachrichtigst hat, daß ein Kurier zu Schräg unterwegs ist. Achte auf alles. Und vor allem: versuche herauszukriegen, wer hinter der Tür sein Büro hat. Und schick eine zweite Taube in die Trommel: jemand soll sich bei den Klatischianern in Ankh-Morpork umhören. Aber unauffällig." Pismire nickte und machte sich ans Werk, während der Kommandeur zum Audienzsaal des Patriziers ging.

08.10.2000 12:03

Venezia Knurblich


Die vier Wächter machten sich zurück auf den Weg zur Trommel, alle etwas geknickt, weil ihr Besuch bei Schnapper nicht zu den gewünschten Resultaten geführt hatte.
"Irgendwie war er merkwürdig, findet ihr nicht?" erklang es von Ras Schulter.
"Veni, natürlich war er merkwürdig, das ist Schnapper, was hast du erwartet?!?" gab Ras zurück, in seinen Ohren erklang das grausige Geräusch von einer Würstchentüte, die geöffnet wurde, und er mußte schon wieder an die horrenden Wäschereirechnungen wegen der Fettflecken auf seinem Umhang denken.
"Nein Ras, das meine ich nicht." erwiderte die Gnomin. "Ich mein, er war anders merkwürdig, als er sonst merkwürdig ist... öhm... ihr wißt, was ich meine?" Fragend blickte sie in die Runde und sah... nur unverständlich dreinblickende Gesichter.
Sie seufzte: "Ich mein, daß Schnapper ein wunderliches Individuum ist, das ist mir schon klar. Aber normalerweise versucht er immer, mir sonst was zu verkaufen, er war heute so kurz angebunden, fast, als wolle er uns loswerden, das paßt gar nicht zu ihm... aber ist ja eigentlich auch egal. Laßt uns gehen!"
Schweigend stapften die Wächter die Straße entlang, die Stille wurde nur von einem gelegentlichen Rascheln von Venezias Würstchentüte und von darauf folgendem Schmatzen unterbrochen.
Plötzlich fing Venezia auf Ras Schulter an zu krakeelen, und zwar so laut, daß der Vampir erschrocken zur Seite sprang und beinahe in den Ankh fiel: "Halt, halt, halt, halt, halt! Kommando zurück, sofort, Stop!!!"
Sofort genoß sie die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Mitwächter. "Ich wußte doch, daß da etwas nicht stimmt, hab ich's nicht gesagt? Sagt mir, daß ich's gesagt habe!"
Lewton verdrehte genervt die Augen. "Was, Veni? WAS?!?"
Venezia seufzte, hatte der Werwolf ihr dich ihren tollen Auftritt zerstört und ihr den Wind aus den Segeln gefischt. In ruhigerem Tonfall fuhr sie fort: "Ich sagte doch, daß mit Schnapper was nicht stimmt, und siehe da, ich hatte mal wieder recht! Er hat mir eine geheime Nachricht in der Würstchentüte versteckt, ich lese einfach mal vor: >Verehrte Fettfleck. Etwas geht vor in dieser Stadt, und ich hoffe, nein, ich rechne fest damit, daß du mich aufsuchen wirst, um Informationen einzuholen. Ich kann nicht reden weil großer Fettfleck. Nur soviel: Sucht Achmed el Turbanos auf, er hat Informationen über die Ereignisse in dieser Stadt. Ich werde bedroht, und ich hoffe, du wirst etwas unternehmen, Fettfleck. Sag nicht, daß du diese Information von mir hast, wenn du noch jemals in deinem Leben ein Würstchen essen willst!!! Mit freundlichen Fettfleck, Schnapper!", triumphierend blickte sie in die Runde.
"Also, worauf warten wir, auf zu el Turbanos!!!"

08.10.2000 12:03

Rascaal Ohnedurst

[]Achmed el-Turbanos wohnte in der Sirupminenstraße gegenüber der imaginären
Grenze zu den Schatten in einem kleinen, einstöckigen Haus.
Mit seinen knapp 33 Jahren war er noch immer unverheiratet und bedauerte
diesen Zustand sehr. Nicht grundlos, den Achmed el-Turbanos war eine
fleischgewordene Definition des Wortes "Schlampe". Das Innere seines
Hauses eine Müllhalde zu nennen, wäre eine Beleidigung für jeden Unrat auf der
Scheibenwelt gewesen. Seltsamerweise wirkte Achmed im Gegensatz dazu immer
wie aus dem Ei gepellt. Ein strahlend weißes Leintuch, von dem jeglicher
Dreck abzuprallen schien, verhüllte seinen Körper und er war zu jeder Tages- und
Nachtzeit glatt rasiert. Einzige Ausnahme: sein Kopftuch. Naja, Tuch war
übertrieben. Zu oft benutztes und nie gewaschenes Handtuch käme der Sache
wahrscheinlich wesentlich näher.
Er wußte selbst nicht, warum er sich so kleidete. Im Alter von 10 Jahren
hatten Handelsreisende ihn gegen einen (nicht funktionierenden) Kühldämon
seinen Eltern in Klatsch abgeschwatzt und mit ihnen war er dann in diese Stadt
gekommen. Achmed vermutete, daß seine Kleidung eine von diesen GÄHNÄTISCHEN
Sachen war, von denen man neuerdings so sprach.
El-Turbanos wünschte sich auch noch aus einem weiteren Grund eine Frau: Er
war ein hundsmiserabler Koch.

08.10.2000 12:06

Rascaal Ohnedurst


Das Erste, das Harry, Lewton, Venezia und Rascaal an El-Turbanos Haus
auffiel, war die Tatsache, daß dichter schwarzer Rauch aus einem der Fenster kam
und sich elegant unter den allgemeinen Gestank der Stadt mischte.
Das Zweite war der Lärm, der aus dem Haus kam.
"LAACSAR ACH SPUTA!!! (berühmter klatschianischer Essensfluch) Möge
dein Geist in den tausend Höllen der Wüste schmoren!" ertönte eine
rauhe, männliche Stimme aus dem Haus.
Das Schlimmste befürchtend eilte Rascaal über die Straße und beugte sich
durch das Fenster in den Rauch bis dieser auf der anderen Seite wieder freie
Sicht hatte. Er sah Achmed el-Turbanos mitten in seiner Küche stehen und
wüst einen Gegenstand in der Pfanne , die er in der Hand hatte, beschimpfen.
"Bist du Achmed el-Turbanos, Herr?" fragte der Vampir.
"Bin ich, oh, mutiger Eindringling!" sagte er und schleuderte
den Inhalt der Pfanne in Rascaals Richtung "Schmeiß' das mal bitte in
den Mülleimer, oh, seltsam bleicher Freund!"
Sich weiter vorbeugend fing Rascaal geschickt den zu Kohle gewordenen
Klumpen auf, als keuchende und würgende Geräusche von seiner Schulter kamen.
"Gottverdammtundzugenähnthocheins,... hust... , wie oft habe ich es
dir schon gesagt? ... röchel... Es gibt immer noch Leute, DIE MÜSSEN
AAAAAATMEEEEENNNN!!!" keuchte die Gnomin, schaute dann aber erstaunt auf
Rascaals Hände. "Was ist das?"
"Klatschianischer Schleicholm. War es vor kurzer Zeit
jedenfalls!" ließ Achmed vernehmen.
"Fleisch???" fragte Rascaal besorgt.
"Ja, oh, mein großäugiger Freund!"
Nun war es der Vampir, der das verkohlte Stück fallen ließ und anfing zu
würgen.
In diesem Moment brach Lewton mit Harry auf der Schulter durch die
Küchentür.

08.10.2000 12:08

Atera

[]"Ah, Rince. Wie schön, daß du mich besuchst. Wirklich nett."
Der Patrizier saß hinter seinem Schreibtisch und hatte die Hände in einer
komplizierten Art und Weise gefaltet. Rince spürte wie ihm der Schweiß
langsam den Rücken hinunterlief, es war immer ein besonderes Vergnügen mit dem
Patrizier zu reden.
Rince suchte noch nach den richtigen Worten, als Lord Vetinari wieder das
Wort ergriff.
"Weißt du Rince manchmal wünschte ich, ich hätte einen kleinen Garten
hinter dem Palast."
"Äh.."
"Nun ja, dies nur nebenbei. Was führt dich zu mir?"
"Äh..ich wollte nur darauf hinweisen, daß die Wache geschlossen wurde."
"Ich weiß, ich selbst habe es veranlaßt." Vetinari musterte Rince
eingehend, strich dann langsam über den hölzernen Schreibtisch und fing schließlich
an leise, aber permanent mit den Fingern auf das Holz zu klopfen.
"Warum?"

"Halt im Namen der W..äh..von mir.", schrie Lewton.
"Keiner verläßt den Raum.", brüllte Harry.
Rascaal starrte verwundert die beiden ehemahligen Wächter an.
"Äh..das habe ich mal in einem Klicker gehört.", gab Harry zurück.
"Wir haben alles unter Kontrolle. Turbanos hat nur versucht zu kochen.",
erklärte Rascaal, der jetzt versuchte sich lässig ans Fenster zu lehnen, um
das verkohlte Stück Fleisch, daß er weggeworfen hatte, nicht sehen zu müssen.

08.10.2000 12:09

Atera


Venezia hustete noch qualvoll.
"Was wollt ihr denn von mir, o ehrwürdige Fremde?", begann Achmed
el-Turbanos.
"Wir würden gerne ein paar Informationen wissen."
"Ich weiß nichts."
"Bitte, es ist wichtig.", bat Lewton.
"Ich weiß nichts.", beharrte Turbanos.
"Schnapper schickt uns.", sagte Venezia, die inzwischen versuchte ihren
mit Ruß verdreckten Mantel notdürftig zu reinigen.
"Schnapper? Schnell kommt herein.", Turbanos winkte hastig und schloß
rasch die Türe, sobald Rascaal und Venezia auch in der Küche waren.
el-Turbanos sah verschwörerisch nach allen Seiten, als ob in der
unaufgeräumten Wohnung ein verborgener Feind lauere, ehe er flüsternd weiter sprach.
"Es geht, um den Patrizier, nicht wahr?"
"Woher-"
"Keine Fragen, ich kann euch nicht viel sagen, aber man munkelt, daß Lord
Vetinari und der Prinz ein Vertrag für Ankh-Morpork abgeschlossen haben. Wie
gesagt nur ein Gerücht."
"Was für einen Vertrag?"
"Der Prinz will Ankh-Morpork kaufen.", beantwortete el-Turbanos die Frage
von Harry.
"Er will für die Stadt bezahlen? Das kann ich nicht glauben!"
"Es ist nur ein Gerücht. Vielleicht ist es nicht wahr."
"Hat KLatsch etwa mit Krieg gedroht, daß Vetinari in sowas einwilligt?"
"Falls es wahr ist.", fügte Rascaal hinzu.

-STOP-KURIER AUF DEM WEG ZU HERRN SCHRÄG-STOP-WURDE AUS DEM BÜRO EINES
SEKRETÄRS KOMMEN SEHEN-STOP-BITTE UNBEDINGT BEOBACHTEN-STOP-ERBITTE
MELDUNG-STOP-

-STOP-ACH, UND BITTE NICHT WIEDER DIE TAUBE AUFESSEN-STOP

08.10.2000 12:11

Steingesicht


Steingsicht sass alleine am Tisch in der Trommel, er schüttete den letzten Schluck wächtergedeck hinunter und stand auf.
Etwas zog ihn zum Wachhaus.
Er betrachtete das "Geschlossen" - Schild..... warum war es aus Messing während das Schild am anderen Wachhaus aus Pappe war.
Die Vorderseite war blank poliert und die Buchstaben sauber eingraviert, die Rückseite fühlte sich seltsam rauh an. Er drehte das Schild um und fuhr mit den Finger über die Oberfläche.
Ja, das war es, dort stand kaum zu erkennen:
"Wenn du das liesst, OldStonface, dann komm sofort zu mir, möglichst unbemerkt. Havelock"
Steingesicht dematerialisierte um gleich darauf neben Kommandeur Rince aufzutauchen.
"Ahhhhh...." Rince kippte vom Stuhl.
"Wie oft habe ich dir gesagt, dass du DAS lassen sollst"
"Ja, Sir"
Vetinari richtete sich in seinem Stuhl auf:
"Du fragtest nach dem Warum Rince"
Ganzbeiläufig sortierte der Patrizier Papier auf seinem Tisch.
"Der Prinz von Klatsch hat mir angeboten Ankh - Morpork zu kaufen. Das heisst entweder ich verkaufe ihm die Stadt oder es kommt zun einem Krieg!."
"Aber...."
"...er beruft sich dabei auf einen alten Vertrag aus der Zeit der Monarchie, der den Herrschern von Klatsch das Vorkaufsrecht für AM einräumt und ihn damit zum König der Stadt macht.
Es muss uns also gelingen, einen Weg zu finden die Ungültigkeit des Vertrages nachzuweisen oder..."
"Was oder?" fragte Rince.
"Ich glaube ich weis warum Havelock mich zu der Besprechung hinzugezogen hat"
[im Hintergrund hört man wie ein Schwert gewetzt wird]

