Ohne Kopf und Kragen

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vollendet am 04.09.2012
Zeitmönche haben die Geschichte auf den 14.01.2012 datiert

Eine Kopflose Leiche... doch niemand scheint Zeit für den Fall zu haben. Und nun werden auch noch einige Rekruten mit der Aufklärung betraut! Was geht hier vor?

Braggasch Goldwart

Resigniert und erschöpft erhob sich Olga-Marie Inös aus der hockenden Haltung. "Eine ganz schöne Sauerei", murmelte sie in Richtung Sillybos.
Der Ephebianer stand abseits des grausigen Geschehens und blickte in den Nachthimmel. Eine SEALS-Streife hatte die Explosion als erste gesehen und sofort Alarm gegeben, etwas später waren die Tatortwächter eingetroffen, um immerhin das zu retten, was man retten konnte. Nichts desto trotz befanden sie sich, zeitlich gesehen, mitten in der Nacht, als die letzten Spuren gesichtert waren. Wenigstens konnte man behaupten, dass der Himmel - von den üblichen Stadtdämpfen einmal abgesehen - klar war und eine wunderschöne Fülle Sterne zeigte.
Als eine Antwort ihres Kollegen ausblieb, trat Olga ein Stück auf ihn zu. "Ich meine die Leiche", erklärte sie. "Ist dir aufgefallen, das keine Blutspuren zu finden sind? Außerdem wirkt sie... Sör?"
Sillybos gab einen tiefen Seufzer von sich, was eine Antwort hätte sein können.
"Ich denke nicht, dass die Explosion den Kopf mitgerissen hat", wagte die Hauptgefreite einen weiteren Vorstoß, "denn dafür gibt es hier draußen kaum Spuren. Viel wahrscheinlicher ist, dass dieses Stück Bleidach dort in falschen Winkel herunterkam und... Ich meine: Wo ist dann der Kopf?" Ihr philosophischer Vorgesetzter würdigte die Tatsache, dass sich die sonst eher scheue Wächterin an derart forschen Schlussfolgerungen versuchte, keine Wortes. Stattdessen verengten sich seine nach oben gerichteten Augen zu schlitzen.
Inös trat einige Sekunden unruhig von einem Fuß auf den anderen, dann entschied sie: "Sör, ich glaube wir haben alles. Wir sollten den Tatort sichern und dann den Bericht verfassen..."
Da keine Erwiderung kam, zuckte die junge Frau mit den Schultern und zog die Kordel aus ihrem Dienstkoffer.
"Weißt du...", meinte Sillybos unvermittelt und sicherte sich damit die ganze nervöse Aufmerksamkeit Olgas, "... Manchmal frage ich mich wirklich, was sie oben hält..." Er nickte der Untergebenen aufmunternd zu und trat dann selbst den Rückzug zum Wachhaus an, in dem Wissen, das beste für die Situation erreicht zu haben.

"Äh... Sör, sie wollten mich sprechen?" Unsicher wie ein Kälbchen, dass seinen Beinen noch nicht vollständig vertraute, schob sich Goldwart in Araghasts Büro und salutierte übertrieben.
Der Kommandeur wandte sich vom Fenster ab, wobei er das Glas in seiner Hand geschickt hinter den Rücken wandern lies. "Ah, Braggasch, setz dich doch", lächelte er lovial.
Noch verunsicherter als vorher glitt der Späher zum Stuhl.
"Wie du weißt", eröffnete Breguyar, stellte sein Getränk geübt vor den Blicken seines Stellvetreters verborgen in einem Regalfach ab und nahm dann beiden Hände nach vorne, als wäre nichts ungewöhnliches gewesen, "habe ich nicht nur die Leitung der Wache, sondern auch im speziellen momentan die der Abteilung der freiwilligen Retter unter mir. Ein Arbeitsaufwand, der nicht leicht zu bewältigen ist. Wie ich weiß, ist der Dschob des Stellvertreters noch neu für dich..."
Burkhards Sohn hob die Hand. "Wenn ich kurz, äh, einhaken darf, Sör...? Hauptmann Pismire lobte mich oft wegen meiner, äh, schreiberischen Tätigkeiten und der für ihn damit einhergehenden, äh, Entlastung..."
"Ja, das hat er erwähnt. Das und manches Andere. Sei unbesorgt: Meine Lust auf Berichte, Aufzählungen und Listen hält sich in Grenzen, so dass du gerne diesen Teil übernehmen darfst. Allerdings brauche ich keine Sekretärin. Du weißt, dass meine Frau demnächst die Buchhaltung übernehmen wird? Eine Aufgabe, die ihr vielmehr liegt als mir, davon bin ich überzeugt." Braggasch errötete ob der Tatsache, dass der Kommandör der Wache so offen mit ihm sprach. "Aber es gibt Aufgaben, die ich nicht an sie weitergeben kann, wenn du verstehst. Du bist immer noch ein Wächter. Deshalb wirst du mich auch in dieser Funktion weiter entlasten." Dass der Zwerg natürlich nur die unangenehmen Fällen bekam, damit für Araghast selbst die spannenden und ruhmreichen übrigblieben, verschwieg dieser wohlweißlich. Ein wenig Offenheit konnte Vertrauen schaffen - zu viel davon sorgte jedoch schneller für Probleme, als man eine Akte vernichten konnte. "Und wie es der Zufall will, habe ich direkt eine Aufgabe für dich. Du hast von dem... neuerlichen Unfall bei der Gilde der Alchimisten letzte Nacht gehört? Gut. Ein... nennen wir ihn mangels eines besseren Ausdrucks 'Lehrkörper' wollte den Novizen eine Reaktion zeigen, die von irgendwelchen Pflanzen aus was-weiß-ich für Gründen nur Nachts funktioniert. Wieso er dabei - mal wieder - das halbe Dach wegsprengte, ist mir schleierhaft. Fakt ist: Es brach kein Feuer aus und die nebenstehenden Gebäude sind kaum in Mitleidenschaft gezogen worden. Fakt zwei: Es gab einen Toten. Keiner der Alchimisten, sondern jemand, der sich zum Zeitpunkt der Explosion und seines Todes außerhalb des Gildengebäudes aufhielt. Momentan hat jeder etwas... wichtigeres zu tun, deshalb dachte ich, dass dies ein guter Fall für einige Rekruten wäre?"
Goldwart öffnete den Mund um höflich zu protestieren, doch Breguyar hob die Hand und brachte ihn damit zum schweigen.
"Ich weiß, dass du kein Ausbilder mehr bist. Jedoch hat Hauptmann Pismire Sonderurlaub eingereicht und diese Situation ist einfach zu praktisch, um die Fähigkeiten der Neuen zu testen. Außerdem weiß ich, dass du dich noch immer um einige Rekruten kümmerst. Stell also ein nettes kleines Tiehm zusammen und lass ihnen möglichst freie Hand. Unterstütz sie nur dort, wo es notwendeig ist."
Tausend Fragen schossen dem Späher durch den Kopf. Unter anderem die sehr simple: Warum zum Henker sollte man Rekruten einen Todesfall, auch wenn es augenscheinlich kein Mord war, anvertrauen? Er unternahm einige Versuche, sich soweit zu zwingen in Betracht zu ziehen eventuell einen Einwand zu erheben, doch sein braggaschartiges Wesen erstickte diese Möglichkeit im Keim. Ergeben erhob er sich salutierend und trat den Rückzug an, als ihn ein verärgertes Zischen des Kommandeurs zurückhielt.
"Was soll das, Goldwart? Keine Fragen? Ich hatte mehr erwartet." Das zweite Zischen klang eher ernüchtert. "Nun ja, eigentlich nicht. Hier, diese Akten sollten dir einige Dinge erklären... und das nächste mal kommst du bitte von selber auf die Idee nachzudenken!"
Peinlich berührt schnappte sich der stellvertretende Abteilungsleiter unter aufwendiger Musterung der Dielenbretter den Aktenhefter, quiekte etwas, das mit viel Wohlwollen als ein 'jawohl, Sör' durchging und flüchtete aus dem Raum, um seine neue Aufgabe in Angriff zu nehmen.

