Einer für alle, alle für einen

vollendet am 26.12.2001



Gibt es nicht...


Rascaal Ohnedurst

"Du hast wohl zu oft von Hägars Abfälle genascht, Mann..." knurrte Hautmann Rascaal Ohnedurst.
Der Vampir stand im Büro des Kommandeurs der Stadtwache von Ankh-Morpork und hatte sich drohend über den Schreibtisch gebeugt. Beschriebene Blätter, mit Wurstfettflecken übersäte Aktendeckel und die Reste von Rince drittem oder viertem Frühstück wirbelten gleich einem Schneesturm in den Spitzhornbergen durch den Raum und beugten sich nur sehr widerwillig den Gesetzen der Schwerkraft, bevor sie lautlos (im Falle des Frühstücks mit einem ekelhaften und undefinierbaren Klatschen) den Boden berührten.
Ohne den Hauch eines Lächelns starrte Rince den wütenden Vampir an.
"Der gnädige Herr beliebt zu scherzen... oder?" wagte Rascaal einen Vorstoß.
"Habe ich jemals gescherzt oder auf mein drittes warmes Frühstück verzichtet?" gab der Kommandeur zu verstehen "ist Frau Willichnicht beliebt bei der Frühschicht oder macht Hägar schmackhaftes Essen...?"
"Ich habe das Prinzip verstanden, okay?" knurrte der Vampir.
"Die FROGs sind einfach viel zu unproduktiv. Immer nur trainieren, trainieren und vorbereitet sein, immer auf Bereitschaft... ist ja ekelhaft, dieser Eifer. Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder so aktiv werden würde?" predigte Rince, holte ein mit triefenden, marinierten Rippchen belegtes Brötchen heraus und biß inbrünstig mit einem schmatzenden Geräusch hinein... lange Reden machten ihn immer hungrig.
"Zu weniger Verbrechen... vielleicht... nur falls das irgend etwas mit der Wache zu tun haben sollte..." fügte Rascaal bitter an.
Kommandeur Rince Miene verfinsterte sich und er ließ das Brötchen sinken.
"Du solltest dein Glück nicht zu sehr strapazieren, Hauptmann Ohnedurst! F.R.O.G. wird aufgelöst und damit basta!" drohte Rince, öffnete eine Schublade und zog eine Liste heraus. "Ihr macht nichts, mit dem andere Wächter nicht auch klar kommen. Hier ist die Versetzungsliste für deine Leute und für dich. Wegtreten, Hauptmann!"
Der Vampir starrte seinen Chef einen Moment lang mit einem Blick an, der Rince bis ins Mark frösteln ließ, nahm sich den Zettel, ohne auch nur einen Blick drauf zu werfen und verließ grußlos das Büro.

***

2 Stunden später in Rascaals Büro:
An Venezias gelegentliches Gemurmel, welches manchmal aus dem Faß der Püschologin in der Ecke kam, hatte Hauptmann Ohnedurst sich schon längst gewöhnt, doch als sich nun die ganze F.R.O.G.-Truppe in dem kleinen Büro des Vampirs mit seinem Dachfenster und seinem massiven Balken versammelt hatte (Malachits Anwesenheit war auch nicht gerade platzsparend), schwoll der Lärmpegel entnervend stark an.
Wohlwollend betrachtete er seine Leute. Rascaal hatte die Abteilung ganz alleine aus dem Boden gestampft und sie hatten sich mehr als einmal bewährt
Von wegen nie brauchen! Aber wenn wir sein wohlgenährtes Hinterteil retten sollen, dann ist unser kleiner Krustenbrecherfrosch gern gesehen, dachte der Vampir auf seinem Balken sitzend.
Leutnant Knurblich kam auf das dunkle Holz geklettert, drängte sich an dem schnurrenden No-Name vorbei und zupfte an Rascaals Umhang.
"Ja, ja Veni.. ich weiß" seufzte der Vampir und richtete sich auf "Ruhe da unten!"
Schlagartig verstummten alle Gespräche und neugierige Augenpaare richteten sich gespannt auf die Gestalt über ihnen (Naja, eigentlich mußte Malachit noch immer ein wenig nach unten schauen).
"Leute, ich werde es kurz machen: F.R.O.G. wird aufgelöst, mit sofortiger Wirkung. Warum, kann ich euch nicht sagen und ich werde auch zu diesem Zeitpunkt keine Fragen beantworten!" ließ Rascaal die Bombe hochgehen "Jeder von Euch wird einen Platz in einer anderen Abteilung zugewiesen bekommen."
Die Enttäuschung war greifbar und es baute sich eine Spannung auf, die No-Name fauchen ließ.
"An dieser Stelle möchte ich jedem von euch für euren Einsatz danken, den ihr für diese besondere Abteilung geleistet habt. Ihr könnt stolz auf euch sein. Diejenigen von euch, die eine Abordnung zu G.R.U.N.D. haben, werden dort verbleiben... der Rest, nun ja, hier ist die Liste von Rince!"
Der Vampir gab seiner Stellvertreterin den gefalteten Bogen Papier.
"Wo gehst du hin?" wollte der auf Malachits Schulter sitzende Oberleutnant Gonzo wissen.
"Die F.R.O.G.-Abzeichen sind im Laufe des Tages an Leutnant Knurblich auszuhändigen!" befahl Rascaal, Gonzos Frage komplett ignorierend. "WEGTRETEN"
Veni schaute zu Rascaal hoch und wandte sich dann an die unschlüssig rumstehenden Wächter.
"Ihr habt den Vampir gehört... als bewegt euch!"

***

"Als das Büro bis auf No-Name leer war, zog Rascaal einen Bogen Papier aus einer Box am Balken, faltete es und steckte es in einen Umschlag, den er mit dem Wort "Kündigung" beschriftete und ihn dann versiegelte.
"Reeeeeeeeeeeggiiiiiiiiiiiiiiie!" rief er.
Die kleine Klappe in der Mauer wurde beiseite geschoben und der kleine, aber muskulöse Meldedämon erschien im Eingang zur Röhre. Er setzte gerade zur seiner üblichen flapsigen Begrüßung an, gefolgt von den üblichen Beleidigung, als sich Rascaal Hand in umschloß und er mit unnachgiebig auf Ras Gesichtshöhe hob.
"Denk nicht mal dran, Kumpel... nicht heute!" knurrte der Vampir und etwas in seinem Blick machte Reggie Angst und ließ ihn schweigen. "Bring den Umschlag in 10 Minuten zu Rince... nicht früher, verstanden?"
Reggie nickte stumm.
"Na prima." War Rascaals einziger Kommentar, als er sich runterbeugte und Reggie zurück ins Röhrensystem schnipste.
Dann nahm er sich No-Name vom Balken, verstaute ihn in der Innentasche seines Umhangs und schaute sich nochmal in seinem Büro um.
Kalte Wut packte ihn.
Er riß seinen reich verzierten Offiziersdolch aus der Scheide und rammte ihn mit einem Wutschrei bis zum Heft in das Holz des Balkens.
Ohne sich noch einmal umzuschauen, verließ er das Wachhaus.

14. 11. 2001 14: 53

Humph MeckDwarf

"SEALS??? Ich soll zu den SEALS??? Das ist doch nicht sein Ernst, oder?", schrie Eca auf.
Humph seufzte. Sie schrie jetzt bereits seit einer Stunde herum, was sich Rince nur einbildete, ob er vielleicht auf den Kopf gefallen sei oder ähnliches.
"Als was eigentlich?", fragte er leise.
"Weiß ich doch nicht! Sieh doch selbst nach! Da hast du den Wisch!", schnauzte sie ihn an und gab Humph den Zettel, auf dem stand, dass er jetzt nicht nur kurzfristig sondern für längere Zeit wohl Ausbilder sein würde.
"Verkehrsexpertin? Naja, ist doch wenigstens mal ein ruhiger Job, Eca."
Sie funkelte ihn böse an: "Ich WILL keinen ruhigen Job, ICH WILL NICHT ZU DEN SEALS!!!"
Sie schmiss wieder einmal ein Buch durch den halben Raum. Humph blickte sie an. Noch nie hatte er sie so wütend gesehen, irgendwie machte ihm das Angst. Dann blickte er sich um. Sie hatten sich gerade erst ihr 'gemeinsames' Büro eingerichtet (eigentlich waren es zwei Büros mit einem gemeinsamen kleinen Vorraum) und jetzt sollten sie es schon wieder verlassen müssen? Humph seufzte. Wozu hatte er sich dann das blöde Kommunikationssystem ausgedacht? Um dann erst aus FROG raus zu fliegen? Er sollte mal mit Rince reden. Aber was brachte das schon? Frustriert blickte er zu seiner Schwester zurück, die gerade dabei war, die Einrichtung total zu demolieren. Plötzlich kam ihm eine Idee.
"Sag mal, Eca, wieso wird FROG jetzt eigentlich aufgelöst?"
"Hast du Ras nicht zugehört? Er konnte es nicht sagen!"
"Eher wollte er es nicht sagen, nicht?"
"Was macht das für einen Unterschied? Wir wissen es nicht."
"Ja, aber vielleicht sollten wir mal herausfinden, was los ist?"
Eca hielt inne in ihrer Wut: "Wie meinst du das?"
"Eca, überleg mal. Fällt dir irgendein Grund ein, warum unsere Abteilung geschlossen werden sollte?"
"Nein.", kam es wie aus der Pistole geschossen.
"Ist dir die Frustration aufgefallen, die Ras hatte, als er mit uns redete?"
"Er ist ein Vampir, Humph. Da sieht man so was nicht! Außerdem kann Ras sich beherrschen!"
"Er schon, aber seine Katze nicht.", er zwinkerte Eca zu.
"Was meinst du damit?"
"Eca, No-name hat mich nicht ein einziges Mal angefaucht. Sie war nur in Ras' Nähe."
"Ja, und?"
Humph seufzte: "Du weißt doch besser als ich, dass Tiere sich ihrem Besitzer verbunden fühlen, irrelevant ob lebend oder untot. Schließlich beschäftigst du dich etwas damit."
"Ja, ich les darüber.", sie zuckte mit den Schultern, "Aber das heißt nicht, das es stimmt."
"Nehmen wir an es stimmt. Das heißt, Ras war total fertig, so wie sich No-name benahm."
"Ich wäre auch fertig, wenn man mir meine Abteilung wegnimmt, Humph!"
Er seufzte: "Stimmt auch wieder…. Naja, aber es gefällt mir trotzdem nicht."
"Mir auch nicht."
"Er hat alles für uns getan, nicht?"
"Ja, hat er!"
"Und wir haben unsern Job geliebt, nicht?"
"Könntest du ENDLICH sagen, worauf du hinaus willst?"
"Wir MÜSSEN verhindern, dass FROG geschlossen wird. Und dazu müssen wir herausfinden, warum es so ist!"
Sie blickte ihn an: "Ja, da hast du recht. Wie fangen wir's an?"
"Ich bin sicher, dass die anderen auch bei FROG bleiben wollen. Also werden die uns sicher helfen!"
"Da hast du wohl Recht."

Zwei Stunden später waren sieben Wächter der Abteilung FROG in der größeren Wohnung von Joschi und saßen in einem Kreis (okay, Malachit stand, da Joschi keinen Sessel für Trolle hatte). Und schon begann die Besprechung zwischen Zaddam Boschnigg, Venezia Knurblich, Gold Moon, Ecatherina Erschreckja, Gonzo, Malachit und Humph MeckDwarf, alle stolze Mitglieder der Abteilng FROG.
"Okay", begann Veni, "Erster Punkt der Tagesordnung: Wir haben Ras nicht gefunden! Wo ist der bloß?"

14. 11. 2001 20: 46

Zaddam Boschnigg

„Und was hatte der Dolch in seinem Balken verloren?“, Veni versuchte sich ein Bild über die Situation zu machen, denn sie war es, die den Dolch gesehen hatte, als sie zur Beratung gerufen wurde und Ras holen wollte.
„Keine Ahnung!“, meinte Humph. Die anderen stimmten ihm zu.
„Jemand Vorschläge wo wir suchen könnten?“
„Beim ihm zu Hause?“, schlug Humph vor.
„Wo ist das?“
„Öhm keine Ahnung. Dann nimm dir Goldi und geh Rince fragen!“
„OK.“ Humph stand auf.
„Warte, erst. Wir müssen vorher noch einiges klären!“ Humph setzte sich wieder.
„Wo könnten wir noch suchen?“
„In der Bahre?“, meinte Gonzo.
„Auch gut.“
„Malachit? Du gehst gleich mit ihm.“
„Einverstanden.“
„Noch was?“
„Ja“, meldete sich Zad zu Wort,“ wir könnten Haufen-Hubert fragen. Der könnte wissen wo sich Ras befindet. Er war immer ein guter Freund von ihm.“
„Zad geh ihn mit Eca fragen!“
„Und du?“
„Ich? Ich gehe Rince mal auf den Zahn fühlen was das soll und ob der noch eine Ahnung hat, wo sich Ras befinden könnte. Abmarsch! In zwei Stunden spätestens hier klar?“
„Ja, Mä‘äm“, kam es von allen außer Lt. Gonzo, denn dieser nickte nur.

***Derweil irgendwo in einer dunklen Ecke***

Ein Gestalt greift in ihren Umhang. Und lässt seine Hand mit einem schwarzen Miauenden etwas wieder erscheinen. Die Hand fährt ein zweites mal unter den Umhang und lässt eine Schale mit Futter auftauchen.
„Hier für dich!“, reicht er der Katze das Futter,“ das reicht erst einmal.“
Der Schemen greift wieder unter den Umhang und holt ein rundes etwas hervor, in das er sofort genüßlich hinein beißt. Er bückt sich hinunter und streichelt die Katze: „Nicht mehr lang und wir sind aus der Stadt heraus. Dann beginnt der schwere Abschnitt der Reise, aber vorher muss ich noch was holen...“

***Im Büro von Kommandeur Rince***

„Womit kann ich euch helfen?“
„Wo ist Ras?“
„Weiß ich nicht. Ich habe von ihm auch seit der Auflösung von FROG auch nichts mehr gehört wenn man mal davon absieht!“, er reichte Gold Moon einen Zettel, auf dem folgendes stand:

Sehr geehrter Rince.
Hiermit möchte ich meine sofortige Kündigung einreichen. Die Abteilung FROG war alles, was mich bei der Wache hielt. Da sie nun nicht mehr existiert, habe ich keinen Grund mehr in der Wache zu verweilen und auch der Posten als verdeckter Ermittler bei DOG interessiert mich nicht. Versuch nicht mich finden zu lassen, es hat eh keinen Zweck.
Gruß
Rascaal Ohnedurst, ehem. Hptm. Stw. AM.

P.S. Richte allen ehemaligen FROGs von mir aus, das ich stolz war die Abteilung mit solchen Mitgliedern leiten zu dürfen!

„WWWWWAAAAAAASSSSS?????“, über schallte Venis Ausruf alles.

14. 11. 2001 21: 32

Rascaal Ohnedurst

Klagend richtete sich No-Name wieder auf.
Würde der Bleichkopf mit dem allerdings ziemlich angenehmen Geruch es denn nie lernen? dachte sie. Ihre Katzenfutterzeiten lagen doch längst hinter ihr. GERADE ER müßte das doch wissen. Da half es auch nicht, daß er diesen komischen Saft aus seinem Freßchen zusätzlich noch in den Napf träufelte. Der Geruch war zwar klasse... aber der Geschmack...
Allein schon bei dem Gedanken daran sträubten sich No-Names Nackenhaare.
"Miiiiiiiiiiiaaaaaauuuuuuuuuuuu!" klagte er seinem Herrchen sein Leid.
"Vergiß es No-Name. Du kennst die Regeln: Willst du etwas mit Blut, dann mußt du es dir selber jagen gehen." entgegnete der überzeugte Vegetarier. "Na los, Kleiner, ich warte hier so lange auf dich."
Mit einem genervten Schnauben und dem Gedanken an seine lebenden Artgenossen, von denen die Meisten das Essen nach ihrem Geschmack durch ihre Besitzer serviert bekamen, drehte sich der kleine Kater elegant um und war mit einem einzigen Satz hinter der nächsten Mauer verschwunden.
Zurück blieb der Vampir, mit sich, seinen Gedanken und den ersten Regentropfen allein.
Im Prinzip mußte er nicht aus der Stadt raus. Rascaal war zwar mit Gründung der FROGs ins Wachhaus gezogen, um immer erreichbar zu sein, hatte sich jedoch einen kleinen und geheimen Unterschlupf bewahrt.. nur für alle Fälle, insbesondere solchen wie diesen.
Außerdem hing er sehr an Ankh-Morpork, der Wache und vor allem an seiner Abteilung... ehemaligen Abteilung verbesserte er sich in Gedanken.
Kalte Wut überkam ihn, als er an sein Gespräch mit Rince dachte. Was, bei allen Knollen dieser Stadt, hatte Rince nur zu einem solchen Schritt getrieben? Der Vampir war der dienstälteste Hauptmann der Wache und kannte Rince schon lange... und das, was sein Chef getan hatte, kam einem Pflock durch sein schon lange nicht mehr schlagendes Herz gleich.
PLATSCH... ohne es zu merken, hatte Hauptmann Ohnedurst immer mehr Druck mit seiner Hand auf die Knolle darin ausgeübt. Nun hielt er nur noch Knollenmatsch in der Hand, der zähflüssig und rot-violett auf das Kopfsteinpflaster troff und von wo sich sofort kleine Rauchsäulen empor kräuselten.
Nein, er würde noch hier bleiben. Die alte Rechnung, die er noch immer weit außerhalb der Stadt mit jemandem offen hatte, würde er ein anderes Mal begleichen. Es würden noch andere Gelegenheiten kommen.
Er hatte Rince eine nette Karte hinterlassen, von der der Kommandeur noch nicht einmal wußte, daß es ein Trumpf war, der stechen würde.
Bei diesem Gedanken mußte Rascaal Lächeln. Ihm standen alle Möglichkeiten offen... er mußte sie bloß zu nutzen wissen.
No-Name kam geschmeidig auf der Mauer entlang geschlichen und sprang dem Vampir vor die Füße.
"Na du kleiner Racker, da bist du ja wieder... bist du endlich satt?" fragte er und entdeckte dann die halbtote Maus, die sein Kater ihm als Geschenk vor die Füße geworfen hatte. "Bah... nein danke... mir ist schon schlecht. Komm, gehen wir in unser kuschliges Versteck. Ich muß nachdenken!"

14. 11. 2001 23: 02

Ecatherina Erschreckja

Gold Moon hielt Veni zurück, die gerade über den Tisch weg auf Rince zu rasen wollte.
"UND DAS ERWÄHNST DU NUR SO BEILÄUFIG??", Veni wurde ganz rot im Gesicht und Gold Moon hatte Mühe sie festzuhalten. Besser gesagt, sie hätte sie sowieso gleich loslassen müssen, hätte Humph ihr nicht geholfen.
"Eh, Sir. Warum wir eigentlich hier sind. Weißt du vielleicht, wo Ras wohnt, bzw. vorher gewohnt hat, bevor er ins Wachhaus zog?", wollte Humph die Stimmung etwas entschärfen.
"Gute Frage. Ehrlich gesagt, ich hab keine Ahnung. Darüber haben wir noch nicht geredet, wo genau sein Unterschlupf liegt.", der Kommandeur starrte Veni groß an.
"DUU... DUU.. WAS DENKST DU DIR EIGENTLICH DABEI?? WARUM HAST DU DIE ABTEILUNG AUFGELÖST??", der Kommandeur wurde sichtlich kleiner.
"Veni, beruhig dich."
"ICH WILL MICH ABER NICHT BERUHIGEN!"
"Hättest du die Abteilung nicht aufgelöst, wäre alles in Ordnung.", warf Gold Moon ein, die wegen der Anstrengung schon ziemlich schwitzte.
"Jetzt hört mal gut zu. Ich bin hier der Kommandeur. Ich weiß ja, dass euch das hart trifft, aber hier entscheide immer noch ich. Ein wenig Respekt wäre sehr angebracht."
"Hehe, wenn wir gerade bei einer Aussprache angelangt sind, willst du das Dickerchen nicht gleich mal fragen, ob er mir nicht doch ein Gehalt zahlen will? Wie es aussieht, gibt’s bald wieder freie Stellen."
"Halt die Klappe, mit dir redet niemand.", so schnell könnte Humph gar nicht reagieren, hatten seine Worte schon den Mund verlassen, gefolgt von schallendem Gelächter in seinem Kopf.
"WAS FÄLLT DIR EIN FELDWEBEL?"

Eca ging neben Zad her und fluchte, nicht nur innerlich. Das war ja ne Glanzleistung. Einfach so zu SEALS versetzt. RUM hätte sie ja noch verkraften können, SUSI wäre ok gewesen, aber SEALS? Und dann noch als Verkehrsexpertin? Was interessierten sie Eselkarren oder überfüllte Strassen? Das hatte Rince sicher absichtlich gemacht. Wäre sie jetzt in seinem Büro, der könnte was erleben. So sauer wie sie jetzt war, wäre es ihr egal gewesen, ob sie danach rausgeworfen worden wäre oder nicht. Und dann noch zur Krönung musste sie mit einem Leichensammler reden, anstatt die Bahre zu besuchen, wie Mala. Was hatte der Troll schon davon.
"Eca, komm schon. Es ist doch gar nicht soo schlimm."
"Ach sei still."
"He, ich will dir doch nur helfen", er legte seinen Arm um sie.
"Ich hasse das. Ich hasse Leichen, ich hasse SEALS, ich hasse den Kommandeur. Warum tut er mir das an? Gerade wo mir ein Job gefällt, versetzt er mich und lässt mich den Verkehr regeln. So was macht doch kein anständiger Wächter."
"Das war aber nicht sehr nett von dir."
"Ich weiß das. Ich will heut auch gar nicht nett sein.", sie wollte gerade Zads Hand wegschubsen, als eine einzelne Rote Beete über ihren Weg rollte. Sie sahen sich suchend um, schauten in jede Ecke, horchten gespannt jede Bewegung. Doch da war nichts.
"Was sollte das jetzt? Spielt jetzt sogar schon Ras mit uns?", Eca war kurz vorm Auszucken, als sie von weiten Haufen-Hubert sahen.
"Eh, Zad?"
"Ja, Eca? Hast du dich wieder beruhig?"
"Halt mich für paranoid. Aber wenn hier ne rote Beete herumtollt, einfach so, und dann finden wir den Typen den wir suchen, was sagt uns das?"
"Das Ras uns einen Tipp geben wollte?"
"Nein, Ras ist genauso hinterhältig wie alle Chefs. Ich bin mir sicher, der Haufen-Hubert hat keine Ahnung, wo Ras sich versteckt."
"Eh, und warum sollte er das ganze tun?"
"Ich bin mir sicher, Ras hat was vor. Er will uns nur auf ne falsche Fährte hetzen. Oder er will Rince beweisen, wie gut wir sind, auch wenn er gegen uns arbeitet. Aber eins steht fest, hier ist was faul."

14. 11. 2001 23: 50

Venezia Knurblich

"WAS FÄLLT DIR EIN, FELDWEBEL?" Rinces Worte hallten wie Donnerschläge durch den Raum, brachen sich an den Wänden und prallten auf die Gehörgänge der Wächter zurück.
Der Kommandeur hatte jetzt endlich auch die Beherrschung verloren, sein Hinterteil hatte sich unter erleichtertem Ächzen des Stuhls leicht in die Höhe gehoben, sein beeindruckend stattlicher Oberkörper lehnte auf den Armen, welche schwer auf dem Schreibtisch aufgestützt waren.
Niemand konnte sagen, ob sein Gesicht rot vor Anstrengung oder vor Zorn war, jedoch ließ die Stimmung im Raum auf Letzteres schließen.
Humph wollte gerade zu einer Entschuldigung ansetzen, eine Erklärung stammeln als sein Gehirn ihm eine rot blinkende Alarmmeldung schickte; es war still geworden, viel zu still.
Wie von einer unsichtbaren Kraft gezogen richtete sich sein Blick auf die auf dem Tisch stehende Venezia, die er an einem und Gold Moon am anderen Arm gepackt hatte.
Sie war still geworden, ihre Miene war erstarrt, ihre Kieferknochen traten hervor als würde sie versuchen mit ihrem Oberkiefer den Unterkiefer zu durchstoßen. Der Arm, den er festhielt fühlte sich hart wie Stahl an, so sehr spannte sie die Muskeln an, in ihren Augen konnte er ein auf Rince gerichtetes böses Funkeln erkennen, welches er in ihren Augen noch nie gesehen hatte.
"Gold Moon, raus hier... schnell!", zischte er seiner Kollegin zu.
Diese wollte zu einer Erwiderung ansetzen, jedoch hielt irgendwas in Humphs Blick sie davon ab.
So schnell und so leise sie konnten verließen die beiden das Büro.
Kaum hatte Gold Moon die Tür hinter sich geschlossen brach im Inneren des Raums ein Orkan aus...

10 Minuten später war alles vorbei... Stille breitete sich dort aus, wo eben noch unmenschliches Kreischen und Brüllen geherrscht hatte.
"Ob wer... zu Schaden gekommen ist?" Gold Moon schaute ihren Kollegen besorgt an.
"Ich hoffe nicht. Aber ich glaube Rince ist der einzige neben Ras der Veni gewachsen ist, wenn sie... so was hat."
Schweigend lehnten die beiden sich an die Wand neben der Tür und warteten.
Lange dauerte es nicht, da öffnete sich diese und die Gnomin trat in den Gang. Sie sah aus als hätte sie gerade die silbergraue Horde bekämpft, ihre Haare standen in alle Richtungen und ihre Kleidung war mehr als verrutscht.
"Lasst und gehen, wir haben hier gerade nichts mehr verloren." Ihr Tonfall bildete imaginäre Eiszapfen, stolz fuhr sie herum und rauschte mehr oder weniger elegant (immer noch hatte keiner die Treppe für Minderheiten angepasst) ins Erdgeschoss herunter.
Bevor die anderen beiden der Gnomin folgten warf Gold Moon noch einen verstohlenen Blick in das Büro des Kommandeurs; Rince saß wieder am Schreibtisch und hatte den Kopf in die Hände gestützt, er bewegte sich keinen Millimeter.

15. 11. 2001 6: 36

Humph MeckDwarf

Eine halbe Stunde später befanden sich Gold Moon, Humph und Veni weiterhin auf der Suche nach ihrem Hauptmann. Nachdem Humph allen Mut zusammengenommen hatte und Veni gefragt hatte, ob sie vielleicht wieder auf seine Schulter wolle, hatte sie gemeint, ihr wäre derzeit seine Manteltasche lieber. Also hatte er sich hinuntergelassen und Veni hatte sich hineingesetzt. Seit dem hatte er ständig das Gefühl, dass seine linke Seite kälter war als die rechte und fröstelte permanent. Dabei rieb er sich alle zwei Minuten den linken Arm.
Jetzt blickte er kurz in seine Manteltasche und sah, dass die Gnomin anscheinend erschöpft eingeschlafen war.
Gold Moon blickte Humph an: "Was ist?"
"Sie schläft."
"Hast du sie jemals schon so erlebt."
"Nicht ganz so, aber fast."
"Wirklich? Wann?"
"Darüber will ich wirklich nicht sprechen, Goldi."
Er erinnerte sich noch zu gut daran. Es war bei einer ihrer Therapiestunden gewesen, in der er sich wieder einmal 'unverbesserlich' gezeigt hatte, wie es Veni ausgedrückt hatte. Plötzlich war sie explodiert und es waren zwanzig Minuten gefolgt, die er nie vergessen würde. Damals war er wie in Trance aus dem Büro gekommen und hatte kein Wort mehr sprechen können. Er konnte sich erinnern, dass Zad ihn gefragt hatte, seit wann er ein Zombie sei, so bleich schien Humph gewesen zu sein. Auf Antwort hatte Zad damals vergeblich warten müssen. Danach war Humph drei Tage ohne Bewegung daheim gesessen, nichts gegessen, nichts getan. Bis Veni ihm eine unverständliche Nachricht geschickt hatte: DIE SITZUNGEN SIND TÄGLICH, HUMPH!!!!!

"Humph?", Goldi riss ihn wieder aus seinen Gedanken.
"Was?"
"Ich hab dich was gefragt…"
"Oh, tut mir leid, ich war kurz weg."
"Wie immer!", tönte es in seinem Kopf.
"Halt den Mund, du hast mir heute schon genug Schwierigkeiten gebracht."
"Pah, Veni hatte doch nur darauf gewartet!"
"Schön, aber ich nicht! Ich hab schon geglaubt er feuert mich!"
"Wäre das so schlimm?"
"Natürlich!"
"Humph?", Gold Moon meldete sich wieder.
"Oh, sorry, was hast du noch mal gefragt?"
"Zum dritten Mal: Wo sollen wir den Hauptmann suchen? Hast du ihn jemals woanders als in seinem Büro gesehen?"
"Naja, in der Bahre, manchmal auch im Eimer, wenn wir gerade etwas feierten."
"Aber eigentlich immer im Büro, nicht?"
"Das liegt daran, dass das Büro sein Zuhause war!", kam es schlaftrunken aus der linken Manteltasche, "Könntest du mich jetzt auf die Schulter nehmen, Humph?"
"Sicher.", Humph nahm die Gnomin behutsam aus seiner Tasche und setzte sie sich auf die Schulter.
"Er war dort zuhause?", Gold Moon blickte Veni fragend an.
"Ja, er hat zwar mal erwähnt, dass es noch einen Ort gibt, auf den er sich aufhält, aber eigentlich daheim war er nur im FROG-Büro."
"Vielleicht finden wir doch dort noch etwas?", meinte Humph.
"Du meinst außer dem Dolch?", fragte Veni.
"Könnte doch sein, oder?"
"Tja, kann sein, so genau hab ich nicht geschaut. Ich hab gesehen, dass er nicht da ist und den Dolch. Das hat mir gezeigt, dass er weg ist."
"Kann der Dolch nicht bedeutet haben, dass er wieder kommt? Ein 'Es wird uns wieder geben und dann gehört das Büro – und der Dolch- wieder mir'?"
"Könnte sein, Humph. Vielleicht sollten wir uns wirklich mal umschauen.", meinte Veni und die drei Wächter gingen Richtung FROG-Quartier.

"Hey, ihr! Wartet kurz!", Rina Lanfear rannte an ihnen vorbei und stellte sich vor sie.
"Hallo, Rina, was willst du?", fragte Humph, der sie am Besten kannte.
"Ich hab Informationen für euch."
"Aha, wieso, Rina?", fragte Veni.
"Nur inoffiziell, Mam. Außerdem wurdest du uns bei RUM als neue Abteilungsleiter-Stellvertreterin zugeteilt, Veni."
"Ich weiß, dass interessiert mich aber gerade weniger."
"Darum geht's aber auch nicht, Veni."
"Was denn?"
"Rince hat eine Abteilungsleiter-Besprechung wegen FROG-Mitglieder anberaumt."
"Was, wieso?", fragte Humph.
"Nun, man hört, dass er überlegt, euch jetzt ganz zu feuern. Wegen 'persönlicher Differenzen', wie er es ausdrückt."
"WAS? Was bildet sich dieser fette Nichtsnutz eigentlich ein?", schrie Veni.
Humph ignorierte Veni kurz: "Rina, warum erzählst du uns das?"
"Alle Abteilungen fühlen mit euch mit. Wir können nur nichts tun, weil Rince den ausdrücklichen Befehl gegeben hat, ja nichts über die Sache mit FROG zu sagen. Lewton meinte nur, wir sollten euch wenigstens sagen, dass ihr wahrscheinlich bald nicht mal mehr Wächter sein werdet. Mehr können wir leider nicht tun."
"Das ist schon okay. Ist sowieso FROG-Sache!", meinte Veni.
"FROG existiert nicht mehr, Veni.", sagte Rina.
"FROG existiert noch, Rina!", sagte Humph scharf, "Nur weil Rince sich einbildet uns loswerden zu wollen und die ganze Wache glaubt, wir wären Geschichte, werden wir sicher nicht den Dienst quittieren! Wir SIND FROG und wir WERDEN IMMER FROG bleiben!"
"Und das mit ganzem Herzen!", ergänzte Gold Moon.
Veni nickte: "Einmal FROG, immer FROG."

15. 11. 2001 10: 59

Gonzo

Ein warmer Hauch kam Mala entgegen, als er so gefühlvoll wie möglich die Eingangstür der Bahre versuchte zu öffnen. Die Tür knackte und quietschte über soviel Gefühl, gab dem Treiben des Trolls dennoch nach und lies es über sich geschehen.
Der Troll betrat voller Stolz den, wie immer, voll gefühlten Schanksaal der Bahre. Er hatte zwar schon lange vergessen warum er hier war, doch er erinnerte sich, trotz der Wärme im Raum, an den kleinen Gnom, der auf seiner Schulter in gewisser Weise sein Hirn unterstützte.
Durch genaue Anweisungen manövrierte Oberstleutnant Gonzo den Trollfreund durch die Stube in Richtung Theke.
Ein kurzer Blick durch den Raum, verriet den beiden Wächtern, zumindest einem von beiden, dass der gesuchte Lieblingsabteilungsleiter nicht zu sehen war. Aber vielleicht hatte ihn ja jemand gesehen?
Ein pickliger Aushilfskellner lehnte an der Bar und schien zu schlafen.
„HALLO!?!“, schrie Gonzo, um den Lärmpegel zu übertönen.
„He, was is?“, meinte das Pickelgesicht nach einem sanften Klaps Seitens Malas.
„Ankh-Morpork Stadtwache, Abteilung FROG“, rief der Gnom aus voller Brust und mit vollem Stolz.
„Wir Kollegen suchen. Name sein Ohnedurst Rascaal“, stammelte Mala. „Du gesehen?“
„Nie gehört“, sagte der pubertierende Junge.
Gonzo wurde rot im Gesicht und begann zu schnauben. Jeder in der Bahre kannte Rascaal und ausgerechnet heute musste so ein Volltrottel den Laden schmeißen, der von nix ne Ahnung hatte. Er versuchte so freundlich wie möglich zu bleiben.
„Hör mal zu kleiner. Du sagst uns jetzt ob er hier war sonst wird sich meine Freund hier mal um deine Goldkronen kümmern. Er ist etwas so groß, dunkel gekleidet und hat einen etwas seltsamen Kater bei sich. Verstanden?“
Die Wutausbrüche hatte sich Gonzo bei Veni abgeschaut, aber er merkte, dass er noch lange üben musste.
„Schon gut, schon gut. Mach dich locker Alter,“ brachte das freche Bürschchen hervor und riskierte damit die sofortige Zerstörung. „Da war vorhin so ein Kauz mit Katze. Der hat nen Humpen Schnaps bestellt. Ich wollt ja nix sagen, der Kunde ist ja König. Dann hat der das ganze Ding in einem Zug weggesoffen, hat bezahlt und ist von dannen gestapft ohne ein Wort zu sagen. Er hat nur mal was von nem Kerl vor sich hin gesülzt, der ihn mal am Ars.. – ich meine – am Hinterteil lecken kann. Strunz oder Rimz oder so ähnlich.“
„Soll ich immer noch verprügeln ihn, Gonzo?“, meinte Mala als der Bursche seine Erklärung beendet hatte.
„Ne, lass gut sein. Hat er gesagt, wo er hingehen will?“
„Hey, Alter, ich hab keine Ahnung. Der war mir viel zu krass drauf!“
Eigentlich hatte er für solche Bemerkungen jedes mal einen Schlag verdient, aber Gonzo fuhr ohne Pause fort.
„Wann war das?“
„Hey, Al...“ der Junge stockte als Gonzo Mala ein Zeichen gab und dieser daraufhin die steinerne Faust ballte. „He..., ich mein: Das muss schon eine ganze Weile her sein. Ein paar Stunden bestimmt.“
„Gut, das genügt, hört sich ganz nach einem frustrierten Vampir an“, sagte Gonzo zu sich, ohne weiter auf den Rest zu achten.
„Mala wir gehen!“, befahl er.
„Ich wünsch euch noch krass viel Glück, für die mega Suche“, rief ihnen das Aushilfskellnerchen nach.
„Gonzo?“, fragte Mala.
„Ja?“
„Was bedeuten Wort „krass“?“
„Krass unwichtig, Mala!“, sagte er und sie verschwanden.

15. 11. 2001 14: 51

Gold Moon

Gold Moon, Humph und Venezia machten sich auf zu Rascaals Büro. Nur dort wußte erst mal keiner so recht wo er anfangen sollte. Also durchwühlten sie irgendwann einfach alles was sie fanden. Aber nach einer halben Stunde waren sie drauf und dran aufzugeben. "Hier ist einfach nichts was uns weiterhilft," stöhnte Gold Moon. "Ach komm schon irgendwo muss es doch etwas geben," versuchte Humpf sie aufzumuntern.
Grade als sie wieder anfingen zu suchen schaute der Meldedämon aus seiner Luke. "Was sucht ihr den hier?" wollte er wissen. "Sachen die uns weiterhelfen," war die einzige Antwort die er von Veni bekam. "Es ist wegen Rascaal stimmt's?" forschte Reggie weiter. "Ja was weißt du darüber?" fragte Gold Moon sofort.
Reggie überlegte: "Hm er war ziemlich aufgebracht als er mir den Zettel gab, so habe ich ihn noch nie erlebt. Das mit FROG scheint ihm ganz schön ans Herz zu gehen, auf jeden fall bat er mich einen Zettel Rince zu geben. Aber erst in 10 Minuten hat er gesagt und dann ist er einfach gegangen." "Sonnst hat er nichts gesagt?" hakten die Wächter nach. "Nein er hat noch seinen Dolch in den Balken gerammt, warum auch immer. Ich hab auch nicht so auf ihn geachtet, da ich ziemlich beleidigt war und immer noch bin wie er mich behandelt hat," kam die Antwort.
"Also seine Kündigung sollte erst nach zehn Minuten abgegeben werden," überlege Gold Moon. "Das heißt das er wirklich vor hat die Stadt zu verlassen oder sich irgendwo zu verstecken." "Er wird sich eher versteckt haben so sehr wie er an dieser Stadt hängt," meinte Venezia.
Nur wo war die allgemeine Frage.
Alle überlegten fieberhaft ob er ihnen gegenüber einmal etwas in bezug auf ein Versteck oder ähnliches erwähnt hatte. Aber natürlich hatte er das nicht, da es sonst ja kein Versteck mehr wäre. So kramten sie weiter in seien Sachen bis Gold Moon rief: "Hy schaut mal was ich hier gefunden habe!" Veni und Humph eilten zu ihr und was sie sahen warf nur noch mehr Fragen in ihren Köpfen auf.
Es war ein zerknüllter Zettel von Rince auf dem stand:
Hallo Rascaal.
Es tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber FROG wird aufgelöst. Eure Arbeit ist in letzter Zeit immer unproduktiver geworden. Ich habe es lange ignoriert und euch immer wieder gewähren lassen. Aber deine letzte Aktion hat mir dann doch endgültig gezeigt das FROG einfach keine Zukunft mehr hat. Komm bitte morgen früh in mein Büro damit wir alles weitere besprechen können.
Rince
Am Rand stand in Rascaals Schrift anscheinend wütend geschrieben; Ich habe nicht versagt und FROG ebenso nicht!
Was sollte das nun wieder? Keiner der drei Wächter konnte sich daran erinnern das Rascaal in letzter Zeit oder überhaupt etwas derart schlimmes gemacht hatte das Grund bestand FROG aufzulösen. Außerdem war die Wache sein Leben, er würde so etwas auch niemals absichtlich tun. Was war bloß los?

15. 11. 2001 17: 21

Rascaal Ohnedurst

Warum, warum, warum?
Immer wieder umkreiste dieses Wort seine Gedanken wie die Fliegen Hägars Mülltonnen… naja, eigentlich auch Hägars Essen BEVOR es in die Mülltonnen wanderte… und wenn man wirklich bei der Wahrheit bleiben wollte, dann waren Fliegen ein fester Bestandteil eines jeden Gerichtes in seinem Imbiss.
Warum, warum, warum?
Unzufrieden mit der ganzen Situation trat der Vampir mit Wucht gegen einen der schäbigen Stühle, die sein Versteck neben einem wacklige Tisch und einer harten Pritsche zierten. Mit einem ohrenbetäubenden Knall prallte das Holzgerippe gegen die Wand und tauschte seine Daseinsberechtigung als Stuhl um und verwandelte sich in einem handlichen Haufen Brennholz.
So ging es nicht weiter! Wie sollte er herausfinden, was das ganze Theater eigentlich sollte, wenn er keine Informationen bekam. Rascaal konnte sich zwar nicht vorstellen, dass das alles auf Rince Mist gewachsen war, aber man konnte ja nie wissen… schliesslich war der Vampir ja auch naiv genug gewesen zu denken, er könnte seinen Kommandeur von seiner Entscheidung abbringen.
Rascaal schüttelte den Kopf, als er darüber nachdachte, wie sehr er sich dabei zum Narren gemacht hatte.
Er brauchte Hilfe… aber keine seiner FROGs… noch nicht… er brauchte zuerst mehr Überblick, um seine weiteres Vorgehen zu planen.
Ausserdem war er sicher, dass sie sehr gut auf sich selber aufpassen konnten… und mehr.
Nein, er brauchte jemanden, der regelmässig in der wache auftauchen konnte, der nachrichten überbringen konnte, falls er Kontakt zu den FROGs brauchte und der die Courage hatte, möglicherweise sogar bis zu Rince vorzudringen und berichten konnte, wie er sich verhielt.
Er brauchte… ein breites, hämisches Grinsen vertrieb alle anderen Ausdrücke aus dem bleichen Gesicht des Vampirs und nahm dort genüsslich Platz.
Jezt wusste er genau, wen er brauchte und er wusste auch, wo er die Person finden würde.
Beschwingt tätschelte er seinen Kater noch einmal und trat dann in den anbrechenden Abend.

***

Es war ein langer Tag gewesen. Lang, weil er angefüllt gewesen war mit nutzlosen Dingen, nutzlosen Besuchen, die einzig und allein dazu dienten, sie von der Einsamkeit ihrer Wohnung fernzuhalten.
Seufzend warf sie die Tür hinter sich ins Schloss, holte ein Streichholz aus der Tasche, entzündete den Docht der Lampe an der Wand der karg eingerichteten Diele… und erschrak zutiefst, als sich die hochgewachsenen Gestalt neben ihr aus dem Halbschatten schälte.
“Duuuuuuuuuu?” fragte sie erstaunt, nachdem sie sich etwas beruhigt und ihr Gegenüber erkannt hatte.
“Ja, ich!”antwortete Rascaal und fing an zu lächeln. “Und ich fühle mich geehrt, dass du mich erkannt hast… Ich brauche dringend deine Hilfe, Frau Willichnicht!”