08.10.2000 17:12

Venezia Knurblich


Venezia hatte sich inzwischen von ihrem Erstickungsanfall erholt und hatte inzwischen so richtig schlechte Laune. Knurrend und Verwünschungen vor sich hin zischend saß sie auf Ras' Schulter, ihre Augenbrauen bildeten ein dunkles V auf ihrer zutiefst gerunzelten Stirn, während sie sich vor Wut schäumend in der kleinen Wohnung umschaute, auf der Suche nach irgendwas was sie a) mit sinnloser Gewalt zerstören oder b) mit sinnloser Gewalt attackieren und grün und blau schlagen konnte.
El Turbanos hatte inzwischen die Kochnische verlassen und kramte im Dreck seiner Einrichtung herum, offensichtlich um einen Teller zu finden, der sauber beziehungsweise nicht ganz so dreckig wie die anderen war.
Lewton und Harry schauten sich etwas verlegen und leicht verloren wirkend in dem Raum um, in der Hoffnung, daß noch irgend etwas passieren würde, so daß ihr Besuch Erfolg gehabt hätte.
Ras redete inzwischen auf Venezia ein, wie leid ihm das mit dem Rauch doch tat. Der Vampir war der Panik nahe; Müßte er sie mit Händen und Füßen davon abhalten, für diese Sache kleine Scheibchen aus seinem Fleisch zu schneiden, damit hätte er leben können, aber ihre völlige Ignoranz seinen Beruhigungsversuchen gegenüber weit entfernt von der normalen menschlichen Wutgrenze und ihre dunkelrote Gesichtsfarbe beunruhigten ihn zutiefst.
El Turbanos war inzwischen mit seiner Krempelei im hinteren Teil des Raumes fertig und drehte sich um. Gerade wollte er den Wächtern gegenüber das für Klatschianer im Ausland typische breite Lächeln aufsetzen (das, bei dem man sogar die Essensrestablagerungen auf den hinteren Backenzähnen sehen kann), als von Rascaals Schulter ein lauter wutentbrannter Schrei jenseits der normalen menschlichen Toleranzgrenze erklang (Gut, daß keine normalen Menschen anwesend waren... El Turbanos zählt nicht, er ist Ausländer!).
Die sich erschrocken umsehenden Wächter sahen nur etwas schemenhaftes von der Schulter auf den Klatschianer zufliegen, dort entpuppte es sich als eine mehr als aufgebrachte Venezia (gut daran zu erkennen, daß ihr Zopf sich wie von Zauberhand gelöst hatte und die roten Haare wie Flammen um ihren Kopf zu züngeln schienen). Die Gnomin riß dem überraschten Ausländer den gerade erbeuteten Zinnteller aus der Hand und begann wild, damit auf ihn einzuschlagen.
Lewton faßte sich als erster wieder, machte einen Satz auf das Gnomen-Klatschianer-Knäuel zu und entriß der Gnomin den Teller. Diese realisierte das überhaupt nicht und hämmerte weiter auf den inzwischen wimmernden El Turbanos ein.
Sie packte ihn an beiden Ohren und schmiß den Kopf in den Nacken, nur um ihn plötzlich pfeilschnell nach vorn schnellen zu lassen. Gerade als zwei Stirne mit einem mehr als unschönen Geräusch auf einander knallten, schnitt Rascaals Stimme durch den Raum: 'HAUPTGEFREITE KNURBLICH, SOFORT ANGETRETEN!!!' Er wußte, daß Venezia auf diese Worte und den Tonfall immer reagierte.
El Turbanos sank ohnmächtig zu Boden, auf ihm eine Venezia, die ein Geräusch machte, als würde man die Luft aus ihr herauslassen.
Rascaal packte sie am Kragen und zog sie auf seine Augenhöhe. Auch in seiner Stimme schwang inzwischen unterdrückte Wut mit: 'Was HAST du dir dabei nur GEDACHT?!?' schnauzte er sie an und schüttelte sie leicht.
Japsend und schnaufend vor Erschöpfung keuchte Venezia: '...In Hand... versteckt... vor uns... Ausländer... lag offen... hinten... geholt... ', dann brach sie in einen leidenschaftlichen Hustenanfall aus.
'Ob sie Werwölfe im Stammbaum hat? Vielleicht sollte sie sich mal auf Tollwut untersuchen lassen', flüsterte Harry Lewton zu, der immer noch mit dem Zinnteller in der Hand mitten im Raum stand.

09.10.2000 00:05

Lewton


,,Nein", entgegnete Lewton unterhalb der Flüsterlautstärke und hob lächelnd eine Augenbraue, ,,dabist Du auf dem Holzweg. Werwölfe sind in der Regel unausgeglichner

09.10.2000 09:52

steingesicht


Rascaal beugte sich über den Körper des Leblos daliegenden Klatschianers.
Mit einiger Mühe gelang es ihm den Zettel aus seinen Fingern zu klauben. Er glättete das Papier.
Er las laut vor:
"Bestellung:
- 6 Fässer Knieweich
- 20 Fass reanueller Wein
- 25 Zentner Schweinefleisch
Bezahlung nach Lieferung"

Lewton runzelte seine recht hohe Stirn:
"Ähh ich glaube unser El Turbanos schmuggelt verbotene Waren nach Klatsch und das versuchte er vor uns zu verstecken, vielleich hat er Angst, wir könnten Ihn an die Klatschianer verraten."
"Aber... " Venezia war wieder ein wenig zu Atem gekommen "warum sollten wir das tun?"
"Ähhh.. Politik?"

09.10.2000 20:02

Lewton


,,Nein, Gefreiter Pnunf," entgegnete der Kommandeur (z.Zt.a.D. [1]), denk doch daran, -wo- wir unseren Dienst äh... verrichteteten - in dieser Stadt hat -Jeder- etwas zu verbergen. Nur dieses mal interessiert mich besonders brennend, -woher- Alle laußer uns über den bevorstehenden Verkauf der Stadt bescheidwußten! Im Prinzip kommt nur -eine Person- als Verantwortlicher für diese lauffeuerartige Verbreitung dieser brisanten Information!"
Alle Augen ruhten erwartungsvoll auf der Gefreiten Vetinari.
,,Allerdings!" bestätigte Ayami, ,,Unter normalen Umständen hätte Havelock schon jeden potentiellen Mitwisser in "Schutzhaft" nehmen lassen. Es wirkt exakt so, als wolle er uns mit derr Naase in das Problem stubsen.

10.10.2000 15:16

Daemon


Die Zeit drängte.
Irgendetwas geschah in der Stadt. Mit der Stadt. Eine gewaltige Verschwörung war absehbar, in der der Patrizier, die Anwaltsgilde, Klatsch und sogar Schnapper verwickelt war. Die Wache war aufgelöst und in die Sache hineingezogen worden. Überall waren Spitzel aller Seiten, ein Wunder, dass es noch nicht ZU MYSTERIÖSEN TODESFÄLLEN WICHTIGER INFORMANTEN gekommen war. Es ging um Krieg, Schmuggel, Infomationen und Verträge, also kurz: um Politik.
Die Zeit drängte.

Ein guter Grund, die obligatorischen Sonnenverdunklungen, das Stöhnen einzelner Wächter, das Öffnen der Türe und die Regentropfen und Pfützen wegzulassen, die an dieser Stelle stehen sollten. Fakt soll sein: Daemon war da. Er war die ganze Zeit da. Er war nie weg. Er hatte bisher nur mit anderen Dingen zu tun, Frauensachen und so.

***


Daemon sah erstaunt auf.
"Wieso gehen wir eigentlich davon aus, dass der Brief, den wir "gefunden" haben, von Vetinari kommt?(1) Es gibt viele Leute, derenm Name mit V beginnen... vielleicht gibt es NOCH jemanden, jemand, dem die Stadt egal ist und der das Geld einstreichen will!?"

(1) Es gibt zwei bis drei Gründe, die den Chief-Korporal zu dieser Annahme brachten.
a) wollte und wollte ihm der letzte Satz des Briefes nciht zu Vetinari passen
b) war der Patrizier das gerissenste Wesen auf der Scheibenwelt(2). Daemon war der Meinung, dass er wohl der einzige war, der ein Schachspiel gegen Tod gewinnen konnte, was er nicht einmal Leonard von Quirm zutraute(3).
c) glaubte etwas ganz tief in Damon, dass Vetinari Ankh-Morpork lieber verbrennen als aufgeben würde.

(2) Das stimmt natürlich nicht, das gerissenste Wesen der Scheibenwelt ist der Reißwolf in den Bergen von Lancre.

(3) Er würde sich schon nach den ersten Zügen langweilen und sich einen Apparat überlegen, mit dem man schneller mehre identische Schachfiguren herstellen könnte, oder die ersten Baupläne einer Masenvernichtungswaffe zeichnen.

10.10.2000 17:04

Steingesicht


Unterdessen im Büro des Patriziers:
"Also das kann doch nicht...."
"Wir müssen sofort..."
"Meine Herren so geht das ..."
"Der Bibliothekar..."
"Nein, Nein! Leonard da Quirm..."
"Lasst uns gleich..."

"Tock, Tock, Tock"
3 x "Hähhhh"
"Bumm, Bumm, Bumm"
" Äh ja herr....."
Die Tür des Büros flog mit einem splitternden Geräusch auf.
Kleine Rauchwölkchen schwebten über Ayamis Kopf als sie mit einem Trupp Wächter im gefolge vorran stürmte.
"WAS GEHT HIER VOR??? HAVELOCK!!!!!"
"Nunja, ähhh..."
[das erste mal, das der Patrizier stockt! Leute, tragt euch das in den Kalender ein]
"Lasst euch das von Rince erklären"
"Nein, DU!!!!"
...

11.10.2000 19:26

Daemon


Rince erklärte die Sache den hereingeplatzten Wächtern. Diese bekamen lange Gesichter, als sie von dem angedrohten Krieg und der geplanten Übernahme Ankh-Morporks durch Klatsch hörten. Der Patrizier hielt sich von nun an zurück, als alle versuchten, weitere Schritte zu planen. Die Wächter diskutierten in wächterhafter Wächtermanier fröhlich einige utopische Alternativen, wie Lasst-uns-Klatsch-angreifen-bevor-sie-es-tun oder Lasst-uns-Ankh-Morpork-niederbrennen-damit-sie-es-nicht-bekommen, bis Steingesicht sich schließlich einbrachte.
"Ich denke, es ist an der Zeit, in die Archive hinab zu steigen und uns diesen Vertrag zu holen.", sagte er bedeutsam.
Die anderen Anwesenden sahen ihn an, als wenn er mit einer 2 Stunden alten Nachricht aufgeregt in eine Fernsehredaktion gerannt wäre.
"Natürlich holen wir uns den Vertrag, was denkst du denn?", sagte Ayami.
"Wie könnten wir auch ihne den weitermachen?", ließ sich Daemon vernehmen.
"Wieso bist Du nicht schon längst unterwegs, um ihn zu holen?", kam es von Rince.
Der Patrizier erhob sich.
"Sobald Du mit ihm hier bist, sollte auch Herr schräg hier sein, ich habe einen Boten zu ihm geschickt, der ihm mitteilen wird, dass ich alles abgeschlossen habe und er mit seinen Maßnahmen beginnen kann. Er wird dann wohl hier auftauchen und uns diesen vertrag auseinander nehmen, bis es eine Möglichkeit gefunden hat, wie wir da wieder heraus kommen."

***


Hafen von Ankh-Morpork. Ungefähr dieselbe Zeit.
Zwei Wasserspeier sitzen auf dem Dach eines Lagerhauses. Sie beobachten, wie ein Zombie sich mit einigen finsteren Gesellen hinter Kisten versteckt. Sie sehen, wie ein großes Schiff mit der Flagge von Klatsch anlegt und eine kleine Delegation an Land geht, der offensichtlich ein hoher Würdenträger angehört...

***


Rince sah auf.
"Wie genau lautete deine Nachricht an Schräg?"

11.10.2000 21:11

Steingesicht


Vetinari kramte in seinem Schreibtisch:
"Hier habe ich die Xerox-Dämonen-Abschrift davon"
Er reichte Rince das Papier.
Dieser las laut vor:
"

Verehrter Herr Schräg!
Wie auch die anderen Würdenträger und Gildenoberhäupter der wichtigsten Gilden Ankh-Morporks bekommen auch Sie dieses Schreiben.
Ich möchte Sie hiermit auffordern, sich nicht in meine politischen Angelegenheiten einzumischen, was ansonsten passiert, kündigte ich bereits in meinem
ersten Schreiben an Sie an.

Bitte suchen Sie in der Zwischenzeit alle Präzedänsfelle heraus die sich mit Vertragswesen beschäftigen!
Konzentrieren Sie sich dabei insbesondere auf das Klatschianische Recht.
Ich werde mich zu gegebener Zeit bei Ihnen melden.

Grüssen Sie ihre Frau von mir

MfG Havelock"

Rince holte den Zettel hervor, den er von Rascaal erhalten hatte und reichte ihn an Vetinari

(zur Erinnrung:

"Verehrter Herr Schräg!
Wie auch die anderen Würdenträger und Gildenoberhäupter der wichtigsten Gilden Ankh-Morporks bekommen auch Sie dieses Schreiben.
Ich möchte Sie hiermit auffordern, sich nicht in meine politischen Angelegenheiten einzumischen, was ansonsten passiert, kündigte ich bereits in meinem
ersten Schreiben an Sie an.
Die Verträge werden bereits ausgehandelt, und Sie und auch alle anderen würden besser daran tun, die Füße still zu halten, wenn es soweit ist, daß ich
diese wunderschöne Stadt an den Prinzen von Klatsch verkaufe.
Ich würde Ihnen gerne sagen, daß es mir leid tut, und daß ich aus irgendwelchen hehren Zielen keine andere Möglichkeit sehe, aber das würde nicht
der Wahrheit entsprechen: eigentlich geht es mir nur um das Geld!
Mit frdl. Grüßen
V."

Vetinari verzog keine Mine:
"Nun wie es aussieht, hat der Schreiber meinen Brief gelesen und den Gleichen Anfang benutzt, aber er hat einen Fehler gemacht.."
"Wieso???"
"Nun ich benutze zwar in offiziellen Schreiben auch die offizielle Anrede, aber was der Schreiber nicht beachtet hat ist, dass ich mit Herrn Schräg gut ähhh nun ja ... befreundet... bin und wir uns Duzen."
...