14.01.2012 1: 16

Erik Fuchsfell

Einige Stunden früher...
Erik patrouillierte durch die Straßen von Ankh-Morpork. Es war ein sonniger und ruhiger Tag, der Geruch der Stadt war kaum wahrzunehmen und eine kühle Briese sorgte für Erfrischung. Der junge Wächter beobachtete die Leute und lächelte ihnen zu, und das Strahlen seiner Zähne wurde nur noch von dem seiner Rangknöpfe welche ihn als Hauptmann auswiesen übertroffen.
Erst kürzlich war er befördert worden, aufgrund vortrefflicher Arbeit, allgemeiner Beliebtheit und seinem Gutem aussehen.
Er lief an einigen neuen Rekruten vorbei und grüßte, sie salutierten zackig "Guten Tag Hauptmann, schön Sie wieder zu sehen" grüßte einer, "Steht ruhig bequem Wächter, die Freude ist ganz meinerseits. Gibt es etwas neues aus den Schatten?" fragte der Hauptmann, "Nein Sör, alles friedlich dort, aber wir müssen weiter Hauptmann, dürfte ich sie später auf einen zu trinken einladen?" Die Antwort war ein freundliches nicken, dann salutierte Erik und machte sich weiter seines Weges.
Es war ein angenehmes Leben geworden: Das Volk liebte ihn, die anderen Wächter waren wie eine Familie und bald sollte ihm zu ehren ein Denkmal errichtet werden hatte Vetinari ihm erzählt.
Hinter ihm tuschelte und kicherte eine Schar hübscher junger Damen. "Ich habe gehört er sei noch zu haben" meinte eine, "Hach, leider ist er unerreichbar für mich" meinte eine andere, "Ich habe gehört er soll in den Adelsstand erhoben werden, er wäre eine gute Partie" meinte die Erste von ihnen wieder. Er grinste und bog in die nächste Gasse ein, da kam ihm eine wahre Schönheit entgegen. Ihr braunes Haar floss in sanften Wellen über ihre Schultern, ihre grünen Augen strahlten wie Smaragde und das rote Seidenkleid schmeichelte ihre zierliche Figur mit jeder Bewegung. Erik erstarrte.
"Hauptmann Fuchsfell, endlich habe ich Sie gefunden" hauchte sie. "Erik für Sie werte Dame, wie kann die Wache Ihnen behilflich sein?" erwiederte er entzückt. "In meinem Schlafzimmer ist ein Einbrecher, ich habe solche Angst, kannst du dich bitte darum Kümmern? Du bist meine einzige Hoffnung" schluchzte sie. "Aber selbstverständlich meine Dame..."
Weiter kam er nicht, denn plötzlich erbebte die Erde, riss auf und ein Drache kam Feuer speiend aus der Kluft geflogen, den Flammenstrahl direkt auf Erik gerichtet.