16. 11. 2001 0: 32

Venezia Knurblich

"Ich glaube kaum, dass wir hier irgendwas finden", schloss Venezia die Suche in Rascaals Büro ab. "Er ist zu intelligent als dass er in seinem Büro irgendwas haben würde, was uns zu seinem momentanen Aufenthaltsort führen würde. Das ist etwas, was einzig und allein Verbrechern vorenthalten ist."
Müde setzte sie sich auf den Boden und ließ ihren Blick noch einmal durch den Raum schweifen.
"Du hast Recht, Ras wäre nicht Ras, wenn wir nur ein bisschen in seinem Büro herumschnüffeln müssten. Aber so tun wir wenigstens was, und ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, was wir sonst tun könnten." Mit einem Seufzen ließ Humph sich neben seine ehemalige stellvertretende Abteilungsleiterin fallen und starrte auf das Loch im Balken, wo noch vor einiger Zeit der Dolch gesteckt hatte.
"Das Problem ist doch, dass wir nicht mal wissen, was eigentlich los ist. Und das wir in diesem Fall leider persönlich betroffen sind. Wenn ein Verbrechen stattfindet, fällt es mir leicht, das Ganze analytisch zu betrachten und nach Hinweisen zu suchen, aber diesmal..." Auch Gold Moon setzte sich zu den anderen beiden.
"Tja, wir wissen gar nicht, was eigentlich Sache ist... aber wie finden wir das raus? Rince hat ja schon eindrucksvoll bewiesen, dass er nicht vorhat, uns irgendwas zu sagen." Wieder seufzte Humpf tief.
Venezia sprang auf.
Erschrocken konnten Gold Moon und Humph eine merkwürdige Veränderung beobachten, welche die Gnomin überzog; sie streckte sich, setzte ein - wenn man auf 27cm große Gnominnen stand - verführerisches Lächeln auf und richtete ihre Oberweite in ihrem Decoltee zurecht.
"Kann ich euch für einen Moment vor die Tür bitten? Ich meine, ihr könnt gerne lauschen, aber für das was jetzt folgt muss ich allein sein." Wie zur Probe zwinkerte sie Humph zu.
"Schade, dass ich in deinem Kopf gefangen bin, Alter... die Kleine wäre was für mich!" erklang eine merkwürdig rau klingende Stimme im Kopf des Feldwebels.
"Hmm-hm" kommentierte er das Gesagte.
"Was hast du denn jetzt vor?" Überrascht musterte Gold Moon die Vorgesetzte.
"Ich besorge uns einen Spion, und jetzt husch, raus hier." Mit scheuchenden Handbewegungen geleitete sie die Beiden zur Tür und wartete, bis diese ins Schloss gefallen war.
Gold Moon und Humph knieten sich vor das Stück Holz und pressten ihre Ohren so fest wie möglich dagegen.
"Reggie", hörten sie im Inneren Venezia so lasziv wie möglich flöten.
Humph grinste Gold Moon an. "Sie kann ein ganz schönes Miststück sein."
Gold Moon grinste zurück. "Ja, aber das kann sie gut."

Fünf Minuten später erschien Venezia zuckersüß grinsend und mit leicht geröteten Wangen wieder vor der Tür. Viel zu hören war von dort aus nicht gewesen, ab und zu mal ein merkwürdiger Laut von Reggie, aber wenn die beiden anderen Wächter es sich so recht überlegten, wollten sie gar nicht genau wissen, was Venezia getan hatte, um Reggie dazu zu bewegen, für sie zu spionieren.
"Jetzt können wir wirklich wieder gehen. Hier in diesem Gebäude wird uns nichts mehr entgehen, dafür ist gesorgt."
Beinahe beschwingt hüpfte sie die Treppe herunter.

16. 11. 2001 6: 59

Humph MeckDwarf

Humph blickte Veni verwundert hinterher.
"Also, eines kann man euch echt nicht nachsagen. Ihr tut echt alles für eure Abteilung. Wie konnte sie das nur mit diesem kleinen, ekligen Aushilfsdämon machen, ist ja widerlich!", meinte der Kobold angewidert.
Humph lachte: "Wäre dir wohl lieber gewesen, wenn du der kleine, eklige Aushilfsdämon gewesen wärst, was?"
"Ich hätte ihr zeigen können, was ein richtiger Mann ist!"
"Natürlich… Schade, dass du nicht da oben raus kannst und deinen ach so männlichen Körper ihr nicht anpreisen kannst, was?"
"Bist du dir so sicher?"
"Was?"
"Hör mal, vielleicht denkst du wirklich, dass du mich schon vollständig unter Kontrolle hast, aber an deiner Stelle würde ich da aufpassen. Ich kann noch einige Sachen, die du gar nicht erahnst."
"Öhm… Lassen wir das Thema lieber."
"So ist's gut… Woah, wo nimmt die kleinen nur diese großen…"
"Äh, Veni!", sagte Humph laut.
Sie drehte sich um: "Ja, was denn?"
"Könntest du… ich meine wärst du so lieb… und würdest du deine Kleidung wieder so richten, dass man nicht alles so… ähm… gut sieht."
"Humph, Gnome und Menschen passen aber so gar nicht gut zusammen…", Veni lächelte ihn an.
"WAS? Öh, nein, nicht wegen mir! Ich will nur nicht die ganzen anzüglichen Bemerkungen von IHM hören, sonst muss ich mich gleich übergeben…"
"Ach, tut er das…", Veni setzte wieder eine verführerische Miene auf, "Könntest du mich mal kurz auf deine Schulter setzen, Humphie?"
"Natürlich!", Humph tat wie ihm geheißen.
"Danke.", sie richtete sich an sein Ohr und säuselte hinein: "Huhu, Kobold…"
"Öhm, das hilft nicht sehr jetzt, Ve…"
"Still, lass mich mit ihm reden und sag mir was er sagt."
"Okay."
"Kannst du dich noch erinnern, was Ras dir bei dem Bewerbungsgespräch von Humph gesagt hat?", säuselte sie nun weiter ins Ohr.
"Äh, meinst du das mit 'ich könnte dich da rausholen und es würde dir WIRKLICH nicht gefallen'?", fragte Humph.
"Genau das!", ihre Stimme veränderte sich schlagartig und wurde gefährlich: "Glaub JA nicht, dass ich – nur weil ich Ras bis zu den Knien geh – das nicht könnte. Ich RATE dir, LASS DIE BLÖDEN KOMMENTARE DA DRIN!"
"Auuu… Du hättest nicht so schreien müssen, das tut nur mir weh, nicht ihm!"
"Ich wollte nur meinen Standpunkt klar machen. Was sagt er?"
"Er ist ziemlich stumm… Könntest du das öfter machen?"
Veni ignorierte den letzten Satz: "Gut, dann können wir die Sache ja jetzt vergessen."
"Sehr überzeugend, die Süße.", hallte es in Humphs Kopf, "Ich steh auf resolute Frauen."
"Resolute Frauen… mit einer einzigartigen weiblichen Logik, was?", murmelte Humph.
"Was?", Gold Moon und Veni blickten ihn an.
"Oh… nichts! Lasst uns weiter gehen!"
"Das bringt mich darauf; wohin??", fragte Gold Moon.
"Wir müssen noch immer Ras finden, nicht wahr?", meinte Humph.
"Schon klar, nur WO!"
Veni seufzte: "Ich wünschte ich wüsste jemanden, der es weiß!"
Plötzlich ging Humph zielstrebig los, sodass Veni fast von ihm hinuntergefallen wäre.
"Wohin gehen wir, Humph?", fragte sie, als sie sich wieder gefangen hätte."
"Zu meinem baldigen Zuhause."
Gold Moon folgte ihnen: "Und was sollte das bringen?"
"Ich will mit Joschi reden, vielleicht kann sie uns helfen."
"Und wie sollte sie?"
Humph ließ die Frage unbeantwortet.

"Wieder zurück ihr drei?", Joschi blickte den dreien entgegen und lächelte Humph an.
"Joschi, weißt du, wo unser Hauptmann ist?"
"Woher sollte ich das wissen? Ist's mein Chef oder deiner?"
"Äh, ich dacht, du könntest es vielleicht wissen, weil… du weißt schon…"
"Du meinst, weil ich manchmal dem Patrizier einen Gefallen tu? Netter Gedanke, aber ich kann euch da auch nicht helfen. Willst du mich als Spürhund benutzen, Humphie?", sie hatte einen gefährlichen Unterton angenommen.
"Äh, nein! So meinte ich das nicht, es wäre ja möglich gewesen, dass du sein Versteck kennst. Du kennst dich ja ziemlich gut in der Stadt aus."
"Ich hab dich schon richtig verstanden, Humphie.", sie lächelte ihn an und er sah ein kurzes böses Blitzen in ihren Augen, "Hoff, ich zumindest… für dich…"
"Heute hast du irgendwie kein Glück mit Frauen, was?", meinte der Kobold.
"Ich sag jetzt nicht, wessen Schuld das vorhin war…"
"Fehlanzeige, was Humph?", fragte Veni.
"Aber ich kenne jemanden, der kennt sich weit besser aus in der Stadt als ich.", sagte Joschi nun.
"Ja, wen?", Gold Moon blickte sie neugierig an.
"Gaspode?"
"Wer?", fragte Humph.
"Gaspode. Das ist ein Hund, der Menschensprache spricht, Humphie."
"Du meinst diese Promenadenmischung, wegen der ich immer Kekse in meiner Manteltasche hab, weil er jedes Mal vor mir steht und ich ihm einfach eines geben muss?"
"Genau der!"
"Der kann REDEN?"
"Ja, und nicht nur das.", Joschi lächelte.
"Versteh ich nicht"
"Musst du auch nicht, Humph.", mischte sich Veni ein, "Aber sie hat recht, er ist ein Hund. Und Hunde kommen rum in der Stadt. Also könnte es sehr wohl sein, dass er etwas weiß."
"Außerdem weiß er überhaupt ziemlich viel.", meinte Joschi, "Er ist für einen Hund ziemlich intelligent. Wenn auch ein Schwein."
Humph blickte seine Verlobte kurz an.
"Keine Angst Humphie, ich kann mich schon wehren.", sie lächelte.
"Nun, wenn dem so ist… Auf zu Gaspode!", sagte Gold Moon.
"Wie finden wir den?"
"Leg eine Keks-Spur. Könnte funktionieren." Joschi lachte.

16. 11. 2001 10: 22

Zaddam Boschnigg

„Warum eigentlich nicht?“, überlegte Humph, während er Joschi kurz einen Kuß aufdrückte.
„Keine Ahnung“, meinte Veni,“ ist eigentlich keine so schlechte Idee.“
„Ich glaube wir sollten vielleicht mal eher den Stinkenden Alten Ron fragen!“, schlug Gold Moon vor.
„Wo soll der sein?“, hakte Humph nach.
„Ich denke mal unter der Messingbrücke!“, mutmaßte Veni.
„Dann wollen wir da doch mal hingehen!“
Das taten sie dann auch.

***Derweil bei Zad und Eca***

Sie hatten gerade mit Hubert geredet und Eca hatte recht gehabt. Er hatte keinerlei Ahnung wo sich Ras befinden konnte. Ras hatte ihm gegenüber zwar was von einem Versteck erwähnt, aber nicht wo es war. So zogen Eca und Zad ohne Informationen von dannen:
„Und nun?“, maulte Eca.
„Ich habe keine Ahnung. Wir sollten zu Humphs Wohnung zurückgehen und schauen was die anderen herausgefunden haben!“
„Ja, besser als nichts“, fügte sie sich in ihr Schicksal.

***Einblendung aus dem Versteck von Ras***

Ras nahm sich gerade die Einzelteile des Stuhles vor und warf gerade ein Bein aus dem äußerst kleinen Fenster.

***Bei Zad und Eca***

Sie waren gerade auf dem Weg zu Humph, quer durch die Schatten, als direkt vor ihren Füßen ein Stock aus dem Fenster flog.
„Was war das?“
„Sieht aus wie en Stuhlbein.“
„Scheinen wohl einen Ehekrach zu haben“, vermutete Eca, als die Beiden einen Wutschrei vernahmen.
Achsel zuckend setzten sie ihren Weg fort.

***An der Messingbrücke***

„Wer ist dieser Ron?“, wollte sich der Kobold in Humphs Kopf informieren.
„Ein stinkender alter armer Bettler!“, sagte Humph ins seinem Kopf.
„Und wie wollt ihr erkennen, wo er ist?“
„Man riecht ihn schon von weitem!“, sprach Humph laut aus, denn genau in dem Moment stieg ihnen ein Geruch in die Nase, der nur auf Ron hinweisen konnte.
„Er muss da unten sein!“, kommandiert Veni.
„Ja glaube ich auch“, bestätigte Gold Moon und rümpfte die Nase.
Gemeinsam stiegen die Wächter zum Flußufer herab und begaben sich unter die Brücke wo sie Ron vermuteten. Dem war aber leider nicht so.
„Was wollt ihr hier? Hä?“, fragte der Entenmann, ein weiterer Bettler.
„Wir suchen Ron.“
„Der ist nicht hier! Hä?“
„Wo ist der denn?“
„Weiß ich nicht. Hä?“ Betteln vermutlich. Hä?“
„Wo ist der Betteln. Hä?“, sagte Gold Moon besann sich dann aber, dass sie nicht seine Eigenarten übernehmen musste [1].
„Weiß ich nicht. Hä?“
„Wann wird er wieder hier sein?“
„Irgendwann heute Nacht. Hä?“
„Geht es nicht genauer?“
„Nein. Hä?“
„Kannst du uns denn vielleicht helfen?“
„Kommt darauf an. Hä?“
„Sagt dir der Name Rascaal Ohnedurst was?“
„Nein. Hä?“
„Gut dann hat sich das erledigt, aber du weißt vielleicht wo Gaspode ist?“
„Nein. Hä? Aber Ron müsste es wissen, nur wo der ist weiß ich ja nicht. Hä?“
„Du bist ein große Hilfe! Kommt Leute! Wenden wir uns wieder den Keksen zu...“, schlug Humph vor, aber irgendwie blieb ihn auch nichts anderes übrig.

16. 11. 2001 22: 57

Gold Moon

Also fingen sie an Kekse zu zerbröckeln und nach kurzer Zeit kam tatsächlich ein kleiner und struppiger Hund um die Ecke. Genüßlich fraß er die Keksstückchen auf. "Hallo Gaspode," begrüßte ihn Gold Moon die es gar nicht abwarten konnte mit einem sprechenden Hund zu reden. Erst als er alle Keksstücke gefressen hatte hob Gaspode den Kopf und sah sich alle in ruhe der Reihe nach an bis er erwiderte: "Tach auch."
"Wir würden dir gerne ein paar Fragen stellen," meine Hmph. "Ihr könnt ruhig fragen, nur das mit der Antwort ist eine andere Sache," antwortete Gaspode gelassen. "Hast du Rascaal in den letzten Stunden gesehen?" fragte ihn Venezia und schaut ihn mit einen ihrer
*wage dich etwas anderes zu tun als von dir verlangt wird und du wirst diesen Tag nicht heil überstehen* Blicke an. Aber Gaspode machte sich nichts daraus. "Meint ihr den Vampir mit der komischen Katze die sich ums verrecken nicht jagen läßt?" wollte er wissen. "Ja genau den," antwortete Gold Moon.
"Ich könnte ihn gesehen haben ja."
"Na gut was willst du für die Antwort?" fragte Humph etwas genervt.
"Ein Keks würde schon reichen."
Ein Keks wechselte den Besitzer.
"Vor etwa einer Stunde ist Rascaal in der Nähe der Schatten gewesen, fragt mich aber nicht nach dem Namen der Straße, ich erkenne Straßen meistens nur am Geruch und achte nicht auf die Namen."
"Weißt du ob er irgend ein Versteck hat in dem er sich manchmal aufhält?" wollte Venezia wissen und versuchte abermals ihren Blick einzusetzen.
"Last mich überlegen."
Humph warf dem Hund zwei Kekse zu. "Nun ja die meiste Zeit ist er im Wachhaus oder bei Humpen Hubert. Ach ja vor einem halben Jahr oder so hat er sich mal in einem Verlassenen Haus im Keller was eingerichtet, aber seitdem hab ich ihn da nicht mehr gesehen."
"Wo ist das Haus?" fragten alle Wächter gleichzeitig.
"Hm ziemlich am Rand der Stadt, aber wie gesagt ich habe es nicht mit Straßennamen, außerdem ist es fraglich ob dort nicht mittlerweile ein neues gebaut wurde."
"Kannst du uns trotzdem hinführen?" bat ihn Gold Moon.
"Ich euch führen?" Gaspode schaute Humph fragend an, worauf hin die letzten sieben Kekse den Besitzer wechselten. "O.k ich zeig euch den Weg, Wächtern hilft man doch gerne," sagte Gaspode daraufhin und lief grinsend und Kauend voran

16. 11. 2001 21: 42

Ecatherina Erschreckja

Zad und Eca redeten nicht viel, obwohl der Vampir es immer wieder versuchte. Sie überlegte, warum der Kommandeur das getan hatte. So ohne Absprache mit den anderen, das tat er doch sonst auch nicht. Dann verschwand Ras einfach so und sagte nichts. Und diese wahllosen Versetzungen, das passte doch gar nicht. Normalerweise wurde man gefragt. Ja, genau das war es, was sie so ärgerte. Nicht die Auflösung ihrer Lieblingsabteilung, oder das Verschwinden ihres Lieblingsabteilungsleiters. Das war zwar schlimm, und es gefiel ihr nicht, doch dass Rince einfach über ihren Köpfen ihr Leben entschied, dass ärgerte sie. Sie schlenderten gerade so dahin, als sie von weiten schon mehrfaches Stimmengewirr hörten. Sie hoffte, dass es Humph und die anderen waren, doch stattdessen fanden sie Mala und Gonzo. Irgendwie hatte sie ihr Weg zur Bahre gebracht. Sie begrüßten sich und erzählten sich die unwichtigen Neuigkeiten, um dann zu beschließen, dass sie die anderen suchen wollten. Ein Schatten flog schnell über ihren Köpfen hinweg und Eca sah automatisch nach oben. Sie war sich nicht sicher, doch sie glaubte, Les erkannt zu haben.
"Was macht die bloß hier, normalerweise kommt die nur, wenn ich in Gefahr bin. Verdammt, hier ist was faul.", redetet sie fast zu sich selbst, doch laut genug, damit es die anderen verstehen konnten.
"Wen meinst du damit?", fragte Gonzo verwirrt.
"Was, wie? Oh, nichts. Gehen wir lieber weiter."

Gaspode führte die Gruppe zu einem... Schutthaufen. Sollte da einmal ein Haus gestanden haben, war es garantiert nicht mehr dieses Jahrhundert gewesen, so sah es zumindest aus.
"Was soll das denn sein?", fragte Veni enttäuscht.
"Ich sagte euch ja, ich bin mir nicht sicher, ob es noch steht. Die Menschen müssen ja immer alles verändern."
"Und für das wolltest du so viele Kekse haben? Für nichts und wieder nichts?", fragte Humph genervt.
"He, was wollt ihr. Jetzt wisst ihr wenigstens, wo er nicht ist."
"Weißt du noch etwas, dass du uns sagen könntest?", fragte Veni drohendend.
"Gibt es noch einen Keks?", fragte Gas in einem unbekümmerten Tonfall.
"Nein, aber dafür hetz ich dir die Hundegilde nicht an den Hals du Flohbeutel.", Veni knurrte und Gaspode ging automatisch ein paar Schritt zurück.
"Na dann. Also wenn ich so nachdenke.. hm.. eigentlich, nein."
"DANN VERSCHWINDE ENDLICH, BEVOR ICH SAUER WERDE!"
"Oh, na gut dass du das noch nicht bist.", im großen Bogen machte er sich vom Acker, während er nach ein paar Meter stehen blieb, sich umsah und dann kurz schrie.
"Du bist doch der süße Pudel, der mir schon voriges Mal gehörig einen Korb gegeben hat, oder?"
"AAAAAAAAAAAH!!!", so schnell konnten die anderen gar nicht schauen, rannte Gas weg und Veni hinterher. Humph musste sich ein Lachen verbeißen, rannte dann aber seiner Vorgesetzten hinterher, genauso wie Gold Moon.

17. 11. 2001 0: 51

Venezia Knurblich

Keuchend und prustend hielten Gold Moon und Humph drei Straßenecken weiter inne. Irgendwann unterwegs hatten sie Venezias Rüstung von der Straße aufgeklaubt, was in Humph eine interessante Diskussion mit dem Kobold auslöste, wie es möglich war, mit einem so irrsinnigen Tempo die Straße herunterzuwetzen und sich nebenbei noch von den Riemen der Rüstung zu befreien, damit diese die Verwandlung in einen "Pudel" nicht behinderte.
Des weiteren hagelte es Vorwürfe, warum Humph nicht schnell genug gewesen war, so dass der Kobold wenigstens einen Blick auf die von ihrer Rüstung befreiten Venezia hätte werfen können.
"Wenn jetzt zwei Hunde wie irre durch die Stadt hetzen, dann holen wir die nie ein", schnaufte Gold Moon.
"Du hast Recht... wir sollten lieber hier warten, bis sie sich wieder beruhigt hat. Sie wird schon wieder zurück kommen."
Ächzend ließ sich Humph gegen eine Häuserwand prallen und langsam dran herunter rutschen. Oh ja, Pause, das war gut...

Viele Straßenecken weiter hatte Gaspode sich in einen seiner Unterschlupfe zurückgezogen, einen Verschlag aus nicht mehr ganz wetterfesten Wellpappe gefüllt mit noch beinahe ganz frischen Lumpen. Er machte es sich bequem, zog einen noch fast gar nicht verschimmelten Knochen unter einem löcherigen Hemd hervor und wartete auf Venezia.
Kurz darauf hätte ein Beobachter eine kleine schwarze Promenadenmischung, die ein wenig Ähnlichkeit mit einer mit Rabenfedern kreuz und quer gespickten Kartoffel hatte, schnüffelnderweise genau diesen Verschlaf aufsuchen sehen. Hätte dieser Beobachter in seinem Sprachenrepertoire auch noch über die Hundesprache verfügt, hätte er sogar die Unterhaltung, bestehend aus Bellen, Hecheln, Knurren und Jaulen mitbekommen können.
Aber es gab keinen Beobachter.

Mit etwas, was bei einem Hund einem Grinsen gleichkam blickte Gaspode auf. "Du wolltest mich sprechen?"
Die schwarze Promenadenmischung ließ sich auf dem Boden nieder und hätte eine Augenbraue hochgezogen, wenn sie gekonnt hätte. "Bist ja doch nicht so dämlich wie ich gedacht hatte."
"Hey, Vorsicht Lady! Außerdem hatte das nicht viel mit Intelligenz zu tun. Hat mich schon gewundert, dass deine Wächterkollegen dein Gefuchtel nicht mitbekommen haben. Also, was gibt's?"
"Sie suchen den Vampir."
"Ach, was du nicht sagst! Gut, dass du mir das mitteilst, von alleine wäre ich nie auf die Idee gekommen!"
"Du kannst ihn finden."
"Na klar kann ich das, dieses rote Zeugs stinkt fast noch schlimmer als der Ankh. Und Katzen, die nach Vampiren riechen gibt's in der Stadt auch nicht allzu viele. Die Spur aufzunehmen dürfte also kein Problem sein. Aber - und das habe ich mich vorhin schon gefragt - wenn ihr ihn finden wollt, warum suchst du ihn dann nicht? Dir dürfte es ziemlich leicht fallen, der Spur zu folgen. Du hast viel mit ihm zu tun, so viel, dass du sogar schon ein bisschen seinen Geruch angenommen hast. Du kennst ihn in allen Facetten. Du bräuchtest nur losschnüffeln und schon hättet ihr ihn."
"Richtig, und genau da ist der Punkt... Ras darf nicht gefunden werden!"
"Hä?"
"Ich weiß auch nicht, aber er hat irgendwas vor... er weiß, dass ich ihn finden könnte und ich denke, er baut darauf, dass ich erkenne, dass er nicht gefunden werden will. Ich suche ihn also nicht... ich wollte dir nur sagen, dass du das auch nicht tun sollst. Und wenn er dir zufälligerweise über den Weg läuft, erzähl es keinen, erst recht nicht den anderen Wächtern... klar?"
"Tja, geht mich sowieso nichts an... also ich weiß von nichts, kein Problem."
Venezia stand wieder auf und verließ die "Hütte".
Von draußen konnte Gaspode noch ein: "Und noch was, nenn mich nie wieder Pudel!" vernehmen, dann war sie weg.

"Da kommt sie!" Humph richtete sich auf und deutete die Straße hinunter.
Gold Moon nahm ihm Venezias Rüstung aus der Hand.
"Sei nett und dreh dich um, ja?" Sie deutete auf den kleinen Hund und dann auf die Rüstung in ihrer Hand.
"Äh, ja. Klar." Die paar Minuten, die Venezia zum Umziehen brauchte vergingen für Humph wie im Fluge, was zum größten Teil an dem Streitgespräch in seinem Kopf lag, da der Kobold sich beschwerte, die einmalige Gelegenheit, einen Blick auf Venezia beim Umziehen zu werfen, verpasst zu haben.
"Kannst dich wieder umdrehen, Humph. Was tun wir nun?" riss Gold Moon ihn aus der Diskussion heraus.
"Nun gehen wir zurück zum Treffpunkt. Die anderen warten bestimmt schon." Venezia streckte Humph die Hände entgegen, er setzte sie auf ihre Schulter und der Trupp setzte sich in Bewegung.

17. 11. 2001 9: 18

Humph MeckDwarf

Eine Stunde später waren die sieben wieder in Joschis Wohnung. Joschi war sogar so nett gewesen und hatte etwas zum Essen hergerichtet und alle aßen die jeweiligen Speisen.

Nach dem Essen seufzte Humph und blickte in die Runde. Erst jetzt fiel ihm auf, dass seine Schwester sich komisch benahm. Sie blickte sich die ganze Zeit um, um etwas zu suchen.
"Habt ihr etwas gefunden?", begann Gonzo die Besprechung.
Humph schüttelte den Kopf: "Nein, noch immer nicht. Scheint so, als würde er wirklich nicht gefunden werden."
"Das ist anzunehmen.", sagte seine Schwester sarkastisch, wobei sie sich wieder kurz umsah.
"Dann vielleicht er mal finden wollen uns?", Mala blickte in die Runde.
Alle blickten ihn verwundert an.
"Du meinst, er will nicht gefunden werden, aber wenn er das erledigt hat, was zu tun ist, wird er uns finden?", fragte Gold Moon.
"Ja."
"Das klingt vernünftig.", meinte Veni.
"Vernünftig? Der Kerl ist ein TROLL!!!", sagte der Kobold.
"Aber kein dummer Troll. Eben ein Troll mit normaler Trollintelligenz.", entgegnete Humph in seinem Kopf.
"Eben, wie kann ein Troll…"
"Diese Diskussion ist beendet, Nervensäge!"
Der Kobold schien nun beleidigt zu schmollen.
"Gut", meinte Humph, "Dann sollten wir vielleicht besser herausfinden, warum FROG aufgelöst wird. Rince war ja keine besonders große Hilfe letztens."
"Oh, richtig. Ihr habt Post bekommen.", sagte Joschi plötzlich, "Hier."
Sie legte sieben Briefe auf den Tisch mit dem Siegel der Stadtwache von Ankh-Morpork.
Humph nahm seinen und blickte hinein.
"Morgen ist unsere Entlassung!", murmelte er und blickte in die Runde.
"Toll, langsam, aber sicher geht mir Rince auf die Nerven!", sagte Eca erregt.
"Tja, Leute, ich schätze, da werden wir nichts dagegen unternehmen können.", meinte Veni, "Lasst es uns mit Würde machen. Das hätte Ras auch gesagt!"

Am nächsten Morgen standen sieben FROG-Mitglieder in einem Saal, indem alle Wächter versammelt waren. Die Wächter schienen alle nervös zu sein, viele scharten mit den Füssen. Keinen von ihnen schien es recht zu sein, was hier geschah und so gut wie alle blickten Rince verwirrt und böse an.
"Ihr habt eure Pflichten gestern vernachlässigt, um Dinge zu unternehmen, die euch nichts angehen. Ihr habt mich beleidigt und ihr benehmt euch eines Wächters nicht würdig! Da fällt mir ein, wo sind die anderen FROG-Mitglieder?"
"Die haben Frust-Urlaub, SÖR!", das Wort Sir wurde von Veni äußerst zynisch betont.
"Aha, verstehe. Nun, nichtsdestotrotz werdet ihr hiermit vom Dienst in der Stadtwache entlassen. Ich kann keine Wächter brauchen, die GEGEN meinen Befehl arbeiten! Und jetzt, eure Abzeichen und Uniformen bitte!"
Die sieben standen in Zivil da und hatten ihre Uniformen säuberlich in der Hand zusammengelegt. Sie legten die Uniformen nun auf den Tisch und die Dienstmarken darauf.
Danach bewegten sie sich aus dem Saal. Hätte sie jemand ganz genau beobachtet, hätte er aber gesehen, dass jeder von ihnen ein kleines Frosch-Abzeichen an ihrer Zivilkleidung angelegt hatte.

"Eins versteh ich nicht.", Humph sah wieder in die Runde.
Die FROG-Mitglieder saßen wieder bei Jo0schi und grübelten über die nächsten Schritte.
"Das heißt, sogar zwei Dinge."
"Was denn?", fragte Veni.
"Erstens, woher wusste Rince, dass wir alle hier sind?"
"Das ist eine äußerst gute Frage!", meinte Zad.
"Meint ihr, er hat Spione auf uns angesetzt? Warum sollte er das tun?", Gold Moon sah verwirrt aus.
"Das sollten wir vielleicht auch heruasfinden.", sagte Veni, "Und das zweite, Humph?"
"Zweitens, Rince muß doch wissen, dass wir unsere Arbeit ernst genommen hätten und derweil eben auch in den anderen Abteilungen Dienst gehalten hätten und nebenbei weiter nach Antworten gesucht hätten. Jetzt aber haben wir mehr als genug Zeit, um herauszufinden was los ist."
"Vielleicht wollte er gerade das?", fragte Eca.
"Oder er wollte uns aus der Wache haben, weil wir dort zu viel schnüffeln könnten.", meinte Gonzo.
"Oder beides?", fragte Mala.
"Kann sogar sein.", Veni seufzte. Noch mehr Fragen und noch immer keine Antworten.

17. 11. 2001 12: 04

Gold Moon

In der nächsten Zeit kamen immer mehr Wächter die ihnen ihr Beileid aussprachen. Keinem gefiel es so recht das sie gefeuert waren und alle wunderten sich was mit Rince nur los war. Einige boten sogar ihre Hilfe an, aber sie wollten nicht das noch mehr da hinein gezogen werden, sonst würde nachher noch die halbe Wache entlassen.
Aber wie sollten sie nur an Antworten kommen? Venezia hatte noch mal den Meldedämon gefragt, aber aus ihm war nichts vernünftiges raus zu bekommen. Nur das sich Rince in letzer Zeit allgemein anders als sonst verhielt und das nicht nur bei FROG.
Was sollten sie nur tun? Es bestand allgemeine Ratlosigkeit, keinem wollte so recht etwas einfallen. Aber es mußte eine Lösung gefunden werden.
So verbrachten sie die nächsten Tage damit alle möglichen Leute die etwas mit Rince zu tun hatten über ihn auszufragen, aber keiner sagte etwas was ihnen wirklich weiter half. Aber alle meinten das er schneller zu beleidigen sei als früher und seine Ruhe eingebüßt hätte.
Sie fragten sogar die Magier ob etwas ungewöhnliches vorgefallen wäre, rein aus Ratlosigkeit. Aber auch dort bekamen sie nur "Die üblichen Zaubersprüche sind schief gegangen, uns gehen die Froschpillen aus und nein alles ist normal," als Antwort.
Irgendwann hörten sie von einigen Wächtern das mittlerweile auch fast keine Rekruten mehr angenommen würden. Es würden jetzt alle sorgfältig von Rince persönlich geprüft und die meisten wieder nach Hause geschickt.
Was sollte das nun wieder, früher wurden einfach alle genommen die sich meldeten und wenn überhaupt erst nach einer Probezeit rausgeschmissen.
"Rince verheimlicht irgend etwas und will absolut nicht das es an die Öffentlichkeit kommt," überlegte Gold Moon als sie sich mal wieder bei Joschi trafen, "Ich meine es kann doch sein das Ras und wir zu viel darüber wissen, was auch immer es sein mag und deswegen entlassen wurden. Und jetzt nimmt er nur die Rekruten von denen er sicher ist das sie sich nicht in Sachen anderer einmischen werden," "Ja wäre ne Idee, nur was ist es von dem wir etwas wissen und warum nur wir und die anderen nicht? Das mußt du auch bedenken Gold Moon," meinte Ecatherina.
"Ja das wäre noch eine Frage zu den hundert die wir schon haben," antwortete Gold Moon.

17. 11. 2001 21: 25

Rascaal Ohnedurst

Seit Jahren kam Frau Willichnicht pünktlich um 07:10 Uhr in die Wache, um ihren Tag mit irgendwelchen, meist in der Nacht erfundenen Beschwerden, feierlich zu beginnen.
Auch an diesem Morgen ging sie bedächtigen Schrittes durch den greifbaren Morgennebel auf das Wachhaus am Pseudopolisplatz zu. Wie jeden morgen versuchte sie, so flach wie möglich zu atmen.. schließlich wohnte sie schon seit 35 Jahren in der Stadt. Einmal hatte sie morgens auf ihrem Rundgang einen Touristen gefunden, der den Fehler begangen hatte, zur falschen Zeit in der falschen Stadt geatmet zu haben. Nie würde sie den Anblick vergessen, seinen eitergelben Regenmantel in Verbindung mit seinem blau angelaufenem Gesicht und dem panisch aufgerissenen Augen.
Doch heute war es anders. Zum ersten Mal in ihrem langen und beschwerdereichen Leben, war sie aufgeregt, hatte Lampenfieber und einen trockenen Mund.
Die gestrige Nacht hatte ihr Leben grundlegend verändert. Nicht nur, daß sie zum ersten Mal ein paar Stunden in Gegenwart eines ihrer Meinung nach ziemlich übelriechenden Vampirs verbracht hatte, nein, zum ersten Mal hatte sie jemand um Hilfe gebeten. Zugegeben hatte sie sich fast übergeben müssen, als Rascaal nachdenklich eine dieser rötlich-violett glitzernden Dinger hervorgeholt hatte, doch hatten ein paar Hiebe mit ihrem Markenzeichen einem spezialgehärtetem Regenschirm, die Kräfteverhältnisse schnell wieder hergestellt.. und doch... der Vampir hatte das gewisse Etwas, dem man sich nicht entziehen konnte.
"Deppschutiii" würde sie sich nennen, denn schließlich war sie nun so eine Art Hilfswächter, brauchte einen Rang und den hatte sie mal in irgendeinem Klicker gehört... Qualmende Armbrüste hieß der.
Energisch schob sie die letzten Fetzen des Nebels beiseite und öffnete die Tür zum Wachsaal und sofort merkte sie die Spannung, die über dem ganzen Wachegeschehen lag. Schließlich war sie eine Expertin für diese Uhrzeit des Wachegeschehens und wußte sofort, was der Vampir gemeint hatte, als er sie vor einer Veränderung gewarnt hatte.
Langsam näherte sie sich dem Wachetresen. Perfekter hätte es garnicht sein können. Rascaal hatte ihr genau gesagt, nach wem sie Ausschau zu halten hatte und außerdem hätte sie die rote Zipfelmütze garnicht übersehen können, selbst wenn sie durch übermäßigen Würstchengenuß blind geworden wäre.
"Guten Morgen, Feldwebel Swires!" sagte Frau Willichnicht in Richtung des Wichtelfräuleins.
Swires erstarrte in ihren Bewegungen. Konnte es sein? War es wirklich schon so spät? Nein, ihr winziger Taschendämon hatte sie um 07:05 eigentlich warnen müssen. Doch da stand sie.. in voller Größe und blitzenden Augen.. der Schrecken der Wache... Frau Willichnicht.
"Äääh.. wie geht es dir an diesem schönen Morgen, Feldwebel?" fragte Frau Willichnicht und sah sich wie der Held in dem Klicker mit einem glänzendem Stern auf dem Pseudopolisplatz auf und abstolzieren.
Die Wichtelin hatte nun ein Problem: Niemals hatte Frau Willichnicht eine derartige Frage gestellt, noch war sie freundlich zu einem Wächter gewesen.
"Äääääää... gut?" antwortete die Swires vorsichtig und schaute sich um, ob nicht irgendwelche Ikonografen auf sie gerichtet waren. Doch alle anderen Wächter im Wachsaal taten möglichst unbeteiligt, um ja nicht Frau Willichnichts Aufmerksamkeit zu erregen.
"Gut... Feldwebel Swires, ich hätte gerne jemanden der Anteilung F.R.O.G. gesprochen!" verlangte sie "Wenn es nicht zuviel Mühe macht."
Swires ließ sich den letzten Satz noch einmal auf der Zunge zergehen und rückte sich die Zipfelmütze zurecht.
"Ääääääh.. Du Frau Willichnicht du... äääähh, die Abteilung gibt es nicht mehr und die Wächter sind alle entlassen worden!" presste Swires hervor. Noch nie in ihrer schon recht langen Karriere hatte sie sich so unwohl in ihrer Haut gefühlt.
Auch Frau Willichnicht kam nun ins Schwitzen. Darauf hatte sie der Vampir nicht vorbereitet.
"Weißt du.. ähem, weißt du, daß wir einen gemeinsamen Freund haben?" fragte sie vorsichtig.
Nervös fuhr die kleine Wichtelzunge über die trocken gewordenen Lippen. Was, bei allen Frühschichten konnte sie und diese.. Person... bloß für gemeinsamen Bekannte haben.
"Ach...?" stammelte sie.
"Ja, einen mit einem intelligenten Geruchsproblem!"
Wie Schuppen viel es von Swires Augen. Nie hätte sie mit dieser Möglichkeit gerechnet... aber ein Irrtum war ausgeschlossen: Frau Willichnicht hatte eine Nachricht von Hauptmann Ohnedurst.
"Und.. ähem... was sagt unser Freund?" fragte sie vorsichtig.
"Er hat eine Nachricht für unsere grünen, anscheinend vom Aussterben bedrohten Freunde... glaub ich!"
Unauffällig trat Feldwebel Swires über die Tresenplatte auf Frau Willichnicht zu.
"Und?"
"Sie lautet: Was macht einen Führer zum Geführten?" platzte es aus der alten Frau heraus. "weißt du was das bedeutet?"
Swires dachte einen Moment drüber nach.
"Nein, leider nicht, aber unseren Freund versteht man meistens nicht. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?" fragte die Wichtelin und rollte die Augen in Richtung Kollegen.
Frau Willichnicht begriff schnell.
"Oh, ja, natürlich.. ich habe da noch ein paar Beschwerden. Untragbare Zustände sind das!" sagte sie laut und versuchte sich dann so unauffällig wie es eine einzelne Person an einem langen Tresen nur konnte zur Tischplatte runter zu beugen.
"Und ich muß mal kurz zu Rince...!" räusperte sie, wobei ein außenstehender Beobachter hätte meinen können, daß sie mit der Tresenplatte redete und nur auf ihre Zelle warten würde.

18. 11. 2001 1: 23

Zaddam Boschnigg

"Aber du kannst...", setzte Swires zu einem Widerspruch an.
"Aber was? Ach so, das war nicht an mich gerichtet? Dann ist ja gut", mit einem Lächeln drehte sich Frau Willichnicht um uns spazierte in Richtung Rince's Büro. Swires atmete erleichtert auf, wie auch der Rest des Raumes, und in diesem Falle war WIRKLICH auch der Raum gemeint. Kaum war Frau Willichnicht die Treppe herauf stürmte auch schon ein Wächter zum Wachhaus der Krösselstraße um zu berichten was sich ereignet hatte.

***Wachhaus in der Krösselstraße***

Der "Bote" war gerade wieder verschwunden als EX F.R.O.G. Zaddam Boschnigg das Wachhaus erreichte und es betrat. Rugosch, einer seiner ehemaligen Rekruten, saß gerade hinter dem Tresen.
"Hallo Rugosch!"
"Morgen Siääääääddam!", sprang der Wächter auf und salutierte aus Gewohnheit.
"Ja, ja. Ich möchte zu IA."
"Das geht nicht!"
"Wieso geht das nicht?"
"Weil Rince ein Verbnot erlassen hat. Den EX-F.R.O.G.s ist der Aufenthalt im Wachhaus nur hier im Hauptraum gestattet."
"WAS? Ich möchte eine Anzeige erstatten."
"Ja die nehme ich auf."
"Nein, die ist streng vertraulich und nur für IA gedacht."
"Das geht leider nicht."
In diesem Moment betrat kam Angie aus ihrem Büro nach unten, um etwas zu holen.
"Morgen Zad! Es tut mir Leid was geschehen ist."
"Tja. Es geht aber um was anderes, das ich hier bin."
"Worum denn?"
"Ich möchte Anzeige gegen einen Wächter erstatten."
"So? Dann komm mit in mein Büro!"
"Angie, du weißt das es verboten ist?"
"Nicht wenn er jemanden Anzeigen möchte."

Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, begaben sich die Wächter nach oben in Angies Büro.

"So, wen möchtest du denn Anzeigen?"
"Niemanden, ich möchte dich um deine Hilfe bitten."
"Wobei und wieso gerade mich?"
"Dich, weil ich mir von dir als so ziemlich einziger Person verspreche das du es tust, und weil du die entsprechenden Befugnisse hast. Wir brauchen immer die neuesten Informationen aus dem Wachhaus. Und wir brauchen jemanden der mal Rince auf den Zahn fühlt und mehr über die Gründe für Auflösung und Entlassung der F.R.O.G. zu erfahren."
"Du weißt was du da von mir verlangst? Ich setz dabei meinen Job auch aufs Spiel."
"Ich weiß, aber bitte tu es für F.R.O.G., tu es für Ras, tu es für Sid und mich. BITTE!"
Angie grübelte. Man sah ihr an, das ihr das alles nicht gefiel aber schließlich willigte sie ein.
"Na gut. Aber nur weil ihr es seid und du mich gebeten hast!"
"Danke." Zad war hoch erfreut. "Wenn du mich suchst, du kennst ja meinen Unterschlupf."
"Ja den hast du mir mal gezeigt. Und wenn du Infos willst, vorhin war ein Wächter aus dem Wachhaus am Pseudopolisplatz hier. Der hat erzählt, das Frau Willichnicht eine Nachricht für die euch hatte, von Ras."
"Welche?", Zad "war jetzt ganz Ohr"
"Sie sagte: Was macht einen Führer zum Geführten?"
"Das soll Ras sie überbringen lassen haben? Danke Angie!"
Erfreut sprang Zad hoch, umarmte Angie kurz drückte ihr einen Kuß auf und stürmte aus dem Wachhaus. Angie blieb, ein wenig von dieser komischen Verabschiedung überrascht, zurück.

Zad machte sich auf den Weg zu Joschi. In einer halben Stunde war dort treffen und Besprechung.
Er war eigentlich ganz gut gelaunt, er hatte einen Spion gewonnen, und eine Nachricht von Ras erhalten, als er einen Menschenauflauf vor sich sah. Mittendrin, war ein Mann mit einer Schriftrolle, die er laut verlaß:

"Kommandeur Rince, der Stadtwache von AM, setzt ein Kopfgeld von 100 AM$ auf ehemalige Wächter der Abteilung F.R.O.G. aus. Gesucht werden: Gonzo, Venezia Knurblich, Zaddam Boschnigg, Ecatherina Erschreckja, Humph MeckDwarf, Gold Moon, Malachit, Sidney, Garagos der Steinerne, Majona und Lilly. Alle Lebend oder Untot! Des weiteren gibt es ein Kopfgeld von 200 AM$ für Rascaal Ohnedurst, nur Untot!"

Der Sprecher beendet seine Vorlesung und schnell zog sich Zaddam seine Kapuze über und verschwand in einer Nebengasse. Er konnte gerade noch, nachdem er die schwarze Gestalt bemerkt hatte, dem Dolchstich ausweichen und die Gestalt entwaffnen und in einem Griff festhalten.
"Ein Assassine?"
"Ja?"
"Werden wir jetzt schon gejagt?"
"Ja, auf euren Kopf gibt es Geld. Jeder F.R.O.G. ist 2000AM$ Wert, außer diesem Rascaal, der ist 5000$ Wert. Wenn du mich entkommen lässt, wird das Geld auf deinen Kopf vermutlich auf 2500$ steigen."
"Klingt verlocken, aber woher weiß ich, dass du mich dann nicht sofort wieder angreifst?"
"Ich bin Assassine, kein Totschläger. Ich habe auch meine Ehre!"
"Auch wieder war, aber ich mache es lieber etwas anders..."
Mit voller Kraft stieß Zaddam den Assassinen von sich und verwandelte sich sofort in eine Fledermaus und flog davon.