12.10.2000 21:38

Lewton


,,Augenblick einmal, da fällt mir ein, Lord Vetinari," Rince entsann sich der Stimme des ihm unbekannten Sekretärs, die er auf dem Weg zum Audienzsaal vernommen hatte: ,,wer ist eigentlich der neue Sekretär in Raum 51?"
Der Patrizier schaute irritiert: ,,Wie meinen?"
,Der Kommandeur (zur Zeit außer Dienst) versuchte seinem Gegenüber auf die Sprünge zu helfen:
,,Nun, der Neue, den Ihr mit einer Antwort an Herrn Schräg betrautet, wer ist er und wann war sein Einstellungstermin?"
Lord Vetinari sah nun ernsthaft bestürzt aus: "Untersekretär Bequantas in Raum 114 erhielt diesen Auftrag, aufgrund seiner Diskretion, - und Raum 51, nun, der ist nur eine ungenutzte Abstellkammer. Dieser Raum war zwar ursprünglich als Obersekretärs-Schreibzimmer geplant gewesen und
hatte daher auch ein Fenster. Doch da das Personal immer mehr Schindluder mit dem ebenso vorhandenenen Zugang zu den Geheimgängen trieb, änderte ich seine Nutzung!"
,,Der Sache gehen wir auf den Grund!" rief Rince und stürmte los gen Büro 114. Im Schlepptau hatte er einen kleinen Wächtertrupp voller neu gefundenem Enthusiasmus und einem Patrizier, dem allmählich aufging, dass ihm die Initiative entglitt..
Die Tür mit der Nr. 114 war fest verschlossen und zudem mit dem Dienstsperrsiegel des Patriziers geschmückt.
Der Patrizier wandte sich den Wächtern zu und sprach mit einem leichten Unterton von Sarkasmus in der Stimme: ,,Es ist sehr lobenswert von Euch, daß ihr jeglichen Kommentares zu dem nun Folgenden enthalten werdet: Obergefreiter Malachit, bitte klopft an dieser Tür an, sehr kräftig bitte.
Der Oberge... äh zeitweilige Ex-Obergefreite tat wie ihm geheißen.
Vetinari gab nur ein knappes "Auf zu 51!" von sich, als er durch die Überreste der Tür in Bequantas Büro spähte.
Die sich langsam herniedersenkende Wolke aus Holzspänen und -Mehl bewirkte keine wesentliche Verschlimmerung des Zustandes dieses Zimmers. Das gesamte Mobiliar war herausgeräumt worden, sogar Tapeten und Vorhänge waren entfernt worden.

Somit war es keine große Überraschung, das der Abstellraum Zimmer 51 mit dem vermißten Inventar zu einem vollständigen Büro eingerichtet worden war.
,,Nun, Komandeu... äh, Herr Rince, was sagt Ihr dazu?" wollte Lord Vetinari erfahren.
Rince sah sich sorgfältig um und berichtete anschließend:
,,Dieser Raum scheint seine Schuldigkeit getan zu haben. Er vwurde sorfältig von allen sichtbaren Spuren gereinigt.."
"Auch den riechbaren, *Haa-tschieh!" platzte Knut dazwischen.
,,Meinetwegen auch denen," fuhr der temporäre Ex-Wächter mit einem vernichtenden Seitenblick auf den von Fellallergie geplagten Werwolf fort: ,,jedenfalls sind keine verwertbaren Spuren zu sehen."

Derrr Patrizier griff wahllos ein Pergament von dem penibel aufgeräumten Schreibtisch und las angeregt, nur um wenig später auszurufen: ,, soso, keine Spuren also, das sehe ich -ganz Anders-!"

13.10.2000 12:26

Lewton


Ayamis Laune hatte sich durch die Spurterei auf den Gängen nicht gerade verbessert und so fuhr sie nun dazwischen:
,,Havelock, bevor Du uns Deine sicherlich geniale Entdeckung mitteilst, sollten wir uns mal Gedanken um den Verbleib Deines Untersekretärs machen!"

Aus einem der leichtgebauten Archivschränke im 'Bürö' drang ein zustimmendes ,,mmpf Mmmmpf!"

13.10.2000 12:42

Daemon

Ungefähr zur gleichen Zeit im Hafenviertel der Stadt...

"Denkst Du, wir sollten ihnen helfen?", fragte Alx. Die Schreie wurden lauter. Shneeble sah auf das Kampfgeschehen hinab.
"Weshalb, es sind nur Ganoven.", antwortete er. Der Würdenträger, der von Bord gegangen war, wurde von dem Zombie gepackt und fortgeschleppt. Die übrigen Gauner stürzten sich auf die Klatschianer.
"Ich dachte mehr daran, den Wächtern zu helfen.", sagte Alx. Shneeble sah auf das Kampfgeschehen hinab.
"Weshalb, es sind nur Ausländer.", antwortete er.

***


Der Sekretär japste nach Luft, als Rince den Knebel entfernte...

13.10.2000 13:38

Rascaal Ohnedurst


Untersekretär Bequantas war immer ein ruhiger, unscheinbarer und sehr diskreter Mann gewesen. Nichts konnte ihn aus der Ruhe bringen und seine Verschwiegenheit war legendär im Verwaltungsapparat des Patriziers.
Doch einige sehr lange, dunkle und vor allen Dingen sehr staubige Stunden in dem Archivschrank, außerdem noch mit begrenzter Luftzufuhr, konnten die Charaktereigenschaften eines Mannes grundlegend ändern.
Ein kurzes Keuchen, ein hingebungsvolles Röcheln und dann wurde sich Bequantas der zahlreich auf ihm ruhenden Augenpaare bewußt, in denen nur eine Frage stand: Wer war das?
Der Patrizier trat direkt vor den Untersekretär, schaute ihm tief in die Augen und hob fragend eine Augenbraue.
"Herr... bitte... ich kann nichts dafür! Er stand mit einem Mal in meinem Büro, ohne das ich ihn hab reinkommen hören!" stammelte Bequantas "Steckt mich bitte nicht ins Verließ! Ich habe doch solche Angst im Dunkeln!"
Es zuckte in Vetenaries Gesicht. Muskeln versuchten eine bisher noch nie ausgeführte Bewegung. Auf dem Gesicht der um ihn stehenden Wächter zeigte sich grenzenlose Ungläubigkeit und Mißtrauen.
"Was soll das werden?" fragte Rascaal verwirrt den neben ihm stehenden Lewton.
"Ich... ich bin nicht sicher, aber... ja, das muß es sein, doch jetzt sieht man es ganz deutlich... er versucht, ein gütiges Gesicht zu machen!"
Und tatsächlich: Mit einem Mal gehorchten dem Patrizier sein Muskeln und er setzte ein warmes freundliches Lächeln auf und lächelte so breit, das er sich gleichzeitig in beide Ohren hätte flüstern können.
Doch die aufmerksameren Wächter sahen auch noch etwas anderes: Das Lächeln hörte unterhalb der Augen auf. In seinen Augen brannte ein kaltes Feuer.
"Wer stand mit einem Mal in deinem Büro, Bequantas?" fragte der Patrizier in einem seltsam beruhigendem Tonfall.
"Es war heute morgen... ihr müßt verstehen, Herr, ich war seitdem in diesem Schrank und konnte nichts unternehmen. Er sagte, daß es für mich das beste wäre!"
"Wie sah er aus?" fragte Rascaal
"Ganz normale Straßenkleidung, aber es ging ein sonderbarer Geruch von ihm aus und... und...!"
"Was und?" fragte Rascaal, der schon eine Ahnung hatte, was nun kommen würde und trat neben den Patrizier.
"Ja, Bequantas, was 'und'?" fragte auch der Patrizier nun in einem Tonfall, der Wasser hätte gefrieren lassen können.
"Herr... es hört sich bestimmt sehr unglaubwürdig an, aber... er hatte sich ein dreckiges Handtuch um den Kopf gewickelt!" sagte der Sekretär und duckte sich vor dem vermeintlich zu erwartendem Donnerwetter.

13.10.2000 14:51

Daemon


Daemon sah auf. Kleine, klickende Zahnräder, die sich knirschend ineinander drehen seien als Vergleich für den Ausdruck seiner Augen zu gebrauchen. Man könnte auch kleine Rauchwölkchen über seinem Kopf nennen. Alles natürlich rein metaphorisch. Daemon sah also auf.
Er sah zu dem Sekretär, dann zu Lewton.
"El Turbanos schmuggelt verbotene Waren...", sagte er langsam, Lewton nickte.
"Er reist viel zwischen Klatsch und Ankh-Morpork hin und her.", überlegte er weiter. Venezia kratzte sich am Kopf und wollte etwas sagen, doch der Chief-Korporal sprach weiter.
"Er schleust sich in den Palast und gibt eine Meldung es Patriziers weiter, nachdem er den Untersekretär ausser Gefecht gesetzt hat...",
"... kaum vorstellbar, dass diese Nachricht ihren Inhalt bei dieser Aktion behalten hat.", unterbrach Rince.
"Die Frage ist doch bei alle dem, was Turbanos davon hat, die Nachricht zu verändern.", sinnierte Rascaal in die Runde.
"Nein.", erwiderte Rince.
"Viel wichtiger ist die Frage: Wie lautet die Nachricht, die Schräg erhalten, hat?"

***


Der Zombie blieb mit seinem um sich schlagenden P,rinzen-Paket abrupt stehen, als er auf die Bolzenspitze sah.
"Sie sollten nicht einmal daran denken, Widerstand zu leisten, Sire Schräg. Wir in Klatsch haben viel Erfahrung mit Untoten und wissen, wie wir mit ihnen fertig werden.", El Turbanos kam langsam aus dem Schatten und trat in den leichten Nieselregen, "Ich werde seine Majestät ab hier übernehmen. Vielen Dank für ihre Mühen, ihn zu entführen."
Der Klatschianer richtete eine zweite Armbrust auf den Prinzen und winkte ihn von dem Zombie weg.
"Sicher wird es einige Unruhe bringen, wenn herauskommt, dass das Oberhaupt einer der wichtigsten Gilden Ankh-Morporks und ein persönlicher Freund des Patrziers den Prinzen von Klatsch entführt hat - wer weiß, vielleicht gibt es sogar Krieg - aber dass braucht SIE nciht weiter zu belasten."
El Turbanos feuerte seine Zombie-Armbrust ab...

13.10.2000 18:18

Daemon


Die Szene gefriert beinahe vollständig. Man kann es keine Zeitlupe nennen, eine Zeitlupe wäre im Gegensatz zur hier verwendeten Technik eine High-Speed-Aufnahme. Stille.
Der Bolzen verläßt die Armbrust. Er dreht sich um die eigene Achse. Die Feuchtigkeit schimmert auf dem Holz und der Metallspitze. Durch den visuellen Effekt ist es sogar möglich, einzelne Wassertropfen des Nieselregens zu sehen, die auf das Geschoss niedergehen. Der Arm El Turbanos federt zurück. Man erkennt das Vibrieren der Sehne. Der Bolzen rast im Schneckentempo auf Schräg zu. Dessen Augen weiten sich. Abwehrend hebt er die Hände. Nur noch wenige Schritte trennen die metallene Zombie-Bolzen-Spitze von dem Gildenoberhaupt.
Die Szene wird freigegeben. Schnelle Einzelbilder. Das plötzliche Geräusch des Nieselregend donnert laut in die Stille.
Die Bolzenspitze, Schrägs Augen, Das Lachen El Turbanos, Der Bolzen im direkten Anflug, Etwas Graues, Splitter.
Ein dumpfes Krachen beendet die Szene. Sneeble wischt sich die Fragmente des Bolzens von der Brust, schaut nach oben zu dem Dachrand, wo er grade noch gestanden hat. Dann holt er langsam aus und schlägt Turbanos zu Boden.
"Schön, dass wir drüber gesprochen haben.", knurrt er leise. [1]

14.10.2000 11:14

Rascaal Ohnedurst


Verärgert betrachtete Shneeble die Stelle, an der ihn der Bolzen getroffen hatte. Eine kleine Ecke war abgesprungen und gab ein Stück von seinem Innenleben frei. Neugierig schnüffelte der Feuersalamander daran und ein paar Funken stoben daraufhin von der 'Wunde' davon.
Etwas mürrisch wandte sich der Wasserspeier sich darauf hin dem Zombie und dem Prinzen zu.
"Ich habe zwar noch keine Ahnung, was hier vor sich geht, aber ich bin sicher, daß ihr zwei mir bei diesem Problem helfen könnt!" mahnte Shneeble, während der Feuersalamander wieder auf seine Schulter kletterte.
Die beiden Angesprochenen standen wie begossene Pudel, von der Situation total überfordert.
In diesem Moment öffnete Achmed seine Augen und überblickte die Situation. Das Überraschungsmoment war verloren und seine Waffe war weg. Es gab noch eine Möglichkeit, aber dazu mußte er in die Schatten gelangen... und das sehr schnell.
Blitzartig sprang Achmed auf und fing an zu rennen.
Shneeble fuhr mit einer für einen Wasserspeier erstaunlichen Geschwindigkeit herum und schaute dem schnell entschwindendem Achmed nach. Seufzend holte er die Taube, die er sich eigentlich als Snack vorgestellt hatte, heraus und kritzelte eine kurze Nachricht.
"Wenn du nachher noch wiederkommen könntest, wäre ich dir sehr dankbar, Täubchen!" sagte er, roch noch einmal an ihr und warf sie dann in die Luft.
*Für wie blöd hältst du mich eigentlich* sagte der Blick, den die Taube zurückwarf.