Erik riss die Augen auf und schrie. Er versuchte sich zu orientieren doch um ihn herum war es absolut finster, und das fahle Mondlicht welches durchs Fenster fiel verdunkelte eher die Schatten als das es das Zimmer erhellt hätte, und außerdem dröhnte sein Kopf.
Plötzlich erkannte er eine dunkle Gestalt vor sich, näheres konnte er nicht erkennen. "Was ist passiert?" fragte er verwirrt. Das Gildenhaus der Alchemisten ist in die Luft geflogen, mal wieder... antwortete die Gestalt und nahm langsam Gestalt an.
Sie wirkte irgendwie mager und blass, das konnte er nun erkennen, und sie trug dunkle Kleidung. "Bin ich... Tod?" stammelte er Nicht das ich wüsste, wie kommst du darauf? meinte die Gestalt und nahm weiter Konturen an, desweiteren realisierte er das er im Bett lag als der Schock begann zu weichen.
"Aaron? Bist du das?" stöhnte er nun. "Natürlich! Wer denn sonst? Mensch Erik, was ist los mit dir? Du siehst blass aus... blasser als sonst meine ich" lachte Aaron.
Weitere Stimmen drangen in seine Wahrnehmung, jede dröhnte in seinem Kopf wie eine Ladung Pulver Nr. 1 in einem Keller. "Du hast heute wieder die 'Zwergische Nacht' da unten oder? Ich glaube ich kann das Wort Gold hören" ächzte Erik und kletterte mühsam und vorallem unverletzt aus dem Bett[1] und zog seine GRUND-Uniform an, die Marke hatte er an einer Kette befestigt und diese legte er sich um den Hals, sein Notizbuch steckte er sich in seine Gürteltasche, ebenso wie ein paar Stifte. "Ja" meinte sein Bruder knapp, und weiter "die kleinen Mistkerle zahlen echt gut und die Einrichtung wollte ich sowieso ersetzen. Gehst du jetzt zur Arbeit oder willst du noch einen Happen essen?"
Erik verneinte, weder mochte er Rattenfleisch noch hatte er große Lust in der stickigen Kneipe unter ihm zu sitzen. Stattdessen verließ er selbige durch den Hintereingang und machte sich zur Wache am Pseudopolisplatz auf. Noch hatte er noch 2 Stunden Zeit bis sein Dienst begann, aber an schlafen war jetzt nicht mehr zu denken und außerdem musste er sich mal wieder um Dienstschwert und Armbrust sowie Helm und Brustharnisch kümmern, oh wie er letzteres beides hasste: Sie waren einfach zu schwer und sperrig, man konnte sich einfach nicht richtig damit bewegen.
Glücklicherweise war ihm vor kurzem eine Idee gekommen wie er dieses Problem lösen könnte: Wenn man mehrere Metallplatten in eine gewöhnliche Weste einarbeiten würde könnte man einen verhältnismäßig flexiblen und leichten Schutz für den Oberkörper erhalten. Erste Konzeptzeichnungen waren bereits angefertigt und bei Gelegenheit wollte er sie Korporal Goldwart vorzeigen.
Gedankenverloren wie er durch die Straßen schlurfte bemerkte er den schweren Gegenstand welcher seinen Füßen im weg war nicht, was zur Folge hatte das er dafür die Schwerkraft bemerkte. Er schlug hart auf dem Boden auf, fluchte und rappelte sich wieder auf. Wütend trat er nach dem Ding und bereute es kurz darauf: Es war verdammt hart wie ihm sein schmerzender Fuß meldete. Humpelnd folgte der Rekrut dem Ding bis an eine Hauswand und hob es auf. Es war stark verkohlt und so war einiges reiben nötig bis ein Schriftzug zu erkennen war:
Omnis qvis corvscat est or

war dort zu erkennen. "Hm... war das nicht der Leitspruch der Alchemisten? Ich frage mich ob es was mit Explosionen zu tun hat, würde passen" sagte er zu sich selbst, steckte sich das Gildenschild unter den Arm und machte sich weiter Richtung Wache, die Alchemisten würden es bestimmt gerne zurück haben dachte er sich.
In der Wache angekommen lehnte er das Gildenwappen an die Innenseite des Tresens und setzte sich hin, holte sein Notizbuch hervor und zeichnete etwas an seiner Karikatur von Frau Willichnicht weiter, riss die Seite heraus und pinnte sie ans Schwarze Brett. Sollte es die anderen Wächter ein wenig aufheitern. Zurück auf seinem Stuhl angekommen schlief er schon wieder ein...

14.01.2012 20: 07

Remedios von Schwarzfell

Remedios von Schwarzfell warf einen flüchtigen Blick auf ihre Taschenuhr und beschleunigte fluchend ihre Schritte. Ihr lag viel daran, während ihrer Rekrutenzeit nicht im Wachhaus, sondern in ihrer eigenen kleinen Wohnung schlafen zu können - nur würde es damit bald vorbei sein, wenn sie zu spät kam. Glücklicherweise kannte sie schon sämtliche Abkürzungen und Schleichwege zur Kröselstraße wie ihr eigenes Körbchen und erreichte das Wachhaus mit nur wenigen Minuten Verspätung.
Sie schlüpfte durch die Tür und versuchte so pünktlich wie möglich auszusehen. Der leise Geruch nach Polierpuder, Rattenfleisch und Winkels-Bier verriet Remedios, noch bevor sie dessen roten Haarschopf ausmachen konnte, dass sie heute mit Erik Fuchsfell Dienst hatte. [2]
Erik lehnte zusammengesunken auf einem Stuhl hinter dem Tresen, die Beine weit von sich gestreckt, den Mund herzhaft geöffnet und den Kopf in einem solch merkwürdigen Winkel abgeknickt, wie man ihn außer bei Schlafenden meist nur bei Personen mit Genickbruch findet. Er schnarchte leise.
"Hrm hrm", sagte Remedios und warf ihren Mantel über den Tresen, "Guten Morgen!"
"Chrsch… häh…?" Erik öffnete die Augen und blinzelte verschlafen, "Ich muss wohl eingeschlafen sein…"
"So ist es. Wenigstens ist noch keiner da", grinste die Wächterin. "Hey ich hol mir eine Tasse Tee. Magst du auch was? Kaputtschino?"
"Kaputtschino bitte. Zum Wachwerden." Erik rieb sich die Augen und richtete sich ächzend auf seinem Stuhl auf.
Auf dem Weg in die Kantine blieb Remedios' Blick am Schwarzen Brett hängen.
"Hast du das gezeichnet? Nicht schlecht! Das ist eine dieser lustig aussehenden Kartoffeln, oder?"