***Kurz darauf bei Joschi***

Die F.R.O.G.s waren versammelt und Zaddam hatte gerade alle Neuigkeiten berichtet.
"Was wir nun machen?", versuchte Mala etwas beizutragen.
"Ich denke wir sollten uns verstecken", schlug Humph vor und fing sich von seinem Kobold die Bemerkung: "Was anderes kannst du auch nicht", ein.
"Ja, aber wo?"
"Ich wüsste was."
"Was denn?"
"Ich habe ein paar Keller und Dachböden, wo niemand außer mir hingeht. Einen davon könnten wir nehmen", schlug Zad vor.
"Ja ganz meine Meinung!", bestätigte Gonzo.
Die Gruppe pflichtete ihm bei und machte sich marschbereit. Humph verabschiedete sich noch kurz von Joschi, weil nicht sicher war wann und wo sie sich wiedersehen würden. Die Gruppe brach auf und war nach kurzer Zeit an einem alten Gebäude angekommen. Durch einen dunklen und leicht versteckten Eingang kamen sie in einen Keller. Er war sehr gemütlich eingerichtet und hatte gerade genug Platz, dass sie alle im Notfall dort nächtige konnten, denn in ihre Wohnungen konnten sie nicht zurück. Die Zimmeraufteilung verlief auch ganz gut, nur Eca, die heute sehr schlecht gelaunt war beschwerte sich bei Zad:
"Warum muss gerade ICH, mir ein Zimmer mit Humph teilen?", sie hob ihn hoch und drückte ihn an die Wand.
"Weil ich dachte das du es mit deinem Bruder aushalten kannst."
"Woher weißt du das Humph mein Bruder..."
"Darf ich dir nicht sagen."
"Ach und wieso nicht?"
"Weil ich es nicht sagen darf."
"Wir sprechen uns noch!", fauchte ihn Eca an ließ dann aber zu Gunsten der Teambesprechung von ihm ab.

Was machen wir nun, angesichts der neuen Situation?", eröffnete Veni die Besprechung.

18. 11. 2001 15: 54

Ecatherina Erschreckja

Ecatherina lehnte an der Wand und hörte den anderen angespannt zu. Das Ganze nahm jetzt schon ziemlich verrückte Züge an. Öfters schweiften ihre Gedanken ab. Irgendwie musste Les das geahnt haben. Was wusste sie bloß drüber. Eca beschloss, sie anschließend einmal danach zu fragen. Immerhin war Lestra über die Geschehnisse in AM sehr informiert.
"Was könnte Ras damit meinen?", hakte Goldi schon des öfteren nach.
"Hm.. Führer.. das könnte Rince sein.", übernahm Eca mal das Wort.
"Zum Geführten. Vielleicht bedeuten diese Worte, dass der Kommandeur das nicht freiwillig macht. Das er nur ne Marionette ist. Hm, vielleicht steckt auch der Patrizier dahinter. Oder..", Eca überlegte, ".. vielleicht sind seine Sinne verwirrt, kontrolliert.", wieder dachte Eca haarscharf nach.
"Er ist also nicht er selbst.", kommentierte Gonzo.
"Das würde vieles erklären.", meinte Veni.
"Aber wen Ras davon wusste, warum hat er nicht eingegriffen? Warum kümmert er sich nicht selbst um die Geschichte?"
"Das ist eine gute Frage. Er hätte nicht einfach so gehen, sondern etwas unternehmen sollen.", gab Humph ihr Recht.
"Vielleicht darf er das gar nicht, bzw. kann er es nicht."
"Was?", viele Augenpaare hangen an Eca, und das gefiel ihr irgendwie nicht. Sie trat weiter zurück, bis sie im Schatten verschwand.
"Vielleicht gibt es da was, was ihn davon abhält. Oder er weiß selber nicht, was mit Rince los ist und überlässt uns die Arbeit. Oder..", Eca starrte an die Decke.
"Oder was?", fragte Humph genervt.
"Auf Rinces Zettel stand doch, Ras hat etwas vermasselt, oder?"
"Ja.", gab Veni zu.
"Vielleicht ist Ras auch Schuld daran, was hier gerade läuft, und er will es uns nur nicht sagen. Er ist ja sowieso n komischer Kauz, man weiß nie, wie man bei dem dran ist. Vielleicht hatten die zwei einen Auftrag, der ging schief und Rince wurde.. verändert oder so. Bei denen kann man ja nie wissen.", nun wurde sie so angesehen, als wäre sie der Verräter schlecht hin, vor allem von Veni, und Eca wurde nervös.
"Eh, schon ok Leute, war ja nur so ein Gedanke.", sie schlich zur Tür.
"Da fällt mir ein, ich muss weg. Ich kann mich eh ungesehen bewegen in der Stadt. Ich komme später wieder.", als sich Eca wieder auf der Straße befand, seufzte sie laut auf. In den letzten paar Sekunden bildete sich im Keller ziemlich dicke Luft. Irgendwie hatte Eca die falschen Worte gewählt und den Lieblingsabteilungsleiter aller FROGs beleidigt. In der Stimmung die gerade herrschte, konnte das ein fataler Fehler sein.
Ecatherina überlegte, wo sie am besten ungestört mit Les reden konnte. Die Vampirfrau hatte leider die blöde Angewohnheit, nur dann aufzutauchen, wenn Eca in großer Gefahr war, bzw. wenn Les sonst nicht gesehen werden konnte. Bedacht, immer im Schatten zu bleiben, schlenderte Eca gedankenverloren die Straße hinunter. Eine dunkle, einsame Seitengasse würde ihr genügen, fand sie.

Auf dem Platz prügelten sich eine Menge von Bürgern und in der Mitte stand eine gefesselte Frau, die ängstlich hin und her blickte.
"He, sie gehört mir, ich hab sie als erste gesehen.", schrie einer aus der Menge.
"Ach, halt doch das Maul. Ich habe sie überwältigt, also gehört sie mir.", ein anderer rammte dem Mann den Ellbogen ins Gesicht.
"Was soll das heißen, ich habe sie hier her gelockt. Es ist mein Geld.", ein halbwüchsiger kroch durch die Füße der Männer und hielt bei der Frau inne.
"Von wegen Bürschchen, das ist Männersache.", ein stämmiger Mann, der vielen das Fürchten lehren könnte, schnappte den Jungen am Kragen und schmiss ihn im hohen Bogen weg. Eca wurde von dem Lärm angelockt und sah sich die Lage einmal aus der Nähe an, natürlich versteckt. Die Männer zankten und Blut floss hie und da. Eca schüttelte den Kopf und versuchte näher zu treten, um zu erfahren, warum sich diese Bürger so stritten. Ein gut platzierter Betäubungspfeil überredete einen Mann, ihr den Platz freizumachen. Ein weiter Pfeil wurde gerade in das Blasrohr gefüllt, als die Männer plötzlich zur Seite wichen und Eca die Frau in der Mitte erkennen konnte.
"Majona.", hauchte sie, und dann erblickte sie den Grund der Mengenauflösung. Zwei Assassinen kamen elegant den Weg entlang, und niemand der Anwesenden wollte den Herren zu nahe treten. Einer von ihnen zündete eine Zigarette an. Die Menge starrte sie an, als plötzlich von Dach ein Seil nach unten geworfen wurde, Majona umschlang und sie dann kurze Zeit später in der Luft schwebte.
"He, Betrug.", schrie der erste, der dies als Ablenkungsmanöver enttarnte.
"Das ist meine Rente, gebt sie sofort wieder her.", schrie ein alter Mann, der einen Stock nach der schon weit oben schwebenden Frau schwenkte. Kurze Zeit später verschwand Majona am Dach und wurde lange Zeit nicht mehr gesehen.

Eca verschwand so schnell wie möglich in die Sicherheit der nächsten stillen und schattigen Gasse. Das ganze Theater an dem kleinen Platz hatte ihr sehr zu schaffen gemacht. Erst jetzt wurde ihr richtig bewusst, das sie gejagt wurden, wie wildes Vieh. Schnell untersuchte sie die Gasse auf mögliche Störenfriede und dann setzte sie sich hin und wartete.
"Du willst mich also sprechen.", erklang eine wohlbekannte Stimme plötzlich aus dem Nichts und Eca blieb für kurze Zeit das Herz stehen.
"Ich hab dir doch schon tausendmal gesagt, du sollst mich nicht so erschrecken."
"Schon gut, kleine Eca. Regt dich nicht auf. Was willst du von mir.", sie kam näher und setzte sich neben der Ex-Wächterin auf den Boden.
"Warum verfolgst du mich schon wieder? Was ist los hier?"
"Ich weiß nicht was du meinst."
"Tu nicht so. Du warst schon in meiner Nähe, bevor das ganze Chaos hier anfing. Sag mir sofort, was du weißt."
"Tut mir leid, das kann ich nicht."
"Was soll das heißen? Ich dachte du bist da um mir zu helfen?"
"Das tu ich doch, ich versuch dich bestmöglich zu beschützen. Mehr kann ich nicht tun.", sie starrte an die gegenüberliegende Decke und Eca fühlte direkt, dass sie etwas vor ihr verschwieg.
"Warum nicht? Hast du Angst vor wem? Oder was ist los?"
"Nein, das nicht."
"Was dann?"
"Ich habe.. mein Versprechen gegeben."
"Was? Wen denn verdammt noch mal?"
"Das kann ich dir auch nicht sagen."
"Les komm schon. Tu es für Vater oder für Djuke. Komm, du musst mir helfen."
"Hm.. *seufz*.. na gut. Du musst mir aber versprechen, es nicht weiterzuerzählen."
"Natürlich.", dabei verschränkte Eca zwei Finger hinter ihrem Rücken. Das hatte sie einmal in einem Buch gelesen und sollte ein Hexenkreuz darstellen.
"Es war...", plötzlich wurden die beiden durch ein Geräusch auf dem Dach aufgeschreckt. Kurze Zeit später erschien Rina im Gesichtsfeld und Les verschwand so schnell, wie sie auch gekommen war.
"He, Les, warte..", doch sie hörte nicht.
"Verdammt Rina, was willst du?", ihre Freundin seilte sich geschickt ab und kam genau vor ihr auf die Füße.
"Ich muss unbedingt mit dir reden. Ich hab Neuigkeiten, aber nicht unbedingt gute."

18. 11. 2001 17: 58

Venezia Knurblich

"...womit wir aber immer noch nicht weiter sind mit dem, was wir jetzt tun wollen", versuchte Humph die Aufmerksamkeit der anderen wieder aufs Thema zu lenken, was nicht gerade leicht war, gerade bei Venezia, die mit einer tiefen Zornesfalte auf der Stirn immer noch auf die Tür blickte, durch die Ecatherina verschwunden war.
"Also noch mal: Wenn Rince dieser mysteriöse Führer ist, der zum Geführten geworden ist, dann müssen wir ja nur herausfinden wie und durch wen, und diesen Zustand dann dementsprechend abstellen. Also mir würde da spontan nur der Patrizier einfallen", machte Zaddam weiter.
"...oder seine Frau", fügte Gold Moon an. "Ich meine, sie muss ihm doch nur mit Essensentzug drohen und schon hat sie ihn in der Hand."
Venezia blickte auf und fing sehr zur Überraschung Aller an zu lächeln. "Wenigstens eine, die ihren Humor nicht verloren hat. Gut so, weitermachen, Korporal."
Man konnte förmlich spüren, wie ein Teil der angespannten Atmosphäre unter dem Lächeln der Gnomin schmolz wie Eis im Sommer.
"Vielleicht sollten wir uns einmal bei Rince im Büro umgucken?" warf Gonzo ein.
"Die Idee ist nicht dumm, vielleicht findet man da irgendwas, aber wie willst du das machen? Die ganze Stadt jagt uns, wir können nicht mal in die Nähe der Wache ohne dass man uns grölend hinterherläuft." Zweifelnd schüttelte Humph den Kopf.
"Das ist gut, ich muss eh noch mal in die Wache, immerhin hab ich da gewohnt und meine ganzen Sachen sind da", fiel Venezia ihm ins Wort, seinen Einwurf vollkommen ignorierend.
"Hallo? Hört mich wer? Wie wollen wir das machen?" Humph blickte die anderen irritiert an.
"Oh, das ist kein Problem, ich hätte da einen Plan..." Venezia wartete, bis sie sich der ungeteilten Aufmerksamkeit der anderen gewiss war. "Wir verkleiden uns, damit wir bis zur Wache hinkommen. Da fliegt Zaddam Gonzo und mich in den ersten Stock, unter Rinces Fenster gibt es einen kleinen Vorsprung, gerade groß genug, dass zwei Gnome darauf Platz haben. Der Rest sammelt sich gegenüber von seinem Fenster in der kleinen Seitengasse. Zaddam schießt dann einen Pfeil durch das Fenster, Zad, du solltest möglichst was Episches treffen, seine Kommandeursurkunde oder so, bist schließlich nicht umsonst Triffinsziel. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Rince ziemlich schnell und ziemlich wütend herauskommen wird... das sagt mir mein püschologischer Verstand. Ihr müsst ihn dann nur ein bisschen weglocken. Den Dicken abzuhängen dürfte nicht das Problem sein, kriegen wird er von euch schon keinen. Ihr dürft aber auch nicht zu schnell sein, damit er nicht die Lust verliert. Gonzo und ich dringen in der Zeit durch das Fenster in sein Büro ein und gucken mal, ob wir was Interessantes finden... wäre doch gelacht, wenn man mit uns so umspringen könnte, ohne dass wir uns wehren."
Einstimmiges Nicken folgte, nachdem die einzelnen Wächter mehr oder weniger lange über diesen Plan nachgedacht hatten.
"Wir sollten getrennt zur Wache gehen, damit das nicht so auffällt. Treffen wir uns in ner halben Stunde in der Seitengasse?" Gold Moon blickte in die Runde.
"Das ist ne gute Idee, Veni und ich können ja gleich in Zaddams Manteltaschen untertauchen, dann fliegt er uns schon mal hoch, ihr kriegt das schon hin." Gonzo nickte den anderen aufmunternd zu.
"Sag mal Veni... hast du dir das jetzt gerade aus den Fingern gesaugt?" Interessiert blickte Zad die Gnomin an.
Diese grinste. "Nein, so was ähnliches wollte ich schon immer mal tun... bis jetzt gab es nur noch keine Gelegenheit dazu."
"Naja, dann mal auf ins Gefecht", schloss Gonzo die Sitzung und die Wächter bereiteten sich vor.

18. 11. 2001 19: 19

Ecatherina Erschreckja

"Ach ja, und was wäre das denn? Du hast gerade einen wichtigen Informanten verscheucht, ich hoffe, es ist wichtig."
"Eh. Wie soll ich sagen. Rince hat das Wachhaus geräumt."
"Was?"
"Eigentlich sind es ja beide. Er hat den Wächtern den Urlaub und die Freizeit gestrichen, sie in ein gesichertes Haus verfrachtet und wartet jetzt bis auf die Zähne bewaffnet auf euch. Ach ja, und Majona hat er schon."
"Das hab ich gesehen, leider."
"Er hat sie irgendwo in den Keller verfrachtet und meinte zu den anderen, wenn sie ihre Freizeit und ihr Wachhaus wieder haben wollen, dann sollten sie, ich zitiere: GEFÄLLIGST EUREN HINTERN DAZU BEWEGEN, DIESE NERVENSÄGE AUF DER STELLE HIER HER ZU BRINGEN, BEVOR SIE NOCH UNFUG TREIBEN!"
"Oh, ja. Ich liebe es, wenn er so direkt ist.", Eca verzog das Gesicht.
"Hehe, gell."
"Und warum hat der Fettsack die Wachhäuser geräumt."
"Oh, das war Lewtons Idee. Sie wollen euch ne Falle stellen. Es heißt ja immer, wenn man jemanden was verbietet, dann wollen die plötzlich alle dorthin."
"Moment, er wartet doch im gesicherten Haus auf uns oder?"
"Eh, ja. Aber das Haus steht gleich in der Nähe. Es sind Wachposten aufgestellt. Panther ist in der Luft, Pigeon am Dach und ein paar Werwölfe streunen in der Gegend herum."
"Das ist nicht sehr gut."
"Nein, auch nicht die Stimmung die herrscht. Keiner will euch was anhaben, aaaber alle wollen, das wieder Ruhe einkehrt. Und das wird sie erst, wenn ihr, eh, hinter Gitter steckts. Tut mir leid."
"Na toll. Das hört man ja gern. Warum will uns Rince eigentlich einsperren? Hat er Beweise und einen Grund?"
"Eh, na ja. Wie soll ich sagen. Hm, Rince war gestern ein paar Stunden lang weg, danach kamen ein paar Bürger, die euch wegen etlichen Dingen angezeigt haben. Wir vermuten, er hat sie bestochen, aber, na ja, ein Haftbefehl liegt vor."
"Super, toll, klasse, da freut sich das Herz. AAAAAAAAH! DIESES MIESTVIEH! NICHT DAS ER UNS NUR JAGEN LÄSST, NEIN, ER STELLT UNS SOGAR NE FALLE! AAAAH!"
"He, nicht soo laut. Sonst hört uns noch wer. Ich will keinen Ärger. Swires hat eh schon böse Nachrede. Du weißt ja, bei der Wache haben Wände Ohren und Wächter Münder."
"Ja, leider. Ich bereu es immer wieder."
"Hehe."
"Und jetzt?"
"Ich würde sagen, du sagst es den anderen, bevor es zu spät ist."
"Hm, so wie ich die kenne, sind die schon weg. VERDAMMT NOCH MAL! Na gut, danke Rina. Hast was gut bei mir. Ich muss mich jetzt sputen."
"Immer gerne. Und Eca?"
"Ja?"
"Pass auf Humph auf."
"Ha, warum sollte ich.", waren ihre letzten Worte, bevor sie zu dem Keller eilte, der schon längst verlassen war.

18. 11. 2001 20: 54

Humph MeckDwarf

Humph blickte zu dem Fenster, in dem Rinces Arbeitszimmer war. Er fröstelte leicht. Irgendetwas stimmte hier nicht. Nervös blickte er Zaddam nach, wie er sich dem Fenster des Kommandeurs näherte. Warum hatte er nur das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, verdammt?
Er blickte wieder um sich. In letzter Zeit wurde er immer nervöser und die Sache mit dem geächtet sein war nicht gerade etwas, was ihn sehr beruhigte.
Er nahm wieder einen dieser kleinen gummi-artigen Frucht…- ja, was eigentlich… Fruchtdinger eben – in den Mund und begann nervös darauf herumzukauen. Er blickte wieder hoch und sah sich um. Was zum..? Verdammt! Diese Steinstatue kannte er doch! Er ging etwas weiter vor. Kein Zweifel! Das war Pigeon! Das gefiel im gar nicht!
"Goldi!", zischte er seiner Kollegin so leise zu wie möglich. Sie stand gleich in seiner Nähe.
Sie blickte zu ihm: "Was?", zischte sie zurück.
"Sieh mal da hoch!", Humph versuchte so unauffällig wie möglich hoch zu zeigen.
"Was ist dort?", sie blickte hoch, "Oh, MIST! Was machen wir jetzt."
"Ich weiß es nicht. Warum haben sie nicht schon zugeschlagen, wenn sie schon hier warten."
"Sie wollen uns alle gleichzeitig.", Eca trat plötzlich aus dem Schatten.
Humph erschrak: "Verdammt! Erschreck mich doch nicht so, Eca!"
"Tja, ich wird meinen Namen eben gerecht.", sie lächelte.
"Schön, dass du jetzt noch so viel Humor hast!", grummelte Humph.
"Was machen wir jetzt? Wenn wir rausstürmen, haben sie uns. Wenn nicht, dann holen sie sich Veni, Zad und Gonzo!"
"Also die gesamte Führungsriege…" murmelte Humph.
"Wir müssen eine Möglichkeit finden, Zad zu sagen, dass er so schnell wie möglich abhaut.", meinte Eca.
"Nur wie?", fragte Gold Moon.
"Bruderherz! Wozu bist du eigentlich Kommunikationsexperte? Lass dir was einfallen!"
"Äh, ja, richtig. Aber was?"
Humph grübelte. Da war doch etwas in den Büchern gewesen.
"Komm schon, er ist schon beim Fenster."
"Verdammt. Das Blasrohr, Eca!"
"Was?"
"Gib mir das Blasrohr!"
"Okay, aber wofür?", sie gab ihm das Blasrohr.
"Soll ich Zad nun helfen, oder nicht?"
"Ja, schon, aber…"
"Laß mich nur machen. Du kannst doch mit dem Ding umgehen, oder?"
"Hätte ich's sonst?"
"Schon okay, wird nicht zynisch."
Während des Gesprächs hatte Humph den Kaugummi an einen der Munitionen des Rohres angebracht und klebte nun einen kleinen Zettel daran, auf den er "Pigeon rechts" geschrieben hatte.
"Hier, ziel auf Zads hand damit und triff genau, wenn möglich!"
"Ha, ich kann das schon, Dummkopf!"
"Tu's einfach, ja?"
"Schon okay!", sie nahm das Blasrohr an den Mund, zielte Kurz und blies.

Zad nun da, er wollte gerade einen Pfeil auf Rinces Lieblings-Urkunde (die anscheinend von seiner Frau entworfen worden war und so etwas wie "bester Liebhaber der Welt" auf sich stehen hatte) schiessen, als in etwas an der Hand traf.
"Autsch.", sagte er kurz und blickte auf seine Hand. Ein kleiner Pfeil war an seiner Hand stecken geblieben und ein kleiner Zettel haftete daran. Er blickte kurz darauf, las und fluchte.
Dann blickte er nach rechts und entdeckte Pig, trotz ihres guten Verstecks.
"Gonzo, Veni! Haltet euch fest! Könnte holprig werden!", sagte er und flog so schnell er konnte über das Wachehaus, als er Panther hinter sich bemerkte.
"Verdammt! Sieht nach einer hübschen Verfolgungsjagd aus!", brachte Zad zwischen den Zähnen hervor und wagte ein gewagtes Manöver…

Unter dessen blickten Gold Moon, Eca und Humph Richtung Wache-Haus und sahen Panther Zad verfolgen. Dann verschwanden sie so schnell sie konnten und hofften, dass sie Mala noch rechtzeitig bescheid geben konnten.

18. 11. 2001 22: 47

Ecatherina Erschreckja

Zad flog ziemlich tief, schlängelte sich bei ein paar Häusern vorbei, streifte bei einer Wäscheleine und riss diese mit sich. Er war gerade dabei höher zu steigen, um der nächsten Mauer auszuweichen, als er plötzlich einen Druck verspürte, der ihn zurückhielt. Er drehte sich im Flug fragend um und sah Panther, der grinsend hinterher flog und Zad wortwörtlich an der Leine hatte. Zad fummelte so schnell wie möglich an seinem Mantel, damit er die Wäscheleine, an der noch genügend Kleidung hing, los werden konnte, als Pan ihm plötzlich was zurief.
"He, Zaddam, pass auf, hinter dir!", er sah seinen Gegenüber wieder fragend an, als ihm plötzlich die Mauer hinter ihm einfiel und seinen Kopf blitzschnell nach hinten drehte. Doch es war zu spät. Eine Sekunde nachher klebte sein Körper kurz an dem Ende der Sackgasse und rutschte dann in Zeitlupe hinunter auf die Straße.
"He, Zad, alles ok Kumpel?", Pan gab ihm ne kleine Ohrfeige und der Körper zuckte kurz, und gleich darauf kamen Veni und Gonzo zum Vorschein.
"Oh, hi ihr zwei. Ich hoffe ihr habt euch nichts getan."
"Nein, schon gut Pan. Danke der Nachfrage. Wir sind, eh, weich gelandet.", Gonzo sah Zad an, der noch immer weggetreten aussah.
"Na gut, dann nehm ich auch alle auf die Schulter und bring euch zum Wachhaus, ok?", er sah hoffend zu Veni herab.
"Ach was soll's, tu was du nicht lassen kannst.", Veni nahm die ausgesteckte Hand und setzte sich gemeinsam mit Gonzo auf die rechte Schulter, und Zad wurde über die linke geworfen, bis er sich wieder vollständig erholt hatte.
"Aber wehe ich höre, dass den anderen was passiert ist.", sie setzte einen bösen Blick auf.
"Nicht doch Veni, das würden wir doch nicht tun. Eigentlich machen wir das alles hier freiwillig. Als wir hörten, dass auf euch Geld ausgesetzt war, konnten wir uns vorstellen, wie die Bevölkerung reagieren würde darauf. Deswegen haben wir Hauptmann Lewton gebeten, Rince vorzuschlagen, dass wir uns selber darum kümmern sollten. Ihr seid bei uns sicher sicherer als bei irgendwelchen Geldgierigen Halunken. Man denke nur, als Majona gefasst wurde. Die wäre fast in Stücke zerrissen worden. Und wenn alle zusammen sind, können wir vielleicht sogar die ganze Sache klären."
"Na gut, das ist ein Argument. Dann beeil dich mal, damit wir nicht zu spät kommen. Ich will doch die anderen nicht alleine mit diesem... Kommandeur alleine lassen.", das Wort spuckte sie förmlich aus.

Von mehreren Seite stürmten plötzlich etliche Wächter hervor. Goldi und Humph wollten durch eine noch freie Gasse flüchten, wurden aber von zwei bellenden Hunden, die sich dann als Werwölfe entpuppten gestellt. Sie eilten bei den Ex-Wächtern vorbei und stellten sich knurrend und kläffend vor ihnen auf.
"Schon gut, braves Hündchen. Mach Sitz.", versuchte Humph die beiden zu beruhigen.
"Eh, Humph. Das sind Werwölfe. Was machst du da?", fragte Goldi verblufft.
"Na ja, es war ein Versuch oder?", von hinten kam Lewton und lächelte warm.
"So ihr zwei. Ich weiß zwar genauso wenig wie ihr, was hier los ist. Aber das sollten wir mal schleunigst klären. Und bevor das nicht mehr möglich ist, weil euch diese gierigen Aasgeier in die Finger bekommen, begleitet ihr mich zur Wache, und das ist ein Befehl!"
"Ja, Sir.", tönte es von beiden eher aus Gewohnheit, obwohl sie gar keine Wächter mehr waren. Kurze Zeit später setzte Pan neben ihnen auf und begrüßte die Ex-Kollegen.
"Wo ist eigentlich Eca? Sie ist die einzige die wir noch nicht haben.", erst jetzt fiel den zweien auf, dass sie eigentlich jemanden vergessen hatten. Humph sah sich um, fand aber niemanden.
"Sie war eigentlich vor kurzen noch bei uns.", stammelte Gold Moon.
"Na gut, Tunnelblick und Charlotta. Ihr geht noch ein wenig euren Nasen nach. Wenn ihr sie nicht findet, dann lasst sie. Sie wird auch von anderen nicht so schnell gefunden werden können, wenn’s sie es geschickt anstellt.", Lewton lächelte kurz und dann machten sie alle Wächter samt "Gefangenen" auf ins Wachhaus, das nun wieder voll in Betrieb war, und wo schon Mala wartete.

Rina schwang sich mit ein paar Handgriffen sich aufs Dach. Sie hatte gerade mitansehen müssen, wie ein paar ihrer Freunde in Zellen eingesperrt wurden, darunter auch Humph. Der Kommandeur saß daneben und freute sich sichtlich. Jetzt musste sie sich ein wenig entspannen, und das tat sie am besten in ein paar Metern Höhe. Vor längerer Zeit hatte sie dieses Haus als Aussichtspunkt über AM ausgesucht. Es lag ziemlich in der Mitte und war das höchste in der Straße. Darin befand sich ein Juwelier. Sie hielt ihren Kopf auf ihre Hand gestützt als sie von unten lautes Fluchen und Stöhnen hörte, sowie ein Geräusch, das sich anhörte, als wenn jemand von einer Regenrinne abrutschte. Rina stand auf und sah nach unten, in die kleine Seitengasse, wo sich die Rinne befand. Doch außer Schwärze fand sie nichts. Achselzuckend drehte sie sich um und wollte wieder gehen, als sie wieder ein Fluchen hörte und diesmal war auch ein Klang dabei, der darauf schließen ließ, das gerade Kleidung zerrissen wurde.
"Hm, Eca? Bist du da unten?", sie erinnerte sich, dass sie ihrer besten Freundin mal von diesem Punkt hier erzählte und das Fluchen kam ihr bekannt vor.
"Frag nicht so scheinheilig, sondern beweg deinen Hintern jetzt sofort hier runter. Ich weiß nicht, wie man nur auf eine so blöde Idee kommen konnte und auf ein Dach klettert.", fauchte es von unten und Rina kletterte lächelnd schnurstracks zu ihr.
"Ich hab mich schon gewundert wo du geblieben bist."
"Ha, das verstecken war ja kein Problem, aber die Geruchsübertönung. Tsts, ich sollte mal mit Charlie wegen ihrer Sturheit reden. Einmal hab ich es mit Blütenextrakt probiert, aber nein, das fand sie sogar interessant. Dann mit Hundekot, und da bin ich jetzt noch sauer, doch die Duftnote fand sie wohl anziehend, und als allerletztes hab ich ne Ankh-Mischung hingeworfen, dass gefiel ihr dann nicht mehr.", Eca grinste böse und Rina konnte sich vorstellen, wie sich Charlie jetzt fühlen musste.
"Was tust du eigentlich hier, du solltest dich verstecken."
"Ach, was bringt das schon. Hab das Gespräch mit Lewton gehört. Insofern sind sie in der Wache ziemlich sicher. Warum ich eigentlich hier bin ist dies. Ich brauche noch mal deine Hilfe bitte."
"Ach ja, worum geht’s?"
"Na du hast mir ja etwas von Zeugen oder so erzählt oder?"
"Ja, auf die stützt sich die Anklage."
"Gut, kannst du mir die Namen der betreffenden Personen besorgen."
"Na ja, ich weiß nicht, die hat Rince in seinem Büro."
"Na und? Red ich nun mit der Einbrecherkönigin, oder nicht? In einer viertel Stunde komm ich wieder hier, dann will ich Namen und Aufenthaltsort wissen. Ich zähl auf dich, danke nochmals.", Rina konnte gar nicht so schnell antworten, da war Eca auch schon wieder verschwunden.

Die gesamte Ex-FROG-Mannschaft, außer Ras und Eca, stand versammelt in dem Raum, zusammen mit Rince, Lewton und Angie.
"So, ihr wolltet es ja nicht anders. Wir haben hier sechs verschiedene Zeugenaussagen, die schwören können, euch bei Einbruch, Behinderung von Wachearbeit, usw. beobachtet zu haben. Deswegen werdet ihr wohl geraume Zeit, bis sich die ganze Sache gelegt hat, in den Zellen verweilen. Ihr werdet natürlich gut behandelt und die Sache mit der Hetzerei tut mir natürlich sehr Leid, doch das musste sein.", Rince sah ausdruckslos, aber irgendwie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen auf die Gruppe, während Angie und Lewton bedrückt auf den Boden starrten und Veni ein lautes "PFFF!" von sich gab.
"Es werden natürlich ein paar Rekruten den Fall untersuche, doch...", der Kommandeur wurde unterbrochen, als plötzlich die Tür aufschwang und Eca mit erhobenen Haupt den Saal betrat.
"Was soll das denn?", fragte Rince empört und Humph lächelte über beide Ohren.
"Ah, Herr Kommandeur. Schön sie einmal wieder zusehen.", säuselte Eca mit einem verschlagenen Grinsen.
"Glaubst du mit deinem Auftritt etwas zu bewirken oder was?", Rince wurde rötlicher im Gesicht.
"Warum, störe ich denn?", er setzte zu einer Antwort an, doch Eca redete gleich weiter.
"Ich hörte von den Zeugen, die uns angeblich gesehen haben. Als ich ihnen einen Besuch abgestattet habe, musste ich mit Bedauern feststellen, dass die mich nicht einmal kannten. Schlimm so was, nicht? Da ist man einmal unter den meistgesuchten Geldbringern Ankh Morporks, und dann kennen einem die Leute nicht einmal. Na egal, weiter im Text. Zumindest habe ich mir hier diesen süßen, kleinen Aufzeichnungsdämon besorgt, dessen Rechnung ich natürlich an die Wache schreiben hab lassen, ist ja immerhin ein Fehler ihrerseits.", sie hielt einen kleinen Apparat hoch und Rince fing schon an zu glühen, während Angie ziemlich amüsiert zu sein schien.
"Und dann hab ich alle mal auf den Tathergang befragt. Ist ja natürlich die Aufgabe eines Wächters, aber leider musste ich auch hier feststellen, dass man wohl gepfuscht hat. Zwei der sechs Leute waren zu den besagten Zeitpunkten ja nicht einmal in der Stadt. Was man leicht erfahren konnte, wenn man sie ein wenig durchbohrt. Die anderen drei waren sich nicht ganz so einig, was sie eigentlich gesehen hatten. Sie änderten ständig ihre Meinung, na ja, soll vorkommen. Und der dritte, hm, wie soll ich sagen, ist ein gesuchter Dieb, der, anstatt in einer Zelle auf der Zeugenliste auftauchte, was für ein Zufall.", der Kommandeur schnaubte und wollte schon kontern, als sich Angie einmischte.
"Du kannst das also alles beweisen?"
"Natürlich, ist alles hier drauf. Und wie jeder weiß, können solche Dämonen nicht lügen. Sollte also nichts anderes gegen uns vorliegen, sind wir wohl entlastet oder?"
"Also wie ich das sehe..", sie sah fragend zu Lewton und dann zu Rince.
"Gut, dann hättet wir das geklärt.", Eca drückte Angie den Dämon in die Hand.
"Ach ja, und die Belohnungserklärung wäre auch zu widerrufen, danke.", sie lächelte den anderen entgegen und alle machten sich auf den Weg nach draußen.
"Ah, bevor ich das noch vergesse. Einer der sechs hat angegeben, von einem übergewichtigen Mann zu einer Aussage gezwungen worden zu sein. Natürlich hab ich dieser Angabe keinen Glauben geschenkt, doch irgendwie.. na ja.. sag mal Rince? Wann denkst du eigentlich ans Abnehmen?"
"JETZT VERSCHWINDET ENDLICH AUS MEINEM HAUS, UND LASST EUCH HIER JA NICHT MEHR SEHEN!!", donnerte es und die Ex-Wächter rannten schallend lachend hinaus.

19. 11. 2001 1: 16

Rascaal Ohnedurst

Der Mond hatte wie immer einen Logenplatz am Nachthimmel. Glücklich, für eine begrenzte Zeit andlich wieder die unbestrittenen Nummer eins in der komplizietren Umlaufbahn der beiden Hauptakteure zu sein, betrachtete er die Stadt.
Der Mond mochte Ankh-Morpork. Die Form der Stadt der Stadt erinnerte ihn an einen Vollmond, aber vor allen Dingen tobte in dieser Stadt auch nachts das Leben (wobei LEBEN natürlich ein relativer Begriff bei einer gewissen Bevölkerungsgruppe war, doch welcher Mond kennt sich schon mit Dingen wie Vampire, Werwölfen und Mumien aus…). Die Stadt war immer gut für eine unterhaltsame Nacht.

Rascaal Ohnedurst sass im Schatten eines bulligen und zu seinem Leidwesen auch noch heftig rauchenden Schornsteines und warf dem grinsenden Vollmond einen frustrierten Blick zu.
Verdammt, es war noch immer viel zu hell. Das war auch der Grund, warum Rascaal beharrlich im Rauch sass und und angestrengt vom Dach auf das ca. 200 m entfernte Wachhaus am Pseudopolisplatz starrte. Es war die einzige Möglichkeit gewesen, die ganze Szenerie überblicken zu können, ohne selbst erwischt zu werden.
Sehr zu seinem Unmut hatte er tatenlos mit ansehen müssen, wie ein FROG nach dem anderen geschnappt worden war. Nur Eca hatte er nirgends entdecken können… bis sie aus freien Stücken und mit einem breiten Grinsen im Gesicht das Wachhaus betreten hatte. Dich vielleicht war es besser, dass sie in der Wache waren.. sicherer auf jeden Fall, wenn er so an die Fahndungszettel dachte.
Dch das war nicht der eigentliche Grund gewesen, warum der Vampir seinen Posten bezogen hatte. Er suchte jemanden, von dem er hoffte, dass er ihn nicht erblicken würde… doch seine Hoffnungen waren ebenso schnell hinüber gewesen, wie einem von Schnappers Würstchen wurde.
Er hatte ihn gesehen.
Auf der anderen Seite des Platzes stand er, hochgewachsen und ausgesrochen kräftig, auf einem anderen Dach und Rascaals scharfe Vampiraugen konnten ein spöttisches Lächeln im Gesicht des Mannes erkennen, als die FROGs verhaftet worden waren und hatte hatte die extrem langen und scharfen Vampirzähne seines Gegenübers gesehen.
Wie er diese Visage hasste.
Als Rascaal noch überlegte, wie er sich dem Vampir am geschicktesten und vor allen Dingen unbemerkt nähern könnte, drehte sich die Gestalt langsam den Kopf und er hatte das Gefühl, als wenn ihn die blassblauen, kalten Augen direkt ansahen… und dann fing die Gestalt an zu Grinsen. Nichts fröhliches lag darin, nur abgrundtiefe Verachtung und beissender Spott.
Es ist unmöglich, dachte Rascaal, er kann mich durch den Rauch nicht sehen.
Gerade wollte er sich noch tiefer in den Schatten des Schornsteines zurückziehen, als die Tür des Wachhauses aufgerissen wurde und sämtliche FROGs mit schallendem Gelächter aus dem Gebäude traten.
Hauptmann Ohnedurst sah noch, wie sich das Grinsen des Vampir in eine hasserfüllte Grimasse verwandelte und wandte dann den Blick kurz nach unten.
Als er eine Sekunde später wieder aufsah, war die Gestalt verschwunden.

***

"Und nun?" fragte Humpf ausgelassen. Sein Bauch tat weh vom Lachen, Tränen rannen ihm über Gesicht und wie alle anderen, war er erleichtert, dass eine grosse Bürde von ihren Schultern genommen worden war.
"JETZT… werden wir erstmal unsere wiedergewonnene Freiheit begiessen!" sagte Gonzo, der auf Humpfs Schulter sass und sich seinerseits mit Macs Kragen die Lachtränen aus dem Gesicht wischte. "Ich brauch jetzt dringend etwas Frisches."
So kramte jeder vergnügt in seinen Taschen nach Geld, als sie, noch immer über Ecas Auftritt lachend, den Weg zur Bahre einschlugen.
Nur Venezia, ausnahmsweise mal auf keiner Schulter sitzend, trottete nachdenklich hinterher.
Natürlich hatte Rince Mist gebaut, das war nur allzu offensichtlich.
Und doch… die Gnomin hatte den verzweifelten Blick während Ecas Auftritt gesehen. Ein Blick, der von tiefem Seelenschmerz zeugte.
Wieso hatte er sich diese Vorführung gefallen lassen?
Da die Gnomin am Ende des ausgelassenen Haufens ging, sah niemand, wie zwei kalte, bleiche Hände blitzschnell aus einer dunklen Seitengasse schossen, sich mit gnadenlosen Kraft um sie legten und sie mit in das Dunkel nahmen.

***

Das Erste, was Venezia sah, als sie wieder abgesetzt wurde, war eine geblümte Tapete, die vor Jahren bestimmt einmal eine fröhliche Atmosphäre verbreitet hatte, nun aber zu langweiliger Lustlosigkeit verblasst war.
Das Nächste war ein vertrautes Schnurren, das sie zwar kannte, welches aber ganz und garnicht hierher gehörte. Doch dann fuhr eine Zunge über ihre Wange und No-Name trat in ihr Gesichtsfeld.
"Tut mir leid, dass ich dich so herbringen musste, Veni." Hörte sie Rascaals Stimme hinter sich "aber ich musste höllisch aufpassen, nicht verfolgt zu werden und hatte keine Zeit für Erklärungen."
"Jemand etwas Tee?" drang eine ebenfalls vertraute Stimme an ihr Ohr. Mit einem Ruck drehte sie sich um und schaute die imposant vor ihr aufragende Frau Willichnicht.
"Ist es schon wieder 07:10?" war das einzige, was der verblüfften Gnomin einfiel.
"Nein, Frau Willichnicht ist unsere Gastgeberin. Sie ist eingeweiht!" schmunzelte der Vampir "Veni ich muss wissen, was in der wache geschehen ist."
Eine Tasse Tee später war rascaal auf dem neusten Stand der Dinge.
"Hmmm…" der Vampir lehnte sich nachdenklich in dem Sessel zurück. "Unsere liebe Frau Willichnicht war gestern unter einem Vorwand in Rince Büro. Als sie ankam, stand die Tür einen Spalt offen und sie sah einen anscheinend ziemlich verzweifelten Kommandeur, der einer Person auf einem gerahmten Bild versprach, alles zu tun. Dass alles wieder gut wird. Leider konnte sie nicht sehen, wer auf dem Bild abgebildet ist, als Rince es wieder auf den Schreibtisch stellte."
"Seine Frau?" mutmasste die Gnomin.
"Vielleicht aber es wäre besser, wenn wir es mit Sicherheit wüssten." gab der Vampir zu bedenken "Desweiteren hat Rince wütende Beschimpfungen ausgestossen und dabei einen Namen genannt… Fürst Daran."
Die Gnomin liess die Tasse aus dem Puppenservice Frau Willichnichts erschrocken fallen.
"Wer ist das?" fragte Selbige, die gerade mit einem Teller noch warmer Aalplätzchen nach einem alten Familienrezept reinkam.
"Er ist mein Erschaffer, Frau Willichnicht, und ist die allerletzte Person, der du gegenüberstehen möchtest." erzählte Rascaal "Er ist ein mächtiger Vampir aus Überwald, der mich vor über hundert Jahren auf der Durchreise gebissen und verwandelt hat. Dann hat er wohl irgendwann der Stadt mal wieder einen Besuch abgestattet und gesehen, das sich seine Schöpfung nicht so entwickelt hat, wie er es sich vorgestellt hat."
Rascaal zuckte mit den Schultern.
"Da beschloss er wohl, das ich seienr Gnade nicht mehr wert wäre und versuchte mich und alles was mir etwas bedeutet zu zerstören. Das letzte Mal habe ich vor einem oder zwei jahren von ihm gehört. Damals liess er meinen Knollenvorrat mit Elfenblut vergiften, was keinem Vampir gut bekommt… einem vegetarischen Vampir allerdings in die Raserei treibt. Zum Glück kriegten wir es noch rechtzeitig raus, doch sind davon ein paar Folgen anscheinend irreparabel und… naja (MM19). Seine Seele ist schwarz wie Hägars frittierte Kartoffeln und er kennt keine Gnade und kein Mitleid. Leider ist er auch ein Meister des Intrigenspiels… auf jeder Ebene"
Der Vampir schaute starr in Venezias Augen.
"Und was nun?" fragte die zutiefst erschütterte Gnomin. Fürst Daran… damit waren die Einsätze gerade ziemlich hoch geworde, für alle Beteiligten.
"Ich habe ihn gesehen, als ihr aus der Wache gekommen seid. Leider bin ich mir noch nicht hundertprozentig klar, welches Spiel genau er wohl spielt."
Stille erfüllte den Raum… nur von No-Names Schnurren übertönt.
"Ausserdem finde ich es ziemlich Übermütig von euch, jetzt schon öffentlich rumzulaufen…" fügte er hinzu.
"Warum?"
"Weil es bestimmt noch eine Weile dauern wird, bis jeder geldgeile Sack der Stadt mitbekommen hat, dass auf euch kein Kopfgeld mehr ausgesetzt ist."
Wie recht der Vampir doch behalten sollte…

19. 11. 2001 17: 24

Gold Moon

Venezia war noch ganz geschockt von dem was sie eben gehört hatte als sie wieder auf die Straße und den anderen ihrer Gruppe hinterher lief. Sie fand sie im nächsten Wachhaus, trinkend und lachend. Alle außer Gold Moon.
"Wo ist die Elfe?" fragte Venezia erstaunt. "Ach der ist plötzlich eine Idee gekommen, irgend was mit Frau Kuchen und einem Gefallen oder so," antwortete Humph. "Frau Kuchen was will sie den da?" hakte Venezia nach. "Gute Frage, aber las sie nur machen, die kommt doch immer auf die verrücktesten Ideen bei denen meistens sogar noch was recht brauchbares raus kommt," warf Eca ein, "Komm setzt dich zu uns."
"Wir sollten noch nicht so viel in der Öffentlichkeit sein, außerdem muß ich euch was wichtiges mitteilen," sagte die Wehrgnomin und flüsterte den anderen ins Ohr das sie Rascall eben getroffen hatte. Sofort machten sie sich auf zu ihrem Versteck wo sie allen berichtete was Rascall ihr erzählt hatte.
Inzwischen bei Frau Kuchen.
"Oh hallo Gold Moon."
"Hallo Frau Kuchen."
"Frag mich ruhig."
"Was?"
"Oh tut mir leid warte kurz ich schalte meine Voraussicht ab. So jetzt was möchtest du von mir?"
"Ja also es ist so ich nein nicht nur ich, auch meine Freunde haben ein großes Problem."
"Und ich soll dir dabei helfen indem ich in die Zukunft sehe?"
"Ä nein ich hatte nur gehofft Antworten auf ein paar Fragen zu bekommen."
"Dann frag mich."
"Gut ä du kennst doch den Hauptmann der Wache Rince oder? Also er benimmt sich in letzter Zeit sehr komisch und das liegt bestimmt nicht daran das er Streit mit seiner Frau hat. Ich habe mittlerweile den Gedanken aufgegriffen das seine Gedanken und sein Handeln von jemanden kontrolliert werden."
"Gedankenkontrolle? Eine schwierige Sache aber nicht unmöglich."
"Ich wollte sie nun fragen ob sie wissen wer in dieser Stadt dazu fähig sein könnte oder ob sie etwas spüren das man damit in Verbindung bringen könnte."
"Nun ja was wäre deine Bezahlung?"
"Die Erinnerung an den Geist der sich aus ihrem Zauber befreien konnte."
"Oh ja stimmt ein Glück das du mir damals geholfen hast. Na gut, das dürfte genügen. Also laß mich überlegen. So weit ich weiß gibt es keinen in der Stadt der so gut ist das er eine komplette Gedanken und auch Handlungskontrolle durchführen könnte. Ich werde mal in meine Kugel schauen."
Frau Kuchen holte ihre Kugel heraus, legte ihre Hände darüber , schloß die Augen und begann mit einem komischen Singsang den die Elfe nicht verstand. Nach ein paar Minuten verdunkelte sich ihr Gesicht drastisch und sie stöhnte laut auf. Nach drei weiteren Minuten öffnete sie die Augen wieder und sah mit einem vor Schrecken und Angst verzehrtem Gesicht die Ex Wächterin an.
"Was ist was haben sie gesehen?" fragte diese sofort.
"Nichts gutes, nichts gutes."
"Was?!"
"Ich spüre eine sehr starke, mächtige, dunkle und böse Präsenz. Sie stammt nicht von hier sondern von weit weg. Sie gehört auch nicht unter jene die wir lebendig nenne und diese Kreatur ist wegen einem bestimmten Bewohner hier. Welchem kann ich leider nicht sagen."
Langsam dämmerte es Gold Moon, auch wenn sie sich dagegen werte diese schreckliche Wahrheit anzuerkennen. Aber es blieb ihr nichts anderes übrig. "Weißt du was man gegen dieses Böse machen kann?" frage sie Frau Kuchen
"Noch nicht aber ich werde daran arbeiten, so eine Präsenz darf einfach nicht in der Stadt sein. Im Moment spüre ich sie besonders in der Nähe der Wache. Aber sie wandert langsam in Richtung Schatten. Sie hat etwas vor, etwas was mit diesem Bürger zu tun hat den sie sucht, aber leider kann ich nicht sagen was. Ich werde mit meiner Telepathie dir weitere Nachrichten schicken sobald ich etwas neues weiß."
Gold Moon bedanke sich und rannte sofort zur Kneipe und als dort keiner war zu ihrem Versteck um die Neuigkeit die ja mittlerweile keine mehr war den anderen zu erzählen.
Zumindest wußten sie jetzt das Fürst Daran einen neuen Anschlag auf Rascall plane. Sie mußten ihn also warnen, nur wie?
Sie hatten jetzt auch noch Frau Kuchen auf ihrer Seite auch wenn sie noch nicht wußten wie diese ihnen helfen könnte.