"Wie auch immer die Nachricht verändert wurde," sagte der Patrizier nachdenklich "es hat bestimmt noch immer mit dem Prinzen zu tun!"
"Was für ein Pr...?" begann Rince, bekam dann jedoch einen wissenden Glanz in den Augen, den er sonst nur bekam, wenn er betrunken war "Nein, sag mir bitte, daß das nicht wahr ist."
"Der Klatschianische Prinz ist in Ankh-Morpork??? Und davon erfahren wir erst jetzt?" brauste Venezia auf und sogar der Patrizier duckte sich ein wenig beim Klang ihrer Stimme.
In diesem Moment kam eine Taube durch das offene Fenster geflogen, setzte sich auf Rascaals freie Schulter und entleerte ihren Darm.
"WAS ZUM... oh eine Nachricht!" vorsichtig wischte der Vampir die Nachricht ab und begann, laut zu lesen.

Verdächtiger flieht, wahrscheinlich bewaffnet in Richtung Schatten... Achtet auf ein dreckiges Handtuch um den Kopf... Bringt mir bitte die Taube wieder... 2 Verdächtige in Gewahrsam... Vergeßt die Taube nicht

Rince bellte Befehle:
"Rascaal, Venezia, Daemon, Lewton, Ayami... ihr schnappt euch Achmed! Atera, Knut, Harry, Pismire... Ihr sorgt dafür, daß die beiden Anderen heil in den Palast kommen... dann sehen wir weiter. Und Hauptfeldwebel Ohnedurst?"
"Ja, ääh wie heißt das noch gleich... ach ja, SIR?!" antwortete der Vampir
"Mach dich bitte unterwegs sauber! Du siehst schrecklich aus!"

15.10.2000 14:25

Rascaal Ohnedurst

"Und ich?" fragte Malachit schüchtern und hob zögernd seinen steinigen Finger.
"DU, Obergefreiter," sagte Rince grimmig und klopfte dem Troll so vorsichtig wie möglich auf den Arm, um sich nicht die Hand zu verstauchen "Du bleibst hier und läßt den Patrizier NICHT AUS DEN AUGEN! PASS GUT AUF IHN AUF!!!"
"Jawohl, Chef!" gab Malachit zurück und salutierte zackig.
Rince drehte sich um und verließ schnellen Schrittes den Raum.

15.10.2000 17:18

Daemon

Daemon lief mit großen Schritten. Sicher, er konnte es nicht mit dem Werwolf aufnehmen, der einige Schritte vor ihm lief. Oder mit den Untoten, die aufgrund einiger fehlender Körperfunktionen keine Probleme hatten mit sportlichen Höchstleistungen.
Daemon lief mit großen Schritten. Er war froh. Er rannte, was das Zeug hielt.
Daemon lief mit großen Schritten. Er war auf der Jagd.

15.10.2000 18:16

Daemon

Malachit sah seinen Boss durch die Tür verschwinden. Die ganzen Ereignisse verwirrten seinen Trollverstand etwas. Sein Boss war im Moment gar nicht sein Boss. Und die Wache gab es auch nicht. Trotzdem bekam er von Rince Befehle. Alles sehr verwirrend. Im Moment meinte sein Boss, der gar nicht sein Boss war, daß er auf seinen derzeitigen Nicht-Oberboss aufpassen sollte. Er sah weiter zur Tür und überdachte sorgfältig die Situation. Schließlich straffte er sich (Seine Handknöchel entfernten sich 3 ganze Zentimeter vom Boden) und fasste einen Entschluß. Er würde auf den Patrizier aufpassen. Der Troll drehte sich um.

Vetinari war verschwunden.
"uh oh.", sagte Mala langsam.

15.10.2000 18:57

Venezia Knurblich

Die Wächter rannten was das Zeug hielt. (Nun ja, Venezia rannte nicht, sie hatte dafür die unglaublich undankbare Aufgabe, Ras bei voller Fahrt Taubendreck von der Schulter zu kratzen)
Schnelle Schritte führten sie in die Schatten und durch die Schatten hindurch. Blicke wurden in jede Seitengase und in jeden Hauseingang geworfen, doch von El Turbanos keine Spur.
Enttäuscht und außer Atem blieben die Wächter nahe des Wachhauses in der Kröselstraße stehen. Dort hatte sich nichts verändert, die Fenster waren zugeklebt und sogar das Pappschild, welches vom Schließen der Wache verkündete war sonderbarerweise noch an Ort und Stelle.
Gefrustet kickte Dae eine Kiste mit Abfall quer über die Straße und die Regenwolken über seinem Kopf wurden einen Tuck dunkler und regnerischer.
'Huhuuu!' erklang es von hoch über ihren Köpfen. Es war Pismire, der schräg gegenüber der Wache auf einem Dach saß und gerade bemüht war, wild mit beiden Armen nach den Wächtern zu winken und dabei das Gleichgewicht zu halten. 'Ihr sucht nach dem Verbrecher? Falsche Seite. Auf der anderen in Hauseingang Nummer 3.'
Es dauerte noch 2 Minuten, bis die Wächter wieder genug Luft in ihre Lungen gepreßt hatten um dann mit neuen Elan loszulegen.
Kurze Zeit später standen sie vor dem Eingang von Haus Nummer 3.
'Wir brauchen einen Plan', flüsterte Lewton den anderen zu. 'Ich reiße die Tür auf, Dae und Ayami stürmen rein, Ras stellt sich gegenüber der Tür auf und nimmt Venezia schon mal in Wurfposition, und dann sehen wir je nach Situation in dem Haus weiter, in Ordnung?'
Die anderen Wächter nickten Lewton zu und bezogen Position.
Lewton atmete noch einmal kurz durch, griff dann nach der Türklinke, drückte sie nach unten und zog.
...dann seufzte er, atmete noch einmal tief durch, griff nach der Türklinke, drückte sie nach unten und drückte die Tür in den Raum rein auf.
Dae und Ayami sprangen gekonnt in den Raum und nahmen rechts und links von der Tür Aufstellung (Ayami stieß sich noch einmal kräftig an der Türklinke der zurückschwingenden Tür, was sie mit einem ausdrucksstarken 'Autsch!' kommentierte.
Ras nahm am Ende des Raumes eine Bewegung wahr und warf die Gnomin zielsicher in diese Richtung. Während Venezia durch die Luft segelte, realisierte der Vampir, daß die Bewegung von einem im Wind des offenen Fensters wehenden Vorhangs stammte.
Mit einem 'Verdammt!' auf den Lippen stürzte er seiner Partnerin hinterher, nur um zu sehen, wie sie durch das Fenster gegen die gegenüberliegende Wand segelte, dort abprallte, hinunterrutschte und am Boden liegenblieb. Sie kommentierte das Ganze mit einem geschickten 'Iiiiek!' 'Aber ich hätte das bewegliche Objekt getroffen', rief er Venezia durch das Fenster hindurch zu.
Am Ende der Hintergasse entfernten sich Schritte um eine Ecke.

15.10.2000 20:35

Rince

Shneeble blickte der von ihm entsandten Taube hinterher.
"Da geht meine Mahlzeit!", seufzte er nochmals
Herr Schräg und der Prinz von Klatsch standen etwas unschlüssig herum. Vor wenigen Augenblicken wollte der Zombie den Prinzen noch entführen, und nun standen sie nebeneinander, neben ihnen ein ahnungsloser Ex-Wächter, der an Tauben dachte.
Keiner der beiden konnte diese Situation richtig einschätzen. Beide überlegten eifrig, was nun zu tun sei. Wer als erster richtig handelte, konnte von der Situation profitieren.
"Er hat versucht, mich zu entführen", der Prinz riß den ausgestreckten Arm hoch, zeigte auf den Zombie und blickte den Wasserspeiern an.
"Ich weiss, ich hab's gesehen", antwortete Shneeble gleichgültig
Der Prinz zeigte noch immer auf Herrn Schräg und kam sich aufgrund Shneeble's Gleichgültigkeit ziemlich doof vor. Also ließ er den Arm wieder sinken.
Ruhe trat ein.
"Ich werde dich töten Wächter und den Prinzen wieder entführen!", schrie der Zombie
"Ich bin aus Stein. Das dürfte Ihnen erhebliche Schwierigkeiten bereiten.", räumte Shneeble ein.
Auch Herr Schräg ließ den Arm sinken.
Wieder trat Ruhe ein
"Und außerdem", fuhr der Wasserspeier fort "ist das doch gar nicht Ihr Stil, Herr Schräg. Solch eine Brutalheit! Und überhaupt, was hat hier der Prinz von Klatsch zu suchen?"
Die beiden wirkten auf einmal noch verlegener als vorher.
"Bevor ich nicht weiss, was hier los ist, geht keiner. Außerdem will ich wissen, warum Achmed den Prinzen entführen oder beschützen oder was auch immer wollte."
Der Boden vor den beiden schien auf einmal besonders interessant zu sein.
"Ich höre", Shneeble wurde langsam ungeduldig, aber wenigstens musste er nicht mehr an die entflogene Taube denken.

16.10.2000 15:10

Lewton

Währenddessen, in der Kröselstr. Die Wächter äh... zeitweiligen Nicht-Wächter haben die Verfolgung El Turbanos wieder aufgenommen:

"Rascaal, Du Dussel! Das kostet Dich mindestens einen Monatsvorrat Würstchen!" zeterte eine arg ramponierte Venezia von Lewtons Schulter, auf die sie mitsamt Gnomensiitz umgezogen war.
"Was soll dieses Spektakel!" zeterte Oma Morkie, "Ich habe nix gegen Ermittlungen trotz dienstfreier Zeit - doch müßt ihr euch unbedingt in O r k a n - Lautstärke unterhalten?"
,,Ausgerechnet DU mußt Dich hier einmischen!" keifte die Gnomin zurück, sorgsam darauf bedacht, ihre Lautstärke zu verdoppeln.
Lewton setzte gerade dazu an, den drohenden gnomisch-nomischen Nachbarschaftszeit im Keim zu ersticken, als Rascaal sich im Weiterlaufen laut die Hand vor die Stirn klatschte und ausrief:
"Hat eigentlich jemand eine Ahnung, woher sich El Turbano so gut in den Geheimgängen des Patrizierpalastes auskennt..?"
"... und wie er es (japs) binnen derart kurzer Zeit schaffte, scheinbar unbemerkt ein komplettes Büro mitsamt dessen Nutzer ausgerechnet (leichtes Röcheln) in das für seine Zwecke ideale Zimmer 51 zu schaffen (nach Luft schnappend)?" ergänzte Daemon.
Rascaal hakte ein: ,, Außerdem meinte der Patrizier vorhin, er hätte in dem 'gefälschten' Büro eine Spur entdeckt, nicht wahr? An seinem Zeigefinger hatte er plötzlich frische Tintenflecken, die er im Audienzsaal noch nicht hatte! Das Pergament war also erst kurz vorher geschrieben worden, da müssen noch Andere ihre Finger im Spiel haben! Selbst wenn El Turbanos quasi freien Geheimgangzugang zu jeder Zeit hatte: so schnell konnte er keine Ortswechsel vollziehen und breit genug für das Mobiliar sind die Geheimgänge auch nicht!"

16.10.2000 17:05

steingesicht

Rascaal, Daemon, Lewton und Co. bogen um die nächste Ecke nur um im nächsten Augenblick aus vollem Lauf abzubremsen.
Manchmal hatte die hohe Kriminalitätsrate in den Schatten auch ihr Gutes: ElTurbanos stand zitternd in einer Gruppe nicht lizensierter "Wächter"*, die in eindeutiger Absicht mit ihren Knüppeln spielten.
"Aber ich sage Euch ich habe nichts dabei" flehte der Klatschieaner"
"Du weisst doch wie wir das meinen: Geld oder Leben! ODER???"
Die Gestalt mit der Augenklappe schien sowas wie der Anführer zu sein.
Lewton zog die anderen Wächter hinter die Ecke zurück.
3-Finger
...
2-Finger
...
1-Finger
AHHHHHHHH
SCHREIIIIIII
BRÜLLLLLL
*Gnomen-Flieg*
[wilde Kameraführung]
*Schwerter-Wirbel*
[laute Musik]
*Fetzen-Flieg*
[Waffengeklirr]
*Ganoven-Flieh*

"MMMHHHHHH ......"
ElTurbanos fiel in Ohnmacht.
Rascaal steckte seine älteste Rote Beete Knolle wieder in den "T.M.S.I.D.R - Bester Geruchsverscliessender Beutel".
"So das hätten wir, und was nun?"
...

*)nichtlizensierte Wächter nannten sich die Strassenräuber der Schatten da sie auf eine gewisse Art für Ihre ganz eigene Sorte von sicherheit garantierten.

16.10.2000 19:03

Lewton

,,Rascaal....!" Lewton erhob sich stöhnend vom Pflaster und klopfte den Straßenstaub von der Uniform.
,,Ja bitte?" entgegnetete der Angesprochene schuldbewußt.
,,Wenn Du das nächste mal Gnomenweitwürfe absolvierst, achte bitte darauf, das Dein Wurfobje... äh Wurfsubjekt nicht mehr mit Gnomensitz und einem darangebunden Werwolf 'verziert' ist, -DANKE!-"
Rascaal zog es vor eindrucksvoll zu erröten (jedes Erröten ist bei 'naturkreidebleicher' Haut eindrucksvoll insbesondere, wenn kein Blutkreislauf mehr vorhanden ist).
Ayami nutzte die Pause und trieb zur Eile an: ,,Jetzt aber los zum Palast und dort unterwegs Rince einsammeln! Den Patrizier wird sicherlich interessieren, was dieser klatschianische 'Handtuchträger' zu erzählen hat nach seiner Ohnmacht."
,,Den Weg könnt ihr euch schenken." sprach jemand mit leiser, manipulationsgewohnter Stimme direkt hinter ihnen.