19.01.2012 19: 46

Erik Fuchsfell

"Öhm... ja, so könnte man das wohl auch sagen, eine komisch aussehende Kartoffel von der Sorte die täglich um 6 Uhr auftauchen und sich über alles mögliche beschweren... Wer braucht da noch die Ankh-Morpork Times?" nuschelte er immer noch ein wenig verschlafen, stand auf und griff nach seinem Brustharnisch und der Politur und machte sich an die Arbeit.
Ein paar Minuten und einiges genervtes Rubbeln am Harnisch später stieg ihm der Duft von frischem Kaputtschino in die Nase, er blickte auf. "Oh, danke dir, könntest du die Tasse auf den Tresen stellen? Ich bin gleich fertig damit... hoffe ich" er lächelte der blonden Wächterin zu, griff nach der Tasse und trank einen Schluck, anschließend legte er den lästigen Brustharnisch an, prüfte dessen Sitz im Spiegel und begab sich zurück zu seinem Stuhl, oder versuchte es zumindest, sein Helm, welchen er neben seinem Sitzplatz abgelegt hatte, hatte jedoch offensichtlich heftige Einwände gegenüber diesem Vorhaben und warf sich dem Rekruten nun entgegen, oder anders ausgedrückt: Erik passte einfach nicht auf und stolperte über seinen Helm indem sich besagter Kopfschutz zwischen seinen Füßen verkeilte. Seinen Stuhl umarmend küsste er den Boden und war heilfroh das es gar nicht so lange her war das er besagten Boden hatte wischen müssen.
Der Helm, durch den Sturz in die Luft befördert beschrieb ein paar Salti und landete auf dem Kopf des gestürzten. "Och ne... das hatte ich doch heute schon" fluchte er.
Er rappelte sich auf, stellte seine Sitzgelegenheit wieder richtig hin und nahm Platz. "Und wie gehts dir so? Bombenstimmung heute nicht wahr?" begann er eine Unterhaltung mit Remedios und griff nebenbei nach seiner Armbrust um sie zu polieren[3]

19.01.2012 20: 59

Kawumm Kübelbrecher

"Wie kannst du dieses edle Stück nur derart verkommen lassen?"Erik Fuchsfell und Remedios von Schwarzfell fuhren überrascht herum. Unbemerkt von Beiden war Kawumm Kübelbrecher zur Tür hereingekommen und streckte Ihre Nase über den Wachtresen.
Erik war so überrascht, dass er die Armbrust fallen ließ, welche von Kawumm geschickt gefangen wurde. Fachmannisch wog sie die Waffe in der Hand, begutachtete die Mechanik, roch am Schaft und schüttelte sich.

"Hast du den Ankh damit umgerührt oder einen Misthaufen umgeschichtet?"
Kawumm war so damit beschäftigt ihn anzugehen, dass sie nicht bemerkte, dass Remedios von Schwarzfell sie forschend anblickte und allmählich ungeduldig wurde.

"Ho Kawumm, dir ist der Unterschied dieser Düfte offensichtlich gut geläufig! Fühlst dich wohl wie zuhause..." Remedios von Schwarzfell zog verächtlich einen Mundwinkel in die Höhe....
Kawumm würdigte sie kaum eines Blickes und gab nur trocken zurück "Na deine sprichwörtlich so feine Nase scheint ja für solche Feinheiten taub zu sein!"

Dem an sich so tollpatschigen Erik Fuchsfell gelang es nur mit Mühe Remedios daran zu hindern auf Kawumm loszugehen
"...Also ich meine... jetzt solltet ihr aber... ich meine... Berühigt euch doch bitte... Wächter unter sich sollten doch..."
Remedios blitzte Kawumm aus ihren tiefblauen Augen an und wandte sich ab. Erik Fuchsfell rang sichtlich um Fassung, holte sich seine Waffe zurück und begann diese demonstrativ zu putzen.
"Tatsächlich ist sie mir in den Ankh gefallen, als ich auf dem Weg zur Tatortabsicherung war."

Remedios von Schwarzfell zog überrascht die Brauen zusammen "DU warst zur Tatortabsicherung abgestellt?? Eigenartig... Sillybos war doch schon vor Ort..." Erik Fuchsfell machte eine abwehrende Geste. "Nicht heute nacht. Vorgestern oder Vovorgestern."
"Die ist seid drei oder vier Tagen in diesem zusatnd?", tönte Kawumm fassungslos und schnappte empört nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.



19.01.2012 22: 40

Schmetterpling war wieder einmal von ihrem Dach gefallen und hatte sich fluchend und die Seiten reibend auf den Weg gemacht. Wenn das so weitergeht, bestehe ich bald nur noch aus Dellen, dachte der kleine Wasserspeier. Ich muss dringend an meiner Schlafposition arbeiten. In Gedanken versunken, in denen es unter anderem um die Vor-und Nachteile einer Hängematte ging, öffnete sie die Tür zum Wachhaus. Genau in diesem Moment löste sich ein Bolzen aus Erik Fuchsfells Armbrust. Er blieb im Türrahmen weit über Schmetterplings Kopf stecken. „Wow! Was für ein Empfang! Sei froh, dass ich fast nichts persönlich nehme.“ meinte sie grinsend.
„Und dass sie so klein ist!“ Fügte Kawumm Kübelbrecher an, um dann Luft für einen längeren Vortrag zu holen. In welchem es im Allgemeinen um die Verantwortung von Waffenträgern ging, im Besonderen um den Sinn einer Sicherung. Irgendwie schaffte sie es einen Link dazu herzustellen, dass sie ein weiblicher Zwerg ist. Ein Thema über das sie sich schier endlos auslassen konnte.
Remedios von Schwarzfell verdrehte nur die Augen und gähnte herzhaft und demonstrativ.
Während Erik sich Mühe zugeben schien, mitsamt dem Stuhl im Erdboden zu versinken und immer kleiner wurde.
Schmetterpling, die unterdessen auf den Tresen geklettert war, fand, man könne die Sache ruhig auf sich beruhen lassen. Um das Thema zu wechseln fragte sie laut: „Was ist das denn für ein verkohltes Ding hier hinter dem Tresen?“
Remedios und Kawumm drehten sich erstaunt zu ihr um, und Erik atmete erleichtert auf.
„Was meinst du?“ fragte Kawumm.
Während Remedios sich bückte, um das Ding auf den Tresen zu legen, damit sie es begutachten konnten. „Da steht etwas drauf.“ stellte sie fest.
Kawumm entzifferte: „Omnis qvis corvscat est or. Das ist das Schild der Alchemisten-Gilde. Wie kommt das den hier her?“
Erik räusperte sich: „Häm also, ich bin darüber gestolpert, als ich mich auf den Weg hier her machte...“
„Gestolpert … was sonst?“ feixte Kawumm.
„Und warum nimmst du es mit? Es ist doch völlig verkohlt“, fragte Schmetterpling
„Naja ich dachte, die Gilde wolle es vielleicht wieder haben... und ich könnte es ihr zurückbringen. Sie würden immerhin Geld sparen wenn sie das alte Schild wieder verwenden würden. Oder?“ Unsicher blickte er sich um.