19. 11. 2001 18: 30

Humph MeckDwarf

Humph war von den Neuigkeiten schockiert. Was meinte Veni mit 'übermächtiger Gegner'? Warum erzählte sie nicht einfach die ganze Wahrheit! Okay, sie hatte einen Namen erwähnt: ürst Daran. Aber trotzdem! Er wusste, dass sie ihnen etwas verheimlicht. Etwas, was sehr gefährlich war.
"Ist euch eigentlich auch aufgefallen, wie Rince uns anblickte, als wir gingen?", fragte Veni gerade, als sie Humphs etwas bösen Blick bemerkte, "Was ist Humph?"
"Du verheimlichst uns doch was! Wer ist Fürst Daran? Und wieso ist er so gefährlich?"
"Das ist vertraulich, Humph! Vertrau mir einfach, okay?"
"Natürlich tu ich das, aber…"
Weiter kam Humph nicht. Plötzlich fielen die Türen zu ihrem Versteck auf und einige Leute kamen herein.
"Also, ihr seid die Typen, für die man so viel Geld bekommt, was?", sagte einer. Er hatte eine dunkle Brille auf und blickte über sie.
"Nein!", sagte Eca frech.
Er stutzte kurz: "Nein? Aber…"
"Wir WAREN diejenigen welchen! Aber dieses Geld gibt's nicht mehr. Keine Anklage mehr", versuchte Humph aufzuklären.
Der Mann lachte: "Ja, genau! Und ich heiße Käsedick! Versucht mich nicht zu verarschen! Ihr seid hiermit verhaftet!"
"Äh, das nicht unser Text sein?", fragte Mala.
"Eigentlich schon, Mala.", sagte Eca und holte ein kleines Fläschchen heraus.
"Was macht die da?", ein finsterer bulliger Mann war vorgetreten und blickte Eca gefährlich an.
"Oh, wisst ihr, wir würden uns ja gern mit euch unterhalten, aber eigentlich ist mir das zu ermüdend.", meinte sie nur und schmiss das Fläschchen zu Boden. Plötzlich füllte der gesamte Raum sich mit Nebel, dann hörte man hin und wieder ein Aufkeuchen und es klang nach Knochen brechen. Als der Nebel sich lichtete, waren die Ex-Wächter verschwunden und einige der Männer lagen stöhnend am Boden.

"Und da sag noch einer, unser ständiges Kampftraining würde sich nicht auszahlen!", meinte Humph.
"Tu nicht so! Die meisten hat Mala einfach aus dem Weg befördert!", erwiderte Eca.
"Na, und? Aber das wir sie so schnell erledigt haben ist nicht nur sein Verdienst! Ich hab auch einen erledigt!"
"Jaja, Humph, wir sind eh alle stolz auf dich", seufzte Veni auf.
"Aber… aber…!"
"HUMPH! Ich bitte dich! Wird nicht kindisch, ja?"
"Äh, ja Mam. Sorry, Mam."
"Schon besser!"
"Veni?"
"Ja?"
"Wer verfolgt uns?"
"Humph, ich sagte doch, dass das vertraulich i..", sie drehte sich um, "Humph???"

Humph blickte sich um. Irgendwas hatte ihn nach oben gezogen und er hatte nicht mal schreien können.
"Was zum.."
"Psssssssssst, Humph! Ich bin's, Ras!"
"Oh, Ras, was? Warum hast du mich entführt?"
"Weil ich nicht will, dass wir alle miteinander gesehen werden, deswegen! Der Fürst ist gefährlich!"
"Äh. Wer ist der nun? Veni hat nur seinen Namen genannt!"
"Darum hab ich sie auch gebeten.", Ras seufzte, "Er ist mein Erschaffer, Humph. Ich könnte deine Hilfe brauchen."
"Dein Erschaffer?? So wie ich das sehe, brauchst du von uns allen Hilfe, Chef!"
"Jaja, natürlich, aber wenn er uns alle zusammen sieht.."
"Ras, er ist schon hinter uns her. Was soll da noch passieren??"
"Vergiss es. Was anderes: Kann dein Kobold vielleicht einer Gedankenkontrolle entgegen wirken?"
"Öhm, na ja, An sich schon. Aber wenn er ein Vampir ist, noch dazu so ein alter… Chef, funktionieren könnte es ja, aber sicher ist es nicht."
"Also riskant?"
"Ja."
"Du bist ein FROG."
"Ja, Sir!", er salutierte.
"Dann bist du ja mit Risiken vertraut, nicht?"
"Stimmt, Sir! Wo ist er!", Humph sah kampfbereit aus.
"Nicht jetzt, Humph. Davor gibt es noch viel zu erledigen, ich wollte das nur schnell herausfinden, bevor ich dich umsonst in Gefahr bringe."
"Danke, Sir."
"Und jetzt geh zurück zu den anderen! In die Richtung!", Ras zeigte mit dem Finger in eine Richtung, Humph sah seinem Finger entlang, drehte sich noch einmal um, aber Ras war weg.

19. 11. 2001 20: 30

Gold Moon

Humph beeilte sich um mit den anderen aufzuschließen die in die völlig falsche Richtung liefen. "He Leute wartet mal!" rief er, "Wir müssen in die andere Richtung." "Warum wir das müssen?" fragte Malachit. "Das sag ich euch gleich, kommt erst mal," rief Humph zurück.
So drehten die anderen um und liefen in die von Humph angewiesene Richtung. Humph erzählte ihnen leise das Rascaal ihn eben abgefangen hätte und alles was Ras so gesagt hatte.
"Hast du ihn vor einem neuen Anschlag des Fürsten gewarnt?" fragte Gold Moon sofort "Ups," kam es leise von Humph " Na toll," meckerte die Elfe, "Na ja wahrscheinlich kann er sich das auch denken. Aber Ups ist mein Wort klar!" fügte Gold Moon lachend die es nie schaffte länger als ein par Minuten sauer zu sein noch hinzu.
Mit der Zeit gingen sie langsamer da sie keiner mehr zu verfolgen schien. Plötzlich tauche im Kopf von Gold Moon eine Stimme auf die sie zuerst ziemlich verwirrte, die sie aber dann als die von Frau Kuchen erkannte. "Gold Moon ich muß dir etwas wichtiges sagen, diese böse Präsenz ist ganz in eurer Nähe. So weit ich es sehen und spüren kann hat sie euch noch nicht entdeckt, aber ihr müßt aufpassen, denn sie scheint ziemlich nah dran zu sein."
Gold Moon hätte gerne eine Antwort gegeben, aber leider verfügte sie nicht über solche Fähigkeiten. Deswegen flüsterte sie nur zu den anderen: " Frau Kuchen hat mir grade gesagt das der Fürst ganz in unserer Nähe ist. Sie meint er hat uns noch nicht entdeckt, sei aber nahe dran."
"Dann sollten wir aufpassen und nicht einfach so auf offener Straße entlang gehen," schlug Eca vor. So schlichen sie ab jetzt am Straßenrand von Schatten zu Schatten und versuchten so leise wie möglich zu sein was bei Malachit ein großes Problem war.

Das half natürlich auch nicht viel, da ein Vampir und dazu noch ein Fürst so gute Augen und Ohren hatten das er praktisch alles war nahm, egal wie leise. Aber zum Glück suchte Daran nicht direkt nach ihnen. Der saß auf einem der Dächer grinste vor sich hin und murmelte immer wieder "Schwächlicher Mann! Schwächlicher Mann! Und von so einem hast du dir Befehle geben lassen. Rascaal mein alter Freund du bist tief gesunken. Aber ich werde dir helfen wieder aufzusteigen, ja ich werde dir helfen." Abermals grinste er so breit das ein Beobachter hätte annehmen müssen das sein Kopf gleich in zwei Hälften fällt.
Aber zum Glück der Beobachter gab es hier keinen, denn er hätte nicht lange gelebt. Der Fürst schien sich jetzt zu konzentrieren und nach einigen Minuten murmelte er wieder: "Gut so Hauptmann, bereite unseren Freunden noch eine kleine Freude bevor sie von dieser Welt gehen müssen." er lachte hämisch und schwang sich in die Lüfte.

Im Wachhaus saß Rince der grade am essen war, als er plötzlich wieder diese Stimme hörte. Diese tiefe gruselige Stimme die ihm schon seit Tagen Befehle gab gegen die er sich einfach nicht wehren konnte, am Anfang hatte er es versucht, aber dadurch nur unerträgliche Schmerzen erfahren und am Ende gewann immer diese die Stimme.
Da war sie wieder und gab ihm neue Anweisungen. Anweisungen die schlimmer wahren als alle die er bisher bekommen hatte. Das konnte er einfach nicht durchgehen lassen, er versuchte sich zu wehren, diese Stimme aus seinem Kopf zu vertreiben, er war müde, aber er mußte es versuchen.
Aber es gelang ihm nicht, nur ein weiterer stechender Schmerz fuhr durch seinen Körper und er fügte sich der Stimme, wie die Marionettenpuppe seinem Spieler.

19. 11. 2001 22: 08

Ecatherina Erschreckja

Rince massierte sich die Schläfen. Diese Stimme, diese blöde Stimme. Seit Jahren hatte er sie nicht mehr gehört. Schon einmal war er einem Nervenzusammenbruch nahe gewesen. Er stritt mit seinem inneren Ich. Sein Gewissen, es kämpfte sich durch. Er konnte aber nicht darauf hören, doch es zerriss ihn. Er wusste, das es falsch war, doch was konnte er schon tun. Seine Frau war das einzige neben der Wache das er hatte. Er wollte es nicht, es waren seine Freunde. Ras, sein bester Kumpel. Er hätte mit ihm reden sollen, versuchen ihn zu warnen. Er konnte es aber nicht. Nein, es ging nicht. Alle hassten ihn, verspotteten ihn. Er hörte es, fühlte es. Es tat so weh. Wieder nahm er einen Schluck aus der Flasche, die Stimme, sie musste weg. Sie verlangte etwas, dass er nicht bereit war zu tun. Er konnte sie nicht aufgeben, egal für welchen Preis. Es waren alles seine Freunde, seine Schützlinge. Er war für sie verantwortlich, doch trotzdem. Sie mussten auf sich selber aufpassen. Er hatte es doch versucht sich zu wehren, sie alle zu beschützen. Er musste sich entscheiden. Aber egal wie, er verlor sowieso. Doch mit welchen Preis. Es tat ihm so leid. Aber er konnte seine Frau nicht im Stich lassen.
"Ras, verzeih mir.", hauchte er, bevor er noch einen großen Schluck nahm, einen Zettel hervorholte und etwas darauf kritzelte. Er faltete das Papier zusammen, legte es in das Fach "Post Ausgang", nahm seinen Mantel und verließ mit einem lauten Seufzer das Büro.

Die Gruppe drängte sich gerade neben der nächsten Hauswand vorbei, als ein Schatten über sie wegflog, ziemlich tief. Eca erschrak und stoppte.
"Was ist denn los?", fragte Humph verwirrt, der den Lufthauch zwar auch spürte, aber nicht verstand, warum seine Schwester jetzt auf einmal so geschockt dastand.
"Eh.. ich.. es.. tut mir fürchterlich Leid.. aber.. ich muss weg. Ciao Leute.", Eca wusste, dass Les nie so tief fliegen würde, das sie jemand sehen oder spüren konnte, außer es war sehr dringend. Sie schlüpfte in den nächsten Schatten, zog ihren Mantel enger vor Angst und rannte zur nächsten still gelegten Seitengasse.
"Les? Was ist los?", brachte sie in einem ängstlichen Ton hervor.
"Du musst weg. Schnell! Es wird gefährlich.", wie aus dem Nichts hörte sie neben ihrem Ohr eine Stimme, doch langsam gewöhnte sie sich dran.
"Was meinst du damit? Du machst mir Angst!"
"Die solltest du auch haben. Kobra ist in der Stadt. Er sucht dich. Er hat herausgefunden, dass du mir geholfen hast und für die Zerstörung seines Labors verantwortlich bist. Er wird dich töten, wenn er dich in die Finger kriegt."
"WAS?", Eca versuchte, nicht hysterisch zu werde.
"Er ist ganz nah. Er hat Spürhunde auf dich angesetzt. Du musst weg. Beeil dich. Ich kann dich nicht vor ihm beschützen."
"Warum denn nicht? Ich dachte.."
"Er ist alleine. Du weißt doch, ich kann nicht gegen ihn kämpfen. Der Eid verbietet es mir. Doch er ist ein alter und mächtiger Werwolf, vergiss das nicht. Er alleine hat gegen drei meiner früheren Vampirjünger gekämpft und gewonnen. Sollte er dich erwischen, wird er dich in Stücke reißen. Seine Stimmung ist zur Zeit kälter als sein Herz.", Eca fröstelte vor Angst und ein kalter Schauer kroch ihr über den Rücken.
"Was soll ich tun?", flüsterte sie.
"Verschwinde aus der Stadt, oder versteck dich. Tu irgendwas. Aber bleib nicht hier. Er ist sehr nah, ich kann ihn förmlich spüren.", genau in diesem Augenblick sprang etwas von einer Anhöhe auf die Strasse und versperrte somit den einzigen Ausgang. Eca sah sich hilfesuchend um, doch Les war auf einmal verschwunden. Langsam drehte sie den Kopf und blickte auf das kleine Etwas, dass langsam aber zielsicher näher kam und dabei bösartig knurrte. Sie blickte in seine Augen, darin funkelte inniger Hass. Ihre Gedanken rasten und sie versuchte angestrengt nachzudenken, was sie jetzt machen sollte, und entschloss sich, das zu tun, was ihr als einziges möglich war.
"HIIIIIIIIIIILLLLLFFFFFFFEEEEEEEEEEEEE!!!"

Langsam schlürfte sie ihren Tee. Schon seit diese Elfe gegangen war, grübelte Frau Kuchen nach, ob sie denn nicht noch einen Blick auf das Geschehen werfen sollte. Ihr Instinkt sagte ihr, die Finger davon zu lassen. Doch ihre Neugier ließ ihr keine Ruhe. Immerhin wollte sie den Leuten ja nur helfen. Sie sagte ihren Schülern zwar immer, das zuviel Neugier Ärger bringen würde, doch ihr, als erfahrenes Medium konnte so was doch nicht passieren. Entschlossen stellte sie die Tasse weg und beugte sich über ihre Kugel. Sie schloss die Augen und lies ihre Gedanken wandern, bis zu einer gewissen Stelle.
Eine Vampirfrau saß auf einem Dach und sah besorgt auf die Straße unter ihr. Eine junge Frau saß wimmernd in einer Ecke und ein Wolf kam zähnefletschend näher. Eine böse Aura ging von dem Wolf aus. Er war mächtig und alt.
Frau Kuchen schreckte plötzlich auf. Als sie das Geschehen aus der Ferne gedanklich beobachtete, spürte sie plötzlich eine zweite Präsenz. Eine unbekannte, die nicht von dem Wolf oder den zwei Frauen auszugehen schien. Große Macht, noch größer als die der vorigen Person, vor dem sie die Elfe gewarnt hatte. Noch ein Untoter, doch irgendwas stimmte nicht mit ihm. Wieder versuchte sich Frau Kuchen zu konzentrieren, doch diesmal auf das andere Bewusstsein.
Ein Mann hatte sich in der Nähe niedergelassen. Seine Aura war überwältigend.. böse. Jahrhunderte lange Schrecken konnte sich in ihr spiegeln. Er sah auf die Straße und ein hämisches Lächeln lag auf seinen Lippen. Das Schauspiel traf bei ihm auf volle Zustimmung. Kurze Zeit starrte er zufrieden dort hin, als er anfing, seinen Augen schweifen zu lassen. Doch es schien so, als würde er in weite Ferne sehen. Er durchforstete die Gegend, als er plötzlich inne hielt und seine Macht spielen ließ.
Frau Kuchen ließ vor Schreck die Kugel auf den Boden fallen. Der Vampir hatte sie förmlich angestarrt mit seinen kalten, gefühllosen Augen. Obwohl sie wusste, dass es gar nicht sein konnte, hatte sie das Gefühl gehabt, er hatte sie entdeckt. Sie zitterte kurz, fing sich aber gleich wieder. Mit Schwung erhob sie sich vom Sessel und wollte für heute Schluss machen, als ein tiefer, brennender Schmerz in ihrem Kopf sie dazu zwang, sich wieder niederzusetzen.
Du spionierst mir also nach, alte Frau., erklang es in ihrem Kopf.
"Raus aus meinem Kopf!", schrie Frau Kuchen plötzlich auf.
Niemand legt sich mit mir an, ohne die Konsequenzen dafür zu tragen., der Schmerz wurde heftiger und das Medium setzte ihre mentale Stärke um dem Griff des Vampirs zu entgehen. Es gelang ihr, aber nur für kurze Zeit.
Du willst dich also mit mir messen. Wie du willst. Ich spiele gerne., laute Schreie weckten die meisten der bereits schlafenden Mieter. Abrupt setzte sich Cim Bürstenkinn auf, nahm sein Schwert in die Hand und lief mit seinem Nachthemd bekleidet hinunter. Er stieß die Tür zu den Gemächern Frau Kuchens auf und fand die Frau liegend am Wohnzimmerteppich. Schnell eilte er zu ihr und untersuchte bestmöglichst ihren Gesundheitszustand. Doch er fand keine Verletzungen, zumindest keine äußeren. Er versuchte sie zu rütteln und aufzuwecken, musste aber mit der Zeit feststellen, dass die Vermieterin ins Koma gefallen war.

20. 11. 2001 1: 42

Venezia Knurblich

"HIIIIIIIILLLLLLFFFFEEEEEE!!!"
Humph blieb abrupt stehen. "Verdammt, das war Eca!"
Wie ein Mann drehten die FROGs sich auf dem Absatz um und liefen los, in die Richtung, aus welcher der Schrei gekommen war.
"Da vorne!" brüllte Humph und bremste abrupt.
In der Seitenstraße, in die sie gerade eingebogen waren, kauerte Ecatherina in einer Ecke, halbwegs versteckt hinter einigen Kisten. Vor ihr auf der Straße duckte ein großer Wolf, knurrend, bereit zum Sprung.
"Hey du! Leg dich gefälligst mit Gegnern an, die dir gewachsen sind!" Venezia hatte gar nicht gewartet, bis Humph stehen geblieben war, sie hatte ihren Säbel gezogen und war abgesprungen, genau zwischen den Wolf und die anderen Wächter.
"Veni, nicht..." reif Humph erschrocken und machte einen Satz nach vorne, aber es war zu spät, der Wolf hatte seine Aufmerksamkeit schon auf 27cm Ärgernis gerichtet.
"Ja, genau dich meine ich, Flohbeutel! Also ich würde mich ja schämen, so in der Stadt rumzulaufen... was bist du? Auf jeden Fall schon lange nicht mehr gekämmt und gebürstet worden! Gegen dich sieht ja sogar Gaspode aus wie ein Rassehund!" Entschlossen machte die Gnomin einen weiteren Schritt auf den Wolf zu.
Gold Moon beobachtete zum wiederholten Male interessiert das Phänomen, dass Venezias Lederband in ihren Haaren sich immer genau den epischsten Moment, den es entdeckte aussuchte, um sich zu lösen. Leise segelte es zu Boden und die Haare der Gnomin verteilten sich um ihren Kopf, als würde er in Flammen stehen.
"Sie kann sich nicht mit ihm anlegen... keiner von uns kann das, das würde keiner überleben!" jammerte Humph und trat unsicher von einem Bein auf das andere. Er wusste nicht, wer dieser Wolf vor ihm war, aber der Umgang mit Joschi hatte ihn gelehrt, einen mächtigen Werwolf sofort zu erkennen.
Die Gnomin machte ein paar Schritte zur Seite.

Der Mond lächelte. Das dort unten waren Szenen genau nach seinem Geschmack, so was gab es nur in Ankh-Morpork. Schnell schob er eine Wolke vor seinem Sichtfeld zur Seite und beleuchtete das Bild, welches sich ihm bot.
Die langen Zähne unter den hochgezogenen Lefzen des Tiers und die Säbelklinge der Gnomin spiegelten sein Licht wieder, als seien sie Sterne am Firmament.

"Sie will sich nicht mit ihm anlegen, erkennst du das nicht?" flüsterte Gonzo Humph ins Ohr. "Sie will ihn nur ablenken, damit wir Eca da rauskriegen!"

"Vielleicht solltest du dir mal Gedanken machen, dir auch ab und zu deine Zähne zu putzen, wenn du zwischendurch mal in deiner menschlichen Gestalt bist, im Mondlicht wirkt das nicht besonders gut, wenn die gelblich leuchten. Außerdem stinkt es. Müsste ich noch atmen, bräuchtest du mich wahrscheinlich gar nicht anzugreifen, ich wäre schon lange in Ohnmacht gefallen", stänkerte die Gnomin weiter.

Vorsichtig ließ Gonzo sich von Humphs zweiter Schulter gleiten und drückte sich im Schatten und möglichst weit weg von dem Wolf, den Venezia inzwischen an die gegenüberliegende Wand dirigiert hatte an Straßenrand entlang in Ecas Richtung.

Der Wolf duckte sich, beobachtete das kleine Wesen vor sich und wunderte sich ein klein wenig.
Er hatte in seinem Leben schon viel gesehen, aber ein Wesen dieser Größe welches nicht wirklich Angst vor ihm zu haben schien, nebenbei auf dem Kopf brannte, eine Waffe in der Hand hielt, die nicht einmal ein besseres Küchenmesser war und noch dazu den unverkennbaren Geruch eines Werwolfs verströmte war ihm neu. Noch dazu irritierte ihn etwas anderes; Ja, dieses Wesen roch nach Werwolf, aber nicht nur... darunter war auch noch ein anderer Geruch, den er so ähnlich von Vampiren kannte... so ähnlich, aber nicht genau so. Und sie stank furchtbar nach rote Beete, etwas, das er als äußeren Einfluss abtun konnte.
Er legte den Kopf schief, knurrte, weil das von ihm erwartet wurde und beobachtete die Kleine weiter.
Ja, das könnte interessant werden.

Ohne dass irgendwer ein Wort hätte sagen müssen verteilten sich die restlichen Wächter strategisch wertvoll am Ende der Seitengasse, angespannt schweiften ihre Augen zwischen Venezia und Gonzo, der Eca inzwischen fast erreicht hatte hin und her.

"Eca... steh auf. Ganz langsam und leise", flüsterte Gonzo der Wächterin zu.
"Gonzo..." brachte diese hervor, immer noch zitternd und kaum fähig, sich zu rühren.
"Ja, so ist gut... und nun durch den Schatten zu den anderen... langsam... bloß kein Geräusch machen."
So vorsichtig, wie er gekommen war, schlich Gonzo wieder zurück, Ecatherina hinterher.

"Na was? Traust du dich nicht, dich mit mir anzulegen? Hast du Angst, du wärst mir nicht gewachsen? Ich sag dir was, du wärst nicht der erste Werwolf, den ich zur Strecke bringen würde. Ist ja nicht so, dass ich mich nicht auskenne!" Vorsichtig machte Venezia noch einen weiteren Schritt zur Seite, so dass der Wolf gezwungen war, sich ein wenig von den anderen wegzudrehen, um die Gnomin weiterhin im Auge zu behalten.

Ja, interessant war es ja... aber so langsam hatte der alte Wolf genug. Eigentlich war er ja hier, weil er etwas anderes zu tun hatte, das Ding vor ihm war ja nur ein kleines amüsantes Zwischenspiel, dem er jetzt langsam mal ein Ende bereiten musste.

"Lauft!" brüllte Venezia, als sie voller Befriedigung gesehen hatte, dass Eca und Gonzo wieder bei den anderen angekommen und in Empfang genommen wurden.
Auch wenn es gerade unpassend war, erfüllte es sie einen kurzen Augenblick mit Stolz, dass die anderen ohne ein Wort von ihr sofort verstanden hatten, was sie hier tat. Kurz drückte sie den Handballen auf den kleinen Frosch unter ihrer Kleidung.

Lauft?
Irritiert blickte der Wolf sich um... und fing an zu knurren. Sie hatten ihn ausgetrickst, dieses kleine Ding und die anderen, das war ärgerlich!
Aber noch viel ärgerlicher war, dass er darauf reingefallen war. Er hatte sich ablenken lassen, das hätte nicht passieren dürfen!

Die anderen rannten!
Gold Moon hatte die Hände um Gonzo geschlossen, Humph hatte sich Ecatherina über die Schulter geschmissen, er war sich nicht sicher, ob sie stark genug war von alleine zu laufen, Malachit bildete das Schlusslicht.
Ohne ein Ziel rannten sie durch die Gassen von Ankh-Morpork.

Der Wolf startete durch. Sie hatten das Mädchen, er wollte das Mädchen, alles andere war egal!
So egal, dass er das kleine Wesen vollkommen ignorierte, ein Fehler, der ihm schmerzhaft bewusst wurde, als er von der Seite angesprungen wurde, sich der Säbel in seine Seite bohrte.
Gequält jaulte er auf. Es war kein Silber, aber es tat trotzdem verdammt weh!
Das Wesen saß auf seinem Rücken, krallte sich fest in seinen Nackenhaaren fest. Er versuchte, nach ihr zu schnappen, aber es war zwecklos, er kam nicht ran!
Wieder und wieder sauste der Knauf des Säbels mit unbändiger Kraft auf seinen Nacken wieder.
Das Mädchen war vergessen, da war nur noch Schmerz!
Wild schüttelte er sich, er wusste gar nicht mehr, wo er hingelaufen war!
Irgendwann verschwand das Gewicht von seinen Schultern, er hatte es abgeschüttelt!
Glas klirrte, als Venezia durch ein Fenster in ein Haus segelte, Blut schoss ihr in die Augen, Glas bohrte sich in ihre Haut.
Verschwommen konnte sie noch wahrnehmen, dass Mückensturm sich über sie beugte; die Lady schien es gut mit ihr zu meinen, sie war in der Boucherie Rouge gelandet!

Knurrend schaute Fürst Daran in die kleine Seitengasse. Er hatte nicht aufgepasst, sie waren entkommen.
Aber er hatte diese Frau ausschalten müssen. Sie war nur ein Mensch, aber sie war mächtig.
Naja, es würde sich eine andere Gelegenheit bieten.
Leise verschwand er in der Nacht.

20. 11. 2001 8: 04

Ecatherina Erschreckja

Nach ca. fünf Minuten stoppte die kleine Gruppe, da sie bemerkten, dass sie nicht verfolgt wurden. Humph sah sich fragend nach Veni um, doch auch sie konnten sie nirgends sehen.
"Sollen wir sie suchen?", fragte Gold Moon besorgt.
"Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee wäre. Du hast den Werwolf gesehen. Wenn wir dem nochmals in die Quere kommen, könnte das böse Folgen für uns haben."
"Und Veni?"
"Die kommt schon zurecht. Sie ist ziemlich zäh. Wir sollten sie suchen, wenn es heller wird. Da haben wir mehr Chancen.", schaltete Gonzo sich ein, doch irgendwie klang er nicht überzeugend.
"Wer war das überhaupt?"
"Gute Frage. So wie der aussah, war der nicht auf die sowieso nicht mehr existierende Prämie scharf. Am besten wir fragen Eca.", in diesem Moment ließ Humph seine Schwester sachte zu Boden. Anfangs sah diese sich nochmals verwirrt und ängstlich um, doch als sie merkte, dass sie in Sicherheit war, straffte sie ihre Kleidung und atmete tief durch.
"Danke Leute, das war echt tapfer von euch."
"Wer war das verdammt noch mal?"
"Eh, Humph. Weißt du..", wollte sie anfangen zu erklären, doch dann spürte sie von weiten einen Blick auf sich ruhen. Sie erinnerte sich an Les und ihre Worte, und das es besser wäre, niemanden davon zu erzählen.
"Also?"
"Das.. weiß ich eigentlich nicht so genau. Ich eh, hörte da was, und.. na ja da bin ich in diese Seitengasse und dann stand da plötzlich dieser.. eh.. Wolf vor mir.", wieder überkam sie ein leichter Schauer und sie sah sich vorsichtshalber nochmals um.
"Eca, du verheimlichst mir was."
"Nicht doch Humph, so was würd ich doch nicht tun.", sie setzte ein unschuldiges Lächeln auf.
"Ob der Veni etwas antun würde?", fragte er nachdenklich in die Runde.
"Dem ist alles zuzutrauen."
"Ach ja, woher weißt du das, wenn du ihn gar nicht kennst?"
"Eh.. na ja.. du hast ihn ja gesehen. Er.. seine Augen.. der muss doch wahnsinnig sein. Am besten wir gehen in die Bahre und warten dort auf Veni, die kommt dort sicher irgendwann vorbei. Wir wissen doch eh nicht, wo wir suchen sollten. Sie wird doch nicht so blöd sein, einfach dort an der Stelle zu verbleiben. Die Gnomin könnte sich überall verstecken und ich brauch jetzt einen Trink.", schnellen Schrittes und ohne Antwort abzuwarten, schlug sie den Weg zur Bahre ein. Die anderen warfen noch einen besorgten Blick zurück, folgten ihr aber dann doch noch.

Kobra jaulte fürchterlich. Wie konnte er sich nur von diesem kleinen Bastard so an der Nase rumführen lassen. Das würde sie noch büßen, dachte er. Nächstes mal, wenn er dieses Mädchen in die Finger, bzw. Klauen, kriegen würde, würde er ihr keinen schnellen Tod gönnen. Nein, im Gegenteil. Er würde es bis zur letzten Minute auskosten, sie zu foltern. Doch vorher musste er wieder zu Kräften kommen und sein Gefolge um sich scharren. Dann konnte der Spaß von vorne beginnen.

20. 11. 2001 10: 31

Venezia Knurblich

Keuchend und hustend schlug Venezia die Augen wieder auf, gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie Mückensturm sich vom zerbrochenen Fenster abwandte und die Armbrust wieder wegsteckte.
Offensichtlich war der Wolf verschwunden.
"Was ist denn hier los?" polterte Dae in das Geschehen, angelockt von der klirrenden Glasscheibe.
"Keine Ahnung... aber wir haben Luftpost", antwortete Mückensturm und nickte in Venezias Richtung.
"Veni!" Daemon stürzte sich auf die Gnomin, ließ sich neben ihr zu Boden fallen und hob den kleinen Körper vorsichtig auf. "Veni... bei allen Göttern, Veni... was ist passiert? Was... es wird alles wieder gut, es wird..."
"Hör auf zu jammern, ich jammere ja auch nicht, obwohl ich allen Grund dazu hätte", stöhnte die Gnomin und versuchte sich aufzurichten. "Lass mich gefälligst los, mir geht es gut!"
So vorsichtig, als würde sie aus dünnem Glas bestehen stellte Dae Venezia auf dem Schreibtisch ab.
Mückensturm schlich zu der Tür, riss sie auf und zielte irgendwo in die Dunkelheit.
"Ich brauche einen Zahnstocher und etwas, wo ich draufbeißen kann, ich muss das Glas rauskriegen, sonst gehen die Wunden nicht wieder zu", brachte die Gnomin zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Eine Viertelstunde später stand Venezia schon wieder auf der Straße. Daemon hatte sie erst nicht gehen lassen wollen, so lange sie noch verwundet war, aber was das anging, hatte sie keine Widerrede geduldet.
Mit schmerz- und wutverzerrtem Gesicht stapfte sie die Straße hinunter.
Sie spürte überall im Körper das unangenehme Ziehen von sich schließenden Wunden. Leute, die kein Werwolf waren, bewunderten die schnelle Wundheilung dieser Kreaturen immer, aber keiner von ihnen hatte auch nur einen blassen Schimmer, wie weh das eigentlich tat, wenn Fleisch sich wieder über Knochen zog und zusammenwuchs.
Am Schlimmsten waren die Wunden, wo sie das Glas nicht herausbekommen hatte... sie spürte richtig, wie ihr Fleisch das Glas durch ihren Körper schob, um es irgendwo ausscheiden zu können.
Rote Schmerzschleier zogen vor ihren Augen entlang und würden es auch noch die nächste halbe Stunde tun. Voller Genugtuung dachte sie darüber nach, wie es wohl schmerzen würde, einen von ihrem Dolch aufgeschlitzten Rücken zu heilen.
So, jetzt würde sie zuerst einmal das tun, was sie seit dem Rausschmiss aus der Wache schon tun wollte; zurück zur Wache gehen und ein paar Klamotten einpacken.
Und danach würde sie die Frau Kommandeur einmal aufsuchen. Wenn Rince schon nicht die Zähne auseinander bekam um mal zu sagen, was eigentlich los war, dann würde sie vielleicht aus seiner Frau etwas Brauchbares herausbekommen, zum Beispiel, ob er sich in der letzen Zeit verändert hatte oder so.
...auch wenn Venezias Intuition ihr sagte, dass sie die Frau Kommandeur wahrscheinlich gar nicht antreffen würde...
Unter Schmerzen und ab und zu zusammenzuckend, wenn der Schmerz besonders stark war, machte sie sich auf den Weg.

20. 11. 2001 11: 13

Rascaal Ohnedurst

So angenehm sein Platz am Firmament auch war, so sehr ärgerte es den Mond, dass ihm gewisse Bereiche, wie zum Beispiel das Innere von Gebäuden verschlossen blieb. Er wünschte, er könnte die Dächer beiseite schieben, wie er es gelegentlich mit den Wolken tat, wenn sie nicht gerade zu einer gewissen Dramarturgie beitrugen.
Gerade hatte er in seinem eigenen Licht beobachtet, wie sich eine der kleinen Figuren elegant Zugang zu einem dieser Kästen verschafft hatte.
Die Nacht war bis jetzt so spannend gewesen… und jetzt das. Ärgerliche Sache.
Der Mond würde die Götter nochmals fragen, ob sie diese Häuser nicht verbieten konnten.

Lautlos wie ein Schatten war er durch ein gekipptes Dachfenster in das Haus eingedrungen, nachdem er in seiner verhassten Fledermausgestalt auf das Dach geflattert war.
Nur wenigen war bekannt, wo Kommandeur Rince wohnte. Ganz bewusst hatten er und seine Frau sich ein kleines, unscheinbares Haus am Rande der Stadt zugelegt, da man als Hauptverantwortlicher des Wachegeschehens in gewissen Kreisen den Beliebtheitsgrad einer wuchernden Geschlechtskrankheit hatte. Doch davon mal abgesehen, war Rince sowieso die meiste Zeit in der Wache (was nicht hies, das er arbeitete) und hatte so gut wie kein Privatleben (ausser dem in der Wache, denn Arbeit konnte man das, was er dort tat nun wirklich nicht nennen).
Nun stand Rascaal Ohnedurst im dunkeln Wohnzimmer seines Kommandeurs (denn das war er noch immer, obwohl Rince es garnicht wusste) und fragte sich, was für ein Leben sein Chef überhaupt noch hatte.
Bei seinen früheren Besuchen war alles sauber gewesen und überall hatten nette Souvenirs aus dem Leben von Herrn und Frau Kommandeur adrett und ordentlich abgestaubt auf den Regalen gestanden. Es war ein sehr gemütliches Heim gewesen, denn die wenigen Stunden, die die beiden miteinander hatten, wollte Frau Kommandeur ihrem Mann eine Oase der Ruhe bieten (die er ja eigentlich auch in der Wache hatte, aber Rince meinte, dass seine Frau zwar alles essen konnte, aber nicht alles wissen musste… eine Weisheit, die die meisten Wächter auch auf ihn anwandten).
Und nun dies.
Es waren keine offensichtlichen Dinge, aber wenn man wusste, wonach man Ausschau halten muss, dann kam man schnell zu dem Ergebnis, dass hier etwas ganz und garnicht stimmte.
Nachdenklich ging er zum Wohnzimmertisch, auf dem Zuckertopf und ein Kännchen ranziger Milch mit ein paar wildgewordenen Tellern Walzer getanzt hatten, wandte sich dann dem grossen Schreibtisch aus echter Lancre-Eiche zu auf dem unwichtige Papiere wohlgeordnete Stapel bildeten und nahm sich als letztes den Ofen vor, in dem eine unförmige, nach Rauch riechende Masse lag.
Gerade als der Vampir seine bleichen Finger nach der Masse ausstreckte, um sie näher zu untersuchen, erregte ein Geräusch an der Hintertür seine Aufmerksamkeit, dass seine Instinkte Alarm schlagen liess, was vielerlei bedeuten könnte.
Es könnte daran sein, doch warum sollte er hierher und noch dazu durch die Hintertür kommen? Um ihn umzubringen? Nein, dazu hatte der Fürst noch lange nicht genug seiner perversen Intrigen gesponnen, um es schon auf eine direkte Konfrontation ankommen zu lassen.
Es könnte auch ein Dieb sein, lizensiert oder nicht war dabeoziemlich egal und das konnte Schwierigkeiten bedeuten… den schliesslich könnte der Eindringling noch immer von einem hohen Kopfgeld für Rascaal träumen… un das letzte, was der vampir gebrauchen konnte, war Kampfeslärm.
Natürlich könnte es auch ganz einfach Rince sein, der etwas getrunken hatte und wieder einmal seinen Haustürschlüssel verloren hatte. Etwas, das sehr zum Leidwesen von Frau Kommandeur häufiger vorkam.
Dicke Balken zierten die relativ hohe Decke des Untergeschossen und geschwind schwang sich der Vampir mit einer geschmeidigen Drehung auf einen der Balken, machte sich ganz flach, zog sich in den Schatten zurück und lauschte…
Nichts… dann ein kleines harmlos klingendes Knrzen, wie von einer Katzenklappe. Sicher, Frau Kommandeur war eine grosse Tierfreundin, doch welcher Einbrecher war klein genug, um durch eine Katzenklappe…
"Mistundverdammt, lass los du verfluchte Holzklappe, oder du landest im nächsten Ofen!" drang es leise an seine Ohren, gefolgt von einem kaum hörbaren Reissen von Stoff und einem dumpfen Aufschlag.
Rascaal grinste. Er wusste nun, wer der Eindringling war und wie zur Bestätigung erblickten seine Vampiraugen Venezia Knurblich, wie sie mit grösster Vorsicht um die Ecke geschlichen kam und sich angestrengt umsah.
"Sie ist nicht da, Veni!" raunte der Vampir und liess sich dicht hinter ihr vom Balken fallen.
"Mistundverdammt Ras… ich hasse deine Auftritte!" schimpfte die erschrockene Gnomin, froh jedoch, ihren Partner und nicht einen andern Vampir vor sich zu haben. "Was meinst du mit… sie ist nicht da?"
"Dass Frau Kommamdeur nicht hier ist. Du bist doch, genauso wie ich hergekommen und Gewissheit zu haben, oder?"
Stumm nickte Venezia und drehte sich suchend um.
"Sie ist schon länger nicht mehr hier…" bemerkte Rascaal.
"Woher willst du das wissen?"
"Das Chaos auf dem Wohnzimmertisch hätte keine 10 sekunden dort gestanden, wenn sie in der Nähe wäre, ausserdem ist es viel zu ordentlich auf dem Schreibtisch. Rince hat immer für ein bisschen Chaos dort gesorgt, um den Eindruck zu erwecken, dass er schwer schuften würde… hat er mir mal erzählt… und jetzt ist es ein Vorbild an Ordnung. Der Ofen ist eiligst mit Wasser gelöscht worden, was Frau Kommandeur niemals zugelassen hätte!" fasste der Vampir zusammen.
"Hat er sie?"wollte Veni wissen und machte eine unbestimmte Geste nach draussen.
"Wahrscheinlich… und damit einen sehr willigen Kommandeur. Wenn wir Pech haben, lebt sie nicht einmal mehr… oder schlimmeres." gab Rascaal zu. "Ääh… du Veni, du hast dir da vorhin deine Hose hinten etwas zerrissen."
"Ja und… ich hab noch eine…"
"Ja schon, aber man kann deinen.. nun ja… ich sehe deinen… grmmpf… ach pass einfach auf, dass du dich nicht erkältest.. ääähhh… dort hinten."