,,Havelock, bist Du irre," flüsterte Ayami mit tonloser Stimme, zu ensetzt, um sich aufzuregen, ,,allein durch die Schatten zu geistern?"

"Im Gegenteil, verehrte Urahnin," entgegnete Lord Vetinari lächelnd ( dieses mal erreichte das Lächeln sogar seine -A U G E N- ), und deutete hinter sich, wo der schaudernde Blick des kleinen Trupps insgesamt 19 sehr stille, sehr tote 'unlizensierte Wächter' ausmachte, ,,eine bestandene Großmeisterprüfung der Assassinengilde stellt sich immer wieder als äußerst hilfreich in allen erdenklichen gesellschaftlichen Situationen heraus."

17.10.2000 10:35

Mückensturm

Am Hafen von Ankh Morpork legte zu diesem Zeitpunkt ein Schiff an und ein sehr nervöser Kapitän geht von Bord. Er geht auf die erste Person zu die er sieht und sagt zu ihr: "Bitte du musst mein Zeuge sein. Wenn die Wache mich verhaftet musst du bestätigen, dass ich keine Waffen geschmuggelt habe. Dieser Typ der in Quirm zugestiegen ist hat behauptet, dass die Waffen sein Handgepäck sei. Als ich mich weigern wollte ihn mitzunehmen hat er gemeint er würde mich im Namen der Stadt Ankh Morpork verhaften, wenn ich nicht meiner Pflicht Personen zu transportieren nachkomme. Der Typ ist total durchgeknallt." Der Kapitän lies seinen Kopf auf die Schulter seines Gegenüber sinken und brach in Tränen aus. In diesem Moment verließ Hauptgefreiter Mückensturm Stolzes Mitglied der Ex- Wache von Ankh Morpork (1) das Schiff und mietete sich einen Troll als Träger, damit er die drei Kisten und vier Koffer mit Waffen nicht allein tragen musste. Nachdem er seine Sachen zu Hause abgeliefert hatte, ging er zum Wachhaus um sich nach seinem Urlaub wieder zum Dienst zu melden. Dort angekommen starte er erschrocken auf die Metalltafel und musste sie dreimal lesen bevor er glauben konnte, dass er nicht mehr stolzes Mitglied der Wache von Ankh Morpork war.
In diesem Moment kam Lord Wittwenmacher auf dem Weg zur Arbeit vorbei und erkannte seine Chance: " Hallo Mückensturm, mein Freund. Da du ja jetzt Arbeitslos bist möchte ich dir einen Vorschlag machen. Du kannst gerne wieder bei uns Anfangen. Ich habe sogar gleich einen interessanten Auftrag für dich. Der Prinz von Klatsch möchte, dass Ex- Kommandeur Rince inhumiert wird. Er meint er mache zu viel Ärger."
Mückensturm dachte einen Moment darüber nach und willigt ein. Er machte sich auf den Weg nach Hause um seine Ausrüstung zu holen und schrieb dort eine Nachricht: "An Ex- Kommandeur Rince. Stop. Habe von Lord Wittwenmacher den Auftrag erhalten dich zu töten. Stop. Bin zum Schein darauf eingegangen. Stop. Melde mich wieder, wenn ich herausgefunden habe was da los ist. Stop. Mückensturm. Stop. P. S. Bitte passe gut auf meinen Sumpfdrachen Moory auf. Stop." Er holte den Sumpfdrachen aus seinem Käfig band ihm die Nachricht um und flüsterte ihm ins Ohr: "Los mein kleiner flieg zu Rince."

17.10.2000 19:11

Steingesicht

Blende auf, Kamera fährt zurück und gibt den Blick auf einen schlafenden zeitweilig-Ex - Wächter frei der zwischen den Laken seines zweiter Klasse Schlafgemaches für Schiffsreisende liegt.
Sein Drache Moory stupst ihn mit seiner kalte Schnauze an.
Mückensturm schreckt hoch
"Ahhhhhh...."
"Ich habe nur geträumt, ein Glück"
Von Deck kommen gedämpfte Stimmen und Füssegetrappel
"Alles fertig machen zum anlegen...."

Der Hauptgefreite erhob sich aus seinem Schlafgemach packte sein Bündel neu erstandener Waffen und seinen Drachen um sich auf Weg zurück an die Arbeit zu machen....

19.10.2000 12:34

Mückensturm

Nachdem Mückensturm sich von seinem Schock erholt hatte, verließ er das Schiff und wollte sich gerade auf den weg nach Hause machen, als er den Kapitän des Schiffes weinend am Pier stehen sah. " Bei Jo. Ich hoffe mein Traum war keiner dieser Vorahnungen wie ihn Zauberer manchmal haben," sagte Mückensturm und rannte zum Wachhaus und zu seinem Pech hing dort einen ihm schon bekannte Metalltafel.
In diesem Moment kam Lord Wittwenmacher auf dem Weg zur Arbeit vorbei und erkannte seine Chance: " Hallo Mückensturm, mein Freund. Da du ja jetzt Arbeitslos bist möchte ich dir einen Vorschlag machen. Du kannst gerne wieder bei uns Anfangen. Ich habe sogar gleich einen interessanten Auftrag für dich. Jemand möchte, dass Ex- Kommandeur Rince inhumiert wird. Er meint er mache zu viel Ärger."
Mückensturm antwortete: " Ich denke darüber nach und komme dann Morgen vorbei und sage Bescheid ob ich wieder bei euch Mitmache."
Nach diesem Gespräch begann Mückensturm Ankh Morpork abzusuchen und bekam schließlich von Frau Willichnicht den Tipp, dass Kommandeur Rince im Palast sei. Er machte sich also mit einem Haufen Beschwerden beladen auf den Weg zum Palast und ging an der Palastwache, die sich mittlerweile daran gewöhnt hatte, dass Ex- Wächter im Palast ein und aus gehen, zu Rince.
"... und jetzt will Lord Wittwenmacher bis Morgen wissen ob ich, dass Angebot annehme und deshalb bin ich zu dir gekommen da ich erst mit der Ex- Wache absprechen wollte ob ich "Anderkaver" ermitteln soll," beendete Mückensturm seinen Bericht.

20.10.2000 16:15

Venezia Knurblich

Inzwischen waren die Wächter mit El Turbanos im Gepäck wieder am Palast angekommen und hatten den Schurken in einem dunklen Verlies eingesperrt.
Es hatte keine lange Diskussion gebraucht um zu beschließen, daß sich Venezia seiner annehmen sollte, um Informationen aus ihm herauszubekommen.
Lord Venitari begleitete sie, er wollte es sich nicht entgehen lassen, herauszufinden, wie die Verhörmethoden der Wache wohl aussehen würden...

Kurze Zeit später kamen die beiden aus dem Verließ zurück. Venezia war noch dabei, das Blut von ihrem Säbel zu wischen (mit einem mit Goldfäden durchsetzten Spitzentaschentuch welches der Patrizier ihr geliehen hatte), um Venitaris Lippen spielte ein leichtes verträumtes Lächeln.
"Also, was nun???" fragte Ras als erster, der die Neugierde nicht mehr aushalten konnte.
"Hmmm, also das Ganze war ein wenig verwirrend. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat El Turbanos schon seit Langem ein Spionagenetz in der Stadt aufgebaut. Er haßt Ankh-Morpork, weil er als Kind hierher verschachert wurde, und er haßt Klatsch, weil seine Eltern ihn hierher verschachert haben... Schon seit Langem will er einen Krieg zwischen den beiden Städten provozieren, und nun sah er seine Gelegenheit, weil er erfahren hatte, daß der Prinz von Klatsch auf dem Weg nach Ankh-Morpork war. Er dachte, wenn er ihn entführt, würde es zwangsläufig zum Krieg kommen. An dem Punkt wird die Geschichte allerdings etwas merkwürdig; El Turbanos ist der Meinung, daß der Prinz in die Stadt gekommen ist, um seinen alten Bekannten, den Patrizier zu besuchen. Herr Venitari, was sagen sie denn dazu?", sprach die Gnomin und drehte sich um. Venitari war verschwunden.
"Er sagen, daß noch viel zu arbeiten", sagte Malachit mit einem Schulterzucken.

22.10.2000 14:06

Rascaal Ohnedurst

Der Patrizierpalast. Ort der Macht, der Intrigen, der Verwirrungen... und manchmal auch des Todes (wenn er gerade Zeit für ein Schwätzchen hat).
Die drei Männer saßen um einen aus uralter Lancreeiche gefertigtem Schreibtisch in den Privatgemächern des Patriziers. Zwei von ihnen rauchten dicke, ausländische Zigarren (jedenfalls hatte Schnapper geschworen, daß es welche seien), während der Dritte mißbilligend auf die Stumpen schaute.
"Also, meine Lieben, wo liegt denn euer Problem?" fragte der Patrizier mit einem drohenden Unterton in der Stimme "Herr Schräg, wie schwer kann es denn sein, jemanden vom Hafen abzuholen, ohne sich gleich mit ihm zu prügeln? Warum erzählst du nicht gleich jedem, was ich vorhabe?"
"Herr... !!!" stammelte Herr Schräg und wenn Zombies schwitzen könnten, dann wäre sein Gesicht jetzt einem Swimmingpool gleichgekommen "Herr... ich kann Dir alles erklären!"
"Gleich, Schräg, gleich! Yousiff... hast du mitgebracht, worum ich dich gebeten habe?"
"Natürlich, oh Freund, mein alter; Herrscher dieses stinkenden Lochs, das ihr Ankh-Morpork nennt! Sie sind alle an Bord meines Schiffes und wartet darauf, ausgeladen zu werden... nachdem sie bezahlt worden sind." antwortete der klatschianische Prinz ohne zu zögern.
"Und warum sind sie noch nicht bezahlt worden, HERR Schräg? Sie hatten das Geld doch dabei, oder nicht?"
"Ja schon, Herr, aber..." der Zombie wand sich unbehaglich unter dem prüfenden Blick Vetinaris "Sieh selbst...!"
Mit diesen Worten legte Herr Schräg und gelbliches Blatt Papier auf den Schreibtisch, welches sich bei genauerer Betrachtung als handgeschriebene Rechnung herausstellte. Der Patrizier rückte seine Lesekerze näher heran und überflog den Schrieb.
"Herr," fuhr der Zombie unbeirrbar fort "Diese Einfuhr- und Abfuhrzölle, die Flußbegehungsgebühr durch die angeblichen Träger des Schiffes nach Erreichen der Stadtmauern sind frei erfunden. Ich habe es nachgeprüft. Außerdem war der Ankh heute gar nicht so schlimm. Man konnte nur 2 Minuten auf der Kruste stehen! Ich habe es selbst ausprobiert!"
"Ja, das... rieche ich, Schräg!" antwortete Vetinari mit angewidertem Gesichtsausdruck "Aber mußtet ihr euch deswegen gleich prügeln?"
"Herr, er nannte mich eine zerfledderte Lumpengestalt mit dem Geruch und der Gesichtsfarbe des Nebels dieser Stadt und weigerte sich, auf die Zölle zu verzichten!"
"Hat er denn unrecht, Schräg?"

23.10.2000 14:41

Rascaal Ohnedurst

"Nun, ich, ich... trage meinen besten Anzug... nun, zumindest war er das mal... vor diesem Abend. Der Rest... könnte eventuell und vielleicht möglich sein."
"Dann wäre das ja geklärt. Nun zu dir, Youssif. Ich weiß, daß eure Kassen ziemlich leer sind in Klatsch, aber ich habe nicht vor, sie mit Ankh-Morpork Dollar allein wieder aufzufüllen." Seine Augen verengten sich zu Schlitzen "Du hast einen Bürger der Stadt angegriffen und nur weil die wache gerade geschlossen ist, heißt das nicht, daß du deswegen nicht in meinem Verließ landen könntest, bis du die Zölle aufhebst."
Der Prinz schluckt schwer. er kannte den Patrizier und wußte, daß es keine leere Drohung war. Freund oder nicht, war dabei egal.
"Ja, ist gut... keine Extrazölle und Kosten." gab der Prinz nach "Es tut mir leid Herr Schräg. Ich wollte dich nicht beleidigen. Selbstverständlich kaufe ich Dir einen neuen Anzug:"
"Nicht nötig!" gab der Zombie nach kurzer Bedenkzeit zurück "Der... zerrissene Look paßt irgendwie besser zu mir!"
"Na fein!" freute sich der Patrizier und rieb sich die Hände "Dann kann es ja losgehen... wie lange brauchen deine Leute für die Arbeiten, Youssif?"
"Zwei Tage, Hav!" gab der Prinz zurück
"Aha... nun, ihr habt bis morgen mittag!"
"Eine Frage Herr," kam der besorgte Einwand von Herrn Schräg "Wie willst du die 'Wächter' so lange unter Kontrolle halten?"
Vetinari stellte sein bösartigstes und gerissenstes Grinsen zur Schau.
"Ganz einfach... ich lasse sie von der Palastwache verhaften!"

