Über den Menschen
Ausweis

Akte Nr. 240470-K-010706 -
 
Name: Huitztli Pochtli   Dienstnummer: 240470-K-010706
Rang: Lance-Korporal   Funktion: Laborant
Typ: Wasserspeier   Alter: 99 Jahre
Gewicht: 195 kg   Größe: 1.2 m
Büro: Laboratorium   Geschichte: Charaktergeschichte
Fratzenbuch: Fratzenbuch-Profil   Klacker-Adresse:
SUSI - GerichtsmedizinerBronze0
Charaktereigenschaften:
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Personenbeschreibung (31.01.09)

Spezies: Wasserspeier
Herkunft: Tezumanisches Reich, verfallene Tempelanlage in der Nähe des YoYo-Sees
Größe: 1,20 m
Alter: 94 Jahre
Gewicht: 195,9 kg
Material: schwarzer Onyx, durchzogen von Adern aus weißem Onyx
Augen: silbrig glänzend mit schwarzern Pupillen
Fremdsprachen: Morporkianisch, Tezumanisch

Aussehen:
Huitztli hat eine gedrungene Gestalt und neigt zur Untersetztheit. Seine Hände und Füße haben sehr scharfe Krallen und er muss stets aufpassen andere nicht zu verletzen.
Auf dem Rücken hat er zwei große fledermausartige Schwingen, die er jedoch meißt gefaltet trägt und nur selten ausbreitet. Er hat noch nie versucht, mit ihnen zu fliegen.
Der Kopf ist werwolfsähnlich mit zwei dicken etwa 20 cm langen spitzen Hörnern darauf. Die Ohren erinnern an solche von Schäferhunden. Huitztli kann sie hin- und herdrehen.

Kleidung:
Von einem befreundeten Zwergenschneider hat sich Huitztli eine Arbeitsweste für Arbeitseinsätze aus Leder und dunkelgrünem Segeltuch anfertigen lassen, die auf der Vorderseite viele Taschen hat. Er trägt anders, als die meißten Wasserspeier ein paar Bermudashorts ebenfalls aus dunkelgrünem Segeltuch.

Huitztli kann gut:

- anderen zuhören.
- sich in andere hinein versetzen.
- Kälte und Hitze aushalten (machen ihm nichts aus).

Huitztlis Schwächen:

- Ist allergisch gegen Tauben.
- Ist wegen seiner Körpergröße auf Trittleitern oder Bänkchen angewiesen.
- Hat Probleme, emotionale Distanz zu wahren. Das Schicksal von Opfern und Hinterbliebenen geht ihm oft zu nah.
- Sein Körpergewicht bereitet Probleme, insbesondere in Situationen, bei denen der Untergrund nur eingeschränkt tragfähig ist.

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Sein Werdegang in eigenen Worten:

Wie ich meinen Weg hierher nach Ankh-Morpork fand und ausgerechnet auch noch in der Stadtwache landete? Nun...
Ich, Huitztli Pochtli, entstamme einem Wasserspeiergeschlecht aus dem Tezumanischen Reich. Der Tempelkomplex, in dem meine Familie lebte, zerfiel zusehends und eines Tages während eines heftigen Sturms inmitten der Regenzeit, löste sich mein Sockel und ich stürzte vom Dach. Hätten nicht dichte Sträucher und wucherndes Unkraut meinen Sturz abgebremst, ich verfügte heute nicht mehr über alle Körperteile. Der Zufall wollte es, dass ausgerechnet an der Stelle meines Aufschlags die Priester über Jahrhunderte den Altarabfall zu entsorgen pflegten. Dies muss den stinkenden dreckigen Schlamm in geweihten stinkenden dreckigen Schlamm verwandelt haben, zumindest hauchte mir diese Begebenheit Lebendigkeit ein. Dem Schlamm meiner Heimat wurde ja schon immer eine heilsame Wirkung nachgesagt. Niemand hat behauptet, er würde dabei auch gut riechen.
Nach meiner Erweckung waren die ersten Emotionen, die ich verspürte: Schmerz, Schmerz und Schmerz. Habe ich schon den Schmerz erwähnt?
Dann vernahm ich ein Grollen aus meinem Bauchinnern. Später erfuhr ich, dass man es auch als Hunger bezeichnete. Dummerweise wusste ich nicht, welche Nahrung ein Wasserspeier im Allgemeinen zu sich zu nehmen pflegt und experimentierte mit diversen Pflanzen. Nach längeren Phasen von Übelkeit, die sich mit solchen von Euphorie gemischt hier und da mit wirklich interessanten Geruchs-, Geräusch und Farbempfindungen abwechselten, stellte ich fest, dass pflanzliche Kost nicht wirklich mein Ding ist.
Ich entschloss mich dazu, es in eine andere Richtung zu versuchen und verzehrte meine erste Ratte. Nachdem aber jedoch weitere Familienmitglieder zu mir kamen, weil sie ihren Großvater vermissten und ob ich ihn denn gesehen hätte, strich ich Ratten gedanklich von meinem Speiseplan.
Einer inneren Stimme folgend, versuchte ich der Priesterschaft stets aus dem Weg zu gehen. Leider kam es eines Tages zu einer unliebsamen Begegnung, die mich dazu veranlasste meiner angestammten Heimat den buckligen Rücken zu kehren und mich in die Büsche des dichteren Dschungels mittwärts zu schlagen.
Nach tagelanger Wanderung wurde der Urwald immer lichter und wich schließlich vollends zurück. Ich wanderte immer weiter und gelangte in eine Wüstengegend.
Da hier das Nahrungsmittelangebot und nicht zuletzt das Wasser eher gering sind, gelangte ich vom Wandern über das Umherirren schließlich zum Dahinkriechen.
Ich weiß nicht, ob man es Glück nennen sollte, doch am Morgen nach meiner körperlichen Kapitulation erwachte ich inmitten von Leuten, die mich sitzend umringten und die ich noch nie zuvor gesehen hatte.
Die überaus große Wärme, die sich innerhalb kürzerer Zeit an einer rückwärtigen Region meines Körpers ausbreitete, ließ mich schmerzerfüllt und die Menschengruppe schreckerfüllt aufschreien.
Allerdings dauerte es nicht lange, bis der Missionierungseifer, die offensichtliche Furcht vor mir überwog. Man erzählte mir von Om und warum er nicht nur der bessere, sondern überhaupt der beste Gott sei. Ich erhielt neben theologischem Unterricht jede Menge Schriften und Flugblätter und nachdem ich gestehen musste, nicht lesen zu können, auch noch entsprechenden Unterricht.
Ich zog mit dieser Truppe in Richtung eines „Sündenpfuhls“, wie sie es nannten, den sie trocken zu legen gedachten. Ich war ganz gespannt darauf, was das wohl sein mochte und hatte nur eine vage Vorstellung von einem großen Schlammloch von ähnlicher physischer und olfaktorischer Konsistenz, wie jenes, der ich meiner Erweckung verdankte.
So erreichte ich schließlich Ankh-Morpork und meine Begleiter nach einem Vorstoß ins Herz der Verderbtheit das Ende ihrer irdischen Existenz. Später erfuhr ich, dass sich selbst Wächter nie allein in die Schatten begeben, es sei denn, man sei Depressiv und hege Selbstmordabsichten oder sei schlicht verrückt.
Die Wächter, die mich zitternd an eine Regenrinne geklammert vorfanden, brachten mich zunächst auf die Wache. Dort gelang es endlich, die Regenrinne aus meinen Klauen zu befreien und seinem fluchenden weil wartenden Besitzer zurückzugeben.
Das ich jedoch in der Wache einem von meiner Art begegnete, die sich auch noch genauso lebendig bewegte, wie ich und nicht so reaktionsträge, wie meine Familie zuhause, verblüffte mich dann doch. Meine Entscheidung stand fest: hier bleibst du.

In meiner Ausbildungszeit musste ich zwei Dinge schmerzlich erkennen:

1.) Kaufe keine Würstchen mit Brötchen von TMSIDR Schnapper!