23.01.2012 22: 02

Braggasch Goldwart

Remedios und Kawumm reagierten unisono, indem sie zweifelnd eine Augenbraue in die Höhe hoben. Als sie die gleiche Reaktion des jeweils Anderen bemerkten, wurde daraus schnell das Bemühen, möglichst gleichgültig und ganz und gar anders zu wirken als der Streitpartner.
Schmetterpling zuckte mit den steinernen Achseln. "Sie bauen dauernd neue Häuser, soviel ich weiß. Was sollten sie da mit einem alten Schild?"
Fuchsfell hob siegesgewiss einen Finger, um eine kluge und einfallsreiche Antwort zu geben - doch leider lieferte ihm sein Gehirn keine.
So war der Tresenraum des Rekruten-Wachhauses voll von verschiedenstem, seltsamen Mienenspiel, als Braggasch Goldwart mit besorgtem Gesichtsausdruck durch die Haupttür trat. Ruckartig blieb er stehen. "Oh... ah... äh... so viele?"
In einer ungezielten Hektik, wie sie nur von noch motivierten Rekruten an den Tag gelegt wurden, versuchten die vier ungleichen Anwesenden Haltung anzunehmen und salutierten.
Der Korporal nickte überrascht und erwiderte den Gruß. "Äh... guten Morgen." Er ließ den Blick über die Aufgereihten schweifen. "Remedios, Erik... äh... Kawumm, nicht wahr? Und du...?"
"Schmetterpling, Sör", quäkte der kleine Wasserspeier.
"Ah... gutgut. Ein Wasserspeier... da ist man einmal, äh, einen halben Monat nicht mehr da..." Braggaschs Blick fiel auf das verkohlte Schild auf dem Tresen. "Oh. Ihr befasst euch bereits mit dem Fall?"
Die Rekruten wechselten einen Fragenden Blick, bis sich Fuchsfell, der bisher am meisten mit dem ehemaligen Ausbilder zu tun gehabt hatte, vorwagte: "Nun, Sör, eigentlich..."
"Hat euch, äh, Hauptmann Pismire diese Aufgabe gegeben, bis er wieder da ist?" In Gedanken versunken fuhr Goldwart dem Rekruten untypischerweise über den Mund.
Wieder begegneten sich junge Wächteraugen. In Allen war das gleiche zu lesen: Ein Fall? Raus aus dem stupiden Lernalltag? Bösewichte bezwingen und Menschen retten?[4] Wie konnte man eine solche Möglichkeit vorrüber ziehen lassen?
Die weiße von Schwarzfell räusperte sich vorsichtig. "Naja... vielleicht?"
Der stellvertretende Abteilungsleiter von FROG lächelte erfreut. "Sehr gut! Äh... sehr gut. Dann meldet euch doch bitte heute Mittag in meinem Büro, wenn ihr... anscheinend alle... den morgentlichen Tresendienst, äh, absolviert habt. Des weiteren seid ihr von euren Pflichten entbunden. Äh, wer ist momentan für euch zuständig?"
"Feldwebel Feinstich führt die Aufsicht, Sör", antwortete Kübelbrecher.
"Dann werde ich mich an sie wenden ob sie noch, äh, ein paar weitere Altrekruten entbehren kann, die euch unterstützen." Befriedigt drehte sich der Zwerg um und wollte das Wachhaus verlassen, als sein Blick an dem Bolzen über der Tür hängen blieb. "Eine Tühp Sechs? Gab es, äh, Probleme?"
Erik schluckte krampfhaft. "Nein, Sör... das war... ich wollte..."
"Ein Test, Sör", half Kawumm überraschend aus.
"Ah, gut. Man sollte stehts in, äh, Übung bleiben. Zieht ihn bitte heraus und schaut, ob er noch reperaturfähig ist. Diese Bolzen sind nicht so billig." Während Braggasch seinen Rückweg antrat, warf Fuchsfell seiner zwergischen Mitrekrutin einen dankbaren Blick zu.

24.01.2012 12: 04

Opal

Es gab Dinge, die einen Zwerg von Natur aus eine gewisse Verteidigungshaltung annehmen ließen, selbst wenn er ansonsten noch so friedliebend war, weil sie einfach seit Generationen in den zwergischen Genen liegen. Das wohl offensichtlichste Ding dieser Art, war die Erfahrung, beim gedankenversunkenen Dahinschlendern plötzlich mir nichts, dir nichts mit der Nase voran gegen einen Troll zu laufen. Genau diese Erfahrung machte Braggasch kurz nach dem Verlassen des Wachhauses, als er mit seinem Rekruten Opal zusammenstieß. Nun ja, besser gesagt, Braggasch stieß, taumelte ein wenig zuück, und nahm dann das an, was er für eine gute Verteidigungshaltung hielt, während Opal sich am Bein, genau genommen an der Stelle auf die der Zwerg gerade unsanft aufgetroffen war, kratzte und dann langsam umdrehte.
"Oh, hallo Sör! Ich dich schon länger nicht mehr gesehen haben."
"Äh. Ja. Rekrut, äh, stillgest... äh, nein, besser nicht," erwiderte Goldwart, der sich gerade noch rechtzeitig an die verstörende Eigenschaft des Trolls erinnerte, sich beim Salutieren selbst auszuknocken.
"Opal, ich habe dir doch, äh, gesagt, dass ich, äh... Anfang des, äh, Jahres... wieder zurück. Äh. Ja, genau, zu FROG gehe."
Der Troll kratzte sich am unförmigen Schädel.
"Du meinen, zu FROG streifen."
"Äh... streifen? Streifen laufen doch, äh, SEALS."
"Du sein Wächter. Du nicht gehen, du streifen. Zivilisten gehen - wir streifen!"
Der Korporal beschloss, nicht näher darauf einzugehen. Es schien ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, Opal den richtigen Gebrauch zwischen "Gehen" und "Streifen" klar zu machen.
"Ja, äh... tun wir. Aber gut dass du mir über den, äh, Weg gelaufen bist."
"Nein, du sein mir gegen Bein gelaufen, Sör. Es immer noch jucken an Stelle. Wahrscheinlich ich haben Allergie gegen Rasenschmuck."
Er kratzte sich noch einmal demonstrativ.
"Äh, ja, äh, vielleicht. Warum bist du eigentlich noch nicht im, äh, Wachhaus?"
"Ich haben gehabt Tresendienst am Pseudopolisplatz. Und jetzt erst haben Schluss und kommen zurück zu Ausbildung."
"Und wer hat mit dir zusammen die, äh, Tresenschicht übernommen?"
"Das gewesen sein Lasse."
"Und warum ist, äh, Lasse jetzt nicht mit dir hier?"
"Er noch haben abgegeben Bericht mit heutigen Beschwerden von Frau Willichnicht. Anoia dich erbarmen. Und dann er sich wahrscheinlich haben verlaufen."
Langsam wurde der Späher etwas ungeduldig, hatte er doch seinen Rekruten eingeschärft, dass Lasse möglichst nicht alleine durch die Stadt laufen sollte.
"Rekrut, ich habe euch, äh, tausendmal gesagt, dass ihr Lasse, äh, nicht alleine durch die Stadt gehen lassen sollt!"
"Das sein richtig, aber da er nicht in Zivil unterwegs sein, sondern in Uniform, er sein Wächter. Und Wächter nicht gehen, Wächter streifen. Ich ihn also habe allein streifen lassen, damit ich rechtzeitig hier sein."