23.10.2000 14:43

Venezia Knurblich

Inzwischen hatten sich alle Wächter wieder in der Vorhalle des Palastes versammelt (die Palastwache hatte es inzwischen aufgegeben, sie aufzuhalten und nach Begehr und so etwas zu fragen).
Einige Wächter (die, die in der Trommel Stellung bezogen hatten) konnten zwar kaum noch gerade stehen, aber dennoch hatten sie es alle auf einen Fleck geschafft.
"Also Leute, El Turbanos ist in Gewahrsam, Herr Schräg ist nirgends aufzufinden... und wir sind im Grunde genommen noch kein Stück weiter. Oder weiß inzwischen irgend einer der Anwesenden, worum es eigentlich geht?" Rince blickte fragend in die Runde und erntete ein perfekt synchronisiertes Kopfschütteln der anderen.
"Auf jeden Fall müssen wir den Prinzen von Klatsch wieder an Land schaffen, denn wenn der verschwunden bleibt, dann hat El Turbanos sein Ziel erreicht, dann wird es unweigerlich zum Krieg kommen. Aber ich habe ehrlich gesagt keine Idee, wo er sein könnte, und es ist wohl sehr unfruchtbar, die ganze Stadt zu durchkämmen. Irgendwelche Vorschläge?" wieder schweifte Rinces Blick in die Runde.
Stille folgte, als ein Dutzend Wächterhirne angestrengt an der Frage arbeitete.

Gustav Krobolk, seines Zeichens irgendein hohes Tier der Palastwache stolzierte mit einem Grinsen an den Wächtern vorbei, welches so breit war, daß es ohne Probleme möglich gewesen wäre, die obere Kopfhälfte vom Rest seines Körpers zu trennen.
Er schenkte den Wächtern einen Blick, der (seiner Meinung nach) seine Überlegenheit und auch die Überlegenheit der Palastwache zum Ausdruck brachte (hätte man einen "echten" Wächter gebeten, diesen Blick zu interpretieren, wäre dabei höchstens ein "albern" herumgekommen).
Er marschierte zu den ihm untergebenen Palastwächtern und flüsterte ihnen etwas zu.

Harry wollte gerade ansetzen, etwas zu sagen, da stürmten auf einmal mehr als ein Dutzend Palastwächter in den Raum und umstellten die Wächter.
Krobolk räusperte sich, entfaltete umständlich ein Pergament und las vor: "Hiermit ordne ich, Lord Havelock Vetinari, Patrizier der Stadt Ankh-Morpork, die Verhaftung der ehemaligen Wächter der Stadtwache an. Ihnen wird Erregung öffentlichen Ärgernisses und das nicht genehmigte Bilden eines Pulks vorgeworfen. Sie sind unverzüglich durch die Palastwache in Gewahrsam zu nehmen und solange im Verließ unterzubringen, bis ich die Zeit für eine Anhörung finde. Unterschrieben und besiegelt: H. Vetinari"
Krobolks Grinsen schien inzwischen schon mehr als einmal spiralförmig um seinen Kopf zu reichen.
Von Ayamis Seite aus war ein Schnaufen zu hören, welches an eine defekte Dampflock erinnert hätte, wenn ein solches Gerät auf der Scheibenwelt bekannt gewesen wäre.
Harry flüsterte Lewton etwas zu. Dieser zupfte Rascaal am Umhang, flüsterte etwas in sein Ohr und die beiden bewegten sich langsam rückwärts auf die Wand zu, während Rascaal der auf seiner Schulter sitzenden Venezia das mitteilte, was er soeben von Lewton erfahren hatte.
Die Palastwächter fingen inzwischen an, den Wächtern ihre Waffen abzunehmen und sie abzuführen.
An der Wand (direkt neben einem großen Wandschrank) angekommen, schnallten Venezia und Harry sich vorsichtig aus ihren Sitzen ab und ließen sich hinter der Deckung von Lewtons uns Ras' Rücken zu Boden fallen, wo sie sich geschickt abrollten und unter dem Schrank verschwanden.
Da die Wächter auf Rinces Befehl hin keinen Widerstand leisteten, ging die Inhaftierung schnell von Statten.

Am Kai begannen inzwischen klatschianische und ankh-morporkiaische Arbeiter, Kisten auszuladen und auf große Wagen zu verfrachten, welche sie in Richtung Stadtkern abtransportierten...

23.10.2000 16:27

Rascaal Ohnedurst

Immer wieder kam es am Kai zu Verzögerungen, da die Verständigung zwischen den Einheimischen und den klatschianischen Arbeitern nicht immer reibungslos ablief.
Die Einheimischen wollten die Arbeit nur so schnell wie möglich hinter sich bringen, um zu ihren Frauen, Freundinnen, halbvollen Biergläsern, verrauchten Kneipen, prügelnden Freunden,prügelnden Frauen oder den verrauchten Kneipen (das war volle Absicht, denn jeder männliche Bewohner Ankh-Morporks hat mindestens zwei Stammkneipen) zurückkehren zu können.
Die Klatschianer hingegen benahmen sich, als wenn ihnen die Zeit gehören würde und das Multiversum sie sich nur von ihnen geborgt hätte. Ihre Bewegungen waren gemütlich (oder träge, je nach Standpunkt) und jedes Stück Frachtgut, mußte anscheinend mit einer verheißungsvollen Salbung weitergereicht werden.
Eine Arbeitskette hörte sich in etwa so an:
"Hier, oh schlecht gekleideter...äh Mann mit schielenden Augen."
"Gib schon her, Mann, mein Bier wird noch warm."
"Da, nimm, oh übelriechendes Wesen mit der Intelligenz von Kameldung."
"Hey, wie meinste 'n das?"
"Greif zu, oh... mein Gott mir fallen keine Worte mehr ein, um dich zu beschreiben!"
Am Ufer standen der Prinz zusammen mit Herrn Schräg und einer kleinen Abordnung der Stadtwache und zählten die Kisten.
"So, das war's. Das war die letzte Kiste. Jetzt müßten wir sie nur hinbringen und dann können unsere Männer sofort anfangen." entschied der Zombie
"Hinbringen, oh einfältiger Anwalt mit herunterfallender Haut? Davon kann keine Rede sein." fiel im Youssif ins Wort "Die Ware ist geliefert worden. Nun verlange ich meine Bezahlung!"
"Schaut euch doch noch einmal den Liefervertrag genauer an. Steht ganz unten. Vorletzte Zeile. Bei dem Ganzkleingekritzeltem."
Mit dem Schlimmsten rechnend, holte der Prinz seinen Vergrößerungsdämon hervor und beugte sich über den Vertrag. Der Vergrößerungsdämon war im Prinzip nichts anderes, als ein Minidämönchen, der den herausgeschlagenen Boden einer (meistens) klaren Flasche festhielt und so tat, als verstünde er etwas von seiner Arbeit. In seltenen Fällen können sie sogar lesen... meistens raten sie jedoch nur recht gut!
Youssif hielt ihn über den Vertrag.
"Und, oh klarsichtiger Dämon, was siehst du?"

23.10.2000 20:09

Rascaal Ohnedurst

Spannungsgeladene Stille erfüllte die Docks.

"Herr," fragte der Dämon "was heißt 'freies Haus'?"
Die Augen des Prinzen weiteten sich.
"Du meinst doch nicht etwa 'Lieferung Frei Haus'?
Der Dämon schaute noch einmal durch sein Glas.
"Stimmt, Herr... ihr seid gut!"
Seufzend hob Youssif seine Schultern.
"Na gut... wir helfen Euch!"
Kurze Zeit später war der Konvoi mit ca. 10 Karren auf dem Weg in die Stadt. Hinten schleppten noch ein paar Männer einzelne Kisten, da sie nicht genug Karren mitgebracht hatten.
Schon als sie um die zweite Ecke bogen, trat ein Riese von einem Mann mit der neuesten und vor allen Dingen entsicherten Armbrust aus dem Waffenkatalog aus einer schattigen Gasse und legte auf den Prinzen an.
"Na, ihr Hübschen, was habt ihr denn dort auf den Wagen? Was immer es auch ist... ich nehme jetzt einen Teil davon."
Herr Schräg wollte gerade die Wache rufen, als mit einem Mal ein Knüppel auf den Kopf des Riesen niedersauste und einen ziemlich hohlen Klang erzeugte.
Ein dürrer Mann trat mit seinem Karren aus der Gasse.
"Ich wußte doch, daß er nichts Gutes im Sinn hat...! Für unlizensierte Diebe gibt es immer noch eine fette Belohnung von der Diebesgilde."
"Wie heißt du, oh seltsam riechender Mann?"
"Haufen-Hubert nennt man mich!"
"Einen schönen Karren hast du da. Kann ich dir ein Geschäft vorschlagen?" fragte Herr Schräg

23.10.2000 20:10

Steingesicht

*pling*
...
*pling*
....
"Ich das nicht mag!"
Malachit drehte sich zur Seite
*plong* machte der Wassertropfen als er auf Rince's Brustharnisch traf.
"Wir müssen etwas tun" Die Adern an dem Hals des Kommandeurs erreichte langsam die Grösse eine Wasserschlauchs.
...
*plöng*
...
"Bis später, Chef..."
Steingesicht löste sich langsam auf.
...
*plüng*
"ICH BIN NICHT DEIN CHEF SONDERN DEIN K....."
...
*plung*
...
"wo ist er hin?????"
...

"AHHHHH..."
Harry sprang so hoch, dass er sich am Schrankboden den Kopf anstiess.
"'tschuldigung" Steingesicht versuchte es sich unter dem Schrank gemütlich zu machen.
"aber ich glaube ich brauche die Hilfe von einem 'Körperlichen'"
Venezia stand mit hoch rotem Kopf und gezogenem Schwert hinter Harry:
"Wo sind die elenden Verräter von der Stadtwache..."
" ... na nun krieg dich mal ein, lasst uns ersteinmal den Rest der Nachtwächter befreien, ich glaube sie sind garnicht so sicher untergebracht"
...
eine halbe Stunde später:
...
*pläng*
...
"Wenn ich diese elenden Beamtenseelen in die Finger kriege...."
Rince's Halsadern waren inzwischen so stark wie Feuerwehrschläuche.

"Hallo Chef!!!"
Venezia hantierte mit ihrer Klinge im Schloss des Käfigs.
...
fünf Minuten später
...
Das Schloss gab endlich nach und eine Horde wildgewordener Wächter stürmte in Richtung Pseudopolis - Platz...
...
*plang*
...

23.10.2000 22:47

Venezia Knurblich

Es vergingen noch weitere Stunden, bevor die Wächter an dem Dienstboteneingang des Palastes ankamen, mußten sie doch andauernd vor wild patrouillierenden Wächtern ausweichen.
"Endlich, wir sind wieder frei!" gab Ras von sich und öffnete mit einer Theatralischen Geste die Tür...

..."Verdammt, hättest du das nicht jemand anders machen lassen können? Und zwar so, daß wir Vampire hinten stehen?" schimpfte Ayami, während sie sich selbst und Rascaal mit Vamiprsonnenschutzcreme einschmierte.
"Auuuuutsch, Aua! Nicht so fest!" jammerte Ras vor sich hin, während er die Eincremtortur über sich ergehen ließ.
Sie anderen Wächter warteten ungeduldig an der offenen Tür. Helles Sonnenlicht fiel durch die Öffnung in den Raum, es war inzwischen Mittag geworden.
"Das heißt, wir müssen mehrere Stunden im Palast herum gelaufen sein", kombinierte Rince geschickt. "Also wird man schon bemerkt haben, daß wir getürmt sind. Wir werden uns hier trennen, mit so einer großen Gruppe schaffen wir es nicht, unbemerkt weit zu kommen. Als vorläufigen Treffpunkt wählen wir... tja, eine Idee?"
"Wie wär's mit einem Ort, wo man uns wohl kaum vermuten und damit auch nicht suchen würde?" fragte Venezia, die sich erst mal auf Lewtons zweite Schulter ausgelagert hatte, während Ras von Ayami versorgt wurde. Sie legte das Kartenspiel zur Seite (sie hätte sowieso gewonnen...) und widmete sich dem Problem. "Ein solcher Ort wäre zum Beispiel die Wache, wer würde uns da schon suchen?"
Für einen kurzen Moment sah Rince so aus, als hielte er das für die blödeste Idee des Jahrhunderts, doch dann hellte sich seine Mine auf. "Venezia, das ist brillant! Auf auf Leute, Treffen am Wachehaus am Pseudopolisplatz! Am Besten, in der kleinen Seitenstraße schräg gegenüber, da wo wir immer unsere Flaschen abladen!"
Schnell stoben die Wächter in verschiedene Richtungen davon.

Aufzuzählen, wie wer denn nun sein Ziel erreichte, würde zu lange dauern, die Wasserspeier nahmen den Weg über die Dächer, die Vampire (murrend und grummelnd, daß das nötig war) den Luftweg in Fledermausgestalt, die Gnome einen Weg durch Rattenbauten, die die Stadt wie ein unterirdisches Spinnennetz durchzogen, die Werwölfe in Wolfsgestalt auf Schleichwegen und der Rest auf mehr oder weniger direktem Wege mitten durch die Stadt.
Wichtig war vor Allem eins, nämlich, daß sich etwa eine Stunde später alle in der kleinen Seitengasse eingefunden hatten.
"Siegel des Patriziers hin oder her, hiermit ernenne ich das ehemalige Wachegebäude als unseren Stützpunkt! Mir reicht es, laßt uns rein gehen", Rinces Stimme duldete keinen Widerspruch. (Nicht, daß einer der Wächter hätte widersprechen wollen, immerhin gab es im Gebäude eine Kaffeemaschine...)
Die Wächter bogen um die Straßenecke, um wieder Einzug in das Wachegebäude zu halten...