20. 11. 2001 15: 25

Humph MeckDwarf

Die Wächter saßen nun in der Bahre. Humph war schlecht gelaunt. Erstens war er bereits sehr müde, weil ihn die Dinge in letzter Zeit etwas sehr zusetzten. Zweitens wusste er ganz genau, dass Eca ihm etwas Wichtiges verheimlichte. Und das hasste er!
"Und was jetzt?", Gold Moon seufzte. Irgendwie war ihre latente Verbindung zu Frau Kuchen abgebrochen und das machte sie nervös.
"Ich weiß es nicht.", Gonzo seufzte ebenfalls, "Mir gehen langsam die Ideen aus."
"Ich frage mich, wo Veni ist.", fragte Humph als plötzlich die Tür aufgestoßen wurde und ein äußerst müder und verstört wirkender Cim eintrat.
"Ah, was für ein Zufall euch zu sehen!", sagte er und salutierte plötzlich vor Humph.
"Schon gut, Cim. Derzeit bin ich nicht dein Vorgesetzter."
"Ich geh davon aus, dass sich das wieder ändern wird, Sir."
"Optimist!", murmelte Humph und trank hastig sein bestelltes Bier.
"Was machst du hier, Cim? Und warum siehst du so fertig aus?", fragte Eca nun.
"Nun, darf ich mich setzen."
"Ich weiß nicht, Leute, wenn uns wer mit ihm sieht, kann's sein, dass er auch rausgeschmissen wird. Schließlich trau ich Rince derzeit alles zu.", sagte Gonzo.
"Oh, machen sie sich keine Sorgen, Sir. Das wird schon."
"Optimist!", murmelte nun auch Gonzo und Cim setzte sich.
"Also, Antwort, Cim?", Eca tippte ungeduldig mit den Fingern auf die Tischplatte.
"Nun, Frau Kuchen liegt im Koma."
"WAS?"; Gold Moon fuhr erschreckt hoch.
"Ja, wir wissen nicht, warum. Sie scheint einfach zusammengebrochen zu sein. Wir suchen derzeit nach dem Täter, jetzt wo wir nicht mehr euch jagen müssen. Allerdings arbeiten tun derzeit nur die Rekruten. Und ich, weil ich grad zugegen war.", er zuckte mit den Schultern.
"Klingt so, als wär alles wie früher, nicht?", Eca lächelte verschmitzt.
"Frau Kuchen?", Gold Moon hatte ihre Stimme wieder gefunden.
"Ja. Keine Angst Goldi. Sie wurde zu Pis gebracht, der kümmert sich darum."
Gold Moon nickte betrübt.

Veni war gerade dabei das Wachehaus zu betreten, als sie Rince herbeitorkeln sah. Sie wusste nicht, warum er torkelte, aber sie nahm an, dass er sich wieder einmal beim Bärendrückers nicht zurückhalten hatte können. War ja auch verständlich, wenn man bedachte, dass der Fürst seine Frau in der Hand hatte. Aber was machte Rince in der (ehemaligen) FROG-Abteilung? Sie dachte nicht mehr darüber nach, dass sie sich vielleicht eine Erkältung an ihrem Allerwertesten zuziehen könnte. Ihr Wächter-Sinn schlug wieder einmal Alarm und so bewegte sie sich so leise sie konnte hinter Rince her.

Rince blieb vor Ras Büro stehen. Er hatte keine Ahnung, das Veni hinter ihm war. Er massierte wieder seine Schläfen und murmelte: "Verdammt, hör auf zu reden! Scheiß Stimme! Ich kann nicht anders! Sie ist sonst tot!" Leise schien er aufzuheulen. Dann öffnete er die Tür zum Büro. Veni beeilte sich, um hinter ihm hineinzukommen. Sie versteckte sich im Schatten und sah einen Rince, der in den Schubladen ihres Chefs stöberte, dann etwas herausnahm (sie hatte gedacht, sie hätten alles durchsucht, was kann er gefunden haben?)
Und schleunigst verschwand. Kurz bevor sie ihm nachgehen konnte, erschien plötzlich Reggie hinter ihr und umarmte sie: "Hallo, Schätzchen."
Hätte sie hinten Augen gehabt, hätte sie ein schmutziges Lächeln sehen können.
"Reggie, lass das, ich muß weiter."
"Oh, ich dachte, dich interessiert das hier.", seine Hand fuhr von unten ihrem Körper entlang und offenbarte kurz unter ihrem Kinn einen Zettel, "Kommt von Rince und war an Ras gerichtet. Obwohl er gar nicht da ist. Interessant nicht?"
"Oh, danke, Reggie."
"Keine Ursache.", seine Hand glitt wieder den Körper hinunter, blieb kurz an einer bestimmten Stelle hängen, wo er kurz drückte und – schon war er weggestossen.
"WEHE DU TUST DAS NOCH EINMAL!!!!"
Er lächelte schmierig: "So gefällst du mir!"
Veni blickte ihn böse an. Dann erinnerte sie sich an den Zettel in der Hand und meinte nur: "Ich muss jetzt gehen", wobei ihre Stimme wie Eiszapfen in der Luft zerbröselten.
"Natürlich, Schätzchen. Ach, übrigens…"
"Ja?"
"Netter Hintern, Süße."
Veni schaffte es wirklich die Tür zu zu schmeißen und man hörte sie murmeln: "Verdammt, ich sollte mich endlich umziehen!"

20. 11. 2001 18: 18

Zaddam Boschnigg

***Derweil in der Bahre***

"Ich muss jetzt dringend zu Pis und wissen wie es Frau Kuchen geht. Cim du weißt wo es ist also bringe uns hin!" Gold Moon sprang auf.
"Aber ich bin doch gerade erst hier und..."
"Schon verstanden!", seufzte Zaddam und bestellte einen Schnaps, den er kurz darauf erhielt, "Hier trink erst mal einen was!"
Cim hob das Glas prostete einem Zombie am Tisch gegenüber zu und leerte das Glas in einem Zug.
"Das war schon förderlich!"
"Schon klar!", nun bestellte Humph ein Glas für Cim.
Einem anderen Gast wurde zugeprostet und das nächste Glas geleert.
"Jetzt bin ich fit." Cim sprang auf, "Kommt mit!"
Die Wächter standen auf und verließen die Bahre. Humph allerdings brauchte etwas länger, denn der Wirt hielt ihn noch auf bis er die Rechnung bezahlt hatte.

***Derweil wo anders***

'Ich muss mir was einfallen lassen. Die Wächter sollen ja ein richtig schönes ableben haben und wenn es geht sollte mein Alter Freund es sich mit ansehen, bevor er meine Spezialbehandlung erfährt. Ach ich hab schon wieder was. Dann mal nichts wie los!'
Ein schwarze Gestalt hob von einem Dach ab und glitt dahin...

***Kurz darauf bei Pismire***

Gold Moon stürzte direkt durch die Tür. Sie dachte nicht einmal daran anzuklopfen.
Die anderen folgten ihr aber nicht ganz so hastig. Frau Kuchen hatte sich schon ein wenig erholt. Sie war im weitesten Sinne ansprechbar und man konnte auch auf vernünftige Antworten hoffen aber mehr, war bei ihrem Zustand nicht drin. Die F.R.O.G.s befragten sie soweit und so vorsichtig es ging. Dabei erfuhren sie, dass Frau Kuchen von einer starken schwarzen Macht außer Gefecht gesetzt wurden und ihnen war sofort klar, dass es sich dabei um Fürst Daran handeln musste. Und sie erfuhren dass er was im Schilde führen musste. Die Frage war nur was...
Nach dem sie sich alles angehört hatten und sich gerade zusammengesetzt hatten traf Veni ein, die sich inzwischen umgezogen hatte.
"Hi Veni. Woher weißt du das wir hier sind?"
"Der Wirt der Bahre hat es mir gesagt."
"Woher wusstest du das wir in der Bahre waren?"
"Da geht ihr immer hin, wenn ihr nichts besseres wisst."
"Oh, stimmt. Naja gut. Also was gibt es neues?"
Nachdem gegenseitig die Neuigkeiten ausgetauscht wurden stellte sich wieder mal die typische Frage: Was kann man jetzt tun?

22. 11. 2001 23: 34

Humph MeckDwarf

"Nun, was jetzt?", fragte Humph in die Runde.
"Ich denke, wir können nun davon ausgehen, dass die Frau unseres Chefs in der Hand unseres Gegners ist. Und das Rince jetzt so etwas wie eine Puppe in dessen Händen ist", sagte Eca.
"Schön ausgedrückt, Schwesterchen. Nur was hilft uns das?"
"Hört mal, wir wissen doch, dass unser Gegner anscheinend öfter unterwegs ist.", meinte Veni.
"Wissen wir das?", fragte Humph.
"Ja! Das heißt, er muss Frau Kommandeur irgendwo verstecken. Schließlich kann er sie nicht überall mitnehmen, oder?"
"Das klingt logisch, ja."
Veni seufzte. "Wir müssen sie finden!"
"Ja, Veni. Das ist schon richtig, aber wie?"
"Warum wir sie müssen finden?", Mala blickte Veni an.
"Weil wir uns nur dann auf unseren Gegner konzentrieren können, wenn er Rince nicht mehr in der Hand hat.", meinte diese.
"Wir haben somit die Verantwortung für Rince, seine Frau und dem Fortbestand unserer Abteilung.", meinte Eca.
"Und für unser Leben.", ergänzte Humph.
"Ja, das auch."
"Gut, dann ist es beschlossen! Wir suchen jetzt nach der Frau von Rince. Obwohl ich glaube, dass Ras auch schon diese Idee hatte.", sagte Gonzo.
"Ja, aber Ras muss sich auf etwas ganz anderes vorbereiten.", murmelte Veni.

*** Irgendwo in der Stadt ***

Ras sammelte sich. Der, der sein Schöpfer war, war zurückgekehrt. Und er schien nicht glücklich über die Entwicklung seines Schützlings zu sein. Jetzt wollte er FROG vernichten. Die Existenzen in der Abteilung, die Existenzen der Wesen, die mit der Abteilung zu tun haben. Alles nur, um seinen Schützling zu zeigen, dass er nicht zufrieden war mit ihm!
Ras wusste was zu tun war, aber dafür würde auch er Hilfe brauchen, denn sein Gegner war mächtig, mächtiger als er.
Alle seine Abteilungsmitglieder waren dafür bereit, dass wusste er. Aber es musste noch einiges getan werden für den letzten Kampf.
"Hoffentlich wissen sie was sie tun.", murmelte er, hob seine Katze auf die Schultern und bewegte sich leise in den Schatten der Stadt, um das zu suchen, das er nun brauchte.

*** Über den Dächern Ankh-Morporks ***

Fürst Daran blickte hinunter und ein fieses Lächeln war in seinem Gesicht zu sehen (die Frage war, wer es sehen konnte). Diese dummen Wächter suchten jetzt also nach der Frau. Sollen sie doch, dachte er. Sollen sie doch zu mir kommen! Der Schatten lachte leise und trocken. Er würde sie erwarten. Und es würde ihm äußerste Freude bereiten, Ras den wahren Weg eines Vampirs zu zeigen.

28. 11. 2001 12: 28

Ecatherina Erschreckja

Reggie hüpfte von seiner Rohre runter auf Rinces Tisch. Es war schon länger her, seitdem der Chef seine Nachrichten wieder über das System schickte. Das war auch der Grund, warum die Nachricht etwas liegengeblieben war und der Nachrichtendämon sie erst jetzt bemerkte. Er packte sie und als er Lewton als Adressant bemerkte, entfaltete er den Zettel und las. Kurz starrte er auf die Decke, verschwand dann wieder schnell in der Röhre, ließ den Zettel bei Lewton auf den Boden fallen und eilte aus dem Wachhaus. Er irrte zwar nicht gerne in der Stadt rum, schon gar nicht um wen zu suchen, doch er schuldete Veni etwas, und noch mehr.

Entschlossen standen die ehemaligen Wächter auf und verließen die Bar. Sie hatten zwar keine Ahnung, wo sie anfangen sollten zu suchen, doch das ihnen der Erfolg nicht einfach so in den Schoß fiel, das wussten sie. Immerhin waren sie FROGs. Eca warf den Gedanken ein, sich mal die übleren Gegenden anzusehen, auch wenn sich so was für einen Fürst nicht geziemte. Es bestand aber trotzdem eine geringe Chance. Da niemand etwas einzuwenden hatte, durchstreiften sie mal die Schatten. Sie wussten, dass sie nicht einfach durch fragen weiter kamen. Daran war gerissen genug, seine Spuren zu verwischen. Wenn sie glaubten, das sie da plötzlich jemanden finden könnten, der ihnen den Weg zur nächsten Fürstresidenz sagen könnte, wäre das sehr naiv gewesen. Nicht einmal Mala wäre auf den blöden Gedanken gekommen. Obwohl, Eca war sich bei dem Letzten nicht ganz so sicher. Gerade als Gonzo ein Gespräch anfangen wollte, um die bekannten Fakten mal zu ordnen und so vielleicht weiter zu kommen, hörte Ecatherina mehrere Schritte hinter ihnen und sie bedeutete dem Gnom, still zu sein. Sie schlüpfte in den nächstgelegenen Schatten, schlich die Hauswand entlang und blieb bei der Kreuzung stehen.
"Macht keinen Lärm, verdammt.", sagte ein verhüllter Mann.
"Sie sollen uns noch nicht bemerken."
"Was ist, wenn sie einen anderen Weg einschlagen?", Eca zählte drei Männer, alle schwerst bewaffnet.
"Unmöglich, wir haben doch alles gesichert. Bruno ist am anderen Ende. Bald haben wir sie in der Falle."
"Das wird auch Zeit, ich hab mir schon meinen Arsch in der Kälte abgefroren. Kein Wunder, dass die rausgeflogen sind aus der Wache, wenn die dauernd in irgendwelchen Kneipen rumhocken.", Eca korrigierte sich gedanklich, es waren zwei Männer und eine Frau.
"Na sei froh, dass wir den Tipp überhaupt bekommen haben. So erwischen wir fast den ganzen Haufen und können uns die Kohle selber einkrallen.", einer der Männer lachte böse, aber immer darauf bedacht, nicht zu großen Lärm zu machen.
Eca schlich so schnell wie möglich zurück. Irgendwie hatten sie vergessen, dass noch nicht jeder in Ankh-Morpork mitbekommen hatte, dass das Kopfgeld nun wieder gestrichen war. Flüsternd erklärte sie der Truppe die Lage, nur Mala kam leider nicht ganz so mit. Doch mit den Worten "Sollten Leute mit Schwertern vor uns auftauchen, hau ihnen auf den Kopf", gab er sich zufrieden. Und das er es verstanden hatte, konnte er auch gleich anschließend beweisen. Fünf Typen versperrten den Ex-Wächtern den Weg und Mala war der erste, der vorstürmte. Während der Troll drei der Angreifer beschäftigte, kamen die restlichen zwei, sowie der Rest von hinten laufend auf die Gruppe zu. Sie knurrten Wörter wie "Aufgabe", oder "Kampf". Zad, Humph, Goldi, Veni und Gonzo machten sich Kampfbereit, nur Eca stellte sich in den Schatten, der bestmöglichst sicher war. Sie durchsuchte ihre Taschen, doch irgendwie musste sie ihren Gürtel mit den Pfeilen und dem Blasrohr verloren haben. Oder wurde er gestohlen? Sie konnte sich nicht erinnern, seit wann er weg war. Nur ihre Fläschchen waren noch am richtigen Platz. Aber da sie sowieso glaubte, dass ihre Kollegen das auch alleine schafften, lehnte sie sich einfach an die Wand und sah zu. Mala wurde mit seinen drei schnell fertig und eilte den anderen zur Hilfe. Nur die eine Frau entpuppte sich als ziemlich zäh und flink. Sie huschte von einem zum anderen und teilte hier und da schon mal kräftig aus. Sie schaffte es irgendwie durch eine Drehung hinter Humph zu gelangen, schwang ihren Dolch, zielte auf seine Kehle und.. plötzlich sprang seine Schwester aus dem Schatten und riss Humph zu Boden. Nur knapp verfehlte der Schlag sein Ziel, doch schneller als die Frau reagieren konnte, sprang Veni schreiend auf sie zu und bewirkte dadurch, dass die Unbekannte fluchend davon lief, sowie auch der Rest, der dazu noch in der Lage war. Humph stand auf, putzte sich den Dreck von den Kleidern und half dann auch Eca wieder hoch. In diesem Moment fiel ein Zettel aus Ecas Manteltasche zu Boden. Veni war die erste die ihn erblickte, schon deswegen, da ein Wachesiegel darauf war. Überrascht griff sie danach und begann zu lesen.
Liebe Ecatherina.
Ich danke dir für deine Hilfe. Du hast der Stadt und den Bewohnern einen guten Dienst erwiesen. Dafür hole ich dich, wie besprochen, zur Wache zurück. Dein leitender Posten wartet bereits auf dich. Ich bin mir sicher, dass es dir schwer gefallen ist, deine Freunde zu verraten, bin aber auch stolz, dass du eingesehen hast, was für alle das Beste ist. Du wirst ein guter Offizier werden. Weiter so.
Gez., Kommandeur Rince


Das Papier trug auch Innen ein Siegel, sowie die Unterschrift, die Veni bereits gut kannte. Das Schreiben schien schon etwas älter zu sein, und der Zettel etwas zerknittert. Langsam ließ Venezia ihren Blick steigen und sah Ecatherina vorwurfsvoll an, welche sich noch immer wunderte, welchen Zettel ihre ehemalige Vorgesetze da gerade trug.
"Wie konntest du nur!", die Schärfe in ihrer Stimme ließ Eca erschaudern und auch die anderen wurden aufmerksam.
"Eh, ich weiß nicht, wovon du redest. Was ist dass denn für ein Brief?"
"Das fragst du noch? Er stammt aus deiner Tasche und ist an dich gerichtet. Von einem speziellen Freund, wie es aussieht."
"Was? Ich habe keinen Brief mehr gekriegt, seit Angie zu IA gegangen ist, oder so. Du musst dich irren, zeig mal.", Eca wollte nach dem Zettel greifen, doch schnell steckte Veni ihn hinter ihren Rücken.
"Das hättest du wohl gern. Das Papier verschwinden lassen, und deine Hände in Unschuld waschen. Doch nicht mit mir! Ich habe dir vertraut, jeder hier hat das. Und deine kleine Show vorhin im Saal? War das ein Ablenkungsmanöver? Was habt ihr noch alles ausgeheckt ihr zwei?", die Wergnomin, welche ziemlich erregt schien, reichte den Zettel Humph weiter, und in Windeseile hatten ihn alle gelesen. Eca wehrte sich mit Händen und Füßen gegen diese Anschuldigungen. Nie hätte sie so was gemacht, schon gar nicht, weil sie sich denken konnte, was Ras mit ihr anstellen würde, wenn er das erfahren würde. Sie bedauerte, dass sie diesen Zettel noch nie gesehen hatte, und bestärkte ihre Argumente damit, dass sie ja bei SUSI einmal die Fingerabdrücke kontrollieren könnten. Als sie dann noch erklärte, dass ihr Gürtel verschwunden war, und es sein konnte, das jemand in diesem Augenblick ihr den Zettel zugesteckt haben konnte, fingen die ersten an, ihr zu glauben. Eigentlich war es ja nur Humph, der sich denken konnte, dass seine Schwester mehr Angst vor Veni und Ras hatte, als dass sie Karrieregeil war. Mit Mühe versuchte sie zu erklären, dass das sicher nur ein Scherz war, dass Rince das garantiert nicht geschrieben habe, als plötzlich Reggie aus dem Nichts auftauchte.
"Hallo, meine Süße.", sein typisch, schmalziges Grinsen lag auf seinem Lippen.
"Lass dass, ich bin nicht in der Stimmung dafür.", fauchte sie ihn an, ohne ihn dabei anzusehen.
"Oh, ich dachte, das könnte dich interessieren, was ich zu melden habe."
"Ach ja, und das wäre?", noch immer starrten ihre Augen Richtung Ecatherina.
"Ich hab gerade einen Zettel vom Boss zum Pelzgesicht weitergeleitet. Darin stand, dass die Wächterin Ecatherina Erschreckja ab sofort ihren Dienst, wegen diverser Gefälligkeiten, wieder aufnehmen dürfte. Weiters soll sie GRUND fix übernehmen. Es steht auch, das jedem Wächter verboten sein, zu fragen, wie es dazu gekommen ist. Auch jegliche Ermittlungen gegen die entsprechende Wächterin sei untersagt. Das Dickerchen hat das selbst unterschrieben, und der Zettel stank schwerst nach Alkohol. Sein Markenzeichen also.", der Dämon grinste, doch die Gesichter der anderen Anwesenden versteinerten sich. In diesem Moment begann Ecatherina einen ihrer schwersten Fehler, anstatt weiterhin darauf zu plädieren, dass sie unschuldig sei, gab sie ihrer Angst nach, stürmte in den nächsten Schatten und rannte weg.

Tränen kullerten über ihr Gesicht. Ratlos irrte sie durch die Strassen, sie war alleine, mehr als jemals zuvor. Ihre Kollegen sahen sie als Verräter, sie wurde noch immer gejagt von diversen geldgeilen Leuten, und Les hatte sie im Stich gelassen, als sie sie am meisten gebraucht hatte. Eca war verzweifelt, sie wusste nicht, was sie tun konnte, so ganz allein. Sie war machtlos. Sie konnte nicht glauben, dass Rince ihr so was antun konnte. Sie hatte ihn zwar ziemlich blamiert gehabt, doch, das war etwas anderes. Sie hatte bei der Aktion ja nicht wissen können, dass er erpresst wurde. Sie zitterte vor Kälte und vor Angst. Wenn nicht bald irgendwer die ganze Sache aufdecken würde, würde sie sich bald sehr viele Feinde machen. Sie überlegte, was sie nun tun konnte. Sie wollte nicht einfach so aufgeben. Der Fürst war stark und mächtig, doch die FROGs würden ihn besiegen. Daran glaubte sie tief und fest. Innerer Zorn ergriff sie, dass er versuchte, die Gruppe zu spalten. Das würde sie ihm nicht einfach so durchgehen lassen. Fest entschlossen stampfte sie ins Wachhaus. Dort wurde sie mit teils überraschten, teils erfreuten Blicken empfangen. Nur wenige, darunter auch Angie und Rina, hatten etwas Vorwurfsvolles darin. Ob sie die Nachricht gelesen hatten? Wenn ja, wäre es ein leichtes für sie gewesen, etwaige Schlussfolgerungen zu ziehen. Aber es waren ihre Freunde, sie konnte das doch nicht wirklich glauben. Doch ihre Augen sagten ihr da was ganz was anderes. Noch dazu schien Rina ziemlich besorgt zu sein. Wegen Humph, dachte Eca bei sich. Niedergeschlagen senkte Eca ihren Blick und ging Richtung Rinces Büro. Niemand hielt sie auf, oder wollte sie etwas fragen. Sie kamen nicht einmal freiwillig in ihre Nähe, sondern salutierten nur. Sie wischte sich die letzten Tränen weg und klopfte dann an die Tür. Niemand antwortete. Nach dem dritten Klopfen öffnete sie die Tür leise und lugte hinein. Schnell schlich sie ins Innere, schloss ab und sah sich forschend um. Irgendetwas musste hier sein, dass ihr oder der Gruppe weiterhelfen konnte. Sie durchwühlte die Akten, den Papierkorb und sonst alles, was sich hier stapelte. Nach zehn Minuten sah das Zimmer wie ein Schlachtfeld aus, doch das war ihr ziemlich egal. Nach weiteren geschlagenen zwanzig Minuten setzte sie sich enttäuscht und geschafft in den Chefsessel, der sehr bequem war. Resigniert ließ sie den Blick schweifen, als ihr das Bild von Rinces Frau auffiel. Sie nahm es in die Hände und starrte darauf. Das könnte doch nicht sein, so fies war niemand. Das wäre sogar für einen Vampir zu tief. Das Bild zeigte eine schon etwas ältere Frau, die lächelnd auf einem Sofa saß. Sie hielt etwas in ihren Händen und hinter ihr, über dem Kamin, hing ein gemaltes Gemälde, dass das alte Ankh-Morpork zeigte. Dabei war ein Haus ziemlich hervorgehoben, und man konnte sogar erahnen, wo es sich befand. Er konnte die Frau doch nicht wirklich dort verstecken? Die Lösung vor Rinces Augen stehend, ohne dass es ihm bewusst wäre? Ihn quälend vor Angst darauf schauend, und trotzdem nicht auf den Gedanken kommend, dass er nur nach der Lösung greifen musste? Leise stöhnte sie auf. Sie wusste nicht, ob sie mit diesem Schluss richtig lag, aber sie musste es wenigstens probieren. Aber wie konnte sie der Gruppe das nur beibringen, bzw. sie überzeugen, dass sie unschuldig war?

29. 11. 2001 2: 23

Malachit

"Und ihr wirklich glauben, sie so etwas tun könnte?", fragte Malachit.
Selbst nach mehrfachen Erklärungen seiner FROG-Freunde konnte er nicht an Ecas Schuld glauben. Manche mögen ihn für langsam und dumm halten, doch zumindest eins hatte er in seiner Zeit als FROG gelernt: Daß er seinen Kameraden blind vertrauen konnte.
Was wäre nun, wenn er sich nicht einmal mehr daran festhalten konnte?
Für Malachit war dieses blinde Vertrauen der entscheidende Unterschied zwischen den FROGs und den anderen Abteilungen. Die FROGs waren eine feste Einheit. Wenn man nur einen Teil daraus entfernen würde, wären sie nicht mehr die selben.
"Nun ja", erwiderte Veni. "Mala, hat schon irgendwie recht. Ich hätte das alles Eca auch niemals zugetraut. Aber die Beweise sprechen doch deutlich gegen sie. Dieser Brief, ihr merkwürdiges Verhalten... außerdem zeigt ihr Weglaufen von eben ja auch, daß diese Anschuldigungen nicht völlig grundlos sein können."
"Aber mal ehrlich", unterbrach sie Hmpf. "Wie hättet ihr euch denn in so einer Situation verhalten? Wir alle wissen doch, daß Eca manchmal etwas ängstlich reagiert. Vielleicht sollten wir ihr Wegrennen nicht überbewerten."
"Meint ihr denn wirklich, daß wir ihr jetzt noch vertrauen könnten?", fuhr die Gnomin fort. "Selbst wenn sie uns nicht verraten haben sollte, so hat sie uns doch etwas verheimlicht und und uns im Stich gelassen."
"Wenn wir nicht mal mehr an uns glauben, wie wir dann glauben können nicht schon verloren zu haben?"
Diese ungewohnt weisen Worte des Trolls machten Veni nachdenklich.
"Hm, vielleicht habt ihr wirklich recht. Wir sollten Eca zumindest nochmal zu den Vorwürfen Stellung nehmen lassen. Schließlich hat Fürst Daran schon mehrfach gezeigt, daß er uns auseinander treiben will. Für ihn ist dies alles nur ein Spiel. Und wenn er uns auseinander gebracht hat hat er gewonnen. Vielleicht sollten wir langsam mal anfangen, uns nicht mehr wie seine Spielfiguren zu verhalten und uns dagegen zur Wehr setzen."

29. 11. 2001 16: 21

Zaddam Boschnigg

Die Diskussion und die neuesten Ereignisse versetzten alle ins grübeln, denn keiner konnte so recht glauben, was hier ablief. Außerdem wollte jeder Eca glauben, aber die Beweise sprachen eindeutig dagegen. Auch Zad machte das zu schaffen. Er kannte Eca inzwischen etwas besser und wusste eigentlich auch, dass sie so etwas nicht tun würde. Er war sich sogar sehr sicher und er hatte auch eine Ahnung wo sie hin geflüchtet ist. Da in der Diskussion keiner auf ihn geachtet hatte, merkte auch keiner, dass er verschwunden war. Er war in einem Moment einfach um die nächste Hausecke verschwunden. Kaum dass er außer Sichtweite war, war er los gesprintet in Richtung Wachhaus. Dort erhoffte er sich Eca zu finden, die vermutlich nach einer Antwort gesucht hatte, warum wie der Zettel zu ihr in die Tasche kam. Nach ungefähr einer Viertelstunde hatte er das Wachhaus erreicht. Er scherte sich nicht darum wer Tresdendienst hatte und das er eigentlich keine Betrittserlaubnis hatte. Kurzer Hand nutzte er die nächste unbeobachtete Gelegenheit um durch den Vorraum ins Obergeschoss und zu Rinces Büro zu kommen. Er klopfte

***Im Büro***

Während Eca sich noch über die Lage des Hauses klar wurde Klopfte es.
Sofort stellte sie sich hinter die Tür und wartetet..

***Vor dem Büro***

Als sich nach einiger Zeit noch immer keine Reaktion gezeigt hatte, versuchte er die Tür zu öffnen. Sie war abgeschlossen. Er ging eine Tür weiter zu Lewtons Büro und klopfte auch da. Keine Reaktion zeigte sich. Er öffnete die Tür und ging zum Schreibtisch. Die unterste Schublade wurde aufgezogen und aus einem Fach im doppelten Boden kam ein Schlüssel zum Vorschein. 'Es kann doch ganz praktisch sein wenn man die Offiziere öfters zu einem Drink einläd.' Eine Schublade wurde wieder zugeschoben und eine Gestalt verließ das Büro. Zaddam steckte den Schlüssel ins Schloß von Rinces Bürotür. Er drehte. Es klickte. Langsam drückte er die Klinke runter und öffnete die Tür. Drinnen stand Eca zum Schlag bereit. Zad machte einen Schritt ins Büro. Sofort spürte er einen Schmerz am Hinterkopf und "sah Sternchen" er fiel um.
"Sche...", fluchte Eca leise, "das war der falsche."

29. 11. 2001 17: 23

Humph MeckDwarf

Eca sah auf den bewusstlosen Vampir hinunter und fluchte noch einmal kurz. Dann zog sie ihn ganz herein und schloss schnell die Tür.
"Das war eigentlich nicht meine Absicht, Zad."
Der Vampir stöhnte: "Eca? Verdammt, das tat weh!"
"Tut mir leid. Ich hab angenommen, es wäre wer anders."
"Und wer?"
"Na, zum Beispiel Rince. Aber gut das du da bist! Sieh mal."
Eca holte das Bild und zeigte es Zad.
"Ja, na und? Viele Verheiratete haben Bilder von ihrem Partner am Schreibtisch. Was ist so ungewöhnlich daran, Eca?"
"Das Haus da! Siehst du es?"
"Ja?"
"Warum ist es so hervorgehoben, Zad? Das ist doch unnatürlich auf dem Bild, oder?"
"Naja, schon. Etwas. Aber deswegen…"
"Zad, was ist wenn er sie da versteckt? Daran die Frau des Chefs, mein ich!"
"Bisschen zu offensichtlich, findest du nicht?"
"Vielleicht… Was machst du überhaupt hier? Ich mein, ihr…"
"Ruhig, Eca. Ich vertrau dir. Ich kann mir das einfach nicht anders vorstellen."
"Schön, dass mein Bruder mir zwar nicht vertraut und dafür du."
"Es haben alle Zweifel an deiner Schuld, Eca. Ich bin sicher, dass er es auch nicht glauben kann."
"Kann schon sein… Trotzdem… Ich wird alleine weiter überlegen. Zad, gib das Veni, bitte. Wir sehen uns später wieder, ja?"
"Klar doch, Eca."
Der Vampir drehte sich um, öffnete vorsichtig die Tür, lugte hinaus und war dann mit einem Satz verschwunden. Eca saß nun wieder allein in Rince's Büro und überlegte, was sie jetzt machen sollte, als sie ein Geräusch von über sich hörte.

Humph blickte auf.
"Wo ist Zad hin?", sie standen nun schon etwa eine Stunde hier und grübelten nach. Sie hatten sich kaum von der Stelle gerührt.
"Gute Frage", meinte Veni und blickte sich um.
"Hier bin ich!", Zad kam um die Ecke gebogen und blickte die anderen an, "Ich habe etwas gefunden, glaube ich." Er wollte in der derzeitigen Situation um Eca nicht mit den anderen darüber diskutieren, ob sie ihr jetzt trauen konnten oder nicht.
Veni blickte auf die Zeichnung: "Hm, das Haus wurde irgendwie hervorgehoben."
"Ja, das meinte E… äh, ich meinte, das hab ich auch bemerkt."
"Hm, das war es was Rince so lange angeblickt hat!"
"Das haben wir doch schon angenommen, dass es seine Frau ist, oder?", fragte Humph.
"Ja, aber bisher wussten wir das noch nicht!", Veni zeigte auf das Haus, "Eigentlich hätt ich mir das selber mal genauer betrachten sollen!"
"Was meinst du Veni, es ist nur ein Haus.", meinte Gonzo.
"Ja, aber hervorgehoben!! Dieser Mistkerl spielt mit uns allen!! Selbst mit Rince! Er schmeißt ihm die Lösung direkt vor die Nase und findet das wohl auch noch lustig!!!"
"Ein Psychopathen-Vampir?"
"Anscheinend."
"Leute, ich weiß wo das ist!", meinte Gold Moon.
"Gut, dann nichts wie los, ich will diesen Mistkerl endlich mal persönlich ins Gesicht spucken können!", sagte Veni, "Und Ras helfen!"
"Was Ras machen?", fragte Mala.
"Wie? Oh, Ras. Ich denke, der wird noch einiges zu tun haben…", sagte sie.
Und ich hoffe, es geht im gut, fügte sie ihm Gedanken dazu.

29. 11. 2001 19: 24

Rascaal Ohnedurst

Schnurrend sass No-Name auf dem warmen Dach und spähte über den Rand. Ab und zu schoss seine kleine, schwarz-weisse Pfote mit den rasiermesserscharfen Krallen hervor und versuchte etwas unter dem Dachvorstand zu erwischen.
Der kleine Kater hatte schon einige, jedoch immer schlechte Erfahrungen mit diesen Aufrechtgehern gemacht und so richtig wundern konnte ihn nichts mehr… doch dieser hier war etwas ganz anderes. Nicht nur, dass er einen ziemlich penetranten Geruch verströmte, nein, in seinem neuen Leben, dessen sich das kleine Fellknäuel durchaus bewusst war, hatte er No-Name bei sich aufgenommen und ihm eine Ernährungsweise beigebracht, die seinen neuen Bedürftnissen gerecht wurde. (Auch wenn der stinkende Mann mit den spitzen Zähnen immer wieder versuchte, ihn vielleicht doch noch an diese runden Dinger zu gewöhnen.)
Aber manchmal verstand No-Name seinen Lebensgefährten nicht.
Was konnte so interessant daran sein, UNTER einem Dach herumzuklettern. Dächer waren doch dafür da, um sich DARAUF seinen Weg zu bahnen.
Wenn der Stinkemann doch bloss seinen Sprache sprechen könnte… der kleine Kater konnte ihm doch so viel erklären.

***

Hoch über den FROGs stemmte sich Hauptmann Ohnedurst gegen die hölzernen Stützbalken eines im Schatten liegenden Erkervorbaus.
Glücklicherweise waren dem Vampir Dinge wie Übersäuerung der Muskeln und Krämpfe derselben fremd und so konnte er sich voll und ganz auf die unter ihm stattfindende Unterhaltung konzentrieren… und darauf hoffen, dass No-Name Pfote nicht mit einem Mal der ganze Kater kopfüber folgte.
Die Sache mit dem Brief an Eca hätte ihn fast vergessen lassen, dass er sich trotz seines Vampirdaseins ja noch immer an die Regeln der Schwerkraft halten musste, was ein Festhalten an den Streben unabdingbar machte.
Er hatte Ecas Verhalten während ihres Bewerbungsgespräches vor längerer Zeit nicht vergessen und wusste, wie stolz sie darauf war, ein FROG zu sein. Nein, die ganze Sache stank zu sehr nach Intrige und er konnte Daran in seinem Hinterkopf förmlich Lachen hören.
Dass Eca die Gruppe jedoch verlassen hatte, schmeckte ihm ganz und garnicht. Jeder eintelnd herumlaufende FROG lief im Moment grosse Gefahr ein Opfer Darans oder seiner, unzweifelhaft auch in der Stadt anwesenden Schergen zu sein. Doch konnte er momentan nichts dran ändern. Eca würde bis auf weiteres alleine auf sich aufpassen müssen, denn in diesem Moment hörte er, dass seine Leute den wahrscheinlichen Aufenthaltsort von Frau Kommandeur herausgefunden hatten.
Sehr schön… also würden sie versuchen, sie zu Befreien. Nimm die Geisel aus der Gleichung und die gesamte Aufmerksamkeit des Entführers ist dir gewiss.
Alles, was Rascaal nun tun musste, war, Fürst Darans Aufmerksamkeit jetzt schon von dem Haus, in dessen Nähe er mit Sicherheit lauerte, abzulenken, damit die FROGs es nur mit den Helfern zu tun bekommen, in welcher Form die sich auch immer präsentieren würden… und das würde schon gefährlich genug werden.
Hauptmann Ohnedurst würde seinen Erschaffer ein wenig aus der Reserve locken müssen und ihn dazu bringen, nach ihm, Rascaal, zu suchen, denn in einem hatten seine Leute unrecht… so wie die Dinge momentan standen, war der Fürst mächtiger als die FROGs und auch mächtiger als Rascaal.
Gegen einen Vampir wie Daran konnte man nur gewinnen, wenn man ihm die eigenen Regeln aufzwang… auf fremden Terrain.
Hauptmann Ohnedurst sah seine Leute um die Ecke verschwinden und schwang sich eine Minute später hoch auf das Dach, wo er von einem anklagend protestierendem No-Name schon erwartet wurde.
Weglocken, weglocken… leichter gedacht, als getan, wenn man keinen Plan hatte.
Er würde improvisieren müssen. Im Moment war es am wichtigsten, dass die Frau Kommandeur befreit würde und das letzte, was seine Leute dabei brauchten, war Fürst Daran, der ihnen in den Rücken fiel, während sie mit seinen Helfern beschäftigt war.
Leider hatte Rascaal noch keinen blassen Dunst, wie er das anstellen sollten… es sei denn…
Zu No-Names grösster Zufriedenheit setzten sie Ihren Weg eiligst ÜBER den Dächern fort.

01. 12. 2001 16: 14

Malachit

Die Suche nach dem Haus erwies sich als schwieriger als erwartet.
Zwar kam die Umgebung des Gebäudes den FROGs vage vertraut vor, doch irgendetwas schien mit dem Haus selbst nicht zu stimmen.
"Ich weiß nicht, wie es euch geht, Freunde.", begann Hmpf und lies das Foto in seiner Hand sinken. "Aber mir ist dieses Haus noch nie zuvor aufgefallen. Es wirkt irgendwie so, als sei es erst vor kurzem an dieser Stelle aufgetaucht."
"Wie meinst du das? Ein Haus kann nicht einfach aus dem Nichts auftauchen. Schon gar nicht eins, das so groß ist und so alt aussieht wie dieses hier. Es muß schon seit Jahrzehnten da sein.
Nichtmal Daran wäre dazu in der Lage, so etwas einfach so materialisieren zu lassen.", fiel ihm Veni ins Wort. "Oder etwa doch?"
Die FROGs wurden nachdenklich. Sollte der Vampir wirklich die Fähigkeiten besitzen, ein komplettes Gebäude aus dem Nichts erscheinen zu lassen? Und wenn er es wirklich könnte, was für Überraschungen würden dann erst im Inneren des Hauses auf sie warten?
Hmpf fuhr beim Gedanken daran unwillkürlich ein kalter Schauer über den Rücken.
"Ich finde, wir sollten dieses Haus nur mit einer guten Ausrüstung und einem noch besseren Plan betreten. Ich bin mir nicht sicher, ob wir alleine ohne weiteres gegen Daran bestehen könnten."
"Ich haben Plan!", entfuhr es Malachit. "Ich holen MUT aus Wachegebäude, gehen zu Haus und KAWUMM. Problem gelöst!" Malachits Augen funkelten vor Begeisterung.
"Ähm, ja. Nun, Mala, ich denke wir werden da mit etwas mehr Fingerspitzengefühl an die Sache rangehen müssen. Schließlich wollen wir ja auch die Frau unseres Ex-Chefs nicht verletzen."
"Ach, wenn doch bloß Ras bei uns wäre.", seufzte Gold Moon. "Der würde genau wissen, was wir in einer solchen Situation zu tun hätten."
"Tja, es hilft nichts.", unterbrach sie Veni. "Wir werden da ohne Unterstützung durch müssen. Aber wir werden das schaffen. Wir werden Rinces Frau befreien. Und wir werden diesem Daran zeigen, aus welchem Holz die FROGs geschnitzt sind. Und ich weiß auch schon wie wir das anstellen werden." Die kleine Gnomin lächelte verschmitzt.
"Doch zunächst müssen wir dieses Haus finden."
Die verbliebenen Teile der einst besten Einheit der Wache versammelten sich erneut um das Foto.
"Mal sehen. Lasst uns erstmal die einzelnen Anhalts- und Orientierungspunkte auf dem Foto zusammentragen.", sagte die Gnomin. "Also ich sehe den Kunstturm im Hintergrund. Außerdem eine größere Ansammlung von Möwen. Das könnte darauf hindeuten, daß der Ankh noch vor dem Turm liegt. Und das da vorne hinter dem Ohr sieht aus wie..."
"...ein Friedhof!", vollendeten die FROGs gemeinsam den Satz.
"Das ist es! Darauf hätten wir eigentlich auch eher kommen können. Daran hat ein Gebäude unmittelbar neben dem Friedhof in der Chrononhotonthologosstrasse erscheinen lassen.
Eigentlich ja typisch für einen Vampir. Ok, Freunde. Lasst uns aufbrechen. Doch bevor wir zum Haus gehen müssen wir noch etwas holen..."
Veni lächelte erneut, als sich die FROGs in Bewegung setzen.

02. 12. 2001 11: 19

Venezia Knurblich

"Veni, was hast du vor?" flüsterte Humph der Gnomin, die wieder auf seiner Schulter platzgenommen hatte und ihn durch die Stadt dirigierte, zu. Er kannte seine Vizechefin nun schon lange genug als dass er das Grinsen auf ihrem Gesicht richtig als eine Menge Ärger interpretieren konnte.
"Na, wir rüsten uns aus, was denn sonst?" Unschuldig blickte die Gnomin ihn an.
"Hey komm, du hast doch was vor, das sehe ich genau." Humph blieb stehen, stemmte die Hände in die Hüften und schielte die Gnomin an.
"Sag schon!"
"Naja, wir holen zum Beispiel die MUT, was denn sonst?" Breit grinste die Gnomin ihm entgegen.
"Die MUT? Aber haben wir nicht gerade beschlossen, dass das keine so gute Idee ist, weil dann der Frau Kommandeur was passieren könnte?" schaltete sich jetzt auch Gonzo von Gold Moons Schulter aus in das Gespräch ein.
Die Gnomin winkte ab.
"Ach Quatsch... wir wollen ja nicht das Haus mitsamt Frau Kommandeur in Schutt und Asche legen. Malachit und ich werden lediglich die Leute in dem Haus... sagen wir ein bisschen ablenken, damit ihr im Haus freie Bahn habt. Und dafür..."
Das Grinsen auf Venezias Gesicht wurde immer breiter.
"...kann ich mir nichts besseres vorstellen als ein Troll, eine MUT und etwas 27 Zentimeter großes mit verdammt mieser Laune auf alles, was sich in diesem Haus befindet."
"Ich darf schießen mit MUT?"
Malachit strahlte übers ganze Gesicht.
"Warum ich eigentlich immer nur schießen dürfen mit MUT, wenn Ras nicht da ist und du Kommando hast?"
Synchron atmeten verschiedene Wächter ein, um zu einer Antwort anzusetzen, ließen diese aber mit einem kurzen Seitenblick auf die Gnomin auf Humphs Schulter dort, wo sie war.