25.01.2012 13: 22

Remedios von Schwarzfell

Der Rest des Vormittages verlief ohne besondere Ereignisse. Ein älteres Ehepaar kam vorbei, um sich über ihren Nachbar zu beschweren, der jeden Morgen lautstark die Lieder der Enthaltsamkeitsliga schmetterte. Anscheinend waren sie noch nicht auf die Idee gekommen, dass es für ihre persönliche Gesundheit ratsam wäre, ihren Nachbarn auf seinem Weg in die Enthaltsamkeit tatkräftig zu unterstützen, anstatt sich über ihn zu beschweren. Erik Fuchsfell hatte seine Armbrust mit Hilfe von Poliermittel und einem Putzstreifen auf Hochglanz poliert, Kawumm Kübelbrecher blätterte schon seit geraumer Zeit in einer Ausgabe der Schwerter dieser Scheibe und Schmetterpling saß - von gelegentlichem Umfallen unterbrochen - entspannt auf dem Tresen.
Kurz vor Mittag schob Opal seinen wuchtigen Körper in den Eingangsbereich. Ihm dicht auf den Fersen war Lasse Zain - offensichtlich hatte er nach intensivem Streifen doch noch den Weg ins Wachhaus gefunden.
Remedios nahm einen letzten Schluck ihres Überwaldischen Kräutertees, schnippte den Bleistift beiseite, mit dem sie recht erfloglos versucht hatte, das knifflige Kreuzworträtsel der Times zu lösen und wandte sich an ihre Kollegen: "Wollen wir dann langsam zum Korporal schaun? Ich bin gespannt, was er uns zu erzählen hat..."
Gemeinsam machten sich die Rekruten auf ins Büro ihres Ausbilders.
Kawumm Kübelbrecher klopfte herzhaft an die Tür.
"Äh... Herein."
Mit viel gutem Willen drängten sich die Rekruten in das kleine Ausbilderbüro.
"Du wolltest uns sprechen, Sör?"

01.02.2012 19: 16

Erik Fuchsfell

"Äh... ja, genau" meinte der Zwerg, und weiter: "Der Kommandeur meinte ,äh... es wird an der Zeit das ihr eueren ersten, äh... Einsatz bekommt. Ich bin zwar nicht mehr euer Ausbilder, aber, äh... vermasselt es bitte trotzdem nicht, es könnte ein, äh... schlechtes Licht auf mich werfen."
Er sah in die Runde, oder besser gesagt: Er versuchte es, denn Opal nahm einen Großteil des Blickfeldes für sich ein.
"Was passiert sein, Sör?" grollte Opal[5], deutlich aufgeregt. Auch die anderen Rekruten zeigen erwartungsvolle Blicke, nur nicht Erik, der wirkte ein wenig deprimiert als er den fast komplett leer geräumten Schreibtisch sah, er hatte die Ausbildung mit Braggasch sehr genossen, auch wenn sie nicht immer leicht war. Nun zu sehen wie dieser ging war kein schöner Gedanke für den jungen Rekruten.
Braggasch zog die Akten aus einer Schublade hervor und öffnete sie, allerdings so das nur er in sie hineinschauen konnte und begann zu erklären: "Wie ihr sicher schon bemerkt habt ist das, äh... Gildenhaus der Alchemistengilde in die Luft geflogen, äh... mal wieder, das ist nichts neues, aber, äh... es wurde auch eine Leiche gefunden. Diese liegt zur Untersuchung bei SUSI auf dem äh.... Metalltisch. Ich habe beantragt das ihr sie anschauen dürft, äh... ich dachte es könnte interessant sein für diejenigen, die äh... noch nicht genau wissen was sie nach der, äh... Ausbildung vorhaben. Gewissermaßen werdet ihr die Arbeit verschiedener,äh... Abteilungen machen, natürlich unter meiner Aufsicht, das sollte euch helfen euere, äh... Entscheidung zu treffen wohin ihr euch, äh... bewerben wollt. Gibt es irgendwelche Fragen?"
Erik tauchte mit seinem Notizbuch bewaffnet unter Opals Beinen hindurch und legte sein Notizbuch auf den Schreibtisch. "Sör, ich weis, das hat nichts mit dem Fall zu tun, aber... können Sie sich das mal ansehen? Es könnte die unpraktischen Brustharnische ersetzen. Was halten sie davon?"
Er schlug die entsprechende Seite auf und grinste verlegen.
Der ehemalige Ausbilder warf einen verdutzten Blick auf das Notizbuch und dessen Besitzer, steckte dann aber das Buch ein und antortete: "Ja, das hat in der Tat nichts mit dem, äh... Fall zu tun, aber ich werde es mir gerne ansehen. Wenn keiner mehr Fragen hat können wir ja nach dein ersten, äh... Spuren an der Leiche suchen, und bitte, lasst Lasse nicht aus den Augen, das letzte mal mussten wir ihn am, äh... Hiergibtsalles-Platz aufsammeln weil er falsch abgebogen ist."
Braggasch richtete sich auf und wandte sich zum gehen als Erik wie aus dem Nichts eine Hundeleine hervor zog und an Lasses Gürtel befestigte[6] und salutierte "Erledigt Sör, Kamerad Lasse wird nicht verloren gehen" sagte er, und fügte kurz darauf hinzu: "Was denn? Das sieht doch peinlich aus wenn wir ihn an der Hand herum führen oder?"
Einige Minuten später waren sie in der Leichenhalle und Braggasch, den Rücken zu einer kopflosen Leiche, gerichtet fuhr fort: "Wie ihr sehen könnt fehlt unserem, äh... Opfer der Kopf... Den solltet ihr besser finden, denn ohne wird eine äh.... Identifikation denkbar schwierig..."
Die Rekruten lauschen gebannt Braggaschs Erklärungen, schließlich wollte niemand etwas verpassen und sich am Ende blamieren, und so bemerkte niemand das zucken der Leiche, oder besser niemand Erik welcher sofort versuchte dies zu melden: "Sör?" fragte er, bekam jedoch von nur ein "Jetzt nicht, ich schau mir deine, äh... Skizzen gleich an" zur Antwort und Braggasch nahm seinen Vortrag wieder auf.
"Äh... wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, der Kopf. Die Wächter Inös und Sillybos haben das Opfer in diesem, äh... Zustand gefunden und..."
"Sör!" versuchte es Erik erneut, der Leichnam war schon dahei sich aufzurichten und und dem Rothaarigem stand kalter Schweiß auf der Stirn.
Braggasch seufzte und nahm den Faden wieder auf "und... äh... ja genau, brachten es so hierher. Ein Mitglied von, äh...SUSI dürfte bald kommen und dann könnt ihr beginnen, aber bitte, macht nichts kaputt."
"SÖR!" schrie Erik nun, sichtbar verzweifelt und noch blasser als sonst.
Resigniert stöhnte der Zwerg auf "Was ist denn so wichtiges?" fragte er.
"Sör, melde flüchtige Leiche, hat soeben den Raum verlassen, soll ich sie aufhalten?"