24.10.2000 02:48

Rascaal Ohnedurst

Mit schlurfendem Schritt kamen der Prinz und Herr Schräg, sich gegenseitig stützend auf Haufen-Hubert zu, der am brandneuen Empfangstresen auf sie wartete. Prinz Youssif hatte trotz seiner erst 27 Jahre über Nacht graues Haar bekommen. Und Herr Schräg sah aus, als würde er jeden Moment in seine Einzelteile zerfallen.
"Wir... wir... !" japste der Prinz atemlos.
"Wir sind fertig, Herr Hubert!" half der Zombie aus.
"Oh Herrscher ...allen Holzes, ...der Nägel ...und der Farbtöpfe... bitte erlöse mich! Nimm mich zu Dir!" stammelte der Klatschianer hilflos.
"Hilft auch nichts!" sagte Herr Schräg verzweifelt "Nur die Atemnot fällt weg!"
Hätte jemand Herrn Schräg gestern gesagt, daß Zombies müde werden können, dann hätte er ihn wahrscheinlich erst ausgelacht und dann im Ankh versenkt.
Heute Mittag jedoch, sah er die Sache schon ganz anders.
Kurz nachdem sie am Pseudopolisplatz angekommen waren und die Karren abgeladen hatten, standen sie ziemlich dämlich und unnütz in der Gegend herum und fragten sich, wie sie am besten anfangen sollten.
Glücklicherweise stellte sich heraus, daß Haufen-Hubert über ein ziemlich fundiertes Handwerkerwissen verfügte. Schnell war man sich handelseinig geworden und Hubert war zum Vorarbeiter ernannt worden.
Die Klatschianer waren zwar zuerst nicht begeistert von der Vorstellung, hatten sie doch gesehen, welche Ladung ursprünglich auf dem Karren lag, doch ein weiterer Blick in den Liefervertrag überzeugt sie eines besseren.

24.10.2000 02:52

Rascaal Ohnedurst

Sehr zum Leidwesen aller Beteiligten entpuppte sich Hubert als absoluter Despot und Perfektionist. (Was seine Perfektion im Stapeln von Leichen erklärt)
Kein Pinselstrich wurde gezogen, kein Nagel in die Wand geschlagen ohne das Hubert nicht sein kritisches Auge drauf geworfen hätte. Selbst der Prinz war gezwungen worden, Hand anzulegen.
Etage für Etage, Büro für Büro, waren auseinandergenommen worden und in erneuertem, manchmal sogar sehr verändertem Zustand wieder aufgebaut worden.
Und Etage für Etage wuchs der Haß alles Anwesenden auf Hubert.
Nicht nur, daß er immer und überall etwas auszusetzen hatte, nein... DER KERL HATTE AUCH NOCH IMMER RECHT MIT DEM, WAS ER SAGTE.
Hubert kam von seinem letzten Kontrollgang zurück.
"Na ja, ganz ordentlich für so einen unfähigen Haufen! Man muß euch nur in die richtige Richtung schubsen!" sagte der Leichensammler gönnerhaft "Aber... seid ihr sicher, daß den Wächtern SO EINE Einrichtung gefällt? Ich meine... ist das nicht alles ein wenig... fremdländisch?"
Herr Schräg sah sich skeptisch um. Irgend etwas wird sich der Patrizier bestimmt dabei gedacht haben... irgend etwas! Er hoffte bloß, daß er nicht derjenige sein würde, der erklären müßte, was.
Wie auf Kommando hörten sie alle mit einem Mal anschwellenden Lärm hinter der nächsten Ecke.
Sie kamen... er war geliefert, war alles, was Schräg denken konnte.

24.10.2000 02:54

Venezia Knurblich

Rince öffnete die Tür und ein riesiger Kerzenleuchter erhellte die Vorhalle, welche an allen Ecken und Enden funkelte.
Das ist eigentlich inkorrekt, aber es hört sich toll an. Dort hing zwar ein Kerzenleuchter, und er war auch riesig, allerdings konnte er den Raum nicht erhellen, da noch gar keine brennenden Kerzen drauf befestigt waren. Statt dessen hing auf ihm der Prinz von Klatsch, der gerade versuchte, Kerzen zu befestigen, möglichst ohne dabei herunterzufallen und ich alle Knochen zu brechen.
Das Licht, welches die Vorhalle erhellte stammte in Wirklichkeit von der Sonne, die durch die Fenster schien, ein Licht welches lange nicht so toll war wie das von Kerzen. Was allerdings richtig war, war, daß die Vorhalle an allen Ecken und Enden funkelte, und zwar erstens, weil der gesamte Holzfußboden auf Hochglanz poliert und gebohnert war und zweitens, weil an jedem Fenster und an jedem freien Platz an der Wand Vorhänge und Gobelins hingen, die mit Glitzerfäden durchwirkt waren.
Kerzenleuchter hin oder her, Rince blieb wie angewurzelt stehen. Es war nicht normal, daß erstens der Prinz an einem Kerzenleuchter hing, von dem der Kommandeur genau wußte, daß er noch nicht hier gehangen hatte, als er das letzte Mal in diesem Gebäude war, daß zweitens ein ziemlich zerlumpt und geschafft aussehender Herr Schräg versuchte, sich hinter einer Säule zu verstecken, die bei Rinces letztem Aufenthalt hier ebenfalls noch nicht vorhanden war , daß drittens Haufen Hubert Zigarre rauchend auf einem Schreibtisch saß, für den das gleiche Phänomen zutraf wie auch für den Kerzenleuchter und die Säule und daß viertens alles so sauber, bunt und glitzernd war.
"Falsche Tür", murmelte er, drehte sich um und wollte das Gebäude wieder verlassen. Das war jedoch nicht möglich, da sich hinter ihm mehr als ein Dutzend Wächter in den Raum schoben und die Szenerie mit Aaaah's und Ooooh's bedachten.
Der Kommandeur brauchte einen Moment, um seine anfängliche Verwirrung abzuschütteln, dann donnerte er durch den Raum: "WAS ist hier LOS?!?"
Der Prinz von Klatsch zuckte zusammen, ließ vor Überraschung den Leuchter los und fiel zu Boden. Allerdings fiel er verhältnismäßig weich, da er genau Valeriaa traf, welche gerade den Raum durchquerte. Diese zog es vor, erst einmal liegen zu bleiben, ihr Hirn hatte die neusten Ereignisse noch nicht so ganz verarbeitet, und dort am Boden fiel es ihr leichter, dem Schwindelgefühl in ihrem Schädel zu widerstehen.

25.10.2000 04:53

Venezia Knurblich

"Äääähm... Herr?", sprach die Säule. Herr Schräg lugte dahinter hervor. "Wenn ich erklären dürfte?"
"Ich BITTE darum!", fuhr Rince ihn an.
Schrägs Kopf zuckte wieder hinter die Säule. "Also, es begann vor etwa zwei Monaten, da bekam ich einen Brief von Havelock. Er teilte mir mit, daß er hocherfreut über die Arbeit sei, welche die Wache in letzter Zeit verrichte. Er hatte beschlossen, die Wachhäuser zu renovieren, sozusagen als Lohn. Aber er kam auf die absurde Idee, dies als eine Art Überraschung zu gestalten, so daß ich absolutes Stillschweigen bewahren sollte. Er kommunizierte einige Male mit dem Prinzen von Klatsch, wobei es darum ging, Stoffe und Teppiche aus der Stadt zu erwerben, um die Wache... exotischer... zu gestalten, wie er sagte. Ich war damit nicht besonders einverstanden, von wegen der Zölle und Einfuhrbestimmungen und so."
Schräg wurde von einem: "Huuuuuuuui! Harry! Schau mal! Wie wunderschön!" aus einer der Ecken unterbrochen. Venezia hatte gerade die Gnomenecke entdeckt, ein kleines Büro im großen, komplett mit Schreibtisch, Regal und Aktenschränken.
"Fahren Sie doch fort!", forderte Rince den Zombie auf. Dieser brauchte einen Moment, sein mehr als angeschlagenes Nervenkostüm zu beruhigen, dann setzte er wieder ein: "Havelock forderte mich auf, mich da raus zu halten und lieber nach Schlupflöchern in den Zollbedingungen zu suchen. Dann kam ein Brief von ihm, von dem der Patrizier fest überzeugt ist, daß Sie seinen Inhalt kennen. Ein Brief, in dem jemand einen Teil dazugefügt hatte. Ich sprach natürlich mit ihm darüber und fragte, was wir tun sollen. Da kam er auf die brillante Idee..." Der Zombie verdrehte die Augen. "...die Wache aufzulösen, damit die Bauarbeiten im Verborgenen statt finden konnten. Er wußte, daß Sie sich der El Turbanos Sache annehmen würden, Dienstmarken hin oder her."
Diesmal wurde Schräg von einem pock, pock, pock "Diese Wand sein aus Granit! Und Scheibe für Schießen Pfeile darauf aus Zeug von Bäumen von Wiewunderland!" von Richtung Malachit unterbrochen.
Schräg straffte die Schultern, und sprach so schnell es ihm irgend möglich war: "Nun ja, es kam zu einigen Wirrungen und Mißverständnissen, aber letztendlich ging der Plan des Patriziers auf und ich muß nun ganz dringend los auf mich wartet noch viel Arbeit!" Und schneller als die Wächter hätten gucken können war er aus der Tür verschwunden, den Prinzen von Klatsch und Haufen Hubert im Schlepptau.
Die Wächter begannen eingehend, sich umzugucken...

25.10.2000 04:54

Steingesicht

Die Wächter wadelten durch das neue Wachhaus wie Alice durch das Wunderland und jede neue Entdeckung wurde mit reichlich AAAAhhhhh und OOOOOOhhhs kommentiert. Nach und nach hatte jeder seinen Arbeitsplatz gefunden:
Malachit einen klimatisiereten Schreibtisch im Keller mit extrabreiten Armlehnen am Stuhl,
für Rascaal ein Balken mit fledermausgerechten Griffmulden und eienem auf dem Kopf angebrachten Schreibtisch,
Rince hatte das grösste Büro und die grössten Ablagekästen, in denen ca. 3m³ Akten verschwinden konnten
...
Steingesicht spielte mit seiner Schreibtischausstattung, da war ein direkt-Zugangs-Dämon für die Signaltürme und eine Röhre mit der man seine Nachrichte in den Taubenschlg schicken konnte und ein... und....
...
Rince untersuchte ersmal seinen neuen Wirkungsbereich.
Die unterste Schublade des Schreibtisches klemmte... *kräftig zieh*... *laut fluch*...
die Schublade sprang aus ihrer Führung. Dahinter kam ein Roter Hebel zum Vorschein, an dem ein Zettel hing:
"Auf garkeinen Fall den Hebel betätigen, niemals, auch nicht nur um mal zu sehen was dann passiert.... Rince! denk nicht mal dran!!!"
"Soll ich..."
Der Arm zuckte leicht
...

25.10.2000 12:47

Lewton

Rince Arm suchte sich eine Richtung, sein Zeigefinge folgte gehorsam und deutete auf Pismire und Lewton:
"Ihr zwei befestigt jetzt ein Seil an diesem Hebel und dann gehen -Alle- auf Sicherheitsabstand..."
Gesagt, getan. Die (Zeitweilig-Ex-)Wächtertraube sah wie gebannt zu, wie sich das von Pismire und Lewton in ihrer Mitte gezogene Seil straffte, der Hebel sich langsam umlegte und mit einem kaum hörbaren Klick den Öffnnungsmechanismus einer Deckenklappe auslöste.
Heruntersegelte ein an einer gasgefüllten Rindsblase befestigter großer, dicker Briefumschlag.
Weiterhin plumpste, weit weniger elegant, Lord Weißgesicht zu Boden, in inniger Umarmung mit einem Fallaxt Mechanismus. Diesen hatte er offensichtlich mit dre Deckenklappenmechanik koppeln wollen.

25.10.2000 13:30

Rascaal Ohnedurst

Langsam und auf alles gefaßt öffnete Rascaal die ordnungsgemäß quietschende Tür zu seinem Büro im ersten Stock. Haufen-Hubert hatte ihn vorgewarnt, daß es ihm wahrscheinlich nicht besonders gefallen würde.
Das erste, was er sah, war dieser unmögliche Schreibtisch, welcher von seinem geliebten Bürobalken kopfüber herunter hing. Glücklicherweise hatte Hubert ihm auch gesagt, an welchem Seil er ziehen mußte. Mit einem Knall ging das Möbelstück als der lauteste Schreibtisch in der Geschichte der Wache ein, als es auf dem Boden aufschlug.
Rascaal haßte bekannterweise Schreibtische und dieser hier machte keine Ausnahme. Nur die wenigsten wußten, daß er seinen Schreibkram nicht hängenderweise erledigt, sondern oben AUF seinem Balken, das Licht des Mondes durch sein Dachfenster genießend.
Obwohl... diese heil gebliebene Lesestütze könnte man doch noch...
Rascaal griff sich das Teil, kletterte geschmeidig auf seinen Balken... und verharrte. Das war unmöglich... Die Oberseite seines Balkens war mit einem flauschigen Rote-Bete farbenen Teppich ausgelegt worden. Diese sehr angenehme Überraschung konnte er nur seinem Freund Hubert zu verdanken haben. Er kannte ihn besser, als mancher Kollege.
Rascaal fixierte die Lesestütze auf der Oberseite und benutzte sie dann als Rückenlehne.
Als er noch oben schaute, konnte er kaum glauben, was er sah: Jemand hatte doch tatsächlich schwarze Gardinen an seinem Dachfenster angebracht... mit wunderschönen, Rote-Bete farbenen Fledermausrüschen. Außerdem hatte jemand einen kleinen Getränkespenderdämon in Griffnähe angeschraubt und den Dämon gezwungen, sich mit Knollensaft füllen zu lassen.
Der Vampir wollte sich gerade bedienen, als ein Schrei aus Rince Büro in bis ins Mark erschreckte, das Gleichgewicht verlieren und in die Reste des Schreibtisches stürzen ließ.
"Gottverdammt, hat dieser Irrsinn denn nie ein Ende?" fluchte er, als er aus seinem Büro stürzte und den Flur entlanglief.
An dem Büro seines Chefs angekommen, mußte er sich erstmal an dem Türrahmen hochziehen, um sich einen Überblick verschaffen zu können.
Lord Weißgesicht lag neben der Fallaxt auf Rince Schreibtisch und seine Gesicht war schmerzverzerrt. Doch nicht nur der Sturz war der Grund für seine Schmerzen. Einen nicht unwesentlichen Teil trug auch Malachit dazu bei, der als Nächster am Schreibtisch gestanden hatte und nun Lord Weißgesicht mit einem großen Teil seines nicht unerheblichen Körpergewichts festgenagelt hatte.
Behutsam griff Rince zum Umschlag...