02. 12. 2001 20: 04

Ecatherina Erschreckja

Eca versuchte nachdem Zad gegangen war, wieder etwas Ordnung in Rinces Büro zu schaffen. Erst jetzt fiel ihr auf, das der Kommandeur wohl schon länger nicht mehr in seinem Büro gewesen sein musste. Etwas Staub lag schon auf den Regalen, Akten wurden von den anderen Wächtern auf den Tisch gelegt, welche dort am gleichen Platz versauerten. Post stapelte sich im Ordner, und einer hatte sogar den Vermerk "wichtig". Eca schätzte, dass er schon ca. zwei, drei Tage nicht mehr hier war, zumindest nicht sehr aktiv. Was für seine Verhältnisse eher merkwürdig war. Noch dazu, wo sie ja von Veni erfahren hatten, dass er sich auch zuhause nicht mehr blicken gelassen hatte, seit seine Frau verschwunden war. Langsam tat ihr Rince schon wirklich leid. Er musste eine schreckliche Zeit durchgemacht haben. Alles was ihm lieb und heilig war, wurde von diesem verdammten Vampir mehr oder weniger zerstört, und damit meinte sie den Fürst und nicht Ras. Sie fragte sich, ob ihr Show damals wirklich nötig war, als sie von ihren Gedanken aufschrak. Jemand klopfte an die Tür und Eca wurde erst jetzt wieder bewusst, das diese nun nicht mehr zugesperrt war. Sie stellte den Papierkorb wieder zurück, den sie grad wieder befüllen wollte und griff wieder nach dem Stück Holz, mit dem sie Zad niederschlug, als die Tür aufschwang. Versteinert drehte sie sich um.
"Eca?", für kurze Zeit blieb ihr die Luft weg, als Lewton sie mit einem merkwürdigen Blick ansah, dann stellte sie das Holz, was irgendeine Statue darstellen sollte, und Rince als Briefbeschwerer verwendete und setzte einen unschuldigen Blick auf.
"Ich, eh, wollte gerade, eh, dem Kommandeur, eh, Bericht erstatten. Er war gerade nicht da, da hab ich ihm die Akte einfach, eh, auf diesen Stapel gelegt.", sie zeigte auf den, noch immer etwas durcheinander geratenen, Berg der neueingehenden Fälle.
Lewton ließ den Blick von ihr zu dem Stapel und dann wieder zurück schweifen.
"Hast du noch eine andere Ausrede parat?"
"Eh.. ich muss los. Da fällt mir grad ein, ich.. eh, hab einen Termin. Bei Grund. Ja, ein Aufnahmegespräch. Ist wichtig. Bis bald.", Eca wollte gerade durch die Tür, als Lewton die Hand hob und ihr so den Weg versperrte.
"Ich weiß ganz genau, das hier etwas nicht stimmt. Warum du zurück genommen wurdest, obwohl die anderen noch immer keinen Fuß in das Wachhaus setzen dürfen, und was für ein Spiel hier abgeht, ist mir zwar noch ein Rätsel. Aber, das eine sage ich dir. Sollte etwas mit dem Kommandeur nicht stimmen und ihm etwas passieren, und ich rausfinden, dass ihr etwas davon gewusst habt, ziehe ich euch alle sieben, und damit meine ich die noch immer sehr aktiven Ex-Frogs, inklusive dir, zur Verantwortung. Hab ich mich klar ausgedrückt?"
"Eh.. *schluck*.. ja, Sir.. natürlich. Wenn wir, eh, grad beim Thema sind, seit wann war der Kommandeur schon nicht mehr hier?"
"Länger."
"Verstehe, und wo er sich grad befinden könnte..."
"Weiß ich natürlich nicht. Aber du könntest Larius fragen, der hat ihn heute morgen im Eimer gesehen."
"Oh, danke sehr. Sehr nett. Ich muss dann wieder los. Auf wiedersehen."

Erleichterung überkam sie, als sie ein gutes Stück weg vom Wachhaus war. Irgendwie herrschte in Ankh-Morpork überall dicke Luft. Sie fragte sich, ob sie nicht auswandern sollte, wenn der Fall nicht bald gelöst wurde. Nirgends gab es noch ein Plätzchen wo man ungestört sein konnte, und dann noch Spaß haben konnte. Langsam drifteten ihre Gedanken Richtung Bahre ab, doch schnell wurde ihr bewusst, dass das nix bringen würde. Sie musste Rince erst mal finden und mit ihm reden. Vielleicht erfuhr sie dann mehr von dem Vampir, oder er konnte ihr anders weiterhelfen. Vielleicht sogar mit einem Schreiben, mit dem sie die anderen ganz überzeugen konnte. Mit leisen Schritten und großer Sorgfalt schlich sie zum Eimer. Sie wollte nicht wieder von irgendwelchen Kerlen angeschwatzt oder gar überwältigt werden. Dieses Kopfgeldzeugs ging ihr gewaltig auf die Nerven. Obwohl, sie war schon ganze Zeit über ziemlich genervt. Im Eimer war ziemlich los zur Abwechslung mal. Irgendwie schien hier der zweite Stützpunkt der Wache zu sein. Die meisten, auch ein paar, die sie vorhin noch im Wachhaus angetroffen hatte, waren hier versammelt. Eca sah sich um, doch Rince war nirgends zu sehen. Automatisch setzte sie sich auf einen noch leeren Tisch und sie musste nicht lange warten, bis die ersten kamen und sich zu ihr setzten. Die Neugierde ist halt schon ein Hund. Mitten im Gespräch, das Eca immer wieder versuchte, auf Rince zu lenken, bekam sie dann mit, das der Kommandeur nach einer durchzechten Nacht vor hatte, ins Boucherie Rouge zu gehen. Dort soll er eine alte Bekannte haben, die er als Freundin ansieht und mit der er.. na ja, eigentlich wollte Eca gar nicht wissen, was er mit ihr vorhatte. Es genügte ihr zu wissen, wo er hin wollte. Sie stand auf, verabschiedete sich schnell und legte den Weg Richtung Viertel käuflicher Zuneigung ein. In der Nähe des Hauses stellte sich Eca in den Schatten und wartete. Sie wollte ihn nicht stören, bei dem was er tat und hoffte, er wäre auch bald fertig damit und würde wieder rauskommen. Tja, da hatte sie sich ein wenig geirrt. Drei geschlagene Stunden musste sie warten, bis ein fast nüchterner Kommandeur das Haus verließ. Schnell heftete sie sich an seine Fersen, immer einen würdigen Sicherheitsabstand wahrend, und wollte abwarten, bis Rince eine ruhige Gegend erreichte, damit sie ihn unbemerkt abfangen konnte. Leider kam ihr da wer dazwischen. Kurz bevor sie sich entschloss, aus dem Schatten zu treten, weil Rince grad eine einsame Seitengasse einschlug, löste sich ein Schatten aus der Dunkelheit, den sie vorher nicht mal bemerkt hatte und verstellte dem Kommandeur den Weg. Schnell huschte sie in die nächste Nische, um ja nicht gesehen zu werden. Der Schatten war unweigerlich der Fürst, auch wenn Eca ihn nicht gut sehen konnte, da Rince ja die meiste Sicht versperrte. Zwar konnte sie hören, wie Rince nach Luft schnappte, doch kurze Zeit später, waren er und der Vampir verschwunden. Das einzige was blieb, war ein Zettel, der gerade den Weg der Schwerkraft beschritt und runterschwebte, wo noch grad zwei Gestalten gestanden hatte. Irritiert schlich Eca ganz leise weiter. Den Blick suchend in der Gasse kreisend. Zögernd hob sie den Brief auf, der eigentlich für Rascaal Ohnedurst bestimmt wäre und öffnete ihn.
"Füge dich endlich deinem Schicksal, oder dieser Tölpel stirbt. Ich erwarte dich.", las Eca mit erregter Stimme. Schnell packte sie den Brief wieder weg. Sie musste das unbedingt den anderen zeigen. Sie überlegte, wo sie suchen musste, erinnerte sich dann an das Haus, holte sich das Bild wieder ins Gedächtnis, überlegte wo es sich befinden konnte und rannte los. Daran würde garantiert nicht beide Geisel in einem Haus aufbewahren, und sie hatte keinen blassen Schimmer, wo sonst. Nicht einmal, wo sich Ras befand wusste sie. Sie hoffte nur, dass es den anderen gut ging und dass sie den Kommandeur und seine Frau lebend retten konnten.

03. 12. 2001 0: 58

Venezia Knurblich

"Und wie wir kommen ran an MUT?" Malachit stellte diese Frage, als die Wächter gerade den Pseudopolisplatz erreicht hatten.
Verwirrt blickte Venezia auf. "Was soll das heißen?"
"Er meint, wie wir in das Lager eindringen wollen um die Waffe dort herauszuschmuggeln", versuchte Humph zu übersetzen.
"Jajaja", winkte Venezia ab. "Den Inhalt seiner Worte habe ich schon verstanden, mir ist nur der Sinn schleierhaft."
"Naja, wir können ja nun nicht einfach in die Wache hereinspazieren und denen mitteilen, dass wir uns mittelschweres Belagerungsgerät mal kurz ausleihen", versuchte nun auch Gonzo zu erklären.
"Ach, können wir nicht?" Beinahe überrascht blickte Venezia in die Runde.
"Öhm Veni... auch wenn man uns freigelassen hat, wir dürfen die Wache immer noch nicht wieder betreten... wenn wir das tun, werden wir bestimmt festgesetzt", schaltete sich Gold Moon ein.
"Sie hat Recht, wir können nicht einfach so da hereinmarschieren. Die verhaften uns", brachte Zaddam es noch einmal auf den Punkt.
"Wer?" Herausfordernd schaute Venezia von einem zum anderen.
"Wer sollte uns verhaften? Wer sollte Hand an uns legen?"
Die Gnomin genoss die kleine Kunstpause.
"Malachit und ich arbeiten schon sehr, sehr lange mit den älteren Wächtern zusammen und Rascaal ist genauso lange dabei wie ich. Als ich..."
Sie räusperte sich kurz.
"...ein etwas unschönes Erlebnis mit so einem Kerl in schwarzer Kapuze mit Feldarbeitergerät hatte, haben sie an meinem Grab gestanden und geweint... ich bin quasi in Lewtons Armen gestorben... ich und die Jungs und Mädels da drinnen haben schon ne Menge zusammen durchgemacht... und selbst die von euch, die noch nicht so lange dabei sind, haben schon erlebt, was es in der Stadtwache von Ankh-Morpork heißt, Kameraden zu haben... Leute, auf die man sich verlassen kann, egal wann und egal in welcher Situation."
Ohne es zu merken war die Gnomin auf Humphs Schulter aufgestanden und hatte sich die rechte Hand dort auf die Brust gepresst, wo sie eigentlich ihre Dienstmarke trug.
Mit offenen Mündern und sichtlich ergriffen lauschten die anderen ihrer Rede.
"Wächter zu sein bedeutet mehr, als eine Uniform zu tragen und von der Stadt monatlich Sold zu kassieren. Es bedeutet, in einer Einheit zu sein, in einer Familie. Und ich bin mir sicher, egal was kommt, diese Familie wird uns nicht verraten... kein Wächter in diesem Gebäude dort wird die Hand gegen uns erheben. Die Gesetze des Wachens sind heilig!"
Stumm nickten die anderen und der Trupp setzte sich in Bewegung.

Aus dem Schatten eines Schornsteins auf einem der vielen Dächer über den Wächtern löste sich eine Gestalt und schaute den anderen stirnrunzelnd hinterher.
Er musste Fürst Daran sofort Bericht erstatten... er wusste nicht, was da unten eben passiert war, aber es WAR etwas passiert, die kleinen Gestalten dort unten waren... mächtiger geworden, er hatte es gespürt...

"RUMMMMMS!"
Mit einem lauten Krachen flog die Tür der Wachstube auf, 6 Gestalten in verschiedenen Größen traten aus der nächtlichen Dunkelheit in die Wärme des Empfangsraumes.
"Wa... was macht ihr denn hier? Ihr dürft doch nicht..." vor lauter Schreck und weil sie so schwungvoll aufgestanden war, blieb Ateras Fuß unter dem großen Schreibtisch an einer Schublade hängen.
"Keine Sorge, wir sind gleich wieder verschwunden", teilte Venezia der ziemlich verdutzten Zombiene mit.
Überall im Gebäude wurden Türen aufgerissen und stürmten Wächter in den Empfang. Sie wussten nicht, was passiert war, aber sie hatten die Tür gehört und das kollektive Wächterbewusstsein zwang sie, nachzusehen.
"Was tut IHR hier?" donnerte Lewton von der Balustrade herunter.
"Wir nur holen wollen Dinge für..." begann Malachit, doch er wurde von Gonzo unterbrochen, der ihm zuzischte: "Das ist jetzt nicht wichtig!"
"Ihr wisst, dass es euch verboten ist, hierher zu kommen?" Langsam schritt Lewton durch die Treppe herunter, die dort stehenden Wächter, wichen respektvoll vor dem Rangabzeichen zurück.
"Ja, Sir!" antwortete Humph und ein Seitenblick auf seine FROG-Kollegen zeigte ihm, dass es ihnen genauso schwer viel nicht zu salutieren.
"Und ihr wisst auch, dass wir euch verhaften müssen, wenn ihr hier herkommt? Das letzte Mal konntet ihr wieder gehen, aber es ist euch nicht erlaubt, hierher zu kommen, demzufolge habt ihr euch strafbar gemacht." Auf halber Höhe blieb der Werwolf auf einem Treppenabsatz stehen.
Venezia ließ sich von Humphs Schulter in die Stille, die sich nach Lewtons letztem Satz breitgemacht hatte, gleiten. Wortlos erklomm sie das Treppengeländer und zog sich daran bis auf Lewtons Höhe.
Mehrere Dutzend Wächteraugen folgten der Gnomin.
"Das geht schief... ich sag euch, das geht schief, wir werden den Rest unseres Lebens in einer Zelle verbringen", jammerte Gold Moon leise.
"Pscht, ich glaube nicht, dass es schief geht, ich habe ein gutes Gefühl... es wird klappen!" flüsterte Gonzo ihr ins Ohr.
Lewton und Venezia standen sich nun genau gegenüber und starrten sich an.
Dann legte die Gnomin den Kopf schief, lächelte und streckte dem Werwolf beide Arme entgegen.
"Kannst du es? Wenn du es kannst, dann tu's. Wenn du mich und die anderen wirklich verhaften willst, obwohl du weißt, dass hier etwas nicht stimmt, dann tu es."
Der Werwolf starrte auf die Arme der Gnomin.
"Na was ist? Kannst du's? Kannst du alles vergessen was war? Kannst du wächterliche Loyalität verraten?" flüsterte die Gnomin leise.
Mit einem Ruck drehte Lewton sich den versammelten Wächtern zu.
"Niemand hat etwas gesehen oder gehört... wir... waren nicht da, als die Ausrüstung verschwunden ist... wir wissen nicht, wer es war. Alle Mann weggetreten."
Still verschwanden die Wächter wieder in ihren Büros und die FROGs machten sich auf den Weg ins Lager, um sich auszurüsten...

03. 12. 2001 1: 44

Humph MeckDwarf

"Das Mädel hat zu viele schlechte Aufführungen gesehen, glaub ich…", murmelte der Kobold.
"Wie meint du denn das?"
"Na, hör mal! Zwei Ansprachen, die von Ehre, Kameradschaft und was-weiß-ich-noch-was sprechen. Ich sag nur WÜRG!"
"Würg?"
"Ja, du weißt schon. Das kurz vorm KO…"
"Jaja, ich hab's schon verstanden", versicherte Humph schnell, "Tja, aber es hat funktioniert, Nervensäge, nicht?"
"Das führt auch gleich weiter zum KO…"
"Jaaaaa, schon gut!!! Beruhig dich wieder und konzentrier dich auf Venis Hintern! Dann geht’s dir wieder besser…", meinte Humph genervt.
"Wie war das, Humphie?", Veni, die wieder auf seiner Schulter Platz genommen hatte, blickte ihn mit einem nicht zu lesenden Blick an.
"Äh, hab ich irgendetwas gesagt, Mam?"
"Ich glaub, ich hab irgendetwas gehört, ja."
"Das kann ich mir nicht vorstellen, Mam. Ich… äh… ich war in Gedanken versunken."
"Grüß den Kobold schön von mir, Humph.", meinte Veni eisig.
"Äh, ja, sicher, Veni."
"Gut, und jetzt zurück zur Arbeit."

Sie blickten sich im Lager um. Jeder von ihnen sah das Gerät, das als MUT bekannt war. War auch nicht zu übersehen, man sah schließlich nicht jeden Tag eine Belagerungsmaschine, die zu einer der gefürchtetesten Waffen der Wache umfunktioniert worden war. Während die meisten Ex-Wächter noch darauf blickten, ging Mala direkt darauf zu. Er streichelte die Waffe wie ein normaler (die Frage war, wer war schon normal?) Mensch ein kleines Kind am Kopf streichelt (also für einen Troll äußerst zärtlich), dann nahm er sie mit einer Hand und schwang sie sich mit einer Leichtigkeit auf den Rücken, die Humph nur erstaunen ließ.
"Typischer Troll, nur Muskeln, kein Hirn.", meckerte der Kobold, worauf wieder mal ein gezischtes "Halts Maul" von Humph zu hören war.
"Na, gut. Braucht sonst noch jemand etwas?", fragte Veni.
Humph blickte zu den Armbrüsten, die in einer Ecke lagen.
"Wo ist eigentlich Sidney, wenn man ihn braucht", fragte er lächelnd.
Die Ex-Wächter rüsteten sich noch etwas aus und versuchten durch dieselbe Stube wieder aus dem Wachehaus zu verlassen, als sich ihnen mehrere Leute entgegentraten.

"Halt! Stehenbleiben! Ihr seid verhaftet!", sagte Alice, etwas zu laut für Humphs Geschmack.
Vor ihnen standen die Rekruten Alice, Gralon Banks, Damien G. Bleicht, Rugosch Hammerfaust und Dyn Amit.
Humph verdrehte die Augen: "REEEKRUTEN!!! STIIIIILL GESTANDEN!"
Die Rekruten blickten sich verwirrt an und Dyn Amit salutierte sogar kurz, bevor ihn Alice böse anblickte.
"Nichts für ungut, Humph, aber du bist nicht mehr unser Ausbilder.", meinte sie.
Ein kleines Genau!-Murmeln war von den anderen zuhören und Humph blickte Zad an.
Zad zuckte kurz mit den Schultern und Humph blickte wieder zu den Rekruten.
"Na, gut. Ihr stellt euch also wirklich einen Troll mit einer MUT entgegen? Seid ihr eigentlich lebensmüde?", fragte Humph ruhig.
Gralon Banks wich langsam zurück und blickte sich nach einer Flucht-Möglichkeit um.
"Das würde er nicht tun, einen Wächter verletzen", meinte Alice.
"Nun, ich nicht würde, das stimmt.", Mala nahm die Waffe trotzdem in die Hand und blickte kurz zu Veni, welche nickte, "Aber wenn nötig, ich machen Warnschuss."
Mala begann mit der MUT zu zielen. Alle Rekruten machten einen Schritt zurück und wurden kreidebleich (außer Damien, der war es ja schon). Gralon Banks warf sich auf den Boden und winselte. Damien machte es ihm nach einer kurzen Überlegung nach, genauso Dyn Amit.
Nur Alice und Rugosch blieben stehen. Alice hatte ihr Schwert gezogen und Rugosch schwang seine Axt.
Humph seufzte und machte Mala ein kurzes Zeichen, dann sagte er: "Tut mir leid, Alice. Das tut mir SICHER mehr weh als dir!"
"Humph, was hast du mit dem Metall-Stern vor?", flüstere Veni in sein Ohr, "Wir sollten die Rekruten nicht verletzen."
"Vertrau mir einfach, ich weiß was ich tue.", Humph lächelte sie kurz an, dann blickte er wieder Alice an, die ihn verwirrt ansah. "Gut sieht sie aus", dachte er kurz und meinte dann noch einmal: "Tut mir leid." Danach ritzte er sich die Hand mit dem Metallstern auf und streckte die Hand zu Alice aus. Sie blickte auf die Hand, verdrehte kurz die Augen und fiel um.
"Ha, wenn ihr glaubt, an mir auch so schnell vorbei zu kommen, dann habt ihr euch geschnitten!"
"Das stimmt sogar!", meinte Humph trocken und blickte auf seine Hand.
"Äh, so meinte ich das…"
"Rugosch?", fragte Zad.
"Ja, Sö… ich meine du Verbrecher."
"Wir haben keine Zeit für den Schwachsinn, gib mir die Axt oder ich hol sie mir."
"Versuchs!", Rugosch machte ein grimmiges Gesicht und schwang die Axt.
Zad seufzte: "Kannst du dich noch an eine unserer ersten Übungen erinnern?"
"Welche, Sir?"
"Wo es darum ging, Leute zu entwaffnen."
"Ja, Sö… ich meine Herr Boschnigg."
"Gut. Kannst du dich auch noch an meine Worte erinnern?"
Rugosch sah ihn verwirrt an: "Welche meinen sie?"
"Die, wo ich dir sagte, man sollte die Geschwindigkeit eines Vampirs nicht unterschätzen.", Zad zeigte auf den Zwerg.
Rugosch blickte auf seine leeren Hände und stutzte. Zad nahm die Axt von hinter dem Rücken hervor und lächelte den Rekruten an: "Ich würde vorschlagen, du lässt uns jetzt vorbei."
Die Ex-Wächter schoben sich an den zitternden, am Boden liegenden Rekruten, der ohnmächtigen Alice und den verwirrten Zwerg vorbei und gingen dann Richtung Haus.
"Gut ausgebildet!", lobte Veni die Ausbilder.
"Ja, und vor allem so, dass wir ihre Schwächen kennen, nicht, Zad?", Humph lächelte.
Der Vampir nickte ihm zu und lachte: "Mann, das war ein Spaß, Alice umfliegen zu sehen."
"Und das dumme Gesicht von Rugosch erst.", die Ex-Ausbilder lachten.
"Jetzt weiß ich, wie Ausbilder von ihren Rekruten denken", meinte Veni, "Irgendwann sollte ich vielleicht auch mal bei GRUND vorbeischauen!".
Die Ex-FROG lachten und begaben sich weiter in Richtung des alten neuen Hauses.

03. 12. 2001 11: 45

Rascaal Ohnedurst

Es überraschte keinen, daß auch in dieser Nacht der Mond wieder aufgegangen war... am wenigsten den Mond selber. Den ganzen Tag lang hatte er in der unsichtbaren Umlaufbahn unterhalb der Scheibe verbracht, die unter anderem an den Beinen und anderer Extremitäten der 4 Elefanten vorbeiführte. Viel Zeit zum Nachdenken war gewesen und die Spannung hatte ihn so mitgerissen, daß er fast versucht hätte, seine Umlaufbahn zu verlassen. In den blühensten Farben hatte er sich vorgestellt, was wohl während des gräßlich hellen Tages passiert war und hoffte inständig, daß sich in dieser Nacht nicht wieder das Meiste in den Häusern abspielen würde, da er mit seinem Vorschlag doch bitte die Häuser abzuschaffen, bei den Göttern nicht gerade auf Gegenliebe gestoßen war.
Den Schwung seines Orbits geschickt ausnutzend, schwang der Mond sich über den Rand der Scheibe, spähte hinunter zur Stadt und zu seinem großen Erstaunen, war das Erste, was er dort sah... ein auffallend roter Punkt, der sich anscheinend in höchster Eile durch die Stadt bewegte, von einem anderen sehr bekannten Punkt angetrieben...

***

"Es tut mir leid, aber es geht nicht schneller!" japste Frau Willichnicht "Ich habe das Kleid zum letzten Mal vor gut 10 Jahren angehabt... und da war es schon recht knapp. "Hauptmann Ohnedurst schwieg taktvoll und konzentrierte sich darauf, den kürzesten weg zur Chrononhotonthologosstrasse zu finden und seine Begleiterin dabei nicht zu verlieren.

Ein verwegener Plan war vor seinem geistigen Auge entstanden, als er die Wächter verlassen hatte.
Was würde Fürst Daran dazu bewegen, die unmittelbare Umgebung dieses seltsamen Hauses, in dessen Nähe er sich ohne Zweifel aufhielt, um die anrückenden Wächter einen nach dem anderen auf eine grausame, wahrscheinlich auch ziemlich schmerzhafte, mit Sicherheit jedoch für Daran äußerst amüsante Art und Weise ihrer für den Fürsten lästige Existenz zu rauben, zu verlassen?
Eine sehr gute Frage die sich immer und immer wieder in das Bewußtsein des Vampirs gebohrt hatte, bis ihm aufging, daß die Antwort eigentlich recht einfach war: Rascaal mußte den Fürsten dazu bringen, zu glauben, er hätte Frau Kommandeur schon befreit.
Hauptmann Ohnedurst war sich ziemlich sicher, daß im Haus bestimmt eine Unmenge tödlicher Fallen und eine handverlesene Auswahl Darans Schergen lauerten, der Fürst selber aber von draußen über alles wachen würde.
Rascaals Plan bestand im Wesentlichen darin, den Tick von Frau Kommandeur auszunutzen, um daran zu täuschen. Rince Frau war eine absolute Rotfetischistin. Beinahe jedes Kleidungsstück, was sie besaß war rot und Rascaal hätte seine letzte Knolle drauf verwettet (naja, vielleicht nicht unbedingt die letzte Knolle, denn irgendetwas brauchte er ja auch noch), daß sie auch etwas Rotes getragen hatte, als sie entführt worden war.
Also war Rascaal zu Frau Willichnicht geeilt und hatte sie gebeten, ihm zu helfen. Er hatte gesagt, daß er es aber durchaus verstanden hätte, wenn es ihr zu gefährlich wäre, doch Frau Willichnicht hatte ihn nur auf ihre unverkennbare Art mit dem Blick auf der Stelle festgenagelt und ihm gesagt, daß sie vor so ein paar albernen Vampiren keine Angst hätte.
Rascaal hatte nichts weiter dazu gesagt. wozu auch Öl ins Feuer schütten und unnötige Ängste wecken?
Wahrscheinlich würde sie nicht in Gefahr kommen... wahrscheinlich.
Frau Willichnicht hatte dann ihr einziges rotes Kleid aus dem Schrank geholt, sich hineingezwängt und sich dem Vampir präsentiert.
Das Ergebnis war etwas anders ausgefallen, als er es sich vorgestellt hatte... nicht ganz so hauteng hätte es sein müssen und das Dekolleté war eindeutig tiefer, als für seine Augen gut war... aber er konnte nicht wählerisch sein.

"Okay, Frau Willichnicht, wir sind fast da... bleibe jetzt bitte ganz dich bei mir!" flüsterte der Vampir. Hätte ihm vor ein paar Wochen jemand erzählt, daß er das mal zu ihr sagen würde, hätte derjenige eine Menge Ärger bekommen.
Ein wenig Dunst lag in der Luft, als sie sich durch ein paar Hinterhöfe der Kreuzung Chrononhotonthologosstrasse und Siebenschläfer näherten.
Ein wenig des typischen Ankh-Morpork-Dunstes war aufgekommen und mit ihm wurde der ekelhafte Geruch des Ankhes durch die Luft getragen und legte sich auf die Kleidung, die Haut und bei unvorsichtigen Leuten auch auf die Zunge... was akuten Brechreiz zur Folge. Keine gute Nacht, um die Wäsche draußen zu trocknen.
Langsam schlichen sie weiter bis die Kreuzung direkt vor ihnen lag.
Irgendetwas war hier... Hauptmann Ohnedurst konnte es förmlich spüren, wie sich ein eisiges Band um sein totes Herz legte und es auswrang.
Der Plan war ganz einfach. Sie würden so auffällig unauffällig wie möglich über die Kreuzung huschen, und so Darans Aufmerksamkeit auf sich lenken, dann daß er hier irgendwo war, da war sich Rascaal sehr sicher.
Und sollte er es bei ersten Mal nicht mitkriegen, dann würde er eben mit Frau Willichnicht so lange über diese verdammte Kreuzung rennen, bis er es tat.
"JETZT" raunzte der Vampir und sie setzten sich in Bewegung. Rascaal hatte einen Arm um Frau Willichnichts Schulter gelegt, um ihren Weg und ihre Geschwindigkeit besser lenken zu können.
"Schauherschauherschauherschauher..." rappelte Ras immer wieder dieselbe Litanei herunter.
RAAAAAAATSCH... unnatürlich laut tönte der Klang einer zerreißenden Stoffnaht über die Kreuzung und dein breiter Schlitz zog sich vom Fuß des Kleides bis zu Frau Willichnichts Hüfte hoch. Sie war draufgetreten...
"Ups..." war ihr einziger Kommentar und in diesem Moment merkte Rascaal, daß sie nicht mehr alleine waren.
"Du, Frau Willichnicht?"
"Ja, Herr Ohnedurst?"
"RENN!"
Mit diesen Worten tauchten die beiden in das Gassengewirr beim Ankh ein... und ein mächtiger Schatten folgte ihnen...

04. 12. 2001 13: 31

Ecatherina Erschreckja

Nach zwanzig Minuten und einer Verschnaufpause später kam Eca endlich in die Nähe des Hauses, bzw. des Friedhofes um genau zu sein. Als sie bei der Wache eintrat, hatte sie, nach den ersten Blamagen, die Stadtkarte genommen, und ganz Ankh-Morpork erkundet, mehr oder weniger intensiv. So schaffte sie sich einen groben Überblick und ihr Gedächtnis half ihr, ihn auch zu bewahren. Auch wenn sie hin und wieder noch Probleme hatte. Doch der Kunstturm samt Friedhof, das waren einfach nichtzuübersehende Hinweise gewesen. Jetzt musste sie nur noch ihre Freunde finden, denn alleine würde sie dieses Haus sowieso nicht betreten. Es war mondscheinfinster, und aus einer gewissen Nähe drang Wolfsgeheul an ihr Ohr. Der Friedhof neben ihr war trotz alledem düster, merkwürdige Geräusche hallten hervor, leise zischte es hinter einem Gebüsch. Eca schauderte. Erst jetzt wusste sie so richtig, warum manche Leute den Friedhof in der Dunkelheit mieden. Sie schlug den Mantel enger, stellte den Kragen hoch und sah sich um. Lauschend blieb sie in der Gasse stehen. Im Friedhof tat sich etwas, das merkte sie. Langsam beschlich sie das Gefühl, dass ihre Kameraden darin Aufstellung genommen hatten, doch dann schüttelte sie den Kopf. Das würden sie nicht tun, nicht wenn sie wussten, das sie gegen einen mächtigen Vampir antreten mussten. Doch da war wieder dieses Geräusch. Es hörte sich an wie ein Flüstern. Es bedeutete, das sie näher kommen sollte. "Komm zu uns, wir brauchen dich", glaubte sie zu vernehmen. War das etwa Humph Stimme gewesen? Das konnte nicht sein. Am Friedhof? Und warum kam keiner heraus, wenn sie wussten, dass sie heraußen stand. Steine rieben aneinander, so, als würden Gräber geöffnet werden. Faule Luft drang ihr entgegen. Widerwillig aber doch setzte sie den Fuß von den anderen. Ein merkwürdiges Gefühl nahm von ihr Besitz. Sie hatte den Drang, den Friedhof zu erforschen. Ihrer Neugier nachzugehen. Ihren Kollegen entgegenzugehen. Sachte öffnete sie die knarrende Friedhofstür. Ein paar Vögel verließen ihren nächtlichen Sitz und erhoben sich in die Lüfte. Kleine Kreaturen huschten von einem Baum zum nächsten. Eca glaubte, mehrere Gestalten mit schwarzen Umhängen erblickt zu haben, doch als sie versuchte, genauer hinzusehen, waren sie alle weg. Die Konturen verliefen in sich, die Realität verschwamm, zähe Schwärze legte sich über Ecas Geist, leises Surren kam immer näher, gefolgt von irgendwelchen gesummten Liedern. Heftig schüttelte sie den Kopf. Irgendetwas versuchte in ihren Geist einzudringen. Kalte Hände legten sich auf ihren Hals, neigten ihn behutsam zur Seite. Kalter Hauch ließ ihr eine Gänsehaut entstehen. Ein lebloser Kopf näherte sich ihren, lange, spitze Zähne blitzten vor Bosheit, näherten sich ihrem ungeschützten Hals, zwei starke Hände umklammerten ihren wehrlosen Körper. Ungewohnte Starre und hilflose Benommenheit behinderten sie, sich zu wehren. Der Kuss der Unendlichkeit kam unweigerlich näher, als... als ein ca. 3 Meter großer Troll den Vampir von hinten packte, ihn mit einer Hand in die nächste Ecke warf und mit der anderen Eca packte und wieder hinausspazierte, mit Gonzo auf der Schulter, welcher ihm erklärte, was er zu tun hatte.
"Wir sie haben.", Mala ließ Eca vor dem Friedhof wieder zu Boden. Verdutzt starrte sie die anderen an. Irgendwie kam ihr das kürzlich Geschehene wie ein Traum vor, an den sie sich nicht mehr gut erinnern konnte. Sie fragte sich nur, wie die anderen nur plötzlich hier erschienen waren.
"Eh, was seht ihr mich denn so an?"
"Alles in Ordnung Eca?", fragte Humph mit einer leicht besorgten Stimme.
"Ja natürlich, ich habe hier auf euch gewartet. Ich bin dem Kommandeur gefolgt, um euch zu beweisen, dass ich keine Verräterin bin. Doch leider...", Eca nahm den Zettel aus der Tasche und streckte es Veni entgegen, da sie immerhin die Anführerin war.
".. musste ich mit ansehen, wie auch er entführt wurde. Tut mir echt leid, ich konnte nichts tun."
"Schon ok, alleine gegen den Fürst hättest du eh nichts ausrichten können.", Gonzo sah vorsichtig Richtung Ecas Hals, und seufzte dann erleichtert auf.
"Ihr glaubt mir also?", Veni sah Eca kurz ernst an, doch dann nickte sie freundlich.
"Natürlich glauben wir dir, du bist immerhin eine FROG!", Eca setzte ein strahlendes Lächeln auf, hätte sie aber gewusst, was ihr da gerade bevor gestanden war und noch bevorstehen würde, wäre sie da wohl nicht so erfreut gewesen.
"Und es wäre sowieso nicht gescheit, wenn wir alleine arbeiten würden.", Veni machte noch einen letzten kleinen Blick Richtung Friedhof.
"So, jetzt wird es aber Zeit, einen Lagerplan zu machen..."

04. 12. 2001 17: 38

Malachit

Nur wenig später versammelten sich sieben dunkle Gestalten hinter einem Gebüsch, nahe des alten Gemäuers, in dem die FROGs Rinces Frau vermuteten.
"Ok Leute", ergriff die kleinste Gestalt das Wort. "Ich gehe davon aus, daß die Frau von Rince irgendwo im Keller eingesperrt ist. Das Gebäude ist mit Sicherheit gut bewacht. Unsere einzige Chance, die Gefangene einigermaßen unauffällig da rauszuholen, besteht darin die Aufmerksamkeit ihrer Wachen auf etwas anderes zu richten. Und genau da kommt Malachit ins Spiel."
Die Aufmerksamkeit des Trolles, der bis eben etwas geistesabwesend an seiner MUT herumgespielt hat, wurde schlagartig erhöht.
"Mala", fuhr Veni fort. "Du schießt mit der MUT irgendwo in die Decke des Gebäudes. Wir wollen versuchen so viele Leute im Gebäude wie möglich vom Keller wegzubekommen. Sobald dann alles im Gebäude in Bewegung ist, steigt eine kleine Gruppe von uns, bestehend aus Humpf, Eca, Zad und Gold Moon von Hinten ins Gebäude ein. Mala, hast du noch diese Spezialgeschosse für die MUT?"
Der Troll nickte langsam. "Ja, ich haben dabei Spezialgeschoss und ... vier... normale Geschosse." Malachit war stolz auf seine Fortschritte beim Umgang mit Zahlen. Seit er vor einiger Zeit einen Lehrgang besucht hat, konnte er fast schon fehlerfrei mit den Zahlen bis 5 umgehen. Damit beherrschte er fast doppelt so viele Zahlen, wie die meisten anderen Trolle.
"Sehr gut, Mala!", fuhr die kleine Gnomin fort. "Dann kannst du Gonzo und mich durch eines der Fenster in das Gebäude schießen und anschließend durch den Haupteingang eindringen. Gegen einen Troll sollten selbst Daran und seine Schergen nicht allzuviel entgegensetzen können."
"Du schaffst es doch hoffentlich das Fenster zu treffen?", richte Gonzo mit sorgevoller Miene das Wort an den Troll. "Ich hab nämlich irgendwie keine besondere Lust mein Leben als plattgequetschter Gnom zu beenden."
"Natürlich ich das können!", erwiderte Malachit sofort mit vorwurfsvollem Blick. "Ich ja schließlich nicht schießen zum ersten Mal."
"Schon in Ordnung, Mala. Wir vertrauen voll in deine Fähigkeiten. Aber um ganz sicher zu gehen, gib dir bitte noch mehr Mühe als sonst."
"Hältst du es für eine gute Idee uns in mehrere Gruppen aufzuspalten, Veni?", bemerkte Humph. "Wir haben doch keine Ahnung, mit was für Gegnern wir im Inneren zu rechnen haben. Und wenn Daran im Haus sein sollte, wäre es im sicher ein Leichtes uns so gegeneinanderer auszuspielen."
"Ich fürchte wir werden dieses Risiko eingehen müssen. Wenn wir zusammenbleiben sind wir zu leicht aufzuspüren. Und je besser wir uns aufteilen, desto größer ist die Chance die Gefangene schnell zu finden."
"Hm, wir sollten ein Signal ausmachen, damit die anderen wissen, ob jemand Erfolg hatte, oder um einen Rückzug zu organisieren.", ergänzte Gonzo.
"Ja, du hast Recht.", stimmte Venezia zu. "Und genau dafür hab ich noch etwas anderes aus der Wache mitgenommen. Mala, reich mir mal den Beutel."
Der riesige Troll griff behutsam zu einem kleinen Beutel, der an seinem Gürtel befestigt war und reichte in zur Gnomin runter. Mit einer schnellen Bewegung öffnete Veni den Beutel, holte 7 messingfarbene Kugeln hervor und verteilte sie an die anderen.
"Dies hier,", begann sie den Satz. "ist die neuste Erfindung der Alchimisten. Sogenannte Heulkugeln. Wenn man sie auf den Boden, oder gegen eine Wand wirft, ertönt sofort ein lautes Heulen, das einige Sekunden andauert. Das ist das Zeichen für euch, das Gebäude auf den schnellsten Weg zu verlassen. Wenn jemand die Gefangene befreit hat, sollte er natürlich mit dem Signal warten, bis sie sicher aus dem Haus ist. Wir wollen ja nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sie ziehen, als wir es ohnehin schon tun..."
"Ok, sind wir fertig?", fragte Zad und blickte fragend in die Runde.
"Gut, dann los. Zeigen wir denen, zu was wir fähig sind."
Die sieben FROGs nickten sich noch einmal zu und begaben sich dann wie besprochen in ihre Ausgangspositionen.

04. 12. 2001 18: 35

Rascaal Ohnedurst

Frau Willichnicht rasselnder Atem fing an, Rascaal Sorgen zu bereiten und ein Seiten blick bestätigte seien Verdacht nur allzu deutlich.
Ströme von Schweiss liefen ihr in breiten Bahnen an Strin und Wange hinunter und färbte den Stoff ihres Kleides dunkel. Die Zungenspitze hin Frai Willichnicht auf dem Mund und gab ihr zusammen mit der hektischen Atemfrequenz das Aussehen eines aufrecht laufenden Hundes in einem roten Kleid.
Soweit ihr aufgerissenes Rockteil es zuliess, versuchte sie mit weit ausladenen Schritten mit dem Vampir auf einer Höhe zu bleiben… was ihr immer weniger gelang.
Hauptmann Ohnedursts Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Er brauchte dringend einen Alternativplan. Das Problem war nur, dass es ohne eine Bgeleiterin in einem roten Kleid keinen Plan geben würde.
Haken um Haken schlug das ungleiche Paar im Gassengewirr des Viertels, während Frau Willichnichts Körperfunktionen einem Kollaps immer näher kamen und sie inzwischen mehr von dem Vampir gezogen wurde, als selber zu laufen.
Schwungvoll hasteten sie um die nächtse Ecke… und wären fast über den Müllhaufen einer grossen Schneiderei gestolpert. Alte Spulen, dreckige Stofffetzen und zerbeulte Schneiderpuppen mit und ohne Armen lagen in einem wilden Durcheinander neben dem Hintereingang über dem ein auf Hochglanz poliertes Schild mit der Aufschrift "Schnippel & Sohn. Bürger und Bettelmode"prangte.
Sie waren schon fast vorbei,als Rascaal mit einem plötzlichen Ruck zum Stehen kam, der Frau Willichnicht voll auflaufen liess.
"Ich… ich… ich…"japste sie und fing vor Erschöpfung an zu würgen.
"Zieh dein Kleid aus… mach schon!" herrschte Rascaal sie an.
Für einen Augenblick vergass sie alle Erschöpfung, vergass die Verfolgung… vergass sogar zu atmen.
"Wie bitte?"fragte sie ungläubig.
"Zieh-Dein-verdammtes-Kleid-aus!"zischte der Vampir und zog eine mehr oder weniger intakte Schneiderpuppe aus dem Müll "Wir haben keine Zeit…"
Mit ungelenken Bewegungen zwängte sich Frau Willichnicht aus dem Kleid und als Rascaal das nächste mal aufschaute, stand sie in ihrer Unterwäsche und nun auch wieder heftig keuchend vor ihm. Das waren eindeutig weitaus mehr Details, als der Vampir jemals über Frau Willichnicht hatte wissen wollen.
Mit einem Ruck entriss er ihr das Kleid und zog es der Puppe über.
"Wir brauchen ein Versteck für dich, Frau Willichnicht." sagte Rascaal und spähte in das Dunkel der Gasse.
"Ich glaube, unter diesen Umständen kannst Du mich ruhig Amalie nennen!"
Ein Lächeln huscht dem Vampir trotz allen Stresses über sein Gesicht… und er erblickte die Lösung für sein Problem.
"Komm mit, Amalie" sagte er und zog die noch immer verwunderte Frau mit sich… zu den grossen Müllkübeln eines klatschianischen Imbisses.
"Ooooooooh nein, Freundchen! Das kommt überhaupt nicht in Frage." bäumte sich Frau Willichnicht entrüstet auf "Weisst du eigentlich, wieviel diese Untergarnitur seinerzeit gekostet hat?"
"Mehr als dir dein Leben lieb ist?" fragte Rascaal und legte den Kopf schief.
Das überzeugte sie und während Rascaal den Deckel für sie hochstemmte, kletterte sie angewidert in die halb gefüllte Tonne.
"Keinen Mucks, wenn du weiterleben willst. Ich hole Dich wieder ab, wenn alles vorbei ist." flüsterte er ihr zu und hastete dann zurück, um die Puppe zu holen.
In diesem Moment kam ein in nahctschwarze Kleidung gehüllter Mann um die Ecke und kam vollkommen erstaunt cirka einen Meter vor dem Vampir zum Stehen.
Rascaal war nicht weniger überascht, hatte er doch nicht erwartet, dass ihm ausser dem Fürsten auch noch einer seiner Schergen nachgeeilt war. Daran hielt sich ein dutzend solcher Kreaturen. Noch kein Vampir, doch auch kein Mensch mehr… irgendwo gefangen in einer Zwischenform zwischen Leben und Tod… doch noch immer sterblich.
Für den Bruchteil einer Sekunde stand die Zeit still, doch dann erholte sich Rascaal als erster und wurde sich der Dringlichkeit der Flucht wieder bewusst.
Mit einem gewaltigen Satz hechtete er nach vorne und rammte seine Faust auf den deutlich hervortretenden Kehlkopf seines Gegner, der sofort röchelnd in die Knie ging. Zwie weitere Schritte später war Hauptmann Ohnedurst um den Mann herum und umschlang seinen Hals von hinten mit seine linken Arm, während er mit dem rechten seinen Kopf umfasste und ihn dann mit einem brutalen Ruck nach rechts zog.
Rascaals belohnen bestand in dem geräuschvollen Brechen des Genicks seines Gegners.
Achtlos warf er den Körper auf den Müllhaufen der Schneiderei, griff sich die Schneiderpuppe so, als wenn er einen Menschen stützen würde und hastete weiter.
Daran war schon ganz nah… er konnte ihn förmlich riechen.