06.02.2012 19: 58

Kawumm Kübelbrecher

Braggasch sah Erik an überrascht an. "Wie äh... soll die äh... Leiche denn flüchten, äh... die sieht doch nix! So äh... ohne Kopf... Moment?? Äh... flüchtig? Ja, äh... aufhalten...."

"Jawoll Sör" Erik fuhr so schnell herum, daß der (stinkende) Kolben seiner Armbrust Bragaschs Kopf nur um Bartharesbreite verfehlte. Ein schneller Schritt Richtung Tür beförderte Schmetterpling gegen die Türfüllung, was ein hässliches Geräusch verursachte, welches nur von dem Aufschlag übertroffen wurde, mit dem Eriks überstürzter Aufbruch von Opal`s breitem Brustkorb jäh beendet wurde.
Jetzt glaubte Kawumm eine Lücke zwischen Opal und der Türöffnung auszumachen, setzte sich in Bewegung um der Leiche nachzusetzen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Remedios von Schwarzfell ebenfalls diesen Kurs verfolgte. Und keiner von den beden sah Schmetterpling, die dabei war sich von Eriks Tritt zu erholen und sich mühsam aufrappelte. Dass sie sich dabei zwischen Kawumms Füße und damit in eine gefährliche Situation begab, konnte sie wohl nicht ahnen. Kawumm verlor das Gleichgewicht und traf sich stolpernd mit Remedios mitten im Türrahmen. Das so entstandene Knäul wäre noch zu entwirren gewesen, wenn sich nicht mittlerweile Opal ebenfalls in diese Richtung aufgemacht hätte. Wie ein Dampfhammer schug Opal nun in dieses Knäul ein und machte die Tür damit endgültig unpassierbar.

08.02.2012 7: 42

Opal

Der scheidende Ausbilder warf kopfschüttelnd einen Blick auf den um die Tür herum auf dem Boden verteilten Rekrutenhaufen. Opal war glücklicherweise über den Rest herübergestolpert und jenseits der übrigen Rekruten niedergeschlagen, so dass niemand ernsthaft durch den Niedergang von knapp anderthalb Tonnen lebendigen Steins verletzt worden war. Die daraus resultierende Erschütterung war allerdings mit Sicherheit im gesamten Wachhaus bemerkt worden. Und es dauerte nicht lange, bis auf den Gängen lautstarke Klagen über heruntergefallene Tintenfässer und anderer zerbrechlicher Gegenstände zu hören waren. In diesem Chaos fiel es überhaupt nicht auf, dass sich eine kopflose Leiche gerade den Weg die Treppe hinauf und zum Haupteingang des Wachhauses hinaus bahnte.

In der Pathologie hatte Braggasch mittlerweile seine Sprache wiedergefunden.
"Rekruten! Still-äh-gestanden! Nein, du, äh, nicht, Opal."
Der Rekrutenhaufen rappelte sich auf und versuchte, möglichst geordnet auszusehen. Was ihm allerdings nicht so ganz gelang. Lasses Leine hatte sich so in Kawumms Beinen verfangen, was dazu führte, dass die Zwergin sich an Opals linkem Bein abstützen musste, um nicht hinzufallen. Am linken Fuß des Trolls lehnte Schmetterpling, die auf diese Art und Weise versuchte, ihre schlechte Balance auszugleichen. Der Troll wiederum stand verhältnismäßig stramm, sich bemühend, die Kolleginnen nicht erneut zu treffen. Erik und Remedios hielten sich schmerzende Körperteile, schafften es aber ansonsten verhältnismäßig gut, Haltung anzunehmen.
"Gut, äh, naja. Jetzt ist nicht nur der, äh, Kopf verschwunden, sondern wir haben eine kopflose, äh, Leiche, die irgendwo herumläuft."
"Sör?"
"Ja, äh, Lasse?"
"Wir könnten uns in zwei Gruppen aufteilen. Die einen suchen den Kopf und die anderen verfolgen die Leiche."
"Das ist eine, äh, gute Idee."
Die anderen Rekruten schlossen sich nickend dieser Meinung an.
Kawumm ergriff das Wort: "Dann sollte Remedios wohl am besten die Leiche verfolgen. Mit ihrer Nase sollte das wohl ein Leichtes sein."
Die Werwölfin war nicht gerade erfreut über den Vorschlag.
"Ach ja?" brauste sie auf. "Du meinst wohl, nur wegen meiner Spezies würde ich wie der brave Köter von nebenan einfach mal 'Such's Leichchen' machen?"
"Immer mit der, äh, Ruhe," versuchte der Korporal zu schlichten, bevor ein richtiger Streit losbrach. "Ich bin sicher, Rekrutin Kübelbrecher wollte nicht, äh, speziesistisch wirken, sondern hat nur, äh, praktisch gedacht. Nachdem ich, äh, ohnehin entscheiden muss, machen wir es so: Remedios und Kawumm, ihr folgt der Leiche. Opal, du, äh, gehst mit den beiden."
"Ich nicht mit gehen, ich mit streifen."
"Richtig. Du, äh, streifst mit Kawumm und Remedios. Erik, Lasse und Schmetter-, äh, -pling strei... gehen dann auf die Suche nach, äh, dem Kopf. Irgendwelche, äh, Fragen?"