25.10.2000 14:48

Venezia Knurblich

...und stockte! Dort wo sich eben noch der Brief befunden hatte, erstreckte sich Leere in Form eines weichen flauschigen Teppichs.
"Hmmm, mal sehen", hörte man von Venezia, die es als eine Selbstverständlichkeit betrachtet hatte, den Brief an sich zu nehmen. Sie zückte ihren Gnomensäbel und Rrrrratsch, war der Brief geöffnet.
Böse Seitenblicke von Rince, der sich sehr albern vorkam und anfing an der Stelle, wo der Brief gelegen hatte, imaginäre Fusseln zu entfernen, ignorierte die Gnomin einfach.
"Uiiiiiiii!", erklärte sie und zog eine Metall- und eine Papptafel aus dem Umschlag. Verschiedene Wächterköpfe neigten sich neugierig über sie. "Wache Ankh-Morpork Hauptbüro Pseudopolisplatz und Wache Ankh-Morpork Zweigstelle Kröselstraße", las sie vor, dann drückte sie die Schilder dem am nächsten stehenden Wächter in die Hand, um den nächsten Schatz aus dem Umschlag zu fischen.
"Ui, ein Brief vom Patrizier. Ich lese vor!" Die Gnomin räusperte sich. "Verehrter Rince, verehrte Ex-Wächter. Hiermit möchte ich mich vielmals bei Ihnen entschuldigen für die Unannehmlichkeiten, die Sie in den letzten Tagen hatten. Die Wache ist einem tragischen Verwaltungsfehler zum Opfer gefallen, und deswegen teile ich hiermit mit, daß alle Wächter, sowohl im Hauptbüro als auch in der Zweigstelle, mit sofortiger Wirkung mit ihren alten Rängen wieder zurück ins Amt gerufen werden."
Venezia machte eine Pause, um die Jubelströme, die auf sie einbrachen, abzuwarten. Als diese langsam abflauten, las sie weiter: "Selbstverständlich sind alle Vorwürfe, die gegen Sie in den letzten Tagen erhoben wurden hiermit aufgehoben, und da Sie für den Fehler in meiner Verwaltung nichts können, erhalten Sie selbstverständlich auch keine Lohneinbußungen."
Wieder wartete Venezia den Jubel ab, um dann den letzten Absatz zu verlesen: "Als Ihre erste Amtshandlung zurück im Dienst befehle ich, Herrn Weißgesicht in Gewahrsam zu nehmen und in mein Büro zu bringen, der Arme hat eine Kur wirklich nötig. Hiermit verbleibe ich mit freundlichen Grüßen, Lord H. Vetinari"
"Dann ich bleiben liegen auf Mann mit weißem Gesicht?" Malachit blickte fragend in die Runde. Rince mußte sich ein Grinsen verkneifen, der 'Mann mit dem weißen Gesicht' wie der Troll es nannte war inzwischen puterrot. "Ähm nein, Malachit, es sollte reichen, wenn du ihn festhältst," murmelte er.
"Einen haben wir noch," erklang es von Venezia, und sie zog einen weiteren Umschlag aus den Brief, ein offizielles Schreiben, vom Patrizier versiegelt. "Öhm, da steht mein Name drauf, und deiner," mit diesen Worten überreichte sie Rince den Umschlag...

25.10.2000 16:27

Lewton

"Na schön," brummte Rince, ,,dann lass mal sehen."
Rince öffnete den Umschlag, überflog den Inhalt des Dokumentes und sah Venezia mit ernsten Blick an (nunja, wer ihn sehr genau kannte, sah auch den Schalk in seinen hintersten Augenwinkeln blitzen...)
"Wächterin Knurblich, nehmen Sie Haltung an!"
Venezia schluckte und gehorchte, sogar noch etwas zackiger als üblich salutierend.
Der Kommandeur las laut vor:
,,Beförderung

Im Namen der Stadt Ankh-Morpork
ernenne ich die
Hauptgefreite
Venezia Knurblich
mit sofortiger Wirkung
zum Lance-Korporal
Gezeichnet:
Lord H. Vetenari"

Hoch erfreut entgegnete die brandneue Unteroffizierin ,,Wrglstkrft."

Rince wollte gerade die Urkunde in den Umschlag zurückstecken und ihr überreichen, als ihm ein kleiner, mit Wahrsilber (Marke Läuft-nie-an) beschlagener Gegenstand entgegenfiel.
,,Ui!" rief Rascaal, der mit seinen scharfen Augen sehr genau hingesehen hatte: ,, eine neue Scheide für den Gnomensäbel! Und außerdem, gratuliere, Kollegin!"
Nun wurde es Venezia fast zu viel: sie merkte bereits wie ihre Rührung sie völlig überfraute. Doch schon griffen Vampirhände vorsichtig nach ihr. Ihr protestierendes "Ngmpfl!" ging im allgemeinen Gratulations-Chor unter, während Ayami, Lewton und Rascaal sie hochleben liessen.


Mittwoch, den 25. 10 2000 (17:22:48 Uhr)
steingesicht der endgültige


Mühsam schleppte Steingesicht einen Eimer Bauschutt und zwei Säcke voll Altpapier in sein Büro.
...
Eine halbe Stunde später betrachtete er sein Werk und sagte mehr zu sich selbst:
"Nun.... DAMIT lässt es sich leben...ähhh verstorben sein.

25.10.2000 19:45

Rascaal Ohnedurst

EPILOG:

Immer wird es den Tag danach geben: Den Tag nach dem großen Besäufnis, den Tag nach dem Ende der Welt und dem Tag nach der Wiedereröffnung der Wache.
Für manche Leute trafen all diese Tage auf den heutigen Morgen zu.
Nämlich für die Verbrecher der Stadt (und derjenigen, die gar nichts verbrochen hatten, aber dumm genug waren, sich den nun hochmotivierten Wächtern gegenüber verdächtig zu benehmen) ! Überall waren schon zu dieser frühen Morgenstunde Streifen unterwegs. Speziell die Wächter, die gestern nach Verkündung der Wiedereröffnung etwas zu sehr gefeiert hatten, waren zum 'Ausdünsten' von Rince auf Streife geschickt worden.

Kommandeur Rince selber saß schon seit längerer Zeit auf seinem neuen, bequemen, aus klatschianischem Schleicholmleder gefertigtem Sessel und vergnügte sich mit dem neuen Inventar seines Büros.
Besonders angetan hatte es ihm seine neue Aktenablage. 3 m³ Platz für den verdammten Schreibkram. Seit heute morgen um sechs Uhr saß er schon an seinem Schreibtisch und ließ mit einem genußvollen Seufzer ließ er eine unerledigte Akte nach der anderen in die Tiefen der Ablage fallen. Dann saß er mit verträumten Blick da und lauschte der langen Stille des Falls, bis die Akte unten angekommen war. Und jedesmal lehnte er sich danach mit der Gewißheit zurück, daß noch viiiel Platz drin war.
Im Nachbarbüro räkelte sich Feldwebel Lewton in einer seit gestern abgetrennten Ecke des Raumes. Zwar war sein Büro etwas kleiner, doch das war durchaus in Ordnung, denn der Bereich war einer Überwalder Wolfshöhle nachempfunden worden und ersetzte die obligatorische Ruheliege in den anderen Büros ab Unteroffizier aufwärts. Es kam aber noch besser. Sein Fenster war mit einem riesige Ikonographenbild verklebt worden, welches mit ein wenig Magie versehen worden war.
Das Bild zeigte der größten und schönsten Vollmond, den der Werwolf jemals gesehen hatte und er brauchte bloß einen Blick drauf zu werfen, schon setzte eine entspannende Wirkung ein. In der anderen Ecke war ein großer Kratzbaum aus versteinerter Eiche zum Abreagieren des Frustes über Untergebene aufgestellt worden.
Momentan war das allerdings nicht nötig, den Lewton war bester Laune und machte sich mit 2 Tassen Kaffee auf den Weg nach unten, um Hauptfeldwebel Ohnedurst am Tresen abzulösen.
Dieser stand nachdenklich und leicht frustriert an Selbigem und spielte verärgert mit den seit gestern am Tresen hängenden goldfarbenen Fransen.
Irgend etwas stimmte nicht.
Im Hintergrund nahm er nur halbwegs die quietschenden Freudenschreie aus Venezias Büro wahr, die sich noch immer über ihre Beförderung freute und das Gerumpel aus dem Keller, in dem sich Malachit immer wieder auf seinen Bürostuhl fallen ließ und dann jubelte, daß er weder zu klein war, noch zusammenbrach.
Langsam näherte sich Lewton von hinten seinem Freund.
"Was hast Du?" fragte der Feldwebel und reichte Rascaal eine Tasse des dampfenden Gebräus. "Gefällt dir dein Büro nicht?"
"Doch, doch, mein Büro ist toll. Wäre noch schöner, wenn ich endlich einen Dummen finden würde, der die Reste des Schreibtisches aufräumen würde, aber nee, der Rest ist prima!" sagte der Vampir "Aber irgend etwas stimmt hier in der Wache nicht und ich komm ums Verrecken nicht drauf, was!"
Interessiert schaute sich Lewton um, schüttelte aber nach einer Weile mit dem Kopf.
"Tut mir leid, aber ich komm nicht drauf!" sagte er verdrießlich.
In diesem Moment flog die Eingangstür auf...

***



Der Patrizierpalast.
Tief im Inneren des Gebäudes lag Vetinari in seinem riesigen Bett und schlief sich den Ärger der letzten Tage von der Seele. Bis vor ein paar Minuten hatte er einen ruhigen, traumlosen Schlaf gehabt, doch nun plagten ihn Alpträume. Nicht das es viel gäbe, wovor ein Patrizier Angst hätte, doch vor diesem Traum hatte er Angst. Eine kleine, rundliche Person stand vor ihm, stach erbarmungslos mit einem langen Stock auf ihn ein und schrie ihn an, daß er aufwachen sollte. Irgend etwas war so endgültig an dieser Person, daß ihm auch im Traum der Schweiß ausbrach.
Ruckartig öffnete er die Augen und sah den Uhrdämon auf seinem Bett stehen und fühlte gleichzeitig einen stechenden Schmerz in seiner Seite.
Es war 07.05 Uhr morgens. Eine Uhrzeit, die jedem Wächter, der etwas auf sich hält, etwas sagte.
Da war der Schmerz wieder und Vetinari wirbelte in seinem Bett herum...
... nur um sich Auge in Auge mit Frau Willichnicht wiederzufinden.
"Junger Mann," begann sie sofort zu meckern "um diese Uhrzeit liegt man doch nicht mehr im Bett! Hopp, hopp, aufstehen, ich hab eine Menge vorzubringen!"
"Wer bist du und wie, bei den Göttern bist zu hier reingekommen?" fragte der Patrizier "UND HÖR AUF, MICH MIT DEINEM REGENSCHIRM ZU PIEKSEN!!!"
"Hör mal gut zu, Herr Patrizier, da du ja unbedingt die Wache schließen mußtest, ist ja wohl irgend jemand anderes zuständig um die eine oder andere Beschwerde aufzunehmen... im Zweifelsfalle du!" gab sie gefaßt zurück "UND MAN SCHREIT EINE DAME NICHT SO AN... VERSTANDEN?"
In dieser Sekunde wurde Vetinari klar, daß er dieser... Frau nicht gewachsen war. Der Traum war ja schon schlimm genug gewesen... aber die Realität konnte manchmal schlimmer sein.
"Aber, aber die Wache ist doch seit heute wieder geöffnet!" gab er wimmernd zurück.
Frau Willichnicht erstarrte.
"Die Wache ist... ist... geöffnet? OH... MEIN... GOTT!" rief sie, wirbelte herum und verschwand.
Zurück blieb ein zutiefst erleichterter Patrizier.

***



Wachhaus am Pseudopolisplatz:
... und Frau Willichnicht kam heftigst keuchend und schweißüberströmt hereingestürzt fiel auf die Knie... und bekam einen Hustenanfall.
"Ich... Ich... Ich... will (röchel)... mich (hust) ... be(hust)... be(würg)... beschweren!" stammelte sie und gab sich dann wieder ganz dem Ringen nach Luft hin.
"JETZT stimmt wieder alles! Ich WUSSTE doch, daß etwas fehlte!!!" jubelte der Vampir "Schön, daß du auch wieder da bist, Frau Willichnicht! Feldwebel Lewton, du hast ja jetzt Tresendienst... deine Kundin!"
Rascaal wandte sich lächelnd ab und hörte noch, wie Lewton zähnefletschend einen Fluch unterdrückte.
Er ging die Treppe hoch, um ein bißchen Schreibarbeit zu ignorieren. Seine Welt war wieder in Ordnung.


*ENDE*




26.10.2000 17:12

[1] Nach solchen cinematischen Höchstleistungen MUSS einfach solch ein Spruch folgen.


Wörter:

Rascaal Ohnedurst   6357
Venezia Knurblich   5913
Pismire   2045
Lewton   1813
Rince   1570
Steingesicht   1396
Harry   1348
Daemon   1308
Atera   1102
Mückensturm   620
Shneeble   570
Valeriaa   240
Dingo   194
 



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