Als Rascaal wieder an den Mülltonnen des Imbisses vorbei sprintete, hörte er noch, wie sich Frau Willichnicht anscheinend nicht mehr gegen den Gestank ankam und sich gehaltvoll übergab.
Dann war er auch schon um die nächste Ecke verschwunden.

07. 12. 2001 16: 21

Humph MeckDwarf

Malachit zielte und schoss. Der Bolzen krachte direkt ins Dach und bohrte sich in den hinteren Teil von eben diesem. Humph blickte hoch. Er war genau hinter dem Haus gestanden und sah nun, wie mehrere Dachteile ihren Weg nach unten fanden – direkt auf ihn zu. Humph sprang… und landete unsanft an einem Pfeiler des Friedhofzaunes. Grauen überkam ihm noch einmal, als er daran dachte, was an einem Friedhof alles passieren konnte, aber ein riesiger Dachziegel, der genau vor seinem Gesicht in seine Einzelteile zersprang führten ihn wieder in die Realität zurück.

"Verdammter Plan…", dachte er und lauschte in die Nacht. Nichts, nicht einmal ein Mucks war aus dem Haus zu hören. Humph schluckte. Würde der Plan etwa nicht funktionieren? Zwei oder drei Minuten vergingen, als Humph plötzlich einen ängstlichen Schrei hörte, der unzweifelhaft Gonzo gehört hatte. Millisekunden später hörte er ein Fenster inklusive dessen Rahmen klirren und er schüttelte den Kopf. Wenn er nicht genau wüsste, dass die beiden nicht sterben können, hätte er wohl jetzt kurz für Gonzo und Veni gebetet. So schluckte er nur kurz und drang durch eine Hintertür ein.

Ein Schutthaufen war zu sehen. Darin schien ein Bolzen zu liegen, der wohl eher für Belagerungsmaschinen als für eine Armbrust gedacht war. Die Luft war voller Staub. Ruhe lag in dem Raum. Plötzlich war ein Husten zu hören, gefolgt von einem lauten Ächzen.
"Veni?", Gonzo rappelte sich auf und klopfte sich den Staub von der Kleidung.
"Gonzo, hilf mir da raus…", sie hustete. Nur ihr Oberkörper ragte aus dem Schutt und sie versuchte verzweifelt daraus heraus zu klettern. Gonzo kam zu ihr und zog an ihren Armen.
"Äh, Veni, ich glaub, das ist ein Problem."
"Was?"
"Wir kriegen dich da nicht raus, ohne zu graben."
"Dann denk nicht nach, sondern grab endlich!"

Malachit ging langsam zur Tür, während er die MUT wieder an seinen Rücken befestigte. Er drückte und die Tür fiel krachend aus den Angeln. Der Troll begab sich ins Haus und sah sich sofort vier etwas kleineren Gestalten gegenüber (also, für ihn als Troll ganz kleinen Gestalten).
"Ich da durch müssen!", sagte Mala in einem gleichgültigen, aber doch befehlsgewohnten Ton.
Die Gestalten kicherten leise und eine meinte lispelnd: "Nur über unsere Leichen.". Noch mal war Gekichere zu hören, über diesen Witz, denn alle wussten, dass sie schon tot waren.
"Dann eben so.", meine Mala nur und die Lächeln der Gestalten verwandelten sich in Unglauben, als er sich wieder in Bewegung setzte und einfach über sie hinweg trat.

Eca blickte sich um. Sie war nun in dem Haus. Lauter Gemälde schienen in dem Gang zu hängen, in dem sie war. Irgendwie hatte sie das Gefühl beobachtet zu werden, und dieses Gefühl ging von den Bildern aus. Sie schluckte. Eigentlich hatte sie schon genug Grusel hinter sich für heute. Sie brauchte nicht auch noch lebende Gemälde. Sie blickte hoch und sah, dass sich das Gesicht des Adeligen - welcher darauf gemalt war – in ein grässliches Lächeln verzog. Eca schauderte und merkte, wie alle Bilder sich bewegten und unstoffliche Finger plötzlich in ihre Richtung tasteten. Plötzlich lächelte sie. Dann nahm sie ein kleines Fläschchen aus ihrem Gürtel und setzte einen kleinen Dämon darauf. Der Dämon ließ einen kleinen rohrenförmigen Gegenstand in die Flüssigkeit gleiten und steckte die anderen beiden Enden, die sich aus dem einen Rohr gabelten, in seine Nasenlöcher. Eca hob das Fläschchen samt Dämon und drückte leicht auf dessen Kopf. Er öffnete den Mund und ein Sprühregen kam aus seinem Mund. Die Flüssigkeit verteilte sich auf dem Bild und plötzlich verschwamm die Farbe. Das Grinsen des Gemalten verwandelte sich in eine ungläubige Grimasse, als es plötzlich zerlief.

Gold Moon schauderte. Sie konnte solche Häuser, die aus dem Nichts erschienen nicht ausstehen. Plötzlich sah sie sich einem Spiegel entgegen. Darin war eine Gold Moon zu sehen, wie sie sich schöner nicht vorstellen konnte. Alles an ihr funkelte und glitzerte. Sie schien ein Kleid zu haben, welches nur aus Diamanten bestand und sie war voller Goldschmuck. Goldi lächelte und drehte sich langsam um die eigene Achse, wobei sie das Bild nicht aus dem Auge ließ. Als sie es nun doch kurz aus dem Auge, spürte sie plötzlich wie eine eisige Hand sich auf ihre Schulter legte. Sie wirbelte herum und sah ihr "reiches" Selbst, welches böse grinste und aus dem Spiegel zu steigen drohte. Ihre Augen weiteten sich entsetzt. Was war nun wieder los. Ihr Spiegelbild lachte und legte seine Hände um Goldis Hals. Es drückte zu. Goldi würgte. Mist, das Ding war ECHT! Ihre Hände tasteten nach hinten, als sie plötzlich im Spiegel den Kasten rechts von ihr entdeckte. Auf ihm ein kleiner Briefbeschwerer. Sie tastete in diese Richtung und fand ihn tatsächlich. Mit ihrer letzten Kraft schleuderte sie den Briefbeschwerer gegen den Spiegel. Das Spiegelbild ließ ein laut heulendes NEEEEEEEIN von sich hören und der Spiegel zersplitterte inklusive der bösen Gold Moon. Stöhnend blickte Goldi hoch und sah zu dem Spiegel. Ha, Glück im Unglück, dachte sie und steckte den Briefbeschwörer aus reinem Gold lächelnd in ihre Tasche.

Zad drehte sich um die eigene Achse. Für ihn war das Haus wie jedes andere auch. Plötzlich meldete sich sein Geruchsinn und er blickte sich noch einmal um. Etwas floss die Wände herab. Er blickte genauer hin. Das war Blut! Immer mehr floss herab und so langsam aber sicher fing Zad an sich unwohl zu fühlen. Noch einmal sah er sich um und sah, wie die Türen sich von selbst geschlossen hatten.
"Mist! Nicht in Menschenblut ertrinken! Das ist ja ekelhaft!", murmelte Zad. Schneller als er nur denken konnte watete er schon durch einen brusthohen See von Blut. Sein Blick verschleierte sich rot. Verdammt. Nicht schwach werden! Die Tür in deren Richtung er watete schien sich immer mehr zu entfernen anstatt ihm näher zu kommen. Zad seufzte laut auf, als er sich der FROG-Tugenden erinnerte: Ein FROG gab niemals auf. NIEMALS schrillte es in seinem Gehirn und er biss seine Zähne zusammen. Er konzentrierte sich und hob aus dem Blutsee ab. So schnell er konnte verwandelte er sich in eine Fledermaus und flatterte kurz orientierungslos in der Luft. Ein kleiner Fledermausschrei gelang ihm und er horchte auf das Echo. Ha, er hatte recht gehabt! Da war ein kleines Loch, wahrscheinlich ein Ablüftungsrohr. Schnell flatterte er hindurch und landete im nächsten Zimmer, in dem er sich zurück verwandelte und einer gefesselten Frau gegenüber stand.
"Frau Rince?", fragte er und blickte sie an.

Humph hörte wie IRGENDETWAS Mitternacht schlug. Die Frage war was… Er befand sich in einem Gang und hatte seinen Schritt beschleunigt, um so schnell wie möglich wieder hier raus zu kommen. Plötzlich hörte er ein Wimmern. Langsam bewegte er sich auf die Ecke zu, in der er es gehört hatte und lugte vorsichtig herum. Ein kleines Mädchen saß wimmernd am Boden und wippte hin und her.
"Was ist los, kleines Mädchen?", fragte Humph besorgt. Er mochte Kinder. Er hoffte inständig, dass er mal selbst welche hatte. Vor allem aber konnte er sie nicht leiden sehen.
"Der Onkel hat mir wehgetan", kam ein Wimmern von dem Mädchen.
"Welcher Onkel?"
"Der böse, böse Onkel hat mir wehgetan!", raunzte das Mädchen laut.
"Was für ein Onkel war das?", Humph ballte die Hand zur Faust. Der könnte was erleben!
"Sie schrie jetzt förmlich: "ER HAT MIR WEHGETAN!"
Irgendetwas gefiel Humph an dem Schrei nicht. Es war so… unwirklich. Er dachte kurz nach. Was hatte dieser Teufel vor?
Plötzlich hob das Mädchen den Kopf. Humph schreckte zurück. Dem Mädchen fehlte das halbe Gesicht! Böse grinste sie ihn mit glitzernden Augen an und meinte mit einer tiefen Männerstimme: "Du wirst sterben, Unwürdiger! Ich zeige IHM, dass er den falschen Weg eingeschlagen hat!"
Humph blickte halb verzweifelt, halb ängstlich auf das Mädchen und fragte sich, was er nun tun könnte. Das Mädchen bewegte sich langsam auf ihn zu und er erkannte mehrere Wunden an ihrem Körper. Auch sie hatte einen verzweifelten Ausdruck im Gesicht. Das Mädchen schien gegen die Kontrolle anzukämpfen.
"Heil sie!", sagte der Kobold ur-plötzlich.
"Was?"
"Leg deine Hände auf ihr Gesicht und konzentrier dich!"
"Wie du meinst."
Humph tat wie ihm geheißen und legte die Hände auf des Mädchens Gesicht. Sie knurrte. Der blaue Schein um Humphs Hände erschien wieder und langsam schien das Gesicht der Kleinen sich wieder zu normalisieren. Gleichzeitig schrie die dunkle Stimme laut auf und das eigentümliche Glitzern in des Mädchens Augen erlosch.

Weiter weg, in einer dunklen Gasse hörte ras wie sein alter Widersacher plötzlich unmenschlich Aufschrei. Rascaal lächelte. Seine Wächter schienen ihre Sache gut zu machen, wenn sie Daran schon so ärgerten. Als er hörte, wie seine Verfolger wieder näher kamen, beschleunigte er seine Schritte wieder.

"Frau Rince?", mittlerweile waren Humph, Eca, Gold Moon und Malachit bei Zad und der Frau angekommen.
"Ja, aber mittlerweile bereue ich das ziemlich.", sagte die Frau verärgert, "Zuerst hat er nie Zeit für mich und dann lässt er mich entführen."
"Äh, Mam, ich glaube nicht…"
"Ist mir egal was ihr glaubt! Ich will hier raus!"
"Ja, Mam!"
"Und zu Rince. Ich will ihm mal die Meinung geigen!"
"Ja, Mam."
"Ich hoffe, Veni und Gonzo sind wohlauf", meinte Goldi besorgt.
"Das werden wir schon herausfinden. Jetzt müssen wir erstmal hier raus!", meinte Zad und half Frau Rince auf die Beine.
"Und ich hoffe, dass Frau Rince nicht immer so ist. Der arme Chef…", murmelte Humph zu Eca und beide lachten laut auf, bis sie bemerkten wo sie war und ihre Stimmung sich wieder senkte.

08. 12. 2001 15: 41

Venezia Knurblich

Gonzo war inzwischen fast am Ende seines Geduldsfadens angelangt. Bis jetzt hatte er eigentlich immer gedacht, dass er eine recht ausgeglichene Person war und besagter Faden außerordentlich lang, aber eine zeternde Venezia, die bis zur Hüfte im Schutt steckte, unfähig sich zu rühren und deswegen ihre Zeit damit verbrachte, dumme Kommentare zu seinen Befreiungsversuchen abzugeben war sogar für ihn zuviel.
Am Liebsten würde er sie einfach stecken lassen, damit sie hier versauern konnte! Aber das konnte er nicht tun, das war gegen den kollegialen Ehrenkodex... außerdem würde Rascaal ihm das nie verzeihen.
Also seufzte er leise und räumte weiter Schutt.
"Was gibt's da zu seufzen? Stell dich nicht so an, bist schließlich ein Gnom, zeig mal lieber was du drauf hast, anstatt hier rumzuleiden, ich komme immer noch nicht raus, ich hätte..."
"Verdammt noch eins, halt endlich die Klappe!!!" brüllte Gonzo sie an.
Ein paar Sekunden war es still auf dem Dachboden und die beiden Gnome starrten sich mit funkelnden Augen an.
Dann zerriss von Draußen ein Heulen die Stille, einer der anderen Wächter hatte einen Heuler gezündet.
"Sie haben's geschafft... wir hängen hier oben fest und sie haben's tatsächlich geschafft! Sie haben Frau Kommandeur gefunden und nach draußen gebracht!" freute Gonzo sich und schuftete den letzten Stein von Venezias Körper.
Fluchend und schimpfend wuchtete sie sich aus dem Geröll heraus.
"Na dann nichts wie raus hier", nickte Venezia ihrem Kollegen zu und drehte sich zu dem Loch in der Wand des Dachbodens, wo Malachits MUT gezeigt hatte, was ein bewaffneter Troll alles anrichten konnte.
"Oh-oh!", kommentierte Venezia das, was sie dort sah, was Gonzo zum Anlass nahm, sich umzudrehen.
Schwarze Schatten waren durch das Loch und auch durch die Bodenluke in die unteren Räume eingedrungen und hatten sich zu wabernden aber ziemlich stofflichen Gestalten zusammengezogen, welche die Gnome umkreist hatten und diesen Kreis jetzt langsam enger zogen.
"Oh-oh!" antwortete Gonzo der Gnomin, dann machten die beiden sich bereit...

08. 12. 2001 16: 33

Rascaal Ohnedurst

Ankh-Morpork schläft nie.
Manchmal döst es vielleicht ein wenig oder nickt ein... und wenn, dann schnarcht es erbärmlich laut und geruchsvoll.
Trotz der nächtlichen Stunde waren Menschen (nun, okay, es waren nicht immer Menschen) in den Straßen der Stadt unterwegs und gingen ihren nokturnen Geschäften nach. Meistens hatten sie absolut nichts miteinander zu tun... bis auf eines:
Ihr Erstaunen und die Belustigung über den Vampir, der in einer Art grün-schwarzem Kampfanzug mit Umhang steckte, an ihnen vorbei hastete und dabei eine in grellem Rot gekleidete Schneiderpuppe umklammert hielt.
Ein Assassine hatte gerade sein Opfer gestellt, es gegen die Wand gedrückt und hatte ihm das Messe für den finalen Schnitt schon an die Kehle gesetzt, als Rascaal vorbei hetzte.
Der Mundwinkel des hauptberuflichen Mörders zitterte und zuckte. Assassinen sind an sich sehr diszipliniert... doch dieser Anblick war einfach zuviel. Vor Schrill kichernd folgte sein Blick dem Vampir und Lachtränen rannen ihm über die Wangen.
"Hast du das gesehen? Hallo? Hast du... ?"er wendete sich wieder seinem Opfer zu, doch das hatte sich schon lange aus dem Staub gemacht und das Einzige, was das Messer des Assassinen bedrohte, war die nackte Wand.
Hinter einem Imbiß war eine Angestellter in einer schmierigen Schürze dabei, den Müllsack rauszubringen, doch der Anblick Rascaals ließ ihn sein Vorhaben wieder vergessen und so kehrte er laut lachend mit dem Müll in den Laden zurück und während er seinen Kunden, der gekommen war, um eine Großbestellung abzuholen, kichernd die Geschichte erzählte, packte er im den Müll ein und verkaufte ihn. Später an diesem Abend würde der Kunde seiner Frau gegenüber behaupten, in diesem Imbiß noch nie so gutes Essen bekommen zu haben.

Hauptmann Ohnedurst war weniger zum Lache zumute.
Diese verdammte Puppe behinderte ihn beim Laufen und der Abstand zu seinen Verfolgern wurde immer geringer.
Dann veränderte sich plötzlich etwas... und Rascaal wurde noch langsamer
Was war passiert? Er wurde noch verfolgt, das konnte er an dem Geräusch der Schritte hinter sich hören, welches an seine empfindlichen Vampirohren drang.
Ruckartig blieb Rascaal mit bedrohlich wallendem Umhang stehen und schloß die Augen. Stumm formten seine Lippe drei Worte... wo bist du?... während er seine Instinkte auf Reisen schickte.
Dann wußte er es... spürte es.. vielmehr spürte es nicht.
Fürst Daran war verschwunden!
Frustriert fauchte Rascaal und fragte sich, warum sein Erschaffer die Verfolgung abgebrochen hatte... bis er die Puppe in seinem Arm sah.
Anscheinend war ihr die Eile durch die Gassen nicht besonders bekommen. Der Kopf hatte sich gelöst und hing an nur noch einem Draht in einem aberwitzigen Winkel herab. Die Arme der Puppe schien Rascaal ganz und gar verloren zu haben und mit ihnen die Ärmel, denn an deren Stell prangte nur noch das verbogene Schultergelenk.
Da Menschen in der Regel nicht so einfach Gliedmaßen verloren, hatte Daran den Bluff natürlich sofort durchschaut und war umgekehrt... zurück zum Haus und zu den FROG's.
Ein wütender und mit Sicherheit nicht jugendfreier Fluch entrang sich Rascaals Kehle, als genau in diesem Moment ein weiterer Scherge der Fürsten in die Gasse einbog und grinsend auf ihn zugestürmt kam.
Verdammt, dachte Ras und wand sich dem Angreifer zu, ich hab keine Zeit für diesen Mist... ich muß zurück zum Haus.
Als sein Gegner noch 3 Schritte entfernt war, schmiß ihm der Vampir die inzwischen nutzlos gewordene Puppe entgegen.
Das war das letzte, womit das Halbwesen gerechnet hatte es kam ins Straucheln.
Darauf hatte Rascaal gewartet und mit einer geschmeidigen, aber kraftvollen Bewegung packte er Darans Schergen, nutze den Schwung des Mannes aus und schleuderte ihn an die nächstliegende Mauer.
Der Aufprall trieb dem Mann die Luft aus den Lungen und keuchend ließ er die Puppe fallen. Blitzschnell zuckte Rascaals Arm schräg von unten nach oben und sein Handballen traf die Nase seines Gegners mit der Wucht eines Rammbocks. Splitter der zertrümmerten Nase drangen dem Mann ins Gehirn und er war tot, bevor er auf den Boden aufschlug.
Immer noch fluchend, wandte sich Rascaal wieder um und rannte durch das Gassengewirr zurück in Richtung Friedhof.
Er hatte es satt, sich dauernd zu verstecken. Wurde zeit, daß der Frosch die Kruste durchbrach.
Daran wollte ihn haben? Fein, er würde ihn bekommen... dann aber auf seine Art.

09. 12. 2001 11: 48

Gold Moon

Er hat mich reingelegt dröhnte es immer wieder im Kopf des Fürsten. Er hat mich seinen Fürsten reingelegt und ich habe da durch kostbare Zeit verloren. Der Fürst hatte sich längst wieder auf den Weg zu dem Friedhof und dem Haus gemacht.
Er hatte während seiner Verfolgung gemerkt wie die ex FROG immer stärker wurden, außerdem schienen sie gefährlich nahe dran zu sein mit der Geisel zu fliehen was im überhaupt nicht in den Plan paßte. Wenn er sich nicht beeilte waren sie schon weg und er durfte sie erneut suchen. Und alles nur wegen diesem ... Rascaal. Der Fürst war so sauer wie er es lange nicht mehr gewesen war und dass will wirklich was bedeuten.
Aber er würde sie nicht entkommen lassen, nein dazu war er zu mächtig und sie viel zu schwach. Ein kurzes hämisches Lachen entfuhr ihm während er dem Friedhof immer näher kam.

Während dessen ahnten Gold Moon, Humph, Eca, Malachit, Zad, und die Frau des Kommandeurs nichts von der nahenden Gefahr, oder besser gesagt nichts vom Fürsten, denn die Gefahr war auch so schon nahe genug. Besonders da sie den Ausgang nicht mehr fanden, das ganze Haus hatte sich verändert und tat es immer noch. Sobald sie an eine Tür kamen war die Tür plötzlich verschwunden um an einer anderen Stelle wieder aufzutauchen.
So folgten sie bald alle einfach Malachit der sich durch die Wände schlug, nur das brachte sie auch nicht viel weiter. Sie kamen in viele neue Räume, aber der Ausgang war nicht dabei. Jedes mal wenn sie einen neuen Raum betraten erklang ein höhnisches Lachen das ihre Laune auch nicht grade besserte. Mit der Zeit sah die Etage wie ein Schweizer Käse aus, aber trotzdem waren sie kein Stück weiter. So blieben sie irgend wann müde stehen um eine kurze Verschnaufpause einzulegen. Ihnen waren in den letzen Minuten auch keine von Darans Dienern begegnet was sie alle sehr verwunderlich fanden.
Auf einmal hatte Gold Moon eine Idee. Natürlich, so mußte es sein, warum war sie da nicht gleich draufgekommen? "Hey Leute was ist wann das hier alles nur eine Illusion ist und wir eigentlich die ganze Zeit nur in einem Raum immer im Kreis laufen? Ich meine es ist doch wohl kaum möglich das ein Haus einfach immer weiter wächst und seine Zimmer vertauscht oder?" Alle überlegten kurz und dann meinte Zad: "Stimmt du hast recht das wäre eine logische Lösung. Wenn sie stimmt müßten wir praktisch nur ganz fest daran glauben das dies alles nicht war ist und uns den Raum vorstellen wie er eigentlich aussieht."
So stellten sie sich dicht zusammen und jeder glaubte so fest er nur konnte daran das sie eigentlich nur in dem einen Raum standen in dem sie die Frau von Rince gefunden hatten und das dies alles nicht echt war. Nach ein paar Minuten veränderte sich wieder alles um sie herum aber es war nicht wie die vorigen mahle, denn plötzlich fanden sie sich in dem kleinen Raum mit dem Loch in der Wand und der aufgebrochenen Tür wieder.
"Ha wir haben es geschafft!" juchzte die Elfe. "Also mein Mann soll sich wagen nach Hause zu kommen, der kann was erleben!" schimpfte Rinces Frau schon zum hundertsten mal. "Nun aber schnell raus hier bevor noch mehr solcher Sachen passieren," mahnte Humph und so liefen sei so unauffällig wie möglich (es wird sich jetzt wohl jeder fragen wie ein Troll mit einer MUT unauffällig sein kann, aber darüber wollen wir uns ein andermal streiten) zum Ausgang.
Sie kamen auch tatsächlich ohne weitere Zwischenfälle aus dem Haus. "Das war irgendwie zu einfach," murmelte Zad, "uns hätte zumindest noch ein paar seiner Diner aufhalten müssen, also mir gefällt das ganze absolut nicht." "Uns auch nicht," warfen gleich alle anderen ein. Aber was blieb ihnen schon anderes übrig als zu hoffen das es Venezia und Gonzo gut ging und zu versuchen zu fliehen.
So liefen sie schnell über die Kreuzung über die vorhin schon Rascaal mit Frau Willichnicht gelaufen war. Als sie auf der anderen Seite ankamen warfen sie die Kugel auf den Boden und sofort hörte man ein lautes Heulen, das sie für einen kurzen Moment taub werden ließ. So jetzt wußten Veni und Gonzo das sei die Geisel befreit hatten, aber genau so gut wußte es jetzt auch der Gegner.

Dieser saß auf dem Dach des Hauses und beobachtete das Geschehen lächelnd. "Wartet nur biß ihr gleich auf meine ganz besondere Überraschung trefft, denn ihr habt recht gehabt es war viel zu einfach. Außerdem will ich doch noch meinen Spaß an euch haben," murmelte er vor sich hin. Seine Laune war mit seiner neuen Idee rapide gestiegen. Diese Idee war sogar noch schrecklicher als die alte, aber es sollte nie jemand erfahren was es war, denn auch hier wurde ihm ein Strich durch die Rechnung gemacht. Diesmal aber nicht von Rascaal sondern von Venezia und Gonzo.

09. 12. 2001 17: 29

Venezia Knurblich

Venezia duckte sich, zog ihren Säbel, fletschte die Zähne und fixierte die wabernden Schatten um sich herum.
"Wir prügeln uns den Weg bis zum Loch in der Wand frei und dann werden wir wohl springen müssen, in Ordnung?"
"Springen? So tief??? Bist du nicht mehr ganz bei dir?!?" Gonzo wünschte sich gerade aus tiefstem Herzen zurück an seinen Schreibtisch... das hier war nichts für ihn, ganz und gar nicht!
Ein hässliches Grinsen machte sich auf Venezias Gesicht breit. "Stell dich nicht so an, du bist ein Gnom! Wo ist der Stolz? Wo zum Geier fließt in deinen Adern das heiße Blut deines Clans? Hattet ihr nie Krieg? Ihr könnt doch nicht ein Clan von Bürohengsten sein... entweder du springst freiwillig oder ich schmeiße dich aus dem Fenster, nur zu deiner eigenen Sicherheit natürlich."
Gonzo schluckte. "Na... na gut... also springen wir wenn wir können..."
Venezia konzentrierte sich auf die Schattengegner zwischen ihr und dem großen Loch in der Wand, stieß sich vom Boden ab sprang auf eine der Gestalten zu und stieß ihr den Säbel bis zum Anschlag in die Brust... besser gesagt, sie versuchte, ihm den Säbel in die Brust zu stoßen.
Venezias schmerzerfüllter Aufschrei riss Gonzo aus seiner Nervosität.
Die Gnomin war losgesprungen und hatte eine dieser Gestalten angegriffen, aber irgendwie gab es dort keinen Widerstand, ihr Körper war einfach hindurchgeglitten, und nun lag sie gekrümmt und schreiend am Boden.
"K...k...kalt, so kalt!" jammerte die Gnomin und wälzte sich über den Boden. Jeder ihrer Muskeln fühlte sich an wie eingefroren.
Die Schatten hatten sich nun die Gnomin als Ziel ausgesucht und zogen sich enger um den wehrlosen Körper auf dem Boden, Venezia spürte die Kälte, die von ihnen ausging, und sie wusste genau, sollten diese Kreaturen sie länger berühren würde sie erfrieren.
"Gonzo!" schrie sie auf, Schmerzen schüttelten den kleinen Körper.
Hektisch schritt der Gnom auf und ab. Was sollte er jetzt tun? Man konnte sie nicht angreifen, sie waren nicht stofflich... wenn er es versuchen würde, würde es ihm genauso gehen wie Veni und dann waren sie beide wehrlos.
Der weg bis zu dem Loch in der Wand war frei, er könnte jetzt gehen und Hilfe holen, aber was, wenn er zu spät mit den anderen zurück kam? Was, wenn diese Kreaturen mit Venezia dann schon lange fertig waren? Nein, er konnte jetzt nicht gehen!
"Licht!" schoss es ihm auf einmal in die Gedanken. Natürlich konnte man diese Schatten nicht angreifen, sie waren nicht körperlich genug, es war einfach zu dunkel!
Schnell kramte er in seinen Taschen... irgendwo musste er ein Streichholz haben, das wusste er genau.
Venezia war inzwischen still, ihr war zu kalt, als dass sie noch ein Geräusch von sich hätte geben können. Entsetzt und mit aufgerissenen Augen betrachtete sie die Schatten, die sich enger um sie zogen.
"Wusch!" zerriss das Streichholz, welches Gonzo anzündete die Stille.
"Verdammt, das ist nicht hell genug!" brummelte der Gnom und schaute sich hektisch um.
Irgendwo in der Ecke erblickte er eine Kiste, aus der Stoff herausschaute, offensichtlich alte Hemden und andere abgelegte Kleidungsstücke.
Vorsichtig, damit die Flamme nicht erlosch, bewegte er sich dorthin, schaute noch einmal besorgt zu seiner Kollegin und ließ das brennende Holz dann in die Kiste fallen.
Sofort wurde der Raum hell erleuchtet, befriedigt beobachtete Gonzo, wie die Kreaturen fester wurden.
Das war ihnen offensichtlich unangenehm, sie ließen sich zu Boden fallen und versuchten kreischend, sich in die Schatten irgendwelcher Kisten und Schränke zu ziehen.
Der Gnom überlegte nicht lange, packte das Bündel Venezia am boden und hechtete aus dem Fenster.
Das Klatschen von Gonzos Backpfeifen kurbelte ihre Durchblutung wieder an, und langsam drang auch seine Stimme in ihr Bewusstsein. "Venezia, ist alles in Ordnung? Lebst du noch? Sag doch was!"
"Grumbel" war das Einzige, was sie artikulieren konnte. Vorsichtig richtete sie sich auf und schaute sich um. Die Beiden saßen auf dem taufeuchten Gras vor dem Haus, die Szenerie wurde von einem merkwürdigen Licht beleuchtet.
Die Gnomin fing an zu lachen.
"Was ist los?" fragte Gonzo irritiert. Da Venezia nicht antwortete, folgte er irgendwann ihrem Blick; der Dachstuhl des Hauses stand lichterloh in Flammen.

Auch Daran beobachtete entsetzt, wie der Dachstuhl seines Hauses in Flammen aufging.
Verdammt, konnten diese verfluchten FROGs denn nicht mal was tun ohne Schutt und Asche zu hinterlassen?
Seine Idee musste nun erst mal warten, das Haus war wichtiger!
Wütend verließ er seinen Posten und setzte sich in Richtung Haus in Bewegung.

13. 12. 2001 14: 59

Rascaal Ohnedurst

Hatten die Götter seiner Bitte etwa doch noch entsprochen und sich die Sache mit den Häusern überlegt?
Erfreut betrachtete der Mond aus luftiger Höhe die Flammen, die aus dem Dachgeschoss des Hauses am Rande des Platzes mit den komischen Kreuzen schlugen.
Dass der Platz so eine Art Müllkippe für die Bewohner sein musste, hatte der Mond schon länger begriffen, schliesslich kamen sie manchmal in langen Prozessionen auf den Platz, gruben eine mitgebrachte Holzkiste in die Erde und markierten die Stelle mit so einem Kreuzding. Schlau, sehr schlau… so konnten sie die Kiste jederzeit wiederfinden, wenn sie sie mal brauchten… obwohl das bisher noch nie vorgekommen war.

***

Auch Rascaal entging der Schein der Flammen nicht und der Vampir fragte sich verzweifelt, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war.
Glücklicherweise waren ihm keine von Darans Schergen mehr in die Quere gekommen, so dass er zügig vorankam.
Aus einem Gefühl heraus erklomm Rascaal geschwind ein Regenrohr und setzte den Weg auf den schmierigen Dächern fort. Nicht, dass er sich hier sicherer gefühlt hätte, denn das Gewirr aus Giebeln, Erkern und manchmal mannshohen Schornsteinen bot genug Gelegenheiten, um eine ganze Armee verstecken zu können, ohne dass er etwas davon mitbekommen hätte. Nein, seine Instinkte schrien es ihm so laut zu, dass ihm die Ohren davon klingelten.

***

Die Luft in der Stadt (und darüber) ist sehr… nennen wir es in Ermangelung eines besseren Wortes: sehr gehaltvoll und sie ist sehr schwer. Darum blieb dem Rauch aus dem Dachgeschoss des Hauses auch keine andere Wahl, als zu versuchen unter der Luft unterdurch zu fliessen und an einer geeigneteren Stelle ordnungsgemäss in die Höhe zu steigen. Leider hatte das für die flüchtenden FROGs mit Frau Kommandeur im Schlepptau die Konsequenz, dass die Gassen sich rasch mit nebelgleichem Rauch füllten.

"Fäählfunktschion, wiederhole Fäählfunktschion… Sichtweite gegen null. Ziel nicht, wiederhole, nicht erkennbar!"quäkte Zaddams Zieldämon in einer Tour, als der Triffinsziel der Truppe versuchte, mit seiner Hilfe ein wenig tiefer in die Gasse zu spähen.
"Seit wann sind Fern- und Zieldämonen so förmlich?"fragte Humpf interessiert "Ansonsten reden die doch auch so, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.
"Das ist seine Art zu sagen: Ich seh nichts, ich weiss nicht warum und ob es nicht vielleicht meine Schuld ist!"grummelte Zad frustiert.
Der Rauch kam schneller, als sie voran und zwang sie, Umwege zu gehen. Zweimal schon mussten sie in ein Gässchen einbiegen, welches keiner von ihnen kannte und inzwischen hoffte jeder vom anderen, dass er zumindest ungefähr wusste, wo sie waren.
"Okay, hier entlang… ich bevorzuge zu sehen, was vor mir liegt…"entschied Eca, eigentlich GIGA der Truppe aber zusammen mit Zaddam die Ranghöchste vor Ort und riss damit die Initiative an sich.
"Ich… ääähh… halte das für keine gute Idee!" flüsterte Gold Moon. Schliesslich war sie aufgrund ihrer ausgeprägten Sinne und Instinkte als Späherin der FROGs eingestellt worden und eben diese riefen ihr gerade ein klares NEIN in Bezug auf die Gasse vor ihnen zu.
"Wieso nicht, Korporal?"fragte Eca scharf und ging noch zwei Schritte weiter… als eine saftige Rote-Bete Knolle mit einem ekelhaften Geräusch vor ihren Füssen zerplatzte.
"Oh…" war alles, was ihr dazu einfiel.

***

Da… da war es schon wieder und Rascaal war sich sicher, dass er es sich dieses Mal nicht eingebildet hatte. Knapp 30 Meter vor ihm bewegte sich etwas langsam hinter einem Schornstein. Er musste näher ran, wenn er wissen wollte, was es war.
Geschmeidig und lautlos wie eine Katze glitt der Vampir von Schatten zu Schatten… und wäre fast in einen von Darans Schergen hineingerannt, der hinter einem anderen Schornstein hockt und angestrengt nach unten spähte.
"Was zum… war hier irgendwo ein Nest von diesen Typen oder lag es einfach an dieser miesen Gegend?" dachte Rascaal bei sich und schaute sich nun noch aufmerksamer um.
Und richtig. Im Halbdunkel des Dächergewirrs konnte er noch zwei Gestalten erkennen, die gleichfalls hochkonzentriert nach unten starrten. Alle hatten eines gemein: Sie hielten alle eine gespannte Armbrust in den Händen die grob in die Gasse unter ihnen deutete und zumindest bei dem direkt vor ihm war noch etwas besonderes.
Rascaal inhalierte den Hauch eines Duftes, den ihm ein Windhauch zutrug… und riss die Augen auf: Das war Knoblauch, der Bolzen auf der Armbrust war aus Holz und hatte eine mit Knoblauchsaft gehärtete Spitze… eine perfekte Waffe, um einen Vampir auszuschalten.
Aber warum?
Die Antwort kam schneller, als sie Rascaal lieb war und zwar in Form seiner FROGs mit Frau Kommandeur im Schlepptau um die Ecke.
Fassungslos beobachtete Rascaal, wie der Schütze vor ihm sich spannte und anlegte.
Verdammt, er würde es niemals schaffen, alle Heckenschützen gleichzeitig auszuschalten und wenn er sich zu erkennen gab… nun, schliesslich war er auch ein Vampir und kein ausgesprochener Knoblauchfan und schon garnicht im Herzen.
Er musste sie warnen. Aber wie? Wenn er doch bloss einen Plan hätte. Wenn Veni doch bloss da wäre. Mit ihr hatte man immer so schöne Pläne. A, B, C und wie sie alle hiessen.
Moment… das war es. Plan B… mal anders.
Die Augen des Hauptmanns beobachteten, wie Eca, mit Gold Moon sprach. Schnell griff er in seinen Umhang und holte den kleinen Sack mit seinem Knollennotvorrat heraus. Arg mitgenommen waren sie ja schon, aber nachdem, was er mit ihnen vorhatte würden sie nicht besser aussehen.
Rascaal nahm eine Knolle in die Hand, fixierte sein Ziel und warf… die Knolle beschrieb einen spektakulär hohen Bogen… und stürzte dann immer schnell nach unten.

***

Erstaunt trat Eca einen Schritt vor.
PLATSCH… erneut zerplatzte eine Knolle direkt vor ihren Füssen und hinterliess mit ihren Saft eine deutliche Geruchsmarke auf ihren Hosen.
"Bei allen Götte…" setzte sie an, wurde aber von Zad scharf unterbrochen, der wieder durch seinen Zieldämonen spähte.
"Keinen Schritt weiter, Eca. Da oben ist jemand und ich glaube nicht, dass er ein paar Würstchen auf seiner Armbrust liegen hat." Er setzte den Zieldämonen ab und schob ihn wieder in die Halterung auf seiner Armbrust. "Hier werden wir erwartet, Freunde"
"Also zurück!" entschied Eca.
"Geht nicht." warf Humpf ein "Alles inzwischen voller Rauch"
Oberfeldwebel Erschreckja schaute nun in die letzte Richtung, die ihnen noch offen stand und fluchte.
Die Gasse führte geradewegs auf den Friedhof.
"Na schön, FROGs… bringen wir es hinter uns." sagte sie ohne jede Begeisterung und die Gruppe um Frau Kommandeur eilte in Richtung Friedhof davon.

13. 12. 2001 17: 48

Ecatherina Erschreckja

Vor dem Tor blieben alle stehen. Im Inneren schienen einige Schatten ihre Richtungen nicht zu finden und irrten ziellos umher, um gelegentlich eine Blumenvase auf einem Grab oder eine schon längst erloschene Laterne umzuschmeißen. Kurz hielt Eca den Atem an und dachte nach.
"Haben wir eine andere Wahl?", fragte sie zögernd, wobei sich ihre Nackenhaare unweigerlich bei dem Gedanken, ein "Nein" zu hören, sträubten.
"Hm, zählen wir einmal zusammen. Ein Irrenhaus, welches in Flammen steht, gleich um die Ecke. Eine dunkle Gasse, zwar betretbar, doch etwas zu stachelig für meinen Geschmack. Alle anderen Straßen sind mit Rauch überflutet und würde uns im Nu ersticken lassen. Also, im Großen und Ganzen, Nein!", Humph zählte mit seinen Fingern die Möglichkeiten ab, doch auch sein Blick blieb auf diese Schatten gerichtet. Es gab zwar keinen anderen Ausweg, doch so wohl war ihm bei diesem bevorstehenden Spaziergang auch nicht. Er versuchte sich das aber nicht anzumerken lassen, immerhin wollte er seine Kollegen und Frau Rince nicht unnötig ängstlichen.
"Naa guut. Eh, Zad? Was hältst du von dem Gedanken vorzugehen? Immerhin könntest du dort drinnen eher auf Artgenossen stoßen, mit denen du plaudern könntest, während wir dann versuchen vorbeizuschleichen, hm?"
"Was redest du da?"
"Ach nix, geh einfach nur vor, ok?"
"Wie du meinst."
"Danke. Mala? Du gehst hinter uns. Ich will mich nicht immer umdrehen müssen, mit der Angst, da hinten könnte mir jemand auflauern. Du bist auch die beste Nachhut."
"Ich werde gehen als letzter."
"So ist es brav. Gut, und wir drei werden wohl Frau Rince umschließen, damit niemand an sie rankommt.", bei den Worten stockte Eca kurz. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie eigentlich gar nicht wusste, wie die Frau ihres Kommandeurs wirklich hieß. Sie blickte die Frau, welche gerade versuchte, ihr Kleid enger zu schnüren, damit sie nicht so fröstelte, fragend an, doch gleich wurde ihr bewusst, dass gerade dies jetzt ziemlich unwichtig war.

Knarrend öffnete Zaddam die Friedhofstür. Irgendwie musste es eine Pflicht für jede Friedhofstür sein, dass sie, besonders in Monddunklen Nächten, lautstarke Geräusche von sich geben mussten. Fauler Wind wehte ihnen entgegen, ließ Gold Moons lange, blonde Haare in der Dunkelheit flattern. Raben, welche seit Ecas letzten Besuch wieder ihren Stammplatz eingenommen hatten, erhoben sich krächzend in die Lüfte, schienen den Neuankömmlingen ein Lied des Schreckens singen zu wollen. Klirrend ging eine nachtblaue Urne zu Boden, welche nur Unweit des Eingang auf einem Potest gestanden hatte. Der Grund dafür sollte der Gruppe doch noch ein wenig erspart bleiben. Die Schatten waren seit ihrem Eintritt verschwunden, so, als hätten sie Angst gehabt, entdeckt zu werden. Schritt für Schritt, gefolgt von dem nun schon näherkommenden Rauch, schritten die Ex-Wächter dem Ausgang entgegen, fast furchtlos und mutig, doch leider nur fast. Die Frau Kommandeur war seit den letzten paar Minuten spürbar ruhiger und abwesender geworden. Eca hatte wieder ihren Kragen aufgestellt und ließ ihren Blick nervös in der Gegend schweifen. Humph und Gold Moon versuchten hin und wieder ein Gespräch anzufangen, um der Totenstille hier Herr zu werden, scheiterten aber kläglich. Nur Zad und Malachit schien die Umgebung nichts auszumachen. Ein kleiner Busch, neben einem kleinen Holzkreuz, dass zu einem Kindergrab zu gehören schien, raschelte kurz auf. Ein paar der winzigen Blätter wurden in der Gegend verbreitet oder flogen zu Boden, gefolgt von den gespannten Blicken. Ein dunkler, kleiner, zarter Körper suchte seinen Weg durch die Staude, hielt kurz inne, schwankte ein wenig weiter und ließ sich dann auf dem Grab des Kindes nieder. Das Gras dort färbte sich dünkler, wurde von Blut beschmiert. Von Mitleid gepackt trat Eca näher, ignorierte die warnenden Rufe der anderen. Langsam kniete sie sich vor dem kleine Bündel nieder. Eine kleine Katze, knapp fünf Wochen alt, blutverschmiert, Bisswunden aufweisend und starr vor Kälte, fand hier ihre letzte Ruhestätte. Schweigend strich sie das blutrote Fell. Es war weich. Zwei Löcher prangten auf ihrem leblosen Leib. Eines Nahe ihres Hales, eines bei ihrer Hinterpfote. Der Biss war tödlich, doch nicht sofort. Qualvolle Schmerzen musste das junge Leben noch ertragen, bevor es vom erlösenden Kuss des Todes erfasst wurde. Nochmals raschelte der Strauch. Ein Knurren kam näher, ließ Eca aus ihren deprimierten Gedanken aufschrecken. Zweige bogen sich zur Seite, ließen den Blick auf einen Hundekopf fallen, dessen Augen abgrundtief böse waren und in dessen Maul sich wohl eine Schwester der nun toten Katze befand.
"Ein Werwolf!", schrie Eca auf und lief so schnell sie konnte wieder zu den anderen, ohne noch einen Blick auf das Bündel Elend zu werfen.
Wie von selbst griff Mala nach seiner "Armbrust". Zielsicher visierte er den Busch an, ließ seinen Finger zum Auslöser gleiten, als der Hund, erschreckt von dem plötzlichen Besuch, winselnd, und noch immer mit der Beute im Maul, davon eilte, raus aus dem Friedhof, raus aus der Reichweite des Geschosses. Enttäuscht ließ Mala die Waffe wieder senken und der Spaziergang im Freien ging weiter.