14.02.2012 16: 04

Remedios von Schwarzfell

Fragen gab es genug, wie beispielsweise die, wieso die Leiche überhaupt kopflos war, wo der Kopf war, wieso der Körper gerade davongestürmt war und was die Rekruten damit zu tun hatten - allerdings würde auch Korporal Goldwart keine Antwort darauf wissen und Remedios sich hüten, die letzte Frage zu stellen.
Während Schmetterpling, Lasse Zain und Erik Fuchsfell die Köpfe zusammenstecken um sich zu beraten, wie sie jetzt am Besten vorgehen sollten, gingen bzw. vielmehr streiften Remedios, Opal und Kawumm Kübelbrecher aus dem Wachhaus. Der Flüchtige hatte bei dem ganzen Tumult einen ordentlichen Vorsprung, ein schnelleres Tempo einzuschlagen hatte eh keinen Sinn mehr, zudem sie sowieso noch keinen Anhaltspunkt hatten. Auf der Straße sahen sich die drei Rekruten etwas ratlos um.
"Wo wir suchen?", fragte Opal.
Kawumm Kübelbrecher zuckte die Schultern, "Keine Ahnung. Der kann überall hin sein." Erwartungsvoll wandte sie sich an Remedios, "Hast du vielleicht ne Idee?"
"Jaja...", die Werwölfin verzog die Lippen zu einem freudlosen Lächeln, "Eine Spur die hautsächlich durch Moder und Verwesungsgeruch gekennzeichnet ist, lässt sich in Ankh-Morpork sicher leicht finden."
Nichtsdestotrotz schloss sie die Augen. Es war ein schwammiges, grün-graues Braun. Schwach, aber wahrnehmbar.
"Wir müssen nach links", erklärte die Rekrutin, "Mit ein bisschen Glück finden wir auf dem Weg ein paar abgefallene Finger oder Zehen...."

16.03.2012 18: 04

Braggasch Goldwart

Hätte Remedios geahnt, wieviel Moder und Verwesung die große Wahooni zu bieten hatte, wäre sie mit ihren Einschätzungen vorsichtiger umgegangen. So streiften Troll, Zwerg und Werwolf bis zum Abend durch die Straßen Ankh-Morporks, sich eingestehend, dass dies wahrscheinlich der einzige Fleck auf der ganzen Scheibe war, auf dem eine selbstwandelnde, kopflose Leiche einfach so verschwinden konnte.
Müde und resigniert stapften sie zur Kröselstraße, wo sie im Gemeinschaftsraum ein nicht minder schlecht gelaunter Erik erwartete. Wortlos reichte er den dreien mit verkniffenen Gesicht einen Zettel. Kawumms Lippen bewegten sich leicht, als sie den Inhalt entzifferte.
"Der ist vom Korporal", meinte sie schließlich an Remedios und Opal gerichtet. "Er schreibt, dass er uns den Fall leider wieder entziehen muss. Anscheinend hat sich die Alchimistengilde eingeschaltet, so dass die ganze Angelegenheit nun von DOG bearbeitet wird. Laut seinem Geschreibsel wird Hauptmann Pismire demnächst eine andere Möglichkeit für uns finden, unsere Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Dann steht da noch viel Glück und der übliche Quatsch."
Betretene Blicke wurden ausgetauscht. Soviel zu einer vielversprechenden Aufgabe.

Einige Tage später hatte der Wachealltag die Rekruten eingeholt. Kaum jemand verschwendete noch einen Gedanken an den abstrusen Fall des fehlenden Kopfes.
Nur Remedios von Schwarzfell hob ihr witternde Nase hin und wieder in die stinkende Luft von Ankh-Morpork, hoffend, vielleicht zufällig einmal über eine unverwechselbare Spur zu stolpern...

02.09.2012 12: 25

[1] Was in solcher Dunkelheit eine beachtenswerte Leistung darstellte wenn man bedachte wie viele verschiedene Messer auf dem Boden verteilt waren

[2] Da war natürlich noch viel mehr. Theoretisch könnte anhand der unzähligen Geruchsspuren den ganzen Wochenablauf einer Person rekonstruieren, sogar wann sie was gemacht hatte – aber wer würde das schon wollen?

[3] Es gibt gute Gründe warum man eine Armbrust sichern und entladen sollte bevor man sie polierte, und es gab auch einen zugegebenermaßen weniger guten Grund warum Erik genau dies nicht tat: Er hatte einfach nicht daran gedacht

[4] Oder, wie in diesem Fall eher: Alchimisten bezwingen und Schilder retten?

[5] Gut im Grunde genommen grollten Trolle bekanntlich immer, aber was wollte man von Stimmbändern aus Stein oder Edelmetallen auch anderes erwarten?

[6] Was einige ihm einige verwirrte Blicke einbrachte


Wörter:

  389
Kawumm Kübelbrecher   540
Remedios von Schwarzfell   777
Opal   896
Braggasch Goldwart   1805
Erik Fuchsfell   2157



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