1.1) Esse NIEMALS Würstchen mit Brötchen von TMSIDR Schnapper, wenn du schon nicht auf Punkt 1.) gehört hast!!

1.2) Kaufe überhaupt nichts von TMSIDR Schnapper!

Zu der inzwischen langen Liste von WAS DU NICHT ESSEN DARFST WEIL DU ES NICHT VERTRÄGST gehören seit meiner Tarnungsübung auch Tauben, da ich wohl zu extremen Allergiereaktionen neige, sobald ich eine davon verspeist habe.
Der Besuch bei einer Selbsthilfegruppe brachte mich zu der Erkenntnis, dass ich nicht der einzige in Ankh-Morpork bin, der unter den Einflüssen bestimmter Substanzen zu leiden hat.

Die Ausbildung in GRUND habe ich hinter mich gebracht. Nach meiner erfolgreichen Bewerbung bei SUSI, absolvierte ich meine Ausbildung zum Gerichtsmediziner auf eine mehr oder weniger holprige Art und Weise. Derzeit ermittele ich noch an einigen seltsamen Hauseinstürzen, die irgendwie mit zwei Ameisenarten in Zusammenhang stehen.

In der Zwischenzeit hat sich unser Laborant Tut'Weh dazu entschlossen, auch die GeMe Ausbildung zu absolvieren. Traurigerweise hatte ich die zweifelhafte Ehre, die erste Obduktion zu überwachen, die der Feldwebel an einer plötzlich im Labor aufgetauchten Leiche durchführte.

Die Ereignisse rund um den machtgierigen Angriff des Grafen Stroganoff haben mir gezeigt, dass viele meiner Ansichten über meine Mitwächter deutlich zu korrigieren sind. Der Mut und die Entschlossenheit, die ich da zu sehen bekam, war wirklich überraschend und hat mich viel enger an die Wachefamilie gebunden.

Nicht allzulange nach den Vorkommnissen wurde ich befördert und darf mich nun Obergefreiter nennen. Eine Beförderung, die ich nicht erwartet hatte.
Kurz darauf machte ein unglaubliches Gerücht die Runde: Der Kommandeur ist verschwunden...

Nach einer eher merkwürdigen Erfahrung mit zwei verrückten Spaßvögeln, bin ich inzwischen vorsichtiger, was das Thema Vertrauensseligkeit anbelangt. Nun ja, sicher ist man ja nie, aber es hat mich gelehrt, zweimal hinzuschauen.

Nach nunmehr dreieinhalb Jahren in der Wache musste ich erkennen, dass ich überhaupt keine Hobbies habe. Ich trage meinen Sold nicht mal in eine Kneipe, sondern verbringe statt dessen meine Dienstfreie Zeit auf meinem Wohndach. Ich fasste den Entschluss, mir ebenfalls eine erquickliche Nebenbeschäftigung zuzulegen. Und da diese auch eine intellektuelle Herausforderung darstellen sollte, wandte ich mich dem Kochen zu.
Dumm war nur, dass ich von dem Thema nicht die leiseste Ahnung hatte. Mein erster Versuch einer gefüllten Gans, stieß nicht auf die erhoffte Resonanz. Doch man wächst nur mit seinen Aufgaben und jedes Scheitern ist nur eine andere Form der konstruktiven Kritik!
Da ich mir sicher bin, dass vor allem die Präsentation der Speisen den Appetit anregt, habe ich mich um professionelle Hilfe bemüht und Bortel Teerwaldssohn aufgesucht, der weit und breit als einer der besten Meister für Körpergestaltung gilt.

Im täglichen Einerlei der Pathologenarbeit merkt man gar nicht, wie die Zeit verrinnt und plötzlich ist man Hauptgefreiter.


Sieger des Monats APRIL 2008 im Abteilungspokalwettbewerb der Stadtwache von Ankh-Morpork!

Aktualität: Letzter Fall: 11.09.2016 – Letztes Charakterisierungs-Update: 23.09.2019