Länger würde das Bild des kleinen Geschöpfes Eca im Gedächtnis bleiben. Noch nie hatte sie ein Haustier, oder etwas, dass sie gerne haben konnte. Und jetzt, wo sie dort dieses niedliche, aber umso verletztere, Ding gesehen hatte, wurde ihr erst ihre Leere in ihrem Herzen bewusst. Dort, wo andere Liebe fühlten, prangte bei ihr ein riesengroßes Loch. Noch nie war sie verliebt gewesen, noch nie hing sie an etwas, außer ihrem Leben und vielleicht sogar ihrem Bruder. Ihre beiden Kindheitsfreunde waren ihr gefühlsmäßig sehr nah gewesen, doch das lag schon lange zurück, und seitdem hatte sie ihr Herz abgeschirmt von ihrem Verstand. Weil sie es nicht brauchte, weil niemand es verlangte. Doch jetzt wurde ihr bewusst, was ihr fehlte in ihrem Leben. Sie überlegte sich, welches Haustier sie denn wählen wollte, wobei ihr immer dieser kleine Katzenkörper in die Sinne kam, als sich vor ihnen wieder etwas regte. Bald sollte ihnen bewusst werden, was hier in diesen alten Gemäuern noch so alles spukte, außer den Vampiren, mit denen Eca schon einmal Bekanntschaft geschlossen hatte.

14. 12. 2001 1: 10

Rince

Agentin Angie le Fay lugte hinter einem Grabstein hervor und beobachtete die Wächter.
"Wäre ja noch schöner gewesen", wenn sie das hilflose Tier pulverisiert hätten".
Um nicht bemerkt zu werden, versteckte sie sich wieder hinter dem Grabstein, welcher es sehr elegant schaffte, ihren kompletten Körper vor den Wächter zu verbergen.

14. 12. 2001 12: 15

Venezia Knurblich

Nachdem Venezia und Gonzo sich nach dem Lachanfall ob des brennenden Dachstuhls wieder eingekriegt hatten (welches übrigens inzwischen auch von der ersten Etage des Hauses Besitz ergriffen hatte) und wieder so weit zu Atem gekommen waren, dass sie sich theoretisch auf den Weg zu den anderen hätten machen können, machten sie eine merkwürdige Entdeckung; von der großen schmiedeeisernen Pforte her kam ziemlich schnell und alles andere als würdevoll eine große hagere Gestalt angeflitzt, rannte an ihnen vorbei und direkt in das Haus hinein.
"Hast du das eben auch gesehen oder unterliege ich Halluzinationen aufgrund einer Rauchvergiftung?" Gonzo schaute seine Kollegin mehr als fragend an.
"Das war Fürst Daran, oder?" Zweifelnd schaute Venezia in Richtung des brennenden Hauses.
"Ja, das dachte ich auch gerade... zumindest sah diese Person aus wie ein großer böser Obervampir.... nun gut, er hat sich nicht gerade wie einer benommen... hysterisches Kleinkind wäre eine passendere Beschreibung... aber ich denke, es WAR Fürst Daran."
"Und er ist in das brennende Haus gelaufen?" Venezia rappelte sich auf.
"Ja, das ist er wohl."
"Dann müssen wir ihn retten."
"Ja, dann müssen wir.... wir müssen WAS???" Entsetzt schaute Gonzo sie an.
"Wir. Müssen. Ihn. Retten." Die Gnomin betonte jedes einzelne Wort.
"Dieser Mann hat uns unseren Job gekostet. Er hat Rinces Frau und wahrscheinlich auch Rince entführt. Er quält uns und vor Allem Rascaal wo er nur kann... und du willst ihn RETTEN?" Gonzo schaute Venezia an, als hätte sie den Verstand verloren.
Umständlich fummelte die Gnomin den kleinen Frosch unter ihrer Jacke hervor, das Wahrzeichen ihrer ehemaligen Abteilung.
"Gonzo, siehst du was das ist?"
"Das ist ein Frosch... irgend so ein Krustenbrecher, um genau zu sein."
"Ja genau! Wir sind FROGs, Freiwillige Retter Ohne Gnade... und mir ist es furchtbar egal, dass Daran eigentlich der Böse ist, im Moment ist er einfach nur jemand in dieser Stadt, der in ein brennendes Haus gelaufen ist und unsere Hilfe benötigt... dazu sind wir da!"
Energisch setzte die Gnomin sich in Bewegung.
"Hey warte mal... ach, was soll's." Gonzo eilte ihr hinterher.
Sein "Du bist echt bescheuert", welches er Venezia auf dem Weg zum Haus an den Kopf warf, blieb unkommentiert.

15. 12. 2001 15: 19

Humph MeckDwarf

Humph blickte zu einem halboffenen Grab und schauderte: "Ich will nicht wissen, was da drin war."
"Edward Lang-Schenkel, geboren und gestorben", erwiderte Eca trocken und leise.
"Sehr präzise."
"Komisch, steht bei allen hier oben…"
"Was, Edward Lang-Schenkel?"
"Nein, du Dummkopf! Geboren und gestorben!"
"Oh, lauter Fötten?"
"Was für Dinger?"
"Ungeborene."
"Sei nicht so eklig! Da steht GEBOREN!"
"Oha, stimmt."
"Und wehe, du sagst jetzt was Falsches."
"Äh, nein, aber, Eca…"
"Ja, Humph?"
"Warum sind wir auf einmal alleine?"
"Was?", Eca blickte sich um. Es stimmte, sie sah nur ihren Bruder und sonst niemanden der FROGs, "Mist! Was ist jetzt schon wieder los?"
"Äh, ich weiß nicht, aber mir gefällt das nicht!"
"Wem sagst du das."
"Eca?"
"Ja?", langsam nervte ihr Bruder sie.
"Du, siehst du das da vorne auch?"
"Was? Oha…"
Sie blickten nach vorne und sahen mehrere Gestalten, die zusammengeflickt aussahen. Sie hatten lange Beine, vier Arme und in jedem der Arme trugen sie Säbel.
"Äh, Eca, kommen die auf uns zu?"
"Frag nicht so blöd, sondern renn!!"
Die beiden Wächter machten eine 180-Grad-Drehung und flitzten davon. Allerdings kamen sie nicht weit, denn hinter ihnen waren auch schon andere zusammengeflickte Figuren erschienen. Sie sahen normal aus, nur das sie zwei Köpfe hatten.
"Gott, manchmal HASSE ich Zombies!", meinte Eca.
"Ich werde es Atera mitteilen, wenn ich sie noch einmal sehe.", erwiderte Humph.
"Sehr witzig! Ich würde nur nicht damit rechnen! Denn entweder töten die dich, oder ich mach das später!"
"Sind wir heute etwas gereizt, Schwesterchen?"
"Ach halt's Maul und überleg, was wir jetzt machen könnten."
"Äh…"
"Tolle Aussage!"
Die beiden Ex-Wächter blickten sich um. Wo waren nur ihre Freunde?
"Immer wenn man Mala braucht ist er nicht da!", meinte Eca.
Wie auf Kommando schnellte ein riesiger Bolzen an den beiden vorbei und spießte die Säbel-Zombies auf.
"Na, bitte, man muss sich doch nur beschweren, dann geht's ja!", Eca lächelte, als sie sah, wie die anderen Ex-FROGs wieder hintereinander aus dem Nebel auftauchten.
"Wo treibt ihr euch rum?", fragte Zad nervös.
"Das fragst du uns? Ihr ward doch plötzlich weg!"
"Na, wir gingen euch nach, dann ward ihr plötzlich verschwunden, wie vom Erdboden. Wir haben euch schon gesucht!"
"Aber, wir sind doch nicht einmal schnell gegangen?"
"Irgendwas geht hier doch vor!", sagte Humph, "Mist, ich hasse solche Orte!"
"Wo ist Goldi?", fragte Zad.
"Ne andere Frage, wo sind die anderen Zombies?", erwiderte Eca.
Die restlichen Ex-FROGs blickten sich an, dann blickten sie gleichzeitig in Richtung Haus. Drei komische Gestalten mit zwei Köpfen trugen eine schlanke Gestalt und sie steuerten direkt auf das brennende Haus.
"MIST!", schrieen sie gleichzeitig wie geprobt und schon rannten sie mit Rince Frau im Schlepptau zurück zum Haus.

17. 12. 2001 20: 03

Gold Moon

Grade eben hatte sie sich noch mit Zad über diese unheimliche Gegend unterhalten als sie plötzlich alleine dastand. Verdammt wo waren nur die anderen geblieben? Gold Moon schaute sich um aber außer Nebel konnte sie nichts erkenne. Ihr wurde immer kälter und langsam stieg sogar in der Elfe Angst auf.
Sie versuchte sich weiter durch die Finsternis zu tasten, nach den anderen zu rufen wagte sie nicht in der Angst auch irgend ein anderes gefährliches Wesen könne sie hören. Wahrscheinlich wäre es in diesem Fall wirklich besser gewesen sie hätte gerufen, denn die Untoten hatten sie schon längst entdeckt.
Als Gold Moon weiterging wäre sei beinahe in ein offenes Grab gefallen. Verdammt warum ist dieses Grab offen und vor allem warum waren noch viele andere Gräber offen, fragte sich die Elfe angsterfüllt.
Plötzlich hörte sie ein rascheln von hinten, sie drehte sich um in der Hoffnung ihre Freunde zu sehen. Aber diese Hoffnung wandelte sich sofort in Entsetzen um als sie sah wer auf sie zukam. Es war eine Horde Zombies mit einer Schwert ähnlichen Waffe in der Hand. Langsam wich Gold Moon einige Schritte zurück, bis sie sich ganz umdrehte um zu laufen. Hinter sich hörte sie das leise geraschelt der Zombies, die immer näher kamen.
Gold Moon lief und lief, bis sie beinahe keine Luft mehr bekam, aber dennoch kamen die Zombies mit jeder Sekunde näher. Als sie dann einmal kurz nach hinten schaute und somit das offene Grab vor ihr nicht sah und hinein fiel war es endgültig aus. Die Zombies hatten sie eingeholt. Sei beugten sich über das Grab und lange dürre nach verwestem riechende Arme streckten sich Gold Moon entgegen. Sofort holte diese ihren Dolch den sie für die ganze Aktion vorsichtshalber mitgenommen hatte raus. Sie hieb so stark sie konnte damit auf die Arme ein und einige fielen sogar zu Boden.
Dennoch hinderte es die Zombies nicht daran sich immer weiter runter zu beugen bis sie mit ihren ekelhaften Armen Gold Moon packten und aus der Grube zogen.
Sie murmelten irgend etwas für die Elfe unverständliches. Sie wußte aber direkt das es was mit ihr zutun hatte als sie zwei Zombies übergeben wurde die mit ihr in der Mitte den Weg zurück über den Friedhof zum brennenden Haus liefen.
Solche große Angst wie in dieser Zeit hatte die Ex Wächterin noch nie gehabt, sie zitterte am ganzen Leib und obwohl es eisig kalt war tropfte ihr der Schweiß nur so von der Stirn. Doch grade als sie schon aufgeben wollte sah sie etwas weiter entfernt mehrere Gestalten die in ihre Richtung schauten. Zu erst dachte sie es wären weitere Untote, aber dann erkannte sie ihre Freunde. Sie rief so laut sie konnte um Hilfe, aber keiner von ihnen schien sie zu hören. Doch da sie sah wie einer der Gruppe in ihre Richtung zeigte und daraufhin alle irgend etwas schrien was sie wiederum nicht versandt faste sie neuen Mut.
Immerhin wußten die anderen ihrer Gruppe das sie von Zombies entführt wurde. Mit ihrer Hilfe würde sie da schon wieder raus kommen, da war sich Gold Moon nun ganz sicher.

17. 12. 2001 21: 02

Rascaal Ohnedurst

Die NGFF (Nicht-ganz-freiwillige-Feuerwehr) war in Ankh-Morpork eine feste Institution ( siehe MM9). Von Lord Schnappüber gegründet, unterhielt sie eine Zweigstelle in fast jedem Viertel der Stadt, ausser in den Schatten (Die Gegend war einfach zu gefährlich und bei der NGFF war man der allgemeinen Ansicht, dass es kein grosser Verlust wäre, wenn dort alles abbrennen würde).
Gehaltvoll schnarchend hockte der Wachhabende (nicht-ganz-freiwillige) Feuerwehrmann auf eine eigentlich anatomisch unmögliche Art und Weise auf seinem Bürostuhl, als der Alarmdämon über ihm den wachsenden Feuerschein des brennenden Hauses erspähte. Der Winzling war frisch beschworen, hatte es noch nicht einmal geschafft, sich in seinem kleinen Käfig gemütlich einzurichten und war dementsprechend aufgeregt und hochmotiviert. Mit einer hektischen Bewegung riss er sein dienstlich geliefertes Minischwert aus der Scheide, trennte mit dieser übertriebenen Bewegung unvorsichtigerweise den Bindfaden durch, an dem der Käfig aufgehängt war und rammte es sich dann in eine vormarkierte Stelle auf seinem Oberschenkel.
In dem Moment, in dem der Käfig neben dem Kopf des Wachhabenden auf den Schreibtisch schlug, fing der Alarmdämon an zu schreien.
"WUUÄÄÄ… WUUÄÄÄ… WUUÄÄÄ… WUUÄÄÄ…!" jaulte der Kleine.
Das akkustische Chaos, welches den Mann weckte, war enorm… zumal sich das Epizentrum nur 10 cm von seinem Ohr entfernt befand.
Die Gewalt des Lärms schleuderte ihn von seinem Sessel und beförderte ihn in die Nähe des Sprachrohrs zum Breitschaftsraum.
"ALAAAARMMMMM…. ALLE MANN AN DIE WAGEEEENN!" brüllte er… und löste damit Chaos im Bereitschaftsraum aus, als alle gleichzeitig versuchten den Innenhof durch die einzige Tür im Raum zu erreichen.

***

Dicke Rauchschwaden wabberten in den verschiedensten Farben glühend die Treppe aus dem ersten Stock hinab.
Der flackernde Lichtschein, der sich in dem Qualm spiegelnden Flammen deutet darauf hin, dass es auch dort oben zu brennen begonnen hatte.
Vorsichtig tasteten sich die beiden Gnomen die Treppe empor, dankbar für die Tatsache, dass regelmässige Atmung keine Thema mehr für sie war.
"Und du bist Dir wirklich ganz sicher, was diese Rettungssache angeht, Veni?" fragte Gonzo zögerlich. An sich war der kleine Vampir gnom ja der Truppführer der FROGs, doch manchmal hatte Venezia einfach so eine… heldenhafte Art… der man einfach nicht widerstehen konnte. "Ich meine, dass aussgerechnet Daran… äähh… Hilfe braucht."
"Natürlich Gonzo… vertrau mir einfach." flüsterte Veni, den Blick immer starr geradeaus gerichtet, was in gewisser Weise sogar stimmte. Die erfahrene Wergnomin hatte keine Lust mehr auf irgendein Verstckspiel und brannte auf eine Konfrontation mit dem Fürsten… und DANN würde er Hilfe brauchen, davon war sie überzeugt.
Mit grimmigen Gesichtsausdruck erreichten sie den Kopf der Treppe und sahen Daran, der gerade ein leuchtendes Schwert aus einem Geheimfach aus der Wand nahm, während neben ihm schon die Flammen loderten.

Sein eigenes Spiegelbild nicht sehen zu können bietet einen entscheidenen Vorteil: Man kann in einem spiegelnden Objekt viel besser sehen, was hinter einem vor sich geht, da einem das eigene Spiegelbild nicht die Sicht versperrt. Diese Tatsache kam der Fürsten nun zugute, als er sein Ritualschwert aus dem Geheimfach nahm, erblickte er doch einen von diesen überaus lästigen und erstaunlich Widerstandfähigen FROGs hinter sich.
Langsam entglitt ihm die Kontrolle über die ganzen Fäden, die er metaphorisch gesprochen in der Hand hielt und er drohte sich drin zu verstricken.
Zeit, ein paar dieser Fäden zu kappen.
Der alte Vampir harrte einen Moment aus, bis er sah, dass die Gnomin in der grün-schwarzen Uniform die Treppe vollends erklommen hatte und auf ihn zukam. Dann drehte er sich blitzartig um und hob mit einer schemenhaften Bewegung das Schwert, um Venezia wie einen Holzklotz in zwei Hälften zu spalten… als er hinter sich auch noch Gonzo erblickte.
"Wa…" staunte er, begriff aber im nächsten Moment "So, so, Gnomen dürfen heutzutage auch schon Vampir spielen… das kann man ändern."
Venezia und Gonzo fächerten instinktiv auseinander, um ein kleineres Ziel zu bieten und so dem Hieb zu entgehen… doch zu diesem Hieb sollte es nie kommen.

***

Trotz der anfängliche Startschwierigkeiten erreichte die NGFF doch noch relativ schnell den Brandherd und bereitete sich auf die Löscharbeiten vor.
Mit richtigem Wasser war die Stadt ja noch nie so reich gesegnet und so hatte sich in der langen Geschichte der NGFF die Tradition gebildet, ein Feuer mit vorher "geernteten" und zurechtgeschnittenen Ankhstücken zu löschen. Diese wurden mit Hilfe eines kleinen Dreierkatapults, welches zentral auf einen Löschwagen montiert war in Salven in das brennende Objekt geschossen. Jeder weiss, dass auch das grösste Feuer sich vor dem Ankh ekelt und es lieber ausgeht, als mit ihm in Berührung zu kommen.
"ANKHSCHUSS… LOOOOOOOOOOS!" kommandierte der Befehlshaber des Löschzuges und senkte den Arm.
Den Bruchteil einer Sekunde später verliessen die ersten Ankhstücke die Katapulte.

***

Venezia spürte, wie sie etwas streifte, doch es war nicht das Schwert, denn kein Schwert der Welt konnte so stinken. Der Schwung jedoch riss sie von den Beinen und schleuderte sie auf Gonzo zu, der dem Aufprall nichts entgenzusetzen hatte und unter Veni begraben wurde.
Daran sah nun seinen Moment gekommen und trat einen Schrit vor, um Beiden mit einem Hieb ein Ende zu bereiten, als ihn etwas hart und stinkend ins Gesicht traf.
"WER WAGT ES…?" donnerte er, drehte sich einem der Fenster zu… und wurde von der nächsten Salve der NGFF nur knapp verfehlt.
Immer kürzer wurden die Zeitabstände, mit denen von draussen Ankhstücke reingeschossen wurden und an einen Kampf war nicht mehr zu denken.
Es war wie verhext, dachte Daran, er kam an diese verdammten FROGs einfach nicht heran und Rascaal war noch immer verschwunden. Fein, dann würde er sie eben zwingen, sich um IHN zu versammeln.
Hastig duckte sich der Fürst, um nicht noch eine Salve ins Gesicht zu bekommen und sah aus dem Augenwinkel, wie sich Venezia und Gonz, immer wieder auf den Schleimspuren der Stücke ausrutschend, langsam auf ihn zustrebten.
Ein Fauchen entfuhr seinem Mund und plötzlich schwebte eine gewaltige Fledemaus im Raum, welche das Schwert ein wenig ungelenk in ihren Klauen trug.
Wütend kreischend udn mit den gewaltigen Flügeln flatternd, schwenkte sie herum und flog aus dem Fenster auf der anderen Seite in die Nacht hinaus… Richtung Friedhof.
Der Luftstrom der Flügel war enorm… und riss die beiden Gnomen mit sich… geradewegs aus dem Fenster, wo sie mit einem dumpfen Geräusch auf den Zombies landeten, die mit Gold Moon im Schlepptau gerade beim Haus angekommen waren.
Verwundert betrachteten die beiden Untote, was denn da gerade auf sie heruntergefallen war und fingen gerade an, sich über den vermeintlichen Bonus anfingen zu freuen, als Venezia, glücklich, ein Ziel für ihre aufgestaute Wut gefunden zu haben ihren legendären Gnomensäbel zog und im selben Moment der Rest der FROGs über die beiden Zombies hereinbrach…

19. 12. 2001 16: 39

Zaddam Boschnigg

Venis Säbel bohrte sich tief in die Stirn des Zombies, während gleichzeitig ein gekonnter Schnitt von Zads Säbel seine Lauffähigkeit um 90% reduzierte. Gold Moon konnte sich frei reißen und riß damit dem schon angeschlagenen Zombie noch ein Arm aus, mit dem sie direkt dem anderen den Kopf von den Schultern fegte. Derweil war Mala nah genug an den Zombie herangekommen und schlug ihm den Oberkörper von den Beinen. Der Oberkörper machte sich damit auf eine Flugreise in Richtung brennendes Haus, wo er von einer noch intakten Wand begrüßt wurde. Auch dem schon von Veni und Zad angerichteten ging es nicht besser, als Humph und Eca jeweils von einer Seite in ihn hinein sprangen. Die F.R.O.G.s sammelten sich. Und machten sich bereit um mit der Frau des Kommandeurs den Friedhof zu verlassen, als weiter Zombies aus dem Gebüsch sprangen. Sie stellten für die F.R.O.G.s aber kein annäherndes Hindernis da. Ob es nun Humph war, der den Zombie mit einem Tritt enthauptete oder Mala, der einmal wedelte um zwei Zombies dem Erdboden anzugleichen. Sie erledigten so um die 20 Zombies, die frei nach dem Motto, wer will noch mal wer hat noch nicht ihnen vor die Nase rannten.

***Derweil am Firmament***

Der Mond kreiste weiter. Meine Güte war die Nacht spannend. Ein Haus abgebrannt, ein Spinner der dauernd Quer über die Kreuzung rennt um dann vor einigen Leuten wegzurennen und jetzt das. Eine Massenschlacht, in der die kleinere Gruppe die klar stärkere war. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis das Schlachtfeld vor lauter Körperteilen wimmeln würde. Aber das störte den Mond nicht. Er erwartete gespannt was noch kommen würde, denn genau in diesem Moment spaltete eine der Gestalten den letzten Zombie mit einem gekonnten Hieb von seinem schwarzen Schwert. Der Mond freute sich, so etwas bekam man nicht alle Nächte zu sehen und es gab viele Nächte...

***Auf einem mit Körperteilen übersäten Friedhof in Anhk-Morpork***

Die F.R.O.G.s standen auf der Mitte des Friedhofes. Keiner hatte eine Schramme, einen Kratzer. Die Zombies waren derzeit wirklich kein Problem und Humph konnte sich den Kommentar: "Das war alles? Wie langweilig!", nicht verkneifen und er sollte sich wünschen, das nie ausgesprochen zu haben. Denn vor ihnen landete eine Gestalt in einem schwarzen Mantel, die unschwer als Fürst Daran zu identifizieren war.
"Ah, die Herren F.R.O.G.s, der Abschaum der Wache. Ich hätte euch eher erhofft, aber was war bei so einem schlechten Lehrer wie Rascaal", er spuckte den Namen, genauso wie den Begriff F.R.O.G. förmlich aus," anderes zu erwarten, Wo ist er überhaupt? Naja, er wird noch kommen, aber ich möchte euch einen Vorschlag machen. Was haltet ihr davon euch mir anzuschließen?"

20. 12. 2001 21: 50

Gonzo

Es waren Worte, die lächerlicher nicht seien konnten. Es waren Worte, die vielleicht eine halbwüchsige Bande von Kindern überzeugen konnte, doch eine gestandene Einsatztruppe auf keinen Fall.
"Splitsch", war das einzige Geräusche, das die todbringende Stille des Hohns durchbrach.
Wiederwillig wischte sich Fürst Daran das Gesicht von der Gnomspucke wieder sauber und seine hasserfüllten Augen leuchteten bedrohlich auf.
"Reicht das als Antwort, du Spinner!", fauchte Venezia Knurblich - Der Name ist Programm!
"Ihr werdet es noch bereuen! Euch ist bewusst, dass ihr jetzt euer Leben verlieren werdet. Einige von euch zum zweiten und damit letzten mal!"

***

"Tag Herr Tod", lachte der Mond die dunkle Gestalt an, die auf einem weißem Pferd durch die Nacht in Richtung Geschehen ritt.
"BIN IN EILE MOND! HABE ZU TUN."
"Ich weiß, ich weiß! Sie machen dir wieder Ärger?"
"WENN DU ES GENAU WISSEN WILLST: JA!!! ES IST FURCHTBAR SELTSAM! ICH MUSS ZU EINEM SCHAUPLATZ WO ES TOTE GEBEN WIRD, DOCH ICH WEIß WEDER WER NOCH WIE VIELE. SELTSMAM! KOMISCH! SO WAS IST MIR IN MEINER UNENDLICHEN TÄTIGKEIT NOCH NICHT UNTER GEKOMMEN!"
Viele Menschen haben Probleme damit, Privates von Geschäftlichem zu unterscheiden. Tod hatte das Vergnügen Geschäftliches von Geschäftlichem zu unterscheiden, doch es machte ihm nichts. Es waren ja nur Kollegen!

21. 12. 2001 16: 28

Rascaal Ohnedurst

"Nicht, daß ihr denkt, daß ich euch wirklich an meiner Seite haben möchte" dröhnte er mit haßerfülltem Blick auf Venezia
"Das war sowieso nur ein rein rätoro... rätero..." wütend stampfte Daran mit dem Fuß auf und die FROGs konnten die Erschütterung noch ein paar Meter weiter spüren. Daran rang um Fassung "Mistundverdammt... (räusper) also, es war nicht so gemeint und verlangte nicht nach einer Antwort... schon garnicht nach so einer. Aber nun gut... ich werde euerer imminenten Todessehnsucht nachkommen, doch vorher, meine kleinen Hüpfer, werdet ihr noch einer kleinen Zeremonie beiwohnen. Es wird euch bestimmt faszinieren."

Trotz des Bild des Jammers, welches Gonzo in der mit Ankhschlamm komplett besudelten Uniform bot (vom Geruch ganz zu schweigen), war er noch immer der (ehemals) ranghöchste FROG und fühlte als solcher nun die erwartungsvollen Blicke seiner Kameraden auf sich ruhen.
Der Vampirgnom riß sich zusammen, trat einen großen Schritt vor (was bei einem Gnom der gewaltigen Strecke von 10 cm entsprach) und räusperte sich.
"Du, Herr Fürst... " begann er, "ich bin sicher, ich spreche hier im Namen aller meiner Kollegen, die sich extra hier eingefunden haben, um Dich hier zur Strecke zu bringen, wenn ich sage..."
"Schweig, Du Vampirwurm, das war keine Bitte, sondern ein Bef...!"
"Entschuldigt nochmals, euer Häßlichkeit, aber wir haben hier noch eine Dame bei uns..." meldete sich Venezia zu Wort und zeigte auf Frau Kommandeur "... die wir vorher noch…"
"Liegt das an Eurer Größe, dass ihr so eine große Klappe habt oder bekommt euch Gesocks die Friedhofsluft nicht? Ich hatte mir eindeutig RUHÄÄ ausgebeten…" schrie Daran und die FROGs wurden von einem feinen Speichelnebel besprüht. "So… nachdem wir das jetzt geklärt…"
"Ich hab' da noch eine klitzekleine Frage bezüglich der Frau, euer Gruseligkeit, warum können…"setzte Eca an, die merkte, dass der Fürst die Fassung verlor, doch sollte ihre Frage nie ausgesprochen werden.
"ICH WILL JETZT NICHTS MEHR VON DIESER VERDAMMTEN FRAU HÖREEEEEEN, HABT IHR DAS VERSTANDEN??? NIEMAAAALS…" keifte Daran und in seinen Augen stand ein wahnsinniger Glanz "VERGÄÄÄÄSST SIIIIIIEE! AAAAH!"
Kleine, wütende, silberne Funken stoben aus den ausgestreckten Fingern des Vampir und breiteten sich über den ganzen Friedhof aus.

Etwas hatte sich verändert… es lag in der Luft, doch die FROGs hatten keine Ahnung, was es war, noch was diese weibliche Zivilistin mit einem Mal in ihrer Mitte tat.. noch dazu bei einem Einsatz.
"Gnä' Frau…"begann Humpf höflich aber bestimmt "verlassen sie bitte sofort den Friedhof und begeben sie sich unverzüglich zu ihrem Mann nach Hause. Dort sind sie in Sicherheit sein."
Die anderen Wächter beachteten die Frau schon garnicht mehr. Sie war eine Zivilistin und sie hatten wichtigere Dinge zu tun.
Frau Kommandeur fragte sich ernsthaft, welcher Teufel sie geritten hatte, mitten in der Nacht auf den städtischen Friedhof zu kommen, wo sie doch zu Hause noch so viel zu tun hatte. Und was waren das nur für Leute in den grünen Uniformen? Kopfschüttelnd wandte sie sich um und begab sich zum Ausgang. Sie mußte dringend anfangen zu kochen. Ihr Mann, Kommandeur Rince, würde bestimmt bald von seinem schweren Dienst in der Wache hungrig nach Hause kommen und sie hatte noch garnichts vorbereitet. Noch während sie im Kopf die 10-gängige Menüfolge zusammenstellte, verließ sie den Friedhof durch den Haupteingang.

Fürst Daran stand einen Moment mit halb-geschlossenen Augen da und massierte sich die schmerzenden Schläfen. Er hatte keine Ahnung, wie und ob er das gemacht hatte, aber egal, das Frauenzimmer war weg.
Was wollte er nun gleich nochmal?
"Äähh… wo waren wir?" fragte er Gonzo hoffnungsvoll
"Diese Zeremonie, die ihr abhalten wolltet?" half Gonzo pflichtbewußt und immer noch etwas verwirrt aus.
"Ach ja… vielen Dank!" gab der Fürst zurück, sammelte sich und hob dann theatralisch die Hände. "Eigentlich hatte ich ja etwas anderes mit euch vor, aber eure… Penetranz.. ließ mir wenig zeitlichen Spielraum, also mußte ich ein wenig improvisieren. Es ist eine kleine Showeinlage. Folgt mir und habt keine Angst… es wird euch kein Haar gekrümmt… zumindest noch nicht!"
Dann wandte er den FROGs den Rücken zu und ging langsam auf eine dunkle Nische des Friedhofs zu.
In vollkommener Harmonie hob Zad seine Spezialarmbrust und Eca ihr Blasrohr in dem ein Pfeil mit Knoblauchspitze steckte. Zaddam spähte durch den Ferndämonen, der ihn mit einem leisen Knurren zu verstehen gab, dass er das Herz seines Zieles im Visier hatte. Die Finger des Triffinsziels legte sich sanft auf den Abzug.
Fürst Daran blieb stehen und man konnte ihn genüßlich schnalzen hören.
"Solltet ihr den unwiderstehlichen Drang verspüren, mir irgendwelche spitzen Gegenstände in den Rücken zu rammen, schießen oder sie auf irgendeine andere Weise dort hinein und in mein Herz zu befördern, dann werdet ihr euren ach so geliebten Kommandeur niemals wiedersehen."
Mit diesen Worten ging er ohne sich umzudrehen weiter.
Zads Augen bewegten sich nach rechts und suchten Gonzos oder Venezias Blick
"Mmmmir geht lanngsammm die Lu't au'!" stöhnte Eca, deren Lippen sich immer mehr am Blasrohr verkrampften.
Gonzo schüttelte leicht mit dem Kopf, setzte sich langsam in Bewegung und folgte dem Fürsten.
Mit einem frustriertem Schnaufen ließ Zad die Armbrust sinken, während Eca nörgelnd ihre schmerzenden Lippen massierte.
Sich immer wieder nach allen Seiten umschauend folgte die Truppe dem kleinen Vampirgnom.

***

"Okay, das reicht, meine Schäfchen" spottete Daran und hob seine faltige Hand, um den Wächtern Einhalt zu gebieten. "Da unser gemeinsamer, nach Knollen stinkender Freund noch immer durch Abwesenheit glänzt und auch keine Anstalten macht, an diesem Zustand etwas zu ändern, werde ich drastischere Maßnahmen ergreifen müssen, um ihn aus seinem Versteck zu locken!"
Der Fürst hob mit einer übertriebenen Geste die Hände und klatschte zweimal in kurzem hintereinander.
Lichter schienen aus dem nichts anzugehen und eine Stelle hinter dem Vampir zu beleuchten. Bei näherem hinsehen konnten die FROGs erkennen, daß es kleine Leuchtdämonen waren, ziemlich erbärmliche Gestalten, ohne große Mühe beschworen und achtlos mit einigen kurzen Dolchen an Baumstämme und Zäune genagelt worden. Die kleinen Wesen wimmerten vor Pein, konnten ihre Aufgabe, zu der sie beschworen worden waren trotzdem nicht verhindern.
In der Mitte der Lichtkegel hing das, mit einem erschreckend dünnen Faden an einem Ast mit der Spitze nach unten aufgehängtes, Schwert, welches Daran vorher aus dem Haus geholt hatte. Venezia und Gonzo erkannten es sofort an dem seltsamen Glitzern.
Das erschreckenste allerdings sahen die Wächter erst, als Daran noch ein Stück zurück und zur Seite trat und damit den Blick auf ein frischen Grab freigab, welches anscheinend vor nicht allzu langer Zeit ausgehoben worden war. Das Fußende war anscheinend mit groben Hieben angeschrägt worden, um dem Betrachter einen besseren Einblick in das Grab zu gestatten.
In dem Grab lag ein offener Sarg und in der Holzkiste lag... niemand anderes, als Kommandeur Rince... gefesselt und geknebelt und verzweifelt auf das äußerst scharf aussehende Schwert starrend, welches über ihm hing und direkt auf seinen Hals zeigte.
"Sieht er nicht niedlich aus, wie er so still daliegt?" amüsierte sich Daran " Ihr könnt mir glauben, daß es garnicht so einfach war, einen Sarg in seiner... Größenordnung... zu bekommen. So, und wenn ihr jetzt so freundlich wärt, eure Waffen aus der Hand zu legen, dann wäre ich euch sehr verbunden."
"Und wenn n...?" begann Zad und hielt seine Armbrust fest umklammert.
Daran seufzte gekünstelt.
"Ja die Möglichkeit habe ich natürlich auch in Betracht gezogen und deswegen... ach seht einfach selbst." antwortete der Vampir, hob die Hand und verschränkte die Finger zu einem seltsamen Zeichen.

"MEINE LEUTE WERDEN GARNICHTS WEGLEGEN, DARAN. AM WENIGSTEN IHRE WAFFEN!" erscholl eine wohlbekannte Stimme und Rascaal trat aus den Schatten.
Doch wie hatte er sich verändert.
Seine sonst glatten Haare stand ihm wirr vom Kopf ab und sein Gesicht war verschmiert vom Schmutz der Schornsteine. Seine schwarz-grüne FROG-Uniform, auf die er sonst so peinlich achtete, war vollkommen ruiniert, an einigen Stellen zerrissen und in seiner linken Schulter steckte der Bolzen einer Armbrust, was seinen Arm unnütz herunterbaumeln ließ.
Doch die eine der wichtigsten Veränderungen hatte in seinen Augen stattgefunden. Müde waren sie, doch konnte man bei genauerer Betrachtung ein kaltes, bösartiges Glitzern erkennen.
Rascaal hatte es einfach satt.
Satt, vor seiner Vergangenheit wegzulaufen, satt, sich zu verstecken und vor allen Dingen hatte er diesen Kerl satt, der immer wieder versuchte, Einfluß auf sein Leben zu nehmen.
Die andere Veränderung war, daß er offensichtlich einen Leichnam hinter sich her zog.
Schlurfend und durch den fehlenden Schwung des linken Arm etwas ungelenk näherte er sich der Gruppe.
"Hier hast du deinen Sklaven... die anderen waren mir zu schwer." sagte Hauptmann Ohnedurts und schleuderte den leblosen Körper, der aussah, als wäre er einer Dampframme im Weg gewesen erstaunlich kraftvoll vor Darans Füße.
"Schau an..." reagierte der Fürst, ohne auf nur einen Blick auf den Leichnam zu verschwenden. "Wer kommt denn da aus seinem Loch gekrochen... der Mustervampir."
Rascaal trat vor die Reihe seiner FROGs, die instinktiv auseinanderfächerten.
"Und du glaubst ernsthaft, daß deine Leute noch loyal sind, nachdem du sie so lange allein gelassen hast?" höhnte Daran.
"Hmmm.. schauen wir doch mal... Oberfeldwebel Boschnigg?"
"Sör" kam die prompte Antwort.
"Ich möchte, daß du Darans Herz ins Visier nimmst. Laß dich auf keine Diskussion mit dem Zieldämonen ein. Sollte er auch nur dran denken, sich in einen Fledermaus zu verwandeln, jagst du einen Bolzen durch seinen Klopfapparat"
" Ja Sör, wird mir ein Vergnügen sein, Sör" antwortete Zad und legte genüßlich an.
"Oberfeldwebel Erschreckja?"
"Sör"
"Ach denk dir einfach etwas Schönes aus für ihn... ich bin sicher, du hast da noch etwas in deinem Beutel! Er darf bloß nicht weg!"
"Oh ja, Sör, nur zu gerne, Sör" kam von Eca und sie fing an zu kramen.
"Korporal Gold Moon?"
Gold Moon trat einen Schritt nach vorne.
"Ich möchte hier keine Überraschungen erleben, also schau nach, ob sich noch andere wie der hier, herumtreiben" befahl Rascaal und zeigte auf den Leichnam.
Wortlos verschwand die Angesprochene.
"Was meintest du eben, oh mein Fürst?" war es nun an Rascaal zu höhnen. "Loyalität ist nichts, was man sich erkauft oder erpreßt... echte Loyalität muß man sich verdienen!"
"Lächerlich..."
"Gib auf, Daran, es ist vorbei...!"
"Ach ja.. was willst du machen... mich verhaften?"
"Nun ja... jetzt wo du es erwähnst... IM NAMEN DER STADT ANKH-MORPORKS, DES PATRIZIERS UND DER STADTWACHE VERHAFTE ICH DICH... FÜRST DARAN..."
Der Fürst begann, schallend zu lachen.
"Lächerlich.. du bist ja nicht einmal mehr ein Wächter!"
Ein spitzbübisches Lächeln erschien in Rascaals Gesicht.
"Woher willst du das wissen? Beziehst du dich etwa auf die fingierte Kündigung, die du ihn gezwungen hast zu schreiben? Oder meinst du den wahrscheinlich immer aufgrund der Verwirrheit durch deinen Einfluß ungeöffneten Umschlag in Rince Uniform, den ich geschrieben habe?"
Denkfalten erschienen auf Darans Stirn und langsam, die Wächter nicht aus den Augen lassend, beugte er sich hinunter zu dem vor Angst schwitzenden Rince. Durch die Taschen der Uniform tastend, fand Daran den Umschlag, den Rascaal am Anfang des Abenteuers beschriftet hatte und öffnete ihn.
Seine Augen wurden groß... er hielt sich ein leeres Blatt vor die Augen.
"Glaubst du ernsthaft, ich würde mein Leben ändern, nur weil eine Abteilung aufgelöst wird? In diesem Sinne... Im Namen der Stadt Ankh-Morpork..." intonierte Rascaal und trat einen Schritt vor.
Daran zog einen Dolch und hielt ihn an den Faden. Aus der Kuhle hörte man ein leises Wimmern.
"Ich bring ihn um... das ist mein Ernst!"
Rascaal wurde ernst.
"Mach schon... damit gehört die Wache dann mir und alles wonach du gestrebt hast, ist dahin."
Fürst Daran leckte sich über seine blutroten Lippen, rechnete sich seine Chancen aus.. und traf eine Entscheidung. Mit der simplen Bewegung seines Handgelenks, zerschnitt er den faden und begann, sich in eine Fledermaus zu verwandeln.
"ZAD... DAS SCHWERT... SOFORT" brüllte Rascaal und hoffte, daß sein Triffinsziel schnell genug war.
Mit katzengleicher Schnelligkeit schwenkte Zad herum und schoß...

Mit schreckensgeweiteten Augen sah Rince das Schwert auf sich zufallen, als es von etwas getroffen wurde, was es aus der Bahn brachte und es seinen Hals nur knapp verfehlen ließ.

Die Metamorphose eines Vampirs vollzieht sich in der Regel sehr schnell, doch in diesem Fall nicht schnell genug, denn im gleichen Augenblick zerplatzte ein Fläschchen Feenstaub, welches Eca vor seine Füße geworfen hatte und ein gleißender Lichtblitz erschien, welcher Daran versengte und ihn an der Verwandlung hinderte.
Mit drei schnell Schritten, war Rascaal bei ihm, zog das Schwert aus dem Grab und beugte sich zu Daran vor.
"Ich mag nicht mehr... immer wieder kehrst du in mein Leben zurück und versuchst mich nach deinen Wünschen zu verändern. Ich habe dich damals nicht drum gebeten, ein Vampir zu werden und ich will mein eigenes Leben haben... ohne dich immer hinter mir zu wissen."
flüsterte Rascaal "Aber damit ist jetzt Schluß..."

Ohne auf eine Antwort zu warten, hob Hauptmann Rascaal Ohnedurst, Vampir seit über 103 Jahren das glänzende Schwert... und enthauptete Fürst Daran mit einem einzigen Streich. Danach zog er sich den Bolzen aus der Schulter und rammte ihn in Darans totes Herz.

***

Rince war befreit, ihrer aller Ehre wieder hergestellt und Rascaal hatte dafür gesorgt, daß es ein bißchen mehr, als ein paar Tropen Blut bedürfen würde, um Daran zurückzuholen.
Ihn ganz und gar zu vernichten, hatte Rascaal nicht gewagt, dann schließlich war Daran sein Erzeuger und wer konnte schon wissen, was passieren würde, wenn er seinen Schöpfer vernichten würde... Rascaal hing schließlich an seinem Dasein.

F.R.O.G. wurde feierlich bei ein paar Fässern Bier wiedereröffnet und bei dieser Feier gab es zum ersten und einzigem mal einen Ehrengast.
Amalie Willichnicht... mit der Rascaal Freundschaft geschlossen hatte und der jeder FROG dankbar für ihre Hilfe war.
Auch Rascaal war ihr dankbar, auch wenn er sich nicht mehr erinnern konnte, warum er sie in dieses rote Kleid gestopft hatte... doch würde er in morgen ein Wörtchen mit der Frühschicht wechseln, damit sie Amalie, wie er sie jetzt nannte, etwas respektvoller entgegentraten, denn den hatte sie sich verdient.
Rascaal schaute auf seinen Zeitdämonen.
07:09... und die Feier dauerte an.
Seine Blicke kreuzten sich mit Amalies. Die im Begriff war aufzustehen.
Wahrscheinlich brauchte e nichts mehr zu Frühschicht sagen, dachte Rascaal, als er sah, wie Frau Willichnicht ihr neues und einzigartiges Ehrenfrogabzeichen zurechtrückte.
Irgendwie konnte einem der Tresenwächter ja schon leid tun, dachte der Vampir und mußte hämisch grinsen.


ENDE

23. 12. 2001 0: 25


Wörterverteilung
 
NameWörter

Rince56
Gonzo779
Malachit1505
Zaddam Boschnigg3306
Gold Moon4090
Venezia Knurblich6933
Humph MeckDwarf9142
Ecatherina Erschreckja11517
Rascaal Ohnedurst12922